Alltags-Preparedness

  • Hallo zusammen,


    Preparedness läuft ja offensichtlich auf vielen unterschiedlichen Niveaus; ist der eine schon glücklich und zufrieden, wenn er eine Woche ohne Einkaufsmöglichkeit überstehen kann, schläft der andere erst wieder ruhig, wenn er mindestens zwei sichere Ausweichquartiere hat und einer davon ein Betonbunker ist (vollständig abbezahlt natürlich).


    Nun hilft mir aber der Betonbunker recht wenig, wenn gerade mein Adventskranz abfackelt. Übel auch, wenn ich den Bunker (oder was auch immer) gerade gekauft und abbezahlt habe, aber kein Geld mehr für Winterreifen übrig war.


    Auch wenn es in manchen Threads schon verschiedentlich anklang, stellen wir doch hier mal die Alltags-Preparedness zusammen, die unter der Großkrisen-Preparedness nicht leiden sollte.


    Ich fang mal an:


    - Feuerlöscher im Haus/in der Wohnung (natürlich Schaum, kein Pulver)
    - Fluchthaube
    - Hausratsversicherung
    - Gebäudeversicherung
    - Ordentlicher Kindersitz im Auto
    - Warnweste(n) im Auto (gibt's auch für Kinder!), im Winter: Decke und Schokoriegel o.ä., maximal Tank halbleer fahren
    - Winterreifen
    - Autobatterie, spätestens alle 4 bis 5 Jahre neu
    - Datensicherung, auch räumlich ausgelagert (Beglaubigte Kopien wichtiger Dokuemnte, alte Fotos eingescannt, alle Dateien auf 1-2 zusätzlichen separaten Festplatten etc.)



    Alles natürlich sofern relevant. Bin gespannt, ob Euch noch etwas einfällt.


    Interessant auch zu hören, was Euch davon noch fehlt. Ich hab noch Nachholbedarf in Sachen Feuerlöscher und Fluchthaube (wohne im 2. Stock) und das obwohl schon einmal abgebrannt...


    Euer
    Stoiker

  • Ein sehr sehr schönes Thema und noch mehr gefällt mir dass es von einem neuen Mitglied angesprochen wird. Ich erwische mich immer wieder selber dabei wie ich in meinen Gedanken schon wieder bei dem Bunker bin (auch wenn ich ihn realistisch gesehen für unrealistisch halte), aber in meinem Alltag doch mal wieder das ein oder andere verschiebe.


    Die oben genannten Beispiele sind schon ganz gut aber ich möchte da noch einiges ergänzen:


    Hausratversicherung (und ruhig etwas höher ausgelegt als nötig und erst recht als man denkt) ist gut aber Haftpflichtversicherung ist ebenso unabdinglich.


    Der Feuerlöscher darf auch ruhig ein ABC Pulverlöscher sein. Die sind billiger in Anschaffung und Wartung und wenn die Hausratversicherung da ist kümmert die sich scho um die Kolleteralschäden. Alternativ kann ich diese kleinen Löschdosen empfehlen. Darin enthalten ist eine Art Seifenlauge die sich vorzüglich als Löschmittel eignet und grad für den Adventskranz oder auch eine Friteuse ausreichend ist.


    Über die ordnungsgemäße Wartung des KfZ muss man hier wohl nicht sinieren aber es gibt m.M.n. ein paar Sachen die man dabei haben sollte. Die sind aber auch ausreichend in dem entsprechenden Thread besprochen. Nur mal ganz kurz: Ersatzlampen, Schneeketten, Klappspaten, Essen und Trinken


    Vergessen wird auch immer gern das man bei aller Prepeardness keine Schulden machen sollte. Weder dafür noch sonstige Kleinigkeiten wie TV´s, PC´s o.ä.
    Ich habe selber lang überschuldet gelebt und das ist echt nicht schön. Ich habe daraus gelernt und sage das einzige wozu ich noch Schulden mache ist ein Auto oder evtl. noch mal ne Küche. Aber i.d.R. sollte man das meißte auch so bezahlen können oder sich ersparen. Und Urlaub z.B. muss sicher nicht auf Pump sein.

