Ebola !!!

  • Zitat von Luftikus;186173

    Ich habe nicht vor, die bestimmt gewalttätig erfolgte Eroberung Nord- und Südamerikas zu verniedlichen, aber mich würde mal interessieren, was an dieser Pockendecken-Geschichte wirklich dran ist:
    erste Erwähnung von wem, ursprüngliche Informations-Quelle, wer hat von wem abgeschrieben usw...



    Hallo Luftikus,


    von Nordamerika, allerdings nicht Mittelamerika habe ich auf die Schnelle das gefunden.



    Vile Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • "Die Wächter über all jene Gefahren, die Leib und Leben der Menschheit bedrohen, sind wütend und ratlos. Die stärkste Waffe der Weltgesundheitsorganisation ist das Wort. Ob Grippe-Pandemie oder Nuklearkatastrophe: Der Rat und die Empfehlungen der WHO sind meist sachlich, stets fundiert, praktisch nie aufgeregt. Die Ebola- Krise in Westafrika ändert das.
    Die betroffenen Staaten hätten all ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, das Virus unter Kontrolle zu bringen. Sie verlieren den Kampf.
    In Guinea, Sierra Leone, vor allem aber in Liberia gibt es kaum Ärzte und medizinische Helfer, Leichen verwesen auf den Straßen, jede Isolierstation ist überfüllt mit Menschen, die den Erreger schon in sich tragen oder dies befürchten müssen. In Liberias Hauptstadt Monrovia suchen ganze Familien für Angehörige, die sich infiziert haben könnten, Hilfe. Sie steigen in Busse und Taxis, rasen durch die Straßen, um einen Arzt zu finden. Im Gepäck könnten sie Ebola haben, das Virus unbeabsichtigt streuen.


    Allein in Liberia leben mehr als vier Millionen Menschen, auf knapp 100.000 Einwohner kommt nur ein Arzt. Und auch die Mediziner stecken sich an, sterben. Von mehr als 150 infizierten Ärzten und Pflegern hat das Virus mindestens 79 schon den Tod gebracht. Es fehlt nicht nur am Nötigsten für die Helfer, um sich selbst zu schützen: Handschuhe, Mundschutz, Desinfektionsmittel. Es gibt zu wenig Betten für die Patienten, kaum Schmerzmittel oder Elektrolyte, die einzigen Mittel, um kranke Körper irgendwie im Kampf gegen einen Erreger zu unterstützen, der jeden zweiten Infizierten tötet.
    Die Welt müsse endlich helfen, fordert die WHO. Die Zahl neu bestätigter Infizierter könne exponentiell steigen. In den kommenden drei Wochen rechnen Experten mit Tausenden von neuen Fällen. Allein in Liberia.


    Seit Dezember tötete der Erreger zwar mindestens 2.296 Menschen (Stand: 06.09.2014). Aber: Jeden Tag sterben in Afrika rund 1.500 Menschen an Malaria, 600 an Tuberkulose, 3.000 an den Folgen von Aids. Die Bekämpfung dieser Gesundheitsprobleme wird durch den Ebola-Ausbruch nun ebenfalls behindert.


    Nie zuvor war Ebola eine solche Gefahr. Allein im Bezirk Montserrado in Liberias Hauptstadt Monrovia bräuchte es sofort mindestens 1.000 Betten, um Infizierte unterzubringen. Es sind aber nur 240 vorhanden. Es könnte Wochen dauern, bis sie verfügbar sind. Die Zahl der Neuinfizierten nimmt schneller zu als Hilfe nachkommt. Die WHO schlägt nun "unkonventionelle Maßnahmen" vor. Was genau das bedeutet, sagten die Gesundheitsexperten der Vereinten Nationen nicht.


