Die Südsee Alternative...

  • Hallo zusammen!


    Da das Interesse an meinem Vorstellungsthread anscheinend doch sehr groß ist und viele Leute Fragen haben bezüglich der Sicherheit und Lebensumstände im Südpazifik, möchte ich hier mit Euch ganz spezifisch über das Thema Südsee als Fluchtland/Fluchtregion diskutieren und Eure Fragen und Anregungen besprechen.


    Weil der Lebensraum Südsee, bzw. Südpazifik sich über ein unglaublich großes Gebiet erstreckt und es unzählige Inseln gibt, ist es gar nicht möglich, verallgemeinernde Aussagen zu treffen.


    Die Inseln, deren Struktur, Einwohner und gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, daher ist es wohl äußerst schwierig, einen geeigneten Ort für sich zu finden, welcher die von uns gestellten Anforderungen so gut wie möglich erfüllt.


    Allerdings glaube ich, dass diese Region hier eine der sichersten und angenehmsten Lebensräume auf der Welt darstellt, gerade im Bezug auf eine totale und ausufernde Krise.
    Bei kleinen, temporären Krisen kann man bestimmt gut an seinem Wohnort in Europa verweilen und das Ganze mit seinen Vorräten und Ausrüstung aussitzen. Im Falle von richtigen, langanhaltenden und schweren Situationen aber, halte ich eine Insel für das Non-Plus-Ultra, weil das umgebende Wasser, eine natürliche Barriere darstellt und man nicht mit großen Gefahren von Aussen rechnen muss.


    Im übrigen soll dieser Thread keine Diskussion werden über den Kauf von Privatinseln oder ein Survivalprojekt ala Robinson! Ich möchte das sehr realistisch betrachten, denn seien wir mal ehrlich: Der Kauf von ganzen Inseln geht mit einem Vermögen einher, welches wohl kaum einer hier besitzt. Auch die Vorstellung der einsamen, unbewohnten Insel ist in meinen Augen unrealistisch und meistens auch nur illegal zu bewerkstelligen.


    Vielmehr bin ich an Überlegungen interessiert, wie man auch mit sehr wenig Geld und Vermögen sich in diese Region absetzen kann und wo Ihr die Vor- und Nachteile seht.


    Auf Eure Fragen und Ideen bin ich sehr gespannt...in diesem Sinne


    LG Buschmann:face_with_rolling_eyes:

  • Hallo !


    Ich finde es schwierig, konkrete Fragen zu stellen, wenn es so große Unterschiede bei den Inseln gibt.
    Was aber vermutlich auf alle zutrifft, ist, dass sie eine eigene Stromerzeugung benötigen. Wird das mit Generatoren gemacht oder gibt es kleine Kraftwerke?
    Wird das Süßwasser per Entsalzungsanlage gewonnen bzw. ist dafür Strom vonnöten?


    Zum Einkommensthema gibt es zwei Möglichkeiten: entweder hat man feste Bezüge (Renten, Mieten etc.), oder man muss arbeiten, wenn es möglich ist.
    Wenn es zu einer langanhaltenden Krise kommt, fallen die Bezüge ggf. aus, so dass es vermutlich Sinn macht, sich mit diesem Thema früh genug zu befassen.
    Wenn man Eigentum in einem warmen Land hat, kann außer einem Krankheitsfall ja nicht allzuviel passieren; mehr als Wärme, Essen & Trinken sowie ein Dach über dem Kopf braucht Mensch nicht unbedingt...


    LG, Firehorse

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Hi BushmannUm das in die Realitaet umzusaetzen, muss man das gewollte Inselparadies genau kennen.Beispiele:1 Einige Inseln wird es bald nicht mehr geben, da sie unter Wasser stehen werden.2 In einigen Inselstaaten ist es Auslaendern unmoeglich Land zu erwerben, da das Land Sippen gehoeren, die nur fuer Angehoerige Land zum Bau von Haeusern zulassen. Du kannst also nur mieten. Und das lassen sie sich teuer bezahlen.3 Der Anbau europaeische Pflanzen ist nahezu unmoeglich, da das Klima zu feucht ist, die Ernte verfault bevor sie reif ist.4 Du brauchst einen Beruf, der gesucht wird, es sei denn Du hast genug Geld, um in Rente zu gehen.5 Taifune stellen eine grosse realistisch Gefahr da, ebenso Tsunamis, also such eine Insel mit 2 Bergen ;-), (mit realistisch meine ich, die kommen jedes Jahr, und nicht eventuell).Alternativen waeren noch die Inseln rund um Australien und Neuseeland. Da gibt es auch noch unbewohnte, jedoch das hat meistens einen Grund, warum die unbewohnt sind, eben weil das Leben dort seht hart ist. Einige Inseln suedlich von Steward Island (NZ) z.B. waren frueher bewohnt und sind nun verlassen. Da hat man frueher vom Wahlfang gelebt, aber wegen des kalten Wetters weiss ich auch nicht, ob da viel waechst.


