3 Monate Selbstversuch Nahrung / Hunger

  • Viele Diskussionen innerhalb des Forums drehen sich um die Ernährung / Verpflegung im Notfall. Welche Nahrungmittel sollte man einlagern? Was benötigt man zum (Über)Leben? Welche Vorräte für welchen Zeitraum? Wie sieht es mit Vitaminen aus? Dazu noch die Frage: Wo lagere ich was ein? Ein großer Vorrat zu Hause oder im Refugium nützt nichts, wenn man "die Socken scharf machen" muss. Realistisch betrachtet ist die Verteilung von Vorräten an mehreren "Notunterkünften" nur den wenigsten vorbehalten. Der Eine bereitet sich darauf vor zu Hause zu bleiben, der andere wird in sein Refugium "flüchten".


    Problematisch bei allem ist die Verteilung bzw. die strategische Planung.


    Theoretisch müsste man sich mehrere Refugien in allen 4 Himmelsrichtungen von seinem zu Hause anlegen. Dazu dürften diese Standorte nicht zu nah beieinander liegen, denn wir bereiten uns schließlich nicht auf ein bestimmtes Ereignis vor, sondern pauschal betrachtet, auf jede erdenkliche Situation.


    Selbst bei 4 Refugien ist es immernoch nicht eindeutig vorhersehbar: Das eine Refugium ist vielleicht durch Hochwasser nicht nutzbar, das andere erreicht man auf Grund irgendeiner Blockade nicht. Zu Hause kann man - warum auch immer - definitiv nicht bleiben.


    Kurz gesagt, ich könnte noch viele "wenn" und "aber" Fälle aufzeigen, aber schlussendlich bleibt es bei einer Gewissheit: man muss - egal ob Refugium vorhanden oder nicht - in jedem Fall auf eine "Flucht" vorbereitet sein. Wichtig hierbei ist das Gepäck, wobei die Nahrung mit einen großen Teil ausmachen wird. Man sollte also so effektiv aber auch so effizient wie nur möglich die Fluchtnahrung aussuchen.


    Deshalb habe ich von Anfang Mai bis Ende Juli einen ziemlich fragwürdigen Selbstversuch durchgeführt:


    Was brauche ich Wann zu essen und Wie sind die Auswirkungen auf Wasser und Nahrungsentzug.


    Ich bin zu meinem Arzt und habe mich untersuchen lassen incl. Blutwerte. Alles bestens. Nachdem ich ihm erzählt habe was ich plane gab er mir auch noch eine Liste mit Kontaktadressen zu Psychologischen Anlaufstellen... ich bin mir sicher, er hat gedacht ich bin verrückt geworden!


    Mit einem Ausgangsgewicht von 95kg bei einer Größe von 186cm bin ich ins Rennen gestartet. Als erstes ging es mir darum, wie lange ich aushalte nichts zu essen, bei täglich ca. 6 Stunden Büroarbeit. Also habe ich täglich außer Wasser und 3 verschiedene Multivitamintabletten nichts zu mir genommen. Das heißt, ich rede hier nicht von einer Fastenkur, bei der die Kalorien in Form von Säften zu sich genommen werden, sondern eine 0 Kalorien Ernährung!


    Die ersten 2 Tage verliefen Problemfrei. Aber bereits am Tag 3 bemerkt man einen wesentlichen Unterschied. Man ist müde, schlapp, hat nicht mehr so viel Energie in sich, Treppen steigen strengt schon enorm an. Ab Tag 5 bekamm ich starke Kopfschmerzen und musste statt 2 nun 3 Liter Wasser täglich trinken. Gleichfalls ist man extrem müde. Man hat Null Energie aufzustehen oder sich zu bewegen. Man bekommt eine "leck mich am Arsch" Stimmung und die Kreativität erreicht den absoluten Nullpunkt. Ab Tag 8 gehen die Schwindelanfälle los. Mir wurde bei einfachen schnellen Bewegungen schwarz vor Augen, wie z.B. vom sitzen aufstehen, etwas vom Boden aufheben usw. Diese Art von Schwächeanfall waren harmlos und nur sehr kurz (ca. 1 bis 2 sekunden). Ab dem 12 Tag häuften sich diese Anfälle und die körperliche Energie war nicht mehr vorhanden. Laufen, gehen ja selbst sitzen war anstrengend. Man ist permanent müde und verschläft den gesamten Tag. Da es aber kein Suizid werde sollte hab ich nun am 14. Tag das Experiment "hungern" abgebrochen.