    Es wird Tausende Helfer und Mediziner brauchen, um wirksame Quarantäne-Maßnahmen durchzusetzen. Die unabhängige Nothilfe-Organisation Ärzte ohne Grenzen weist seit Wochen darauf hin. Immer wieder haben Ärzte aus dem Einsatz von der katastrophalen Situation berichtet und internationale Unterstützung gefordert. Es fehlen Feldkliniken, mobile Labore, nicht einmal eine Luftbrücke gebe es, um medizinisches Personal und Pfleger in den betroffenen Ländern einzufliegen oder Zelte, Betten und selbst einfachstes medizinisches Gerät zu transportieren. Die Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen, Ella Watson-Stryker, bringt es auf den Punkt: "Wir bekämpfen hier einen Waldbrand mit Sprühflaschen." Die Welt muss endlich Löschtrupps schicken."


    http://www.zeit.de/wissen/gesu…rika-who-epidemie-notfall

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  • Der Verteidigungsminister Liberias sagt "Ebola bedroht die Existenz des Landes"


    Mindestens 160 Gesundheitshelfer haben sich in Liberia infiziert, der Staat kann seine normalen Aufgaben nicht mehr erfüllen und es werden tausende Neuinfektionen erwartet.


    http://www.n-tv.de/panorama/Eb…rias-article13576771.html


    jetzt fast 2300 Tote und fast 4300 Infizierte


    http://www.dw.de/untergangssti…ebola-epidemie/a-17911386


    10 Gründe warum diese Ebola Epidemie anders ist:


    http://www.sueddeutsche.de/ges…mit-angstfaktor-1.2121848


    Interessant ist:
    "Der Erreger: Das derzeitig in Südafrika grassierende Virus stellt Forscher noch vor Rätsel. Genomanalysen zeigen das es sich im Laufe des Ausbruchs rasch veränderte"

  • Zitat

    Ich habe nicht vor, die bestimmt gewalttätig erfolgte Eroberung Nord- und Südamerikas zu verniedlichen, aber mich würde mal interessieren, was an dieser Pockendecken-Geschichte wirklich dran ist:


    Ich kann dir hier leider keine schriftliche Quelle nennen, aber: In unserem Seminar: "Das indianische Nordamerika" kam zumindest seitens des Profs die Aussage das es sich hierbei eben nur um eine Geschichte handelt. Es war auch meistens gar nicht nötig eine absichtliche Ansteckung zu verfolgen, das passierte alles schon so von sich aus.


    Edit:
    Wenn du Wikipedia als Quelle akzeptierst dann suche dort mal "Biologische Waffe", da steht auch etwas zu dem Thema drin.

  • Hallo,


    Zitat

    Zitat von Waldschrat



    Ich habe nicht vor, die bestimmt gewalttätig erfolgte Eroberung Nord- und Südamerikas zu verniedlichen, aber mich würde mal interessieren, was an dieser Pockendecken-Geschichte wirklich dran ist:
    erste Erwähnung von wem, ursprüngliche Informations-Quelle, wer hat von wem abgeschrieben usw...


    Ich glaube irgendwie nicht, daß die MEdiziner in Europa damals schon so weit waren. Da wurde doch jede Krankheit noch mit Schröpfen und Aderlass behandelt. Ich halte die Geschichte für erfunden.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Protagonist;186230

    Interessant ist:
    "Der Erreger: Das derzeitig in Südafrika grassierende Virus stellt Forscher noch vor Rätsel. Genomanalysen zeigen das es sich im Laufe des Ausbruchs rasch veränderte"


    Und genau das macht mir Sorgen und war u.a. der Grund, warum ich mich GEGEN die Benutzung der Wundermittelchen gestellt habe. Mag sein, dass ich falsch liege und würde dann gern verbessert werden, aber ich denke,
    dass sich das Virus an nicht fertige Medikamente anpasst und diese letztenendlich auch wirkungslos werden lassen.


    Lg

  • Zitat von Eterus;181838

    Hallo Matthias


    Hört sich auch grausam an: Diese Selbstregulierung scheint aber Aufgrund aktuell rasanter Verbreitung ins stocken geraten zu sein...


    Hallo Eterus,


    welche Situation haben wir in Westafrika? Die Bevölkerung misstraunt den Ärzten - besonders europäischen - bis hin zu Gerüchten, dass die die Seuche mutwillig verbreiten.


    Sie gehen lieber zu "Hexendoktoren"



    Seuchen haben leider vielfach auch etwas mit dem Fehlen von Bildung zu tun. Das gilt in Subsaharaafrika vor allen Dingen auch für HIV/AIDS.



