Das Gegenteil von Survival, Skills und Ausrüstung

  • Zitat von Wildclaw;185136


    Fehler passieren jedem.


    Völlig richtig!
    Mein Senior hat immer gesagt "Manchmal gewinnst Du, manchmal lernst Du! Verlieren tust Du nie!" (Das war mit zarten 16, im Zusammenhang mit den ersten Mädels).
    Aus Fehlern wird man eben klug und wer sie nicht macht, der lernt nicht für's Leben.


    Aber mal ehrlich: Wie hirnverbrannt muss man denn sein wenn man, auf 2400m, die eigenen Kleider vom Leib verbrennt!? Entschuldigung aber dazu fällt mir kein anders Wort ein!


    ACD

  • Zitat von Another Cold Day;185143

    Aber mal ehrlich: Wie hirnverbrannt muss man denn sein wenn man, auf 2400m, die eigenen Kleider vom Leib verbrennt!?



    Hallo ACD,


    Zitat von http://tirol.orf.at/news/stories/2666310/

    ... Rund 50 Höhenmeter unterhalb des Sulzkogels - auf rund 3.000 Metern Höhe - sahen sie keine Möglichkeit mehr, selbstständig abzusteigen. Gegen 22.25 Uhr setzten sie deshalb einen Notruf ab. ...


    das könnte einfach die pure Verzweiflung gewesen sein.



    Gruß Einzelkämper

  • Hi ACD,


    ich hab schon von Unfällen in den Bergen gehört ( ich mein es war 2000 auf dem Zugspitzplatt, da sind Leute erfroren, die hatten Anoraks eingepackt in den Rucksäcken daneben liegen).


    Bei Unterkühlung ist oft eine Benommenheit dabei. Ausserdem empfinden viele die Unterkühlung gar nicht mehr und reagieren paradox. Viele ( immerhin 25%) ziehen sich beim Erfrieren die Klamotten aus, weil ihnen so "heiss" ist. Die Entkleidung beginnt regelhaft an der unteren Extremität... Frag mal nen Rechtsmediziner, was er Dir über das paradoxe Entkleiden beim Erfrieren und das "hide and die" Syndrome/Phänomen sagen kann. In manchen Lehrbühern spricht man auch von der "Kälte-idiotie".


    Also vermutlich nicht hirnverbrannt sondern hirnverkühlt...


    Ich les sowas immer mit gemischten Gefühlen, es ist so leicht schnell zu urteilen. Wenn man genau hinschaut ist es dann doch wieder nicht so ganz einfach.
    Wir urteilen zu schnell und in diesem Fall möchte ich gar nicht urteilen.
    Die beiden haben das überlebt. Fein.


    Lasst uns über Ursachen dafür und deren Vermeidung reden. Aber nicht urteilen.
    Ich hab geschrieben, wie ich so etwas planerisch angegangen wäre.
    Das Ziel dabei ist nicht irgendwem, den ich nicht kenne, den Zeigefinger vorzuhalten. Ich war nicht dabei und ich glaub lang nicht mehr Alles, was ich in der Zeitung lese.


    Mein Beweggrund ist es, mal zu zeigen, wie ich sowas planen würde.


    Wenn wer was anders als ich sieht, dann lass uns darüber diskutieren. Ich bin da und kann mich einer Diskussion stellen.


    Gruss Almi


    (Eine Bitte: Wer noch nie leichtsinnig war und wer immer fehlerfrei war, der werfe den ersten Stein.
    Ich habe so manche Situation nur durch Glück überlebt, da bin ich ehrlich. Bitte Vorsicht beim schnellen Aburteilen. )

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Hallo zusammen


    Lustige Angelegenheit! Und ich schnauze meine Beva schon an wenn sie mit solchen Schuhen zum Kompost latscht.


    Egal, ist ein anderes Thema!


    Ich denke da pragmatisch, wenn sich wer so in die Berge traut dann ist es halt einfach die normale Auslese der Evolution.


    Was mich stresst ist, dass wegen solchen Helden sich immer wieder Bergretter in Gefahr begeben müssen.