    Aber nun lief Phase 2 an.


    Mein Vorhaben: mit welcher Nahrung kann man sich nun effektiv ernähren? Natürlich geht es hier nicht um Hamburger oder Dosengerichte. Es ging mir hierbei um "einseitige Fluchtnahrung". Das heißt: am besten kein kochen notwendig, kein großer Platzverbrauch, geringes Gewicht.


    Ab Tag 14 habe ich mich zusätzlich von Wasser und den 3 verschiedenen Tabletten mit 80%igem Eiweißpulver zzgl. Milchpulver ernährt. Zusammensetzung Eiweiß: 80 % Eiweiß, 12 % Kohlenhydrate, 8 % Fett incl. 21 Amminosäuren.


    Warum Eiweiß? Ohne Eiweiß läuft in unserem Körper nicht viel... z.B. ist E. die Grundlage von Muskelerhaltung und Aufbau sowie ein sehr effektiver Energieträger. Außerdem ist es gut gegen Hunger! Wenn man sich jetzt nur von Kohlenhydraten ernähren würde, dann schüttet der Körper Insulin aus, was normal ist, da der Zucker verarbeitet werden muss. Durch das Eiweiß wird das nicht gemacht. Kein bzw. nur sehr wenig Insulin. Dadurch hat man wesentlich weniger Hunger, weil Insulin der Signalgeber für Hunger ist (der Blutzuckerspiegel fällt, man hat Hunger... kennt sicher jeder).


    Also hab ich angefangen täglich ab dem 14. Tag Eiweißpulver und Milchpulver mit Wasser zu vermischen und diesen Shake getrunken. Täglich 3 Rationen, sodass ich auf ca. 1.500 kcal / Tag gekommen bin. Schon am 17. Tag, also 3 Tage Eiweißernährung, habe ich mich gefühlt als könnte ich Bäume ausreißen. Ich habe dann diese Ernährung noch weitere 10 Wochen so beibehalten und kann sagen: es war schwer. Um mich herum haben alle leckere Sachen gefuttert und ich hab mir meine 3 Shakes reingewedelt... In jedem Fall kann ich für mich behaupten: es ist kein 5 Sterne Menü, aber es macht satt und ist gesund.


    Meine abschließende ärztliche Untersuchung Ende Juli incl. erneutem Bluttest ergab, dass sich viele Werte extrem verbessert haben und ich auch keinerlei Mangelerscheinung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen o.ä. hatte.


    Abschließend sei angemerkt, ich hab das natürlich nicht nur des Experiments wegen gemacht, sondern auch des Abnehmens wegen. Was soll ich sagen: mein Fett ist weg!


    Fazit: Mit hochwertigem Eiweiß in Verbindung mit Milchpulver, Wasser und Vitamintabletten kann man relativ lange auskommen, ohne gesundheitliche Einschränkungen bei guter Leistungsfähigkeit! Es ist leicht zuzubereiten, man muß nicht kochen, es ist leicht und eine 3 Monatsverpflegung paßt in jeden Fluchtrucksack.

