Selbstgemachtes Brot im Scheitholzofen...

  • Hallo Leute,


    sich gesund zu ernähren will ich mal langsam versuchen. Daher hab ich mir zuerst das hier gekauft:


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    Roggen und Weizen. (Unter anderem noch Dinkel und Buchweizen, aber dazu vielleicht ein anderes mal mehr.)
    Da ich für den ersten Versuch noch etwas faul war, habe ich fertigen Sauerteig von Seitenbacher gekauft.
    (Obwohl ich die normalerweise meide, aufgrund deren supernervigen Werbung...)


    Aus den Körnern ist nun schwer ein Brot zu backen, daher hat der Postbote das auch gleich noch mitgeliefert:
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    Eine Mühle von KoMo. Natürlich auch mit Handkurbel zu bedienen. Da die aber ca. 50g/min mahlt, war mir gleich klar:
    Für Friedenszeiten muss da ein Motor her (Der Kasten links). Für ein kleineres Brot bedeutetet das ca. 25min mahlen!


    Das Rezept war folgendes:
    20g Frischhefe
    10g Salz
    350g Roggenmehl
    150g Weizenmehl
    75 Sauerteig


    Hefe in lauwarmen Wasser angerührt und eine Prise Zucker dazu.
    Dann kann die schon mal anfangen zu fressen und zu fur#en... :winking_face:
    (So habe ich es meinem Sohn erklärt. Hoffentlich mag er das Brot noch. :face_with_tongue: )
    Dann einfach alle Zutaten zusammen geworfen und verknetet.
    Ca. 1h auf dem warmen Ofen zum gehen stehen gelassen. gehen-stehen?!? komische Welt... hrhr


    Jetzt ab damit in den Ofen. (Vorher noch ein paar Hawaii-Toasts drinnen verbrannt, so wusste ich auch, wo das Brot nicht liegen darf. *ggg*
    Er hat ca. 150°C. Frischluftklappe ein wenig zu. Okay, Temperatur steigt auf 160°C. So darf der Teig erstmal Platz nehmen.


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    Da ist das Brot ca. 30min im Ofen. Jetzt kontrolliere ich nochmal und heute abend schreibe ich evtl. wie es geworden ist! :)



    Viele Grüße,


    Tom

  • Hallo zusammen...


    also das Brot wäre dann mal fertig.
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    Wenn es ein wenig abgekühlt ist, werde ich es anschneiden.


    Ich habe übrigens absichtlich ein sehr einfaches Rezept genommen.
    Bei Gelegenheit werde ich mich mal nach Trockenhefe und deren Haltbarkeit umsehen.
    Hat da jemand Erfahrung damit?
    Den Sauerteig kann man (sofern man die drei Tage Zeit hat) auch selbst sehr einfach herstellen.


    Meine bisherigen Brotbackversuche im DutchOven mit selbstgemachtem Teig waren nicht so berauschend.


    Anregungen und Tipps sind gerne gesehen!



    Viele Grüße,


    Tom

  • Also ich setze Hefeteig immer mit einem dünnen Vorteig an, den ich dann auch mal einen Tag gehen lasse (Man braucht nicht so viel Hefe)
    Aus Vorratshaltungssicht: Ich nehme Trockenbackhefe aus dem Tütchen, nimmt wenig Platz weg und hält ewig.
    Also Wasser und ein Teil des Mehles zu einem dünnen Brei verrühren, Hefe dazu geben. Schüssel abdecken.
    Dann am nächsten Tag (oder ein paar Stunden später) den Rest des Mehles dazugeben zu einem Teig verkneten, gehen lassen..

  • Hei,


    also hier (fast live) das Ergebnis:


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    Geschmack? Suuuuppper!
    Nee im Ernst: Es ist das erste komplett selbstgemachte Brot, das mir schmeckt.
    Meiner Frau ist es wohl noch ein wenig zu sauer und zu wenig würzig.
    Von der Festigkeit her passt es mir schon ganz gut.
    Dennoch werde ich den Tipp von rotbär mit dem dünnen Vorteig auch noch ausprobieren!


    Mein Sohn hat auch gleich was davon verputzt und war begeistert.
    Es war wohl das gesündeste Brot, was wir je gegessen haben. :face_with_tongue:


    Arbeitszeit für dieses kleine 500g Brot: ca. 1h (ohne Backzeit)
    Größere, bzw. mehrere Brote dauern wahrscheinlich nur unwesentlich länger.
    Aber als kleines Versuchsbrot war das schon okay.



    Viele Grüße,


    Tom


    PS: Die Sichtscheibe vom Ofen ist durch die Temperaturregelung mittels Frischluftzufuhr ein wenig verrußt. Mal schauen, ob ich das beim nächsten Mal besser hin bekomme. Dann habe ich hoffentlich auch den richtigen Stein für den Ofen, den der Hersteller noch liefern will...

