Hallo,
es gibt noch aus den frühen Tagen des Internets, als man sich noch im Usenet plonkte und plenkte, ein Theorem, das bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren hat: "Wenn sich in einem Thread zwei mit absolut unterschiedlichen Standpunkten streiten, dann dauert es in der Regel nicht mehr als 3 bis 4 Runden, bis einer von beiden mit einem Nazi-Vergleich kommt, auf den sich dann alle mit heller Empörung stürzen." Was sich hier auch wieder bestätigt hat.
Also lasst es bitte. Der Fanatismus, mit dem manche Menschen die Fleischesser versuchen zu missionieren, richtet IMO mehr Schaden an, als dass es nützt. Und ebenso unnütz sind die harschen Reaktionen der "Steak-Fraktion". Vegetarisches Essen und auch vegane Ernährung sind ja ohnehin auf dem Vormarsch, weil es gesünder ist.
Entstehungsgeschichtlich isst der Mensch ja nicht deswegen Fleisch und andere tierische Produkte, weil er Spass am töten hat, sondern weil es kompakte, energiereiche Nahrung war, die ihm im Kampf ums Überleben einen Vorteil verschafft hat. Eine rein pflanzliche Ernährung, die dem gleichsteht, erfordert Sesshaftigkeit und ungestörten landwirtschaftlichen Pflanzenanbau. Das war dem über viele Epochen nomadisch lebenden Mensch lange Zeit nicht möglich. Später wurde der Zugang zu Fleisch ein Statussymbol: Reiche konnten sich jeden Tag Fleisch leisten, die Mittelschicht hatte mit Glück den sprichwörtlichen "Sonntagsbraten", der grosse Rest der Bevölkerung lebte arm und (notgedrungen) vegetarisch. Diese Sachen stecken halt in den Menschen noch drin. Die Erkenntnisse, dass "rotes Fleisch" zu Herzerkrankungen führt, tierische Fette ungesund sind usw. sind erst wenige Jahrzehnte alt.
Also: locker bleiben!
Grüsse
Tom