    Wobei hier ja auch ein europäisch dominierter Verein nicht ganz unschuldig ist, obwohl sein Chef seit kurzem ein Südamerikaner ist.

    Zitat von Eterus;181838

    Ein derartiger Fall in z.B. schiphol (Niederlande), dieser Flughafen ist einer der Europäischen Hubs, .....


    Was würde passieren? Der Patient käme auf eine intensive care unit, wo er einerseits beste medizinische Hilfe erhielte, bei gleichzeitig maximaler isolation. Das medizinische Personal wäre durch professionelle Schutzausrüstung geschützt. Das ganze Szenario sähe völlig anders aus, wie in einem Dritte-Welt-Land.



    Meint



    Mathhuías

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    Du bist ein wirklicher Optimist :staunen:


    Zitat

    Seuchen haben leider vielfach auch etwas mit dem Fehlen von Bildung zu tun


    Ich stimme Dir zu, dass ein Mangel an Bildung, aber auch an Hygiene, Organisation und Behandlungsmöglichkeiten (wieder Bildung, vor allem aber Geld) Seuchenzüge sehr begünstigen.
    Das ist aber nicht alles.
    Bestes Beispiel sind Seuchen bei Nutztieren, selbst in D bei allergrößter Vorsicht, trotz Desinfektionsbändern/Schleusen gibt es immer wieder Fälle, wo u.a. (gebildete !) Tierärzte die Seuche verschleppt haben. Das Problem wird durch Quarantäne und Keulung gelöst.
    Die Möglichkeit der Keulung fällt nun bei Menschen aus, bleibt nur die Quarantäne und ein 100%ig sicherer Umgang mit Infizierten.
    Dies ist auch schon einigen westlich, hochgebildeten Ärzten nicht gelungen.


    "Seit bekannt wurde, dass ein Arzt sich trotz eigener Ebola-Infektion noch seinen Patienten widmete und insgesamt zu mehr als 200 Menschen Kontakt hatte, herrscht Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des potenziell tödlichen Virus. Bei zwei Menschen - der Frau des Arztes und einer weiteren Frau - wurde das Virus bereits nachgewiesen.
    Doch nun rückt mit Port Harcourt eine weitere Stadt in den Fokus. Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt wegen der vielen Kontaktpersonen des Arztes, dass dieser Ausbruch größer und schneller ausfallen könnte als jener in Lagos. Das Beispiel könnte zudem schlechte Schule machen, fürchten einige. "Wenn ein Arzt - der über das Virus Bescheid weiß - vollkommen unverantwortlich handelt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Tausende andere genauso handeln", sagt ein Bewohner von Port Harcourt, wo mehr als eine Million Menschen leben.


    Entsprechend groß ist der Kreis jener, die sich angesteckt haben und die Krankheit gar schon weitergegeben haben könnten. Und es drohen neue Probleme. So floh die Frau aus dem Umkreis des Arztes, bei der die Infektion bereits bestätigt wurde, zunächst vor der Quarantäne. "Sie ist offensichtlich aus Sorge vor Stigmatisierung geflüchtet", sagte der Gesundheitsbeauftragte des Bundesstaates Rivers, Sampson Parker, der Zeitung "Punch"."


    http://www.stern.de/panorama/e…adt-in-angst-2136269.html


    Zitat

    Was würde passieren? Der Patient käme auf eine intensive care unit, wo er einerseits beste medizinische Hilfe erhielte, bei gleichzeitig maximaler isolation. Das medizinische Personal wäre durch professionelle Schutzausrüstung geschützt.


    Bis der Patient als solcher erkannt würde, hätte er aber möglicherweise diverse Kontakte. Es dürfte auch schwierig sein, sämtliche Personen, die an einem bestimmten Tag am Flughafen waren, ausfindig zu machen.
    Ganz sicher wäre Deutschland für eine Seuche besser gerüstet als beispielsweise Liberia. Ob besser aber gut genug ist, halte ich wegen meiner Erfahrungen aus dem Tierreich allerdings für zweifelhaft.