  • Zitat von hingucker;18123


    ich muss nur erst überlegen, was ich daraus lerne


    nunja ich hatte für einen moment den gedanken vllt eiweißpulver und vitamintabletten zu lagern wie von Grübel beschrieben. Aber nicht weil ich "Diät" so toll finde oder einen solchen selbstversuch plane sondern weil es sicherlich günstiger ist und ein kleineres packmaß hat als für 3 monate Dosenfutter etc.und im Extremfall ist das Zeug wohl besser als nichts

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Mein Respekt weiß nicht ob ich sowas durchgestanden hätte. Hast du während der "hungerphase" mal ein leistungs ekg gemacht um mal zu schauen wie dein zustand zum vergleich zum normalfall ist.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Meine Hochachtung hast Du verdient.
    Aber eine Frage habe ich doch noch, warst Du während des Tests auch beim Arzt, zur Kontrolle.

    Gruß
    Jumbopapa

  • Na, als Milchallergiker werde ich mich wohl mit so langweiligen Dingen wie Dörrfleisch, selbstgemachten Pulversuppen (sind super!) und Trockenmangos herumärgern müssen. Ne, mal im Ernst, Respekt vor dem Versuch, aber als Freund getrockneter Nahrung hat man ja noch mehr leichte Möglichkeiten als stumpf Milchpulver zu nehmen.
    Es gibt:
    gedörrtes Fleisch
    Rosinen / andere Trockenfrüchte
    Kartoffelflocken (notfalls auch kalt anzurühren, einfach quellen lassen), Chips (jaja, das sind getrocknete Kartoffeln, verzehrsfertig!)
    Gemüse getrocknet
    und für den Luxus, weil schwer: Schokolade...


    Superaufschlussreich, aber im Resumeé nicht ganz das meine...
    Trotzdem Danke!
    Alles Liebe Luka

  • Interessantes Experiment. Bewundere deine Willenstärke, das so lange Zeit durchgehalten zu haben.


    Ein paar Fragen hätte ich noch an dich:
    Blutwerte am Anfang "bestens" - am Ende "dass sich viele Werte extrem verbessert haben" ???
    Welche Vitaminpräparate mit welcher Menge Vitamine? Warum 3 Sorten?
    Welches 80% Eiweispräparat und welche Trockenmilch - beides in welcher Menge pro Tag?
    Wieviel hat das alles zusammen gewogen, ohne das Wasser?
    Wie viel Kilo hattest du am Ende des Versuchs - und wieviel jetzt?


    Ableiten kann man daraus vielleicht, wie lange es im Krisenfall dauert, bis es "deutlich ruhiger" wird wenn es keinen Nachschub an Lebensmitteln mehr in den Städten geben sollte.
    Staatlich eingelagerte Notnahrungsmittel für die Ballungsräume hatten wir in einem anderen thread doch schon mal irgendwo. Finde ich grad nicht mehr. Ich glaube das reichte so für 1 bis 2 Monate, falls die Staatliche Ordnung nicht ganz zusammengebrochen ist.
    Aufbrauchen der Nahrungsmittel zu Hause ca. 2 vielleicht 4 Wochen bei Rationierung. Leute die bei den Hamsterkäufen noch was erwischt haben doppelt solange + 0-Diät bis zur Erschöpfung nochmal 2 oder 3 Wochen. Ich gehe da von der durchschnittlichen unvorbereiteten Bevölkerung aus.


    Kannibalen, Plünderer und marodierende Banden erheblich länger.


    Wie schätzt ihr das ein? Hängt von vielen Faktoren ab.


    Ist makaber, ich weiß. Schreckliche Vorstellung. Ich habe zu viel Phantasie. Ich darf mir das nicht zu sehr ausmalen, sonst fange ich an, mich zu fragen, ob ich sowas wirklich überleben will.


    LG argus


    PS: So einen Beitrag mit "Liebe Grüße" zu beenden ist irgendwie pervers.

  • Hut ab für diesen Selbstversuch.
    Nachdem ich den Beitrag von dir gelesen haben, bruhigt es mich umso mehr das wir Milch- und Eiweißpulver bereits mit in unserem Vorrat eingelagert haben. :)


    Die Energiezuführung durch die Laktose im Milchzucker ist nicht zu verachten und in so einem Fall sehr hilfreich.


