Bugout Bag mal anders eingesetzt

  • Am letzten Sonntag musste ich meine Liebste mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus bringen.


    Da ist ja dann nicht viel Zeit, irgend etwas zu packen. Also habe ich den Sanitärbeutel, Unterwäsche und Socken aus dem genommen, und alles war in kürzester Zeit zusammen gepackt incl. Lieblings-Deo, nach dem verzweifelten Ruf: "mein Deo ist zu Ende" :crying_face:.


    Mit diesem Einsatz des hatte ich allerdings überhaupt nicht gerechnet.


    Und noch was - macht euch keine Sorgen. Die Diagnosen gingen in absteigender Reihe von Herzinfarkt - Bypass- Stent - kein Stent - kein Herzinfarkt - Herzmuskelentzündung - Herz gesund - zu warum sind die Herzenzyme so erhöht? :confused:


    Chris

  • Mein Mädchen und ich (beide in Feuerwehr und KatSchutz organisiert) haben letzten Sommer sehr überraschend KatS-Alarm bekommen und sollten mit 3 Bereitschaften nach Sachsen-Anhalt. Alarm war nachts um 2:30 Uhr, Treffen am 1:30 Std. entfernten Treffpunkt um 4:00.


    Man, was war ich froh, dass wir gepackte BOBs haben xD hatte abgesehen vom zeitigen Vorteil noch zusätzlich den Vorteil zusätzliche Ausrüstung dabei gehabt zu haben, die der KatSchutz nicht vorhält (GPS-Geräte zB.).



    Ich hoffe, dass es deiner Partnerin bald wieder gut geht. Auf diesem Wege beste Genesungswünsche!

  • Hallo, erstmal von mir auch die besten Genesungswünsche und ich hoffe ihr habt, bzw. bekommt eine klare Diagnose.


    Zum BOB-ich bin eigentlich der Meinung, dass genau solche Fälle viel eher eintreten, als der Zusammenbruch der Welt. Mein Notgepäck ist auch für das zügige Verlassen der Wohnung und kurzfristige Unterkommen in einer anderen Bleibe ausgelegt, weniger für das Leben in Feld und Flur. Etwas Bargeld und ein Waschbeutel-Grundset ist elementarer Grundbestandteil des Notgepäcks. Für meine Freundin sind auch ein paar "Frauen-Utensilien" dabei.


    Schön, dass man sieht, dass Vorbereitung im entscheidenen Moment das Leben etwas leichter macht. :)

  • @ Solarwind
    Ich habe mich nach diesem "zivilen" Einsatz des BOB entschieden, es genauso wie du zu machen.


    Kocher, Essen, Feueruntensilien usw. kommen in ein extra Modul außerhalb des Rucksackes. Dann brauche ich den Rucksack nur zu greifen und gar nicht lange darin herumzufummeln.


    Es war auch gut, dass ich bei der Ausstattung auf Sachen wie das spezielle Lieblingsdeo, Creme und so gedacht hatte, das hat die Laune sehr gehoben.:Cool:

  • Hallo Chris,


    auch von mir die besten Genesungswünsche für Deine Partnerin!


    Es ist gut, immer wieder reale Beispiele für Anwendungen zu bekommen, das sortiert die eigenen Gedanken wieder neu! Leider war der Anlass sehr unerfreulich, aber die letzten von Dir geposteten Ansagen lassen ja echte Hoffnung aufkeimen!


    Bonne chance!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von ChrisHamburg;162613

    Am letzten Sonntag musste ich meine Liebste mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus bringen.


    Da ist ja dann nicht viel Zeit, irgend etwas zu packen. Also habe ich den Sanitärbeutel, Unterwäsche und Socken aus dem BOB genommen, und alles war in kürzester Zeit zusammen gepackt ...


    Hallo Chris,


    auch von mir beste Genesungswünsche an Deine Partnerin.


    Die "Moral von der Geschichte": Es lohnt sich, einen BoB oder überhaupt seine Ausrüstung modular zu packen.


    Ich habe z.B. auch im Bereich Technik modular gepackte Taschen, Koffer und Kisten zu bestimmten Themen, etwa Navigation & Meteorologie, Funk & Kommunikation, Autowerkzeug und Pannenhilfe, chemische Analyse und Trinkwasseraufbereitung, Messtechnik, ....


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Jetzt mal ein paar vielleicht wirklich blöde Fragen:


    Es gibt tatsächlich Leute, die sich auf eine Zombieapokalypse (TM) vorbereiten, aber nicht einmal ein Schrankfach haben, in dem die wichtigsten Sachen für einen ungeplanten "Aussenaufenthalt" und eine gefaltete Plastiktüte liegen?


    Soll heissen: Jemand plant für den Weltuntergang (TM) aber nicht für einen Krankenhausaufenthalt oder spontanen Kurztrip?


    Wo ist denn da der Sinn, wenn ich meine "Prepperfähigkeiten" nicht gerade für die kleinen Probleme des Alltags nutze?


    Oder sehe nur ich das so und muss mit meiner "Sonderlichkeit" einfach leben?

  • Hallo Chris, ...


    es freut mich das es Deiner "Perle" wieder besser geht!


    Danke auch dass Du uns an Deinen Gedanken teilhaben lässt.


    Ich persönlich wäre niemals auf die Idee gekommen das lieblings-Deo von meiner "Perle" einzupacken.
    Aber dank Dir weiß ich jetzt ja was ich die nächsten Tage zu tun habe, .... Bilder, Deo, Frauen -Zeug wie Nagelfeile, Lack usw.


    Was mir persönlich wieder etwas giebt, ..... ich hatte in einen Thread wo es um Rucksäcke/Ausrüstung ging auch die Meinung vertreten modular aufzubauen, was nicht unbedingt die allgemeine Zustimmung fand. Jetzt sehe ich nur noch Vorteile darin!


    Wenn ich fragen darf, und wenn es Euch nicht zu weit geht,....


    an was hast Du es gemerkt, oder den Verdacht gehabt wegen Herzinfarkt?
    Wie hast Du reagiert, oder welche Maßnahme versucht, ......


    entschuldige Bitte, wenn ich frage, aber ich habe von so was absolut keine Ahnung!
    Aber meine Frau lag auch schon einmal im Badezimmer mehr Tod als ......


    Jetzt hat sie Tapletten wegen ihren Blutdruck.


    Auf einen Arzt oder Rettungswagen wie ich es von DE her kenne brauche ich hier in Paraguay nicht hoffen!
    Selbst so ein v........ EKG giebt es hier im örtlichen Krankenhaus nicht, dazu mußte ich erst 60 KM in die Hauptstadt fahren!


    Schöne Freiheit, die ich mir da ausgesucht habe!
    ...... ich kann zwar beinahe an jeder Ecke Munition kaufen, aber wehe ich brauche etwas mehr als Aspirin, ....!


    Schöne Grüße und gute Besserung erstmal, Mike aus Paraguay

  • Herzlichen Dank an alle für eure guten Wünsche!


    @Mike
    Das etwas mit dem Herzen nicht stimmte, war ziemlich leicht zu erkennen: Druck auf der Brust "wie eine Klammer", schneller, sehr unregelmäßiger Herzschlag mit ca. 150 Schlägen pro Minute. Aussehen wie Tod auf Urlaub.


    Das Schlimmste war, dass sie absolut nicht ins Krankenhaus wollte. Ich habe vier (vier!) Stunden gebraucht, bis ich sie rum hatte. Sie hat geglaubt, ich übertreibe :zipper_mouth_face:. Bei einem Herzinfarkt wäre das Gewebe fast unwiderruflich abgestorben gewesen. Nur eine Aspirin hat sie akzeptiert.


    Nachdem die Herzkatheteruntersuchung unauffällig war, heißt die Diagnose nun endgültig Myokarditis. Meiner Guten geht es so lala, sie ist wieder zu Hause, weil die Herzenzyme sanken. Gerade hatte sie allerdings wieder einen schnellen unregelmäßigen Herzschlag, aber nur kurz. Und ich habe Nachtdienst, mal sehen, ob sie sich allein an meine Anweisungen hält :devil:.


    Die lauten: Wenn es wieder zu Druck in der Brust kommt, 112 rufen. Mit dem netten Nachbarn ist abgesprochen, dass er unten die Haustür aufschließt, falls es nachts passiert.


    In Paraguay gibt es natürlich diese ganzen schicken Sachen nicht. Das ist schon nicht schön, da bist du gleich in der Katastrophensituation gelandet.


    Viele Grüße, Chris

  • Hallo, ...


    Danke erst mal für die Tip's und Hinweise.


    Ja, das sah da mit meiner "Perle" schon sehr übel aus.
    Denkt ja auch niemand daran wenn die Frau auf Toilette geht und nicht wieder kommt!


    Lag aber wohl am Blutdruck.


    Ich fühlte mich auf jeden Fall verdammt hilflos! Schon alleine sie dann so halb benommen ins Auto zu bringen war eine Aktion für sich.
    Der Hit war aber, dass die an der Krankenstation beinahe 15 Min. brauchten nur um die Tür aufzumachen!
    Aber am nächsten Tag konnte sie wieder nach Hause, ...


    Seltsam ist hier auch unser "kostenloses" Krankensystem, ....
    es ist ja schön wenn hier die Behandlung gratis ist, aber eigentlich muß man dazu sagen umsonst!
    Was nützt eine Krankenstation wenn die keine Medikamente haben, oder nicht mal ein EKG machen können?


    Da durfte ich am nächsten Tag 60 Km weiter in der Hauptstadt die Kardiologen abklappern um "den" richtigen zu finden der sie auch untersucht weil sie eben nicht privat versichert ist, beim 3.ten wurde es mir zu blöd und es wechselten ein paar Scheine den Besitzer für die "Arzthelferin" und den Arzt.
    So ähnlich auch beim Röntgenbild, das hat ihre Tochter gemacht, die ist so was wie Röntgenassistentin, allerdings auch beim falschen "Verein" da gingen wir zum Hintereingang rein und raus! (Dafür gratis)


    Schon interessant hier, gerade auch wenn man das einzige Auto im Dorf hat mit den Schwangeren!


    Es ging ja nochmal gut.


    Danke nochmal, und schöne Grüße aus Paraguay, Mike