Welche Obstbäume, Sträucher und welche Sorten?

  • Hallo an die Gärtner.


    mich treibt neben einigen anderen Gartenbezogenen Themen gerade die Frage um, welche Bäume sinnvoll wären und vorallem welche Sorten. Wir würden gern Obst anbauen welches man selbst nutzen kann, frisch und auch verarbeitet (eingekocht, getrocknet etc). Zudem weiteres ützliches, wie Nüsse.#
    Zudem sind Bäume nicht ganz so Pflegebedürftig, gießen etc. und Platz ist auch genug da, welchen wir ohnehin nicht komplett mit Beeten nutzen wollen.


    Bis jetzt vorhanden (Sorten leider nicht bekannt):
    3 Apfelbäume
    2 größere und ein 1,5m Kirschbäume
    1 Mirabelle
    1 Birne
    mehrere große Hagebuttensträucher
    Und das hier:
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    ich vermute zwar nicht essbar, aber weiß jemand was das ist?


    Die Lage ist ein Südhang, etwas steiniger Boden, nordrand Schwarzwald.


    Ich dachte bisher an folgendes:
    1-2 Pflaumenbaum
    1-2 Walnuss
    Stachelbeeren
    mehrere Johannisbeerensträucher


    Welche Sorten könnte man empfehlen? Was könnte man noch hinzunehmen? Vlt noch etwas ganz anderes?


    Für Anregungen bin ich dankbar.


    Grüß Avec

  • - Walnussbäume werden sehr groß....
    - Stachelbeeren haben wir auch in Südhanglage, habe dieses Jahr sehr viel ernten können
    - Hasselnussträucher sind auch sehr dankbare Gesellen
    - Pfirsiche als Spalierobst

  • hallo Avec,


    ich würde Dir autochtones Pflanzmaterial empfehlen, also Pflanzen die seit Generationen in Deiner Gegend an diesen Standorten angebaut werden.
    Wahrscheinlich gibts auch bei Dir Baumschulen , die ein entsprechendes Sortiment haben.
    Bezüglich der Nüsse wäre noch an Haselnüsse zu denken , bei den Beeren zB für die Grenzsicherung Brombeeren .


    Frieder

  • Pflaumen und Birnen mögen steinigen Boden nicht so. Zumindestens bei mir :traurig:


    Obstbäume sind zwar gut, werden dir aber erst in ein paar Jahren Ertrag bringen.


    Ich habe mir zwischen die Obstbäume Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannesbeeren gepflanzt.
    Verschiedene Sorten, damit man vom Sommer bis in den Spätherbst was hat. Was frisches und was für die Marmelade....


    Haselnuss habe ich auch ein paar, aber die machen nur die Eichhörnchen und die Krähen fett.


    Tsrohinas


    Edit: Im Schwarzwald hats ja auch strenge Winter. Vielleicht wäre "Bayrisch Kiwi" was für dich?
    Beispiel: http://www.manufactum.de/bayer…ar-maennl-weibl-p1396001/
    Da braucht man immer ein Paar. Schmecken gut und sind Frostunemfpindlich. Eine Rankhilfe ist notwendig, werden so 3 m lang.

  • Danke für die Schnellen Antworten. :lachen:


    Bei den Walnüssen hatte ich gesehen das es auch kleinere varianten gibt, die nur um die 5-7 m hoch werden. An soetwas dachte ich.
    An Hasel dachte ich auch, kenne halt Walnüsse von meinem OPa und mag sie. Vorteil Hasel ist natürlich das sie nicht so hoch werden, zum Verarbeiten finde ich Walnüsse besser. Ein Richtiger Baum würde aber eben viel Schatten werfen (im vergleich zu einem 3m Obstbaum)Ich überleg mir das mit der Hasel. Sind bestimmte sorten zu empfehlen und einfach nach dem gehen was nach Beschreibung passt? Gibt auch eine Rote Sorte aus Kanada die mir schon optisch sehr gefällt :grosses Lachen:


    Die Stachelbeeren stehen schon fest auf dem Plan, wie eben auch die Johannisbeeren.
    Bei Himbeeren und Brombeeren hab ich ein bisschen Bedenken das die zu sehr wuchern. Schwiegereltern haben hinter dem haus schon zig mal alles rausgerissen, kommt immer wieder. Ihnen wurde eine Chemischen behandlung des Bodens empfohlen, sie haben dankend abgelehnt. Sowas würde ich gern vermeiden...und auch das sich dann Triebe beim nachbarn zeigen wenn ich sie in Zaunnähe setze...