  • Hallo Stoiker,


    Du sprichst mir aus dem Herzen. Ehe ich über Grossschadenslagen nachdenke, sollte ich erst mal für die Katastrophen des Alltags gerüstet sein.


    Bunker sehe ich persönlich eher als verzichtbar. Die helfen gegen militärische Angriffe wie etwa Bombardierungen oder meinetwegen auch im Frieden gegen die Einwirkung von CBNR-Schadenslagen. Nur wie häufig sind die? Militärische Bedrohungen in Europa halte ich seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts für nichtexistent, CBNR-Ereignisse für wenig realistisch. Bunker helfen auch nicht bei dummer Wahl des Wohnorts gegen eine Naturkatastrophe. Was hätte mir z.B. ein Bunker genutzt, wenn der in Passau oder im Oderbruch gelegen und zwei Meter unter Wasser gestanden wäre? Bunker helfen auch nicht als Festung gegen soziale Unruhen. Da sitze ich wie eine Maus in der Falle und könnte, selbst wenn ich bis unter die Zähne bewaffnet bin, nichts tun, wenn ich von aussen die bösen Jungs mit dem Abbruchhammer arbeiten höre.


    Ein absolut realistisches Schadensszenario des Alltags ist Feuer.


    Das wichtigste ist erst mal, dass ich nicht im Schlaf an Brandrauch ersticke. Feuermelder sind essentiell. Dann sollte ich im Halbschlaf meinen BoB schnappen und abhauen können. Es macht gar nichts, wenn ich im Schlafanzug flüchte, Kleidung und Schuhe sind nämlich im BoB. Weil es bei Nacht meist finster ist und Brandrauch das Sehen weiter einschränkt, liegt natürlich in jedem Nachtkästchen eine gute Taschenlampe. Über eine Brandfluchthabe sollte meiner persönlicher Meinung schon jemand nachdenken, dessen Schlafzimmer auch nur im Oberstock eines Einfamilienhauses liegt. Wer im vierten Stock eines Mietshauses wohnt, für den ist so ein Ding im Zweifelsfalle ein Lebensretter.


    Dann kommt die Regulierung des Brandschadens. Versicherungen haben generell ein "einnehmendes Wesen" wenn es um das Kassieren von Beiträgen geht. Bei der Regulierung sind sie meist erstaunlich unwillig. Dumm, wenn neben Eurem Hausrat auch sämtliche Rechnungen und Belege abgebrannt sind.


    Was tun wir? Von sämtlichen Dokumenten, sämtliche Rechnungen und Belegen existieren Digitalkopien, ebenso Fotos des Inhalts sämtlicher Schränke, von Kleiderschrank über Küchenschränke bis Bücherregale. Eine Kopie liegt als Memorystick in meinem Schreibtisch am Arbeitsplatz, also in sicherem Abstand von zu Hause. Die Originaldokumente stecken zusammen mit anderem Gerät in einem Tresor, der laut Hersteller eine Stunde bei 900 °C Feuerschutz bietet - ich habe dieses Versprechen erfreulicherweise noch nie auf Wahrheitsgehalt testen müssen.


    Was haben wir sonst noch? Feuerlöscher auf jeder Etage und ein Gartenschlauch, der so lang ist, dass er bis in den letzten Winkel des Oberstübchens reicht.