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    Sorry, kam wieder alles als Block!

  • Zitat von Buschmann;146556


    Vielmehr bin ich an Überlegungen interessiert, wie man auch mit sehr wenig Geld und Vermögen sich in diese Region absetzen kann und wo Ihr die Vor- und Nachteile seht.


    Auf Eure Fragen und Ideen bin ich sehr gespannt...in diesem Sinne


    LG Buschmann:face_with_rolling_eyes:



    Hallo Bushman,


    zwar nicht Südsee, aber wir haben uns mal einen längeren Urlaub auf der Seychelleninsel La Digue gegönnt. Unterkunft einfache Holzhütte, aber sehr romantisch. Einfach traumhaft. Die Mangos und Papayas sind uns fast in den Mund gewachsen, wir haben einen Beutel Reis gekauft und die Fische haben geradezu darum gebettelt an die Angel zu gehen und auf den Grill zu springen. Die Chillies zum würzen der Fische haben wir so nebenbei abgepflückt. Ja, das Leben war einfach, schön und preiswert. Wenn es etwas mehr sein sollte, dann gab es zur Versorgung allerdings nur die Überfahrt zur Hauptinsel Mahé und deren Hauptort Victoria. Die technische Infrastruktur war bestens, eigener Satellitenuplink auf der Insel und Internet vom feinsten. Die Einheimischen haben uns allerdings gesagt, Du kannst hier alles haben, Du kannst es bei Amazon bestellen, aber Du solltest Deine Wünsche ein wenig vorausschauend planen. Einmal im Monat kommt ein Schiff von Südafrika oder Singapur, das Dir Deine bei Amazon bestellten Bücher oder die Ersatzteile für Dein Boot bringen wird. Du konntest alles bekommen, hättest nur teilweise wochenlang drauf warten müssen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Jo Leute, da habe ich ja ein schwieriges Thema angehauen!



    Die Tatsache, dass jede Insel und jeder Staat anders ist, mag wohl das komplizierteste Problem sein um einen Ort des Rückzugs bzw. der Sicherheit zu finden.



    Ich versuche mal, die wichtigsten Aspekte zu beschreiben:



    Wasserversorgung:



    Ich selbst bekomme mein Wasser vom Regen. Das heißt, man muss das Regenwasser auffangen und entsprechend speichern. Da der Regen in dieser Region wirklich unbelastet ist, keine Industrie, keine chemischen Verunreinigungen, kochen wir das Wasser vorher ab oder trinken es direkt. Desweiteren verfügt unsere Insel über einen natürlichen Süßwasserspeicher, d.h. man müsste graben, hat dann aber was zum Trinken. Auch gibt es zahlreiche Pflanzen im Regelwald, welche Wasser speichern. Die staatliche Wasserversorgung wird hier mit elektrischen Pumpen bewerkstelligt, was das im Falle eines Ausfalls für die Bevölkerung bedeutet liegt auch wiederum an den jeweiligen Umständen.


    Viele Leute haben noch Zisternen und auch sonst ist genug für alle da. Es hat hier z.B. vor einigen Jahren einen 3-monatigen Stromausfall gegeben. Alle haben sich geholfen, hatten genug zum Trinken und niemand ist gestorben etc.! Das geht natürlich nur, wenn die Bevölkerungsdichte gering ist.


    Um das Ganze mal ein wenig einzugrenzen: Einige Inseln haben eine massive Bevölkerungsdichte von teilweise sogar 400 Leuten pro Km2. Soziale Probleme, Unruhen, ausufernde Korruption, Armut und mangelnde Wasser-und sonstige Versorgung sind dort heute schon an der Tagesordnung. Diese Inseln sollte man natürlich meiden. Vielmehr habe ich bei der Suche mein Augenmerk auf eine möglichst geringe Bevölkerungsdichte gelegt. Ich sprechen hier vom unteren, zweistelligen Bereich oder gar nur einstellig (pro Km2).



