Ersatz für Kaminofen-Sichtscheibe im Notfall

  • Hallo,

    ein hundsgewöhnliches, dickes (1,5mm oder 2mm oder dicker) starkes "schwarz-" Blech, also nicht verzinkt.

    Eventuell an den Seiten mit Rand umgebogen, sodaß es in die Klemmhalterungen des Glases paßt.






    Nun kam uns heute der Gedanke was wir tun könnten, wenn ausgerechnet in einem Szenario, wo wir auf den Ofen als alleinige Heizmöglichkeit angewiesen wären, plötzlich durch irgendeinen unglücklichen Umstand die Sichtscheibe zerbrechen würde und keine Ersatzscheibe verfügbar ist.

  • Moin

    Das Projekt Metall-Ersatzscheibe lief bei mir jetzt die letzen Wochen nebenher weiter.

    - die Schlosser vor Ort können so eine Platte nicht biegen
    -eine Spezialfirma hat kein Interesse an so einem kleinen Auftrag. Trotz Vitamin B über Wochen keine Antwort…Mettbrötchenversprechen haben auch nix bewirkt
    -Ein Bekannter in einer großen Firma mit riesiger Werkstatt: hat das Material und kann auch biegen: aber meine Platte ist 5 cm zu lang und passt nicht in die Maschine
    :frowning_face: :frowning_face: :frowning_face:


    Nebenbei weiter erkundigt:

    -Glimmerstein/Glimmerglas/Mica/ Marienglas: recht durchsichtiges Material, was zur Restaurierung bei Öfen verwendet wird. Biegsam, mit einer Schere zuschneidbar und recht preiswert. Zumindest in den Größen um 10x15 cm. Da kostet so eine Platte dann ca. 15 Euro. Da ich ca. 40x40 cm benötige, habe ich Händler kontaktiert. In der von mir benötigen Größe kostet so ein Glas in fleckiger Qualität 600 Euro, in klarer Qualität 1900 Euro… also keine Option.


    Plan: weiter versuchen, eine Metallplatte zu bekommen. Sollte ich eine bekommen, wäre die Überlegung, einen Bereich mit einigen Löchern zu versehen und diesen Bereich mit einer günstigen Mica Scheibe abzudichten. So könnte man noch in den Ofen reinschauen, ohne die Tür öffnen zu müssen und es würde etwas Licht gespendet. Die Löcher würden so gewählt, dass sie sich im Falle des Falles (Micascheibe hält nicht etc.) mit kurzen Schrauben/U-Scheiben und Muttern verschließen lassen…


    Soweit wenig greifbares. Zur alternative GlimmerPLATTE wurde ebenfalls weiter recherchiert. Wie Legend schon teilweise beschrieb, ist das Zeug ähnlich einer dünne Pappe, leicht/dünn/etwas biegsam/hitzebeständig/zuschneidbar, nicht durchsichtig. Sitzt wohl in jeder Microwelle, da aber in Größen um 10x10cm. Dementsprechend sieht der Markt aus. Es wird fast nur Kleinkram angeboten. Hier fand ich eine Platte in der Größe 40x50cm zu einem annehmbaren Preis. Inkl. Versand keine 20 Euro. https://www.lauermann.at/Gehae…m-zuschneidbar::3647.html


    Das gute Stück ist eingelagert. Dazu habe ich einen Schwung verschiedener Dichtungen und Kleber für den Ofen bestellt. Weiter habe ich so ein Kaminschutzgitter besorgt, das Tiere und Kinder vor dem Ofen schützt. Somit ist der Ofen und sein Glas hoffentlich auch vor meiner eigenen Ungeschicklichkeit geschützt. Angenehmer Nebeneffekt: (feuchte) Handschuhe, Wäsche etc. etc lassen sich zum Trocknen oder Aufwärmen schön über das Gitter hängen.


    Fest steht: der nächste Ofen hat KEINE gebogene Scheibe….


    Blitzkrieg klingt, als kennst du dich mit Blech aus? Wenn du was um 40x40 cm biegen kannst, gern eine PN :)


    Gruß

    Witness

  • Für unseren Kaminofen kostet die gebogene Scheibe als Ersatzteil rund 600€ - bei einem Neupreis des Ofens von 1.500€, als wir ihn 2006 angeschafft haben, ist das dann wirtschaftlicher Totalschaden... Zumal der Ofen die aktuellen Feinstaubwerte eh nicht mehr schafft und bei der nächsten Feuerstättenschau über die Klinge springen dürfte. In der Schweiz habe ich den gleich Ofen in gebraucht für CHF 150 gefunden, wären aber 700km Hin- und Rückweg, um einen alten Ofen als Ersatzteilspender für einen alten Ofen zu haben, lohnt auch nicht wirklich.


    Eine kurze Recherche ergab, dass es - oh Wunder - immer noch Öfen im Handel zu kaufen gibt, in einem nahgelegenen Toom-Baumarkt gibt es sogar einen Kaminofen mit 7kW "im Markt verfügbar" für 700€.


    Deshalb wird keine Ersatzscheibe mehr angeschafft. Schätze mal, dass die Preise und die Liefersituation für neue Öfen sich in den nächsten Monaten wieder einpendeln wird, wenn alle, die jetzt panikartig einen Ofen für den russischen Winter beschafft haben, ausgestattet sind.

    Ähnlich wie der Effekt auf dem Markt der Wohnmobile: hab mich gestern mit einem Vermieter von Wohnmobilstellplätzen (zur Einlagerung über den Winter) unterhalten: es gibt gerade wieder jede Menge freigewordene Stellplatzkapazitäten, weil viele der WoMo-Käufer aus den Pandemie-Hochzeiten 2020/21 ihre Mobile wieder abstoßen und keinen Bedarfs mehr an Stellplätzen haben.


    Wir drücken uns die Daumen, dass die Scheibe diese Saison noch hält und dann kommt ein neuer Ofen in die Hütte. Sollte die Scheibe kaputtgehen, würde ich zunächst mit einem Blech am oberen Bereich die Öffnung verkleinern und den Ofen notfalls als offenen Kamin betreiben. Ein Blech, das die Öffnung komplett verschließt zu biegen, würde ich mir aber auch selber zutrauen. Man braucht halt eine Form mit dem passenden Radius, das könnte ein Plastikfass sein oder ein Stapel Autoreifen o.ä. Notfalls dengelt man das über ein dickes Rundholz/Baumstamm/Hackklotz... da findet sich schon was.

  • Zur Not könnte es ja als kurzfristige Lösung auch ein Stück Karosserieblech sein, auch wenn man dann im Ofen keine Höllenglut entfachen darf und das Ding vielleicht nur eine kurze Lebensdauer hat.

    Aber immer noch besser als zu frieren.


    -oder zwei, drei Lagen Karosserieblech?

  • tomduly

    Kaminöfen gibt es weiterhin zu kaufen. Aber Termine für den Neueinbau gibt es hier erst wieder im nächsten Sommer.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Zur Not könnte es ja als kurzfristige Lösung auch ein Stück Karosserieblech sein,

    Da würde ich mich eher auf die Suche nach einer alten Waschmaschine begeben. Die Kessel sind aus Edelstahl und gebogen, an der richtigen Stelle was rausflexen und passend machen.

  • -oder zwei, drei Lagen Karosserieblech?

    Ich hab vor kurzem meinem Nachbarn das Blech in der Abluftregelung seiner Holz-Zentralheizung neu gemacht. Ich habs nicht mehr genau im Kopf, aber das war maximal ein 1mm Blech -eher 0,8 oder weniger - hat 40 Jahre im heißen Abgasstrom, also direkt hinter dem Brennraum gehalten. Somit glaub ich braucht man da keine mehrere Lagen Blech oder so.


    Ein 1 mm Stahlblech aus dem Baumarkt, zurecht geschnitten und fertig. Ob beschichtet oder unbeschichtet, völlig egal.


    Einen CO-Melder würd ich aber immer empfehlen.

  • Aber Termine für den Neueinbau gibt es hier erst wieder im nächsten Sommer.

    Einen Kaminofen anzuschließen ist doch Plug&Play. Sackkkarre, ggf. nen kräftigen Helfer und die passenden Ofenrohre. Nach dem Aufstellen zeitnah dem Schorni Bescheid geben, dass dieser den Ofen beim nächsten Besuch in Augenschein nimmt und "genehmigt". Den alten Ofen vors Haus stellen und "zu verschenken" dran schreiben. Je nach Lage dauert es ein paar Tage und es klingelt jemand, der den Ofen haben möchte.

  • Naja, verzinktes Blech halte ich nicht für geeignet. Beim Verbrennen der Zinkschicht entstehen gesundheitsschädliche Dämpfe.

    Ob die Menge ausreicht weiß ich nicht, da die Dämpfe ja durch den Kamin auch abgesaugt werden aber grundsätzlich hast du recht.

    Ein rohes Stahlblech ist wohl das Beste.

  • Einen Kaminofen anzuschließen ist doch Plug&Play. Sackkkarre, ggf. nen kräftigen Helfer und die passenden Ofenrohre. Nach dem Aufstellen zeitnah dem Schorni Bescheid geben, dass dieser den Ofen beim nächsten Besuch in Augenschein nimmt und "genehmigt". Den alten Ofen vors Haus stellen und "zu verschenken" dran schreiben. Je nach Lage dauert es ein paar Tage und es klingelt jemand, der den Ofen haben möchte.

    Kaminofen wechseln schon. Ich habe erstmaliges Anschliessen gemeint, also Loch in Schornstein machen und Edelstahlrohr einziehen. Da braucht man dann schon den Fachmann.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ahoi!

    Achso, gebogen.... ok, das hab ich überlesen.

    40x40 als 1,5mm Blech ist ja keine Afaire. Das kannst Du Dir auch selbst zurecht schneiden oder mit Metallstichsägenblatt (oder kleiner und dünner Trennscheibe) sägen.

    Für die Biegung braucht es eine Biegemaschine (-Vorrichtung). An sich auch kein Hexenwerk. Ich hab aber keine.

    Die Tür sollte derjenige, der das macht, ausgebaut nebendran stehen haben, damit er gucken kann, ob es auch passt.

    Notfalls über in den Schraubstock eingespannte Rohre klöppeln (sieht dann aber vermutlich sch.... aus).



    Viele Grüße