    Auto, das andre von Dir benannte Thema sehe ich ebenfalls als wichtig an. Meine Frau ist mal auf der Brennerautobahn eingeschneit, nichts ging mehr, auch Allrad und Differentialsperren halfen ihr nicht, weil sie schlicht von liegen gebliebenen Fahrzeugen "zugeparkt" war. Sie musste die Nacht bei unter Null Grad im Auto verbringen. Es hat ihr nix gemacht, da Essen, Wasser, ein warmer Schlafsack, eine Decke und ein Gaskocher an Bord war. Ich bekam einen Handyanruf von ihr: "Du, ich übernachte heute in Auto auf dem Brenner, es geht mir gut, ich liege im Laderaum im Schlafsack und habe einen heissen Tee und meinen eBook-Reader, ausserdem läuft die Standheizung." Sie hat sogar, bevor sie in ihren Schlafsack kroch, Samariterdienste geleistet und heissen Tee an die frierenden Fahrer in ihrer Nachbarschaft ausgeteilt. Dass ihr dabei das Trinkwasser ausging war halb so schlimm, es gab ja genug Schnee zum Schmelzen.


    Szenarien über in die Luft fliegende europäische KKW halte ich für ganz interessante aber wenig realistische Gedankenspiele, die Alltagskatastrophen dagegen für sehr realistische Szenarien.


    Be prepared!


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also find das auch ein tolles Thema. Wir brauchen mehr "Alltags-Preparedness" und weniger Endzeit-Theorien, die dann eh nich ganz zu Ende diskutiert werden.:face_with_rolling_eyes:


    In einen Entwicklungsland wie Laos bereite ich mich im Alltag natuerlich ganz anders vor als wenn ich in in DACh wohnen wuerde. Bei unseren Fahrzeugen ist der Tank immer mindestens halb voll. Diesel lagern wir zusaetzlich in 200 l Faessern. Ein Vorteil ist, dass hier gesetzlich viel weniger reguliert ist, im S&P werden oft inteessante Disskusionen von Paragraenreitern abgewuergt. Ein weiterer Vorteil ist, dass "Frau" mein preppen zu 100% unterstuetzt. Ob ich mir nun einen weiteren Feuerloescher zulege, unsere Autos auf Offroad Reifen umrueste, zwischen durch mal 2 Packungen blaue Bohnen verballere, oder ich mich mit dem Gedanken spiele einen Vorrat an Natodraht anzulegen, ich kann das alles machen ohne vielleicht als "Spinner" zu gelten.


    Der Nachteil am Ganzen ist, dass ich hier im Forum oft sehr schlecht Tips und Ratschlaege geben kann da bei uns heir Peppen eine alltaegliche Angelegenheit ist. Als Beispiel: Der Stromausfall! Wenn einmal in DACh fuer 5 min kein Strom aus der Steckdose kommt gibt das doch sicherlich Stoff fuer ein neues Thema hier im S&P, oder? Bei mir liegen im ganzen Haus verschiedeste (Akku)-Taschenlampen und Notlampen herum, die werden auch regelmaessig aufgeladen, da mindestens einmal die Woche der Strom stundenlang wegbleibt. (und dann oft waehrend des staerksten Monsunregen). In unserem Badezimmer steht immer ein volles 60l Wasserfass. Bei Stromausfall (Pumpe) duschen wir uns dann mit der Schoepfkelle.


    Apropos Fluchthaube: Es gab bei mir eine Zeit wo ich etwa 100 Tage im Jahr in irgend einem Hotelzimmer irgendwo auf diesem Globus aufgewacht bin. In meinem Gepack war eine Smokehood. Klein und handlich, bis ich erfuhr das das Ding gar nicht so richtig funkt und aus dem Handel gezogen wurde. Es gib zwar die eine ode andere Alternative, bis jetzt habe ich mir aber nichts neues besorgt.


    Autobatterien muessen wir bei uns hier spaetestens alle 2 Jahre austauschen, Die Qualitaet ist misserabel, die Hitze gibt ihnen den Rest. Sowohl im Delica als auch im D-Max fuehren wir ein umfanreiches Revovery-Kit mit. Beide Fahrzeuge sind mit einem guten Werkzeugset ausgestattet, auch einene Keilriemen und einen Universal-Kuehlerschlauch sind immer dabei.


    Die medizinische Versorgung in einem Entwicklungsland ist immer problematisch. Daher halte ich meinen Notfallrucksack immer up-to-date und hoffe, dass nur das Modul mit den kleine Heftpflaster in Verwendung kommt.


