Edelmetall-Thread (Gold + Silber)

  • Hallo,


    ich weiß, daß es hier nicht her passt, aber es wurde von euch beiden erwähnt. Wieso findet ihr beide, daß man eine abbezahlte Immobilie haben soll? Wieso nicht tw. Kredit finanziert? So lange man die Raten bezahlen kann, fährt man wohl mit einem Kredit besser, denn wenn das Fiat Geld den Wert so massiv verliert wie ihr beide befürchtet, dann sollte das doch möglich sein die Raten locker zu bezahlen.
    (Ich denke da an Detroits Vororte wo man derzeit wohl für einen Apfel und ein Ei an ein Haus kommen könnte)


    Bezüglich EM oder nicht, bin ich eher auf Bertis Seite. Ein Teil der Vorsorge ist auch bei mir EM, ein Teil sind feste Güter (Vorräte), ein Teil sind "Finanztitel".


    Gruß
    Gerald

  • @Bärti: Wenn ich deine Charts, speziell Silber, anschaue komme ich sofort zu folgender Einschätzung: Gold ist überbewertet, Silber noch viel mehr!
    Anahnd dieser Diagramme müsste ich eigentlich das Edelmetall sofort verkaufen (wenn ich welches hätte :-))

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Hi Gerald,


    Schulden sind in einer finanziellen Krise der absolute Killer. Persönlich würde ich jedem raten die Schulden (egal wie günstig sie beim jetzigen Zinsniveau sein sollten) so schnell wie möglich zu tilgen. Das hat mehrere Gründe, hier mal einige Beispiele ohne in der Reihenfolge eine Priorität zu setzen:


    a) grundsätzlich: was du nicht vollständig bezahlt hast gehört dir nicht und du bist immer von Dritten abhängig und in deiner Entscheidung nicht frei. Abhängigkeiten können sich in Krisensituationen als fatal erweisen, deshalb die (gerade finanziellen) Abhängigkeitsverhältnisse so gering wie möglich halten.


    b) Schulden (egal welcher Art) wurden bei Währungsreformen (so es denn zu einer solchen kommen sollte) in der Vergangenheit immer ungünstiger umgestellt als Guthaben. Der Grund liegt darin, dass man beim Wiederanfahren eines Wirtschaftssystems halbwegs solvente Schuldner braucht, um das Rad wieder zum Laufen zu bekommen. Die vergangenen Währungsreformen haben gezeigt, dass der Staat mit eigener (neuer) Währung das Geld für alle Verbindlichkeiten festlegt, die öffentlichen wie die privaten. Der Gesetzgeber hat gar kein Interesse, dass sich seine Bürger bei einem Währungsschnitt entschulden. Denn das wäre tödlich für die eigene Volkswirtschaft und auch für den Bankensektor. Privatschulden werden daher nicht erlassen, sondern mit Faktor X auf die neue Währung umgerechnet.


    c) Während das Geldvermögen der Menschen abgewertet wird und weitgehend verpufft, bleiben die Schulden konstant oder werden sogar noch aufgewertet. Der Weg dazu: Ein neues „Aufwertungsgesetz“ wie im Jahre 1925. Damals wurden die Hypothekenschulden aus der Weimarer Republik nachträglich aufgewertet. Wer sich gefreut hatte, seine Verbindlichkeiten losgeworden zu sein, wurde zwei Jahre später wieder in Regress genommen.


    d) Beispiel Währungsreform 1948: Das Umtauschverhältnis der Reichsmark zur D-Mark betrug damals 100:6,5. Für 10.000 Reichsmark Vermögen erhielt man dementsprechend 650 neue D-Mark. Schuldverschreibungen, Hypotheken und Verbindlichkeiten wurden jedoch im Verhältnis 100:10 umgestellt. Für 10.000 Reichsmark Darlehen waren 1.000 neue D-Mark zu tilgen. Wären die Schulden aber im gleichen Verhältnis wie die Bargeld-Vermögen umgestellt worden, hätten sie nur 650 D-Mark betragen. So aber stiegen die Verbindlichkeiten real um 53,85 Prozent.


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    e) Im Zuge einer Währungsreform werden die steigenden Lebenshaltungskosten einen immer größeren Teil des verfügbaren Vermögens aufzehren. Für den eigentlichen Schuldendienst bleibt dann immer weniger übrig. Der Nennwert der Schulden bleibt hingegen gleich oder steigt sogar.


    f) Nachschußpflichen bei der Bank in deflationärem Umfeld mit Wertverfall der Immobilie (bei zu geringem Eigenanteil).


    g) erhöhte Immosteuern in einer Krise schmälern verfügbares Einkommen, Kreditzahlungen können zu einer immer größeren Belastung werden


    h) Hier mal ein fiktives Beispiel von erhoffter Inflationsentschuldung von: http://www.wahrheiten.org/blog…efaehrlicher-trugschluss/ (ja ich weiss, komische Seite aber das Beispiel ist nett), sorry längerer Text.


    Gerald: gäbe noch mehr Punkte hier die nur mal als Beispiele warum Schulden bedrohlich werden können (in der finanziellen Krise).


    ________________________________




    Hans Müller, 39, zweifacher Familienvater und Abteilungsleiter beim Automobilzulieferer Bochs, baute im Jahr 2005 ein schönes Einfamilienhäuschen für 350.000 Euro. An Eigenkapital brachte er 150.000 Euro mit, die restlichen 200.000 Euro finanzierte er für 5% Zinsen mit einer Sollzinsbindung von zehn Jahren bei der örtlichen Bank „Sparviel“.


    Familie Müller führt ein unauffälliges, jedoch in ihr soziales Umfeld gut integriertes Leben. Neben zwei modernen Autos leisten sie sich einen größeren Urlaub pro Jahr. Monatlich stehen der Familie 3.500 Euro Nettogehalt zur Verfügung. 1.200 Euro davon gehen direkt an die Bank für Zinsen und Tilgung des Kredits, der voraussichtlich im Jahr 2028 abbezahlt sein wird. Für Strom und Heizung muss Familie Müller pro Monat 250 Euro ausgeben, für Bekleidung durchschnittlich 200 Euro und für Lebensmittel rund 600 Euro. Die Finanzierung der beiden Autos schlägt mit zusammen 500 Euro monatlich zu Buche.


    Als 2XXX die Finanzkrise beginnt, wird Herr Müller erstmals hellhörig, was seine Vermögenssituation betrifft. Er begreift, dass seine private Altersvorsorge in diversen Fonds und Lebensversicherungen keine gute Investition darstellt und kündigt nach langen Diskussionen mit seinem Anlageberater sämtliche dieser Verträge. Von dem Erlös erwirbt er damals auf Drängen eines Freundes Edelmetalle im Wert von etwa 30.000 Euro. Mittlerweile ist deren Wert bereits auf knapp 50.000 Euro angestiegen.


