Solarzellen - was "können" sie (an Ladestrom) in der Praxis

  • Hallo zusammen,


    nachdem es hier immer wieder Fragen zu Solarzelllen gibt und das Thema aufkommt


    Was soll ich kaufen ?



    Habe ich am letzten Wochenende, an dem bei uns sehr schönes Wetter war, mal meine kleine Sammlung hervorgekramt und gemessen, was die einzelnen Größen denn effektiv an Strom in eine halbleere Batterie liefern können.
    Die Meisten dieser Zellen habe ich gebraucht gekauft und ich kenne die Historie der Meisten nicht. Die Ausbeute scheint mir, nach meinen Messungen, jedoch bei allen noch durchaus OK zu sein.


    Dies ist ein "low tech" Beitrag und keine "Raketentechnik". Es ist meine Meinung, dass man durchaus aus "second hand" Material interessante Dinge bauen kann.... :winking_face:




    Die Kandidaten:


    [ATTACH=CONFIG]20406[/ATTACH]



    Von rechts nach links:


    1.Kleine zusammenfaltbare (dünnschicht?) Module - liefern 10 V Leerlaufspannung . Hersteller nicht bekannt, Flohmarktware (USA)


    2. von Rechts: 5 Watt Siemens Modul nominell 12 V (ca. 15 Jahre alt, Polykristallin)


    3. Älteres Arco Solar Modul schätzungsweise 7 Watt, alter unbekannt, Monokristallin


    4. 20 Watt Modul, wohl Made in China (?), ca. 1 Jahr alt


    5. 40 Watt Modul Siemens (USA) ca. 30 Jahre alt


    6. 75 Watt Siemens (USA) Modul ca. 20 - 25 Jahre alt



    Zu den Messbedingungen:


    Ende Septenber, strahlend blauer Himmel, ca. 10.00 h bis 12.00 h .


    Das Wetter sah so aus:


    [ATTACH=CONFIG]20408[/ATTACH]


    Also Kandidat Nr. 1 (kleine faltbare Solarzellen, Hersteller nicht bekannt Quelle Flohmarkt (USA) )


    Das Bild unten zeigt die Zelle zusammengelegt und entfaltet.


    [ATTACH=CONFIG]20409[/ATTACH]


    [ATTACH=CONFIG]20410[/ATTACH]


    Es wurden beide Zellen in Reihe geschaltet um ca. 20 V Leerlaufspannung zu erreichen.
    Diese Zellen wurden an einen kleinen 12V (nominell) "Low Power" Solarregler (Shunt Regler) angeschlossen und luden eine 12 V Panasonic Dryfit Batterei mit 7, 2 Ah Kapazität, die an Ladeanfang etwa 12, 3 V Lerlaufspannung hatte.


    [ATTACH=CONFIG]20411[/ATTACH]


    Ladestrom "halbwegs" ausgerichtet -die Dinger soll man sich ja auf den Rucksack schnallen- ca. 150 mA . Voll ausgerichtet auf ein Brett gelegt ca. 200 mA Ladestrom.
    Bei bewolktem Himmel (mit Sonnenhintergrund) noch ca. 10 % als etwa 15 mA Ladestrom.


    Damit muss man im Zweifelsfall ganz schön lange warten um einen 7,2 Ah Akku voll zu bekommen.....


    Kandidat Nr. 2: Siemens 5 Watt Modul im Alurahmen (ca. 15 Jahre alt)


    [ATTACH=CONFIG]20412[/ATTACH]


    [ATTACH=CONFIG]20413[/ATTACH]


    Ebenfalls mit dem kleinen Solarregler in die 7,2 Ah Pansonic Dryfit Batterie:


    [ATTACH=CONFIG]20414[/ATTACH]


    Liefert ca. 250 mA . Auch hier sdauert es sehr lange solch einen 7,2 Ah Akku voll zu laden ....