    Energieversorgung:



    Auf den meisten Inseln wird der Strom durch Dieselgeneratoren erzeugt. Stromausfälle, welche zwischen ein paar Stunden aber auch mehreren Tagen dauern können gehören da zur Tagesordnung. Hier ist sicherlich die entscheidende Frage: Will ich so leben wie gewohnt, oder kann ich auch Abstriche machen. Firehorse hat die entsprechenden Punkte im Grunde ja schon genannt:


    "mehr als Wärme, Essen & Trinken sowie ein Dach über dem Kopf braucht Mensch nicht unbedingt..."


    Warm ist es in dieser Region immer genug = Kein Problem, Heizung nicht erforderlich
    Wenn die Insel gering bevölkert ist und sich die Menschen noch in ausreichendem Umfang nach traditioneller Art selbst versorgen = kein Problem mit Nahrung
    Wasser habe ich ja oben erwähnt = Also je nach Insel kein Problem
    Und das Dach überm Kopf sollte für einen "Survival-Kenner" auch kein Problem sein. Wie ich in meiner Vorstellung beschrieben habe, kann man sich für sehr wenig Geld aber auch ein Haus mieten usw.


    Sollte weltweit eine Krise aufkommen und die Energie (Öl) knapp werden, dann sind solche Inseln hier sicherlich mit die ersten, welche nicht mehr versorgt werden. Da man hier aber weder Benzin fürs Auto so wirklich braucht (Fluchtauto wird nicht benötigt/das Leben wird halt beschwerlicher nur mit Fuss und Rad), noch eine große Katastrophe eintritt, wenn der Strom weg ist, kann man dem auch eher gelassen entgegen sehen. In unserem Fall werden wir unsere Stromversorgung mit einer relativ großen Solar-Inselanlage bewerkstelligen, da wir eh mitten im Busch wohnen und dort keinerlei Infrastruktur vorhanden ist. Aber auch mit kleinen (günstigen) Solaranlagen kann man hier ganz gut die Grundbedürfnisse wie z.B. Licht, Laptop und kleiner Kühlschrank abdecken, da es hier auch nicht das Winter/Sommer Problem gibt. D.h. ganzjährig stabile Erträge.


    Zu den Risiken von Naturgewalten und den Anbaumöglichkeiten gehe ich später nochmal ein, ich hab jetzt noch was zu tun!


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;146686


    Wie ich in meiner Vorstellung beschrieben habe, kann man sich für sehr wenig Geld aber auch ein Haus mieten


    Wie sieht es mit Kauf eines Grundstückes als Ausländer aus?
    Sich ein Haus herrichten, einen großen Garten anlegen usw. und dann kommt der Eigentümer und kündigt einen, finde ich nicht so prickelt.


    Das hast geschrieben, die medizinische Versorgung ist kostenlos.
    Auch die Medikamente? Alle?


    Wie wird das finanziert?
    Aus Steuern (wie sieht das Steuersystem aus)?
    Oder hat der Staat noch andere Einnahmen?


    Hattest Du Dich vorher mit tropischer Landwirtschaft beschäftigt?

  • Land kaufen/pachten:


    Auf den meisten Inseln ist es tatsächlich so, dass man als Ausländer kein Land kaufen kann. Hier bei uns genauso. Das ein mündliches Mietabkommen mit irgendeinem "Sippenmitglied" eine unsichere Sache ist, sollte klar sein. Hier ging es mir erstmal darum aufzuzeigen, welche "Low Budget" Möglichkeiten es gibt. Allerdings gibt es Solche und Solche. Man kann Glück haben und viele Jahre ungestört in dem Mietshaus wohnen oder aber auch alle paar Monate umgezogen werden!


    Wer eine sichere Sache haben will, muss Land pachten. Das kann man sowohl von der Regierung oder Privatleuten. Hierbei wird ein regulärer Erbpachtvertrag gemacht, der auch vom Gericht abgesegnet wird. Das Ganze kann dann mehrere Jahrzehnte laufen und ist so sicher wie ein Vertrag in Europa.