    Freut mich zu hören das deine Blutwerte sich durch Versuch Nr.2 verbessert haben.



    luka: ich empfehle dir noch in deinem Rucksack als Milchallergiker zur Alternative Traubenzucker einzupacken.
    Wenigstens eine kleine Menge für einen evt. Energieabfall.
    Darüber kannst du zwar kein Fett zu dir nehmen, aber dann hast du eine Quelle für Zucker (Kohlenhydrate) und der 2.Vorteil ist das Dextrose schneller in den Blutkreislauf übergeht und kleine Mengen als Tagesration bereits ausreichen.
    Dextrose ist nicht nur als Plättchen (z.b. Dextro-Energen) erhältlich sondern auch in Pulverform.

  • Also ich bin ein bischen zwiegespalten.:confused:
    Eigendlich find ich den Versuch hoch interessant und Lehrreich, anderseits hoffe ich wirklich das du das ganze mit Medizinischer begleitung durch gezogen hast. Wenn nicht war das ganze mehr als Leichtsinn.:nono: Wenn doch hättest du das oben vieleicht besser betonen sollen.
    Es ist schwer puren Leichtsinn von kontrollierten Risiko zu unterscheiden.
    (Siehe Hobo- Ofen ).
    Bitte klär uns auf.:drinks:
    Nichts für ungut.


    MlG
    derHerzog:winke:

  • @derHerzog


    Vielleicht hätte ich das tatsächlich explizit mit vermerken sollen. Also mein "Selbstversuch" habe ich unter medizinischer Begleitung durchgeführt. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Doc bereits am 12. Tag der Phase 1 die Krise bekommen hat!!


    @argus


    Meine Blutwerte waren anfangs insofern bestens, dass ich diesen Selbstversuch durchführen konnte. Andererseits habe ich mich bis dato aber auch viel von "ungesunden Dingen" ernährt, sodass der eine oder andere Wert überschritten worden ist. Nach den 3 Monaten waren auch diese Werte dann prima.


    Mein Gewicht nach dem Selbstversuch von 82kg habe ich mit einer regelmäßigen Schwankungsbreite von 2 kg nach oben bzw. unten ohne Probleme gehalten. Natürlich bei normaler Ernährung.


    Die 3 Multivitaminpräperate habe ich mir im Vorfeld selbst und dann zusammen mit meinem Doc abgestimmt. Ich werde diesbezüglich noch einen extra Beitrag eröffnen und diese Daten umfangreich einstellen. Natürlich muss man sagen: eine Vitamintablette ersetzt insofern nicht zu 100% die Frisch-Obst/Gemüse-Ration. Aber in meinem Versuch ging es ja eben genau darum. Schließlich macht es sich schlecht, 3 Zentner Frischobst mit sich rumzuschleppen ;o)


    Die Trockenmilch hab ich mir beim Bäcker organisiert und das Eiweiß im Sportladen. Da macht es wenig Sinn auf einer bestimmten Marke Ausschau zu halten. Wichtig beim Eiweißpulver ist: mind. 80 % Eiweiß, der Rest Kohlenhydrate, Fette und Amminosäuren. Wobei ich sagen muss, dass die Fette ganz wichtig sind!!! Viele Vitamine liegen in der Tablettenform als Provitamin u.ä. vor. Das sind sogenannte Vorstufenvitamine, die auf Fette angewiesen sind, um vom Körper als "richtiges" Vitamin dann verarbeitet und aufgenommen werden kann. Das Mischverhältnis Milchpulver / Eiweißpulver liegt in Deiner Wahl, wie dick oder dünn die Konsistenz des Shakes dann werden soll. Ist auch stark Abhänig von der Konzentration des Milchpulvers.


    Gewicht: Also eine Monatsration wiegt ca. 2 kg. Das ist denke ich mal gut vertretbar.


    luka


    Eine kleine Anmerkung von mir zum Thema Trockenfrüchte.