    Weiter im nächsten Beitrag (Bilderkontingent erschöpft)

  • Kandidat Nr. 3: altes Arcosolar Modul ca 7 Watt (?) vom Flohmarkt


    [ATTACH=CONFIG]20415[/ATTACH]


    Ladestrom hier: um 300 mA Bedingungen wie oben.


    [ATTACH=CONFIG]20416[/ATTACH]


    Auch hier braucht man viel Geduld....



    Kandidat Nr. 4: 20 Watt Modul in Alurahmen (wohl Chinaware, ca. 1 Jahr alt) hier wurde ein größerer Steca Laderegler benutzt (Shunt Regler)


    [ATTACH=CONFIG]20417[/ATTACH]


    Ich habe 2 dieser Zellen und habe sie sowohl parallel als auch in Serie (24 V Betrieb) getestet.
    Beim 12 V Betrieb auch in den 7,2 Ah Pnasonic Gel Akku, in 24 V Betrieb in einen "offenen" Varta NC Akku mit 24 V 15 Ah.


    [ATTACH=CONFIG]20418[/ATTACH]


    Im Parallelbetrieb (12 V) liefern 2 dieser 20 Watt Zellen ca. 2,2 bis 2,4 A Ladestrom
    Eine Zelle entsprechend 1,1 bis 1,2 A LAdestrom.


    [ATTACH=CONFIG]20419[/ATTACH]


    Damit kann man schon was anstellen. Und die beiden Zellen sind noch "handlich" Vgl Stuhllehne.


    Kandidat Nr. 5: Siemens 40 Watt Modul (ca. 25 Jahre alt)


    [ATTACH=CONFIG]20421[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]20423[/ATTACH]


    inzwischen war de 7,2 Ah Akku voll, also habe ich einen 12 V 12 Ah Gel Akku hergenommen.


    Weiter in mächsten Beitrag (Bilderkontingent überschritten)

  • Dieses alte 40 Watt Modul liefert ca. 2,4 A LAdestrom in den 12 V 12 AhGel Akku.



    Kandidat Nr. 6: Alte Siemens 75 Watt Module


    [ATTACH=CONFIG]20424[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]20425[/ATTACH]


    Eines dieser Module liefert ca. 4 A in den 12 v 12 Ah Akku


    [ATTACH=CONFIG]20426[/ATTACH]


    inzwischen zog eine Wolke auf und das sah so aus:


    [ATTACH=CONFIG]20427[/ATTACH]


    Ladestrom verringerte sich auf nicht ganz 2 A


    [ATTACH=CONFIG]20428[/ATTACH]


    Auch in der Reihenschaltung (24 V Betrieb) lieferten die beiden 75 Watt Zellen knapp 4 A, diesmal in den nassen NC Akku (24 V 15 Ah) .


    [ATTACH=CONFIG]20429[/ATTACH]



    Fazit: Die kleinen Solarzellen sind eher eine "nette Spielerei".


    Man sollte genau ausrechnen, wieviel Ladestrom man denn wirklich braucht und aber auch die Transportfähigkeit im Auge behalten !


    Ferner sollte man beachten:


    BEI BEWÖLKTEM HIMMEL ERREICHT MAN NICHT EINMAL CA: 10 % DES OBEN ANGEGEBENEN


    LADESTROMS !



    DIE ZELLEN WAREN OBEN IM TEST ALLE GENAU ZUR SONNE AUSGERICHTET !


    IST DIES NICHT DER FALL REDUZIERT SICH DIE AUSBEUTE DEUTLICH, MAN MUSS ALSO ENTWEDER


    NACHFÜHREN ODER ENTSPRECHENDE VERLUSTE IN KAUF NEHMEN.



    In der Praxis ist es Sinnvoll einen MPPT Regler einzusetzen (den ich aber für diesen Test noch nicht hatte).