    Dieser Freund, welcher die Finanzkrise sehr intensiv studiert, spricht ihn immer wieder auf seinen hohen Immobilienkredit an. Doch Hans Müller spekuliert darauf, sich mit seinem Edelmetall am Höhepunkt der fortschreitenden Krise bequem auf einen Schlag entschulden zu können, dann nämlich, wenn sein glänzender Schatz etwa das zwanzigfache seines heutigen Wertes erreicht haben wird.


    Zunächst wähnt sich Herr Müller auf der richtigen Fährte. Er freut sich über den stetigen Aufwärtstrend bei Gold und Silber und glaubt, einen klugen Weg gewählt zu haben. Allerdings fällt ihm beim wöchentlichen Großeinkauf auf, dass seine Lieblingsbiermarke plötzlich pro Kiste einen Euro teurer wurde. Seine Frau deutet auf die Nudeln und meint, dass dieselbe Packung für jetzt 69 Cent zwei Wochen zuvor noch 49 Cent gekostet hätten.


    Da jedoch diese 1,20 € Mehrkosten nun wirklich nicht den Weltuntergang bedeuten, wiegelt Herr Müller zunächst ab. Abends bei den Nachrichten flammt das Thema dann erneut auf, weil nämlich über den steigenden Ölpreis aufgrund der sich weiter ausdehnenden Unruhen berichtet wird. Herrn Müller betrifft das unmittelbar, da er dies durch die täglich 25 km hin und zurück zu seinem Arbeitgeber beim Tanken zu spüren bekommt.


    In den folgenden Wochen erhöht sich der Benzinpreis um bereits insgesamt 15 Cent pro Liter und auch auf verschiedene Lebensmittel drücken die dadurch gestiegenen Transportkosten inzwischen durch. Aus den 69 Cent-Nudeln wurden inzwischen 85 Cent und der gern verzehrte Thunfisch kostet gar plötzlich das Doppelte.


    Nachdem der örtliche Bäcker sein Badisches Landbrot von 3,25 Euro auf 3,99 Euro verteuert, kauft Herr Müller kurzerhand eine Brotbackmaschine. Da er gleich voll einsteigen will, fährt er zur Mühle und kauft 25 kg Weizen zum Preis von 28 Euro. Von seinem Freund war ihm allerdings ein Preis von 13,50 Euro bekannt, gerade noch vor einem Jahr.


    Dann kommt der große Schock. In den Nachrichten wurde zwar schon einige Tage lang beiläufig von einem „unerwarteten Konjunktureinbruch“ gesprochen, doch damit hatte Herr Müller in Zeiten des Aufschwungs nicht gerechnet: Sein Arbeitgeber, die Firma Bochs, teilt allen Angestellten mit, dass aufgrund der Rückkehr der Rezession die Auftragslage sehr schlecht sei und bis auf Weiteres nur noch vier Tage pro Woche gearbeitet würde. Gleichzeitig wolle aber die Regierung die Lohnminderung auffangen, zumindest für ein halbes Jahr.


    Wenige Monate später sitzen die Müllers abends am Esstisch und haben ihr erstes Krisengespräch. Es geht um die Reduzierung der Ausgaben, denn die Kosten für Lebensmittel sind inzwischen von 600 Euro auf 950 Euro im Monat gestiegen, Heizung und Strom wurden ebenfalls um 50 Euro teurer und stehen nun bei 300 Euro. Zwar muss im Haushalt noch kein Posten gestrichen werden, aber der kommende Urlaub wird kurzerhand von all-inclusive in der Karibik in eine Autoreise zu den Großeltern umgeplant.


    Leider wird die Situation nicht besser. Vier von dreißig Mitarbeitern in Herrn Müllers Abteilung müssen entlassen werden. Noch nie war er so niedergeschlagen, weil er seiner stets sehr motivierten Mannschaft diese Botschaft persönlich überbringen muss.


    Die folgenden Wochen bringen immer schlechtere Nachrichten. Nachdem nun Spanien durch den neuen Rettungsschirm von fünf Billionen Euro „gerettet“ wurde, steigt der Goldpreis auf 1.814 Euro. Immerhin haben nun Herrn Müllers Schätze im Tresor einen Wert von gut 80.000 Euro erreicht.


    Als sich Herr Müller kurze Zeit später wieder mit seinem Freund trifft und sie sich über die aktuelle Lage austauschen, mahnt ihn der Freund erneut dazu, das Haus doch lieber zu verkaufen und den Kredit zurückzuzahlen. Herr Müller erwidert, dass dafür dann sein gesamter Edelmetallbestand draufginge und er von der zukünftigen Preisexplosion so überhaupt nicht mehr profitieren könne.


    Nachdem sich die politischen Unruhen in China inzwischen bis nach Russland ausgeweitet haben, steigt der Ölpreis erneut drastisch an. Die Tankstellen haben längst die „zwei“ vorne stehen und Herr Müller ist halbwegs froh, inzwischen nur noch einen Wagen tanken zu müssen, denn den Zweitwagen für seine Frau hat er nach Ablauf der Finanzierung verkauft. Gut, dass es nur ein gefragter Kleinwagen war, so erhielt er noch einen vernünftigen Preis.


    Wenig später sitzt Familie Müller wieder einmal am Küchentisch. Diesesmal sieht es sehr viel ernster aus. Die Lebensmittelkosten betragen inzwischen 1.200 Euro, obwohl die Familie ausschließlich Billigprodukte beim Discounter kauft. Durch den drastisch gestiegenen Gaspreis sind nun auch die Heizkosten regelrecht explodiert und der kalte Winter trieb die monatliche Kostenbelastung durch Gas und Strom auf 450 Euro.


    Während Herr Müller in den folgenden Wochen grübelt und grübelt, wie er seine Kosten senken könnte, zieht er auch schweren Herzens in Erwägung, nun doch vorzeitig den Kredit abzulösen. Der Goldpreis steht inzwischen bei 2.239 Euro, doch dies reicht noch lange nicht zur Tilgung. Also beschließt er, in der kommenden Woche mit seiner Frau über den Verkauf des Eigenheimes zu sprechen. Doch es sollte ganz anders kommen.


    Noch bevor Herr Müller das Thema am Esstisch auch nur anschneiden kann, erhält er Post. Der Brief ist von der Sparviel-Bank. Darin wird ihm eine Frist von 21 Tagen gewährt, um eine zusätzliche Kreditsicherheit in Höhe von 60.000 Euro zu hinterlegen, ansonsten müsse der Kredit wegen mangelnder Absicherung sofort fällig gestellt werden. Herr Müller reibt sich verwundert die Augen. In dem Schreiben wird sein Haus nach aktueller Lage nur noch auf einen Marktwert von 100.000 Euro geschätzt, die Restschuld beträgt aber noch rund 160.000 Euro. Als Begründung wird ihm kurz und knapp der inzwischen völlig eingebrochene Immobilienmarkt genannt.


    Auf einmal wird Herrn Müller bewusst, wie ernst seine Lage ist. Sein Haus zu verkaufen würde ihm vermutlich nur noch 100.000 Euro einbringen. Als er sich dann im Internet nach dem derzeit gültigen Zins zur Umschuldung umsieht, trifft ihn fast der Schlag: 14,2% bei nur fünfjähriger Zinsbindung. Eine längere Zinsfestschreibung kann er in den ganzen Angeboten gar nicht mehr finden. Würde sich unter diesen Umständen überhaupt noch ein Käufer für sein Eigenheim finden lassen?


    Und selbst wenn der Verkaufsversuch erfolgreich wäre, die Restschuld würde mehr als die Hälfte seiner Edelmetallrücklagen auffressen. Doch wie soll ein Verkauf binnen 21 Tagen vonstatten gehen? Völlig unmöglich. Er sitzt in der Falle.


    Schweren Herzens trennt sich Herr Müller in der folgenden Woche von gut der Hälfte seines Gold und Silbers und bezahlt der Bank den geforderten Betrag. Wohlwissend, dass sein Haus mit jedem weiteren Tag der Krise und weiter steigenden Zinsen bald noch weniger wert sein und die Bank sich dann wahrscheinlich wieder melden würde. Doch was bleibt ihm anderes übrig?


    Die nachfolgenden Sitzungen am Esstisch sind geprägt von versteinerten Gesichtern und der Gewissheit, sich im Würgegriff der Bank auf der einen und der sich immer schneller drehenden Preisspirale auf der anderen Seite zu befinden. Hier hilft auch Herrn Müllers Gehaltserhöhung von 600 Euro netto – nach den langen Streiks der Gewerkschaften – nur wenig, denn inzwischen sind die Kosten für Lebensmittel der Familie auf über 1.500 Euro angewachsen und auch der Gas- und Benzinpreis schwingen sich hinauf in immer neue Höhen.


    Wie lange wird es wohl noch dauern, bis alleine die Spritkosten für die Fahrt zur Arbeit den Großteil des Einkommens aufzehren werden? Doch ohne Auto ist der Weg kaum zu schaffen, öffentliche Verkehrsmittel sind mittlerweile fast genauso teuer und die Fahrtzeit würde sich mehr als verdoppeln. Wo also noch sparen? Weniger essen? An Strom und Gas sparen die Müllers bereits so sehr, dass die Schwaben neben ihnen wie gnadenlose Verschwender wirken.


    Um die Haushaltskasse aufzubessern, versucht Frau Müller schon seit geraumer Zeit, wieder eine Teilzeitstelle zu finden. Aber sie steht mit diesem Wunsch nicht alleine da und erhält nur eine Absage nach der anderen. Der Arbeitsmarkt gibt kaum mehr etwas her.


    Ein anderes, zwar noch nicht akutes, aber unabwendbares Problem wartet zusätzlich auf die Müllers: Wie ein Damoklesschwert hängt die kommende Umschuldung über ihren Köpfen, denn in wenigen Jahren läuft der Kredit aus und die Restschuld wird ihnen dann zu den kommenden Zinskonditionen am Kreditmarkt sicherlich den Gnadenstoß verpassen.


    Das alles hatte sich Hans Müller wirklich ganz anders vorgestellt. Ein stattliches Vermögen wollte er sich aufbauen durch seine wirklich besonnene Umschichtung von Papiergeld in Werthaltiges. Gleichzeitig beabsichtigte er, im Zuge der von ihm prognostizierten massiven Inflation, sein Haus mit einem Schlag bequem abbezahlen zu können. Dabei hatte ihn sein Freund mehrmals davor gewarnt, den Kredit zu behalten, aber Herr Müller wusste es besser.


    .....nettes apokalyptisches Beispiel. In diesem fall wäre eine abbezahlte Immo mit EM im Portfolio das richtige gewesen. Aber mal schauen was kommt ob Defla oder Infla oder erst Defla und dann massive Infla, oder wie bisher Beides nebeneinander. Time will tell....


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    Maresi: ?????? Begründung für deine Sichtweise?

  • Hallo,
    finde dein Beispiel gut, ABER: Es malt sehr schwarz und bei einigen Deingen bin ich mir nicht sicher ob das auch wirklich so eintreffen kann.


    Warum sollte die Sparviel den Kredit fällig stellen? In dieser Situation ist es für sie doch besser nicht auf mehreren Immobilien zu sitzen, die sie nicht losschlagen kann.


    Der Ölpreis muß nicht zwangsläufig steigen.
    Warum sollte alle Preise steigen, die Einkünfte aber nicht? Dies schrumpfen in deinem Beispiel sogar.
    Herr Müller ist kein Prepper. So wie es aussieht hat er keinerlei Vorräte.
    Außerdem lebt er anscheinend schon vor der Krise über seinen Verhältnissen. 600€ für Essen im Monat? 500€ für 2 Autos? 200€ für Kleidung?
    Das ist zumindest das Doppelte von dem was ich dafür ausgebe. (3 Personen) Aber egal.


    Aber, wenn ich dein Beispiel hernehme hätte Herr Meier sich, trotz Kredit, über die Sache retten können, wenn er schon vorher Vorräte angelegt und mehr EM gehabt hätte.


    Insgesamt hast du aber wohl recht, besser kein Kredit :)


    Gruß
    Gerald

  • @Bärti:
    Vorausgesetzt dass die Charts stimmen - habe sie weder nachgeprüft noch plausibilisiert sondern nehem sie in diesem Fall als gegeben hin da ich persönlich keine Entscheidung daraus ableite:


    Gold:
    1800 stand Gold bei ungefähr 4, Geld bei 8. Das Verhältnis von Gold zu Cash stand also bei ca. 1:2.
    Heute steht Gold bei ca. 1.250, Geld bei ca. 1.600. Das Verhältnis Gold zu Cash hat sich also auf ca 1:1,3 verschlechtert bzw., anders ausgedrückt: Gold ist im Vergleich zu Geld um 50% teurer geworden.


    Ich hätte also im Jahr 1800 um "ein Geld" etwa "zwei Gold" kaufen können, heute bekäme ich dafür nur mehr "1,3 Gold".


    Bei Silber (1800: ca. 8 bzw. 18 Punkte; also ca. 1:2,25; heute ist das Verhältnis ca. 1:1) ist es noch viel dramatischer...


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Hallo Maresi,
    Ich glaub, man muß für den CPI die linke und für das EM die rechte Skala nehmen. (noch dazu sind diese logaithmisch). Sehr schwer das ganze :) Ich blick nicht wirklich durch.
    Allerdings wäre das Silber ganz krass unterbewertet: von 1:2 auf 1:0,25 (Also für 1 Geld 0,5 Silber 1800 und 4 Silber heute)
    Bei Gold 1:6 auf 1:9 (also für 6 Geld 1 Gold auf 9 Geld 1 Gold)


    Wenn man also deinen Vergleich ziehen möchte, dann sollte man Silber kaufen.


    Gruß
    Gerald

  • Hi Gerald,


    wieder mal ganz schwarz gemalt:


    Mal fiktiv unterstellt die Immo-Preise fallen in einer ganz heftigen Wirtschaftskrise so stark, das somit die AGB`s und rechtlichen Regelungen greifen wo es möglich ist den Kredit fällig zu stellen oder der Schuldner muss den Kredit platzen lassen, weil das eigene Einkommen durch hohe Arbeitslosenquoten und den damit einhergehenden Druck auf die Löhne die sich auch bei Person X im Arbeitsverhältnis bemerkbar macht nicht mehr reicht den Kredit zu bedienen.


    Das fällig stellen eines Kredites in dem Wissen, dass der Schuldner keine Chance hat diesen Nachschusspflichten oder allgemeinen Zahlungen auf den Kredit nachzukommen kann für die Banken dann Sinn machen, wenn sie in Sachwerte in das eigene Portfolio nehmen wollen, weil absehbar ist, dass sie hiermit Werte über die Krise retten können um sich gut für einen Neustart zu positionieren.


    Schaut man sich die Kredite in Spanien an mit den Zwangsräumungen etlicher zigtausend Immos haben die Banken (aus ihrer Sicht) dort clever gehandelt. Als Spanien ganz am Boden lag, die Immopreise immer weiter runter gingen und die Werthaltigkeit des Kredites nicht mehr gesichert war oder die Leute schlicht die Raten nicht mehr zahlen konnten haben die dortigen Banken und Sparkassen zugeschlagen. Vielfach haben die Restverpflichtungen der Kredite den Immowert überstiegen, womit die Immos in Bankbesitz über gingen. Vorher hatten die Kreditnehmer aber schon einen gewissen Abtrag bezahlt und Eigenkapital eingebracht. Das fällt jetzt der Bank anheim. Da Banken in solchen Situationen mehr Liquidität (spätestens über die Zentralbank) haben konnten sie Sachwerte günstig einsacken. Wenn die Banken dann (wie in Spanien) klug genug sind die Immos erst mal Leerstehen zu lassen oder zu vermieten um den Immopreisverfall abzuwarten können sie danach bei steigenden Preisen (was wir jetzt wieder haben) einen netten Gewinn einsacken. Der Schuldner hat im Worst-Case sein Eigenkapital und bis zum Einsacken durch die Banken gezahlte Beträge verloren. Der Kreditsklave zahlt dann wenn es schlecht läuft die Zeche. Klappt nur wenn die Banken Luft/Liquidität haben, alle Immos zugleich auf den Markt zu werfen wäre auch für die der Killer gewesen und damit hätte man in Spanien den gesamten Immomarkt über den Deister geschickt.


    Alternativ könnten bei Währungsreformen so Sachwerte von den Banken über die Umbruchzeit gerettet werden etc.


    Nur wer schuldenfrei in die Entwicklung gegangen ist oder nur noch geringe Restbelastungen hatte konnte sicher sein "seinen" Wert (lies die Immo, auch wenn die Preise gefallen sind) auch durch solche Zeiten zu bringen.



    Hi Maresi,


    Die wichtigen Kernaussagen an beiden Charts für Gold und Silber sind: gemittelt liegt die Kaufkraft von Gold bei ca. 900$/Oz, Silber bei knapp über 20$/Oz. Und das über 200 Jahre. Schwankungen hast du natürlich durch diverse Ereignisse und Spekulationen (bestes Beispiel Hunt-Brüder beim Silber), trotzdem hattest du nie einen Totalverlust. Beide EM-Linien folgen sehr schön der CPI-Linie. Das Wichtige ist die gleichbleibende Werthaltigkeit gegenüber Geld über Jahrhunderte. Man kann zwar Phasen haben wo man Schwankungen von 20%, 30% hat aber eben keinen Totalverlust. Schaut man sich alleine in dieser Zeit mal an was an Währungen allein in Deutschland über den Deister gegangen ist und welche Verluste damit für die "Geldsparer" verbunden waren ist mir das Schwankungsrisiko bei EM lieber. Gerade in Zeiten wie diesen, wo Schulden weltweit in der westlichen Welt explodieren ohne das dem ein gleichwertiges Wirtschaftswachstum gegenübersteht. Den Zeitpunkt wann und ob man kauft und ob EM über- oder unterbewertet sind muss im jetzigen Umfeld jeder für sich entscheiden. Mir ging es mit den Charts um das "big picture".

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Natürlich ist auch meine Anlage spekulativ, wie alles im Leben, was für die Zukunft aufgebaut wird. Nur halte ich den Teil meiner bürgerlichen Anlage für kalkulierbarer als die Anlage fast nur in EM.


    Die LV ist gar nicht so spekulativ, da nur in vergleichsweise sichere Werte investiert wird. Lehre der Veganganheit.


    EM müssen erst einmal akzeptiert werden und sind nicht wirklich gut zu transportieren. Und da kommt noch die Frage der Lagerung hinzu.


    Zudem glaube ich, das wir bei einem Bärti-Crash vor so tiefgreifenden Veränderungen stehen, das wir ein Szenario wie in The Road haben.

  • Hi Müller,


    mein persönliches Szenario wo ich von ausgehe es zu Lebzeiten noch genießen zu dürfen geht in die Richtung:


    Zustände wie zur großen Depression 1929 allerdings noch mal + 30%. Das ist das was ich erwarte. Sollen solche Zustände abgemildert werden extreme Haicuts bei den Sparern. Krisenzeit wo man das "Gröbste" durchläuft 1 bis 1,5 Jahre, danach Besserung. An Mad-Max-Szenarien glaube ich nicht.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • DerGerald: Mag sein.


    Wie gesagt: Ich habe mich mit den Charts gar nicht so großartig beschäftigt, da sie für mich in keinster Weise aussagekräftig sind:
    Man könnte ja auch ein Chart für Aluminium und CPI für die vergangenen 200 Jahre zeichnen. Würde ich basierend darauf eine Kaufentscheidung treffen? Ganz sicher nicht - denn in dieser Zeit hat sich einfach zu viel getan.
    Welchen Sinn hat es, die Situation von vor 200 Jahren mit der heutigen zu vergleichen? Praktisch alle relevanten Bereiche (Rohstoffgewinnung, Marktumfeld, Einsatzziel, ...) haben sich in diesem Zeitraum mehrfach gewandelt.
    Die einzige sinnvolle Frage ist: Wohin wird die Reise gehen?
    Und weder der Blick in die Kristallkugel noch der Blick in die Vergangenheit können diese Frage beantworten!
    Also bleibt nur, das aktuelle Umfeld - Aufbringung (Menge und Kosten) vs. Absatz (Menge und Preis) - zu betrachten.
    Aufbringungsseitig hat sich sowohl die Menge als auch der Preis erhöht (letzterer allerdings massiv). Absatzseitig ist bis vor wenigen Monaten die Nachfrage stetig gestiegen, mittlerweile jedoch fast implodiert.
    Die Gründe dafür sind vielfältig, allerdings (aus Prepper-Sicht) weitgehend uninteressant. Wichtig ist für mich nur folgendes:
    Derzeit ist Gold relativ günstig zu haben. Wer Gold in seiner Strategie inkludiert hat kann mMn jetzt beherzt zugreifen. Wer entweder kein Geld für EM hat oder sie aus anderen Gründen nicht in seine Vorbereitung aufnehmen will braucht sich eh keinen Kopf um den Kurs zu machen...


    Der Rest (steigt/fällt das Gold? Wenn ja: Wie wann und wie hoch?) ist nur für Spekulanten interessant, nicht für mich!


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von Maresi;236483

    Welchen Sinn hat es, die Situation von vor 200 Jahren mit der heutigen zu vergleichen? Praktisch alle relevanten Bereiche (Rohstoffgewinnung, Marktumfeld, Einsatzziel, ...) haben sich in diesem Zeitraum mehrfach gewandelt.



    Hoi Maresi


    Der Graph zeigt nicht die Situation vor 200 Jahren. Sondern von vor 200 Jahren bis jetzt zur Gegenwart.
    Und man sieht darauf, dass der Preis relativ stabil war und EM immer Kaufkraft hatten.
    Etwas das man nicht von allen Rohstoffen/Gütern sagen kann.


    Und genau wegen dem Wandel sieht man, dass Gold trotz alle widriger Umstände stabil ist.



    Gruess, Anti

  • Hallo,

    Zitat

    Die LV ist gar nicht so spekulativ, da nur in vergleichsweise sichere Werte investiert wird. Lehre der Veganganheit.


    EM müssen erst einmal akzeptiert werden und sind nicht wirklich gut zu transportieren. Und da kommt noch die Frage der Lagerung hinzu.


    Die LV muß aber gleich viel Gewinn machen wie die Inflation ist. Dann muß du auch noch hoffen, daß das Geld noch etwas wert ist das du ausbezahlt bekommst. Außer du hast diese Werterhalts Klausel, da mußt du hoffen, daß du dir die LV Prämien noch leistens kannst, wenn die Inflation steigt.
    Den Satz über die EM verstehe ich überhaupt nicht. Wenn EM nicht akzeptiert werden, wieso sollte dann die LV Polizze oder Bargeld akzeptiert werden?
    Was ist an EM schwer zu transportieren? (100 000€ sind 3kg Gold)
    Wieso soll die Lagerung schwer sein? Zur Not kannst es ja vergraben. Wasser, Feuer macht nix. Diebstahl ist das einzige was sein könnte.


    Irgendwie kann man eine LV nicht mit ME vergleichen. Ich finde man sollte beides haben.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von mueller;236479


    Die LV ist gar nicht so spekulativ, da nur in vergleichsweise sichere Werte investiert wird. Lehre der Veganganheit.


    In Deutschland maximal 10% in Sachwerte, der Rest in Geldwerten und damit bedrucktem Papier... Wenn die Versicherungsgesellschaft pleite geht, werden erst die Gläubiger des Unternehmens befriedigt und dann die Kunden. Dein "Guthaben" bei der Versicherung ist kein gesetzlich geschütztes Sondervermögen, sondern landet monatlich im großen Topf der Versicherung.


    LVs sind ein Versprechen der Gesellschaften, die (stets reduziert...) eingehalten werden, so lange die Gesellschaft existiert.


    Weil sie überwiegend in Geldwerte investieren, bringen sie auch keine Rendite mehr. Einfach mal die Ablaufprognose mit dem bezahlten Beitrag ins Verhältnis stellen. 1-2% ist da die Regel und mehr als 3% gab es schon vor 5 Jahren kaum. Die Zinsversprechungen und Garantien beziehen sich auf den Sparanteil aus den monatlichen Beiträgen und der ist selten 80% des Monatsbeitrages, häufig eher um die 50%. Die Zinseszinsrechnung auf den monatlichen Beitrag bezogen sagt die Wahrheit. Alle anderen Zahlen dienen nur dazu, den Kunden still zu halten... Wenn er sich auch wundert, warum die Ablaufprognose von Jahr zu Jahr reduziert wird....:staun:


    Zitat von mueller;236479


    EM müssen erst einmal akzeptiert werden und sind nicht wirklich gut zu transportieren. Und da kommt noch die Frage der Lagerung hinzu.


    Die Akzeptanz war stets gegeben. Siehe alle Konflikte dieser Welt, wo Menschen immer davon berichteten. Die Akzeptanz bei unbekannten Stückelungen oder gar Diamanten (kein EM...) ist sicher nicht an jeder Ecke gegeben. Den Krügerrand, die Philharmoniker oder auch den Maple Leaf kennt man. Ein Ausdruck eines Kataloges, den man einem Zweifler unter die Nase hält, kann durchaus dem EM-Vorrat beigefügt sein. Im 90er Golfkrieg hatten britische SAS-Soldaten in ihrem Gürtel dienstlich gelieferte Goldstücke dabei. Ich glaube nicht, dass die unnötiges Gewicht auf Einsätze zu Fuß mitschleppen.


    Beim Transport hat Gold die Nase vorn, da ist Silber etwas unhandlich. Eine Frage der Prioritäten. Sicher wiegen einige 12,5 kg-Barren Gold zu viel im Rucksack. :grosses Lachen:Einige Krügerränder oder 1/4 bzw. 1/10 Oz sicher nicht zu viel. Ich glaube, dass sie ihr Gewicht in Gold wert sind... Wie ein Wasserfilter an dem einzigen Dreckloch in der Wüste. :face_with_rolling_eyes:


    Die Lagerung ist lösbar. Macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn sie zugriffsbereit sind. Da gibt es praktikable Verstecke für den Notfall. Phantasie ist hier gefragt. Zu Hause im Safe werden neugierige Dritte wohl am ehesten suchen. Vielleicht sind sie ja zufrieden, wenn sie dort "etwas" Bargeld und Gold-/Silberschmuck finden. Oder vergoldet für die Sparsamen unter uns... :Cool:


    Gruß


    Wolfgang

  • Na ja, der Graph zeigt auch die Situation von vor 200 Jahren...


    Dass Gold seit Jahrtausenden immer "Kaufkraft" hatte (schon lange bevor es so ein Wort in irgendeiner Sprache auch nur gab) ist mir auch ohne Chart bewusst. Daher sage ich ja: Die Aussage dieser Kurve tendiert für mich gegen Null, da ich keinen Erkenntnisgewinn daraus ziehe...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Schön auch immer wieder §89 Versicherungsaufsichtsgesetz, man beachte die fetten Markierungen und denke sich seinen Teil was passieren könnte in der Krise :devil:



    § 89 VAG: Zahlungsverbot; Herabsetzung von Leistungen


    (1) Ergibt sich bei der Prüfung der Geschäftsführung und der Vermögenslage eines Unternehmens, daß dieses für die Dauer nicht mehr imstande ist, seine Verpflichtungen zu erfüllen, die Vermeidung des Insolvenzverfahrens aber zum Besten der Versicherten geboten erscheint, so kann die Aufsichtsbehörde das hierzu Erforderliche anordnen, auch die Vertreter des Unternehmens auffordern, binnen bestimmter Frist eine Änderung der Geschäftsgrundlagen oder sonst die Beseitigung der Mängel herbeizuführen. Alle Arten Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf, können zeitweilig verboten werden. Die Vorschriften der Insolvenzordnung zum Schutz von Zahlungs- sowie Wertpapierliefer- und -abrechnungssystemen sowie von dinglichen Sicherheiten der Zentralbanken und von Finanzsicherheiten finden entsprechend Anwendung.


    (2) Unter der Voraussetzung in Absatz 1 Satz 1 kann die Aufsichtsbehörde, wenn nötig, die Verpflichtungen eines Lebensversicherungsunternehmens aus seinen Versicherungen dem Vermögensstand entsprechend herabsetzen. Dabei kann die Aufsichtsbehörde ungleichmäßig verfahren, wenn es besondere Umstände rechtfertigen, namentlich wenn bei mehreren Gruppen von Versicherungen die Notlage des Unternehmens mehr in einer als in einer anderen begründet ist. Bei der Herabsetzung werden, soweit Deckungsrückstellungen der einzelnen Versicherungsverträge bestehen, zunächst die Deckungsrückstellungen herabgesetzt und danach die Versicherungssummen neu festgestellt, sonst diese unmittelbar herabgesetzt. Die Pflicht der Versicherungsnehmer, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird durch die Herabsetzung nicht berührt.

    (3) Die Maßnahmen nach den Absätzen 1 und 2 können auf eine selbständige Abteilung des Sicherungsvermögens (§ 66 Abs. 7) beschränkt werden.


    Übersetzung: Freibrief für die LV-Anbieter in Krisenfall, der gearschte ist der LV-Inhaber der weiterhin zur Zahlung gezwungen werden kann. In einer Krise kommt man dann an sein Geld nicht mehr ran. Wär mir in der heutigen zeit und bei der jetzigen Entwicklung der LV`s zu heikel.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Bärti
    Das ist der Grund warum LV heute als Langfristinvestment sehr problematisch geworden sind, die Nachschusspflicht als Versicherungsnehmer, wer kann mir garantieren, daß eine heute sehr gesunde Allianz in 30 Jahren nicht doch insolvent wird? Lehman Brother sollte jedem Kleinanleger ein warnendes Beispiel sein.
    Lv und RV als Beimischung ja, aber nicht mehr als 10-20% der Altersvorsorge und zur Krisenvorsorge garnicht geeignet. Deshalb empfehle ich heute erst feste Werte schaffen, schuldenfrei sein und dann kann man mit Papiergeld spekulieren.


    Jonn

  • @Bärti
    Danke fürs Posten... den § 89 VAG kennen die wenigsten Bankberater oder Versicherungsvertreter. Dem Kunden wird das eh nicht erzählt... Ich hatte mich da zurückgehalten, denn die LV hat ja hier mit EM nicht sehr viel zu tun. Ich weiß, dass im Ausland die Bedingungen andere sind und dort die Gesellschaften auch anders arbeiten.


    LVs waren noch nie ein gutes Produkt in D. Der ehemalige Vertriebsleiter einer bekannten Süddeutschen Versicherung (persönlich bekannt) hat öffentlich (vor 1200 Mitarbeitern der Gesellschaft!) bekundet, dass sein größter Fehler war, im eigenen Hause eine Kapitalgebundene LV abzuschließen. Späte Erkenntnis, doch Mut es zu bekunden. Damit beende ich nun meinen OT-Ausflug...


    Gruß


    Wolfgang

  • Mal wieder eine kleines Update von der Edelmetall-Front.


    In diversen Artikeln im Internet wird ja immer wieder von einer "engen Marktsituation" berichtet, das sehen ein paar größere Händler aber ganz anders. Zur Zeit sind bei den Händlern eigentlich alle gängigen Münzen und Barren erhältlich. Es kann hin und wieder kleinere Engpässe geben, diese resultieren jedoch hauptsächlich aus den jeweiligen Verträgen und damit verbunden Lieferzeiten die die Händler mit den Herstellern haben. Somit lässt sich (Stand heute) die Nachfrage aus der Bevölkerung problemlos decken. Um diese Info zu verifizieren hab ich selber mit 2 großen Händlern hier in Deutschland gesprochen, die Situation am Endkunden-Privatmarkt ist entspannt. Von einer Verknappung von Gold und Silber kann keine Rede sein.

    Der scheinbar entspannte Endkundenmarkt (der für die Prepper ja der interessante ist, zumindest für diejenigen die in EM Vorsorge betreiben) steht teilweise im Gegensatz zur COMEX.


    Wir erinnern uns (aus Wiki):


    "Die New York Mercantile Exchange (NYMEX) ist die weltgrößte Warenterminbörse. Sie befindet sich in New York City, Vereinigte Staaten. Zuvor bestand die NYMEX aus zwei Gesellschaften, der New York Mercantile Exchange und der New York Commodities Exchange (COMEX), die seit 1994 zu einer Gesellschaft verschmolzen sind. 2008 wurde die Börse von der CME Group übernommen. An dieser Börse werden Rohstoffe, wie Metalle, Energieprodukte oder Agrarrohstoffe gehandelt. Der Handel findet sowohl auf dem Parkett als auch über elektronische Handelssysteme statt und wird über die Commodity Futures Trading Commission, einer Behörde der US-Regierung reguliert. Folgende Rohstoffe werden in den beiden Abteilungen New York Commodities Exchange (COMEX) und New York Mercantile Exchange (NYMEX) gehandelt:


    COMEX: Aluminium, Gold, Kupfer und Silber
    NYMEX: Baumwolle, Benzin, Diesel, elektrische Energie, Ethanol, Erdgas, Erdöl, Heizöl, Kaffee, Kakao, Kohle, Palladium, Platin, Propan, Stahl, Uran und Zucker"


    Die Preise an der COMEX sind meist diejenigen, die in den allseits bekannten Tagescharts auf diversen Internetseiten abgebildet werden. Auf diese Preise stellen sich auch nahezu alle Edelmetallhändler ein, den sie sind das Instrument zur Preisbildung. Beim EM-Händler sind die Endprodukte natürlich teuerer (Prägeaufschlag, Gewinn des Händlers, Lagerung, Lieferung, Mehrwertsteuer etc. ), aber Grundlage des Tagespreises beim Händler ist hauptsächlich der an der COMEX "ermittelte" Preis + Aufschlag X. Dann gibt es noch das sogenannte Gold-Fixing. Der Goldpreis wird zweimal pro Tag am London Bullion Market festgesetzt. Diese auch als London Gold Fixing bekannte Preisfestlegung wird durch mehrere internationale Großbanken vorgenommen. Der Endverbraucher der dann auch wirklich seine Münzen oder Barren kauft schaut aber eigentlich immer auf den COMEX-Preis.


    An der COMEX wird Gold in Form von Spot-Kontrakten mit Lieferung binnen zwei Tagen und Futures-Kontrakten mit Lieferung zu einem festgesetzten Zeitpunkt in der Zukunft gehandelt. In der Praxis wird jedoch nur ein kleiner Bruchteil der als Future gehandelten Goldbarren auch tatsächlich ausgeliefert. Der Großteil des Handels dient der Spekulation auf die Goldpreisentwicklung. Es wird also wesentlich mehr „Papiergold“ gehandelt, als physisches Gold vorhanden ist. Manche Kritiker beklagen, dass der Goldpreis durch dieses Phänomen nicht das tatsächliche Verhältnis von Angebot und Nachfrage widerspiegelt und erheben Manipulationsvorwürfe. Tatsache ist: „Papiergold“ in Form von Gold-Futures kann den Preis tatsächlich kurz- bis mittelfristig verzerren: Auf lange Sicht hat sich der Goldpreis jedoch immer wieder den realen Verhältnissen von Angebot und Nachfrage angepasst.


    Nun muss man noch wissen (hatte ich glaube ich vorher schon mal irgendwo geschrieben) das es "registered Gold" und "eligible Gold" gibt. Beides ist wirklich physisch vorhandenes Gold, jedoch ist dessen Status an der Börse ein komplett anderer.


    Bei "registered" handelt es sich um Bestände, die für die Erfüllung von Terminkontrakten (Auslieferung) oder zum Eingehen derselben genutzt werden können und für die so genannte "warehousereceipts" ausstehen.


    Bestände der Kategorie "eligible" entsprechen den Anforderungen der COMEX hinsichtlich Gewicht, Größe und Feinheit, haben aber kein "warehousereceipt" ausstehen. Diese Bestände könnten registriert werden, stehen aber aktuell für mögliche Lieferungen nicht zur Verfügung. Das sind z.B. eingelagertes Gold in den großen Standardbarren von Banken, Firmen oder Privatpersonen, die nur die Lagermöglichkeit bei der COMEX nutzen, also praktisch die Tresore der COMEX angemietet haben, das Zeug aber nicht handeln wollen.


    Somit sind in erster Linie die "registered" Goldbestände interessant. Schaut man sich jetzt mal an wie sich die Bestände in den letzten Jahren entwickelt haben (alle folgenden Grafiken sind aus Zerohedge), so ergibt sich folgendes Bild:


    [ATTACH=CONFIG]29149[/ATTACH]


    Fazit: Gold zu möglichen Auslieferung (registered) ist auf einen extrem niedrigen Stand gefallen (blaue Linie), die eingelagerten Goldbestände die nicht zur Auslieferung zur Verfügung stehen (eligible, goldene Linie) dümpeln auf recht hohem Niveau rum. Das letzte Stück der blauen Kurve sieht in der Ausschnitts-Vergrößerung wie folgt aus:


    [ATTACH=CONFIG]29150[/ATTACH]


    Zur Zeit stehen also bummelig 163.000 Unzen Gold zur Verfügung die ausgeliefert werden könnten. Das entspricht in etwa 5070kg bzw. 5,07 Tonnen Gold. Bei einem Goldpreis von 1.100 Dollar macht das zum heutigen Tagespreis ungefähr eine Summe von 179.300.000 Dollar also 179 Mio Dollar. Das hört sich erst einmal sehr wenig an und die Meisten Kommentatoren sehen diesen Umstand als einen Beleg dafür, dass die COMEX bei der Order eines durchgeknallten Milliardärs ja sofort pleite sein könnte bzw. einfach kein Material mehr da ist. Stimmt das? Nö! Lasst euch durch solche Panikmache nicht verunsichern, wenn euch das auf den Internetseiten über den Weg läuft. Was stimmt, ist der Fakt das die Bestände extrem niedrig sind, aber kein seriöser Betrachter kann und darf hier


    a) linear denken (in diesem Fall ein Abfallen des Bestandes bis zur Nulllinie) und
    b) aus diesem Fakt eine große Edelmetallkrise ableiten


    Warum ist das so? Wie hoch ist das Gefährdungspotential? Aus meiner Sicht stehen wir in einer Ampel-Betrachtung auf Stufe gelb, aber keineswegs bei rot. Das hat aus meiner persönlichen, individuellen Sicht folgende Begründung:


    Trotz niedrigem Lagerbestand auslieferungsfähigen Goldes kann und wird die COMEX nicht über den Jordan gehen. Gemäß dem Rule-Book der COMEX würden dann die Verträge bei einer nicht möglichen Lieferung in FIAT-Geld abgerechnet werden, auch wenn der Käufer von Gold gerne die Ware sehen möchte. Im Rule-Book gibt es außerdem eine Force Majeure Klausel die auch noch regelt was passiert, wenn plötzlich von Außen auf die COMEX einwirkende Ereignisse eintreten die nicht in ihrer Macht stehen:


    FORCE MAJEURE
    Any circumstance (including but not limited to an act of God, strike, lockout, blockage, embargo, governmental action or terrorist activity) which is beyond the control of the buyer or seller and precludes either party from making or taking delivery of product or precludes the Exchange from determining a final settlement as provided for in Exchange Rules.


    Also mehr oder weniger genau die Regelungen die man in den meisten Versicherungsverträgen als Ausschlussklausel bei der Haftung findet. Interessant hier die Nennung von "governmentel Action", die de facto eine Haftungsfreistellung für die COMEX bedeutet, wenn der Staat z.B. ein Goldverbot erlässt. Da aber immer eine Abwicklung auf FIAT-Basis stattfinden kann, kann die Börse nicht über den Jordan gehen, sofern die Teilnehmer tiefe Taschen haben bzw. vom Staat gebailoutet werden wenn es eng wird. Einen COMEX-Default werden wir nicht sehen.


    Ferner wird an der Comex kein physisches Gold in signifikanten Mengen gehandelt. Die Comex Goldvorräte waren nie in einem bedeutenden Verhältnis zum oberflächlich vorhandenen Gold oder auch nur zu den Zentralbankreserven. Wenn man die Auslieferungsdaten der Comex mit den "Inventories" vergleicht, wird man auch schnell feststellen, dass kein direkter, nachvollziehbarer Zusammenhang besteht. Das ist auch völlig logisch, denn die Eigentümer können Ihr "eligible" Gold ja abziehen oder lagern lassen ohne einen Comex Kontrakt zu eröffnen oder zu schliessen. Iteressant ist jedoch die Höhe des Goldes die nicht zur Auslieferung zur Verfügung steht. Hier sind doch einige Marktteilnehmer die physisches Gold halten wollen. Und das auf hohem Niveau. Es handelt sich ja hier "nur" um die COMEX-Lager aber das zeigt schon das über einen längeren Zeitraum Gold als gutes Investment gesehen wird. Warum ist dann Gold in den letzten Jahren gefallen?


    Der sinkende Preis hat z.B. 2013 zu stark steigender physischer Nachfrage geführt. Diese wurde aber durch ein steigendes Angebot mehr als kompensiert, so dass der Preis weiter gesunken ist.
    Steigendes Angebot bei sinkendem Preis ist eine völlige Anomalie. Weil Gold eben keine Ware und kein Rohstoff ist, sondern "nur" ein Investment bzw. Geld. Es gibt keinen Bedarf, die Investoren reagieren auf den Preis. Jeder so wie er denkt. Offensichtlich mit einem riesen West Ost Gefälle wenn man sieht wie viel Gold in den asiatischen Raum abfließt.


    Die COMEX ist ja auch nur ein Handelsplatz von mehreren. Der bestimmt zwar hauptsächlich den Spotpreis, jedoch kann er über die Gesamtsituation nur aus bestimmten Blickwinkeln Näherungswerte vermitteln. Wieso sollten also Comex Inventories irgendetwas über den weltweiten physischen Goldmarkt aussagen? Das wäre etwa genauso absurd wie aus den Goldvorräten von nur einem großen Goldhändler auf die gesamte weltweite physische Nachfrage zu schließen. Wer das tun würde macht einen Fehler. Wer behauptetet, dass ein Zusammenhang von sinkenden Comex-Lagerbeständen und großem physischem Kaufdruck besteht hat das System nicht verstanden. Diesen Zusammenhang gibt es nicht.


    Abnehmende Lagerbestände des eligibe Gold an der Comex heißt allem zuvor erst einmal, dass die zugelassenen Einlagerer (z.B. im Kundenauftrag eingelagertes Gold von Minenbetreibern) ihre dort gelagerten Bestände abziehen wollen oder müssen bzw. nicht weiter aufstocken - ob sie sich diese dann unter das Kopfkissen legen oder außerbörslich an die Chinesen verkaufen, um dann ihr Geld in die Aktienmärkte zu stecken, weiß man nicht.


    Zunehmende Lagerbestände des eligible Gold deuten darauf hin, dass viele einen sicheren Hafen suchen und deshalb Gold bunkern. Man will es als eligible nicht verkaufen. Da wir und hier auf einem hohen Plateau mit ganz leicht absinkender Tendenz befinden kann man davon ausgehen, dass hier kein extremer Zukaufdruck herrscht, jedoch Gold als Absicherung weiterhin gehalten wird. Marktteilnehmer sehen Risiken (warum sonst Gold halten?) aber hier sind keine exorbitanten Schwankungen zu sehen. Deshalb ist die Ampel gelb.


    Was allerdings interessant ist, ist wenn man sich anschaut, wie sich das Verhältnis zwischen physisch vorhandenem Gold was zur Auslieferung bereit steht (registered) zum Papiergold entwickelt hat und scheinbar weiterhin entwickelt:


    [ATTACH=CONFIG]29148[/ATTACH]


    Die Entwicklung finde ich besorgniserregend. 225 Unzen Papiergold stehen rechnerisch einer vorhandenen Unze gegenüber die ausgeliefert werden könnte. Das zeigt, wie hochgradig spekulativ der (kleine) Goldmarkt ist. Spekulativ im Sinne von Papiergold mit dem diverse Marktteilnehmer versuchen Geld zu machen. Diesem steht aber kein adäquates Material gegenüber- Das heißt, Schwankungen des Goldpreises auch in weiten Regionen sind jederzeit möglich und wirken sich auch auf den physischen Markt aus, obwohl das schwachsinnig erscheint. Aber wir haben nun mal keinen getrennten Markt von physischem Gold und Papiergold.


    Fazit: lasst euch beim Gold nicht durch irgendwelche Horrormeldungen irre machen wenn ihr auf so was stoßt.


    Für mich persönlich sind das zur Zeit gute Nachkaufkurse, jedoch kann durch das Papiergold der Preis extrem schwanken, auch noch mit massiveren Einbrüchen nach Unten. Sorge, dass morgen das "Gold alle" ist mache ich mir nicht. Auch nicht bei den geringen Beständen die die COMEX gerade hat. Dies Alles nur mal so zur Info, falls es jemanden interessiert.

  • Baerti,
    Herzlichen dank fuer diese umfangreiche ausfuehrung!
    Ich sehe das genauso, zur zeit sind das gute kaufkurse.
    Imho auch nicht uninteressant den physischen unzen ein paar gut aufgestellte goldminenaktien ins depot zu legen, die sidnd extrem verpruegelt worden in den vergangenen monaten.
    Aber auch hier gilt genau hinschauen und vor allen dingen gucken wie hoch die gewinnungskosten pro unze sind.
    Sollte gold nochmal unter 1000 rutschen koennte sich auch der markt im minensektor etwas lichten.
    Ich persoenlich erwarte aufgrund des umfelds in den kommenden monaten eher steigende goldpreise.


    Gruss
    Survimag

  • Hallo zusammen,


    ich bräuchte mal kurz eure Meinung :)


    Wir haben drei noch recht junge Kinder die jeweils ein eigenes Sparkonto haben, auf diese wird immer wieder mal das Sparschwein eingezahlt
    oder es wandert mal eine kleine Summe zum Geburtstag von der Oma drauf.
    Inzwischen sind die Summen in einem Bereich wo es für je einen halben Krügerrand oder ähnliches reichen würde.
    Macht es Sinn solche Münzen zu kaufen und sicher zu verwahren?
    Das Geld soll eigentlich die nächsten 10 Jahre nicht angerührt werden, Zinsen gibt es derzeit ja auch nicht wirklich.
    Es geht mir am ehesten um Werterhaltung, man weiß ja nicht wie es mit dem Euro die nächsten Jahre so weiter geht.


    VG
    Fleck