    Getrocknetes Obst, Rousinen, Schokolade, Chips sind für einen Zeitraum von 3 Monaten NICHT geeignet. Du wirst ganz große Probleme mit Deinem Insulin Haushalt bekommen. Die o.a. Trockenfrüchte enthalten unmengen an Zucker, was sicher ein optimaler Energielieferant ist, aber nur kurzfristig! Diese Energie wird durch das Insulin sofort verarbeitet und steht auch sofort zum Abruf zur Verfügung. Aber nach sehr kurzer Zeit hast Du wieder Hunger und mußt essen. Das ist zum einen eben nicht gut für die Blutwerte und zum anderen läufst Du Gefahr Zuckerkrank (Diabetis) zu werden, da Dein Insulinhaushalt völlig überfordert ist und durcheinander kommt. Die Ernährung mit Eiweiß und fast kohlenhydratfrei sorgt dafür, dass die Energie langfristig bereit steht und entsprechend dem auch kein Hunger vorhanden ist.


    In meinem Selbstversuch habe ich täglich ca. 1200 bis 1500 kcal zu mir genommen. Mit Trockenfrüchten wird man täglich ca. 3 bis 4000 kcal zu sich nehmen müssen, um das gleiche Leistungsniveau zu erreichen. Rechnet man das in Gewicht und Packmaß um, braucht man für einen Monat nen extra Rucksack.

  • WICHTIGE Anmerkung!


    Bei so eiweißhaltiger Nahrung ist darauf zu achten, dass man mind. 1,5 Liter am Tag Flüssigkeit zu sich nimmt, sonst KANN es LANGFRISTIG zur Schädigung der Nieren kommen.

  • @ Toni Pantaloni


    Ich bin kein "Andreas irgendwer" der versucht fragwürdige Bekehrungen vorzunehmen. Wenn Du die Suchfunktion des Forums nutzen würdest, dann wüßtest Du das... z.B. durch meine bereits verfassten Artikel. Dann würdest Du wissen, dass ich bereits im alten SP Forum seit Jahren (in)aktiv dabei war.

  • @ into the wild

    War ja nur mal ne Frage.

    Abgesehen davon ist "Phase 1" in Grübels Experiment ne ziemlich dilettantische Art, zu fasten. Jeder der mal ernsthaft gefastet hat, weiß, das es SO NICHT geht.

    Ich will jetzt alles schlecht machen, aber diesen Erfahrungsbericht genieße ich mit Vorsicht...

  • @ Toni Pantaloni


    Zu Deinem Verständnis:


    Es geht hier NICHT um´s Fasten!! - siehe auch Thema des Beitrages


    Es ging mir darum herauszufinden, wie mein Körper auf Nahrungsentzug reagiert, mit welchen Auswirkungen und Konsequenzen ich früher oder später dann dabei rechnen muss. Dementsprechend habe ich auch den Selbstversuch aufgebaut und unter medizinischer Begleitung durchgeführt.

  • [QUOTE=Grübel;18189
    Es ging mir darum herauszufinden, wie mein Körper auf Nahrungsentzug reagiert, mit welchen Auswirkungen und Konsequenzen ich früher oder später dann dabei rechnen muss. Dementsprechend habe ich auch den Selbstversuch aufgebaut und unter medizinischer Begleitung durchgeführt.[/QUOTE]

    Hallo Grübel,
    Ich bin normaler Weise auch keiner, der das glaubt was uns Ernährungskonzerne andrehen wollen, auch die von Dir erwähnte, Dickmachende Aufteilung von Eiweiß und Kohlenhydraten halte ich für ne unnötige Seuche.
    Allerdings frage ich mich, warum Du Deine "Phase 1" so unglaublich dilettantisch durchgeführt hast, während Deine "Phase 2" plötzlich DIE Errungenschaft sein soll?
    Warum hast Du nicht gleich so gefastet, wie mans machen soll, ohne die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen? Damit Dein Endergebnis spektakulärer wirkt?
    Tut mir, leid, aber mir türmen sich da ne Menge ungeklärter Fragen auf... und weiß auch nicht ob Deine Methode der Weisheit letzter Schluß ist.