    Nicht zuletzt weiß man einfach zu wenig über das Virus. "unklar, wahrscheinlich" etc. sind immer wiederkehrende vage Ausdrücke, weil man noch nicht die Gelegenheit hatte, das Virus genauestens zu erforschen. Währenddessen gibt es auch noch diverse Mutationen, von denen man nicht weiß, ob und ggf. wie sie die Ansteckung verändern könnten.


    "Die Infektionswege sind nicht vollständig abgeklärt. Als natürliches Erregerreservoir der Ebolaviren dienen wahrscheinlich Flughunde. Auf welchem Weg sich der Wirtswechsel vollzieht ist noch unklar. Diskutiert wird die Verunreinigung von Früchten oder Blättern durch Flughundspeichel oder -kot und die anschließende Aufnahme durch andere Tierarten. Wahrscheinlich ist eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten kranken- oder toten Tieren.
    Die Übertragung zwischen Menschen erfolgt durch direkte Kontakt- bzw. Schmierinfektion und Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Sperma, Stuhl, Erbrochenes etc.). Der Erreger wird meist peroral inkorporiert. Darüber hinaus stellen die Konjunktiven einen möglichen Infektionsweg dar.
    Die aerogene Übertragung in Aerosolen per Tröpfcheninfektion soll dagegen - von Laborbedingungen abgesehen - nur eine untergeordnete Rolle spielen. "


    Letzter Satz heißt leider nicht, dass es ausgeschlossen ist.


    "Eine überstandene Erkrankung nach Infektion mit Ebolaviren macht die betroffene Person immun gegen den auslösenden Erreger. Die Immunität erstreckt sich aber nicht auf andere Ebolaviren.
    Cave: Erreger können noch 3 Monate nach Ausheilung der Erkrankung im Sperma auftreten. "


    Ob jeder gesundete Mann sich danach richtet ?


    Der Glaube daran, dass das Virus sehr schnell selbstlimitierend ist, hat schon viele Menschen das Leben gekostet.

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  • Ok, mal kurz ein Satz von meiner Seite ohne mich in die Diskussion im Detail einschalten zu wollen:
    Viren mutieren, das ist nichts neues und das tun sie rasend schnell und schon sehr lange, gute Beispiele sind Grippe und HIV. [ Firehorse um kurz auf Deinen Artikel in Beitrag 47 einzugehen, den von Dir verlinkten Artikel hab ich auch mehrfach gelesen und ich halte ihn für Nonsense, der vom Großteil der Wissenschaftler nicht geteilt wird. Der Satz: "...Die Mutationsrate ist doppelt so hoch wie in der Natur...." ist die Quintessenz dieses Bullshit - aber das ist meine persönliche Meinung und keine wissenschaftliche validierte Aussage].


    Noch was allgemeines, Virologie, Epidemiologie und Seuchenbekämpfung sind hochkomplexe Themen, kein Mensch kann das alleine überblicken, erst recht niemand mit medizinischem Halbwissen (so wie fast alle hier im Forum, mich eingeschlossen), ob es uns passt oder nicht, was das Thema angeht müssen wir leider den Seuchenschutzbehörden also RKI/CDC/WHO vertrauen.


    Es schadet nicht, ein wenig sensibel bezüglich der Nachrichtenlage zu sein aber mal im Ernst lasst Euch nicht verrückt machen, mit Biowaffen, irgendwelchen Patenten oder dem Untergang der abendländischen Kultur hat das nichts zu tun, ich würde mir in Sachen Gesundheitsgefährdung mehr Gedanken über Straßenverkehr, Fettleibigkeit und Rauchen machen, dass tötet schon jetzt Europäer ohne Ende, ohne dass es auch nur einen Ebolafall hier gab/gibt (Stichwort kognitive Dissonanz). Dennoch wäre ich dankbar (für die vor Ort betroffenen) wenn die WHO mal Gehör fände und deren Empfehlungen adäquat umgesetzt würden.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;186416

    Ok, mal kurz ein Satz von meiner Seite ohne mich in die Diskussion im Detail einschalten zu wollen:
    Viren mutieren, das ist nichts neues und das tun sie rasend schnell und schon sehr lange, gute Beispiele sind Grippe und HIV.


    Nein, es ist nichts Neues und immer wieder eine Herausforderung für die Forschung.