    Tsrohinas
    Das wäre sehr schade, eine Pflaumen wollte ich auf jeden Fall, hoffe das wird :peinlich:
    Eine Birne ist ja schon da...
    Das die Bäume ein bisschen Zeit brauchen ist nicht ganz so schlimm da wir ja schon welche haben. Zudem haben wir eben deshalb ja auch vor Sträucher zu setzen.


    frieder59
    Die Örtlichen Baumschulen werden noch konsultiert. Sind aber nur wenige. Wollte mich vorherschonmal informiert haben damit man dann auch weiß was man möchte. Gerade in bezug auf Nutzbarkeit der Früchte etc.


    Gruß Avec


    €: BEVA meinte gerade noch ich solle ihren Holunder nicht vergessen. Einen Holunder wird es auch noch geben.
    Booner: atsächlich, Efeu. Hätte ich nicht gedacht da er ganz anders aussieht. Danke für den Tip, auch an Sigerl


    €2: Bayern-Kiwi? Ist ja abgefahren. ich schau mir das mal genauer an :grosses Lachen:

  • Hi Avec


    Haselnüsse kann ich sehr empfehlen , hatten dieses Jahr eine super ernte , gibt halt ein wenig arbeit zum " saubermachen " .


    Himbeeren , Brommbeeren , Stachelbeeren und Johannisbeeren sind auch super , gibt tolle Konfitüre .


    Kiwis sind auch genial . Hatten am letzten Ort 2 Bäume ( Weiblich - Männlich , gibt aber auch Zwitter ) und hatten immer Kistenweise Kiwis . Stehen bei uns auch wieder auf der Pflanzliste .


    Ein Sanddornstrauch ist auch nicht schlech , hat viel Vitamin C , wie auch ein Hagebuttenstrauch .


    Was auch Preppermässig sinn macht ist Topinambur , wuchern wie wild , sind pflegeleicht und haben viele Nährstoffe . Ist aber nicht jedermans geschmack . Meine BEVA sagt immer dies ist unserne eiserne Reserve wenn wir nichts mehr haben , graben wir die aus . Die werden in einem Krisenfall auch nicht geklaut , die kennt / findet selten einer :winking_face:


    Lass dich in einer guten Baumschuhle beraten , es gibt so viele verschiedene Sorten ( alte , neue usw. ) , da verliert man schnell den überblick . Ist auch ne gute Inspiration und bringt dir neue Ideen , habe da sachen gesehen die ich nicht kannte .


    Gärtnerische Grüsse dess

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  • Guten Abend miteinander,
    Stachelbeeren und Johannisbeeren sind was schönes, wenn man denn dran denkt sie vor den Tauben zu schützen...
    Wobei es unter Umständen auch ein Vorteil sein könnte, falls die Tauben sich die Beeren schnappen möchten :unschuldig:.


    Als Pflaumen habe ich zuhause einen Zwetschgenbaum und einen anderen (dessen Sorte ich aber nicht kenne)
    Der Zwetschgenbaum trägt aber die letzten beiden Jahre nicht so gut.


    Als Apfelsorte könnte ich noch den Bosko(o)p empfehlen, da man ihn relativ lange lagern kann, wenn man ihn anständig sortiert und einen kühlen dunkeln Keller hat.
    Die andere Sorte die ich habe sind Weiße Klaräpfel die ziemlich früh reif sind und somit den Boskoop gut ergänzen.


    Walnussbäume haben, wir nicht. Unser Nachbar hat einen großen Baum, jedoch sind die Eichhörnchen jedes Jahr schneller als er, sodass er meistens nur wenige abbekommt.