    Wie schon geschrieben kann ich hier im S&P oft mit keinen Tips und Ideen aufwarten, die Ausgangsituation zum Preppen ist hier einfach ganz anders als bei Euch.
    Mehr "Alltags-Preparedness" hier im Forum finde ich aber ganz toll.


    Liebe Gruesse
    Vansana

  • Unter Alltags Preparedness fallen mir spontan so einige Dinge aus dem Alltag ein, die oben noch nicht erwähnt wurden_


    -Ich zwinge mich einen Fahrradhelm zu tragen auch wenn ich das Gefühl im Sommer nicht besonders mag und das Teil an der Uni nervt.
    -Ich habe immer meine Ersatzbrille am Mann oder innerhalb von 3m um mich herum (im Rucksack).
    -Dem Wetter angepasste Kleidung ist ein Muss.
    -Festes Schuhwerk ebenso.


    Und heute mal wieder festgestellt, man sollte immer ausreichend Klopapier im Bad und im Vorrat haben, nicht überlebenswichtig aber angenehm :)

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Was ich so alltäglich mache ...
    elektrische Geräte sind bei mir abgeschaltet, wenn ich die Wohnung verlasse, insbesondere die Waschmaschine, deren Zulaufschlauch nach jedem Waschgang zugedreht wird.
    In öffentlichen Verkehrsmitteln sitze ich gern so, daß ich im Falle einer starken Bremsung nicht irgendwo hinklatsche und auch keiner in mein Gesicht fliegt, (schließlich ist da keiner angeschnallt) und wenn das nicht geht, dann steh ich lieber.
    Ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol, damit ich jederzeit angemessen reagieren kann.
    Insbesondere als Fußgänger schaue ich lieber selber nochmal, ob die Straße wirklich passierbar ist und verlasse mich nicht blind auf grüne Ampelmännchen.
    Bommi

  • Also, ich habe immer wenn ich aus dem Haus gehe ein minimales Survivalkit dabei, es ist nicht viel, reicht aber und ist immer am Mann.
    In der Küche ist eine Löschdecke und ein Versicherung habe ich auch, das Wichtigste für die Alltags-Preparedness ist mein Kopf, ich versuche immer mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und lenke mich nicht ab z.B. durch Handys oder Mp3 Player. Außerdem bilde ich mich Survivaltechnisch immer weiter, ich versuchs zumindest :D.

  • Zitat von Johann;149341

    ... und lenke mich nicht ab z.B. durch Handys oder Mp3 Player.



    Hallo Johann,


    das ist für mich auch jedes mal ein ärgerlicher Anblick. Früher haben sich die Autisten die Ohren mit Ohrknöpfen verstopft, die wenigstens noch minimale akustische Sinneseindrücke von aussen zuliessen, heute tragen sie fette vollgeschlossene Kapselkopfhörer, die die Wahrnehmung jedes Geräuschen von aussen ausschliessen.


    Ich warte nur noch auf den Tag, wo 3D-Monitorbrillen aufkommen und die Leute blind durch die Gegend tappen, weil sie Filme sehen.:traurig:


    Was meiner schwarzen Seele aber mal so richtig gut getan hat: Die schmerzhafte Kollision eines Fussgängers mit einem Laternenmasten zu beobachten, weil er nur Augen für sein Smartphone hatte. Nicht sehr smart gelaufen :face_with_rolling_eyes:


    Mutter Natur hat sich was dabei gedacht, als sie uns mit Sinnesorganen ausgestattet hat. Wir denken uns nichts dabei, wenn wir die mit technischem Gerät verstopfen.


    Auch S&P. Meine Sinnesorgane haben nämlich die Aufgabe, mich vor Gefahren zu warnen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.