    Zitat

    Firehorse um kurz auf Deinen Artikel in Beitrag 47 einzugehen, den von Dir verlinkten Artikel hab ich auch mehrfach gelesen und ich halte ihn für Nonsense, der vom Großteil der Wissenschaftler nicht geteilt wird. Der Satz: "...Die Mutationsrate ist doppelt so hoch wie in der Natur...." ist die Quintessenz dieses Bullshit - aber das ist meine persönliche Meinung und keine wissenschaftliche validierte Aussage].


    Ich weiß nicht, wer diesen Satz verfasst hat, aber im Ärzteblatt ist ebenfalls über diese Studie zu lesen:


    "Boston – Ein internationales Forscherteam hat das Erbgut von 99 Ebola-Viren sequen*ziert, die zu Beginn des Ausbruchs in Sierra Leone von 78 Patienten isoliert wurden. Die Ergebnisse in Science (2014; doi: 10.1126/science.1259657) zeigen, dass sich der Erreger rasch dem Menschen anpasst. Fünf Autoren haben sich bei ihrer Forschungs*arbeit infiziert und sind inzwischen am hämorrhagischen Fieber gestorben. Darunter ist auch der Sierra Leone prominente Mediziner Sheik Humarr Khan.
    Bis zu 2.000 Mal hat das Forscherteam um Kristian Andersen vom Broad Institute in Cambridge/Massachusetts aus Sierra Leone in die USA transportierte Viren mit den Sequenzierautomaten analysiert, um ja keine Punktmutation zu übersehen. Die Proben stammten von 78 Patienten, die sich in den ersten 24 Tagen des Ausbruchs in Sierra Leone seit Mai infiziert hatten und zumeist im Government Hospital in der Stadt Kenema behandelt wurden.


    Die aktuelle Studie ergab, dass sich das Virus in 340 Punkten (Einzelnukleotid-Polymor*phismen, SNP) von dem Vorläufer unterschiedet, der zuerst 1976 in Zentralafrika entdeckt wurde. In weiteren 50 SNP hat sich das Virus allein in den ersten Wochen nach dem Eintreffen in Sierra Leone verändert.
    Die genetische Analyse der Ebola-Viren lässt darauf schließen, dass die Heilerin, die vermutlich zuvor in Guinea auf Beerdigungen tätig war, gleich mit zwei unterschiedlichen Varianten des aktuellen Virus infiziert war. In Sierra Leone hat sich inzwischen eine dritte Variante gebildet, auf die sich ein Cluster von 38 Patienten nachverfolgen ließ. Sie soll über einen LKW-Fahrer verbreitet worden sein.
    Die Mutationsfreudigkeit des Ebola-Virus könnte Auswirkungen auf die Diagnose und die Therapie haben. Die Diagnose erfolgt heute mit der Polymerase-Kettenreaktion, die bestimmte Genabschnitt erkennt. Wenn es in diesen Genabschnitten zu Mutationen kommt, kann dies zu falsch-negativen Testergebnissen führen. Die Therapie mit dem Antikörper-Präparat ZMapp könnte ebenfalls ihre (noch weitgehend unbestätigte Wirkung) verlieren, wenn die Mutationen die Epitope betreffen, die von den Antikörpern des Präparats auf dem Virus erkannt werden.
    http://www.aerzteblatt.de/nach…usbruchs?s=ebola+mutation


    Vielleicht veröffentlichen die aber auch bullshit, ich kann es nicht beurteilen.





    Zitat

    ]Noch was allgemeines, Virologie, Epidemiologie und Seuchenbekämpfung sind hochkomplexe Themen, kein Mensch kann das alleine überblicken, erst recht niemand mit medizinischem Halbwissen (so wie fast alle hier im Forum, mich eingeschlossen), ob es uns passt oder nicht, was das Thema angeht müssen wir leider den Seuchenschutzbehörden also RKI/CDC/WHO vertrauen.


