Strom-Selbstversorger werden wohl künftig zahlen müssen...

  • @Daywalker....sehe ich grundsätzlich genau so, aaaaber.....


    dann planste da wegen der offensichtlich schreienden Ungerechtigkeit deinen Zwergenaufstand mit den +- 100 anderen, die sich dann mit dir im Regierungsviertel treffen, und wenn ihr dann nach 2 oder 3 Tagen ein paar mal ordenlich abgeregnet seid und die 3 Reporter schon lange wieder zu Hause sind ist sich die Regierung auch sicher das sie alles richtig gemacht hat.
    Du hast einfach keine Lobby....


    Wie man sieht hat nicht mal die GANZE SOLARWIRTSCHAFT irgendeine Schnitte gegen die anderen Stromlobbyisten...


    Wie man sieht lässt sich sowas in Spanien ja auch einfach durchboxen, und ich glaube die haben insgesamt mehr Temperament als wir Deutschen, und sind auch schon länger auf Krawall gebürstet.....nix passiert.....


    Traurig aber wahr....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hi Daywalker,


    so eine Inselanlage kostet Geld. Richtig viel Geld. Wesentlich mehr Geld, als dir die Stromversorger jemals abknöpfen werden.
    Zumindest, wenn du deinen aktuellen Lebensstandard (den ich zugeg. nicht kenne) halbwegs aufrecht erhalten möchtest...



    Interessant: Du möchtest Subventionen, um keine Subventionen zahlen zu müssen?!?
    Also sollen andere dafür bezahlen, weil du keinen Bock auf EEG hast???
    Klingt für mich ein wenig nach Scheinmoral...


    MG,


    Maresi


    PS: Das mit dem "Schrank aufmachen" hat vermutlich damit zu tun, dass du dein Faschingskostüm rausholst. Denn so wie ich das zuerst gelesen habe würde ich nicht öffentlich posten...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von Daywalker;166906

    Förderungen / Subventionen für die Geschichte?


    a) will ich das gar nicht
    b) dürfte alles zu sehr Eigenbaucharakter haben



    Also ich lese da nichts von Subventionen abgreifen wollen...


    Ich lese da "Ich will keine Subventionen" und "Ich pfusche das so sehr zusammen, das es eh keiner fördern würde" (nicht böse gemeint)



    Wenn man langfristig genug Strom erzeugt und in keiner Form auf den Stromanschluss angewiesen ist, sollte man sicher nicht zu einem Anschluss gezwungen werden.




    Mein langfristiges Ziel ist auch eine weitgehende Unabhängigkeit, ob ich aber so weit gehen wollte meinen Netzstrom-Anschluss komplett zu kappen, weiß ich noch nicht
    Das schafft nähmlich auch wieder andere Anforderungen bei der Absicherung der el. Anlagen, spontan sehe ich da das Hauptproblem bei den FI-Schaltern, aber ich will hier auch nicht zu weit abschweifen...





    Zurück zum Thema:
    Ich bin etwas irritiert bei der häufigen Nennung von Strom aus Grubengas...
    §41 Grubengas

    Zitat

    (2) Der Anspruch nach Absatz 1 besteht nur, wenn das Grubengas aus Bergwerken
    des aktiven oder stillgelegten Bergbaus stammt.


    Also wird jetzt im aktiven Steinkohle-Bergbau auch noch "grüner" Strom erzeugt?? Also zusätzlich zum bösen Kohlen-Strom


    Naja eigentlich ist es mir ja lieber das sowieso anfallende Gas auch zu nutzen, anstatt es nur kontrolliert abzubrennen oder schlimmer noch in die Umwelt zu pusten, aber ob man den Strom als Öko-Strom verkaufen sollte??




    PS. Bei dem Schrankinhalt will ich auch nicht genauer nachfragen :winking_face:

    sagt der Sven

  • Zitat von Endzeitstimmung;166929

    Wie man sieht lässt sich sowas in Spanien ja auch einfach durchboxen, und ich glaube die haben insgesamt mehr Temperament als wir Deutschen, und sind auch schon länger auf Krawall gebürstet.....nix passiert.....


    Traurig aber wahr....


    Gruß Endzeitstimmung


    Wer hier im Forum hat den Kontakt nach Spanien?
    Wer weiss was da für geschrei ist was eventuell in der Presse todgeschwiegen wird?


    Nur weil man nichts hört/liest heisst das nicht das da nichts ist....