  • Toni
    Ich verstehe jetzt wirklich die Kritik nicht.
    Dilettantisch?
    Er ist sogar vorher zum Arzt und hat sich checken lassen.
    Das hätte ich noch nicht mal getan.
    Es ging einfach um plötzlichen Nahrungsentzug und dessen Auswirkungen - nicht um eine Fastenkur nach Kneipp zur Gesundung.
    Ich fand den Beitrag durchaus interessant und bedanke mich dafür.

  • @ Toni Pantaloni



    Phase 1 : Es ging NUR darum heraus zufinden, wie mein Körper mit welchen Auswirkungen auf dauerhaften Nahrungsentzug reagiert. Es ging weder um´s Fasten, noch um´s abnehmen. Die Erkenntnisse sind zumindest für mich sehr wichtig und interessant gewesen. Bei einem Szenario X weiß ich nun, dass ich definitiv etwa 5 bis 7 Tage ohne Nahrung auskommen kann, wobei fast keine körperlichen Einschränkungen auftreten. Danach wird es schon schwierig. Die Kraft läßt extrem nach, die Hände zittern, Kreativität ist gleich Null. Fazit: spätestens nach 5 Tagen sollte ich mir im Ernstfall echt Gedanken machen, dass Problem "Nahrung" in den Griff zu bekommen. Die goldene 3er Regel mag in etwa stimmen, aber es geht bereits nach 2 Wochen extrem abwärts und nicht erst kurz vor dem 30. Tag.


    Phase 2 : Hier ging es mir herauszufinden, ob ich mich über einen gewissen Zeitraum dauerhaft einseitig ernähren kann ohne gesundheitliche Schäden in Kauf nehmen zu müssen. Mein Schwerpunkt lag dabei auf dem "Fluchtszenario", d.h. man ist mit Rucksack unterwegs. Hier waren für mich folgende Punkte wichtig: die Nahrung musste qualitativ wertvoll sein, leich zu zubereiten (ohne Kochen) und transportabel.


    In Deinem letzten Satz erkenne ich, dass Du hier eine Metode ableiten möchtest. Wofür?? Es gibt hier keine Weisheit oder Methode abzuleiten. Es ging nicht um´s abnehmen, sondern um´s theoretische "überleben". Meine Gewichtsangaben dienen nur der allgemeinen Hintergrundinformation wegen, sonst nichts.

  • Hallo Grübel,
    Darum ging es mir doch gar nicht. Außerdem wollte ich Dich in keinster Weise runterputzen.
    Was Du in Deiner Phase 1 gemacht hast, ist, wenn man, so wie ich es nannte, dilettantisch fastet. In jedem ( guten ) Fastenbuch steht drin, dass man es so nicht machen soll, und auch die Symptome, die Du nennst, sind da beschrieben.
    Dass Du das alles nachmachst, ist ungefähr so als ob jemand sich den Fuß abschneidet, nur um hinterher zu sagen, okay Leute, aus den und den Gründen war das ne blöde Idee...
    Aus meiner Sicht stellt diese Beschreibung Deine "Phase 2" insofern in ein etwas unseriöses Licht, weil der Inhalt der "Phase 1" etwas völlig anderes darstellt als Dein Selbstversuch "Phase 2". das soll heißen, um uns Deine Idee der "Phase 2" näherzubringen, wäre dieser gefährliche Versuch vorher unnötig gewesen. Er ist weder für uns noch für Dich repräsentativ. Mit steigendem Lebensalter könnte Dein Körper schon wieder ganz anders reagieren.
    Ich hoffe, dass ich meine Sichtweise jetzt immerhin so darstellen konnte, dass Du in mir keinen Miesmacher siehst.