Gender-Diskussion: Die Rolle der Geschlechter im S&P

  • Zitat von ksbulli;231242

    .


    So ist es in vielen Durchschnittsberufen heute nicht mehr möglich ein Einkommen zu erzielen, dass ein halbwegs sorgenfreies Familienleben ermöglicht.


    Da hast Du leider Recht - in meinem Umfeld ist das eigentlich so gut wie überall der Fall. Wobei ich "sorgenfrei" jetzt für Definitionssache halte... in einigen Fällen könnte man durchaus auch von einem Einkommen sorgenfrei leben - wenn man zu "Sorgen" nicht den jährlichen Pauschal-Urlaub, den Neuwagen auf Pump, drei Mobilfunkverträge, den vollfinanzierten Fernseher und das Sky Abo zählt...:Ironie:


    Wenn wir schon (mal wieder!:langweilig:) beim Ziehen irgendwelcher historischer Parallelen sind: Ich denke, dass es mittlerweile systemrelevant ist, dass die Frauen als "billigere" Arbeitskräfte gebraucht werden, wie es in der DDR auch der Fall war. (gerade im Niedriglohnbereich). Das ist schlicht ein Wirtschaftsfaktor.



    Solche Formulierungen wie "Heimchen am Herd" finde ich im Übrigen respektlos und abwertend. Ist meine Frau jetzt ein Solche? Ein Dummchen ein "Heimchen", weil sie "nur" Hausfrau ist?

  • Moin @Daywalker,


    nur damit wir uns nicht falsch verstehen:


    Ich habe das "Heimchen ..." bewusst zitiert, weil ich eben diese Abwertung *NICHT* will, sondern die Freiheit der Entscheidung was das Rollenbild und die Aufgabenverteilung innerhalb der Partnerschaft. Und eben *IN* diese Entscheidungsfreiheit ist IMVHO die Gleichberechtigung begründet! Denn wenn es der Wunsch des einen Partners ist sich dem Haus und der Familie zu widmen, genau dann ist sie nicht "nur" Hausfrau genauso wie der männliche Partner nicht "nur" Geldverdiener ist - oder eben umgekehrt wenn beide es so wollen.
    Und wenn sich beide die Aufgaben in einem anderen Aufteilungsverhältnis wünschen, dann ist das in meinen Augen ganz genauso gut.


    Finden wir uns hier auf einer Ebene wieder? Ich würde mich sehr darüber freuen...


    Be prapared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von Macohe;231020

    Eigentlich ist mein Beitrag jetzt gar keine direkte Antwort auf Deinen, Waldschrat. Ich nehme ihn nur mal als Aufhänger für meine momentanen Gedanken.


    Ich finde die Diskussion hier schon sehr interessant. Auch was manche so an persönlichen Erlebnissen berichten. Aber manchmal frage ich mich: was, um Himmels Willen, ist denn so verkehrt an traditionellen Rollenvorstellungen?


    Hallo Macohe,


    eben RollenVORSTELLUNGEN


    Da gehören doch jede Menge Spielchen dazu. Ich habe Irgendwann mit 15 oder 16 in der Pubertät gemerkt, dass ich Mädels mag. Was wenn ich Jungs gemocht hätte? Auch eine gleichberechtigte Wahl in meiner Meinung.


    Und was sind schon traditionelle Rollenvorstellungen? Meine Frau und ich sind beide berufstätig und viel auf Achse. Wer bügelt, wer kocht, das läuft auf Zuruf, notfalls per Mobiltelefon!


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Oh, was ein hübsches Thema :)
    Ich war wohl immer schon "zwischen den Stühlen": ich sehe sehr weiblich aus, reagiere aber sehr maskulin.
    Das irritiert viele, die mit mir zu tun haben.


    Ich hab schon als Kind gern im Mist gespielt (ja, Kuhmist!), besaß einen Werkzeugkoffer, noch bevor ich lesen und schreiben konnte.
    Gleichzeitig wurde ich dazu angehalten, mich nicht schmutzig zu machen.
    Denkt man in Klischees: verhalten habe ich mich wie ein Junge, behandelt wurde ich (von einigen) wie ein Mädchen.


    Bevor spekuliert wird: ich wurde als Mädchen geboren und bin gerne eine Frau.


    Ich bin handwerklich sehr begabt und bin auch erfinderisch - was linksrum nicht geht, geht eben rechtsrum.
    Sollte mein Pragmatismus nicht weiterhelfen, suche ich nach einer Lösung, fluche ne Runde oder ich heule mal kurz (so typisch Mädchen halt).


    Meine Kämpfe habe ich bestanden - jeweils eine erstklassige Notwehsituation, niemals von mir provoziert.


    Ich hab Zeiten durchlitten, die bereits Prepper-würdig waren, aber damals (natürlich) nie vorbereitet waren.
    Ich kann Schmerzen gut ab, bin robust, trage aber auch kurze Röcke oder schöne Kleider und schminke mich.


    Ich würde es nicht unbedingt am Geschlecht festmachen, sondern an der Lebensefahrung.
    Je stärker die (negative) Prägung war, desto eher ist ein Mensch in der Lage, seine Grenzen zu erkennen und über sie hinaus zu gehen.
    Ich bin zielstrebig und stur, aber ich setze die Segel so, dass ich vorwärts komme (links- oder rechtsrum, es geht immer vorwärts).


    Ich habe gelernt, mit Verlusten zu leben.
    Möbel, Wohnung, Partner, "ach so gute Freunde" weg - nichts davon bringt mich vom Kurs ab.
    Klar tut es weh, aber es ist für etwas nützlich.
    Wer geht, macht Platz für neue Menschen in meinem Leben.


    Von einigen Beziehungen abgesehen, bin ich schon relativ lange Single.
    Ich habe gelernt, neben Kochen/Waschen/Putzen/Bügeln/Nähen alles mögliche zu reparieren, aufzubauen oder an Wände zu dübeln.
    Ich bin auch nicht empfindlich, was Abwasserrohre u.ä. angeht.
    Für Empfindlichkeit fehlt mir der handwerklich begabte Partner an meiner Seite bzw. das Geld für einen Handwerker.
    Also: selbst ist die Frau, fertig, aus.


    Meine Vorbereitung läuft auf Einzelkämpferdasein hinaus.
    Ich habe keine Angst, einem Angreifer weh zu tun.
    Ich habe keine Angst davor, mich körperlich zu wehren oder dabei Waffen anzuwenden (obschon ich eine sehr hohe Reizschwelle habe und nicht "scharf" auf Waffen bin).


    Die einzig vielleicht wirklich "typisch weibliche" Herangehensweise ist das Preppen für mich UND meine Katze.
    Sie ist meine beste Freundin, sie ist aber auch irgendwie wie mein Kind vom Beschützerdenken her.
    Ich würde sie nie zurücklassen - sollte eine Notunterkunft nur Platz für mich haben, schlafen wir gemeinsam draußen.
    Das mag sehr unvernünftig klingen, aber so bin ich.
    Ich habe ihr versprochen, immer für sie da zu sein, solange sie lebt.
    Und meine Versprechen halte ich. Immer!


    Ansonsten bin ich sehr abgeklärt.
    Es gibt nur noch sehr wenig, was mich wirklich berührt.
    Mitleid habe ich so selten, dass es kaum noch vorkommt.
    Da müsste schon jemand sehr Nahestehendes schwer krank oder verletzt werden.


    Tricks, Einschmeicheln,... all das zieht bei mir nicht.
    Ich erkenn die Ferkelchen am Gang, wie man so schön sagt.
    Ich hab nie in guten Vierteln gewohnt, also ist Vieles, was die Gemüter anderer Menschen erregt, für mich nur noch ein Achselzucken wert. Alltag eben.


    Sicher - ich bin auch hilfsbereit.
    Stürzt ein Kind, so helfe ich ihm auf und tröste es.
    Hat eine Omi schwere Tüten zu schleppen und ich sehe das, biete ich ihr an, diese für sie zu tragen.


    Aber mir ist auch bewusst, dass nur selber essen fett macht.
    Und in der Krise ist jeder sich selbst der Nächste.
    Deshalb halte ich mich bedeckt, was das Preppen angeht.
    Es gibt genau eine Freundin, der ich in der Krise aushelfen würde - und umgekehrt wäre es genauso.
    Der Rest muss sehen, wo er bleibt.
    Kaltherzig? Nein: klug.
    Sie und ich - wir ergänzen uns. Ihre Fähigkeiten und meine Fähigkeiten sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich demnach perfekt, gleichzeitig ist unsere Einstellung zum Leben, zu Werten vollkommen gleich.
    Sie ist sowas wie mein Zwilling, nur mit anderen Talenten.


    Ich rechne auch nicht mehr mit dem Guten im Menschen.
    Umso angenehmer bin ich überrascht, wenn jemand gut ist.
    Ich hab - so gesehen zum Glück - schon viel Elend, Brutalität und Wahnsinn gesehen und erlebt.
    Klar belastet sowas im ersten Augenblick auch, aber man gewöhnt sich erschreckend schnell daran.


    Und zum Thema Männer:
    Leider kenne ich einige, bei denen ich tiefschwarz im Krisenfall sehe.
    Naiv, fahrig, nahezu hysterisch, weinerlich.
    Den Kontakt habe ich schon längst abgebrochen, weil mich solche Menschen allgemein (Männer wie auch Frauen) nervös machen.
    Deren Verhalten empfinde ich als stressig.


    Den Vorteil der Männer im Krisenfall sehe ich aber rein physiologisch:
    Männer haben mehr Muskelmasse als Frauen, frieren weniger schnell und können beispielsweise größere Gewichte über eine längere Strecke tragen.


    Der Vorteil der Frauen im Krisenfall liegt vielleicht in der höheren Schmerztoleranzgrenze und einer gewissen "Leidensfähigkeit".
    Und bei entsprechendem Training lassen sich auch einige Muckis aufbauen, ohne direkt zum Ringer zu werden.


    Ihr seht, dass mein Preppen sich gerade weniger um Nahrungsbeschaffung und -zubereitung dreht, sondern um mentale und körperliche Fitness und Wehrhaftigkeit.


    Liebe Grüße!

  • Da ich die Diskussion hier spannend und anregend fand, bin ich positiv überrascht, dass Frau_Famous sie wieder hochgeholt hat. Bin gespannt, ob sie sich nun evtl. noch fortsetzt. Werden ja langsam immer mehr Mädels im Forum.

  • Hallo Frau_Famous,


    ja, das sehe ich wie Du: Das Darwin'sche Prinzip: "Survival of the Fittest"
    Alles Andere wird die Menschheit auf lange Sicht ... nun ja ... am Fortbestehen hindern.


    Zitat von Frau_Famous;248098


    ... Der Vorteil der Frauen im Krisenfall liegt vielleicht in der höheren Schmerztoleranzgrenze und einer gewissen "Leidensfähigkeit" ...


    Hmmm, der Vorteil ist, daß es Menschen gibt (Typ 1), die Frauen Respekt entgegenbringen und ihnen Schutz bieten wollen - weil ohne Frauen geht es ja nu mal nich ...



    Der Nachteil ist - daß es Menschen gibt (Typ 2), die sich das "ohne Frauen geht es nu mal nich" gewaltsam nehmen.


    Es ist schwiereig, den Typ 1 vom Typ 2 zu trennen - aber man kann es dennoch versuchen.


    Gruß


    Boppel

  • Sehr interessantes Thema...


    Meine Sichtweise bzw Erfahrung dazu: typisch Mann/Frau gibt es zwar auch in meiner Familie ein, zwei Beispiele aber ich würde mich und meine Mann jetzt ned so bezeichnen...


    gut ich bin aufgrund meiner derzeitigen Depression schon eher der schwache Teil in unserer Beziehung, aber wenn mein Mann nun an meiner Stelle wäre, wäre es wohl bei ihm genauso, daher hat das für mich nix mit Geschlechtern zu tun...


    ansonsten sagen die Leute immer "an dir ist ein Junge verloren gegangen"... Warum? Weil ich mich total für Autos interessiere (ich konnt es gar ned erwarten, endlich den Führerschein zu machen) als Kind lieber mit meinem Papa Motorrad gefahren oder zu Oldtimertreffen gefahren bin als mit Barbies zu spielen. Und ich wollte immer im Verein Fußball spielen was ich leider nicht durfte und mit 18 war ich dann wohl doch etwas spät dran...
    In Handarbeit war ich grottenschlecht (lustigerweise Nähe ich seit etwa 1 Jahr die Kleidung für meine Kids teilweise selbst und häkel gern mal abends beim Fernsehen), Werken war dagegen eins meiner Besten Fächer... Bis ich zwanzig war gab es in meinem Kleiderschrank kein Pink oder Rosa - er bestand eigentlich nur aus blau und grüntönen...
    Und Lernen wollte ich eigentlich Schreinerin oder KFZ-Mechatronikerin... Da hat meine Mama aber erfolgreich dagegen gearbeitet und ich hab Industreikauffrau gelernt (was ich immer noch bereue)... Ich glaub da könnte ich jetzt noch einige Beispiel aufzählen, die o.g. Satz erklären würden...


    mein Mann kann schon gut anpacken und ist wie ich handwerklich begabt, aber er steht auch zu seiner verletzlichen Seite, was völlig ok ist und ich denke für unsere Beziehung wichtig... Wir haben viele gemeinsame Interessen (u. A. Die Autos und Schreinern)...
    Allerdings ist bei uns mein Mann der Geldverdiener, aus dem einfachen Grund, weil er nunmal wesentlich mehr verdient als ich es würde. Wenn ichVollzeit Arbeiten würde... Wir haben uns vor der Geburt unseres ersten Kindes natürlich darüber unterhalten und wenn es geldtechnisch gegangen wäre, wäre wahrscheinlich mein Mann Hausmann geworden... Wäre für uns beide ok gewesen, aber es ging nunmal finanziell nicht... So bin ich nun mittlerweile seit 4.5 Jahren mit inzwischen zwei Kinder daheim, auch wenn ich eine Handvoll Tage im Monat arbeiten gehe... Und es wird wohl auch noch min 2 Jahre so bleiben bis die kleine in den Kiga kommt... Mal sehen wie s dann weitergeht... Aber ich find es schön daheim zu sein, nicht dass das jetzt jemand falsch versteht... Meinen Beruf find ich ja eh ned so toll und daheim kann ich mich neben Haushalt und Kindern such mit meine Hobbies (Schlagzeug, Schreinern, Autos und natürlich Preppern) beschäftigen, was für mich ein toller Ausgleich ist!


    Also so ich denke typisch Mann/Frau ist schwierig zu definieren und ich denke die wenigsten entsprechen den Klischees zu 100%!


    Da ich sowohl einen Sohn als auch eine Tochter habe, kann ich da ein wenig vergleichen und finde, dass sie sich sehr unterschiedlich in den ersten Jahren zeigen... Mein Sohn ist derzeit typisch Junge... Raufen (was auch hier im Kiga nicht so gern gesehen wird), Bulldogs, Baustellen, Feuerwehr etc interessieren in brennend, Schuhe werden einfach ins Eck gepfeffert wenn Mama ned aufpasst...


    Meine Tochter ist mit ihren knapp 1.5 Jahren schon total Schuh- und Klamottenfixiert... (Ich frag mich woher sie das hat, ich bin da eher pragmatisch veranlagt)...Ohne ihre Lederpuschen geht sie nur brüllend mit aus ihrem Zimmer oder wenn wir rausgehen wollen holt sie schonmal demonstrativ die Schuhe die Sie anziehen will... Wenn sie neue Kleidung bekommt (und sie kriegt das mit) muss diese sofort angezogen werden und am liebsten würde sie diese auch gleich anbehalten... Sie ist extrem sauber (wenn sie irgendwo etwa Trinken verschüttet holt sie sich ein Tuch und macht es weg; Schuhe müssen ordentlich stehen; kleinste Fusselchen werden in den Mülleimer georfen, etc)
    Auch wenn meine Kinder zur Zeit ihr Rollenglischee erfüllen, so bin ich für alles offen... Wenn mein Sohn meint er muss später Ballettänzer werden - von mir aus! Gleiches gilt für meine Tochter... Meine Kinder dürfen sich ihre Hobbies aussuchen, egal ob sie nun eher männlich oder weiblich behaftet sind... Gleiches gilt für die Berufswahl...


    Da ich mir meine Hobbies und meinen Beruf früher nicht selber wählen dürfte ist es mir ein besonderes Bedürfnis dies meine Kindern zu ermöglichen, da es die eigene Identität schon verkompliziert, wenn man ständig das Gefühl vermittelt bekommt, etwas machen zu wollen, was sich augenscheinlich für das eigene Geschlecht ned gehört...


    So so das war jetzt mal mein "Senf" dazu, der doch etwas länger geworden ist als zunächst gedacht...


    lg,
    sabrina


    P.S.: Preppen tu übrigens überwiegend ich, auch wenn mein Mann inzwischen auch ein wenig Sinn darin sieht...

  • Hallo, Boppel,


    ich gebe zu, dass ich deine Formulierung zu "Typ 1 und Typ 2" nicht erfasst zu haben glaube.


    An sich mal eine grundsätzliche Antwort, weil ich denke, dass sie passt:
    wer mir mit Respekt begegnet, kann mein Freund sein.
    Wer mir gegenüber Gewalt anwendet, insbesondere im Hinblick auf "dann nimmt er sich die Frau": es wird das letzte sein, was er in seinem Leben versucht hat zu tun.


    Ob es ohne Frauen geht - Gegenfrage: geht es ohne Männer?
    Sprechen wir vom Forbestand der Spezies Mensch: korrekt, es geht weder ohne Männer noch ohne Frauen.
    Sprechen wir von Flucht oder Kampf: die Trainierten (körperlich, mental) schaffen es, die anderen wohl nicht.


    Ich kenne Männer, die panisch werden, wenn sie eine Spinne sehen.
    Genauso kenne ich Frauen, die dann durchdrehen.
    Ich kenne Männer, die nicht in der Lage sind, 10 km am Stück zu gehen.
    Ich kenne genauso Frauen, die mir bei 10 km den Vogel zeigen.


    Liebe Grüße,
    FF

  • Hallo zusammen


    Sollte man vom Unterschied zwischen Männern und Frauen reden, oder einfach vom Unterschied zwischen Menschen?
    Jeder hat andere Stärken und Schwächen.
    In unserem Familienverband achten wir darauf, dass wir uns möglichst darauf, dass wir uns so gut wie möglich ergänzen. Er hackt das Holz und ich mache Feuer usw. Bin ich mal schwach übernimmt mein Mann, wenn er mal eine Kriese hat, übernehme ich die Führung.
    Ich versuche, möglichst alles auch selbst einmal ausprobiert zu haben, damit ich es im Notfall auch selbst könnte. Es bricht mir aber keinen Zacken aus der Krone, wenn ich gewisse Aufgaben meinem Mann überlasse, weil er es einfach besser kann als ich.
    Wie der Radwechsel, könnte ich, muss ich aber nicht unbedingt.:unschuldig:


    Vom Familienmodell her, bin ich ziemlich traditionell eingestellt. Da ich von Zuhause aus arbeiten kann, bin ich in der guten Lage, immer für meine Kinder da sein zu können.
    Es ist mir aber klar, dass nicht jeder dieses Glück hat.


    Was ich nicht verstehen kann ist, wenn eine Frau Kinder bekommt und sie mit drei Monaten in die Krippe gibt um die Karriere fortführen zu können. Da sollte man meiner Meinung nach Prioritäten richtig setzen.


    Ich habe zwei Töchter. Sie dürfen schon immer spielen und anziehen, was sie wollen. Da wir aber unsere Freizeit sehr naturnah gestalten, haben die beiden die Erfahrung gemacht, dass Röckchen und Sandaletten nicht das Outfit der Wahl sein sollten.
    Insekten werden untersucht und nicht als eklig angesehen. Manchmal wäre es mir allerdings lieber, sie würden etwas mehr vor allem möglichen Dreck zurückschrecken!:lachen:
    Auch haben wir Wert darauf gelegt, dass die beiden wissen, dass ein Tropfen Blut nicht gleich den sicheren Tod bedeuten und dass es auch mal auszuhalten ist, wenn etwas schmerzt. zB Holzstück bis Anschlag unter dem Nagel, rausgezogen, desinfiziert, verbunden und weitergespielt.


    So kann man als Eltern sicher die Kinder in der Geschlechterrolle beeinflussen, man sollte sie die Erfahrungen einfach machen lassen. Und sie schauen ja viel bei den Eltern ab. Würde ich mich viel schminken und grossen Wert darauf legen immer perfekt gestylt zu sein, würden sie vielleicht auch lieber das next Topmodel werden, anstatt Bear Grylls.


    So, mein Resumee. Es braucht selbstverständlich Mann und Frau. Im Idealfall schafft man es, so aufeinander eingespielt zu sein, dass alles wie von selbst läuft.


    Grüsse Susanne

  • Ich glaube schon, dass es neben den individuellen Stärken und Schwächen auch viele gibt, die schon geschlechterspezifisch sind. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, das heißt aber nicht, dass es nicht generell doch stimmt. Und ich finde die Frage sehr interessant und hab mich auch schon damit beschäftigt in unserer speziellen Kombination.


    Drei Beispiele, was ich total gut kann und mein Mann so gar nicht:


    - Blick fürs Detail. Ich bemerke alles, mir fallen immer und überall Dinge auf, die andere übersehen. Das kann z.B. helfen Nahrung zu finden, Spuren im Wald zu finden, andere Menschen frühzeitig zu bemerken, zu bemerken wenn was bei unserer Ausrüstung fehlt verloren gegangen ist oder vielleicht irgendwo kaputt ist.
    - Ordnung und Sauberkeit schaffen und halten. Sowohl wichtig für die Wartung und Pflege von Ausrüstung, aber auch wichtig um gesund zu bleiben. Vorbeugen vor ansteckenden Krankheiten, sicherstellen dass alles sauber und desinfiziert ist was sein muss. Solche Dinge.
    - Kinderbetreuung. Da hab ich echt ein Talent für und in Krisensituationen sollte man das nicht unterschätzen. Wir haben zwar selber noch keine Kinder, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese Fähigkeit beim Zusammenleben mit einer kleinen Gruppe extrem hilfreich wäre.


    Und drei Dinge, die mein Mann umgekehrt richtig gut kann:


    - Ruhe bewahren. Das ist sein großes Talent. Egal, was passiert, er bleibt ruhig. Erstmal durchatmen, nachdenken, logisch bleiben, Emotionen raushalten. Ist natürlich in jeder Notsituation enorm wichtig.
    - Körperliche Stärke. Ja, mein Mann ist eindeutig stärker als ich. Prima wenns ums Tragen von Ausrüstung geht, Holz sammeln, schwere Sachen heben etc.
    - Auffassungsgabe. Da bin ich zwar auch nicht schlecht, aber mein Mann ist da Bombe. Er muss viele Dinge nur sehen und kann sich zusammenreimen, wie sie funktionieren. Das kann enorm hilfreich sein, wenns darum geht sich aus zusammengewürfeltem etwas Brauchbares zu basteln. Oder wenn es darum geht technische Dinge zu reparieren. Und noch dazu kann er unglaublich gut und geduldig erklären was insgesamt ein ziemlich gebündeltes Wissen bedeutet, das er auch anderen zuteil werden lassen kann.


    Ich finde wir ergänzen uns sehr gut...macht mir allerdings auch nochmal bewusst, dass für uns Preparedness auch bedeuten muss, zumindest zu versuchen, sich die Stärken des Anderen auch selbst etwas anzueignen. Sonst sieht es für uns unter Umständen echt übel aus, wenn wir mal getrennt werden und dann unsere andere Hälfte nicht mehr zur Verfügung steht :ohhh:

  • Gender, Gender, Gender... Ich höre immer nur dieses Wort Gender.:staun:
    Wenn sich eine bestimmte Geschlechtsgruppe (Frauen:lachen:) überdurchschnittlich oft benachteiligt sieht, hat es meiner Meinung nach mehr mit Minderwertigkeitsgefühlen zutun, als mit der Realität.




    Männer und Frauen haben ihre Vor- und Nachteile. Grade in Ernstfällen ist es gut, dass Menschen verschieden sind und nicht alles gleich gemacht wurde.
    Meine Freundin kann z.B. kochen und bspw. ihre Geschwister beruhigen, während ich eher nicht so emphatisch wäre.
    Dafür kann ich bspw. besser Feuer machen als sie.
    Mein Vater kann als KFZ Meister Autos reparieren, wohingegen meine Mutter gut den Gesamtüberblick behalten könnte.


    Das sind alles austauschbare Variablen, und natürlich könnte auch eine Frau Autos reparieren.
    Es ist aber nicht so, zumindest bei uns nicht. Und es findet sich jeder in seiner "Rolle" zurecht.
    Ich glaube, man könnte sagen, dass es bei uns das klassische Rollenbild gibt - Womit aber auch jeder zufrieden ist.


    -----


    Gott, ich wollt keine Emanze als Freundin haben :winking_face: :unschuldig:

  • Zitat von Dualcare;254081

    Gender, Gender, Gender... Ich höre immer nur dieses Wort Gender.:staun:
    Wenn sich eine bestimmte Geschlechtsgruppe (Frauen:lachen:) überdurchschnittlich oft benachteiligt sieht, hat es meiner Meinung nach mehr mit Minderwertigkeitsgefühlen zutun, als mit der Realität.


    Gott, ich wollt keine Emanze als Freundin haben :winking_face: :unschuldig:


    Also wenn ich mich die Arbeitswelt so ansehe, hat das wenig mit Minderwertigkeitsgefühl zu tun. Da heisst es für Frau; Dopplte Leistung = Halber Lohn. Das ist dann eher Realität. Und das ist nur ein Beispiel unter Vielem.
    Ich gebe zu die Formulierung ist etwas überspitzt. :nono:


    Die Frau ist nicht die Einzige in unserem Gesellschaft, die diskriminiert wird. Ich finde wir sollten aufhören Mann und Frau als Gegner zu sehen.


    Es wird Zeit über "Menschen" und Menschenrechte zu reden,- und sich dafür einzusetzen. Ich denke da an § 1.


    In der 70iger und 80iger war es angebracht für die Rechte der Frau zu kämpfen. Jetzt ist es Zeit für die Rechte der Menschen zu kämpfen,; alle Menschen.


    @ dualcare Versteh mich bitte richtig. Das hier ist kein Angriff an deinem Person. Ich drücke nur meine persönliche Meinung aus.
    Ich nehme deine Bemerkung über Emanzen ja auch nicht persönlich. Höchstens sage ich: "Du muss ja nicht". :grosses Lachen:


    Gruss Kiromanta

    :fearful_face: Das Einzige was wirklich sicher ist, ist dass Nichts sicher ist; ausser der :tot:

  • Zitat von Macohe;231020

    Eigentlich ist mein Beitrag jetzt gar keine direkte Antwort auf Deinen, Waldschrat. Ich nehme ihn nur mal als Aufhänger für meine momentanen Gedanken.


    Ich finde die Diskussion hier schon sehr interessant. Auch was manche so an persönlichen Erlebnissen berichten. Aber manchmal frage ich mich: was, um Himmels Willen, ist denn so verkehrt an traditionellen Rollenvorstellungen? Warum wird heutzutage scheinbar alles und jedes in Frage gestellt und uminterpretiert und kritisch be- oder gar verurteilt, bloß weil es auf alten Werten und Traditionen beruht? Früher war alles Scheiße, muss alles grundsätzlich angezweifelt, komplett über den Haufen geworfen und das Rad neu erfunden werden??? Manchmal komm ich da echt nicht mit. Liegt vielleicht an meiner eigenen Sozialisation.


    Das sehe ich auch so. Dabei ist die alte Rollenverteilung ja evolutionär entstanden, ganz einfach weil Mann und Frau vollkommen ungleich sind - genausowenig wie sich Frauen als Jäger eignen, eignen sich Männer zum Baby stillen. Daraus sind einfach diese Rollen entstanden,w eil es früher schlicht nicht anders ging und man anders nicht überleben konnte.


    Heute leben wir in einer Überflussgesellschaft und es entsteht der Eindruck, Frauen könnten alles was Männer können und umgekehrt - das ist aber ein Trugschluss, der in jeder Suvival-Situation sofort zusammenbricht.


    Dass Mann und Frau vollkommen ungleich sind und vor allem ungleich denkien zeigt die moderne Hirnforschung - da können ideologen reden was sie wollen und Gender/Feminismus ist nur eine künstliche Ideologie einer künstlichen Überflussgesellschaft die keine wirklichen Probleme mehr kennt.

  • Zitat von xsurvivor;254175

    genausowenig wie sich Frauen als Jäger eignen


    Hm, obwohl wir anscheinend eine ähnliche Denke haben, das mit der Eignung zur Jagd versteh ich jetzt nicht ganz. Wie kommst Du zu dem Schluss, dazu eigneten sich Frauen nicht?


    Meinst Du, zur Jagd braucht es auf jeden Fall sehr viel körperliche Kraft? Denkst Du dabei vielleicht an mögliche Begegnungen mit starken, gefährlichen Tieren, wie Bären usw? Gut, wenn man große Beutetiere zum Ausnehmen und Zerlegen aufhängen will, dazu braucht es viel Kraft. Ich bin keine Jägerin, aber ich denke, das Aufhängen ist nicht unbedingt nötig, oder?


    Oder meinst Du andere, mentale Fähigkeiten, die Deiner Meinung nach Männer eher zur Jagd befähigt, als Frauen? Welche meinst Du da? Würde mich interessieren, wie Du das siehst. Ehrlich.


    Kommt es bei der Jagd an sich nicht mehr auf Aufmerksamkeit, Geduld, Treffsicherheit (beim Schießen) bzw. Knowhow und Geschick (beim Fallenstellen), Wissen um die Gewohnheiten und das bevorzugte Lebensumfeld der Beute an? Siehst Du im Blick auf diese Dinge einen gravierenden Unterschied zwischen den Geschlechtern?

  • Zitat von Macohe;254222

    Siehst Du im Blick auf diese Dinge einen gravierenden Unterschied zwischen den Geschlechtern?


    Du sagst es selbst. :)
    Wenn ich mich recht entsinne dann haben Männer evolutionstechnisch bedingt eher Fernsicht bzw. Fokusblick für die Jagd und Frauen sehen eher das Gesamtbild(haben den Überblick über "Nest und Brut"). Hab mal eine Reportage gesehen wo man das(zwar doofes Bsp.) aber heute noch sieht:
    Mann steht vor dem Kühlschrank und fragt wo denn das und das ist, Frau guckt einmal rein und sieht es sofort.
    Mann eher Fokus, Frau eher Gesamtbild.


    Was ja nicht heißen soll das Frauen nicht Jagen können. Nur haben sie eben einen evolutionstechnischen Nachteil. Denkt dran, Ausnahmen bestätigen die Regel(das gilt für beide Geschlechter).


    Gott sei dank ist dieses mediale Bombardement zur Zeit etwas abgeebbt. Leute die sagen das beide Geschlechter gleich sind glauben auch an den Weihnachsmann. Jedes Geschlecht hat seine Vor- und Nachteile, punkt. Das abzustreiten heißt die Evolution zu leugnen.
    Was nun nicht heissen soll das ich gegen gleiches Geld für Gleiche Arbeit wäre oder so. Wie schon oben gesagt sollten alle -Menschen- da gleich bezahlt werden. Ob mit Zipfel oder ohne.


    Im K-Fall sollte jeder das tun was er am besten kann. Ich würde weder den Kindergärtner auf die Jagd schicken noch die Bauarbeiterin zum Küchendienst einteilen - nur aufgrund von Geschlechtsmerkmalen.

  • Zitat von Suvo01;254212

    xsurvivor
    Das mit dem Jagen stimmt hoffentlich nicht. Ansonsten wäre für mich die ganze Lernerei für die Jagdprüfung umsonst.:staun:
    Grüsse Susanne


    Das Problem ist eher, dass der Mann nicht das Baby stillen kann, während die Frau auf der Jagd ist. :grosses Lachen:
    Nicht nur deshalb ist der Mann evolutionär der Jäger sondern weil dazu auch Körperkraft und Aggression gehört hat.
    Kommt dazu das Verletzungsrisiko. Eine (schwer) verletzte Frau wird sich auch nicht gut um den Nachwuchs kümmern können.


    Mit einer Büchse oder sonstigem modernen Jagdgerät ist das eine ganz andere Geschichte. Da sehe ich keinen Unterschied.
    Wenn es dann später darum geht, die Beute nachhause zu schleppen wirds aber wieder spannend.


    LG. Nudnik

  • Hallo zusammen


    Habe mich die ganze Zeit gefragt wie gewisse Aussagen zu Stande kommen.


    Die absolut doofste Aussage war der mit dem Stillen, lassen wir jetzt aber!


    Da haben wir doch den einen oder anderen Frauenversteher dabei ...., nicht abwertend gemeint
    Die Frauenversteher sollen doch bitte bei den Aussagen auch den Zivilstand angeben und wie lange der schon dauert?


    Ansonsten ist so eine Aussage "Makulatur"!


    Und nun bitte ein wenig mehr Hintergrundinformationen. :face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Die doofste Aussage bisher, ist die über Frauenversteher ...


    Zivilstand? Du meinst Familienstand? Verheiratet, seit 18 Jahren. Ja mit der selben Frau, die im übrigen besser schießt als vermutlich über 90% der Männer die sich hier im Forum tummeln.


    Manchmal frage ich mich....

  • Zitat von Wildclaw;254225

    Du sagst es selbst. :)
    Wenn ich mich recht entsinne dann haben Männer evolutionstechnisch bedingt eher Fernsicht bzw. Fokusblick für die Jagd und Frauen sehen eher das Gesamtbild...


    Männer können Entfernungen besser schätzen (daher wohl die Einparkwitze), Frauen können erheblich mehr Farbtöne unterscheiden und haben idR den besseren Geruchssinn.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Kiromanta;254113

    Also wenn ich mich die Arbeitswelt so ansehe, hat das wenig mit Minderwertigkeitsgefühl zu tun. Da heisst es für Frau; Dopplte Leistung = Halber Lohn. Das ist dann eher Realität.


    Das Gehalt steht entweder schon vorher fest (und dann wären Abweichungen wegen des Geschlechts heute ein Fall für die Gerichte) oder wird beim Vorstellungsgespräch frei verhandelt. Auch als Frau kannst Du, die Qualifikationen vorausgesetzt, entsprechend viel fordern. Selbstmitleid nutzt nichts.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.