    Naja.
    "Die WHO reagierte spät: Es war kein einfaches Frühjahr für die WHO. Im arabischen Raum verbreitete sich das neue, tödliche Coronavirus Mers, von dem noch nicht klar war, ob es das Gefährdungspotenzial seines Verwandten Sars hatte. Im Mai rief die Behörde den internationalen Notstand aus, da die unter enormen Anstrengungen fast schon ausgerottete Kinderlähmung wieder um sich griff. Der etwa 20. Ebola-Ausbruch in Afrika schien da nur eine Randnotiz. Zumal die Behörde unter Mittelkürzungen litt. Das Budget für 2014/15 liegt etwa 25 Prozent niedriger als noch vier Jahre zuvor. Die Mittel für die Bekämpfung von Ausbrüchen schrumpften innerhalb von zwei Jahren um die Hälfte. Schon Ende Juni warnte die Organisation Ärzte ohne Grenzen: "Die Epidemie ist außer Kontrolle." Es dauerte noch fast sechs Wochen, ehe die WHO den Gesundheitsnotfall ausrief."
    http://www.sueddeutsche.de/ges…t-angstfaktor-1.2121848-2


    Zitat

    Es schadet nicht, ein wenig sensibel bezüglich der Nachrichtenlage zu sein aber mal im Ernst lasst Euch nicht verrückt machen, mit Biowaffen, irgendwelchen Patenten oder dem Untergang der abendländischen Kultur hat das nichts zu tun, ich würde mir in Sachen Gesundheitsgefährdung mehr Gedanken über Straßenverkehr, Fettleibigkeit und Rauchen machen, dass tötet schon jetzt Europäer ohne Ende, ohne dass es auch nur einen Ebolafall hier gab/gibt (Stichwort kognitive Dissonanz). Dennoch wäre ich dankbar (für die vor Ort betroffenen) wenn die WHO mal Gehör fände und deren Empfehlungen adäquat umgesetzt würden.


    Die Umsetzung der Empfehlungen wäre sicher gut, noch besser wäre es gewesen, das in Angriff zu nehmen, als es noch überschaubar und kontrollierbar war.
    Die Gesundheitsgefährdung durch Straßenverkehr, Fettleibigkeit, Rauchen etc. kann weitgehend jeder für sich selbst beeinflussen, das kann man schlecht vergleichen.
    Ich fühle mich persönlich durch Ebola nicht gefährdet, finde es nur erschreckend, wie phlegmatisch von verantwortlichen Stellen reagiert wird.


    "Eine rasch steigende Zahl von Erkrankungen in Liberia, Fernseh*berichte über Ebola-Patienten, die vor den Toren improvisierter Behandlungszentren in Nigeria mit dem Tod ringen, erste Erkrankungsfälle im Kongo, lassen die Gesundheits*behörden in Europa befürchten, dass schon bald erste Erkrankungsfälle in Europa auftreten. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) und das Robert Koch-Institut (RKI) haben deshalb vorsorglich eine Falldefinition veröffentlicht.
    Danach ist ein Import der Viren über acht Flughäfen in Deutschland vorstellbar.Am wahrscheinlichsten ist derzeit das Eindringen durch einen Direktflug von Conakry nach München (relatives Importrisiko ReIP 0,196 Prozent) Frankfurt (ReIP 0,173) oder Düsseldorf (ReIP 0,159 Prozent). Die Infizierten könnten aber auch aus Freetown einreisen (entsprechende ReIPs 0,173, 0,171 und 0,119). Als etwas unwahrscheinlicher wird ein Import über das Drehkreuz CDG in Paris eingestuft."
    http://www.aerzteblatt.de/nach…-und-Risikoabschaetzungen

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  • Grade eine neue Hiobsbotschaft bezüglich Ebola
    So ganz harmlos sieht das dort wohl nicht aus wie von manchen hier verbreited wird.


    [h=1]Zahl der Todesfälle binnen drei Wochen verdoppelt[/h] In Westafrika spielen sich apokalyptische Szenen ab: Auf den Straßen liegen Ebola-Tote und werden von Hunden angefressen. In Liberia droht der Staat, seine Funktionsfähigkeit zu verlieren.




