Biwaksack, oder: wie bleibe ich trocken im Schlafsack?

  • Ein Biwaksack hat auch den Vorteil, dass man sich überall hinlegen/setzten kann und nicht drauf angewiesen ist Heringe in den Boden treiben zu können. Grad im alpinen Bereich ist das ein enormer Vorteil. Auch braucht man keine große "ebene " Fläche sonder ist sehr flexibel in der Wahl des Schlafplatzes.
    Mir ging es schon oft so, dass ich bei Touren Probleme bekommen hätte mein 2Mannzelt aufzubauen, mit dem dem Biwaksack wars aber nie nen Problem nen Plätzchen zu finden. Wer auch,al abseits in den Bergen rumkletterr wird verstehen was ich meine.



    Ich selbst nutze mittlerweile einen Biwaksack mit eVentmembran von Exped und kann ihn nur empfehlen. Davor hatte ich verschiedene alte Militärvarianten mit Goretex (BW und Amis) und würd den neuen jederzeit vorziehen. Getestet wurde mittlerweile bis -25Grad und 4 Tage Dauerregen. Ich finde ihn sehr durchdacht mit vielen kleinen Details die mich überzeugen( Drahtbügel, Moskitonetz, Belüftung, Platz im Kopfteil für Ausrüstung usw.) einziger Nachteil ist der etwas mühsame Einstieg.


    Bei verregneten Touren lass ich den Schlafsack und die Isomatte meistens gleich im Biwaksack, ausrollen und rein legen... Schneller hat man keinen trockenen Schlafplatz.

    Gruß Sidge

  • Hallo @ll,


    Habs es an anderer Stelle schon mal geschrieben wie ich es mache-


    Zuerst Suche ich mir zwei Bäume die ca.3 meter voneinander Stehen,dann ein Seil zwischen den Bäumen spannen in Höhe von ca. 1 Meter,darüber kommt das Tarp,abspannen mit Expander,oder Schnur,Boden absuchen nach Spitzen Gegenständen,tun dem Biwaksack nicht gut;-)


    Dann der BW-biwaksack auf den Boden,IN den Biwaksack dann die Termomatte,darauf der Schlafsack und wer möchte noch ein Aufblasbares kopfkissen,Fertig ist die Schlafstelle,bevor ich allerdings da reinkrabble gibts noch eine Runde aufwärmen und die gute Woolpowerwäsche,je nach Witterung noch eine Fleccejacke,dann wirds aber immer kuschelig Warm:-)


    Hat den Vorteil das man nie von der Matte rutscht,der Biwaksack hällt alles schön am Platz.Das Tarp kann man an einer Seite dank des Expander´s aushängen zum "Bettenmachen".


    Die Stiefel werden vorher noch grob geputzt und am Feuer getrocknet,nicht zu nahe am Feuer,Leder wird Brüchig,dann ab in den Stiefelbeutel und in den Biwaksack gelegt,an die Füss,ich Hasse Kalte Schuhe zum Anziehen,genauso wie kalte Socken am Morgen.


    Gruss Kraftwerk

  • Zitat von Kraftwerk;215861

    Hat den Vorteil das man nie von der Matte rutscht,der Biwaksack hällt alles schön am Platz.


    Das stimmt. Vorausgesetzt, der Biwaksack hat ausreichend Raum für Matte, Schlafsack und Schläfer. Ich muss die Matte draußen lassen, da es vor allem im Fußraum ansonsten sehr eng ist. Erstens ist schlafen mit abgewinkelten Füßen nervig. Zweitens wird der Schlafsack in dem Bereich dann auch stark komprimiert, was die Wärmeleistung natürlich herabsetzt.

    I feel a disturbance in the force...