  • Zitat von Maresi;166941

    so eine Inselanlage kostet Geld. Richtig viel Geld. Wesentlich mehr Geld, als dir die Stromversorger jemals abknöpfen werden.
    Zumindest, wenn du deinen aktuellen Lebensstandard (den ich zugeg. nicht kenne) halbwegs aufrecht erhalten möchtest...


    Da hast Du (leider) Recht. Daher geht es auch nur Schritt für Schritt voran. Ich betrachte die Tatsache, meine komplette Zentralheizung netzunabhängig betreiben zu können (das ist das A und O ) aber schonmal als Schritt in die richtige Richtung. Warmer Hintern, warmes Wasser sind für mich die wichtigsten Komponenten meines Lebensstandards.




    Zitat von Maresi;166941


    Interessant: Du möchtest Subventionen, um keine Subventionen zahlen zu müssen?!?
    Also sollen andere dafür bezahlen, weil du keinen Bock auf EEG hast???
    Klingt für mich ein wenig nach Scheinmoral...


    Da hast Du was falsch verstanden. Was und wie subvetioniert an wen Zahlen und warum ist für mich erstmal zweitrangig. Ich möchte keine Subventionen, nehme keine in Anspruch, so war´s gemeint.


    50svent hat´s erkannt:

    Zitat von 50svent;166946

    Also ich lese da nichts von Subventionen abgreifen wollen...


    "Ich will keine Subventionen" und "Ich pfusche das so sehr zusammen, das es eh keiner fördern würde" (nicht böse gemeint)


    Der Kandidat hat 100 Punkte. :gratuliere:

  • Das Problem an der Sache ist, es ist absehbar, daß eine Inselanlage eine Unabhängigkeit vom Stromnetz ermöglichen kann, das will die gesamte Stromlobby verhindern. Wo sollten denn sonst die abgehalfterte Politiker wieder einen Job nach ihrem Mandat bekommen, da ist reine Lobbyarbeit.
    Wäre es mit der Energiewende wirklich ernst, dann würden solche Anlagen gefördert werden, es würde Forschungsgelder für die Speichertechnologie geben, aber das will man nicht, der Bürger soll nicht unabhängig werden, er soll ein angepasster Sklave sein, der arbeitet, konsumiert, ruhig ist und sozialverträglich früh ablebt, damit das Grosskapital noch mehr Vermögen aufbauen kann.
    Deshalb sind Prepper, Bushcrafter, wirkliche Ökos für unseren Staat suspekt und werden bestimmt heute schon überwacht(schaut euch an wie es den Baumschützer in der USA schon ergeht, das gleiche wird in Verzögerung auch in Deutschland bald passieren, die Vorbereitung gibt es ja schon).


    Jonn

  • Aufgrund von ideologischen Fehlentscheidungen der Regierigen verflüchtigen sich die Vorteile von ehemals sinnvollen Strukturen.
    Der Sinn von flächendeckender Energieversorgung war doch die preiswerte effektive Stromerzeugung und Verteilung.
    Besser wenige starke und saubere Kraftwerke plus leistungsfähiges Verteilernetz, als Millionen von Stromaggregaten die mit Lärm und weniger Wirkungsgrad nerven. Nichts gegen Notfallsystem, aber Ihr würdet Euch schön bedanken, wenn Eure Nachbarn rundherum mit stinkenden lärmenden rauchenden Minikraftwerken "Autarkie" feiern zu Lasten Eurer Lebensqualität und nicht mal Geld dabei sparen...

  • Hallo,


    im Grunde stimme ich Cephalotus' letztem Beitrag zu. Volkswirtschaftlich gesehen, sind Inselanlagen keine Alternative zu einem Strom-Verbundnetz. Da sollte man sich keine Illusionen machen. Ebenso sollte selbstverständlich sein, dass man ein allgemein verfügbares Stromnetz auch allgemein finanziert, d.h. alle daran beteiligt, die es nutzen.


    Auch eine Anschlusspflicht z.B. für bewohnte Grundstücke kann durchaus Sinn machen (ähnlich wie es das für Ab-/Wasser-Anschlüsse auch gibt). Dass man die Selbstkosten für den Bau des Anschlusses und das Aufrechterhalten seiner Funktion ebenfalls den Grundstückseigentümern auferlegt, halte ich auch für gerechtfertigt. Nur so funktionieren Gemeinschaften langfristig.