    Klar machen es die Bergretter auch Freiwillig, ABER muss das immer wieder sein?


    Egal, die Evolution wird es richten :face_with_rolling_eyes:, und die Auslese machen!


    Hart aber war!


    Ernst

  • Amen Ernst!
    Aber deinen darwinistischen Grundgedanken (so sehr ich ihn teile) wird hier durch unsere heutige Gesellschaftform völlig ad absurdum geführt.
    Hier hätte die Theorie Darwins ja auch zugeschlagen, aber es gibt eben Bergretter die dafür sorgen das so etwas nicht passiert.
    Man kann ja auch sein ganzes Leben lang keinen Finger krum machen und trotzdem genug zu Essen am Tisch, Kleider am Leib und Möbel in der Wohnung haben.


    ACD

  • Die Menschen sind eben doch eine merkwuerdige Gattung.


    Hier in NZ kommt es immer wieder zu Todesfaellen auf im Grunde einfachen Wanderrouten. NZ ist bekannt fuer seine mehrtaegigen Tramps. Auf der DOC (department for conservation) Seite sind die Touren beschrieben, da meldet man sich auch bei den Huetten an.
    Diese Seiten beinhalten auch eine (idiotensichere) Ausreustungsliste, wenn man seine Huettenpaesse abholt wird man nocheinmal beraten, was man dabei haben soll, und wie die jeweiligen Wetterbedingungen sind.


    Trotsdem hoeren viele nicht darauf, und wenn was schiefgeht, (wie vor kurzem, eine Tramperin ertrank bei eine Bachueberquerung, es hatte viel geregnet), dann beschweren sie sich, DOC haette sie staerker warnen sollen.


    Oft glauben auch viele, die Warnungen sind uebertrieben und nur fuer unfitte, uebergewichtige Sesselpupser. Man selber ist ja viel weltgewandter und fitter und braucht diese Ratschlaege nicht zu befolgen. Totale Selbstueberschaetzung!


    LG Simka

  • Zitat von ID 2;185166

    Egal, die Evolution wird es richten :face_with_rolling_eyes:, und die Auslese machen!


    Hart aber war!


    :devil: +++ ACHTUNG: Es folgt Kritik an der Gesellschaft +++ :devil:


    Ja, nur sollte es nicht solche jungen Leute treffen, die sich von ihren Altersgenossen abheben und mal etwas richtiges erleben wollen.


    Aber woher sollten sie es auch wissen, das die Realität anders aussieht als bei Bear Grylls im TV, wenn Mama und Papa selbst ihren Arsch nicht hoch bekommen und ihnen von Kindesbeinen an, einen gesunden Menschenverstand, durch entsprechende Erlebnisse vermitteln.


    Fragt doch mal die Leute, wer mit seinen Kindern richtige Erlebniswanderungen macht (keinen gesitteten Sonntagsspaziergang) oder sie z.B. zu den Pfadfindern schickt.


    ----------


    Und zu diesem bloßen gelächter über die Dämlichkeit solcher Leute kann ich nur sagen, dass das rein garnichts bringt.


    Natürlich schmunzel auch ich über die ganzen "Sandalentouristen" im Gebirge aber wenn mir unterwegs solche Leute begegnen, dann lache ich sie nicht aus, sondern gebe eher einen kleinen Hinweis, zu der Gegend. Mit dieser Info können sie dann selbst entscheiden was sie machen.


    Mal nebenbei gesagt habe ich auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn jemand nicht seine "Kampfausrüstung" mit sich schleppen will, sondern lieber die große Kamera und so lange die Unternehmungen im Rahmen dafür bleiben ist das auch OK.



