Warum machst du keine Außenrollläden dran?
Die sind weniger stabil als die Scheibe selber. Rollladenhersteller empfehlen sogar, bei Gewitter die Rollläden hochzumachen, um sie vor Hagel zu schützen(!).
Ausserdem muss ich dann vor jedem möglichen Gewitter die Rollläden schon runtermachen, dazu muss jemand zuhause sein. Murphy's Law schlägt dann zu, wenn man abwesend ist.
Aktuelle Dachfenster werden als "hagelsicher" beworben, die Außenscheibe ist aus gehärtetem Glas, die innere Scheibe aus VSG (Verbundsicherheitsglas, also eigentlich zwei mit einer Folie zusammengeklebte Scheiben, wie beim Auto die Windschutzscheibe). Unsere Dachfenster sind Baujahr 2005 und noch ohne VSG. Für einen Austausch sind sie noch zu gut.
Was man zum Hagelschutz nachrüsten kann, sind Hitzeschutz-Rollos, die wie ein stabiles Fliegengitter aussehen und mit ein paar cm Abstand über das Dachfenster gespannt werden. Die dämpfen die Energie der Hagelkörner beim Einschlag, wenn sie gut gespannt sind.
Mir geht es mit den Plexiglasplatten halt darum, eine sofort verfügbare Reparaturmöglichkeit im Haus zu haben und nicht erst basteln oder besorgen zu müssen. Die Kosten liegen bei 15 Euro pro Fenster. Im besten Fall sind die 165 Euro totes Kapital, wie Feuerlöscher auch. Und im worst case kann ich die Räume mit den Dachfenstern schon nach kurzer Zeit ganz normal weiter nutzen und hab hoffentlich keine bleibenden Wasserschäden. Das Problem nach einem Hagelunwetter ist die riesige Zahl an Schadensstellen in der Region. Wenn man Pech hat, wartet man Monate, bis man einen Dachdecker bekommt, der einem die Fenster repariert. 2013 war das in der Region Reutlingen/Tübingen so (Gesamtschaden damals 3,6Mrd. Euro). Manche Dächer hatten ein Jahr später noch Schutzplanen statt Dachziegel auf dem Dach. Bei unserem Dach ist zum Glück eine wetterfeste Auf-Sparren-Dämmung verbaut, aus 5cm starken Holzweichfaserplatten, die gelten als 6 Wochen dauerregenfest.