    Aber ich halte nichts von einer defacto Verbrauchspflicht. Nur damit ein Hersteller eines bestimmten Gutes seine (gewinnorientierte) Produktion optimal auslasten kann. Genau das aber versuchen die grossen Stromerzeuger den Verbrauchern anzuhängen, indem argumentiert wird: "Seit wir Wind- und PV-Strom in grossem Stil im Netz haben, können wir unseren bisherigen Kraftwerkspark nicht mehr in gewohnter Weise auslasten". Sicher, früher war der "Mittagsstrom" der teuerste und lukrativste. Dafür lohnte es sich sogar, Pumpspeicher anzulegen, die mit billigem "Nachtstrom" aus Grundlastkraftwerken gefüllt und mittags zur Spitzenlastzeit konnte man den Pumpspeicherstrom zu guten Konditionen verkaufen. PV und Wind haben dieses jahrzehntelang gültige Prinzip nun auf den Kopf gestellt: Mittagsstrom kostet in der Herstellung fast nichts mehr. Nun ist es aber nicht überraschend, dass PV-Anlagen rein statistisch zur Tagesmitte ein Maximum liefern. D.h. diese Umkehrung der Stromherstellungskosten am Markt war seit 20 Jahren absehbar. Die grossen Stromproduzenten und der Gesetzgeber hätten sich also darauf rechtzeitig einstellen können, was sie aber nicht taten, weil es bei den einen die Aktionäre geärgert hätte (massive Investitionen für einen künftigen Bedarf verringern die Dividende) und bei den anderen die Wiederwahl gefährdet hätte (Politiker regieren deshalb leider immer nur auf Sicht).


    Was nicht absehbar war, war der 2011 in Deutschland nach Fukushima eilig beschlossene "Wiederausstieg" aus der Atomstromerzeugung begleitet von der medienwirksamen Sofortabschaltung einiger Uralt-Anlagen (man erinnere sich, kurz vor Fukushima hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung noch eine Laufzeitverlängerung der AKWs beschlossen, als dann in Baden-Württemberg schwarz-gelb nach 50 Jahren Macht abgewählt wurde, musste sichtbar gehandelt werden). Damit entfielen einige Grundlastkraftwerke und es entstand ein zusätzliches Ungleichgewicht im Stromverbund zwischen Grundlastangebot und Spitzenangebot zur Tagesmitte. Es könnte also zu einer Grundlastlücke in Wind- und Sonnenfreien Zeiten kommen.


    Das Hauptproblem besteht IMO darin, dass die Energieversorger in der Mehrzahl heute privatisierte börsennotierte Unternehmen sind. Sie fühlen sich nicht mehr dem Verbraucher verpflichtet oder sehen die Sicherstellung der Grundversorgung nicht mehr als ihre Kernaufgabe. Es ist bezeichnend, dass der Staat (in D) nun das erste "Notfall-Kraftwerk" als staatliche Anlage neu ausschreiben will. Offenbar schätzt man den Grundversorgungswillen der grossen Versorger bei gleichzeitigem AKW-Auslauf als nicht mehr gegeben ein.


    Mit der in D nun geplanten Bagatellgrenze von 10kWp-Anlagengrösse bei der Eigenverbrauchs-Umlage-Regelung dürften die meisten Prepper leben können. Was nun auch in D kommen wird, sind erweiterte Auskunfts- und Meldepflichten für alle subventionierten (einspeisenden) PV-Anlagen.


    Ob sich eine Inselanlage irgendwie rechnet oder rentiert, das hängt von den jeweiligen individuellen Randbedingungen ab. Als 100%-Ersatz für ein Verbundnetz sehe ich Inselanlagen auf absehbare Zeit nicht. Für mich ist eine (PV-)Insel ein Stück Unabhängigkeit und Notfallreserve, nach dem Motto: besser eine PV-Insel, die mir bei Sonnenschein Strom liefert, als gar kein Strom.


    Grüsse


    Tom


  • Man kann das Problem aber auch von der anderen Seite aus betrachten. Ich z.B. kann das insofern, weil ich auf der "anderen Seite" sitze...
    Dass PV in ein Ausmaß wie wir es heute haben erreicht war vor 20 Jahren nicht absehbar. Doch selbst wenn: 20 Jahre sind in der E-Wirtschaft keine Ewigkeit, sondern maximal ein mittelfristiger Planungshorizont.
    Wasserkraftwerke haben Abschreibungsdauern von 30-50 Jahren (bzw. momentan: ewig). Kohlekraftwerke liegen in einer ähnlichen Größenordnung.
    Gaskraftwerke haben meistens 20 Jahre Abschreibungsdauer, benötigen jedoch auch Vorlaufzeiten in der Planung (mehrere Jahre).
    In der E-Wirtschaft galt 120 Jahre lang der "Generationenvertrag": Die jede Generation investiert in die Infrastruktur - Kraftwerke, Leitungen, Umspannwerke, ... - damit (auch) die nächste Generation noch leistbaren Strom zur Verfügung hat. Dieser Generationenvertrag gilt jedoch seit etwa drei Jahren - der "Energiewende" mit all ihren tolpatschigen und hauruckartigen Eingriffen in die bestehende Rechts- und Marktlage - nicht mehr.