    Gruß Einzelkämper

  • Hallo hier noch ein paar Worte eines auf 20-30 Meter wohnenden :winking_face:


    Die beiden haben auch was richtig gemacht, wie auch schon jemand geschrieben hat... Sie haben den PC ausgeschaltet und sind losgegangen! Vllt haben sie sich fehl-leiten lassen von der Fülle an Angeboten von Videos und Unterhaltungssendungen


    Ich hab mal einen Campingbedarfverkäufer um die Ecke gefragt, ob es mehr geworden wäre mit den nachfragen nach Ausrüstung bestimmter Protagonisten im TV, die im Dschungel oder in den Bergen oder sonst wo unterwegs sind... :winking_face: ..es käme wohl mal vor, das einer nach ungewöhnlicher Ausrüstung fragt, aber das meiste bestllt sich sehr leicht im Internet.


    Mit den Schuhen allerdings geht man in die Schule oder zur Arbeit (Büro), trägt sie beim Autofahren oder so, vllt auch in der Disco... Ich würde sowas nicht mal bei Regen anziehen und schon gar nicht bei Schnee (sieht so aus als wäre da nicht viel stabil und Absatz und Profil...


    (Meine Bergerfahrung beläuft sich auf 2 ein wöchige Skikurse auf 2000 bis 2500 Metern in Österreich und auf einmal Seilbahn fahren zur Zugspitze und auf ein paar verschiedendlange Wanderungen in der Nähe der Zugspitze (jeweils Tagestouren) ... ich will unbedingt nochmal "richtig" in so eine Gegend, war schon zu oft am Strand in Urlaub, muss mal was anderes sehen :winking_face:

    Gruß David

  • Hallo ACD


    Da gehen halt Ansichten auseinander ......!


    Wie oft bist Du im Hochgebirge (höher als 1000m Meter)?


    Wir des Öfteren, was mit Darwin nichts zu tun hat.


    Was wir da an Leuten antreffen ist einfach erschreckend!


    Möchtest Du Details?


    Ernst



    Zitat von Another Cold Day;185189

    Amen Ernst!
    Aber deinen darwinistischen Grundgedanken (so sehr ich ihn teile) wird hier durch unsere heutige Gesellschaftform völlig ad absurdum geführt.
    Hier hätte die Theorie Darwins ja auch zugeschlagen, aber es gibt eben Bergretter die dafür sorgen das so etwas nicht passiert.
    Man kann ja auch sein ganzes Leben lang keinen Finger krum machen und trotzdem genug zu Essen am Tisch, Kleider am Leib und Möbel in der Wohnung haben.


    ACD

  • Hey Ernst,


    ich glaube nicht das unsere Ansichten da auseinander gehen.
    Ich gebe Dir ja im Grunde Recht und würde es unsere moderne Gesellschaft nicht in der Form geben,
    wären diese Leute früher oder später alle ziemlich am Ar***! (Darwinsche Theorie).


    Ich bin im übrigen selten im Hochgebirge. Hier wird ja schon ein 300m Hubel als Berg bezeichnet.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Servus,


    Zitat von Einzelkämper;185290


    Aber woher sollten sie es auch wissen, das die Realität anders aussieht als bei Bear Grylls im TV, wenn Mama und Papa selbst ihren Arsch nicht hoch bekommen und ihnen von Kindesbeinen an, einen gesunden Menschenverstand, durch entsprechende Erlebnisse vermitteln.


    Fragt doch mal die Leute, wer mit seinen Kindern richtige Erlebniswanderungen macht (keinen gesitteten Sonntagsspaziergang) oder sie z.B. zu den Pfadfindern schickt.



    wenn wir "im Mittelalter" unterwegs sind, verkaufen wir neben den üblichen Waffen natürlich auch Messer...
    Da kommt es schonmal vor, dass ein geschätzt 13-15 jähriger ein Messer will und die Mama sagt, dass is noch nichts für den Junior... :banghead:
    Oder wenn man auch manche Erwachsene beobachtet, wie die ein scharfes Messer anlangen... Da läuft es mir Eiskalt den Rücken runter..

  • Einzelkämpfer hat ganz Recht mit dem was er da sagt!