    Die gemessenen Ströme wurde alle hinter dem Regler gemessen (Zwischen Regler und Batterie)


    Laut "TheAnti2007" hat er offensichtlich Solarzellen zur Verfügung, die auch bei bedecktem Himmel eine deutlich höhere Ausbeute liefern sollen. Diese haben aber wohl auch einen recht hohen Preis. (siehe seine Threads mit den Goalzero "Yeti" Solar / Notstrom Sationen).


    Die von mir hier getesteten Zellen sind alte Technologie, wie man sie heute inzwischen recht preiswert einkaufen kann.
    Ich denke aber die Meisten hier möchten etwas "was funktioniert" und keine Weltraumtechnilogie, die sich aber kaum einer leisten kann oder ?


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Moin!


    Also grundsätzlich funktioniernen alle Mono und Polykristallinen Module auch noch nach Jahrzehnten mit ordentlichen Werten, sprich maximal 10% Einbußen..., sofern elektrisch und mechanisch einwandfrei produziert....


    Bei Dünnschicht ist man sich noch nicht so sicher......gibts noch zu kurz...


    Man sagt Dünnschicht etwas bessere Werte bei bedecktem Wetter nach, im Jahresverlauf spielt das aber keine Rolle... ausserdem ist die Effizienz deutlich geringer auf die Grösse gesehen, also sind Dünnschichtmodule gerne mal 50% grösser bei gleicher Leistung...


    Oft sind die auch empfindlicher, weil hauchdünn bedampft und oft rahmenlos...


    Bei mir kommt nur Mono oder Poly aufs Dach....


    Mppt ist inzwischen Pflicht!


    Gruß Endzeitstimmung



    ...achso - von nix kommt nix - ist ja klar das wenn nur 1/10 der Einstrahlung vorhanden ist, das da eher noch weniger als 1/10 an Leistung aus dem Modul kommen....

  • Zitat von Endzeitstimmung;189720

    Bei Dünnschicht ist man sich noch nicht so sicher......gibts noch zu kurz...


    Das hier gezeigte Arco Solar dürfte so ein uraltes Dünnschichtmodul sein, außer ein Chinese hätte mittlerweile den Namen aufgekauft. 1990 wurde Arco Solar jedenfalls von Siemens gekauft.


    Die Sammlung ist wirklich toll für ein Museum :)


    Zitat


    Bei mir kommt nur Mono oder Poly aufs Dach....


    Würde ich auch empfehlen.


    mfg


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von dor642;189725

    sehr interessant die Leistung bei Bewölkung :winking_face:


    CIGS und vor allem a-Si Module verlieren in den ersten paar Wochen noch massiv an Leistung (lichtinduzierte Degradation), so dass deren Nennleistung heute üblicherweise erst nach Leistungsabfall angegeben wird. Umgekehrt bringen die dann am Anfang deutlich mehr als drauf steht, nur ist das leider nicht von Dauer.


    Ich sag nicht, dass das hier auch so ist, aber es könnte so sein.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,

    Zitat von Udo (DL 8 WP);189662

    In der Praxis ist es Sinnvoll einen MPPT Regler einzusetzen (den ich aber für diesen Test noch nicht hatte).


    auf jeden Fall ist es sinnvoll, einen MPPT-Regler zu verwenden. Zumal es inzwischen auch welche gibt, die gut sind und nicht viel kosten (z.B. die MPPT 75/15 für 100 € und 110/15 für 130 € von Victron)


    Hier ist ein Diagramm, das die Vorteile des "maximum power point" zeigt und den prinzipbedingten Nachteil eines konventionellen (PWM-)Reglers. Das Problem des konventionellen Reglers ist, dass er fest auf die Systemspannung (Akkuspannung) bezogen ist. Er liefert nur den Strom, den das Solarmodul an diesem Arbeitspunkt bereitstellen kann. Im Beispiel sind das bei 12V-Systemspannung nur 53W unter idealen Bedingungen, obwohl es ein 75Wp-Modul ist!