    Die Stromversorger (welche ja üblicherweise nicht freiwillig privatwirtschaftliche Unternehmen sind sondern durch die Liberalisierung dazu gezwungen worden) sind per Gesetz dazu verpflichtet, Gewinn zu machen.
    Sie haben nun den Druck (sowohl von Gesetzes wegen als auch durch die Aktionäre), Gewinn zu machen. Und dies in einem Umfeld, das mittlerweile wesentlich von Anlagen mitbestimmt wird, welche nicht der Marktwirtschaft unterliegen*.


    Das derzeitige Preisniveau ist für die gesamte Branche eine gewaltige Herausforderung, um es mal euphemistisch zu formulieren. Leider kommt durch die EEG-Umlage dieses niedrige Preisniveau nicht bei den Kunden an, was verständlicherweise zur Verärgerung führt. Die Mehrkosten (EEG) landen jedoch nicht bei den Stromversorgern, sondern den Besitzern blauer Dächer und Wiesen...


    Ich persönlich halte es zugegeben für brandgefährlich, Basisinfrastruktur (sei es öffentlicher Verkehr, Strom- oder Wasserversorgung, Müllabfuhr usf.) zu privatisieren.
    Diese stabile Infrastruktur ist der Hauptgrund, warum Europa heute so gut da steht. Wir haben weder nennenswerte Bodenschätze noch sonst etwas, was uns einen Startbonus gegeben hätte.
    Aber wir haben/hatten ein gutes Bildungsniveau, eine stabile Infrastruktur und ein stabiles politisches Umfeld.


    Nun kann man zu den EVUs stehen wie man will: Ohne stabile Energieversorgung wandert die Industrie in stabilere Länder ab (von der Stahl- und Aluerzeugung bis zur KFZ- und Schwerindustrie und alles was daran hängt). Stabiler als bei uns ist dann so gut wie alles: China, Amerika, Indien, Südamerika, ...
    Ohne Industrie bricht der Dienstleistungssektor weg, und übrig bleibt eine (bereits jetzt nicht mehr wettbewerbsfähige) Agrarindustrie. Ob das gut ist?!?


    Ich führe es mal auf das gesunkene Bildungsniveau zurück, dass sich einige Menschen diese Infrastruktur wegwünschen und sich dahin hinsehnen, wo z.B. eine Dominikanische Republik oder ähnliche Staaten sind: Die Wohlhabenden können sich eine eigene Strom/Wasser/...-Versorgung mit allem Komfort leisten, der Rest haust halt in finsteren Hütten ohne Strom und fliessend Wasser...


    Ohje. Jetzt bin ich etwas abgeschweift...


    Zu dem was ich eigentlich sagen wollte: Sicher ist es möglich, zu vertretbaren Kosten und übers Jahr gerechnet so viel Strom zu erzeugen wie man selbst benötigt. Dadurch verringert sich natürlich der Bezug aus dem (so gut wie immer für den Ausgleich benötigtenen) Stromnetz, und damit auch die Einnahmen der Netzbetreiber und der Kraftwerksbetreiber. Sinkende Einnahmen führen in diesem Fall jedoch nicht zu sinkenden Kosten - eher im Gegenteil: EE-Anlagen belasten (entgegen der landläufigen Meinung) das Stromnetz stärker als die bisherige "zentrale" Stromerzeugung. Dies liegt u.a. daran, dass viel Windenergie fern von den Verbrauchsstätten liegen, während die Großkraftwerke eigentlich immer neben den Verbrauchern angesiedelt sind. Doch ich schweife schon wieder ab...
    Jedenfalls haben wir nun die Situation, dass aufgrund niedrigerer Abnahmemengen und niedrigerer Preise die Einnahmen, aber nicht die Ausgaben, sinken. Dies kann auf lange Sicht nur eine einzige Konsequenz haben: Konkurs der betroffenen Kraftwerks- und Netzbetreiber.
    Also ist die Bundesregierung gefordert, vor diesem Hintergrund Maßnahmen zu setzen, um dies zu verhindern.
    Dies wurde nun gemacht, und anders als in Spanien wurde nicht in bestehende Rechte eingegriffen. Jeder der heute eine Anlage baut kann sich die Kosten durchkalkulieren und seine Entscheidung treffen...


    Interessanterweise stellt bei Müllgebühren, Heizöllieferungen o.ä. niemand eine Mindestabnahmemenge in Frage. Bei Strom hingegen kochen plötzlich die Emotionen hoch...



    MG,



    Maresi


    PS@ Daywalker: Ja das mit den Subventionen habe ich falsch interpretiert - mea culpa :gratuliere::drinks:
    War halt schon spät..


    *) PV-Anlagen und Windkraftwerke haben keine bzw. kaum nennenswerte Grenzkosten und sind gegenüber den konventionellen Kraftwerken durch die Abnahmeverpflichtung privilegiert. Dis führt natürlich zu einer extremen Verzerrung des Marktes

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Maresi:
    Ich wäre bereit eine gewisse Infrastrukturpauschale in Form von Steuern zu bezahlen, aber nicht für das was ich niemanden zur Verfügung stelle.
    Daß Einspeisenanlage am EEG beteiligt werden sollten ist marktpolitisch vielleicht korrekt, im Sinne der Energiewende aber sehr problematisch. Und daß wir von Atom-, Kohle- und Gasstrom wegkommen sollten, da sind doch die Meisten sich einig.

  • Zitat von Maresi;167040

    Interessanterweise stellt bei Müllgebühren, Heizöllieferungen o.ä. niemand eine Mindestabnahmemenge in Frage. Bei Strom hingegen kochen plötzlich die Emotionen hoch...


    OK, das wird jetzt voll offtopic :winking_face:



    Bei den Müllgebühren gibt es nicht nur pauschale Gebühren "eine 120l-Tonne alle 2Wochen abgeholt". In Heidelberg gibt es z.B. Gebühren pro Abhohlung, da hat der Müllwagen einen Barcode-Scanner dran und erkennt so, wessen Mülltonne gerade geleert wird.



    Und beim Heizöl hatten wir früher (aktuell nutzen wir Gas) auch nie eine Mindestabnahmemenge bei den Lieferranten, da gabs einen Preis für 0-1.000l, für 1.001-3.000l etc, ich glaub bei unter 1.000 kamen noch Anfahrtskosten dazu. Und so macht ja auch Sinn.



    Aber das eine Lobby darauf besteht, das man verpflichtend bei denen Kunde ist... Warum verpflichten mich die Gas-Lieferanten nicht einfach dazu, das ich mir ne Gasheizung hinstelle, direkt neben die Öl-Heizung (verpfichtend von deren Lobby) und den Pelletofen.


    Das macht nämlich keinen Sinn...




    Dem Kunden sagen, mit dem großen Stromnetz bekommst du günstigereren Strom als mit dem eigenen Generator ist ok, aber gesetzlich zum Stromanschluss verpflichten ist ne andere Nummer...


    Zur Pflicht des Ab-/Wasseranschlusses sei noch zu sagen, ja da spielt sicher auch eine Lobby mit, aber mit Gewässerschutz und Hygiene-Geschichten, ist es doch eher eine sinnvolle Pflicht


    OK, bin gar nicht so weit offtopic gekommen wie ich dachte^^

    sagt der Sven

  • Zitat von 50svent;167053


    Bei den Müllgebühren gibt es nicht nur pauschale Gebühren "eine 120l-Tonne alle 2Wochen abgeholt". In Heidelberg gibt es z.B. Gebühren pro Abhohlung, da hat der Müllwagen einen Barcode-Scanner dran und erkennt so, wessen Mülltonne gerade geleert wird.


    Das ist aber die Ausnahme. Bei uns ist es üblich, dass die Tonne im Zwei-, Vier- oder Sechswochenrhythmus abgeholt wird. Du kannst dich für einen dieser Rhythmen entscheiden, aber du musst zumindest den Sechswochenrhythmus bezahlen. Selbst wenn nur eine einzige Wursthaut drinnen liegt! Das hat sogar mal einer versucht per Klage abzudrehen (da er fast keinen Müll produziert und alles recycelt). Er hatte jedoch mit der Klage keinen Erfolg, da das Gericht festgestellt hat, dass mit seiner Müllgebühr nicht nur die Abholung von seiner eigenen Tonne finanziert wird, sondern auch z.B. die Entleerung öffentlicher Mistkübel, die Reinigung der Straßenränder, usf..
    Beim Strom ist das ja im Endeffekt ganz ähnlich.


    Zitat von 50svent;167053

    Und beim Heizöl hatten wir früher (aktuell nutzen wir Gas) auch nie eine Mindestabnahmemenge bei den Lieferranten, da gabs einen Preis für 0-1.000l, für 1.001-3.000l etc, ich glaub bei unter 1.000 kamen noch Anfahrtskosten dazu. Und so macht ja auch Sinn.


    Aber das eine Lobby darauf besteht, das man verpflichtend bei denen Kunde ist... Warum verpflichten mich die Gas-Lieferanten nicht einfach dazu, das ich mir ne Gasheizung hinstelle, direkt neben die Öl-Heizung (verpfichtend von deren Lobby) und den Pelletofen.


    Du bist auch verpflichtend "Kunde" bei einer Krankenkassa, bei der Pensionsversicherungsanstalt, o.ä..
    Als Autobesitzer bin ich Pflichtkunde bei einer Haftpflichtversicherung, als Hausbesitzer bin ich Pflichtkunde bei einer Brandschutzversicherung, als Arbeiter bin ich (in Österreich) Pflichtkunde bei der Arbeiterkammer, ...


    Wie schon gesagt bin ich dagegen, Basisinfrastruktur zu privatisieren. Das lässt sich auch auf andere Bereiche ausdehnen: Überall da, wo das Gemeinwohl davon abhängt, dass jeder seinen Beitrag leistet ist es auch sinnvoll, dies allen (relevanten) Bürgern aufzuerlegen.
    Sicher ginge es auch ohne private Kranken- oder Pensionsversicherung wie ein Blick in die USA beweist. Jedoch mit dem Pferdefuß, dass man halt als einkommensschwacher Mensch schnell mal durch den Raster fällt.


    Zitat von 50svent;167053


    Dem Kunden sagen, mit dem großen Stromnetz bekommst du günstigereren Strom als mit dem eigenen Generator ist ok, aber gesetzlich zum Stromanschluss verpflichten ist ne andere Nummer...


    Du wirst (zumindest in Österreich, aber soweit ich weiss auch in Deutschland) nicht dazu gezwungen, einen Stromanschluss zu haben.
    Sobald du jedoch einen hast (denn das Recht auf einen Anschluss existiert ja) verursachst du Kosten für die Errichtung und Erhalt des Stromnetzes.
    Mit einer Eigenverbrauchsanlage gelingt es heutzutage mühelos, den externen Bezug auf ein Minimum zu reduzieren. Das heisst aber auch, dass andere die Erhaltung deines Netzanschlusses mitfinanzieren müssen, da du selbst nur mehr einen (zu) geringen Beitrag leistest und dennoch von den Stromversorgern verlangst, deine Deckungslücken (z.B. in der Nacht oder im Winter) zu überbrücken und deinen Überschuss abzunehmen.
    Und da diese Möglichkeit mittlerweile sehr vielen Stromkonsumenten zur Verfügung steht (zumindest jenen, welche über ein eigenes Dach verfügen) kommt das System in eine Schieflage: Diejenigen, die es sich leisten können entziehen sich der Zahlung von EEG und Systemnutzungsgebühren, diejenigen die das nicht können (Mieter, sozial Schwache) müssen deren Anteil übernehmen und noch mehr bezahlen.
    Der Industrie wird (zurecht) angekreidet, dass sie sich durch erfolgreiches Lobbying vor der Zahlung von EEG gedrückt haben, und sobald man selbst dazu die Chance hätte wäre es plötzlich opportun?!?:confused:


    Um den Bogen wieder zum vollends zum Thementitel zurückzulenken: Strom-Selbstversorger (im Sinne von: Inselanlagen) müssen auch weiterhin keine Gebühren zahlen.
    Aber Besitzer von Eigenverbrauchsanlagen, welche am öffentlichen Stromnetz angeschlossen sind und deren Infrastruktur nützen müssen auch weiterhin (zumindest) EEG bezahlen...
    Und da der Haushaltskunde (durch die 10kW-Grenze) de facto davon ausgenommen sind (mal sehen, wie die genaue Ausgestaltung aussehen wird) wird es das Bewirken, was geplant wurde: Industrie und Gewerbe wird ein Schlupfloch genommen, um sich aus der Verantwortung zu stehlen...