    Es wurde geschrieben, dass man dann meistens von den Einheimischen ausgenommen wird und horrende Summen verlangt werden. Das mag auf gewisse Gebiete zutreffen, hier in unserem Fall ist es eher das Gegenteil. Es kommt natürlich auch darauf an, wie man das Land nutzen will. Nur Wohnen und Garten ist hier saubillig. Will man aber eine Luxushotelanlage mit 400 Zimmern und 5 Pools bauen, sieht das natürlich wieder anders aus.


    Ernährung/Anbau:


    Wie ihr Euch denken könnt, gibt es im Südpazifik kein Winterproblem, wo es für mehrere Monate praktisch unmöglich wäre Nutzpflanzen auch draußen anzubauen. Das heißt im Grunde, dass vorausschauende Planung, Konservierung und Lagerhaltung, usw. praktisch nicht notwendig ist, oder nur marginal. Es ist auch nicht ganz richtig, dass alle mitteleuropäischen Pflanzen hier nicht wachsen. Ein paar Pflanzen machen zwar Probleme, es ist aber nicht unmöglich.


    Tomaten, Gurken, Salate verschiedenster Art, Kräuter, Broccoli, Zwiebeln, sogar Kartoffeln wachsen hier prächtig! Dazu kommt die ganze Vielfalt an tropischen Früchten und Gemüsen. Wir haben uns einige Bücher über tropische Nutzpflanzen durchgelesen, aber das meiste erfährt man hier von den Einheimischen. Die Leute haben tolle Tipps und Tricks auf Lager und freuen sich riesig, wenn ein "Weißer Buschmann" Interesse und Fragen hat.


    Dazu gibt es auch noch die Möglichkeit frischen Fisch selbst zu fangen oder sich z.B. einige Hühner, etc. zu halten. Der Speiseplan wird so aufgewertet und es wird nicht langweilig. Wenn man es ernst meint, dann kann man hier bis auf ein paar Kleinigkeiten (Gewürze, Klopapier, etc.) zu einem großen Teil autark leben und dementsprechend auch wenig Geld ausgeben. Eher sogar noch was dazu verdienen, in dem man seinen Überschuss auf dem Markt verscheuert.


    Mehr vom Inselleben später...


    LG Buschmann

  • Naturgewalten:


    Wie von Simka richtig beschrieben, gibt es in der Region regelmässig Wirbelstürme. Die werden hier übrigens Zyklone genannt. Viele sind leicht, einige aber auch schwer, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300Km/h. Ungefähr zwischen Oktober und April treten diese gehäuft auf. In der Regel ziehen 15-20 solcher Stürme pro Saison durch die Region.


    Für mich persönlich heißt das:


    1. Ich sollte nicht direkt an der Küste wohnen oder in sonst einem gefährdeten Gebiet (durch massiven Regen können auch Fließgewässer im Inland Überschwemmungen hervorrufen etc.)
    2. Meine Gebäude sollten so gebaut sein, dass sie diesen Kräften standhalten. Eine Holzhütte mit ein paar Nägeln ist da wohl nicht erste Wahl.
    3. Man muss in der Saison täglich die Wetterdaten studieren, es gibt sehr gute Frühwarnsysteme. Wer davon überrascht wird, hat irgendwas nicht kapiert.


    Das ist halt der Preis dafür in einem tropischen Paradies zu wohnen!


    Wer sich mit vorausschauenden Vorbereitungen befasst, der sollte diese Gefahr locker meistern können. Gerade, weil es praktisch die einzige reelle Gefahr hier darstellt. Wer sein Haus entsprechend baut/vorbereitet, der hat nur mit wenig Schäden zu kämpfen. Der Garten ist möglicherweise verwüstet und durch herumfliegende Gegenstände sind kleinere Schäden am Haus entstanden. Wer einen Totalverlust erleidet, der hat sich auch nicht mit der Materie befasst und sich vorher abgesichert.


    Einige Inseln liegen am pazifischen Feuerring. Hier sind schwere Erdbeben zu erwarten. Auch hier gilt das Gleiche: Man muss wissen was kommen kann und sich darauf vorbereiten. Ich selber wohne auf einer Insel wo es in der Vergangenheit nur kleine Erschütterungen gab, das Thema Stürme war mir dann doch genug:)


    Natürlich wären Inseln, welche nur einen Meter aus dem Meer schauen nicht das Richtige. Besonders, wenn die Insel nur ein paar Km2 groß ist und man nicht weit ins Landesinnere flüchten kann. Auch diese Inseln sollte man meiden. Allerdings möchte ich nochmal erwähnen, dass ich die Gefahr des steigenden Meeresspiegels nicht so eng sehe. Es gibt hier Messwerte, die besagen, dass der Meeresspiegel in den letzten 20 Jahren sogar um einige cm gefallen ist.