    Dieses Grundprinzip kann man beliebig anpassen: [INDENT]Trainiere in der Zeit, dann hast du Reserven in der Not.
    Bedenke in der Zeit, dann weist du Wege in der Not.
    Übe beizeiten, dann spielt dein Körper mit.
    Lerne Entspannen in Zeiten des Druckes, dann gelingt es in anderen Zeiten des Druckes.
    Kommuniziere mit anderen, dann verstehen sie dich eher in schwierigen Zeiten.
    usw.[/INDENT]


    Eine kleine Aufstellung, was ich unter Alltags-Prepardness verstehen könnte - ich/wir benötigen keine begriffliche Trennung von S&P.


    • Schlüssel bei der Hand - keine Experimente mit die Tür fällt bestimmt nicht zu
    • EDC anhand Einkaufsliste + Wetterbericht, saubere Unterhosen inklusive, falls der Rettungsdienst kommen muss
    • Absprachen, wo man sich aufhält > Zettel, Anrufbeantworter-Notiz, Mailbox
    • Bescheid geben, ob, warum, wie lange man sich verspätet > Handy, Telefongeld
    • Checkliste für > Dringendes > Nachkäufe Ersatzmaterial > Terminliste Arzt, Werkstatt, private Treffen
    • Vorratskontrolle
    • Übungsplan > Training Fitness > Fluchtrucksack > Fahrrad einsatzfähig > PKW betankt und befüllt (Ein-/Auspacken, Werkzeug, Reifenmontage etc.)
    • Konten > Fehlbuchungen ? > Bargeld > Sparplan
    • Gesundheit > Prophylaxe (Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, seelische Hygiene)


    Loslassen gehört für mich dazu.


    Und die nötige Dosis Hormonausschüttung nach Sport bzw. legale Droge per Alkohol. Weil diese feucht-fröhlichen Runden zum "Sozialplan" meiner Vorstellung von Prepperleben gehört. Die Grenze zur Abhängigkeitssituation ist scharf gezogen. Kein Trinken für sich alleine, Ausnahmen hatte ich nur beim Aikido Training gemacht, das entstammt einer Anregung meines damaligen Lehrers. Kein Autofahren unter Alkoholeinfluß, logisch, aber eine gewisse Portion Alltäglichkeit gestehe ich mir in den 24 Stunden der Tagesressource schon ein. Sonst dürfte ich mir keinerlei Ekstase jeglicher Art erlauben, weil diese Minuten ja meine Reaktionsbereitschaft herabsetzen. Dementsprechend wäre Tiefschlaf die gefährlichste Tageszeit.


    Woher dann die Kraft für den nächsten Tag nehmen ? Guantanamo selbstgemacht ? Na gut, vielleicht ergänze ich diese spezielle Ausbildung bei Bedarf . :grosses Lachen:


    Der harmonische Kreis von Energien rauffahren und wieder runterkommen - will geübt sein. Stress ist unser aller Bedrohung, ausgelöst durch zu hohen inneren Druck (Erfolgsdruck im Prepardness gehört dazu) wie äußeren Druck (Beruf, Partnerschaft, soziales Umfeld, Schicksalschläge, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, Finanzkrisen, Naturkatastrophen etc.).


    Warum sich also im "Alltag" andere Strategien angewöhnen als für die als richtig erkannte Lebensplanung ?


    Die Erfahrung lehrt doch: Angst fressen Seele auf, Alltagsprobleme überdeckt die wahren Lebensziele, man schieb auf, man verdrängt, man verliert Ziele aus den Augen. Schlagen die Anstrengungen im Alltagsprepardness in Stress aus, wie soll man dann längerfristige Strategien und Pläne jemals vollenden können ?


    Bei mir nehmen altersbedingt die physischen Kräfte ab. Ist so. Bin keine 20 mehr. Neulich auf der Familienfeier, die kleine Dreijährige schafft mich, Spielen ohne Ende, plappert und fordert wie eine Weltmeisterin, will getragen und geworfen werden als ob in ihrem Inneren eine Atombatterie tickt, wo nimmt sie die Kraft her - bin ich ein abwrackwürdiges Auslaufmodell ? Also besser haushalten, Pausen machen, Augen zu, Körper spüren, Erleben statt Hirnen, Qualitätskontrolle für Lebenslust ist angesagt. Dem Leistungsdenken mögen bitte andere nachjagen, jene die mich auf Autobahn mit +100 km/h überholen. Adrenalin ist eine geile Droge, unbestritten. Geldverdienen über Macht und Ehrgeiz befriedigt eine Weile, was dann ?