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Im PV Forum war am Wochenende ein Hinweis zu lesenm wonach ab Sommer die verpflichtung bestehen soll, bei der Bundesnetzagentur jede PV Anlage anzumelden.
    Meines Wissens gibts eine Meldung an die Bundesnetzagentur erst seit ein paar Jahren im Zusammenhang mit der Anmeldung einer PV Anlage. Bei meiner Uraltanlage ging das seinerzeit einfach über den Netzbetreiber.
    Mir ist nur nicht gang klar geworden , ob jetzt auch Altanlagen , Inselanlagen, oder nicht geförderte Bodenanlagen auch angemeldet werden müssen. Würde dann auch für die 3- Module - Anlagen auf dem Wohnwagen, der Gratenlaube und am Balkon gelten.


    Bei Nichtanmeldung soll dann ein ordentliches Bußgeld kosten.


    frieder

  • Zitat von Maresi;167147

    Mit einer Eigenverbrauchsanlage gelingt es heutzutage mühelos, den externen Bezug auf ein Minimum zu reduzieren. Das heisst aber auch, dass andere die Erhaltung deines Netzanschlusses mitfinanzieren müssen, da du selbst nur mehr einen (zu) geringen Beitrag leistest und dennoch von den Stromversorgern verlangst, deine Deckungslücken (z.B. in der Nacht oder im Winter) zu überbrücken und deinen Überschuss abzunehmen.
    Und da diese Möglichkeit mittlerweile sehr vielen Stromkonsumenten zur Verfügung steht (zumindest jenen, welche über ein eigenes Dach verfügen) kommt das System in eine Schieflage: Diejenigen, die es sich leisten können entziehen sich der Zahlung von EEG und Systemnutzungsgebühren, diejenigen die das nicht können (Mieter, sozial Schwache) müssen deren Anteil übernehmen und noch mehr bezahlen.
    Der Industrie wird (zurecht) angekreidet, dass sie sich durch erfolgreiches Lobbying vor der Zahlung von EEG gedrückt haben, und sobald man selbst dazu die Chance hätte wäre es plötzlich opportun?!?:confused:


    Da stimme ich dir großen und ganzen auch zu.


    Nur würde ich für meinen Eigenverbrauchsstrom sicher keine EEG-Umlage bezahlen wollen, bei den Netznutzungsentgelten sieht es ein wenig anders aus, da nichts zu bezahlen ist sicher nicht richtig, aber den vollen Betrag (für Strom den das Netz nie gesehen hat) sehe ich auch nicht ein... Hatte ich aber auch schon mal geschrieben
    https://www.previval.org/forum…606&viewfull=1#post153606



    Zu den Müllgebühren nochmal, mir fällt gerade wieder auf, das auch die ganzen "bösen Pauschal-Städte" garnicht sooo pauschal sind, die haben dann 60, 80, 100 und 120l-Tonnen, die entsprechend preislich gestaffelt sind. Und ehrlich gesagt, gefällt mir eine Abholung alle 2 Wochen im Sommer deutlich besser als eine alle 6 Wochen...

    sagt der Sven

  • Ding Dong! Neue Runde!


    Wieder mitten ins Gesicht der Energiewende und wieder mitten ins Gesicht der Kleinverbraucher/Kleinerzeuger:


    Gerüchteweise soll nicht nur die Bagatellgrenze gekippt werden, sondern evtl. auch eine Pauschale für Eigenstromnutzer eingeführt werden.


    http://www.pv-magazine.de/nach…lungen-stocken_100015715/


    http://www.photovoltaikforum.c…genverbrauch-t100969.html
    http://www.photovoltaikforum.c…er-eigenverbraucher-1956/


    Was für ein Hohn.


    Schreibt bitte Protestbriefe!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;174952

    Gerüchteweise soll nicht nur die Bagatellgrenze gekippt werden, sondern evtl. auch eine Pauschale für Eigenstromnutzer eingeführt werden.


    Wirklich verrückt. Ich frage mich nur, wie man das kontrollieren möchte. Schon heute ist es vielen Behörden und Bürokraten nicht mehr möglich die eigenen Gesetze auch zu kontrollieren. Soll ich jetzt für den Dynamo am Fahrrad bezahlen oder die Lichtmaschine usw.?! Auch mit Kurbelradio und Co. wird man dann zum illegalen Stromerzeuger? Man sieht, wo die Reise hingeht. Das Ziel ist eine einzige Katastrophe.