    Meiner Meinung nach halte ich die Gefahr von Wirbelstürmen für erträglich und auch fair, weil es die einzige reelle Gefahr ist. Dafür ist man auf allen anderen Gebieten sicher und muss sich nicht den Kopf über so viele verschiedene Eventualitäten zerbrechen.


    LG Buschmann

  • Hi Bushman,Geht mir aehnlich, lebe in NZ und muss mich eben auf Erdbeben vorbereiten, habe dafuer aber weniger Probleme mit Nahrungsvorsorge, Ueberbevoelkerung etc. Man tauscht immer irgendwie eine Sache gegen die andere aus, aber mit ein bischen Planung geht das schon.


    LG Simka


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    Hi Bushman,Geht mir aehnlich, lebe in NZ und muss mich eben auf Erdbeben vorbereiten, habe dafuer aber weniger Probleme mit Nahrungsvorsorge, Ueberbevoelkerung etc. Man tauscht immer irgendwie eine Sache gegen die andere aus, aber mit ein bischen Planung geht das schon.


    LG Simka


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    BTW



    kann man die beiden threads irgendwie vereinigen :)

  • Ich will das mal so formulieren:


    Ich habe die ganzen Sorgen, welche man in Europa oder allgemein in Ballungsräumen und "zivilisierten" Ländern hat, eingetauscht gegen die praktisch einzige, reelle, aber in meinen Augen auch berechenbare Gefahr der Wirbelstürme.


    Mein Verstand und mein Bauch sagen mir, dass ich viel gewonnen habe und wenn überhaupt nur sehr wenig verloren! Das Einzige was wirklich fehlt sind Familie und die alten Freunde, diesen Preis musste ich bezahlen. Trotzdem ist man ja nicht aus der Welt und dank der modernen Kommunikationsmittel kann man Kontakt halten.


    Übrigens bin ich nicht ganz alleine, meine Frau ist auch dabei. Ich habe von ihr die Erlaubnis:) bekommen, sie zu erwähnen. Also Sorry, wenn das vorher vielleicht so klang, als wenn ich hier ganz alleine wäre.


    Wir hatten damals in Deutschland viele Pläne, wollten ein Haus bauen usw.! Irgendwie hat es bei uns "klick" gemacht und wir machten uns auf die Suche nach einer Alternative. Sicherheit vor globalen Problemen stand natürlich auch im Vordergrund, aber auch andere Dinge. Für uns war das Leben einfach nicht mehr so, wie es sein sollte. Jeden Tag miesgelaunte Gesichter, staatliche Gängeleien, Steuern zahlen bis zum abwinken und damit quasi die schlechte Entwicklung sogar noch mit zu finanzieren. Die Entwicklung der Gesellschaft zum Negativen, das Gefühl, nur ein Sklave zu sein, ein Risiko und weitere Bindung beim geplanten Hausbau (Kreditaufnahme) usw.


    Jetzt machen sich alle Leute hier unendlich viele Gedanken um die eigene Sicherheit und spielen etliche Szenarien von Krisen durch. Ich habe für mich festgestellt, dass bei einem "Super-GAU", ob Krieg; Versorgungsausfall bei Energie, Nahrung, Wasser; Oder Störfall im AKW etc. etc. die Chancen zu überleben gering sind bzw. der Aufwand und der Stress um diese zu erhöhen wahnsinnig hoch sind. Auch wenn ich weiß, dass nicht jeder einfach abhauen kann oder will, so war dies die beste Entscheidung für meine Frau und mich.


    Wie ich es schonmal sagte: Wenn der Rest der Welt in Flammen steht, liege ich in der Hängematte, schau meinen Pflanzen beim Wachsen zu oder überlege, wo ich noch ein paar Nägel ins Dach haue, damit selbiges beim nächsten Sturm auch drauf bleibt. Ich habe mich oft gefragt, ob meine Ansicht egoistisch ist. Mittlerweile ist es mir sch***egal, was die ganzen Idioten in ihrem Hamsterrad da draußen so machen...


    Ich finde es toll, dass immer mehr Menschen aufwachen und die gesamte Entwicklung in der Welt kritisch beäugen. Mein Wunsch für alle "Daheimgebliebenen": Bereitet Euch gut vor, übersteht alle Krisen und bleibt gesund und munter. Vor, während und nach einer Katastrophe, seid ihr die einzigen, welche diesen Planeten wieder ins rechte Licht rücken können. Wenn es soweit ist, dann komme ich vielleicht zurück und helfe beim Wiederaufbau. Bis dahin verzeiht mir bitte meine "Feigheit"!


    LG Buschmann


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    Ach ja:


    Da das eine ja meine "Vorstellung" im Forum ist, denke ich, das eine Zusammenführung keinen Sinn machen würde.


    Jedoch werde ich versuchen in diesem Thread alle Fragen bzgl. der Südsee und dem Leben hier zu beantworten. Wenn dann was doppelt-gemoppelt ist, werden mir das die Moderatoren hoffentlich verzeihen!


    LG Buschmann

  • Ihr wollt ja wirklich auf Biegen und Brechen wissen wo ich stecke! Und wieder muss ich Euch enttäuschen. Grob gesagt bin ich irgendwo unter Euren Füßen!!!


    Der Südseeraum umfasst mehrere Zeitzonen, die Datumsgrenze verläuft irgendwo mittendurch. Auf welcher Seite davon ich nun hocke: *********


    Fast jeder Altas oder natürlich das Internet helfen weiter, wenn man sich mit den geographischen Gegebenheiten der Inselwelt hier beschäftigen will.


    Später mehr...


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;146556

    Die Inseln, deren Struktur, Einwohner und gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, daher ist es wohl äußerst schwierig, einen geeigneten Ort für sich zu finden, welcher die von uns gestellten Anforderungen so gut wie möglich erfüllt.


    Wie sind denn die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse auf Deiner Insel? Gibt es auch ein kulturelles Leben? Das hört sich alles an wie ein einfaches aber zufriedenes Leben und Miteinander. Ich kann das aus dem karibischen Raum auch zum Teil bestätigen. Aber eigentlich ist es ja so, dass dort wo Menschen sind auch irgendwelche Strukturen zur Verwaltung benötigt werden. Krankenhäuser und sonstige Infrastruktur will ja auch verwaltet werden. Wer also ist die herrschende Kaste und wie bildet sie sich? Durch Wahlen? Wem gehört der Grund auf dem die Inselbewohner leben?

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat

    Bis dahin verzeiht mir bitte meine "Feigheit"!


    "Feigheit" kommt in vielerlei Gewändern daher, am Häufigsten anzutreffen in Form von "eigentlich sollte man..." und dann kommt die Angst vor Veränderung, die Bequemlichkeit und Verdrängung siegt, und alles bleibt beim Alten.
    Etwas zu sehen, wie es tatsächlich ist, ist der erste Schritt, wenn dem aber keine verändernde Handlung fogt, ist nichts gewonnen.
    Da jeder für sich selbst verantwortlich ist, kann auch jeder sein Leben gestalten, wie er es sich wünscht.
    Die Lebenszeit ist begrenzt, ich wüsste nicht, dass es eine Vorschrift gibt, sie in Gedankengefängnissen und "Hamsterrädern" zu verbringen.


    Ich kann Dir/Euch zu diesem Schritt in ein Paradies nur gratulieren.


    LG, Firehorse

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Politische Lage:


    Die Insel auf der ich lebe würde ich als politisch stabil bezeichnen. Es gibt eine Verwaltungsstruktur und auch Wahlen. Natürlich sind auf den Inseln auch Korruption und Vetternwirtschaft anzutreffen, was sich hier aber noch in Grenzen hält. Es ist ein niedriges Level der Korruption, ich würde sagen, da läuft in den "westlichen" Regierungen ne ganze Menge mehr, nur besser versteckt..


    Wie ich aber schon berichtet habe, gibt es auch hier Unterschiede. Einige Inseln haben wirklich mit korrupten Machenschaften zu kämpfen und die gesamte soziale und politische Lage ist zum Teil sehr angespannt. Ansonsten kann ich nur sagen, dass das Steuersystem fairer ist als in Deutschland z.B. Auch sind die Menschen enorm heimatverbunden und wenn es um erhebliche negative Veränderungen geht, sind die ganz schnell auf der Strasse und im Zweifelsfall brennen dann auch Regierungsgebäude. Das wissen auch die Machthaber.


    Ansonsten ist das Leben einfach locker gestrickt. Es wird den ganzen Tag gelächelt, alle sind freundlich zueinander und nehmen sich gegenseitig wahr. Nicht wie in Deutschland z.B. wo man praktisch permanent hirntoten Z****** begegnet!


    Traditionen werden hochgehalten und teilweise mit der Moderne verbunden. Gemeinschaftssinn, Freude am Leben, gemeinsames Tanzen und Essen, etc. stehen ganz oben auf der Liste. Harte Arbeit und Effizienz bei derselben stehen dafür am unteren Ende:) Daran muss man erst sich gewöhnen, geht aber ganz schnell!!!


    Später gehe ich noch auf das Gesundheitssystem ein.


    LG Buschmann

  • Willkommen hier. :)


    Zitat von Buschmann;146783

    . Mittlerweile ist es mir sch***egal, was die ganzen Idioten in ihrem Hamsterrad da draußen so machen...


    Ich finde es klasse, dass Du für Dich und deine Frau den passenden Platz und das für Euch passende Lebenskonzept gefunden hast. Ich finde es aber ehrlich gesagt unschön und arrogant, dann alle anderen als Idioten zu bezeichnen und sich quasi darüber zu erheben. Ich bezeichne Dich und andere "Aussteiger" doch auch nicht pauschal als arbeitsscheue Versager, die nur in der Sonne liegen wollen.


    Schonmal drüber nachgedacht, dass sich andere vielleicht auch das Leben bewußt ausgesucht haben, dass sie führen? Und nur weil es Dir nicht gefällt musst Du es ja nicht gleich abschätzig bewerten.


    Legend, weder Südsee, noch Hamsterrad :face_with_rolling_eyes:



    edit:

    Zitat

    Nicht wie in Deutschland z.B. wo man praktisch permanent hirntoten Z****** begegnet!


    Kannst Du auch diskutieren, ohne solche pauschale Herabsetzungen von Ländern/Lebensweisen/Menschen?

  • Hallo Legend,


    erstmal danke für Deinen Willkommensgruß.


    Mit "Die ganzen Idioten" meinte ich eigentlich den Teil der (Welt-)Bevölkerung, der weder etwas kapiert hat, was in dieser Welt falsch läuft, noch offen genug oder geistig in der Lage ist, über den von mir schonmal angesprochenen "Tellerrand" zu schauen. Es tut mir leid, dass das zu pauschal rübergekommen ist und Du das auch auf Dich bezogen hast. Ich würde hier am Forum sicherlich nicht teilnehmen, wenn die Foris in meinen Augen alles Idioten wären; nein im Gegenteil, ich bin froh hier auf Menschen zu treffen, welche sich mit den anderen, weniger populären Aspekten des menschlichen Daseins auseinandersetzen.


    Auch bin ich mir darüber im Klaren, dass ein Ausstieg aus dem "Hamsterrad" nicht für jeden so einfach möglich ist, oder überhaupt gewollt ist. Ich habe das beste Beispiel bei meinen Freunden und Verwandten. Mir ist klar, dass es nicht einfach ist sein "normales", über Jahre aufgebautes Leben aufzugeben und es gegen ein alternatives Leben im "Busch" zu tauschen. Ich selber nehme auch zum Teil noch am "normalen" Leben teil, muss Geld verdienen und mache mir Gedanken um meine Altersvorsorge, etc.


    Auch wenn jemand im Hamsterrad dreht, heißt das auch noch lange nicht, dass dieser Mensch ein Idiot ist. Das hätte ich vielleicht nicht in einem Satz nennen sollen, ich hoffe Du verstehst was ich meine.


    Zum Thema Hirntot und Z-Wort: Mit "praktisch permanent" meine ich "nahezu alle". Das schließt einige Wenige aus (wahrscheinlich auch Dich). Ich bin vor 5 Monaten nochmal zurück nach Deutschland geflogen und ich kann Dir sagen: Fast alle Menschen dort kamen mir so vor wie von mir beschrieben. Das ist jetzt meine persönliche Meinung. Ich habe es wegen der Mentalität dort echt nicht mehr ausgehalten. Die Kälte, die Anonymität, das Sch****en auf das Gegenüber oder den Nächsten usw. haben mich dermaßen angekotzt, dass ich heilfroh war, als ich wieder zurück auf "meiner" Insel war.