    ...
    Die Epidemie überlaste das Gesundheitssystem Liberias vollkommen. Der Mangel an Infrastruktur, logistischen Kapazitäten, Fachwissen und Geld erschwere den Kampf gegen die Epidemie. Schon 2046 infizierte Menschen wurden in Liberia gemeldet. In dem Land mit nur etwa vier Millionen Einwohnern lebt damit knapp die Hälfte aller Erkrankten. Liberia ist arm und von Bürgerkriegen gezeichnet. Dazu kommen nun die Opfer der Seuche. "Tote liegen auf den Straßen und werden schon von den Hunden angeknabbert", sagt die Leiterin einer Klinik in der Hauptstadt Monrovia, Margret Gieraths-Nimene.
    [h=2]Zahl der Infektionen mehr als verdoppelt[/h]Auch in anderen Ländern Westafrika breitet sich die Epidemie weiter unkontrolliert aus. In nur drei Wochen hat sich die Zahl der Infektionen auf 4293 mehr als verdoppelt. Auch die Zahl der Todesfälle ist in diesem Zeitraum um mehr als die Hälfte auf fast 2300 gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet noch mit weitaus mehr Todesfällen und Infektionen. Vor allem in abgelegenen Gebieten gebe es eine große Dunkelziffer. Bei Ebola liegt die Sterbewahrscheinlichkeit bei etwa 58 Prozent, zugelassene Heilmittel oder Impfstoffe gibt es bisher nicht......




    (Quelle : http://www.welt.de/gesundheit/…ei-Wochen-verdoppelt.html )



    Gruss

  • Zitat von theAnti2007;186499

    So ganz harmlos sieht das dort wohl nicht aus wie von manchen hier verbreited wird.


    Das liegt möglicherweise daran, dass viele Menschen überhaupt keine Erfahrungen mit Epidemien/ Seuchen haben, und ganz entspannt davon ausgehen, dass das Gesundheitswesen/die Behörden so etwas im Griff hat.
    Leider haben auch Personen, die über ausreichend Fachwissen verfügen müssten, um die Situation real einschätzen zu können, nicht gehandelt.


    Auch in der "Welt" zu lesen:


    "Ebola – noch vor wenigen Monaten stand dieser Name für eine exotische und seltene Krankheit, die man wohl bekämpfen muss, aber nicht wirklich zu fürchten braucht. Das Virus, so war die einhellige Meinung, komme in aller Regel nicht weit. Es sei zu schnell zu tödlich, als dass sich viele Menschen mit dem Erreger infizieren könnten.Heute weiß man: Ebola wurde durch diese Haltung massiv unterschätzt."
    "Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft, dass die Ebola-Welle in sechs bis neun Monaten einzudämmen ist.
    Bis zu diesem Zeitpunkt würden den Schätzungen nach etwa 20.000 Menschen erkranken. Bei einer Sterberate von etwa 50 Prozent bedeutet das eine Zahl von 10.000 Ebola-Toten bis zum kommenden Frühling."


    "
    Spätestens seit Beginn der aktuellen Ebola-Ausbrüche im Februar ist das Szenario einer unkontrollierbaren Ausbreitung von Ebola erschreckend real. Und trotz der intensiven Forschung bleiben noch immer viele offene Fragen.
    So ist zum Beispiel immer noch nicht restlos geklärt, welches das natürliche Reservoir des Virus ist, auch wenn man mittlerweile davon ausgeht, dass verschiedene afrikanische Flughundearten Träger des Erregers sind. Und das Ausmaß des derzeitigen Ausbruchs gibt ebenfalls Rätsel auf. Die derzeitigen Infektionsraten übertreffen alle bisherigen Fälle bei Weitem.
    So kam es bei keinem der seit dem Jahr 1976 registrierten Ausbrüche zu mehr als 300 Toten. Und nicht zuletzt scheinen nach wie vor unbekannte Übertragungswege für das Virus zu bestehen. Rick Sacra, der in einem Krankenhaus in Liberia arbeitete, hatte nur Patienten behandelt, welche gar nicht an Ebola erkrankt waren. Trotzdem infizierte der Mediziner sich mit dem gefährlichen Virus.
    Diesen und anderen Fragen müssen die Experten Aufmerksamkeit schenken. Ob und wie das in Anbetracht der aktuellen Forderungen nach einer Entsendung dieser Fachleute nach Afrika möglich ist, bleibt abzuwarten."


    http://www.welt.de/gesundheit/…gestoppt-werden-kann.html

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  • Zitat von Apokalypson;186617

    Interessanter (englischer) Kommentar vom "director of the Center for Infectious Disease Research and Policy at the University of Minnesota" in der New York Times zum Thema:


    What We’re Afraid to Say About Ebola

    http://www.nytimes.com/2014/09…d-to-say-about-ebola.html


    Es sieht echt übel aus inzwischen.



