Muss an dieser Stelle meinen Frust ablassen und denke, dass dieses Thema sehr wohl auch etwas mit Preparedness zu tun hat. Es geht um das soziale Kerngefüge des Menschen: die Familie
Wohnraum:
Hat man Kinder, benötigt man meist eine etwas grössere Wohnung, sodass zumindest jedes Geschlecht getrennt ist (bsp. 2 Knaben, 1 Mädchen = 2 zusätzliche Zimmer). Nur gibts in den Grossstädten sehr wenige bezahlbare Wohnungen. Zieht man in die Agglomeration oder aufs Land muss man dagegen viel für die Mobilität bezahlen und verliert viel Zeit mit Pendeln/Organisation. Ausserdem haben sich inzwischen auch dort in den letzten Jahren die Preise massiv erhöht - es bleibt schlussendlich ein Nullsummenspiel.
Kinderbetreuung:
Auch hier gibt es verschiedenste Schwierigkeiten. Denn die traditionelle Grossfamilie gibt es nicht mehr. D.h. die Grosseltern/Verwandten wohnen ev. an anderen Orten und sind auch noch erwerbstätig. Somit muss Mann oder Frau teilzeit arbeiten (bsp. 1x Vollzeit + 1x Teilzeit). Nur blöd, dass für die restlichen 2-3 Tage die Kinder irgendwie betreut werden müssen. Im Idealfall übernimmt diese Aufgabe ein Familienmitglied (ehrenamtlich). Gibt es diese Option nicht, braucht man eine Nanny oder schickt die Kinder in die Krippe. Nun ist es so, dass dies auch sehr viel kostet und fast den gesamten Erwerb der Frau wegfrisst. Ausserdem wird ein verheiratetes Paar steuerlich benachteiligt, weil man mit zwei Einkommen in eine höhere Klasse rutschen kann und mehr dem Fiskus abgeben muss.
Wir leben schon jetzt im Vergleich zu anderen auf schmalem Fuss und müssen genau darauf achten wofür wir Geld ausgeben. Ein Auto können wir uns zurzeit gar nicht leisten und Ferien (jeweils Verwandtenbesuche) liegen 1-2 Mal jährlich drin. Nun frage ich mich ernsthaft, wie man mehrere Kinder auf die Welt stellen kann, ohne dass man Gefahr läuft, am Monatsende nichts mehr zu Essen auf dem Tisch zu haben.
Vernünftigerweise müsste man in der heutigen Situation die Struktur des Zusammenlebens ändern und sich zu einem grösseren Familienverband/Sippe zusammenschliessen (grosses Haus/Wohnung). So kann man die Kosten für den Einzelnen stark reduzieren (Essen, Heizung, Miete, Kinderbetreuung, Altenbetreuung, Arbeitslose) etc.
Doch irgendwie wurschtelt jeder alleine weiter bis man kinderlos und alleine frierend in seinem 10 Quadratmeter-Zimmer oder auf der Strasse sitzt. Genau dorthin steuert unsere individualistische Gesellschaft zu. Denn Grossfamilien/Sippen sind ja bekanntlich nur etwas für "Entwicklungsländer".
Was meint ihr zu diesem Thema - muss man in dieser Gesellschaft den Traum der 3-Kindfamilie aufgeben und zum überleben kinderlos bleiben? Der fehlende Nachwuchs wird ja zurzeit vorallem durch Einwanderung kompensiert. Ohne ihn würde das ganze System rasch auseinanderfallen. Irgendwie muss eine nachhaltige Lösung her, die diese Situation vereinfacht.