  • Interessanter Versuch!


    160° C wären mir zu wenig. 190-200 °C nehmen wir normalerweise zum backen.


    Sehe ich das richtig, dass du den Ofen zuerst ordentlich angefeuert hattest und das Brot noch mit Glutstock eingeschoben hast?


    Tsrohinas

  • Hallo Tsrohinas,


    ja so habe ich es gemacht. 160°C war es ziemlich in der Nähe der Scheibe und da kommt ja die Frischluft rein.
    So ein Holzofen hat ja keine homogene Temperatur...
    Ich habe dann auch ziemlich bald die Steinplatte etwas weiter nach hinten geschoben und noch ein Holzscheit aufgelegt.
    Dann habe ich in der zweiten Hälfte der Zeit auf dem Thermometer ungefähr 190°C ablesen können.
    (Normalerweise sollte es erst heißer und dann kälter sein... :winking_face: )


    Da ich erst noch die Hawaii-Toaste machen musste, ist mir die Temperatur am Anfang halt etwas runter geknallt.
    Das war in unserem neuen Haus und wir hatten nicht bedacht, dass der neue Ofen erstmal 2h laufen sollte ohne Inhalt um auszustinken.
    Wir hatten einfach schon so Hunger. :)



    Viele Grüße,


    Tom

  • Finde ich gut zu zeigen wie es von den Zutaten ohne moderne Mittel geht.


    Da ich heute auch mein Brot gemacht habe, schliesse ich mich meinen Vorrednern an mit dem Vorteig. Man kann mit Rogen so einen Mix machen aus Sauerteig und Hefeteig.


    Rezept:


    500g Rogen Mehl mit 300g warmen Wasser, 1 Löffel Honig und eine paar Körnchen Trockenhefe vermischen---> 24 Stunden vergessen.


    Diesen Vorteig mischen mit:
    - 1/4 Tüte Trockenhefe.
    - 225g Roggenmehl
    - 225g Dinkelmehl
    - 400ml warmes Wasser
    - 15-20g Salz
    - 3 TL Fenchel Samen
    - 1 TL Kümmel
    - 1 TL Koriander
    - 1 TL Olivenöl
    - 60 g Kleingeschnittenen Trocken Speck.


    In etwa 6-10 Stunden stehen lassen im Warmen (20-25°) bis sich der Teig verdoppelt hat.



    Dann auf ein Blech tun, mit viel Mehl, zwei Laibe machen. In der zwischen Zeit den Ofen anwerfen.


    Schön Top-Down wie es sich gehört.



    Bei 200° in etwa 25-30 min backen lassen.


    Das Resultat


    Ein sehr luftiges Rogenbrot. Vom Geschmack 1a. Hält in etwa eine Woche oder auch länger in einem Brotkasten.


    Was ich übrigens aus solchen Berichten behalte. Wenn ich Körner bevorraten will, dann kommt eine sehr potente Mühle ins Haus und auch der Generator um das Teil an zu treiben.



    PS: Mit einer Tüte Trockenhefe mache ich in etwa 8 Kg Brot im Durchschnitt.

  • Hei,


    bezüglich Mühle: Ich war mir ziemlich sicher, dass wir nicht allzu oft Mehl mahlen werden. Daher habe ich mich für diese kleinere entschieden.
    Ein großer Vorteil. Sie mahlt relativ leise. Also man kann sich problemlos daneben unterhalten oder andere Arbeiten erledigen ohne irre zu werden.
    Und ob das nun 10min oder 30min dauert, war mir dann egal. Man muss halt hin und wieder am Mehlauffangschälchen rütteln, weil das Mehl ziemlich am Rand aus der Mühle kommt.


    Von so einem holzbefeuerten Herd habe ich auch geträumt. Aber das war in unserem Passivhaus nicht möglich.
    Denn wo sollte die Frischluft her und wohin mit der ganzen Hitze? Ich isolier doch mein Haus nicht wie blöde um dann zum Fenster rausheizen zu müssen. :winking_face:



    Grüße,


    Tom


  • Das mit der Frischluft ist kein Problem, aber klar wenn es zuviel heizt bei einem Passivhaus.... Ist auch interessant in dem Kontext ob man nicht ein bisschen weniger isoliert um mit Holz kochen zu können.

  • Zitat von moleson;203952

    Das mit der Frischluft ist kein Problem, aber klar wenn es zuviel heizt bei einem Passivhaus.... Ist auch interessant in dem Kontext ob man nicht ein bisschen weniger isoliert um mit Holz kochen zu können.