    Sonst könntest du je nach Lage des Grundstückes vielleicht noch Weißdorn, Schwarzdorn oder Haselnüsse als Sichtschutz/ Hecke pflanzen.
    Vor allem Schwarz-/ und Weißdorn sind, wenn sie dicht sind unangenehm zu durchschreiten, wie ich seit meinem letzten Einsatz als Treiber weis...

  • Einige Obstartenbäume (z.B. Birnen, Äpfel, Kirschen...) benötigen für gute Ernten andere Bäume ihrer Art in der Nähe... und es gibt gewisse Sorten, die sich besonders gut befruchten. Haben Nachbarn keine entsprechenden Bäume, kann man sich die Passenden zusammensuchen... hier ein paar Listen : http://www.baumschule-pflanzen…4ume-und-obstgeh%C3%B6lze
    Für die kulinarische Vielfalt gibt es einiges, was auch bei uns gedeiht; z.B. die Indianerbanane, Nektarinen, Gojibeeren, Aronia, Honigbeere, Mini- Kiwis (sehr winterhart und nicht so Spätfrost- gefährdet), den Speierling, die germanische Mispel, Aprikosen, Weintrauben...

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Danke für die weiteren Tips


    Ja, die Hasel hab ich jetzt mit auf der Liste. Ein Walnuss wäre einfach zu wuchtig. Wie gesagt, Platz ist da, aber in dessen
    Schatten lässt sich dann ja eher schlecht noch was anbauen.


    An Sanddorn hatte ich garnicht gedacht, hab ich ebenfalls mit aufgenommen.


    Die Kiwis gefallen mir auch sehr gut. Ich denke ich nehme sie mit auf, Pflanze sie aber vlt. erst nächstes Jahr.


    Himbeeren, Weisdorn und Schwarzdorn zur Grundstückssicherung wären zwar interessant, das Grundstück ist allerdings recht groß,
    eine umlaufende Bepflanzung aufwändig. Aber zumindest die Seite zu Straße könnte man damit bepflanzen. Himbeeren würde ich, wenn,
    erstmal nur begrenzt und kontrolliert anpflanzen wollen.


    Bocksdorn habe ich noch mit aufgenommen. Alles weitere werde ich auf jeden Fall merken, brauch ja für die nächsten Jahre auch noch was neues.


    Werde mir dann mal einen Pflanzplan anlegen, nicht das ich zu spät dran bin. Für die Johannisbeere wirds ja schon fast knapp (wäre ja schon vorm Winter dran gewesen).


    Für weitere Ideen und ANregungen bin ich gerne offen.


    Gruß Avec

  • Walnussbäume sondern übrigens über die Wurzeln einen Stoff ab, der andere Pflanzen am Wachstum hindert.
    Dadurch verschafft sich die Walnuss einen Standortvorteil.


    Nachteil für uns: Im Bereich des Wurzeltellers wächst nichts anderes vernünftig.....


    Tsrohinas

  • Wenn Du Neupflanzungen machst, kannst in die Zwischenräume Johannisbeersträucher u.a. pflanzen.
    Solange die Obstbäume klein sind und nicht viel Schatten werfen, hast in der Zeit Beerenobst.
    Wird der Schatten in einigen Jahren zuviel: umsetzen oder mit anderen Gärtnern gegen was anderes eintauschen.


    Weil wer Topinambur erwähnt hat:
    ist mein unempfindliches Lieblingsgemüse, aber unter Bäumen und nahe Beerensträuchern würd ich die nicht anpflanzen, weil wenn man die Knollen ausgraben will, verletzt man die Wurzeln der anderen Pflanzen bzw. das Graben geht viel schwerer.

  • Hallo,


    Bezüglich Äpfel, Birnen, Pflaumen (Zwetschgen) frag ab besten in einer Gärtnerrei din deiner Gegend. Die wissen am Besten was bei euch gut wächst. Verzichte auf exotisches.



    Himmbeeren sind auch immer gut. Mußt halt aufpassen, die wuchern gerne. Am besten abgrenzen mit Betongrenzsteinen.
    Vielleicht denkst auch an Quitten, die sind sehr gut um Marmelade einzudicken. (Pektin)
    Ansonsten gibts auch noch Hollunder, sowohl die Blüten als auch doe Früchte sind sehr gut für Saft.


    Ich würde ich sagen: Besser weniger Sorten, dafür gute Ernte. Vorher ev. auch überlegen, was die Familie gerne isst (Bei meinen ist Erdbeermarmelade ein heißer Tip. Marillen, Trauben und sowas ist eher ein Ladenhüter)


    Hätte ich ein Grundstück, dann würde folgendes drauf stehen:
    4 Himmbeersträucher (gibt welche die man 2x im Jahr abernten kann)
    3 Brommbeersträucher
    3 Stachelbeersträucher
    1 Hagebuttenstrauch


    2 Apfelbäume (Mittelständig, also halbhohe Bäume) Späternte, die Früchte halten länger ev. Grafensteiner
    2 Zwetschgenbäume (Pflaumen)
    1 Quitte


    2 Haselnußsträucher


    Außerdem vielleicht ein Ahornbaum, aber nur wenn wirklich viel Platz ist. Ahornsirup kann man auch bei uns gewinnen, und den Zucker könnte man ev. gut gebrauchen.
    Schwarzbeeren(Heidelbeeren) falls sie wachsen.


    Birnen, Marillen, Pfirsiche, Kiwi würde ich nicht pflanzen. Birnen isst bei uns keiner (Außer ich), und der Rest ist zwar nett aber zu exotisch für meine Gegend.


    Ja, so würde meine Obstwiese aussehen. Fehlt nur das Kleingeld um mir eine zu kaufen :)


    Gruß
    Gerald

  • Zur Arten- und Sortenwahl:


    In den Baumärkten werden grosse, präsentierende Sorten auf klein- und schwachwüchsige Unterlagen angeboten. Du weisst schon, Kirschen die so gross sind wie früher Pflaumen, Pfirsiche, die so sind wie früher Melonen ... Dazu als Pflegehinweise "giessen, schneiden, düngen" ...


    Die Sortenwahl ist wichtig, denn davon hängt ab, ob du längere Zeit Freude an der Sache hast.
    Die Sorten müssen in die Region passen, d.h. dort regelmässig Ertrag ohne übertriebene Pflegeaufwand bringen. Praktisch jede Obstart hat eine Hauptkrankheit (Apfel:Schorf, Birne: Gitterrost, Marille: Monilia usw. ), gegen welche die gewählte Sorte widerstandsfähig sein sollte. Erkundige Dich.
    Was nützen Dir die auf dem Bild schönen Knackkirschen, wenn die Sorte nicht regenfest ist und die Früchte in drei von vier Jahren am Baum platzen und faulen? Das steht aber nicht auf dem Etikett.
    Dass die schönen Aprikosen (heissen bei euch wohl Marillen) ohne eine Spritzung alle zwei Wochen bei nasser Witterung an Monilia zugrunde gehen, steht auch nicht auf dem Etikett.
    Die Zwergbäume passen eher für das typische EFH, wo neben Carport, Zierrasen und Kirschlorbeerhecke kaum Platz ist. Weil sie kaum ins Holz wachsen und der Baum sich in die Früchte erschöpft, sind sie anfälliger auf Krankheiten und Wunden und Astverluste wegen Schneebruch oder so gleichen sich kaum mehr aus.


    Bäume spritzen zu müssen macht keine Freude, deshalb Sorten wählen, wo das nicht erforderlich ist.


    Wenn du jeden Sommer mehrere Wochen in Urlaub bist, dann pflanze nichts, was dann reif wird. Das betrifft Beerenobst und frühe Steinobstarten (Aprikose, Kirsche und frühe Pflaumen). Die zu erwartende Reifezeit hängt wiederum vom Lokalklima ab.