    Genau das ist ja mein reden ...
    Da kommt auch noch etwas auf uns zu..


    Ein Infizierter in einer Ubahn die rappelvoll ist oder Airport.. Ohne das man die Infizierung bemerkt.. Dann gute Nacht..



    gruss

  • Man kann schon verstehen das momentan nicht so die Warnungen in den Medien vor Ebola rumgehen. Nach der Vogel- und Schweinegrippe (Schweinegrippe Survivor here) wird der WHO ja immer noch von vielen vorgehalten sie wollen nur Panik machen und Geld scheffeln. Wenn sie nun ernsthaft vor Ebola warnen würden, würde dass wahrscheinlich kein Mensch ernst nehmen.
    Ich persönlich weiß immer noch nicht wie ich momentan damit umgehen soll, da ich weder Menschenansammlungen (Uni), noch öffentliche Verkehrsmittel (U-Bahn, S-Bahn), noch immungeschwächte Personen (Arbeit) meiden kann.
    Sollte es natürlich erst ein mal so weit sein und die Pandemie erreicht Deutschland (wie gesagt sollte), könnte ich aber auch mal ein Semester aussetzen :face_with_tongue:

  • Hallo,


    Ich weiß von keinem bestätigten Ebola Fall in Europa und auch nur von einem in Amerika. (Der Arzt der in der Region war)
    Also zumindest für mich kein Grund zur Panik.


    Gruß
    Gerald

  • Aber wer spricht denn von Panik. Dafür bin ich doch Prepper, damit selbst WENN wir einen bestätigten Fall in Europa HÄTTEN, ich nicht in Panik geräte.
    Denn darum geht es für mich beim Preppen ja, ich will nicht warten bis es soweit ist, nein ich bereite mich darauf vor was kommen könnte.


    (Wirkte ich panisch in meinem Post?)

  • Hallo,
    mein Post war ja nicht auf dich bezogen Thanatos.
    Ich kaufe mir ja auch diese FFP3 Masken :).


    Es geht mir mehr darum, daß man sich zwar vorbereiten, aber noch keine drastischen Schritte setzen sollte. (Urlaub nehmen, kündigen... und im Wald vergraben oder so)
    Auch Aussagen wie: "Alles außer Kontrolle", "Jetzt gehts so wirklich los"... sind nicht sehr hilfreich sondern fördern nur Panikreaktionen.
    Was hilfreich ist, sind Breichte wie es in der Krisenregion aussieht. Wie die Ausbreitung vortschreitet, oder nicht.
    Mögliche Fälle in Europa, und ganz wichtig ob sie bestätigt werden oder nicht.
    Daraus kann man dann viel mehr für sich selbst ableiten.


    Emotional eingefärbte Posts sind da kontraproduktiv.


    Gruß
    Gerald

  • Ach so. Aber ja da gebe ich dir recht.
    Ehrlich gesagt, wenn die ersten Infektionen hier in Deutschland kundig würden, würde ich natürlich weiter zur Arbeit gehen. Selbst bei einer ausgewachsenen Pandemie hätte ich eine gewisse berufliche Verpflichtung "meine" Leute weiter zu versorgen, allerdings würde ich von meinem Arbeitgeber gewisse Schutzmaßnahmen erwarten, die ich momentan nicht sehe (wir haben jährlich eine Pandemieaufklärung und theoretische Vorbereitung, diese sieht beispielsweise mehrfach, also auch von mehreren Personen zu nutzende, Schutzanzüge/kittel vor, ein Unding wenn man mich fragt).


    Aber ich gebe dir wie gesagt recht, Panik hilft erst ein mal gar nicht und wenn man beim geringsten Verdacht der Arbeit einfach fern bleibt ist man ganz schnell ohne Job, was weiterem Prepping natürlich dann auch im Wege steht.