    Glück dem, der es trotz dieser ganzen alltäglichen Unsinnigkeiten dort aushält und hinter verschlossenen Türen (oder noch besser: auch davor) ein guter, denkender und aufrechter Mensch sein kann. Für mich war das zu viel. Ich war zu schwach um mir diese Kacke noch länger anzutun! Ich bin ein direkter Mensch. Tabuthemen gibt es -praktisch- nicht für mich. Das stört natürlich viele Leute, aber wie gesagt: Ach ich wiederhole das Wort jetzt nicht nochmal:)


    Dich habe ich bestimmt nicht damit gemeint. Auch niemand anderen hier im Forum! Also nochmal: Sorry für mein "undiplomatisches Gerede"!


    Ausnahmen bestätigen die Regel!


    LG Buschmann

  • Wie hast Du Deine Zielinsel ausgesucht? Vorher einen längeren Urlaub auf einigen Inseln gemacht?
    Ich war auch mal dort (Rarotonga etc.) - ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich noch daran, welch einen zufriedenen Eindruck die Bewohner machten, obwohl sie sehr einfach lebten. Das stimmt einen doch nachdenklich.

  • Ehrlich gesagt habe ich mich immer schon für kleine und abgelegene Orte auf dieser Welt interessiert. Das Inseln da natürlich hervorstechen ist klar, denn nichts ist abgelegener, als ein Ort den man zu Fuss auf dem Landwege nicht erreichen kann.


    Auf diese Weise habe ich viel über die einzelnen Inseln gelesen; und das nicht nur über die Südsee. Sogar "Tristan da Cunha" im Atlantik stand damals auf der Liste.


    Wir haben uns dann aus der Ferne für eine Insel entschieden und sind einmal hergeflogen, um die Lage zu checken und zu sehen, ob unsere Vorstellungen auch mit der Realität übereinstimmten.
    Für uns stand praktisch direkt nach dem ersten Tag fest: Das ist es, hier wollen wir hin!


    Natürlich gibt es hunderte anderer Inseln, welche ähnlich sind oder sogar vielleicht noch besser. Jedoch fehlte uns auch das Geld und auch die Lust, um eine mehrmonatige Erkundungstour durch die ganze Südsee zu unternehmen. Nun sind wir hier und haben es bis heute nicht bereut. In dem Jahr hier bin ich zweimal weggeflogen. Einmal nach Deutschland und einmal nach Neuseeland. Ich kann nur sagen, dass ich jedes Mal wieder heilfroh war wieder hier zu sein.


    Wer natürlich Clubs, Bars, Fastfood-Schleudern, Einkaufszentren usw. braucht und wer immer alles 24/7 verfügbar haben muss, der ist auf solchen Inseln falsch. Aber gerade deswegen sind wir auch weg. Entschleunigung und Besinnung auf das wahre Menschsein waren für uns ganz wichtig, das haben wir jetzt.


    Es ist auch richtig, dass die Einheimischen locker das Leben genießen, freundlich sind und die "großen Sorgen" der weiten Welt einfach nicht an sich ranlassen. Unbeschwertheit halt, auch von Staatswegen. Man trifft Politiker, Polizisten usw. auf der Straße, lächelt sich an, quatscht ne Runde über das letzte Fest oder den Fortschritt beim Hausbau und geht friedlich seines Weges.


    Wir leben hier zwangsläufig zusammen mit den Leuten, da alles so klein und überschaubar ist. Trotzdem kann man sich aus dem Weg gehen und niemand nimmt es den "Weißen" übel, wenn man sich zurückzieht. Natürlich besuchen wir auch Feste und unterhalten uns mit den Leuten, aber immer nach Lust und Laune. Keine Zwänge.


    Und wie auch schon von den Seychellen berichtet wurde: Man kann hier alles kriegen. Es kommt nur aufs nötige Kleingeld an und man braucht Geduld. Es dauert halt ein paar Wochen oder Monate bis das bestellte "Gadget" eintrifft.


    LG Buschmann