    Mist, wieder off topic. :Schlecht: Dabei war das Thema so unverfänglich. :Sagenichtsmehr:

  • Zitat von Stoiker;149309

    Hallo zusammen,


    [...]maximal Tank halbleer fahren [...]


    Euer
    Stoiker


    Das ist für mich immernoch eine große Herausforderung!


    Für alles andere, was du aufgezählt hast, habe ich gesorgt:Gut:




    Gruß NachtWolff

  • Im Auto immer dabei:


    - 4 * 1,5L Wasser
    - 2 M71 Notkocher in Edelstahlbechern
    - etwas "Notfutter" (Treckingkekse, Erdnüsse, Rindergulasch in der Dose, löslicher Kaffe, versch. Teesorten, Süppchen, Erbswurst, Salz und Pfeffer) im Makita-Koffer :)
    - diverse Taschenlampen incl. einer kleinen Kurbellampe vom Aldi
    - vernünftigen Scherenwagenheber. Grade wieder heute gemerkt: das Ding, was Skoda einem gnädigerweise mitgibt, ist Bullshit - vor allem bei minimal abschüssigem Gelände
    - Drehmomentschlüssel (30,- € Dings von Lidl ... reicht vollkommen. Notfalls auch Dual-Use gegen Angreifer mit MagLite 6D :winking_face:
    - gutes (!) Überbrückungskabel
    - warme Decke
    - 2 * BW-Besteck
    - Wasser-aktivierbare Heiz"pads" vom Bund. Die Dinger sind großartig. Heizen je nach Wunsch entweder sanfte ca. 40°C über Stunden oder bis zu 75°C für ca. 20 Min.
    - Instant-Kühlpads (KAS-27/Ammoniumnitrat und Wasser)
    - billiger 230VA 12V-230V Wandler. Oszi sagt: Trapezkurve. Tuts aber für fast alle elektronischen Geräte ohne hohen Anlaufstrom.
    - Zigarettenanzünderladegerät für USB. Mini-USB und Micro-USB Kabel. Bis max 2A. Taugt nicht für Apple-Geräte. Macht aber nichts. Apple kommt mir eh nicht ins Haus/Auto.
    - Glasreinger, Handtuch, Küchenpapier, Klorolle.
    - 55W Handscheinwerfer (für Zigarettenanzünder)
    - Kabelbinder, Reservesicherungen KFZ, n paar Meter Draht ("...alles was wir brauchen, ist für 50 Pfennig alter Draht!"), 10m Paracord, 2 * 120cm Schnürsenkel
    - stabile, grüne Plane (ca. 4x5m²) mit Ringösen
    - üblicher KFZ-Krams


    ... passt netterweise in den "doppelten Ladeboden" - es fliegt also nichts im Kofferraum herum.

  • Zitat von Porken;149349

    Im Auto immer dabei:


    - vernünftigen Scherenwagenheber. Grade wieder heute gemerkt: das Ding, was Skoda einem gnädigerweise mitgibt, ist Bullshit - vor allem bei minimal abschüssigem Gelände


    Hallo Porken,


    das kann ich nur bestätigen, es gilt nach meiner Meinung für fast alle Marken. Wer mit dem ab Werk mitgelieferten "Wagenheberlein" und einem Radkreuz versucht, einen Reifen zu wechseln, der wird im besten Falle scheitern und sich im schlechtesten Falle verletzen.


    Was Ihr braucht, das ist ein solider Wagenheber - ich verwende einen hydraulischen Wagenheber - und einen Teleskopschlüssel (bitte nicht die mit rundem Schaft, wo Abrutschen droht, sondern die mit Sechskantschaft). Ihr glaubt gar nicht, wie schwer Radmuttern zu lösen sind, die mit einem Druckluftschrauber angeknallt wurden.


