Schutz vor Feuer

  • Hallo,
    ich habe mal eine Frage zum Thema Feuerlöscher.
    Was ist von einem 2L Schaumlöscher für das Auto zu halten?


    Wie verhält sich die Löschleistung im Vergleich zu einem Pulverlöscher?
    Ist der Schaum ein großer Nachtteil, wenn es um das Löschen von Hohlräumen wie z.B. einem Motor geht?


    Sinn und Zweck soll in erster Linie die Menschenrettung bei Verkehrsunfällen sein. An zweiter Stelle steht erst die Bekämpfung von Entstehungsbränden am eigenen Fahrzeug.

  • Also ein 2KG Schaumlöscher im Auto ist ganz okay. Aber ich gebe folgendes zu bedenken:


    Menschenrettung... ganz klar. Top Sache und sollte m.M.n. in jedem Auto vorhanden sein.


    Eigenlöschung des eigenen Autos: Selten dämlich. Zumindest solang man Vollkasko hat. Man bekommt das Auto ersetzt. Die Zeit würde ich lieber nutzen meinen Kofferraum leer zu machen. Warum? Ganz einfach, den Gestank eines gelöschten Brandes im Fahrzeug bekommt man nie mehr raus. Egal was man austauscht oder putzt. Abgesehen vom Wertverlust. Schaum ist da noch ganz okay, aber Pulver z.B. wird man auch nie mehr los. Das findet man nach 5 Jahren noch in der Klima und CO. Also wenn mein Auto brennt, dann brennt es. Gemütlich leer räumen und dann die Feuerwehr kommen lassen. Bis die da sind ist i.d.R. der Wagen im Vollbrand und damit nen Fall für die Kasko

  • Den ein oder anderen Motorbrand habe ich schon gesehen bei der Berufsfeuerwehr. Die Erfolge von Ersthelfern mit Handlöschern waren aber leider marginal.
    Hauptproblem ist der Zugang, da das Öffnen der Motorhaube eine massive Gefährdung darstellt ==> Verpuffung und man ohne des Öffnen an keinen Brandherd gelangt.


    Grundsätzlich sind Schaumlöscher zu empfehlen, da sie im Fahrzeug gerichteter angewendet werden können und bei Kabelbränden eventuelle Hohlräume besser ein- und
    umschließen. (Quelle: Schwager, Ausbildungsleiter Atemschutzausbildung)


    Bei eingeklemmter Person wird man es versuchen, ansonsten ==> Crashrettung und flinke Füße.


    Eine Lehrrettungsassistin, die mich damals ausgebildet hat, stand vor einem brennenden Fahrzeug mit drei eingeklemmten Personen (Eltern plus Kind).
    Insgesamt wurden drei Handlöscher verbraucht. Bis Eintreffen der Feuerwehr war leider nichts mehr zu machen. Krieg das mal aus der Birne... Sie meinte auch,
    dass einfach der Wirkungsgrad von Außen oder durch den Kühler zu schlecht ist. Öffnen ging schon nicht mehr, da vermutlich die Baudenzüge festgeschmolzen
    waren...


    Grüße

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Hat jemand praktische Erfahrungen mit Feuerlöschern und insbesondere Löschsprays bei Fettbränden?
    In manchen Videos sieht es ziemlich unsicher aus, wenn damit aus der Nähe direkt ins Fett gelöscht wird. Ist dies bei allen Löschern und Löschsprays so oder gibt es da Unterschiede?


    Zurzeit erwäge ich nämlich die Anschaffung von diesem Löschspray von Reinold Max http://www.ebay.de/itm/3018911…X%3AIT&fromMakeTrack=true oder diesem No-Name Fettbrandlöscher http://www.ebay.de/itm/2x-Fett…46baa4:g:zUcAAOSwYlJW2UTN

  • Hallo Wolfshund,


    ich würde nach Möglichkeit alles was flüssig ist und brennt zunächst mit Löschdecken versuchen, zu ersticken. Ich gehe mal beim Thema Fettbrand zumindest von einem Behälter in Haushaltsgröße aus, nicht von einem regelrechten See.


    Der Grund ist einfach: Je nachdem, mit welchem Druck die Sprays arbeiten, kann es sein, dass man die brennende/brennbare Flüssigkeit damit verteilt.


    Ist das Kind jedoch schon im Brunnen und der brennende Inhalt hat sich ergossen, bspw wenn ne Pfanne kippt, dann... naja gut, dann hätte ich einen Fehler gemacht. Das zeigt mir grad auf, dass ich nochmal über mein Konzept nachdenken muss. Ich befürworte nämlich für Wohnraum CO2-Löscher, da Schaum und Pulver sich sehr hartnäckig in teure elektrische Geräte absetzen. Und ein CO2-Löscher reicht idR für Entstehungsbrände aus. Das ist sowieso das einzige Szenario, in welchem der Laie noch effektiv arbeiten kann. Und ich möchte ungern das Pulver "nur" wegen eines Entstehungsbrandes in der Wohnung haben. Zumal es einem selbst die Luft abschnürt, wenn man es abbekommt. Dies macht das ganze jedoch zu einem hervorragenden Verteidigungsprodukt, damit kann man in Mehrparteienhäusern ganze Treppen-/Flurabschnitten absperren.


    Sorry, ging ein wenig OT.


    Kurzum: Meines Wissens und meiner Meinung nach am besten mit einer richtigen Löschdecke arbeiten! Und wenn, das ist aber meine Marotte, bei Sicherheit lieber auf Markenprodukte setzen. Ich vertraue mein Leben ungern einer wenig "erprobten" Marke an.


    ___
    EDIT: OT: Man muss für verschiedene Brände verschiedene Mittel vorhalten. Ich wurde mal mit meinem RTW quasi als "First Responder" zu einem Brand geschickt, da die verfügbaren Löschzüge im Einsatz waren. Ein Hobbygärtner hat mit einem Brenner den Schlauch zur Gasflasche durchgebrannt, und anstatt einfach nur die Flasche zuzudrehen, versuchte man mit nassen Decken zu arbeiten. Das vergrößerte das Feuer sehr schnell, und wir konnten dann nur mit einem Pulverlöscher die Decken und die nähere Umgebung löschen, um dann die Flasche zuzudrehen.


    Zeigt: Wissen, und richtiges Material, schützt vor unnötigem Schaden. Und Vorsicht noch mehr.

  • Ich greife diesen Thread mal wieder auf, da ich mich dank unseres Neubaus wieder damit auseinandersetzen musste. Im Moment ist der Brandschutz m.E. "befriedigend" aber sicher noch ausbaufähig:


    Langzeit-Rauchmelder eines deutschen Herstellers in jedem Schlafraum, dem Wohnzimmer, dem Technikraum im Keller, dem Büro sowie vernetzte Funk-Rauchmelder in den Fluren (UG, EG, OG). Zusätzlich habe ich einen im Dachboden installiert - sicher ist sicher. Hat allerdings auch eine Stange Geld gekostet, da ich unser Leben weder Baumarkt noch Discounter Rauchmelder anvertrauen wollte.


    Im UG hängt ein Pulverlöscher mit 6 kg Inhalt. In der Vorratskammer, die an die Küche angrenzt, steht nochmal ein 6kg Pulverlöscher und unter der Spüle ist eine Löschdecke hinterlegt. Hier kämpfe ich noch mit der BEVA, da sie die Decke partout nicht an der Wand montiert haben will, sondern in eine Schublade gelegt hat - work in progress... Mir wurde jetzt schon von zwei Leuten vorgeschlagen, doch lieber CO2 Löscher anzuschaffen. Bei ersten kleinen Recherchen sehe ich den ultimativen Nutzen noch nicht, da CO2 vom Grundsatz her zum Löschen von Elektrobränden vorgesehen ist. Die Sauerei mit Pulver ist mir wohl bewusst, aber wenn ich die Pulverlöscher zum Einsatz bringen muss, dann schere ich mich erstmal nicht darum.


    Im UG hängt außerdem ein ständig angeschlossener Wasserschlauch, um die Heizungsanlage zu befüllen. Damit erreiche ich momentan leider nur den Inhalt des Technikraumes und den Flur im UG. Hier möchte ich einen längeren Schlauch montieren, um das gesamte UG und ggf. auch das EG zu erreichen (auf die Idee kam ich nach einem Urlaub in der Schwyz in einem umgebauten Holzschober. Nach Auskunft des Besitzers wurde er von der Feuerversicherung verpflichtet, einen D-Löschschlauch mit entsprechendem Anschluss vorzuhalten).


    Mir ist bewußt, dass die Rauchgase bei einem länger andauernden Löschversuch mein Hauptproblem wären. Der Test, mit unseren Tauchausrüstungen indoor und trocken zu arbeiten, steht noch aus. Aber sollte das funktionieren, hätten wir sofort einsatzbereit 2 Sätze Atemluft, mit denen wir außenluftunabhängig für bis zu 45 Minuten arbeiten könnten (unsere Freiwillige Feuerwehr ist zur Zeit gut besetzt, aber sicher ist sicher). Das wäre doch mal was - und in unter 15 Sekunden einsatzbereit und angelegt. Durch die angeschlossenen Oktopusse (Ersatz-Atemregler) könnten wir auch uns und die Kinder aus einem verrauchten Haus evakuieren. Hier bleibt allerdings das Problem BEVA. Im Moment weigert sich Frauchen noch, die Tauchausrüstung im begehbaren Kleiderschrank zu deponieren. Im Keller nutzt mir das aber nichts wenn es brennt, und ich im ersten Stock sitze - work in progress.


    Deshalb benötige ich noch einen weiteren Rettungsweg aus dem OG, falls das (offene) Treppenhaus bereits zu verraucht wäre. Springen wäre in jedem Fall mit Verletzungen verbunden, aber machbar. Das muss aber besser gehen. Ein Schwerlastanker in einer der Wände unter einem Fenster und ein Notabseilgerät wäre denkbar, aber auch hier - work in progress.


    Im ... ähm ... besonderen Kellerraum möchte ich noch einen CO-Melder installieren, da der Raum nur über zwei Öffnungen mit den angrenzenden Räumen versorgt wird, wenn die "Türe" zu ist - work in progress.


    Für den Garten stehen zwei Außenwasserhähne zur Verfügung, an die ich natürlich auch Schläuche anschließen kann. Damit würde ich im Fall der Fälle versuchen, kleinere Brände einzudämmen oder zumindest einen Brandüberschlag vom Nachbarhaus zu erschweren, indem ich den Rasensprenger senkrecht stelle - ein Low Budget Hydrodschild. Ich hoffe ich komme nie in die Verlegenheit, das versuchen zu müssen. Sicher besser als nix, aber vermutlich nicht viel besser als nix.


    Für Ratschläge, Tipps, Hinweise und Anregungen bin ich dankbar!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

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  • Ich hatte hier im Haus ja schon einen brennenden Papierkorb (Sohn hat Unfug gemacht), einen brennenden Bademantel (hat Tochter mithilfe der Halogenlampe angezündet, indem sie so viel Sachen auf dem Bett aufeinander getürmt hat, dass der Bademantel nur noch einen geringen Abstand zur Lampe hatte), und einen im Ladegerät in Brand geratenen 9V LiPo-Akku.

    Es muss in solchen Fällen SCHNELL gehen. Daher würde ich die Löschdecke an der Wand montieren (das habe ich in meiner Küche so gemacht, kann rückstandfrei wieder entfernt werden, da mit Power Strips montiert). Im Dachgeschoss ist eine einhängbare Leiter griffbereit, falls man nicht mehr über das Treppenhaus rauskommt. Dann könnte man wenigstens noch über die Dächer in den Garten oder zum Nachbarhaus (ich wohne in einem Reihenhaus).

    Auf die Sache mit dann anzuschraubenden Schläuchen oder Taucheranzug würde ich mich nicht einlassen. Was machst du, wenn das Neopren zu schmilzen beginnt? Vergleich deine Schutzausrüstung mit dem, was die Feuerwehr hat. Mehr als einen Entstehungsbrand kannst du nicht löschen, und da ist Zeit alles. Macht Löschübungen und macht euch mit euren Geräten vertraut, und zwar alle, die im Haus wohnen. Übt auch mal das Herausklettern mit der Einhängleiter.

    Ich habe meinen CO-Sensor im Wohnzimmer, weil dort auch der Kaminofen ist.

  • Die Sauerei mit Pulver ist mir wohl bewusst, aber wenn ich die Pulverlöscher zum Einsatz bringen muss, dann schere ich mich erstmal nicht darum.

    Sauerei ist hier wohl eher ein Hilfsausdruck. Ich musste erst einmal einen Verwenden, in einem kleinen Innenhof. Man bekam regelrecht Atemnot durch den feinen Staub. Ich würde hier auf Schaumlöscher ausweichen. Habe selber 2 Stk. mit 6kg im Wohnhaus.

    Den 6kg Pulverlöscher habe ich im Schuppen, hauptsächlich weil es mir den Schaumlöscher dort gefrieren würde.


    Hier kämpfe ich noch mit der BEVA, da sie die Decke partout nicht an der Wand montiert haben will

    Meine Löschdecke habe ich INNEN an die Tür vom Hochschrank hingeschraubt. Tür auf, Laschen Ziehen. Die Tür vom Hochschrank ist mit 4 Scharnieren befestigt, die hält das aus.

    Hier ein Symbolbild eines Hochschranks:

    https://www.kuechen-atlas.de/i…6/20280/hochschraenke.jpg


    zwei Außenwasserhähne

    Gutes Stichwort! Meine Gartenbewässerung lässt momentan noch zu Wünschen übrig. Besonders im Winter, wenn alles Frostsicher gemacht wurde und entleert ist.


    MfG

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Hallo Weltengänger, danke für Deine Erfahrungen in dem Bereich! Allerdings muss ich an zwei Stellen nochmal einhaken.

    ...

    Auf die Sache mit dann anzuschraubenden Schläuchen

    ...

    Natürlich hast Du Recht, wenn ich den erst suchen und anschließen müsste, wäre das fatal. Aber der Schlauch im Keller ist natürlich immer angeschlossen. Nur Hahn aufdrehen und los. Wie das später im Garten aussieht, kann ich noch nicht sagen, aber da wäre der Zeitansatz auch in aller Regel nicht so eng.

    ...

    Im UG hängt außerdem ein ständig angeschlossener Wasserschlauch, um die Heizungsanlage zu befüllen.

    ...

    Und zu dem Taucheranzug

    ...

    Auf die Sache mit ... (dem) Taucheranzug würde ich mich nicht einlassen. Was machst du, wenn das Neopren zu schmilzen beginnt?

    ...

    Den Neoprenanzug meinte ich natürlich auch nicht mit "Tauchausrüstung". Das habe ich etwas unglücklich formuliert. Müsste ich den Neopren dazu anziehen, wäre ich in 15 Minuten einsatzbereit :grinning_face_with_smiling_eyes: Dabei würde es sich "nur" um die Tarierweste mit montierter Flasche und Atemregler handeln. Flasche aufdrehen, Weste anziehen, losatmen. So sieht das aus. Der Test dazu steht wie gesagt noch aus. Aber eine außenluftunabhängige Rettung / ein Löschversuch klingt zumindest in der Theorie verlockend.

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    Bertold Brecht

  • Hallo,


    da ich letztes Wochenende mal wieder alle Rauchmelder im Haus geprüft habe (und dabei prompt einen von sieben gefunden habe, der sich mit vorzeitig leerer Batterie unbemerkt "verabschiedet" hat), möchte ich ein Wort zu den 10-Jahres-Rauchmeldern verlieren.

    An sich ist das eine gute Sache und wir haben auch in den Schlafzimmern die Ei650-Rauchmelder eingebaut, weil sie nicht blinken und bei (Fehl-)Alarm durch den großen Knopf in der MItte problemlos abstellbar sind. Aber: die 10-Jahres-Batterie verführt einen dazu, die Rauchmelder nicht mehr 1-2 mal im Jahr zu testen, weil sie ja gefühlt "ewig" halten. Und es ist halt auch nur ein Stück Plastik mit etwas Elektronik und ner Batterie im Gesamtwert von ein paar Euro, der man sich da anvertraut.


    Bei CO-Meldern kommt noch dazu, dass sich der Gas-Sensor mit der Zeit verbraucht. Je nach Hersteller muss man CO-Melder nach 2-5 Jahren ersetzen. Deshalb bei CO-Meldern immer das Installationsdatum hinten draufschreiben oder besser noch, ein Haltbarkeitsdatum wie "Austausch 2/2021" draufschreiben.


    Was unser Brandschutzkonzept angeht, das wir vor ein paar Jahren schon eingeführt haben:

    - Gefahrenerkennung/meldung ->durch ausreichend viele Rauchmelder und CO-Melder

    - Selbstrettung -> Brandfluchthauben für jeden Bewohner im Schlafzimmerbereich, Alternativer Rettungsweg über Dachfenster mit Absturzsicherung (Seil mit Abseilgerät und Feuerwehrgurt, unser Dach hat 45° Neigung, reicht aber auf der Fluchtseite bis auf 2m über den Boden hinab.

    - Sachwert-Bergung -> sofern noch möglich, werden die Fahrzeuge (2 PKW, 1 Unimog) aus der Gefahrenzone geschafft. Deshalb sind alle Fahrzeuge immer fahrbereit, beim Unimog lagern Notvorräte, Bettzeug etc. in der Wohnkabine, wäre also als Notunterkunft sofort nutzbar.

    - Wichtige Unterlagen -> sind in einer Feuerschutzkassette untergebracht.

    - Löschmittel -> zwei Schaumlöscher 6l (gibts auch in frostbeständig), diverse Löschschprays (Küche, Esszimmer, Arbeitszimmer, Werkstatt), ein Kübelspritze und eine Benzinmotorpumpe mit ein paar Längen FW-Schlauch und Strahlrohr (eigentlich gegen Hochwasser, mti 3,6bar Pumpendruck aber auch zum Löscheinsatz geeignet - wir haben den Dorfteich vorm Haus.


    Die Löschdecke in der Küche haben wir auf Anraten der Feuerwehr wieder asugemustert und durch zwei Löschsprays für Fettbrände (Brandklasse 5F) ersetzt.


    Grüsse

    Tom

  • Hallo,


    da ich letztes Wochenende mal wieder alle Rauchmelder im Haus geprüft habe (und dabei prompt einen von sieben gefunden habe, der sich mit vorzeitig leerer Batterie unbemerkt "verabschiedet" hat), möchte ich ein Wort zu den 10-Jahres-Rauchmeldern verlieren.

    An sich ist das eine gute Sache und wir haben auch in den Schlafzimmern die Ei650-Rauchmelder eingebaut, weil sie nicht blinken und bei (Fehl-)Alarm durch den großen Knopf in der MItte problemlos abstellbar sind. Aber: die 10-Jahres-Batterie verführt einen dazu, die Rauchmelder nicht mehr 1-2 mal im Jahr zu testen, weil sie ja gefühlt "ewig" halten. Und es ist halt auch nur ein Stück Plastik mit etwas Elektronik und ner Batterie im Gesamtwert von ein paar Euro, der man sich da anvertraut....

    Ich spreche jetzt mal eine dezente Empfehlung für die Hekatron Rauchmelder aus, da diese via App geprüft werden können. Die Überwachung prüft den Zustand der Melder was bspw. den Verschmutzungsgrad oder den Batteriestand angeht. Leider fehlt (noch) eine Erinnerung an die Überprüfung, soll aber laut Kundendienst kommen. LINK. Solange behelfe ich mir anders: Eine immer wiederkehrende Kalender-Erinnerung weist mich höflich auf eine halbjährliche Prüfung hin :winking_face:


    Ich hatte übrigens die Hekatron GeniusX und die Ei650(W)-Melder in die letzte Auswahl genommen.

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    Bertold Brecht

  • Da ich hier auch gelesen habe, das gerne auf den Brandmelder im Bad verzichtet wird, hier eine Anmerkung dazu!


    Gerade der Wäschetrockner ist einer der häufigsten Brandverursacher im Haushalt auch da dieser oft im Bad untergebracht ist und dann zumeist bei geschlossener Tür betrieben zu spät als "Entzünder" entdeckt. Daher rate ich unbedingt zu einem Rauchmelder dann auch im Bad, unserer ist bisher erst zweimal beim Duschen/Baden losgegangenen, was zwar nervig/erschreckend war aber durchaus vertretbar...


    Hatte mal in einem anderen Zusammenhang diese Informationen zum Brandrisiko recherchiert:


    Nach landläufiger Meinung müssten Brände hauptsächlich durch Unachtsamkeit

    entstehen. Die Brandursachenstatistik des IFS zeigt jedoch, dass in 34 % der Fälle

    „Elektrizität“ als häufigste Brandursache festgestellt wurde.


    Erst danach folgt als Brandursache „Menschliches Fehlverhalten“ mit 17 %.


    „Offenes Feuer“, darunter fallen auch durch Kerzen ausgelöste Brände, war in 3 % der Ermittlungen brandursächlich.


    Es ist also leider nicht so, dass durch umsichtiges Verhalten die Feuergefahren im

    Haushalt gänzlich einzudämmen sind. Durch Fehler in der elektrischen Installation

    oder in elektrischen Geräten können jederzeit Brände entstehen


    Bei einer weiteren Analyse der Geräte ergibt sich dieses Ergebnis:

    Die größte Gefahr geht von den Wäschetrocknern (15 %) aus,

    gefolgt von Fernsehern (14 %).

    Kühl und Gefriergeräte sind zu 8 % Brandverursacher sowie

    Waschmaschinen und Geschirrspüler zu jeweils 6 %


    IFS_Brandstatistik.jpg

    Quelle: Zeitschrift für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen
    Versicherer Grafik: IFS-
    Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

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    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Im Bereich Elektro sind vor allem auch Steckverbindungen kritisch. Jede Steckverbindung hat einen gewissen Übergangswiderstand und an jedem Widerständ fällt abhängig vom Strom eine gewisse Leistung an, die in Wärme umgewandelt wird.


    Steigt der Übergangswiderstand an, beispielsweise durch Korrosion oder schwächelnde Kontaktfedern, kann es zusätzlich zur Wärme auch zu Lichtbogenbildung kommen, was weitere Wärme erzeugt und gleichzeitig eine Zündquelle darstellt.


    Ich kann jedem nur dringend ans Herz legen in der Wohnung oder im Haus,


    1. schließt starke Verbraucher (alles über 100W, zB. Heizlüfter, Untertischboiler) nicht dauerhaft über Verlängerungskabel oder Mehrfachverteiler an, speziell wenn sie so verlegt sind, dass man sie nicht sieht (hinter Kästen, unter Sitzmöbeln etc).


    2. Hängt mehrfachverteiler nicht dauerhaft hintereinander, egal welche Verbraucher dranhängen.


    3. Kontrolliert die Steckverbindungen von Verlängerungskabeln und Mehrfachverteilern regelmäßig auf Schmelzspuren oder verkohlte Stellen an den Kontakten.


    4. Verwendet nur Kabel und Verteiler die ein Prüfzeichen aufweisen.


    5. Bedenkt, dass aus vielen kleinen Verbrauchern, irgendwo an der ersten Steckverbindung am anderen Ende einer Ansammlung von Mehrfachverteilern ein großer Verbraucher wird


    LG. Nudnik

  • 4. Verwendet nur Kabel und Verteiler die ein Prüfzeichen aufweisen.

    Wenn ich hier kurz einhaken darf:

    4.1 Überprüft die Verteiler auf die maximale Anschlußleistung! Ich hatte schon mal einen dreifach Verteiler der nur für 2000W anstatt der Üblichen 3600W ausgelegt war. Dementsprechend dünn war auch das Kabel.

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  • Frage: Bin ich zu unbesorgt, oder seid ihr übervorsichtig? Werden Rauchmelder nicht überbewertet? Ich habe jedenfalls Keinen, aber einen Gasmelder (ich koche mit Gas) und einen Wassermelder, der mir sagt, wann der Keller wieder mal unter Wasser steht.

    Sollte es brennen, kann ich die Tauchpumpe in den Gartenteich schmeissen und einen Gartenschlauch habe ich auch zur Hand.

  • Hi Fado,


    aus meiner Sicht werden Rauchmelder nicht überbewertet, sondern sind eine Lebensversicherung. Die Dinger kosten nen Scheixx und bewahren dich vielleicht eines Nachts davor im Schlaf an einer Rauchgasvergiftung zu sterben. Da hab ich schon mehr Geld für sinnlosere Dinge ausgegeben.


    LG. Nudnik

  • Bei uns habe ich vernetzte Rauchmelder im gesamten Dachgeschoss (Schlafräume) installiert und auch im unteren Hausflur hängt einer. Und das schon seit über 10 Jahren. Das sehe ich auch als Lebensversicherung an.


    Im Wohnraum, wo der Kachelofen steht, haben wir einen CO-Warner verbaut. Und auf jeder Etage befindet sich ein 12kg Pulverlöscher, im Auto ein 2kg frostsicherer Schaumlöscher.


    Etwaige Löscheinsätze könnten auch mit der Honda-Benzinpumpe und 50 m Flachschlauch gestartet werden, wobei das Löschwasser je nach Bedarf aus Zisterne oder Gartenpool entnommen wird.

  • Frage: Bin ich zu unbesorgt, oder seid ihr übervorsichtig?


    Sorry, kopfschüttel... das hat wirklich nix, aber auch garnix mit übervorsichtig zu tun und auf Rauchmelder zu verzichten finde ich echt grob Fahrlässig...


    ...und einen Gartenschlauch habe ich auch zur Hand.

    Und das sagt mal die Wehr dazu:


    "Wer versucht, einen Brand selbst zu löschen, müsse aber vor allem eines beachten: „Gartenschläuche liefern zu wenig Wasserleistung, um ein großes Feuer zu bekämpfen. Oft ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Trotzdem sei Eigeninitiative immer wichtig, denn gerade bei kleineren Brände könne man so größere Schäden verhindern."


    Wohlgemerkt, kleinere Brände den selbst bei einem Gartenbrand ist ein Gartenschlauch schnell zu schwach zum Löschen:


    "Leider ist dies eine trügerische Sicherheit, wenn Funkenflug weitere Büsche und Bäume in Brand setzt, hilft kein Gartenschlauch die Flammen zu bekämpfen“, so Nadine Henkel, Sprecherin der Feuerwehr. "


    Und bei einem Wohnungs/Hausbrand wird es dann richtig gefährlich:


    "Ein 13 Jahre alter Junge ist am Sonntag mit Rauchvergiftung in die Kieler Klinik gekommen. Statt sich und sein Kind zu retten, hatte der Vater mit dem Jungen versucht, das brennende Obergeschoss ihres Doppelhauses mit dem Gartenschlauch zu löschen."


    Oder auch:


    "Furchtbares Feuer-Drama heute Abend in der Wahlschieder Straße im Ortsteil Göttelborn. Gegen 19.45 Uhr kommt es zu einem Feuer im Dachgeschoss eines zweigeschossigen Hauses. Die Bewohnerin, eine 72 Jahre alte Frau, versucht offenbar noch, die Flammen mit Hilfe eines Gartenschlauchs zu löschen. Ein schrecklicher Fehler! Während ihr 68 Jahre alter Mann es noch schafft, sich ins Freie zu retten, kommt die Seniorin in den Flammen um. Erst nach intensiver Suche finden Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz sie später im lichterloh brennenden Haus, sie hat keine Überlebenschance mehr. Ihr Mann erleidet schwerste Verbrennungen, läuft den Helfern mit brennender Kleidung entgegen."


    Und wer meint auch einen "nur" Zimmerbrand selber löschen zu können hier noch ein paar Infos aussem Brandschutz:


    Nach etwa 3 Minuten entwickelt sich in einem Raum durch den Brand eine giftige Atmosphäre aus Kohlenstoffmonoxid und Cyanid (Blausäure), die die Sauerstoffnutzung durch den Körper oder die Sauerstoffbindung im Blut verhindern. Entsteht bei Zimmerbränden eine Gaskonzentration von mehr als zehn Prozent in der Atemluft, können bereits zwei Atemzüge zum Tod führen. Kohlenmonoxid wird zwar langsamer vom Körper aufgenommen, wirkt aber letztlich ebenfalls tödlich.


    80 Prozent aller Brandopfer verbrennen daher nicht - sie ersticken am entstehenden giftigen
    Brandrauch. Diese traurige Erkenntnis gilt für Brände in privaten Wohnungen ebenso
    wie für Katastrophen großen Ausmaßes, z. B. im Düsseldorfer Flughafen 1996, wo
    alle 17 Todesopfer einer Rauchvergiftung erlagen.


    Aus nur 10 kg Papier oder Pappe werden etwa 8.000 bis 10.000 m³ Rauchgas freigesetzt. Ein Papierkorbbrand füllt also einen Büroraum
    schnell mit Rauch aus; von Wand zu Wand, von der Decke bis zum Boden.


    Aus nur 10 kg Schaumgummi werden etwa 20.000 m³ Rauchgas freigesetzt.


    Ein brennender PKW setzt sogar etwa 100.000 m³ Rauchgas frei und auch aus
    einem brennenden Kühlschrank werden pro Sekunde fast 2 m³ Rauchgas freigesetzt.


    Daher ist Rauch bei einem Brand das größte Problem für die Menschen im Gebäude und für die Feuerwehr. Die Folgen sind dramatisch: Innerhalb von weniger als drei Minuten sinkt durch den entstehenden Brandrauch die Sichtweite meist so weit ab, dass betroffene Personen die Orientierung verlieren und sich nicht mehr in Sicherheit bringen können. Erschwerend kommt die schnell zunehmende Konzentration des Gases Kohlenmonoxid (CO) hinzu.


    Diese steigt im Laufe des Brandes sprunghaft an und führt von Kopfschmerzen über zunehmende

    Vergiftungserscheinungen und Bewusstlosigkeit bis zum Tod.


    Das erste, was ein Menschen meist mit einem Brand verbindet, ist Neugier, nicht etwa Angst. Gucken und staunen, statt weglaufen und alarmieren, ist oft die Devise.


    Das zweite Phänomen ist der fehlende Respekt vor der Hitzeausbreitung und der alles zerstörenden Kraft des Feuers.


    Das dritte Phänomen ist die völlige Unkenntnis, dass sich der Brandrauch rasend schnell ausbreitet und in wenigen Minuten sämtliche Flucht-, Rettungs- und Löschangriffswege blockiert.


    Das vierte Phänomen und am meisten unterschätze liegt in der irrigen Auffassung, im Brandfall genügend Zeit zu haben.

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    Gruß derSchü

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  • Die Auswahl von Dir Schü ist jetzt aber auch sehr selektiv. Es gibt natürlich auch genug Beispiele für erfolgreiche Brandbekämpfungen oder -eindämmungen mit Gartenschlauch und Co, besonders im Entstehungsstadium:


    Brennende Hecke gelöscht

    Brandüberschlag verhindert

    Zimmerbrand gelöscht


    Als ehem. Feuerwehrmann traue ich mir noch immer eine Lageeinschätzung zu, ob ich einen Löschversuch mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln unternehme oder nicht. Natürlich immer erst nachdem ich die Feuerwehr alarmiert habe.


    Dass ich mit einem Gartenschlauch kein in Vollbrand stehendes Zimmer / Auto löschen kann ist mir bewußt (und sollte es auch jedem anderen sein). Aber besonders im Freien, wo die Rauchgase keine Gefahr darstellen, kann ich keinen vernünftigen Grund erkennen, warum ich nicht meine (geschätzt pro Schlauch) 18 Liter Wasser / Minute einsetzen soll. Wenn wir davon ausgehen, dass noch zwei Nachbarn auf die selbe Idee kommen, bringen wir also (geschätzt) 60 Liter Wasser / Minute an das brennende Gartenhaus. Stellen wir dem eine sehr sportliche durchschnittliche Hilfsfrist (Alarmierung bis Eintreffen erstes Fzg ohne Rüstzeit) von 10 Minuten gegenüber, könnten wir als 600 Liter Wasser an die Flammen bringen. Bei zwei Nachbarn oder zwei Schläuchen wären es noch immer 400 Liter. Für mich wäre es der Versuch wert, solange ich den Eigenschutz gewährleisten kann.

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    Bertold Brecht

  • Als ehem. Feuerwehrmann traue ich mir noch immer eine Lageeinschätzung zu, ob ich einen Löschversuch mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln unternehme oder nicht.

    Yep, du bist dann aber auch vom Fach und mein (lach, hast ja recht) doch selektierter Beitrag auch mehr als Warnung für "OttoNormal" zu verstehen...

    Für mich wäre es der Versuch wert, solange ich den Eigenschutz gewährleisten kann.

    Deswegen ja auch: "Trotzdem sei Eigeninitiative immer wichtig, denn gerade bei kleineren Brände könne man so größere Schäden verhindern."

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    Gruß derSchü

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