    Deshalb: Ab zur Baumschule. Nimm lokale robuste Sorten. Lagersorten sind für Selbstverbraucher wichtig. Die modernen Sorten sind auf gute Präsentation, Knackigkeit und süssen Geschmack gezüchtet. Haltbarkeit ist in Lagerhäusern mit Kunstklima (95%CO2-Atmosphäre bei 5 Grad und optimaler Luftfeuchtigkeit) kein Problem und deshalb ist das kein Zuchtziehl moderner Sorten mehr. Du solltest aber Sorten wählen, die sich in einem gewöhnlichen Obstkeller halten.


    Dann sollte man auch an die realistisch zu erwartenden Mengen in einigen Jahren denken. Willst Du 100 Kilo Pflaumen verarbeiten müssen? Die Bäume kennen, wenn es ihnen gut geht, kein Erbarmen.


    Zur Walnuss: Im Abstand von weniger als 5m zum Stamm sollte nichts anderes sein, also auch nicht die Enden der Fruchtäste andere Bäume.
    Gibt es keine Walnüsse in der Flur, wo man auflesen kann, weil die sowieso keiner nimmt?


    Wenn die Fläche gross ist, achte darauf, dass sie maschinengängig bleibt, sonst musst du das Gras von Hand mähen, ernten und abführen. Es sind grosse Mengen!
    EIn Bauer holt das Zeug höchstens, wenn er dazu nicht vom Trecker runter muss.


    Wenn da Schafe oder Rinder sind, musst du grosszügig mit mehreren grossen Pfählen einen Verschlag um das Bäumchen bauen, die Viecher ruinieren sonst alles.


    Eine gute Methode, um an spezielle Sorten zu kommen:
    Lerne pfropfen (Kurs meist im März. Da lernt man auch Gleichgesinnte kennen, und du bekommst Pfropfwerkzeug und wurzelnackte Unterlagen in benötigter Menge für wenig Geld). Dann merkst Du dir im Herbst Bäume mit Sorten, die du möchtest. In alten Hochstammbeständen und um die Höfe findet sich sicher etwas, wenn man die Augen offen hält und zur rechten Zeit unterwegs ist. Du fragst dann die Besitzer, ob du im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr Pfropfreiser holen darfst. Das wird dir niemand abschlagen - wobei es auch mit gestohlenen Reisern ganz gut funktioniert.


    Ich kann dir empfehlen, eine pilzresistente Tafeltraube anzupflanzen. Wir haben eine solche Pergola und von Ende August bis Ende Oktober immer frische Trauben. Nimm keine Weinbautrauben, die muss man dauernd spritzen.
    Auch hier ist die Sortenwahl wichtig! Es gibt Sorten, die verrieseln (die Traube verliert schon vor der Reife viele Beeren oder fällt beim Abnehmen auseinander), die nicht ausreichend regenfest sind und auch solche, die ohne jeden Eingriff ausser dem Frühjahrsschnitt wunderbar gedeihen, aber furchtbar langweilig schmecken. Man kann zwar später umpfropfen, aber man verliert einige Jahre Ertrag und es ist unnötig. Je rauher die Lage, desto früher muss die Sorte sein.


    Frag doch mal beim Landwirtschaftsamt an, was die für Sorten empfehlen. Meist gibt es ein Forschungsinstitut oder eine Abteiliung für biologischen Landbau. Durchfragen! Bayern ist da vorbildlich (mit ausführlichen Anleitungen und Kommentaren zur Sortenwahl für Erwerbsbau und Hausgarten), vermutlich gibt es für Kärnten auch so etwas.

  • Zitat von Luftikus;205710

    Wenn Du Neupflanzungen machst, kannst in die Zwischenräume Johannisbeersträucher u.a. pflanzen.
    Solange die Obstbäume klein sind und nicht viel Schatten werfen, hast in der Zeit Beerenobst.
    Wird der Schatten in einigen Jahren zuviel: umsetzen oder mit anderen Gärtnern gegen was anderes eintauschen.