    Auch hilfreich, ein Brett als Unterlage. Der Wagenheber kann nämlich sonst im Schlamm oder der Wiese versinken.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zum Alltags-prepping gehört für mich ein entsprechendes edc.


    Also mehr als nur das Smartphone Geldbeutel und Hausschlüssel. :)


    Wer kannst das nicht:


    Was hast du den alles dabei? Unnötig!


    -


    Hey ehm. Sag mal du hast doch schmerztabletten dabei. .....

  • Meine Autos sind gut ausgerüstet, damit überstehe ich auch Tage im Schneesturm auf der AB.
    Alltags Preparedness bedeutet für mich auch vorbereiten auf das Alter. Mit meinen 60 Jahren und den verstärkt auftretenden Altersbeschwerden habe ich noch eine Aktion gestartet, die mir aber auch meine körperlichen Grenzen gezeigt hat.
    Nach meiner Scheidung bin ich auf Arbeit in eine Baracke gezogen. Voriges und dieses Jahr habe ich umgebaut.
    Warme, isolierte Wände und Decke, dreifach Fenster und Terrassentür, alles ebenerdig ohne Schwellen, breite Türen.
    moderne Fußbodenheizung, Bio Kläranlage, Gas Vollherd, Küchenofen, alle Steckdosen in Griffhöhe,alles LED Licht, breite Dusche,
    erhöhtes WC, überall Haltegriffe und Aufstehhilfen. Dazu eine 150qmTerrasse, davon ein Drittel überdacht, alles pflegeleicht und rollstuhlgerecht.
    Ich hoffe, daß ich das letzte Viertel solange es geht ohne fremde Hilfe auskomme.


    Roman

  • Zitat von wandor;149366


    Was hast du den alles dabei? Unnötig!


    Hey ehm. Sag mal du hast doch schmerztabletten dabei. .....


    Kenn ich sowas von! Gebraucht habe ich schon Klammerpflaster, Pflaster, Tabletten, Traubenzucker, Gummilitze, Pinzette, Alkoholtupfer, Notfalltee (grün mit Zucker:-) ,Schere, Stift- vielleicht habe ich auch noch was vergessen. Achso, alles nicht für mich! (Bis auf den Tee).
    LG Luka

  • Bargeldreserve (war schon mal ganz praktisch, als ich meinen Geldbeutel verloren hatte)


    Einen gültigen Reisepass (man weiß ja nie und es dauert, bis man die bekommt)


    Impfungen aktuell halten, 1 Hilfe Kasten und ggf. Medikamente aktuell halten


    Seit ich eine Mikro-Taschenlampe am Schlüsselbund habe nutze ich die regelmäßig.


    Ein USB Ladekabel mit diversen Adaptern (so alle paar Wochen brauche ich die oder ich kann jemandem aushelfen)


    Gute Apps und offline Kartenmaterial auf dem Smartphone, ein-zwei ungelesene ebooks können auch nicht schaden, wenn man sich irgendwo die Zeit vertreiben muss...


    Gutes Licht und gute Reifen am Fahrrad, insbeosndere in der dunklen Jahreszeit.


    Sich körperlich fit halten.


    Service to others: Ein ausgefüllter Organspendeausweis im Geldbeutel


    mfg


    PS: Feuerlöscher habe ich einen 2l ABF Schaumlöscher, der auch gegen Fettbrände einsetzbar ist mit Manometer. Hat aus der Erinnerung raus 40 Euro und ein paar zerquetschte gekostet.