    Der MPP-Regler stellt seinen Eingang (also den Anschluss fürs PV-Modul) immer so ein, dass das Modul im optimalen Arbeitspunkt ist (maximum power point). Da sich dieser optimale Punkt durch wechselnde Lichtverhältnisse und schwankende Modultemperatur andauernd übers Diagramm bewegt, muss der MPPT-Regler diesem Punkt "hinterherfahren" bzw. ihn tracken - daher der Name maximum power point tracker.


    Natürlich muss der MPPT-Regler auch eine Systemspannung (12 oder 24V z.B) bedienen und die Batterie laden können. Deshalb stellt er auch eine Art DC/DC-Wandler dar. D.h. am Ausgang eines MPPT-Reglers sieht man die Spannung, die der Akku benötigt. Im Idealfall (bei sehr guten MPPT-Reglern) lädt der Regler den Akku wie ein gutes Netzladegerät, mit einer IUoU-Kennlinie. Ein gewöhnlicher Laderegler arbeitet nach dem PWM-Prinzip: er schaltet den Modulstrom direkt auf den Akku durch und unterbricht den Stromfluss in kurzen Intervallen, weil sonst die (zu hohe) Modulspannung den Akku beschädigen würde. Durch das "pulsen" des Stroms sieht der Akku einen niedrigeren Durchschnittswert der Spannung. Über das Verhältnis Pulsdauer : Pause zwischen zwei Pulsen kann sogar die für verschiedene Akkutypen (nass, AGM, Gel) höchstzulässige (Durchschnitts-)Spannung festgelegt werden. Das Abschalten des Lade-Stroms erfolgt übrigens, indem das angeschlossene Solarmodul kurzgeschlossen wird.



    Zitat

    Die gemessenen Ströme wurde alle hinter dem Regler gemessen (Zwischen Regler und Batterie)


    Da der Regler sehr wahrscheinlich taktet (PWM), hängt es stark vom Messgerät ab, wie "echt" die Messwerte überhaupt sind. Je nach Messverfahren (Abtastung einer Shuntspannung bei Digitalmultimeter oder analoge Messung mit Drehspulinstrument) kommen da sehr unterschiedliche Werte heraus. Bei einfachen DMMs stimmt die Messung pulsierender Signale häufig nur bei 50Hz-Wechselspannungen/Strömen, weil die auf diesen Standardfall konstruiert sind. Hat man andere Pulsfrequenzen, dann braucht man ein "True RMS" Multimeter, das eine "echte Effektivwertmessung" durchführt, unabhängig von der Signalfrequenz.


    Ein Oszibild des Ladestroms wäre interessant...



    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;189733

    Bei einfachen DMMs stimmt die Messung pulsierender Signale häufig nur bei 50Hz-Wechselspannungen/Strömen, weil die auf diesen Standardfall konstruiert sind. Hat man andere Pulsfrequenzen, dann braucht man ein "True RMS" Multimeter, das eine "echte Effektivwertmessung" durchführt, unabhängig von der Signalfrequenz.


    Oder man nimmt ein analoges Multimeter mit Zeiger.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • An dieser Stelle noch eine Frage an die Experten zur Richtigkeit von Herstellerangaben.


    Es heißt ja immer die Sonne scheint mit einer Leistung von 1000 Watt/m², bei einer verlustlosen Umwandlung der Sonneneinstrahlung könnte ich also theoretisch 0,1 Watt pro Quadratzentimeter als Maximalertrag "ernten". So weit müsste das doch korrekt sein?


    Ein Hersteller wirbt jetzt mit einem tragbaren Modul aus 2 Panelen in einem textilen Folder, das zusammengeklappt die Maße 31 cm x 18,5 cm hat und somit auf eine maximal mögliche Gesamtfläche von 573,5 cm² kommt. Da die Panele ja in dem textilen Folder stecken und dieser für die äußeren Abmaße herangezogen wird, kann man sicher guten Gewissens noch 2 cm von Länge und Breite für die Umrandung der Panele abziehen. Damit verbleibt dann eine Fläche der zwei Panele von ca. 480 cm².