    Ich bin im Süden Deutschlands (Bayerischer Wald) groß geworden.
    Ein ganz normaler Tag in meiner Kindheit hat so ausgesehen:


    Kindergarten / Grundschule zusammen mit meinem Cousin (heute noch mein bester Freund), dann mit den Nachbarskinder und später dem Schulbus zur Oma.
    Meine Vater ist Berufssoldat und meine Mutter Krankenschwester, daher haben wir den Tag bei Oma verbracht und wurden erst Abends abgeholt.
    Meine Großmutter lebt in einem richtigen Dorf! 7 Häuser, nur ein einziges kein Bauernhof, das Haus meiner Großeltern. Opa hat die Landwirtschaft schon in den 80er sein lassen.
    Bei Oma gab's zu Mittag keine Tüten oder Päckchen, alles selber gekocht! Viele der Zutaten aus dem eigenen Garten. Vermutlich esse ich deswegen auch heute noch alles & bin kein bisschen mäckelig.
    Unser Nachmittag sah, nach den Schulaufgaben so aus das wir Fahrrad gefahren sind, im Kuhstall bis zu den knien in der Kuhscheiße standen oder Oma im Garten "geholfen" haben (inkl. erdiger Karotten direkt aus dem Beet futtern!).
    Wir sind auf dem Heuboden, auf 10m hoch gestapelten Heuballen, rum geturnt oder haben uns im Wald (mit eigenen!) Taschenmessern Speere geschnitzt oder versucht Karpfen aus dem Teich zu ziehen.


    Rückblickend klingt das für eine moderne Mutti alles ganz "gefährlich", "ekelig", "krankheitserregend" oder was weiß ich was.


    Fakt ist: Ich lebe, bin Kern gesund, alle Finger sind dran und habe immer ein Schmunzeln übrig wenn ich an meine Kindheit denke.
    (Bedenkt bitte dass das bei mir alles noch nicht so lange her ist. Ich bin erst Ende 20.)


    ... achja! Auf die Idee meine Klamotten zu verbrennen, wenn mir kalt war, bin ich auch noch nicht gekommen. :grosses Lachen:


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Servus!


    ......auf alle Fälle haben die beiden bewiesen, das nicht jeder Cody Loundine heissen kann!
    Wenn ich an früher denke vor allem, nachdem ich mein erstes Buch von Rüdiger Nehberg gelesen hab, oder das Büchlein "Tausend Tips fürs Abenteuer", welches ich bei einem Malwettbewerb in der zweien Klasse gewonnen hab..............


    ..........oder Rambo- First Blood..........
    .....und erst die Enttäuschung, als ich beim Bund lernte, das ein Magazin nicht für 100 Gegner und eine halbe Stunde Dauerfeuer reicht........


    ....man sein Pfadfinder- Fahrtenmesser in einen Felsspalt gesteckt, nicht als Steighilfe benutzen sollte.......


    .....einen 12cm Jagdnicker nicht an die Schuppenwand werfen sollte, weil er zurückkommen könnte und im Oberschenkel steckt(da war ich 28)........


    ......man ohne Schutzbrille mal eben nen 6mm Spanndraht ablängen sollte, auch wenns nur einer ist(4 Wochen her)..........


    .....oder ohne Schirm schweisen......


    Also ich mag die beiden, sie zeigen mir wieder, das ich auch heute mit meinen 40 immer wieder noch Fehler mache!



    Grüsse, role

  • Moin,
    Ich hab mal was gelesen über "mangelnde Hypothesenbildung" . Da ging es zwar um's Motorradfahren, aber das Prinzip ist das gleiche. Der Mensch denkt nicht " es wird schon gutgehen" sondern er denkt überhaupt nicht daran das etwas schiefgehen kann. Gerade junge Männer begeben sich oft in Gefahr, anscheinend ohne nachzudenken. Siehe Discounfälle. Deswegen möchte ich den beiden keinen Vorwurf machen. Allerdings finde ich die Schuhe, naja, verrückt für so ein unterfangen. Im Schnee. Ich kenn das gefühl wenn der Schnee obwohl man Stiefel an hat ins Hosenbein reinkommt. Das ist nicht schön. Bei hHalbschuhen werden ja ruckzuck die Strümpfe nass!
    Na ja, das denke ich, Frank