Verbesserung meines Beiles

  • Hallo zusammen, möchte euch gerne zeigen was ich aus einem günstigen (~7Euro) Küchenbeil vom Baumarkt gemacht habe.


    Hab mich im Baumarkt ein wenig umgesehen und habe beschlossen das günstige Beil zu kaufen da ich nicht zuviel Geld dafür ausgeben wollte.
    Man muss aber beachten (egal ob günstig oder teuer), das die Maserung des Stiels durchläuft, da dieser sonst bei der Belastung von Schlägen aussplittern könnte!


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    Was habe ich nun alles gemacht....
    Hab den kompletten Stiel vom Lack befreit und ihn am hinteren Teil etwas schmäler gemacht damit ich ihn später mit einem umwickeln kann (das trägt nochmal gut 8mm auf und sollte berücksichtigt werden)


    Die Schneide vom Axtkopf habe ich mit dem Winkelschleifer bearbeitet und dann auch den ganzen roten Lack vom Kopf abgeschliefen!
    Wenn man das mit einem Winkelschleifer statt mit einer Feile macht muss man aufpassen das man nicht zuviel Material aufeinmal abnimmt und das Metall nicht zuheiß wird und es blau wird! Am besten immer wieder in einen Eimer mit kalten Wasser abkühlen!


    Danach wurde der Axtkopf mit der Sprühdose lackiert.
    Als dieser trocken war beizte ich den Stiel, dafür hab ich eine lösungsmittelhaltige Beize genommen da diese tiefer ins Holz einzieht. Durch mehrmaliges einölen mit Leinölfirnis ist jetzt der Stiel witterungsfest.


    Als letztes umwickelte ich das Ende des Stiels mit und machte mir noch eine Scheide aus Kydex!


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    Hoffe es gefällt euch!


    Gruß Energie

  • Hi,


    mir gefällt deine Mod. aber was ist jetzt an dem Beil besser, außer vielleicht dass man Paracord dabei hat, wobei sich da die Frage der Haltbarkeit als Griffwicklung im harten Gebrauch stellt? In meinen Augen ist es jetzt einfach anders. Ist natürlich nur meine subjektive Sicht.


    LG. Nudnik

  • Also ich glaube das ich eine Verbesserung in Sachen Haltbarkeit (durch ölen des Stiels) Sicherheit (bessere Griffigkeit des Stiels durch Paracordwicklung, Tragesicherheit durch die neue Scheide)der Vielseitigkeit (Paracord kann man bei Bedarf auch abnehmen) und auch der Optik erreicht habe.


    Deine bedenken in Sachen Haltbarkeit der Wicklung mit Paracord verstehe ich, kann ich aber wiederlegen.
    Habe das schon mal bei einem anderen Beil gemacht was fast täglich im gebrauch ist und da ist noch nichts locker geworden.
    Mann muss nur aufpassen das es richtig fest gewickelt ist und den Stiel vorher so bearbeiten dass das Paracord nicht nach vorne rutschen kann. Wenn man hinten ein Loch bohrt und es da durch führt und danach verknotet rutscht es auch nicht mehr nach hinten weg.


    Gruß Energie

  • Hallo Energie


    Wieso hast du denn den Axt Kopf mit dem Winkelschleifer bearbeitet?
    Ich kenne mich da nicht aus, hast du durch die neue Geometrie jetzt bessere Spalteigenschaften?
    Oder war der Grund, dass du Gewicht einsparen wolltest?


    Wie gesagt ich habe keine Ahnung von Beilen, nimm mir die Fragen nicht übel, ich will nur verstehen und dazulernen.. :)


    Grüsse
    Sova

    SI VIS PACEM PARA BELLUM

  • Hallo Sova,
    hab das Beil mit einem Winkelschleifer bearbeitet müssen weil die Schneide von Beilen in diesem Preissegment eher einer bewusst abgerundeten Kante ähnelt:) Normal nimmt man dafür eine Feile her, das war mir aber dann zuviel Arbeit und wenn man ein wenig Übung mit dem Winkelschleifer hat geht das auch ganz gut!