    Der Herstellter gibt einen Solarumwandlungssatz von 22% an. Mit diesen Angaben müsste sich also die maximale Leistung errechnen lassen:


    480 * 0,1 * 0,22 = 10,56 Watt


    Der Hersteller bewibt sein Modul mit 14 Watt! Muss der Wert für die Leistungsangabe vom Hersteller gemessen werden oder ist das nur ein berechneter Wert, der von überoptimalen Bedingungen mit 1300 Watt/m² ausgeht?

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)

  • ...alles erstunken und erlogen....


    Wirkliche Marken Hochleistungsmodule kommen mit Mühe auf 18%+ Modulwirkungsgrad....


    Selbst im Labor ist glaube ich bei knapp über 25% ZELLENwirkungsgrad NICHT MODULwirkungsgrad schluss...


    1000W/qm hast du an 5-6 Tagen im Frühjahr in Deutschland.... da geh mal eher von 150-600W/qm im alltag aus, und das auch nur bei Nachführung und optimaler Ausrichtung...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;189767

    ...alles erstunken und erlogen....


    Die Zellen von Sunpower erreichen heute über 20% Zellwirkungsgrad und sind mittlerweile in vielen auch sehr billigen "tragbaren" Modulen verbaut. Ich hab seit kurzem selber so eins, made in China und wirklich qualitativ eher übel.


    Dazu kommt noch der Füllfaktor, aber den kann man ja leicht selber abschätzen, wenn man die reine Zellfläche durch die Modulfläche teilt.


    Die 1000W/m² sind zwar bzgl. der kummulierten Stunden eher selten, können aber in Deutschland prinzipiell in vielen Monaten im Jahr auftreten und nicht nur an 5-6 Tagen. Kurzzeitig sind in Deutschland übrigens auch mal 1200W/m² drin, das aber nur bei teilbewölktem Himmel, wenn die Sonne zwischen den weißen Wolken durch kommt und an den Wolkenflanken zusätzlich reflektiert wird.
    Das Fraunhofer ISE hatte sich seinerzeit intensiv mit dem Thema in Zusammenhang mit optimaler Wechselrichterdimensionierung befasst, allerdings scheinen die Daten nicht online verfügbar zu sein.


    mfg

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  • Hallo,


    bei den Leistungsangaben von Solarspielzeug (faltbare Module aus dem Outdoorshop zähle ich dazu) muss man immer vorsichtig sein. Da kann im Grunde jeder Hersteller behaupten, was er will. Das ist wie bei Lautsprecherboxen oder Stereoanlagen - da wird auch mit Schalldruck und Leistungswerten ziemlich fantasiert.


    Die Hersteller von "richtigen" PV-Modulen spezifizieren die Leistung und die Bedingungen unter der die Leistung gemessen werden kann, dann schon sehr genau. Da gibt es auch international übliche Prüfmethoden: 1000W/m² bei einem bestimmten Lichtspektrum bei einer Modul- bzw. Zellentemperatur von 25°C. Diese Bedingungen kann ein PV-Modul in der Realität ausserhalb des Labors kaum erfüllen. Wie bei den Testbedingungen für den Benzinverbrauch von Autos eben. Aber genormte Testbedingungen machen die PV-Module überhaupt vergleichbar. Ausserdem werden PV-Module mit einer Leistungsgarantie vermarktet und jedes (seriöse) PV-Modul hat eine Seriennummer und wird vor der Auslieferung "geflasht", d.h. kurz mit den besagten 1.000W/m² angeblitzt und die Peakleistung (Wp) gemessen. Diese Leistungsangabe wird dann auf einer Flashliste zusammen mit der Seriennummer für jedes Modul festgehalten und dem Kunden beim Kauf übergeben.