    Die Überlegung dahinter: Pulver ist zwar etwas billiger und evtl effizienter, allerdings habe ich dann das Pulver im ganzen Haus und während des Einsatzes auch in der Luft, in Innenräumen muss ich das nicht haben. Die Sprühdosen sind kaum billiger, haben deutlich weniger Inhalt (wenn als der Adventskranz brennt darf der Vorhang noch nicht angefangen haben) und kein Manometer sowie nur 2 Jahre Haltbarkeit. Größer als 2l wollte ich nicht, so passt er schön an einen zentralen Ort. Die Wartungsintervalle werde ich ignorieren, soviel Risiko gehe ich ein. Druck und Gewicht kann ich ja selber überprüfen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Was mir seit Eröffnung dieses Themas auffällt, viele der Dinge, die hier als Alltags Preparedness beschrieben werden sind mir schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich sie bei erstellen meines Beitrags nicht bedacht habe, da ich mir dachte - ist doch klar das man das hat.
    Als Beispiel:


    Auto: klar hab ich Bordwerkzeug, Ersatzkanister (gefüllt), Kartenmaterial, Feuerlöscher, Beil, Klappspaten, Verbandkasten + Mini Notfallrucksack (griffbereit aus der Fahrgastzelle), Warnweste-/Jacke, 4l Wasser und Essen für 2 Personen & 2-3 Tage, Wolldecken... im Auto.


    Alltagsrucksack: Klar hab ich immer ne Taschenlampe, Multitool, Pflaster, Schmerztabletten, Nähzeug, Perso + Geld (getrennt von der Geldbörse) im EDC...


    Alles andere wäre ja Blödsinn...
    Aber das zeigt eigentlich nur, dass das Alltags Preparedness ist, wenn ich ernsthaft darüber nachdenke ist das vielleicht für uns hier normal so zu denken, für die meisten Menschen da draußen aber nicht der Regelfall.


    So weit zu meiner Selbsterkenntnis :lachen:



    Was vielleicht noch erwähnenswert ist, im Alltag verwende ich wo es nur geht Treppen statt Fahrstühle, hält fit und im Fahrstuhl stecken bleiben ist eins meiner top "Notfall - Szenarien" auf das ich definitiv keinen Bock habe!

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Immer ein Tool dabei,und draußen egal in welchem Supermarkt ich bin Preise und MHD vergleichen, ahso führe momentan Haushaltsbuch egal was gekauft wird, wird doppelt gekauft,
    Hälfte zum Verbrauchen hälfte zum Prepper Vorrat.Klappt ganz gut.

  • Ich habe halt nur einen 4 min. Gehweg zur Arbeit, und bin auch zu 90% in meiner Stadt am Arbeiten. Und eine EDC-Tasche wäre zu umständlich dafür, den ich müsste sie immer auf Mann haben weil es zu wertvolle Sachen drinn hat.


    Diese Tasche ist für die Freizeit gedacht.


    Ich habe im Auto ein erweitertes Bordwerkzeug, eine Decke, Klappspaten, 10ltr Benzin, Notkocher und sonst nützlicher Kram. Bin noch am aufrüsten....


    Ausserdem gehört Aufmerksamkeit auf die Umgebung unbedingt dazu (Kopfhörer/Iphone-Menschen). Ich finde Aufmerksamkeit eigentlich das Wichtigste!

  • Zitat von el presidente;149432

    Ich habe halt nur einen 4 min. Gehweg zur Arbeit, und bin auch zu 90% in meiner Stadt am Arbeiten. Und eine EDC-Tasche wäre zu umständlich



    Hallo El Presidente,


    auch am Arbeitsplatz ist ein EDC gelegentlich wichtig. Mir hat z.B. mal im Büro der Reissverschluss an der Hose den Dienst aufgekündigt. Megapeinlich, kommt bei den Kollegen gar nicht gut, bei den Kolleginnen erst recht nicht. In so einer Situation lernt man den Wert eines kleinen Nähzeugs (etwa Grösse eines Streichholzbriefchens) richtig schätzen .... Alltagssurvival eben.


    Es muss ja nicht die dicke EDC-Tasche sein. Irgendetwas wirst Du auf dem Weg zur Arbeit schon dabei haben, eine Aktentasche, einen Rucksack, eine Notebooktasche, vielleicht auch nur einen Bauchbeutel. Jedes dieser Gepäckstücke kann man mit nützlichen Utensilien anreichern.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)