    Weil wer Topinambur erwähnt hat:
    ist mein unempfindliches Lieblingsgemüse, aber unter Bäumen und nahe Beerensträuchern würd ich die nicht anpflanzen, weil wenn man die Knollen ausgraben will, verletzt man die Wurzeln der anderen Pflanzen bzw. das Graben geht viel schwerer.


    Die Beeren bekommen eine Extra-Ecke , aber danke für den Tip.
    Die Topinambur kann ich mal testen, aber ich denke auch eher zukünftig.


    Zitat von DerGerald;205714


    Himmbeeren sind auch immer gut. Mußt halt aufpassen, die wuchern gerne. Am besten abgrenzen mit Betongrenzsteinen.
    Vielleicht denkst auch an Quitten, die sind sehr gut um Marmelade einzudicken. (Pektin)
    Ansonsten gibts auch noch Hollunder, sowohl die Blüten als auch doe Früchte sind sehr gut für Saft.


    Ich werd das mit den Randsteinen mal versuchen, Himbeeren hab ich ja schon auf dem Plan.
    An Quitten bin ich auch interessiert, das aber auch eher nächstes Jahr.
    Hollunder steht schon auf dem Plan.



    Zitat von DerGerald;205714


    Außerdem vielleicht ein Ahornbaum, aber nur wenn wirklich viel Platz ist. Ahornsirup kann man auch bei uns gewinnen, und den Zucker könnte man ev. gut gebrauchen.
    Schwarzbeeren(Heidelbeeren) falls sie wachsen.


    Birnen, Marillen, Pfirsiche, Kiwi würde ich nicht pflanzen. Birnen isst bei uns keiner (Außer ich), und der Rest ist zwar nett aber zu exotisch für meine Gegend.


    Klar, ein Ahorn sieht auch gut aus. Mal sehen.
    Birnen hats schon. Die anderen Sachen sehe ich auch eher für nächstes jahr vor.


    @jp10686

    Danke für deinen Ausführlichen Beitrag.
    Bezüglich der Sorten werde ich mich in den regionalen Baumschulen auf jeden Fall noch informieren. Da ich noch keine hier kenne hab ich heut mal im Gartencenter des Vertrauens angeruen (die auch selbst auf ner großen Freifläche kultivieren), aber alles was obstbäume und -sträucher sind bekommen die auch nur geliefert - und zwar März/April. Da ists für die Johannisbeeren schon zu spät. Ich hoffe noch eine Baumschule auftreiben zu können, sonst müsste ich zumindest die Sträucher bestellen. Hier sehe ich allerdings auch kein zu großes Problem.


    Bzgl. der Mengen: der volle Ertrag wird je nach Schnitt meist erst nach 10-15 Jahren erreicht. Bis dahin würde ich aber auch genr einiges ernten. Sollten die Mengen zu groß werden kann ich doch regelmäßig die Fruchtzweige stutzen, oder? die dann geringere Menge sollte sich auch in einer besseren Qualität der verbleibenden Früchte bemerkbar machen.


    Vom Walnuss bin ich nun erstmal weg. Auch wenn ich in den letzten Monaten verstärkt hier zu Fuß unterwegs bin hab ich noch keinen gesehen. Auf freiem Feld nicht und der Wald besteht überwiegend aus Buchen und Fichten.


    Maschinengängig...wie gesagt Hanglage. Unten flacher, mit zunehmender Steigung. Der Vorbesitzer hat wohl in den letzten Jahren immer mit nem Freischneider gemäht, im Häuschen steht aber auch noch ein Flymo, der auch läuft. Ob er den verwendet hat muss ich mal fragen.
    Befahren geht nur in den unteren paar Metern, den Rest kann man vergessen. Wir haben aber im Dezember das zuvor hohe Gras und viel Blätter zusammengezogen und das ging ganz gut. Der 1000l-Kompost den ich gebaut habe reicht allerdings nicht, brauch noch nen 2. Und dann mal sehen was wir diesen Herbst machen...


    Das Pfropfen schau ich mir mal an. Denke das aber schon bei meinem Opa gesehen zu haben.


    Weintraube haben wir auch eine, dürfte aber eine aus dem Weinbau sein und ist inzwischen recht groß an einer mauer hoch gewachsen. Wir haben sie gestutz und werden mal sehen was sie bringt. Ggf. wird sich ersetzt.


    Beim Landwirtschaftsamt schau ich mal.


    Gruß Avec

  • Es ist zwar für dich mittlerweile nicht mehr von Bedeutung, aber für zukünftige Leser: Der Walnussbaum hat noch den Nachteil dass er mindestens zweimal in seinem Leben versetzt werden muss, damit er richtig guten Ertrag bringt. Das liegt vermutlich daran dass beim Versetzen die Wurzeln beschädigt werden, was wiederum deren Wachstum anregt.


    Zweitens ist das Laub sehr gerbstoffhältig und verwittert nur extrem langsam. Der entstehende Humus ist für die meisten Pflanzen zu sauer.


    Allerdings hat die Walnuss schon auch Vorteile: Ist der Baum einmal groß genug können selbst ganze Eichhörnchengeschwader nicht mehr so viel Ernten dass für dich nicht genug überbleibt. Und zur Not sind Eichhörnchen sehr empfindlich gegenüber Vogeldunst...



    Topinambur ist nur dort eine gute Eiserne Reserve wo es keine Wildschweine gibt. Für diese ist er nämlich ein absolutes Leckerli und wird mit grenzenloser Ausdauer bis auf das letzte Knollenfetzelchen gesucht und gefunden. Wie der Garten dann hinterher aussieht kann man sich vorstellen.
    Andererseits: Ackern kann man sich dann sparen - einfach eggen und neu aussäen. :face_with_rolling_eyes:


    Haselnüsse liefern im Verhältnis zu ihrer Standfläche einen extrem hohen Ertrag, ohne zu viel Sonne zu verschlingen. Sie machen zwar auch viel Dreck (Laub) und der Rasen rundherum muss zumindest in der Erntezeit sehr kurz gehalten werden, da man die reifen Nüsse ja vom Boden aufsammelt. Das gilt aber für Mostobst genauso...


    Was mich zum nächsten Thema bringt: Most! Most ist nicht nur ein gichtverursachendes und berauschendes Getränk sondern auch eine prima Methode, Kalorien lecker zu konservieren. Mostmachen ist viel Arbeit, macht aber auch Spaß! Allerdings braucht man dafür auch einiges an Equipement, das dann aber jahrzehntelang hält: Mostpresse, Trestermühle, Fässer, einen Mostkeller und diverses Kleinmaterial.
    Da aber Obst und viele Wurzelgemüse ohnehin am besten im Erdkeller gelagert werden empfielt sich die Anlage desselben ohnehin.
    Aus Most kann man auch Essig gewinnen, den Trester theoretisch noch zu Pektin weiterverarbeiten oder an Schweine verfüttern. Trester gibt auch guten Kompost, sollte aber mit ein wenig trockener Rohfaser (Heu, Stroh, ...) vermengt werden.
    Man kann auch direkt nach der Pressung (ideal: einen Tag lang im Fass abstehen lassen, damit sich die Schwebstoffe absetzen) in Flaschen abziehen, sterilisieren und hat so einen Jahresvorrat an Süßmost/Apfel-Birnensaft.


    Marillen würde ich nur an einer windgeschützten Südwand pflanzen, da sie sehr empfindlich sind. In Österreich ist (zumindest nördlich der Alpen) eigentlich nur die Wachau ein klassischens Marillengebiet, da die Donau als Temperaturpuffer dient und es daher im Winter selten zu starken Nachtrfrösten kommt. Vor allem die Eisheiligen kann die Marillenernte total ausfallen lassen!


    Bei allen Obssorten würde ich frühe, mittlere und späte Sorten pflanzen. Frühe Sorten bringen vergleichsweise wenig Ertrag und haben meistens eine sehr kurze, intensive Ernteperiode (die angesprochenen Klaräpfel). Mittlere Sorten sind dann die klassischen Speiseäpfel, die von Anfang September weg erntereif sind und bis ca. Dezember lagerfähig sind. Späte Sorten (z.B. Ausbacher Roter - eine sehr robuste Sorte) können dann bis in den März gelagert werden können.
    Man sollte auch verschiedene Apfelsorten anbauen, da nicht jede Sorte ausreichend Pollen bildet.


    LG,


    Maresi


    PS: Pollen -> Honig! Hier mit den einschlägig bekannten Spezialisten in Verbindung setzen...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ende März ist eigentlich schon zu spät zum Pflanzen von wurzelnackten Gehölzen, zumal wenn es ein frühes Jahr wird. Der Baum will dann austreiben, sollte also schon Feinwurzeln haben. Falls es doch sein muss: fleissig giessen und die Baumscheibe mulchen!
    Du kannst aber problemlos Sträucher in grosse Plastiktöpfe pflanzen (grosse Töpfe!) und dann irgendwann ins Freiland damit, die Wurzeln werden ja nicht mehr beschädigt.
    Wenn die Baumschule Topfware liefert: Achte darauf, dass die Pflanzen nicht zu lange im Topf waren. Besonders bei Bäumen ist das kritisch, weil dann die Wurzeln zu einem Zopf verflochten sind, sich gegenseitig würgen und das nicht mehr zu richtigen standfesten Bäumen wird. Das kann man zwar alles wegschneiden, aber dann müsste man auch die Krone fast vollständig entfernen und wäre dann mit einem kleineren Baum besser bedient.


    Was ich gemacht habe: Auf wurzelnackte Hochstamm-Unterlagen (aus Samen vom Vorjahr, bei der Baumschule 1-2 Euros das Stück) im März auf Kopulation veredelt. Die dann in grosse Töpfe gepflanzt und bis in den Herbst darin belassen. Man hat die jungen Veredelungen dann beim Haus und kann besser dazu schauen. Im Herbst habe ich dann die, welche angewachsen sind, geputzt (Doppeltriebe des Edelreises und Seitentriebe der Unterlage entfernt) und ins Freiland gepflanzt.


    Je schlechter der Standort ist, desto kleiner sollten die Bäume sein. Grosse Bäume sind verwöhnt, d.h. an gedüngte und immer feuchte Erde gewöhnt, und haben zum Wurzelwerk eine viel zu grosse Krone. Die Baumschule bzw. Gärtnerei macht das, um den Ballen klein zu halten. Solche Pflanzen tun sich dann schwer, in schlechtere Erde einzuwachsen, und werden von kleineren Pflanzen meistens bald überholt.


    Wenn die Bäume zu gross werden: Ein Baum will eine gewisse Grösse erreichen, bevor er in Ertrag geht. Schneidest du das alles weg, treibt er nur noch mehr ins Holz. Du kannst aus einer Hochstamm- oder Wildsämlingsunterlage nicht durch Schneiden einen Zwergbaum machen - oder wirst dann nur Holz ernten.
    Da muss man schon wissen, was man möchte.


    Hochstämme sind mühsamer zu ernten, aber dafür ist die Bewirtschaftung des Grüns darunter einfacher.
    Weil Leitern anstellen am Hang mühsam und unbequem ist, empfehle ich Dir die Beschaffung eines "Apfeldiebs": Ein Pflücker, bestehend aus einer Klappe vorne an einer Bambusstange, die durch einen Draht im Bambus mit einem Griff verbunden ist,womit man die Äpfel mit der Klappe fassen und ablesen kann. Das Modell mit einem Krönchen und Stoffbeutel darunter funktioniert schlecht, wenn die Früchte schwer vom Zweig lassen oder nicht gut zugänglich sind. Mit der Klappe kann man auch ins Zweiggewirr hinein.
    Dann brauchst Du
    noch eine gute Hochastschere mit Teleskopstange - spart viel Zeit bei der Baumpflege und schont die jungen Bäume.


    Obstbau ist eine Sache, wo man viel Geduld und Erfahrung braucht, weil man nichts forcieren kann und weil sich mache Fehler erst nach Jahren auswirken. Deshalb versuche, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, vor allem mit Leuten, die Deine Ecke genau kennen.