    Bei einem Outdoor-Faltmodul wird man so etwas vergeblich suchen. Es kann also schon sein, dass der Anbieter des Faltmoduls von etwas höherer "Besonnung" ausgeht.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo zusammen,


    hat jemand eine Umrechnung dieser 1000 Watt / m2 in Lux ?


    Ich habe einen (Foto) Belichtungsmesser mit dem ich diese Lux Werte messen könnte, müsste dazu aber ein Äquivalent in Watt pro m2 kennen...


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);189797

    hat jemand eine Umrechnung dieser 1000 Watt / m2 in Lux ?


    Wenn ich mich recht entsinne gilt als grober Richtwert für einen sonnigen Tag 100.000 Lux.


    Genauer wird es etwas schwierig, weil sich lumen / lux auf die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges bezieht (also IR und UV Einstrahlung sind nicht relevant, grün zählt besonders stark) und man bei Solarzellen das gesamte Sonnenspektrum bei AM 1,5 nimmt. Damit ergeben sich aus der Solarkonstante von 1367W/m² dann genau die 1000W/m².


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Udo...


    Zu erst einmal: die Daten die auf den Zellen/modulen stehen sind mehr oder weniger Phantasie Werte. Die im besten an zu nehmenden Fall in Äquator Nähe nahe kommen.


    Davon zieh mal locker 20-25 % in unseren Gefilden ab.
    Ich glaube den Zahlen meist eh nicht :winking_face:


    Ich nenne ja nun auch mehrere Solarmodule mein eigen..


    Von ein paar Faltbaren bis "Starren"



    Erfahrungen habe ich mit 30 Watt "Sunload" und diversen 62, 90 und einem 120 Watt Powerfilm gemacht.


    Bis auf das 62 Watt Modul war ich doch sehr zufrieden ..


    Den besten Leistungsertrag/Sonnen Licht hatte ich mit dem Powerfilm .. Wenn es auch nur teil bestrahlt war kam doch schon eine beachtliche Leistung raus.
    ( www.ebay.de/itm/NEW-Powerfilm-Foldable-120-Watt-Solar-Charger-FM16-7200-F16-7200-Ships-Global-/181333581498 )
    Alle Module kamen im Leerlauf auf wenigstens 17,5 bis 20,2 Volt..


    Herstellerangabe:
    Unlike "CIGS" solar technology , Powerfilm A Si-Solar modules do not need to be "sun soaked" after storage they provide critical power immediately when placed in the sun.



    Über die Votronic Mppt Regler hatte ich immer genügend Leistung zur Verfügung um Blei , und LiFePO Accus gut mit zu laden .


    Auch bei bewölktem Himmel reichte es meist aus...


    Wie hier im Video zu beobachten ist.


    Das Powerfilm Modul , was Militärischer Abstammung ist, wurde nur Teil bestrahlt bei bewölktem Himmel..Es ist auch völlig anders aufgebaut als herkömmliche faltbare Module.
    Sehr wertig, und mit etwa 3*1,5 cm kleinen Einzelzellen aufgebaut.Es ist auch sehr sehr biegsam, was man im Video erkennen kann. Kein Vergleich zu den im Moment auf dem markt befindlichen Faltbaren Solar Module.
    Auch sind die 120 Watt dort nicht genau angegeben.
    Die Firma gibt meiner Meinung nach fast echte Werte an. Denn unter ein paar 1KW Strahlern kam ich auf gute 152 Watt.Das heist, die angegebenen 120 Watt kommen der Sache im Wald & Wiesen Betrieb schon sehr nahe.
    Das soll nun aber kein Bewerbungs oder Verkaufsgespräch werden :winking_face:
    Ich leihe es dir gerne mal aus , um eigene Erfahrungen damit zu machen !



    Das Powerfilm Modul hatte bei 80% "Ausleuchtung" auf der Terasse und sehr bewölktem Himmel noch einen Ertrag von gut 70-80 Watt ( Wie im Video erkennbar ist)


    Leider kosted es doch um ~1000 Eur, die aber meiner Meinung nach sehr sinnvoll angelegt wurde. (War ein Geschenk eines Schweizer Freundes )


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    Hier ein Test vom 30, 62 , 90 Watt Modul bei teilweiser Sonne



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    Einzel Zellen nutze ich nicht. Ist mir zu viel Frickelei.. Auch mit Flohmarkt Geschichten habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht..


    Als Mess Gerät nutze ich die 17 Eur GT Power Wattmeter. ( die mit den blauen Displays)
    Die zeigen mehrere Daten wie Spannung, Verbrauch, Stromstärke etc gleichzeitig an. Ideal um sie zwischen Solarmodule zu schalten .Dort sehe ich Real Time Daten , worauf ich mich auch verlassen kann


    gruss


    (Anbei Bild von Zwei 120 Watt (240 Watt) Powerfilm Modulen auf der Wiese)



    [ATTACH=CONFIG]20451[/ATTACH]

  • Zitat von theAnti2007;189874

    Zu erst einmal: die Daten die auf den Zellen/modulen stehen sind mehr oder weniger Phantasie Werte. Die im besten an zu nehmenden Fall in Äquator Nähe nahe kommen.


    Die 1000W/m² "Normwert" ergeben sich aus der Globalstrahlung (1367W/m²) bei airmass (AM) von 1,5. Am Äquator bei Frühjahrs und Hersbtbeginn udn senkrecht stehender Sonne beträgt AM = 1,0, bei uns im Sommer beträgt sie immerhin noch 1,15, das ist sogar "besser" als bei der genormten Einstrahlung. Bei uns im Winter bei tief stehender Sonne ist es dann AM 4,irgendwas.


    Siehe z.B. http://rredc.nrel.gov/solar/spectra/am1.5/


    Hauptgrund dafür, dass die STOC Bedingungen nur selten erreicht werden ist nicht die bei uns geringere maximale(!) Einstrahlung (das ist fast irrelevant), sondern vor allem die angenommene Zelltemperatur von nur 25°C. Das ist bei so hoher Einstrahlung unrealistisch, aber das gilt gleichermaßen für unser Breiten als auch für ein Modul am Äquator. (Hochgebirgslagen mal ausgenommen).


    In der Praxis ist die Kernaussage aber sicher richtig, dass man die Maximalleistung von Modulen generell nur selten sieht (wenn dann an teilbewölkten Tagen kurzzeitig), die richtige Begründung ist aber eine etwas andere.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bei den starren Modulen habe ich als Testaufbau mal 2 Stk "China" Module auf der Terasse aufgebaut . Ich habe sie in Reihenschaltung ( 2* 19 Volt) über 8 Meter 6qmm Kabel an einem Votronic Mpp 350 und von dort aus an einen 50 Ah LifePO Accu mit jeweils 4 Stk 2,1Amp Zellen Balancern angeschlosssen... Als 24/7 Verbraucher habe ich diverse Gerätschaften mit etwa 24/7 40 -200 Watt Leistungsabgabe angeschlosssen.


    Hier ein Test mit zwei Stk 100 Watt starren "China" Modulen auf der Terasse auf die schnelle aufgebaut , einem Votronic Mpp 350 Solarregler und einem LiFep Po Accu
    Hier erkennt man auch , das auch bei 30+ Volt Solarspannung der Mppt Regler sehr gut herunterregelt.. D.h Der Ladestrom verdoppelt sich locker hinter dem Regler .. Auch bei wenig Sonnenlicht addiert sich die Gesamt Solarspannung auf ein Niveau , was den Regler auch bei etwa 2* 8 Volt noch dazu veranlasst ein wenig Energie zum laden der Accus bereit zu stellen . Was bei einem PWM Regler schon nicht mehr der Fall ist..