  • Tag
    Also ich abe ein Sugbag bivi,war damit 2 wochen in Schweden unterwegs,
    eigentlich eine ganz gute sache.
    Einzig man muss fast ein Tarp mitnehmen um auch das Gepäck trocken über Nacht zu bringen
    und man hat halt keinen Platz um Mückenfrei z.b. die Kleider zu wechseln.
    Vom gewicht her ist man dan wieder im bereich eines durchsnitlichen Trekkingzelt, dafür um einiges flexibler.


    Gruss Delete

  • Hallo @ll,


    Beim Nochmaligem Durchlesen meines Set´s ist mir ein Fehler aufgefallen,Natürlich sollte man(n) ein poncho oder die BW- "Elefantenhaut" vorher auf den Boden legen,Zwecks Trockenliegen....Bitte dies zu Entschuldigen.


    Gruss Kraftwerk

  • Zitat von Kampfhamster;215626

    Trotz -5° .... Wärme war auch gar nicht das Problem. Hatte sogar fast schon zu warm dank Iso-Matte, Fleece-Inlet und Biwaksack.


    Allerdings war mein Schlafsack am Morgen ziemlich nass weil das Kondenswasser nicht raus konnte.


    Biwaksack ist der Ajungilak Bivi Bag von Mammut.


    Ich habe seit kurzem auch einen Biwaksack und habe diesen 3 Nächte getestet im Januar bei Temperaturen von etwas unter null. Es ist der Gore-Tex Hopped Bivy der niederländischen Armee von Fesca, der wohl baugleich ist mit dem Carinthia Explorer. Nur eben als Armeeware deutlich preiswerter. Ich habe etwas über 70€ bezahlt.
    Ich hatte auch eine Isomatte ein Inlett und einen Schlafsack im geschlossenen Biwaksack. Den Schlafsack hatte ich nicht ganz geschlossen, da warm genug und durch den Temperatur-Unterschied ist wohl viel Feuchtigkeit nach außen gelangt. Es hat zwei Nächte geschneit, die Schneeflocken sind auf dem Biwaksack geschmolzen. Innen war auch etwas Feuchtigkeit, aber es hielt sich in Grenzen und ich fand es völlig in Ordnung.


    Ich weiss nicht, ob dein Biwaksack atmungsaktiv ist, aber vielleicht ist das das Problem?


    Hier ein Bericht mit Fotos und Infos zu zwei Nächten: https://www.previval.org/forum…-Taunus-Winterbiwak-2015?


    Legend

  • Ich habe mir vor über 15 Jahren einen Core-Tex Biwaksack von Exped gegönnt. Innen mit Vlies gegen ev. auftretendes Kondenswasser und mit Moskitonetz. Hat damals rund CHF 400.- gekostet und funzt noch heute wunderbar. Mit ca. 650gr. kein Leichtgewicht, aber ich würde jederzeit wieder so einen kaufen :Gut:

  • Zitat von lord_helmchen;215862

    Das stimmt. Vorausgesetzt, der Biwaksack hat ausreichend Raum für Matte, Schlafsack und Schläfer. Ich muss die Matte draußen lassen, da es vor allem im Fußraum ansonsten sehr eng ist. Erstens ist schlafen mit abgewinkelten Füßen nervig. Zweitens wird der Schlafsack in dem Bereich dann auch stark komprimiert, was die Wärmeleistung natürlich herabsetzt.


    Hast Du mal eine Matte versucht, die unten schmaler wird? Oder eine Matte mit 2/3 Länge und unten dann ein Stück EVA oder den Rucksack? Ist vielelciht als Notlösung brauchbar?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Kleine Frage an die Biwakfraktion:


    Ist dies nicht irgendwie umständlich und beengend in einem Schlafsack und dem Biwaksack?



    Bis man da rein und raus kommt, stelle ich mir etwas umständlich vor. Mir reicht ja schon das gekruschtel mit dem Schlafsack oder mache ich mir gedanklich mehr Probleme, als da sind?


    Denn tatsächlich habe ich mir schon einige Teile angeschaut, konnte mich bis dato aber noch nicht durchringen, zu kaufen.


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;218271

    Kleine Frage an die Biwakfraktion:


    Ist dies nicht irgendwie umständlich und beengend in einem Schlafsack und dem Biwaksack?


    Ja, das ist es.


    Ich hab den RAB ridge raider, der hat einen Kopfbügel und man kann nur von vorne rein. Dazu muss man sich im Grund genommen vor dem Biwaksack irgendwie hinsetzen oder hinknien können, was bei Regen oder im Schlamm problematisch ist. Alles was man in den Fußraum stopft ist mehr oder weniger unzugänglich, solange man selber drin liegt, es sei denn man macht eine Schnur dran. Umziehen geht gerade so, aber ich bin halbwegs schlank und noch halbwegs gelenking.
    Zumindest kann man in meinem durch den Bogen angenehm drin liegen oder auch mal ein Buch lesen oder raus schauen, ohne dass einem ständig die Plane im Gesicht liegt.


    Wenn die Möglichkeit besteht ein Zelt zu verwenden, dann bevorzuge ich daher klar ein Zelt vor einem Biwaksack, ganz besonders bei miesem Wetter. Man kann sich zwar mit Tarp oder Regenschirm :) behelfen, hat dann aber wieder extra Gewicht und Aufwand.


    Spätestens ab 2 Personen = 2 Bivis aufwärts und einem extra Tarp als Regenschutz für den Eingang hat das Zelt auch keine Nachteile mehr bei Packmaß und Gewicht.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nein, das ist es nicht.


    :kichern: Witzig, oder? Offensichtlich gibt es manchmal mehr als nur eine Wahrheit.


    In Bezug auf Cephalotus´Biwaksack stimmt es bestimmt - ein Sack, in den ich vom Kopfteil her einsteigen muss, erscheint mir wirklich unpraktisch.


    Ich verwende hauptsächlich den vom Arbeitgeber freundlicherweise zur Nutzung bereitgestellten Carinthia GoreTex-Biwaksack, der über einen Mittelreissverschluß verfügt.
    Einstieg ist kein Problem: Aufklappen, Schlafsack reinlegen, auf dem ganzen Konstrukt sitzend in den Multicam-Seiden-Schlafanzug schlüpfen, Stiefel in den Fussraum schleudern, Deckel zu und pennen.
    Ich bin mit der Atmungsaktivität des Sackes durchaus zufrieden, Schwitzwasser sammelt sich nicht merklich in dem Produkt, das über eine einfache Gesichtsöffnung verfügt, die mittels Schnürchen zugezerrt werden kann, bis nur noch der Riechkolben raussteht.
    Da er letztendlich nur ein Sack ist (welch Wunder!) hält sich das Packmaß und Gewicht absolut im Rahmen.
    Im Arbeitsgepäck hat er seinen festen Platz, ist robust und gut verarbeitet und erscheint mir als wertiges Produkt.


    Am GHB/INCH-Rucksack für verwöhnte Marodeure findet sich ein Carinthia Explorer II, der, wie schon beschrieben, über einen kleinen Bogen zur Abspannung im Kopfbereich verfügt und somit Luft an die Birne lässt, ohne dem Regen den Weg in den Biwaksack zu öffnen.
    Zusätzlich ist im Bereich der Kopföffnung noch ein Moskitonetz schließbar, so daß sich klein Maro auch keine Gedanken über Krabbeltiere als Mitschläfer machen muss.


    Der Explorer hat den RV an der Seite, aber auch hier lässt sich der Sack weit genug aufklappen, um komfortabel mit oder ohne Schlafsack einzusteigen, ohne sich in den Modder setzen zu müssen.


    Verarbeitung und Atmungsaktivität ist Carinthia-typisch gut (subjektiv), klar ist der Explorer etwas komfortabler in der Ausstattung, ob das zwingend nötig ist, muss jeder für sich entscheiden.
    Sehr viel mehr Platz und Gewicht nimmt er sich auch nicht.


    Mal sehen, ob ich auf die Schnelle ein paar Bilder nachliefern kann.


    Bzgl. der Eignung im BOB bin ich einer Meinung mit Cephalotus:
    Für den Einzelnen im GHB/INCH der Biwaksack, wenn die Reise länger dauert, oder die Familie in Gänze ausrückt, sollte es schon das Zelt sein. Und dann wird die Nutzen-Aufwand-Frage noch unübersichtlicher.


    Familie Marodeur verfolgt eher den Bug-In-Ansatz und hat daher GHBs/INCHs mit Biwaksäcken gepackt.
    Zelte liegen bereit, finden aber (noch) keinen Platz in (noch nicht existierenden) BOBs.
    Fliegt ins BOV, wenn Bug-In keine Option (mehr) sein sollte.


    Gruß,
    Maro

  • Zitat von survival;218271

    Ist dies nicht irgendwie umständlich und beengend in einem Schlafsack und dem Biwaksack?


    Eigentlich nicht.


    Zum einen ist es eine Frage der Gewohnheit. Das erste Mal im Winter in einem bis oben hin zugezogenen Schlafsack mit zugezogener Kapuze und Wärmekragen zu liegen war für mich echt klaustrophobisch. Dazu dann noch der geschlossene Bivy führte zu einer leichten Panikattacke bei mir. Man liegt wie die Wurst in der Hülle und kann nicht einfach mal schnell raus aus der Pelle. Mittlerweile hat sich das aber bei mir gegeben und es macht mir nichts mehr aus.


    Zum anderen steht und fällt der Komfort auch ein wenig mit dem Körperumfang.


    Es ist eigentlich wie immer: Je öfter man etwas ausprobiert, desto eher verliert es seinen Schrecken. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Ja, es gibt verschiedene Biwaksackkonzepte.


    Den Explorer II kann man (nur?) von der Seite öffnen, da dürfte der Einstieg viel leichter sein. Aber wie ergeht es Dir bei strömendem Regen oder Schneefall über Nacht damit, wenn kein Tarp drüber liegt? Besteht die Gefahr, sich beim Ein- oder Aussteigen einen Schwall Wasser in den Sack zu schütten?


    Mir hat bei der Öffnung vorne noch gefallen, dass man gut im Liegen in eine Richtung beobachten kann, ich hab mich also schon bewusst für diese Variante entschieden, obwohl ich die Nachteile kenne (der RAB ridge master hat den seitlichen Einstieg).


    Moskitonetz sollte bei Biwaksäcken meiner Meinung nach eigentlich üblich sein und fehlt nur bei ein paar wenigen Militär- und Ultraleichtmodellen. Zumindest im Sommerhalbjahr ist das schon sehr nützlich.


    Dann gibt es noch den Carinthia x-tour protector, der hat beide Öffnungen, aber der wiegt ca. 1,5kg und kostet über 400 Euro. (der ähnliche Carinthia Observer Plus ist sogar noch schwerer und teurer). In dieser Größenordnung bekommt man heute schon ein frei stehendes zweiwandiges (Ultraleicht-)Zelt für 2(!) Personen. (z.B.: https://www.outdoortrends.de/z…a-nx-2-personen-zelt.html). Das ist natürlich auch nicht in allen Bereichen überlegen (gerade im militärisch/taktischen Bereich), aber halt ein ganzes Eck komfortabler für die eher zivile Nutzung.


    Vielleicht noch ein paar (theoretische) Vorteile zum Ultraleichtzelt: Die Biwaksäcke lassen meist weniger Licht durch. Der Stoff ist robuster und ein Gestängebruch sollte eher unmöglich sein bzw ist dann nicht gleich das Ende. Und er ist u.U. einen Tick wärmer, wobei das nicht so viel ausmacht. Das Aufstellen und Zusammen packen geht auch etwas schneller im Vergleich zujm Zelt. (aber nur ohne Tarp)


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • besten Dank für den super Bericht, hat mir schon sehr viel weiter geholfen


    Gruss Oli