    Zum Thema Geometrie: Bei Äxten ist die Einhaltung des Keilwinkels je nach Axttyp und Einsatztyp wichtig. Äxte mit schneidender Funktion, wie zB zum Fällen oder Entasten verfügen über eine beidseitig angeschliffene schlanke Klinge mit relativ spitzen Schneidwinkel (20-25Grad)
    Äxte mit spaldender Funktion übere schwere Klingen mit relativ stumpfen Schneidwinkel (25-30Grad).
    Zudem ist auch die Schneidform wichtig. Die Ballige schneide verwendet man bei großer Belastung wie zB beim fällen oder spalten. Eine gerade verwendet man bei arbeiten bei denen mehr präzision benötigt, wie zb zum Bildhauen oder bei Tischlerbeilen.



    Hab mein Beil einen Spitzen winkel verpasst, 20 Grad, damit ich es auch für feine Hack oder Schneidarbeiten verwenden kann!


    Hoffe ich konnte helfen,


    Gruß Energie

  • Sieht jedenfalls schön aus.
    Das Auge hackt mit :winking_face:


    Allerdings hat farblich alles seine Vor- und Nachteile.
    Das rote Beil kannst weniger leicht vergessen und liegenlassen, weil es gleich ins Auge sticht.
    Auf ein tarnfarbiges musst besser aufpassen, wenn es im Gelände liegt.

  • Hallo Energie,


    mir erschließt sich aber noch immer nicht wozu man eine Axt braucht, ok um Anzündholz für den Ofen zu machen mal ausgenommen.


    Was machst du mit deiner, zugegeben schicken, Axt alles.


    Ich hab nämlich bisher noch keine gebraucht


    Neugierige Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Egal ob Beil, Axt oder Spalthammer ein guter Nutzeffekt ergibt sich auch aus dem anderen Ende, ein guter Hammer um Dinge in den Boden zu rammen, hartes zu zerklopfen oder eben auch um Holz zu fügen.


    LG Wolfgang

  • Zitat von olafwausr;207263

    mir erschließt sich aber noch immer nicht wozu man eine Axt braucht,


    Seltener Nebennutzen: waffenscheinfreies Nahkampfwerkzeug oder Einbrecherschreck?
    (sehr effektiv wenn das Gegenüber nichts überlegenes dabei hat)

  • hmm..... jaaa


    ihr habt recht, man kann eine Axt als Hammer benutzen, besser geht es aber mit nem Hammer, klar geht die auch für den Nahkampf, wenn nix anderes da ist, sicher.


    Aber wozu braucht man explizit eine Axt?


    Noch immer neugierig, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Zitat von olafwausr;207272

    Aber wozu braucht man explizit eine Axt?


    Zum Entasten eines gefällten Baumes.
    Ich hab mal gelesen, alles was dicker als 8cm ist, SÄGT man und alles was dünner als 8cm ist, HACKT man.

  • Ja da hast du recht, zum Entasten geht das, aber glaub mir, nach dem 3. Baum nimmst du keine Axt mehr,


    zumal die Kettensäge in dem Moment sowieso rumsteht.


    Da aber die meisten keine Waldbesitzer sind, erschließt sich mir der Sinn einer Axt immer noch nicht - Ja ihr habt recht, ich nerve.


    Aber ich habe in den letzten 50 Jahren aber noch nie dümmlich rumgestanden und mir gesagt: "verdammt, wenn ich jetzt ne Axt hätte. das wäre genial"


    Beste grüße, Olaf die Nervensäge

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Hallo Zusammen


    Hier mal einige Vorschläge für was ein Beil / Axt gut sein kann:
    - Entasten, und glaub mir, ein richtiges und scharfes Beil ziehe ich jederzeit einer Motorsäge vor, also bei Ästen bis zu 6-8cm.
    - Spalten von Holz für Chemineé, die Lagerküche, etc.
    - Pioniertechnische Arbeiten (wie z.B. eine Brücke bauen oder so; mehr Ideen unter http://www.pioneeringprojects.org/projects/index.htm)
    - Als Ersatzspaltkeil
    - Zum Nageln, und damit meine ich nicht den Nagel zum Bilder aufhängen, sondern grosse, welche wiederum für die Pioniertechnik nötig ist
    - Als Messer, auf jeden Fall nur notbehelfsmässig
    - Für Verteidigung (da gibts es auch spezielle Beile wie der Tomahawk oder die Wurfaxt)
    - Ideal fürs Grobe beim Schnitzen (für Bogen, Löffel, etc.)
    - Die grosse Spaltaxt als Notbehelfs-Amboss (Habe mal so spontan kleine Messer hergestellt)
    - etc.


    Eine richtige Axt oder Beil ist also Gold Wert, wenn du vor hast etwas grösseres aus Holz zu bauen, Feuerholz bearbeitest oder zur Verteidigung. Ansonsten braucht man wirklich keine Axt bzw. ein Beil. Ich habe auch nicht immer eine dabei. Meist kommt man mit einem Messer durchaus über die Runden. Und trotzdem bin ich froh verschiedene Modelle zu besitzen.


    Gruss Moski

    Keep It Simple

  • @ luftikus, ich habe generell eine Vorliebe für Camoflage :)
    Bin mir daher gewohnt noch besser darauf zu achten wo ich was hinlege. Das rot was das Beil vorher hatte ging leider gar nicht :lachen:


    olafwausr, für mich ist ein Beil schlichtweg das Multitool schlechthin! Habe den Umgang damit sehr früh von meinem Opa gelernt, der hatte bei waldarbeiten auch immer ein Beil mit! Ist aber sicher auch Geschmackssache und es obliegt jeden selbst was er nun "lieber" hat, Machete, Beil, Rambomesser...... umgehen muss man damit können!
    Ein Bekannter von mir hat sogar ein Beil unter seinen Bett liegen.....für den Fall der Fälle:lachen:


    Gruß Energie

  • Vom Umschleifen hast du ja schon geschrieben.
    Es hängt aber so ziemlich alles an der Qualität des Stahls, und die ist bei Baumarkt-Billigbeilen dem Preis entsprechend. Wenn der Schneidenbereich aus einem besseren Werkzeugstahl in den Beilkopf eingesetzt ist, hast du schon bessere Qualität erwischt. Was preislich Massenware ist, wurde aus einem Stück gesenkgeschmiedet und grob geschliffen.
    Zum Feuerholz spalten, spreisseln, Nägel einschlagen und Finger abhacken wird es taugen. Wenn du aber nur schon regelmässig Pfähle anspitzest damit, wirst du einen hochwertigeren Stahl schätzen. Wenn du mal Baureparaturen an älteren Blockbauten machst, brauchst du etwas Besseres.


    Was man mit einer Axt alles machen kann und wie rasch das geht, wenn man es kann, versteht man erst, nachdem man es einmal gesehen hat.


    Ein Beil als Spaltkeil zu gebrauchen ist keine gute Idee, weil das Haus dieser Belastung nicht gewachsen sein dürfte, wenn es mal schwer geht. Bessere Beile, die auch zum Nägel einschlagen gemacht sind, haben eine gehärtete Bahn und die mit einem Hammer aus Eisen zu treiben ist gefährlich.


    Die Griffigkeit des Stiels wird wesentlich durch die geschwungene Form, den ovalen Querschnitt und die Verdickung am Hinterende erreicht.


    Gute Werkzeugstiele sind roh, nicht tauchlackiert. Man schleift sie vor erstem Gebrauch mit feinem Sandpapier nach und reibt sie mit Leinöl ein, dann arbeitet es sich noch besser damit.
    Ich habe jedenfalls noch nie das Bedürftnis empfunden, die Griffigkeit von richtig ausgeformten Werkzeugstielen durch Umwicklungen zu erhöhen. Das ist beim Arbeiten damit eher lästig.


  • Mit der Stahlqualität im Schneidebereich hast du sicher recht! Qualität macht sich im absoluten Vergleich sicher bezahlt! Aber ich muss dir sagen das es für meine Zwecke reicht, habe mir zuvor schon mal das gleiche Beil besorgt und damit viel gearbeitet (Bogenbau Ahorn/ Esche), ich war echt überrascht wie gut sichdie Schneid hält!


    Deswegen hab ich es mir wiedergeholt um es in meinen BOB zu integrieren! Habe auch immer einen Schärfstein und etwas Schleifpapier dabei, denn es lässt sich halt leider nie vermeiden Scharten in die Schneide zu bekommen, egal bei welcher Stahlqualität.


    Gruß Energie

  • Zitat von olafwausr;207263

    Ich hab nämlich bisher noch keine gebraucht

    ... da geht es mir wie dir; ich habe sehr viele Dinge im Leben (noch) nicht gebraucht und für vieles erschließt sich mir nicht der Sinn.


    Zuerst einmal unterscheide ich zwischen Beil (Küchen- u.ä. Beil - dazu gehört auch das der Bundesehr- Panzer-Ausstattung für Pionier-Einheit) und Axt zum Spalten oder fällen für dickeres Holz.


    In meiner Kinder- und Jugendzeit waren Beile Gegenstände des täglichen Gebrauchs (da gab es schlicht und einfach noch keine "Wald-Mopeds" und zuhause keine Öl-Heizung) - es war Kinderarbeit etliche m³ Holz für den Winter zu spalten.


    Im (Bau-) Handwerk wurden Beile nicht nur von Zimmerleuten verwendet, denn vor Trennschleifer und Schlitzfräsen war eine der ersten Arbeiten eines Elektrikers Schlitze (wie ein Specht) ins Mauerwerk zu picken und der Maurer hackte mit zwei Schlägen einen Hohlblock-Stein durch (es gab noch keine Halben) Ziegelsteine wurden mit dem Maurerhammer geteilt.


    Nun Metzger bedienten sich auch solcher Werkzeuge, die heute innerhalb einer Generation durch Elektrische verdrängt wurden (nun ja, der Fortschritt erzeugt dann die Angst vor einem Stromausfall - in der Nachkriegszeit mehrmals in der Woche


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
    (je nach Gusto; in der geheitzten Stube oder beim Ausprobieren der Ausüstung unter winterlich-(kalten) Bedingungen
    Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Mal meine unmaßgebliche Meinung dazu


    Du kannst Die Axt aufhübschen so viel wie du willst
    deshalb wirds keine bessere Axt.


    Die zeit und Arbeit hätte ich gespart und mir ne
    Fiskars oder was in der Qualität geholt


    Wer billig kauft, kauft immer zwei mal :frowning_face:
    und nur weils jetzt hübscher anzuschauen ist
    wirst Du damit nicth besser arbeiten können.


    Mach mal ein zwei Meter Holz mit der Axt,
    und dann mit einer guten Fiskars


    danach höre ich dann gerne wieder von Deiner Axt :)


    Schöen Grüße


    Eugen j.keusen

  • Ohne den Wert deiner Bastelei schmälern zu wollen, aber eine gute Axt oder ein gutes Beil wollen aus gutem Material geschmiedet sein. Billigwerkzeug aus dem Baumarkt ist und bleibt Schrott, egal wie schön man es überarbeitet.:traurig:


    https://www.youtube.com/watch?v=E89nlVmPeeU


    Door Miesegrau


    Mit Gränsfors Bruks Wildmarksbeil........:)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)