    Ich nutze auch ein ECHTES Triple Junction Modul.
    Ich war wirklich überrascht das es auch in Sonnenarmen , bewölkten Tagen noch reichlich "Saft" produzierte.Leider auch sehr teuer. :frowning_face:



    Siehe hier http://amd.co.at/anti/index2.p…ech74watt_tripleJunction/




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    Gruss

  • Im Moment 11:33h und beim Testaufbau sowie einem etwa 53 Grad Winkel zw 2 Stk a 100 Watt starren "China" Solarmodulen und Sonne, bei sehr bewölktem Himmel habe ich auch nur 45-66 Watt "Solar Ertrag"



    [ATTACH=CONFIG]20452[/ATTACH]



    (Ohne Nachführung)


    Obere Blaue Anzeige ist im Kabelstrang Solarmodule -> Mppt Regler


    Man darf NICHT zu viel erwarten :winking_face:


    Jetzt 11:40h auch mal ab und an 110-160 Watt, wenn die Sonne raus kommt.


    In Sommer Tagen kam ich mit den Zwei 100 Watt Modulen auch schon mal auf echte 215 Watt.Ich denke die 100 Watt Angaben dort drauf sind in dem Fall hier etwas untertrieben...




    [ATTACH=CONFIG]20453[/ATTACH]


    Gruss

  • Zitat von theAnti2007;189874

    Die im besten an zu nehmenden Fall in Äquator Nähe nahe kommen.
    Davon zieh mal locker 20-25 % in unseren Gefilden ab.


    Das stimmt so glaube ich auch nicht. Was die Sonneneinstrahlung angeht, so ist der Äquatorbereich sogar eher kontraproduktiv. Ich glaube von etwa 20 Grad Nord bis 20 Grad Süd spricht man vom tropischen Gürtel und da ist die Strahlung nicht so intensiv wie z.B. in der Sahara, die aber viel weiter nördlich liegt.


    Meine Erfahrungen gehen dahin, dass ich ohne Probleme bis zu 20% über die nominelle Leistungsangabe komme. Das sogar meistens, wenn die Sonne noch gar nicht ihren Höchststand erreicht hat. Ist wohl den niedrigeren Temperaturen und dem Aufstellwinkel geschuldet.


    In Deutschland liegt die Einstrahlung zwischen ca. 800 bis 1200Watt/m2, Hier in den Tropen um rund 1600 und in Wüstengebieten z.T. bis 2500. In Spanien kann man rein rechnerisch mehr aus seinen Module holen, als bei uns auf der Insel am Äquator.


    Ich denke, dass die optimalen Bedingungen einfach utopisch sind. Absolut rechter Winkel zu Sonne, klare Luft oder Reflexion durch Wolken und dann noch 25 Grad Zelltemperatur! Das hast du ein paar Stunden im Jahr, wenn überhaupt. Und da denke ich mal, dass gute Module selbst in Süddeutschland auch mal 10% mehr bringen könnten als angegeben.


    LG Buschmann

  • Da ich keine spendablen Freunde in der Schweiz habe, ist so ein 1000 Euro Powerfilm Modul leider nicht ganz in meiner Reichweite. :face_with_rolling_eyes:


    Von daher würde mich mehr die Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit von preiswerten faltbaren Modulen interessieren. Was ist von den Modulen von Poweradd, XTPower, AP, Allpowers etc. zu halten, die man in der Bucht, bei Amazon und sonstwo angeboten bekommt?


    Sicherlich muss man bei den billigen Modulen Abstriche machen, was die Leistung anbelangt. Wenn man das vorher weiß und das Gewicht nicht so die Rolle spielt, kann man das Modul entsprechend größer auswählen.


    Hat da wer schon Erfahrungen mit gemacht und kann konkrete Werte nennen?

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)