    Nein, nein und nochmals nein. Wenn man keine andere Lösung bevorzugt wie zB speichern der überflüssigen Wärme in einem Pufferspeicher für Warmwasser ist es immer noch besser die überflüssige Wärme wegzulüften. Das Problem sind eher die Abgase eines konventionellen Herdes da ein Passivhaus eine geschlossene Hülle erfordert welche mit Kamin eigentlich nicht zu erreichen ist. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg- absolut dichte Abgasklappe zB.


    LG Wolfgang

  • Hallo Boone,


    Das sieht sehr gut aus :lachen:


    Was genau ist das denn für eine Steinplatte? Ich hatte auch schon mal überlegt, im (Kamin)-Ofen ein Brot zu backen, habe aber keine geeignete Unterlage. Deshalb habe ich bis jetzt entweder im BO oder mit dem Miele-Pizzastein im Grill gebacken.


    Gruß Avec


  • Danke für den Tip. Das ist aber nur Schamott oder? Das Gestell ist warscheinlich Eigenbau...


    Gruß Avec

  • Hei,


    also der Stein ist ein glasierter hitzebeständiger Stein.
    Hab ich mir anfertigen lassen, als ich in einem Griller-Forum noch sehr aktiv war.


    Mein Scheitholzofen hat zwei Nuten im Schamott. Da kann man einen Stein einschieben.
    Da ich den passenden Stein erst noch vom Ofenhersteller bekomme, habe ich halt mal den vorhandenen diagonal reingeschoben.
    So hielt der auch mehr oder weniger. Optimal ist aber anders...



    Viele Grüße,


    Tom


  • Meine Erfahrung mit Trockenhefe ist, das sie nach 1 Jahr an Backfähigkeit verliert.
    Da nehme ich hald mehr davon oder ich mach einen Vorteig um die Hefe zu vermehren.


    Au h eine kühle Aufbewahrung ist von Vorteil.

  • Hei,


    danke für Deine Einschätzung zur Trockenhefe.
    1 Jahr ist mir zu knapp...
    Mein nächstes Experiment wird ein komplett selbst gezüchteter Sauerteig sein.
    Daraus erhoffe ich mir, dass ich keine Zutaten mit kurzem Haltbarkeitsdatum benötige.


    Achja: Heute werde ich wohl das "Scherzl" des Brotes vernichten. Für einen Haltbarkeitstest ist es doch zu lecker...



    Grüße,


    Tom

  • Unsere Heizung ist auch ein Backofen.:)


    Der Einfachheit halber; und weil der Feuerraum relativ klein ist, machen wir Modelbrote.
    Auf ein kleines Glutbett legen wir Schamottsteine, wo wir dann die Form raufstellen.


    Das sieht dann so aus:
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    Momentan backen wir 1x wöchentlich.
    Die Fotos hab ich glaub schon mal in einem anderen Fred gepostet, aber passt hier auch.
    Wir fotografieren ja auch nicht jedes Brot :face_with_rolling_eyes:


    Gruess
    WTG


  • Hallo,
    mit dem " selbst gezüchteten " Sauerteig hängst du Dir ganz schön etwas auf . Der ist wie ein nörgelndes Kleinkind.......einmal nicht darauf geachtet und schon ist er wirklich sauer..........
    Wenn das Brot frisch ist schmeckt das selbst gebackene ja wirklich gut , ich finde nur wenn es einen Tag alt ist kann man es schon vergessen . Wenn wir Brot backen machen wir immer nur kleine die man im 4 Personen Haushalt am selben Tag verbrauchen kann . Versuche mit einfrieren , in Folie einpacken u.s.w. erzielen keine brauchbaren Ergebnisse.
    Dennoch machen wir es oft und gern vor allem bei schlechtem Wetter ....... da ist die ganze Familie beschäftigt ( die Kinder stehen auf die Handmühle) und das Ergebnis kann man sogar essen :lachen:.


    ´Gruss , der Kradmelder

  • Hei Kradmelder,


    also das Brot von oben war problemlos noch essbar.
    Das Knackigkeitsverhältnis von Kruste zu innerem hat sich die ersten drei Tage auch nicht verändert.
    Was mich sehr verwundert hat. :)


    Normalerweise ist es bei mir nämlich genau so wie Du geschrieben hast: Nach dem ersten Tag mag ich das Brot schon nicht mehr.
    Ich glaube aber dass das in der "billigen" Herstellung der Bäcker liegt...


    Wir heben unser Brot entweder in Gefrierbeuteln im Kühlschrank auf, oder tatsächlich in scheiben eingefrohren.
    Die werden im Toaster kurz angetaut und schmecken dann frisch.


    Btw. meine Brotschneidemaschine hat die Grätsche gemacht mit der Kruste vom Selbstgebackenem.
    Hat mich tierisch geärgert. Die Halterung der Messerscheibe war aber auch wirklich billig konstruiert...




    Grüße,


    Tom