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;174981

    Wirklich verrückt. Ich frage mich nur, wie man das kontrollieren möchte. Schon heute ist es vielen Behörden und Bürokraten nicht mehr möglich die eigenen Gesetze auch zu kontrollieren. Soll ich jetzt für den Dynamo am Fahrrad bezahlen oder die Lichtmaschine usw.?! Auch mit Kurbelradio und Co. wird man dann zum illegalen Stromerzeuger?


    Im Referentenentwurf steht meiner Erinnerung nach "geförderte Anlagen".


    Ich glaube nicht, dass Du für den im Nabendynamo erzeugten Strom eine Förderung erhälst. Dasselbe gilt für PV-Inselanlagen.


    Da der eigentliche Gestzestext noch nicht vorliegt kann man da aber eh nur spekulieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich neige bei solchen Sachen zu Übertreibungen und stelle das auch gerne als lächerlich da! Ob (größere und 100% eigenfinanzierte) Inselanlagen hiervon in Zukunft ausgeschlossen bleiben wage ich aber zu bezweifeln. Ich fände die Idee richtig spitze, wenn jeder Haushalt ein kleines, getrenntes System hätte um einen Teil seines benötigten Stroms selbst zu erzeugen und in Krisenzeiten gewappnet zu sein.


    Leider fehlt da das Interesse in der Bevölkerung. Während meiner Arbeit in D habe ich u.a. hunderten Einfamilienhäusern ihre PV-Anlange (natürlich netzgebunden) aufs Dach gebaut. Kaum ein Besitzer hat sich wirklich dafür interessiert. Hauptsächlich ging es um die Vergütung oder die optisch schönste Montagewahl.


    Von Volt, Watt und Ampere oder davon was ein Wechselrichter eigentlich macht, hat kaum einer was gehört. Selbst Elektrofirmen bastelten ihre überteuerten Anlagen auf Norddächer und die Kunden hatten von nichts einen Plan ("Weil die Waschmaschine haben wir ja auch da gekauft"). Da werden hohe 5-Stellige Kredite aufgenommen, lange überlegt und geplant und wenn man dann die Kabel ziehen will, wird man gefragt ob die blöden Kabel denn auch wirklich sein müssen.


    Unter diesen Gesichtspunkten wird die Regierung auch jegliche Knebelgesetze durchbringen können. Auch bei Inselanlagen, da die Masse ja der Meinung ist, es beträfe nur Sylt oder Norderney!


    LG Buschmann

  • Zitat von Cephalotus;175024

    Im Referentenentwurf steht meiner Erinnerung nach "geförderte Anlagen".


    In dem Entwurf, den Endzeitstimmung hier verlinkt hat, gibt es keine Einschränkung auf geförderte Anlagen.

  • Mhm ... ich hab ein kleines Solarradio. ... Bin ich da jetzt "Sonnenstromsteuerhinterzieher" ? Oder kann ich mich rausreden daß ich selbiges nur mit dem integrierten Kurbeldynamo bzw. den Akku mit steuerbezahltem Steckdosenstrom auflade ? :devil:


    Aber mal Spaß beiseite. Das bei Betreibern von Solaranlagen, welche selbige gefördert bekommen, ihren teuren Strom einspeisen und sonst billiger Strom ziehen ... selbige Solaranlagenbesitzer also "wirtschaftlich" tätig sind ... eine Verbrauchs- bzw. auch MWSt erhoben werden sollte ... damit bin ich einverstanden. Denn es kann und sollte nicht sein daß ich (als Mieter in einer Stadtwohnung nicht "Selbstversorgungsfähig") per EEG-Steuer anderen ihre Solar- oder Windkraftanlagen, bzw. Öko-Aktionären ihre Aktiengewinne bezahle.:nono:


    Wo ich definitiv gegen Besteuerung bin ist der Fall des reinen Selbstversorgers, welcher mit seinen selbst finanzierten/gebauten Solaranlagen für sich selbst (autark) Strom und Wärme erzeugt !


    Wie steht denn der Fall bei diversen Solar-Kleinanlagen für Laptop-Aufladen, Wohnmobil, Wochenendhaus etc., wo man diverse (teure) Kleinanlagen bzw. Module selbst bezahlt und zur Selbstversorgung nutzt. ... Als Besitzer einer solchen würde ich mich (das geb ich ehrlich zu) strikt weigern Steuern zu zahlen und selbige Anlage "illegal" nutzen. ... Die Besteuerung von autark selbst erzeugten und genutztem Strom halte ich schlichtweg für "Raub" bzw. staatliche Abzocke.:nono: