... wenn die Polizei weniger wird?

  • Hi,


    zwar angeregt durch die Ukrainekrise, aber mal ganz losgelöst betrachtet. Was tun, wenn der Staat die Kontrolle verliert?


    Ich kenne nun viele Menschen, die unseren Staat für die "Guten" halten, aber auch viele, die sich nur deshalb an Gesetze halten, weil sie sich vor Strafe fürchten. Aus persönlicher Erfahrung kann ich also nicht darauf schließen, wie sich die große Mehrheit verhalten wird.
    Wenn nun die Furcht vor Strafe wegfällt, wie werden die Menschen sich hier in Deutschland, Schweiz oder Österreich verhalten?


    Dass bei immer mehr Sparmaßnahmen bei der Polizei bei uns das Szenario auch nicht 100% unmöglich ist, ist vielleicht nicht ganz offensichtlich, wenngleich ich es jetzt mal nicht für wahrscheinlich halte.


    Meine Frage ist also nicht, wie realistisch schätzt Ihr das ein, sondern Was glaubt Ihr, wie würden hierzulande die Menschen reagieren, wenn sie irgendwann das Gefühl kriegen, sich auf die Polizei nicht mehr verlassen zu können?

    Es soll also nicht um eine zeitlich begrenzte Katastrophe gehen, bei der in wenigen Wochen oder Monaten wieder mit der Staatsmacht zu rechnen ist.
    Es soll auch nicht ein Szenario sein, dass die Polizei plötzlich von heute auf morgen verschwindet, sondern die Reaktion der Masse auf ein schleichendes Verschwinden würde mich interessieren.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Wenn ich so zurückdenke, wie oft ich mit der Polizei zu tun hatte, dann überwiegend im Straßenverkehr wo ich wegen Kleinigkeiten zur Kasse gebeten wurde, wo es auch Verwarnungen getan hätten, aber kann man drüber streiten ob es sowas wie eine monatliche Mindeststrafvergabe des einzelnen Beamten gibt.


    Gut, zweimal hab ich deren Amtshandlung angefordert, aber nur, damit ich nicht selber wieder Schwierigkeiten mit denen und im Gefolge mit der realitätsfernen Justiz habe, wenn ich das jeweilige Problem selber gelöst hätte.
    Bei einem Fund von offensichtlichem Diebstahlsgut bei dem ich konkreten Täterverdacht hatte, wurde ich darauf hingewiesen, daß ich damit eine Rufschädigungsanzeige riskieren könnte anstatt daß die Polizei diesen begründeten Verdacht überprüft hätte. Was soll man dazu sagen? Das ganze Rechtssystem steht auf dem Kopf.


    Leider sind Polizisten zu Staatsdienern gemacht oder degradiert worden, die lediglich Verbrechensfälle verwalten und für die Akten dokumentieren. Kann schon sein, daß viele Polizisten gute Arbeit machen, aber sie werden doch von Justiz und politischen Vorgaben torpediert und resignieren irgendwann, spätestens wenn sie mitkriegen, wie der von ihnen eingefangene Mehrfachtäter nach kurzer Zeit wieder frei läuft.


    Meinetwegen soll der Blindgängerstaat sämtliche Wachstuben schliessen.
    Polizei nützt nur was, wenn die Justiz funktioniert und das tut die nicht mehr.
    Wir sitzen einer Lüge auf, daß uns Bürger die jetzige Polizei vor Einbruch oder tätlichen Angreifern schützen könnte. Das mit dem "Gefühl der Sicherheit" nur weil drei Straßen weiter eine Wachstube ist, stellt eine Rentner-Selbstberuhigung dar. Die größte Quelle der Unsicherheit sind letztlich die Fehlentscheider in höchsten Staatsämtern, fehlende Grenzkontrolle und kaputte Justiz, die sich in Bürokratie, Gesetzesdschungel und politischer Beeinflussung verrannt hat.

  • Hallo Nick


    Das kannst Du z.B. in den Gebieten in Europa studieren, wo die Polizei kaum oder gar nicht mehr hingeht. Wo die Verfassungen der entsprechenden Länder kaum oder gar nicht mehr gelten. Wie z.B. die Zone urbaine sensible (ZUS) in Frankreich. Dort geschah/geschieht der Prozess so schleichend, wie Du es beschrieben hast. Leiser Landverlust für den Staat.


    Oder in der Geschichte nachschauen, wie der Staat und sein Gewaltmonopol entstand. Z.B. der Kanun, so primitiv er uns erscheinen mag, ist ein Vorläufer davon resp. der Versuch, Konflikte und Gewalteinsatz zwischen Stämmen zu regeln.


    Vereinfacht geht es zurück zum Faustrecht, dem Recht des Stärkeren. Aber jeden gegen jeden ist falsch, so denken nur individualisierte Egoisten. Denn das Recht des Stärkeren ist normalerweise das Recht der stärkeren Gruppe (bei Staaten kann es auch so laufen, das Recht der "Russen" vs. das Recht der "Ukrainer"). Bricht das Gewaltmonopol weg geht es zurück in die Stammesgesellschaft. Egal, ob man die Stämme als Gangs, Mafia, Sekten, Islamisten, Milizen, War Lords und ihre Anhänger oder wie auch immer bezeichnen mag. Die alle ihre eigenen Regeln haben, denn Gruppen brauchen immer Regeln zum Funktionieren (auch die Mafia hat welche). Je nachdem, wie intensiv die Stammesfehden ablaufen ist der Druck hoch, sich einem Stamm anschliessen zu müssen. Ein Austauschschüler, der in den USA war, erzählte mir, dass er sich einer Gang anschliessen musste, um dank dem Schutz durch diese Zugehörigkeit von der Schule sicher nach Hause zu kommen.


    Wer nirgends dazu gehört gehört dann mal zum Freiwild der einen, mal der anderen Gruppe.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von 50svent;169878

    Bei Menschen bei Maischberger ging es diese Woche um Einbrüche, bzw die Steigerung der Einbruchszahlen...


    Ich weiss nicht wie viele Einbrüche durch Polizeiarbeit VERHINDERT werden ( 1 oder 2 Prozent?).
    Ich weiss aber, daß vor der großen Freiheit (gefährlicher Begriff!) des Grenzverkehrs, durch Zollkontrollen an den Grenzen viele Leute mit Diebesgut aufgedeckt wurden und das Wissen darum und um für Kriminelle unangenehme Personenkontrollen deren Einreise zwecks einschlägiger Tätigkeit stark eingebremst haben.


    Die Polizei kann nur ein kleines Rädchen in einer funktionierenden Gesellschaft sein. Wenn Eltern nicht mal dazu in der Lage sind, ihren Bengeln die Löffel langzuziehen, wenn sie ihren Mitschülern das Messer ansetzen um ein Handy abzugreifen, dann kann die Polizei solchen Mangel an Hirn und Moral nicht geradebiegen. Wenn jeden Tag hunderttausende PKW´s, Lieferwägen und LKW´s unkontrolliert die Grenzen passieren und hunderte davon vollbeladen mit Hehlerware freien Warenverkehr spielen kann es nur bei Stichproben durch Kommissar Zufall Fallaufklärungen geben. Mit der Aufgabe von Grenzkontrollen haben wir ehrliche Bürger wenige Minuten Wartezeit eingetauscht gegen Wachstum der importierten Kriminalität - Fortschritt?

  • Hallo Opa,


    35 Jahre zurück.


    Ich bin in einem malerischen Dorf der Eifel aufgewachsen, 120 Einwohner. Der nächste Polizeiposten, so etwa 2-4 Leute war in der 20km entfernten Kreisstadt Daun. Na und?



    Die Leute haben sich damals (aber auch heute) selber zu helfen gewusst, mit baulichem Einbruchschutz, mit Wachhunden, übrigens auch Gänsen, .... und ehrlich gesagt besass (und besitzt vermutlich heute noch)jeder Bauer in der Eifel eine Flinte oder einen Karabiner


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Luftikus;169880

    Ich weiss nicht wie viele Einbrüche durch Polizeiarbeit VERHINDERT werden ( 1 oder 2 Prozent?).


    Also das ist schwer zu sagen...


    Wenn die große Masse der Einwohner irgendwann merkt, das man 45min hat bis ein Polizist da ist. Da denke ich schon, das auch ein paar neue Leute denken, das nutzen wir mal aus... Da kann man auch mit einem deutlichen Anstieg rechnen (und dann kann man auch sagen, das jeder von den Einbrüchen wurde vorher durch Polizeipräsenz verhindert wurde...)


    Und auch jeder erfolgreich verurteilte Täter ist ja eine Verhinderung von weiteren Einbrüchen, die wenigsten Täter machen das ja nur einmal...



    Trotz der Zusammlegungen von Revieren sollte sicher sein, das nachts innerhalb von sagen wir mal 15min eine Streife vor Ort ist... Ob das auch zu halten ist, wenn zeitgleich 2 Einbrüche gemeldet werden, darüber kann man verhandeln :winking_face: Aber zumindest bei dem 1. Anrufer muss die zügig kommen

    sagt der Sven

  • Wenn man auf dem Dorf in der Eifel wohnt ist es eine Sache, wenn man wie ich in Frankfurt wohnt (Und das noch dazu in einem Viertel mit zweifelhaftem Ruf) ist man doch ganz froh über eine gewisse Polizeipräsenz. Selbst mit "normaler" Polizeipräsenz wurde letztes (oder wars vorletztes?) Jahr 9 mal die Spielothek hier in der Straße überfallen, kaum zu denken was los wäre wenn aus irgend einem Grund kein Polizist mehr arbeiten gehen würde.

  • Man sollte da ein wenig über den Tellerrand hinaus schauen.


    Nicht nur die Präsenzstreife, die vom Bürger wie Täter wahrgenommen wird, ist wichtig.
    Eine Polizei die präsent ist und im Ernstfall schnell am Tatort, hat eine präventive Wirkung. Das ist unumstritten.


    Ein gesunder Personalkörper hat auch zur Auswirkung das bereits begangen Straftaten zeitnah aufgeklärt werden.
    Dies wirkt ebenfalls sehr abschreckend auf potentielle Täter und sollte mMn nicht außer Acht gelassen werden.


    Ganz zu schweigen von der Entlastung mit Überstunden. Auch das wirkt sich wieder indirekt auf die Qualität der Arbeit aus.
    Das ist aber glaube ich ein zu spezieller Aspekt bei diesem Thema.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Ich habe keinen Respekt mehr vor einer Polizei, die sich in diesem Staat von gewissen "Personen" anspucken lässt ohne daß dies Konsequenzen hat. Umgekehrt werden Beamte aktiv, wenn ein Bürger, der die Schnauze voll hat von solchen "Personen" diese etwas genauer benennt. Da kassiert der Bürger gleich eine Anzeige samt Bestrafung wegen schlichter Worte.


    Ich erwarte mir nichts mehr von solchen Beamten und einem solchen Staat.

  • Luftikus das ist ein wenig kurzsichtig. Sei mir nicht böse.
    Dafür kann die Polizei nichts. Zum größten Teil liegt das an unseren Gesetzen und deren fragwürdiger Umsetzung.
    Glaub mir, niemand kann deinen Frust in diesem Bezug besser verstehen als ich.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Zitat von Another Cold Day;169912

    Luftikus das ist ein wenig kurzsichtig. Sei mir nicht böse.
    Dafür kann die Polizei nichts. Zum größten Teil liegt das an unseren Gesetzen und deren fragwürdiger Umsetzung.
    Glaub mir, niemand kann deinen Frust in diesem Bezug besser verstehen als ich.


    Grüße und Glück ab!


    ACD


    Nicht kurzsichtig, sondern der Realität geschuldet. Bin Dir nicht böse.
    Danke für dein Verständnis, Du schreibst ja selber, daß es an den Gesetzen und deren fragwürdiger Umsetzung liegt.Nichts anderes habe ich oben beschrieben, wenn auch etwas deftiger.


    Ich bin sehr dafür eine ihren Aufgaben gerecht werdende Polizei in einem funktionierenden Staat zu haben, wenn es einen solchen irgendwann wieder geben sollte. Die heutige Demokratie-Simulation zählt für mich jedenfalls nicht dazu.


    Mögen die wenigen Polizisten, die sich schweigend den heutigen Verhältnissen unterordnen durchhalten bis zur fälligen Neubildung von gesunden Strukturen. Entweder wird eine solche Justiz-Exekutive-Bereinigung korrekt bis ins Detail gemacht wo jeder Beamte auf sein Systemverhalten hin für weiter verwendungstauglich definiert wird oder es läuft auf ukrainisch (oder jugoslawisch oder afrikanisch...) Jedenfalls war es enttäuschend, wie es nach Auflösung der DDR gelaufen ist. Solche Schlampereien sollen nicht wieder vorkommen.


    Wünsche ihm reines Gewissen und das nötige Glück.

  • Zitat von Opa;169872

    Was glaubt Ihr, wie würden hierzulande die Menschen reagieren, wenn sie irgendwann das Gefühl kriegen, sich auf die Polizei nicht mehr verlassen zu können?


    Auf Dauer wird es kein Machtvakum geben.
    Also wenn der Leidensdruck groß genung wird, vieleicht eine "Bürgerwehr" (passiert ja in De in Kleingratenalagen u.ä. schon heute), kauft es als Dienstleistung ein (Wachdienste) oder eben Gangs bis hin zu Warloards sorgend für ihre Vorstellung von Ordnung.

  • Zitat von Thanatos;169895

    Wenn man auf dem Dorf in der Eifel wohnt ist es eine Sache, wenn man wie ich in Frankfurt wohnt (Und das noch dazu in einem Viertel mit zweifelhaftem Ruf) ist man doch ganz froh über eine gewisse Polizeipräsenz. Selbst mit "normaler" Polizeipräsenz wurde letztes (oder wars vorletztes?) Jahr 9 mal die Spielothek hier in der Straße überfallen, kaum zu denken was los wäre wenn aus irgend einem Grund kein Polizist mehr arbeiten gehen würde.


    Hallo Thanatos,


    zunächst mal, Polizisten sind Beamte, die haben kein Streikrecht, die müssen arbeiten gehen.


    Was täte ich, wenn ich in einem Frankfurter Innenstadtviertel "mit zweifelhaftem Ruf" lebte? Ich würde das Thema baulicher Einbruchschutz ganz hoch ansiedeln. Wenn Du zur Miete wohnst, wirst Du sicher kein besonderes Interesse haben, eine WK4-Tür einzubauen, die Du beim Auszug dem Vermieter praktisch schenkst. Aber Du kannst schon für weniger als 100 € mit Materialien aus dem Baumarkt viel machen, z.B. ein Sicherheitsschliessblech, Sicherheitsbeschlag mit Kernziehschutz, ein grundsolides Schloss mit Aufbohrschutz ...


    Damit hältst Du Dir zumindest Gelegenheitseinbrecher (z.B. Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen) vom Leib.


    Grundsätzlich: Bei einer Mietwohnung in Obergeschossen ist der Angriffspunkt für Einbrecher praktisch ausschliesslich die Tür. Und da kann man für wenig Geld viel tun.


    Zusätzlich könntest Du am eine Alarmanlage denken. Da gibt es inzwischen für wenig Geld ganz schicke Teile, wo Dein Smartphone in schreienden roten Alarm ausbricht, wenn irgend ein Sensor, sei das der Rauchmelder, der Reed-Kontakt an der Tür oder der Glasbruchsensor am Fenster Unrat wittert.


    Die meisten Einbrecher mögen übrigens eine Sirene mit 120 dB, die die gesamte Nachbarschaft alarmiert, unterstützt von einem roten Stroboskoplicht an der Aussenfassade nicht wirklich. Die gehen stiften.


    Draussen? Ja es gibt inzwischen in deutschen Grossstädten wie in USA oder Südafrika "no go areas". Man meidet sie halt zu den bekannten Zeiten, wie etwa die Nächte von Freitag auf Samstag oder Samstag auf Sonntag.


    Es wird zwar nie öffentlich diskutiert (wegen der "political correctness") Aber wenn Du beim Touristikbüro (neudeutsch: "Tourist Office")einer Dir unbekannten deutschen Grosssstadt unverblümt und offen danach fragst, dann ziehen die einen Innenstadtplan raus und malen Dir mit Textmarker einen oder mehrere Kreise rein.


    Genau das ist mir in USA-Grosstädten öfter passiert. Die Lady am Mietwagenschalter lieferte mir den Stadtplan und zeichnete ungefragt die "no go areas" ein. (Wir wollen schliesslich, dass Sie wieder bei uns ein Auto mieten, und da ist es eine völlig schlechte Idee, wenn Sie sich erschiessen lassen:gunsmilie:)


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Luftikus;169914

    heutige Demokratie-Simulation


    :Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol:


    you just made my Day! herrlich


    Beste Grüsse


    gandroiid

  • @ Waldschrat


    Eine gute Haushaltsversicherung ist auch nicht zu verachten. Und für die Zeit wo man selbst zuhause ist und der Schutz eigentlich stärker sein sollte da Sachwerte zu ersetzen sind, Gesundheit und Leben hingegen nicht, ist ein einfacher Riegel billig und effektiv.


    LG Wolfgang

  • @ Waldschrat
    Ja das mit der Türsicherung wäre vielleicht zu überlegen. Wobei ich meinte das mit dem zweifelhaften Ruf wirklich so, ein zweifelhafter RUF, denn ich habe in den vier Jahren in denen ich hier wohne nie Probleme mit irgendwem gehabt und verstehe mich mit den Nachbarn hier im Haus ausgezeichnet.


    Ich ging übrigens auch nicht davon auch nicht davon aus das die Polizei streikt, das die das nicht dürfen (und in Deutschland wohl auch nie machen würden) weiß ich schon. Aber wir gehen ja immer vom Fall X aus und es gibt sicher diverse Szenarien in denen die Polizeipräsenz geringer werden würde und in denen dann gerade Viertel wie dieses weniger "geschützt" werden. (Wohl eher Bankenviertel und Co.). Dann würde ich mir schon ein wenig Sorgen machen.


    @ Luftikus
    Ja ich habe die Polizei auch sehr sehr lange als Feind gesehen und sehe sie immer noch sehr kritisch. Zu oft habe ich auf Demonstrationen erlebt (ja ich gehe auf Demos und das als Prepper) das Polizisten die Gewalt provoziert und gezielt eskaliert haben. Gerade die Blockupy Demo letztes Jahr in Frankfurt als auch gezielt Alte Leute und Frauen mit Kinderwägen (jetzt bitte keine Diskussion was ein Kind auf einer Demo zu suchen hat) angegriffen wurden. Inzwischen kann ich ein bisschen besser unterscheiden und sehe das es auf beiden Seiten Vollidioten gibt, auf Seiten der Polizei werden dann halt auch gerne mal die "gewaltgeilen" zu Demos geschickt. Und auch wenn Polizisten nur "Staatsdiener" sind (und zwar in dem Sinne das sie dem Staat also vorrangig dem Machtapparat dienen und nicht seinen Bürgern) bin ich doch ganz froh wenn sie hin und wieder mal hier oder durch andere Viertel in denen ich zu tun habe fahren.

  • Zitat von Isuzufan;169926

    @ Waldschrat


    Eine gute Haushaltsversicherung ist auch nicht zu verachten. Und für die Zeit wo man selbst zuhause ist und der Schutz eigentlich stärker sein sollte da Sachwerte zu ersetzen sind, Gesundheit und Leben hingegen nicht, ist ein einfacher Riegel billig und effektiv.


    LG Wolfgang


    Hallo Wolfgang,


    my home is my castle. Als wir gebaut haben, sind wir erst mal zur kriminalpolizeilichen Beratungsstelle unseres Landkeises gegangen - eine richtig gute Idee, kann ich nur allen empfehlen - und haben uns dann nach der polizeilichen Beratung für einen grundsoliden Sicherheitsstandard entschieden..


    Wenn jetzt also mal jemand mit mobilem Notstromgenerator und Zweihandflex, hydraulischen Pressen und Spalthammer es unternimmt, meine Tür zu bearbeiten, dann hätte ich alle Zeit der Welt, mal 110 anzurufen und anschliessend im Tresor nachschauen, ob ich nicht ein Argument finde, ihn höflich aber bestimmt an gesetzeskonformes Verhalten zu erinnern :face_with_rolling_eyes:


    Mit Schraubendreher und Kuhfuss oder einer simplen Akkubohrmaschine wäre er chancenlos. Da würde er Sachschäden anrichten, aber nicht eindringen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Moin @All,
    ich denke mal das es in Zukunft nicht unmöglich ist das ein Szenario eintritt in dem die Staatsorgane nur noch sehr ausgedünnt, wenn überhaupt noch auftreten können.
    Bürgerkriegsänliche Zustände wie aktuell in der Ukraine wären z.B. eines.
    Aber so dramatisch braucht es garnicht kommen. Ich denke jeder zweite hier hat Blackout gelesen.
    Was macht denn ein Polizist wenn er die Wahl hat ein kleines Rad im Getriebe zu sein oder seine Familie direkt zu beschützen?
    Abgesehen davon das es unter solchen Umständen wahrscheinlich garnicht so leicht sein wird seine Dienststelle überhaupt zu erreichen.


    Wie würde sich solch eine Lage also entwickeln?
    Ich denke auch da ist ein Blick in die Ukraine vielleicht nicht ganz unangebracht.
    Kleinere Gruppen und selbsternannte Bürgermeister übernehmen die Regie.
    Die öffentliche Ordnung wird im besten Fall durch kleinere Trupps mit Lederjacken und Baseballschlägern gewährleistet.
    Ich denke man muß sich dann zwar etwas vorsichtiger bewegen, aber bis zu einem gewissen Punkt (dem völligen Zusammenbruch) würde für Otto Normalverbraucher alles fast normal weiter laufen.
    Ich glaube nur das z.B. die Menschen in der Ukraine uns gegenüber einen echten Vorteil haben.
    Das Leben dort ist von je her schon etwas härter und die Menschen dort wiederstandsfähiger. Ein Großteil der DACH Bevölkerung ist mittlerweile so verweichlicht das man sie wohl wie die Lämmer zur Schlachtbank führen würde.
    In normalen Zeiten mag diese vom Staat gewollte Volksverdummung ja durchaus seinen Sinn haben.
    Denn nur dadurch werden ja schon viele Dinge verhindert und es dem Staat ermöglicht soviel ausführende Rechtskräfte einzusparen.
    Was wäre denn wenn wenn 85% des Volkes Dinge lautstark hinterfragten statt sich einlullen zu lassen?
    Ok. Der Staat hätte es schwerer mit dem regieren. Es gäbe wohl mehr Politiker aus überzeugung.
    Allerdings hätte der Staat dann auch ein überlebensfähiges Volk was auch außerhalb der Normalität funktioniert und realistische Chancen hat.
    Ist aber alles garnicht gewollt. So meine These.


    So und bevor es noch mehr off Topic geht und noch politischer wird breche ich hier jetzt mal ab.


    Schönen Gruß
    littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Hi,


    noch ein anderer Aspekt: Jeder hat in der Schule einen Lieblingslehrer gehabt, der ihm viel bedeutet. Es gab auch vermutlich bei jedem einen Arschlochlehrer. Wenn nun Lehrbeamte so unterschiedlich sind, warum herrscht dann bei vielen Menschen die Meinung, dass aus ein paar Prügelpolizisten gleich alle Polizisten Ungeheuer sind?


    Polizisten sind vermutlich sehr unterschiedliche Menschen, aber sie haben eins gemeinsam. Jeder von ihnen trägt eine geladene Schusswaffe mit sich spazieren, und trotzdem sind Fälle von Amoklaufenden Polizisten eher die Ausnahme. Trotz Anspucken, trotz mießer Gesetze, trotz fehlender Unterstützung durch die Gerichte. Das sagt doch einiges über unsere Polizei aus, oder?


    Ich vermute mal stark, dass sich die Polizei kurz bevor sie verschwindet also im Prozess der Ausdünnung sich auch deutlich wandeln wird. Ob zum Guten oder zum Schlechten...?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem