Lebensversicherungen macht das heute noch Sinn ?

  • Ich werfe diese Frage mal in den Raum,


    Ausschlaggebend war dieser Thread :
    https://www.previval.org/forum…tall-Thread-(Gold-Silber) Post 356 bis 358



    Ich habe mich bis vor 15 Jahren noch beruflich damit beschäftigt ( in CH ) aber damals gabs auf jeden Fall ein paar gute Gründe um je nach Situation eine abzuschliessen.


    als Bsp. eine Kapitalversicherung mit Laufzeit bis zum Renteneintritt


    - Partner absichern ( Privat oder Geschäftlich )
    - Steueroptimierung ( als Säule 3a für die Vorsorge )
    - garantierter Gewinn (mit dem Überschuss wurde leider viel geworben, aber nur was schwarz auf weiss vereinbart wurde zählt )
    - ab gewissem Kapital als Deckung für die Hypothek brauchbar
    - Kapitalbildung


    um mal nur die gebräuchlichsten zu nennen.


    Was sagen betroffene / Spezialisten dazu ?

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Ich mache das genau so. Eine Kapital bildende Lebensversicherung ist wichtig für mich. :)


    Gründe:


    Eine Immobilie wird abgezahlt.
    Frau und Kind absichern.
    Kapital für Absicherung im Alter.


    Das Haus ist in vier Jahren abbezahlt und die Versicherung endet zum gleichen Zeitpunkt. Was ich dann damit mache habe ich mir noch gar nicht überlegt. Wenn mein fahrbarer Untersatz noch so lange durchhält, wird wohl ein Teil davon in einen guten Gebrauchtwagen investiert. Der Rest wird wohl zur weiteren Absicherung meiner Familie verwendet.


    Door Miesegrau


    Hat auch diverse Bausparverträge, ein kleines Aktienpaket, zahlt in die gemeinsame Zusatzrente fürs Frauchen und sich selbst, spart kontinuierlich für den Start seines Sohnes, wenn er flügge wird. Ein wirklich braver Bürger also.


    Es ist wie beim Lotto spielen, nur das die Gewinnchancen etwas höher sind. Ich setze dafür mein sogenanntes "Spielgeld" ein (Geld das man nicht unbedingt zum Leben braucht und so zu sagen übrig ist). Wenns futsch ist, ist auch die mir bekannte Gesellschaftsordnung im Eimer und dann ist es eh Wurscht....:Zunge raus:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • GrimmWolf,


    danke für das Eröffnen dieses Threads. Ist sicher ein interessantes Thema und bei den Edelmetallen doch zu sehr OT. :face_with_rolling_eyes:


    Ich habe mich vor Jahren beruflich damit beschäftigt und einige hundert bestehende Verträge gerechnet. Sowohl Kapitalbildende LVs, als auch den Rentenversicherungen (RV) ohne zusätzliche Todesfallleistung. Dabei spreche ich für deutsche Verträge.


    Die Todesfallabsicherung macht man am besten für wirklich kleines Geld über eine Risiko-LV, wo dann auch deutlich höhere Versicherungssummen bezahlt werden und der hinterbliebenen Familie WIRKLICH finanziell helfen. Ist nicht lustig, wenn der Hauptverdiener ausfällt und dann noch kleine Kinder da sind und die Familie noch in einer halb bezahlten Immobilie sitzt...


    Unter diesem Aspekt wurden die LVs den Kunden auch verkauft. Nur leider nie genau nachgerechnet... Bzw. vorgerechnet... Oft auch noch mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) kombiniert, so dass satte Beiträge heraus kamen und der Vertreter auch nicht schlecht daran verdient hat. Häufig wurden diese Verträge als Cross selling von Banken dem Immonilienfinanzierer "angeboten" um nicht das Wort "aufgezwungen" zu benutzen. Endfällige Darlehen mit einer LV hinterlegt, die in den 80ern eine Verzinsung mit Garantie und Überschüssen von 5-7% bringen sollten... Rundum sorglos Paket... Sollte man meinen... Diese Kunden sind in der Regel die Ersten, die aufwachen und eine Finanzierungslücke erkennen. Die Bank hilft da auch weiter, indem sie eine neue zusätzliche RV anbietet, um die Lücke zu schließen... :verärgert:


    Wer schon Historien von jährlichen Mitteilungen der voraussichtlichen Ablaufleistung gesehen hat, wird sich verwundert die Augen reiben, dass die Leistungssummen bei gleichen Beiträgen immer weniger wurden. Wenn ein Kunde selbstsicher auf die steigenden Ablaufleistungen verwies, so war in solchen Verträgen auch immer eine Beitragsdynamik eingebaut. Grundsätzlich sinnvoll, doch sind die prognostizierten Renditen nicht so ohne weiteres zu errechnen. Der Kunde tat dies eh nie, der Vertreter hütete sich es zu tun oder war gar nicht geschult zum RECHNEN, sondern nur zum Erfüllen seiner VERKAUFSQUOTE... Da gibt es wirklich üble Fälle... Könnte ein Buch darüber schreiben...


    Wie entsteht nun die Rendite in der LV?
    In Deutschland wandert der Sparanteil des Monatsbeitrages zu maximal 10% in Sachwerte, der Rest in Geldwerte und damit bedrucktem Papier... Das heißt, von 100,-€ monatlich kommen nur 50-80,-€ in dem für den Kunden ausgewiesenen Spartopf an. Dies OHNE eingebauten Todesfallschutz oder BU!!! Ansonsten sind es noch deutlich geringere Summen im Sparanteil. Dort sollen sie sich dann in "Wertpapieren", also Bundesanleihen, ausländische Staatspapiere, in allen möglichen Rentenpapieren so verzinsen, dass man dem Kunden zum Einen die GARANTIE (derzeit 1,25%, früher bis zu 4% siehe LINK) in den Verträgen auszahlen kann. Zum Anderen auch noch die Überschüsse, die nicht garantiert sind, doch mit denen man die Kunden ja beim Abschluss lockt. Diese Garantien sind heute jeedoch nur noch schwer zu erwirtschaften, von prognostizierten Überschüssen ganz zu schweigen...


    Die BEITRAGSRENDITE, also die Zahl, die den Kunden letztendlich interessiert, ist in fast allen Fällen jämmerlich... Schon vor 5 Jahren habe ich kaum eine Police gesehen mit über 3%... Ich habe einige Fälle von NEGATIVER Beitragsrendite erlebt! Excel kann sowas einfach überprüfen und es ist jammerschade, dass nicht schon vor dem Abschluss von LVs/RVs scharf gerechnet wird. Da würden allerdings manche Vertreter verhungern, weil keiner mehr den Schrott kaufen würde.


    Wie sicher sind die LVs?
    Wenn die Versicherungsgesellschaft pleite geht, werden erst die Gläubiger des Unternehmens befriedigt und dann die Kunden. Dein "Guthaben" bei der Versicherung ist kein gesetzlich geschütztes Sondervermögen, sondern landet monatlich im großen Topf der Versicherung.


    LVs sind ein Versprechen der Gesellschaften, die (stets reduziert...) eingehalten werden, so lange die Gesellschaft existiert.


    Um eine Pleite der Gesellschaft zu vermeiden und zu verhindern, dass plötzlich die Kunden kalte Füße kriegen und die Beitragszahlungen einstellen, gibt es den §89 VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz) und da darf ich hoffentlich aus einem Post von Bärti die wesentlichen Aussagen zitieren:


    :verärgert:


    Wer sich nun Sorgen um seine LV macht: herzlichen Glückwunsch zur Erkenntnis! :Gut:
    In Deutschland hat diese Anlageform noch nie einen richtigen Existenzgrund gehabt, außer mit Kundengeldern viel Geld zu verdienen. Es war über Jahrzehnte immer lukrativer Aktionär der großen Versicherungsgesellschaften zu sein, als deren Kunde...


    Todesfallschutz: sehr wichtig, wenn Hinterbliebene abgesichert werden müssen. Pro Person mal gut 200-300 tsd € ansetzen... Risiko-LV
    Berufsunfähigkeit: Rechnen und vergleichen. NIE in eine LV/RV einbauen. Hat sich finanziell noch nie gelohnt und ist bei veränderten Lebensumständen eine finanzielle Falle!
    Kapitalaufbau: auf keinen Fall mit KLV/KRV des deutschen Marktes.


    Fazit: YOUR milage may vary... Nachrechnen, überlegen, bewerten... Excel lügt nicht... :face_with_rolling_eyes: Mittlerweile pfeifen es auch die Spatzen (Internet) von den Dächern...


    Gruß


    Wolfgang (der nun doch kurz vor der Erstellung eines Buches aufhört! :lachen:)

  • Zitat von woli;236514


    Kapitalaufbau: auf keinen Fall mit KLV/KRV des deutschen Marktes.


    Und was würdest du momentan empfehlen wenn man z.B. mit 10.000€ weiteres Kapital aufbauen möchte?


    Gruß Kupfersalz

  • Wir sind aus den Lebensversicherungen draußen.


    Mein Geld kann ich so ansparen, ohne daß ich am Schluß irgendein Zeug an die Versicherung abtreten muß, die immerhin mit meinem Geld spielt - sorry! arbeitet.
    Die Zinsen sind mau und die Gefahr, daß ganze Geld zu verlieren, ist mir zu groß.


    Das Buch " Der größte Raubzug der Geschichte" war für uns mit ein Augenöffner, daraufhin wurde vieles neu bedacht und abgewägt!
    Interessant, wie es hinter den Türen aussieht und warum manches so abläuft...



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • KUPFERSALZ


    Zu jemandem gehen, der eine Lizenz zur Beratung, Tools zum Rechnen und ein Portfolio zur Auswahl hat. Keiner, der morgens gesagt bekommt, welches Produkt am heutigen Tag im Schwerpunkt zur Erfüllung der Vorgaben zu verkaufen sei...


    Als nächstes, bereit zu sein für eine gute Dienstleistung auch zu bezahlen. Wer seriös agiert, wird Dir die tatsächlichen Kosten der Geldanlage offenlegen. Wie gesagt, Excel hilft...


    Wer Dir außerdem auf Deine Frage ad hoc eine konkrete Antwort mit Empfehlungen gibt, hat womöglich eher seine Interessen im Blick, als Dein Wohlergehen... Da gehört eine Betrachtung Deiner Gesamtsituation ebenso dazu wie der Hinweis, dass man in überschaubarer Zeit aus 10.000 € kein wirkliches Vermögen aufbauen kann... Wenn Du allerdingst einige Jahrzehnte Zeit hast... :)


    Falls das nur ein Test war, so wisse, das ich das nicht wirklich schätzen würde... :face_with_rolling_eyes:


    Gruß


    Wolfgang

  • Hallo Kupfersalz,
    aus meiner Erfahrung
    raus aus LVs
    EM wird nach Jahrzehnten immer noch seinen Wert behalten !
    Silber gab es 2002 für 207€
    Gutes Werkzeug schafft auch Rendite

    Carpe Diem

  • Auch dann raus aus der LV, wenn er inzwischen erkrankt ist und keinen neuen Versicherungsschutz mehr bekommen würde? Oder die Police als Sicherheit irgendwo hinterlegt wurde? Oder nur noch wenige Jahre Restlaufzeit sind und der aktuelle Rückkaufswert ein erhebliches Minusgeschäft bedeuten würde? Oder eine Beitragsfreistellung wesentlich sinnvoller wäre? :face_with_rolling_eyes:


    Es soll angeblich Sinn machen, eine Gesamtsituation zu kennen, bevor konkrete Ratschläge erteilt werden...


    Schnelle Schüsse machen Krach, doch sie treffen nicht immer ins Ziel...


    Meint


    Wolfgang


  • Ja war wohl ein Schnellschuss von Dir - (Spiegelprinzip ?):nono:


    es ging um :
    10.000€ zu investieren um Kapital über Jahre aufzubauen - ich hab den Thread gelesen -


    lesen soll bilden


    mehr sag ich nicht zu Deinem ...... Beitrag


    kopfschüttelnd


    Hauch:face_with_rolling_eyes:

    Carpe Diem

  • Zitat von Hauch;236583


    lesen soll bilden


    mehr sag ich nicht zu Deinem ...... Beitrag


    Was zum Geier ist denn heute los? Es wird wohl dringend Zeit für die Sommerferien damit hier einige mal wieder einen kühlen Kopf bekommen ohne sich hier gleich in Streitigkeiten oder Beleidigungen zu verfallen.


    LG Buschmann

  • Zitat von Hauch;236552


    raus aus LVs
    EM wird nach Jahrzehnten immer noch seinen Wert behalten !


    Bekomme ich das schriftlich und haftest Du für deinen Rat?


    Legend... schreibt jetzt lieber nicht mehr dazu. Und findet auch es wird Zeit für Ferien. :Cool:

  • Hallo,


    Da investiert man in eine LV und hat ein vermeindlich sicheres Produkt: http://wirtschaftsblatt.at/hom…home/nachrichten/index.do


    Die ÖVAG ist die Österreichische Volksbanken AG. Da dachte auch keiner an eine Pleite...


    Ich bleib dabei: LVs sollte man haben, sich aber nicht nur daruaf verlassen. Ich finde den Weg ganz darauf zu verzichten irgendwie zu extrem.
    Das Problem für mich ist, daß wir anscheinend auf eine sehr große Veränderung in (Finanz)System zusteueren und alles was bis vor 10 Jahren seine Gültigkeit hatte wird langsam obsolet...


    Wenn ich denke ich habe damals den Bausparer für meinen Sohn nur verlängert weil ich nicht wußte was mit dem Geld machen. (:lachen:) Heute bin ich froh darüber. Denn die Zinsen waren damals wo anders wesendlich besser, sogar am Taggeldkonto.


    Gruß
    Gerald

  • Hi Kupfersalz,


    wie woli schon gesagt hat lass dich ganzheitlich beraten. Zu einer ganzheitlichen Beratung gehören z.B.


    - Aufstellung deines jetzigen Vermögens, deiner Rentenanwartschaften, eventuelle Immobilie, Kapialertäge die du jetzt schon hast usw.
    - Aufstellung wie dein jetziges Vermögen gebunden ist, was kann in welcher Zeit liquidiert werden etc., wie flexibel bist du finanziell
    - bei Immos und eventuell vorhandenen Kindern was eventuell jetzt schon (Teil-)Schenkungen bringen mit Nießbrauchseintrag für deine Person um eventuellen späteren Pflegekosten und vielleicht damit verbundenen Pfändungen vom Sozialamt entgegen zu wirken (Stichwort 10-Jahres-Frist bei Schenkung)
    - deine grundsätzliche Risikobereitschaft die du an den Tag legst/legen willst und ob du auch Verluste hinnehmen würdest bei höherem Risiko der Anlage, wie ausgeprägt ist die Gier in dir und wie hoch dein Sicherheitsbedürfnis
    - deine laufenden Kosten im Monat
    - direkt und indirekt involvierte Familienangehörige und Auswirkungen auf deine Finanzentscheidungen
    - Rücklagen für Investitionen in der Zukunft (Auto, Großgeräte, bei Immos Instandhaltungsrücklage)
    - deine weitere Lebensplanung, deine Ziele beruflich und finanziell und die Wahrscheinlichkeit der Umsetzbarkeit
    - zu erwartende Erbschaften
    - hinterfragen deines jetzigen Lebensstandards (wertfrei)
    etc.


    Wenn du kein Gesamtbild hast, was du mit einem Berater zusammen erarbeitet hast kann man auch keine sinnvollen Ratschläge bekommen. Das "zusammen erarbeiten" ist so wichtig, weil man sich damit für die Zukunft dahingehend emanzipiert diese eigenen Evaluierungen der eigenen Lebensumstände in der Zukunft selber vornehmen zu können. Bei einer gemeinschaftlichen Erarbeitung wirst du bald sehen auf was es ankommt ein Gesamtbild aufzuzeigen. Das kannst du dann in Zukunft selber machen, denn dieses Hinterfragen und neu bewerten wird dir in gewissen Zeitabständen immer wieder begegnen wo solche Maßnahmen notwendig sind. Beispiele hierfür sind Beförderungen im Job, Arbeitslosigkeit, Immokauf, Erbschaften etc. die dann das Gesamtkonzept im positiven oder negativen Sinne in Frage stellen. Sei auch bei ganzheitlichen Beratungen selbstbewusst und mach deutlich was du willst, nimm aber Kritikpunkte/Ratschläge des Beraters auf und werte für dich so gut es geht auf neutraler Basis, ob sie gerechtfertigt sind. Nimm aber den Berater niemals als die Weisheit in Person, gib deinem Bauchgefühl genügend Raum was die Beurteilung deiner Position und deiner Situation betrifft. Du musst ja selbst mit dir und deiner finanziellen Situation klarkommen und dich wohlfühlen. Du solltest dir auch im Vorfeld Gedanken drüber machen welche Bedeutung materielle Dinge für dich haben und wie viel Raum du Besitz und Vermögen in deinem Leben einräumen willst, das ist gar nicht so einfach wenn man anfängt sich die Frage zu stellen. Sozusagen "wie viel Lebenszeit von mir verkaufe ich für materielle Güter, welches Maß ist gesund für mich und bei welchem Kompromiss fühle ich mich wohl".


    Noch ein paar Tipps:


    Lass dir NIEMALS Lebensversicherungen aufschwatzen die im fondsgebundenen Bereich mit zusätzlichen Krediten die der LV-Kunde abschließen soll die Rendite gehebelt werden soll. Mit solchen Produkten die gerne von englischsprachigen Anbietern in Deutschland vertrieben werden kann man in Zeiten wo die Börse nicht gut läuft oder wo man einen schlechten Einstiegszeitpunkt erwischt hat ganz gehörig Miese machen. Arbeite immer nur mit dem Geld was du hast und Hebel das Ganze auf keinen Fall über irgend welche Konstrukte. Das Risiko ist zu hoch, auch wenn du solche Konstruke an der Börse einsetzt. Da kannst du auch in Kasino gehen und auf rot oder schwarz am Roulettetisch setzen.


    Egal für welches Produkt du dich mal entscheiden solltest wenn es über einen Anbieter vertrieben wird: heb dir immer alle Verkaufsprospekte, Infoschreiben, sonstige Unterlagen auf. Stichwort: Falschberatung. Lass dir alle Verkaufsprospekte von deinem Bankberater oder vom Keiler (Versicherungsvertreter) abstempeln und gegenzeichnen, dass er dir die Dinger gegeben hat. Mit Unterschrift! Das ist späterhin eine riesen Hilfe um Haftungsansprüche durchsetzen zu können, falls ein Falschberatung stattgefunden hat.


    Schließe niemals über einen Berater der die Grundberatung macht auch Verträge ab. Lass ihn das deutlich vorher am Anfang wissen. Nur wenn diese Position im Vorfeld klar ist wirst du auch eine neutrale Beratung gegen Bezahlung erhalten. Klar sollte man demjenigen auch machen, dass man keinen Kontakt zu anderen Verkäufern/Beratern in Zukunft akzeptieren wird die über ihn laufen (Stichwort Provisionsteilung). Die Grenze hierbei muss so eindeutig wie möglich gezogen werden, damit du nicht als ausbeutbares Opfer (Provision) gesehen wirst.


    Lass dich nie hetzen. Wer dich unter Druck setzt beim Abschluss hat nie was gutes im Sinn. Ich persönlich schmeiß solche Leute auch in schon vorangeschrittenen Verhandlungen knallhart raus, nicht nur im finanziellen Bereich sondern auch Verkäufer mit denen ich Job-bedingt zu tun habe. Wer den Keiler spielen will kann das woanders machen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Bärti;236619

    Wenn du kein Gesamtbild hast, was du mit einem Berater zusammen erarbeitet hast kann man auch keine sinnvollen Ratschläge bekommen.


    Hallo Bärti, im Prinzip hast du Recht. Wie löse ich aber das Problem, keinem Berater zu vertrauen?


    Selbst die "unabhängigen" Berater (also nicht bei einer Bank o. ä., sondern bei einer Beratungsfirma) bekommen Provisionen für vermittelte Verträge.

  • Zitat von Bärti;236619

    Schließe niemals über einen Berater der die Grundberatung macht auch Verträge ab. Lass ihn das deutlich vorher am Anfang wissen. Nur wenn diese Position im Vorfeld klar ist wirst du auch eine neutrale Beratung gegen Bezahlung erhalten. Klar sollte man demjenigen auch machen, dass man keinen Kontakt zu anderen Verkäufern/Beratern in Zukunft akzeptieren wird die über ihn laufen (Stichwort Provisionsteilung). Die Grenze hierbei muss so eindeutig wie möglich gezogen werden, damit du nicht als ausbeutbares Opfer (Provision) gesehen wirst.


    Ich habe ihn so verstanden das man sich als bezahlte Dienstleistung beraten lassen soll und dann die empfohlenen "Produkte" direkt kauft aber eben nicht über den Berater.

  • Hi mirfälltnixein,


    dein Misstrauen den Beratern gegenüber ist gesund und zeugt davon, dass du kritisch bist und Sachen hinterfragst. Das ist schon mal die halbe Miete.


    Nimm NIE einen Bankberater oder einen Versicherungsberater. Die sehen nur ihre Provision bzw. haben als Banklurch Cheffe im Nacken der nur über seine Verkaufszahlen die seine Leute bringen müssen seinen Bonus einstreichen kann. Alle Provisionen oder Boni bei festangestellten Beratern zahlst du. Und zwar in einer Höhe die die meisten Anlagen extrem unattraktiv macht. Rechnest du heute bei Anlagen die Provisionszahlungen ab die (mittlerweile Dank neuer Gesetzgebung nicht mehr ganz so versteckt, Nachfragen zur Provisionshöhe lohnt trotzdem mit schriftl. Dokumentation und abgezeichnet von der Bank/Keiler etc.) ja zu deinen Lasten gehen und die Verwaltungspauschalen die auch gerne versteckt werden kannst du das Meiste an Anlageprodukten in die Tonne treten. Wenn du dir mal bei Riester die Provisionen anschaust, dann sieht man, dass alle staatliche Zulagen für den Keiler draufgehen und nicht in deine Tasche wandern. Reines Subventionstool des Staates für die Versicherungswirtschaft. Verarsche für den Riester-Sparer.


    Such dir jemanden der nur Beratung macht. Keinen Verkauf! Privat auf Honorar und dann ist er wieder weg. Nutze Vorabgespräche die die Leute meisten führen und die kostenfrei sein sollten um ein Gefühl für den Berater zu bekommen. Nimm Frau, Kumpel, Bruder oder was weiss ich mit um eine 2te Meinung zu der Person zu haben. Das Risiko einen Top-Verkäufer zu treffen der dich einlullt hast du auch da. Such dir auf jeden Fall eine Einzelperson und keine Beratungsfirma, sonst hast du die A...-Finanzberater oder Ähnliches an der Backe die auch nur verkaufen wollen. Um jemanden zu finden der gut zu dir passt (menschlich, moralisch, emotional etc.) und der ehrlich ist nimm dir Zeit und recherchier im Internet wen es in deiner Gegend gibt. Sei immer kritisch und probier hier wie auch im normalen Leben das Risiko zu diversifizieren. Leg nicht Alles nach dem rat an sondern nur einen Teil und sieh wie sich das Entwickelt. Aber NIE NIE NIE einen Vertrag für eine Geldanlage abschließen die der Grundberater zur Erstvaluierung erstellt. Grundberatung ist ein Ding und muss strengstens von anderen Geschäftsbeziehungen getrennt werden über die man dann späterhin die Anlage des Geldes ausführt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • mirfälltnixein


    Zu vertrauen ist manchmal schwer, besonders, wenn man bisher eher weniger gute Erfahrungen gemacht hat. Sprich mit mehreren, lese Dich in die Materie vorher ein, so dass Du richtige und wichtige Fragen stellst und RECHNE nach. Es geht hier um Zahlen und da kann man rechnen... Das wird leider fast immer vernachlässigt, da die Schulungen in der Branche i.d.R. das VERKAUFEN beinhalten. Du kaufst ja letztlich ein Produkt, das zu DIR und DEINER Situation passen muss. Da gibt es viel Gutes am Markt, leider noch viel mehr Schlechtes...


    Ein Ausschließlichkeitsvertreter wird Dich eher nicht zur Konkurrenz schicken. Ca. 80 % der Makler beschäftigen sich heute mit den attraktiven Krankenversicherungen und verstehen daher von Vermögensaufbau recht wenig. Da hatte ich leider sehr ernüchternde Gespräche... Vertrauen wirst Du dann können, wenn es zum Einen menschlich stimmt (Bauchgefühl) und andererseits die Zahlen für sich sprechen. Wenn Du aus mehreren Produkten (verschiedene Gesellschaften!) auswählen kannst... Und wenn Du nicht auf die Anlageempfehlung Deiner Putzfrau oder eines Forums hörst! :grosses Lachen:


    Gruß


    Wolfgang

  • Zitat von KUPFERSALZ;236622

    Ich habe ihn so verstanden das man sich als bezahlte Dienstleistung beraten lassen soll und dann die empfohlenen "Produkte" direkt kauft aber eben nicht über den Berater.


    Das kenne ich so noch nicht, wäre sicherlich besser, aber immer noch nicht perfekt. Es können trotzdem Belohnungen fließen, damit gewisse Empfehlungen bevorzugt rausgegeben werden. Sowas passiert sogar in Zusammenhang mit Ärzten und Medikamenten. Für den Zahnarzt meines Vertrauens fahre ich 30 km, obwohl ich dafür auf die andere Seite einer Großstadt muss und den nächsten Zahnarzt in 10 Minuten fußläufig erreiche.


    Wenn man also die Möglichkeit hat, solch einen unabhängigen Berater zu finden, der einem nur Tipps gibt und die Verträge unabhängig und ohne Erwähnung seines Namens gemacht werden, dann würde ich mir mindestens einen zweiten unabhängigen Berater suchen und die Empfehlungen vergleichen.