Was die Temperatur angeht: Lokal, wobei dieses "lokal" sich auch gerne einige tausend Kilometer im Umkreis des Einschlagortes zutreffen mag, mag es durchaus sein, dass durch wieder auf die Erde zurückkehrendes Gesteinsmaterial sich die Lufttemperatur um mehrere hundert Grad erhöht.
Aber: Ich schätze, das wird kein globales Phänomen sein, da ja nicht überall auf der Erde das Material wieder runter kommt. In den nicht betroffenen Gebieten wird die Lufttemperatur zunächst einmal nicht ansteigen. Nachdem sich das ganze mit dem "Niederschlag" beruhigt hat, wird es zunächst einmal zu einem Luftausgleich kommen. Sprich: die kühleren Luftmassen von der anderen Seite des Einschlages werden sich in Richtung des Einschlaggebietes bewegen. Das kann für einige Zeit dann auch ziemlich heftige Orkane mit gut und gern 200 km/h oder mehr bedeuten.
Temperatur ist ja nichts anderes als Wärmeenergie und die neigt dazu, sich ziemlich schnell zu verflüchtigen. In dem vorliegenden Fall wird sich das Mehr an Temperatur zum einen in erster Linie in den Weltraum abstrahlen. Selbst wenn eine Aschewolke einen nicht unerheblichen Teil davon abfangen wird. Auf der anderen Seite werden die Ozeane einen Teil der Wärmeenergie zumindest oberflächlich aufnehmen. Das mag dann die Oberflächenwassertemperatur durchaus zumindest kurzfirstig um etliche Grad erhöhen. Je nach Temperaturanstieg kann das für Fischpopulationen und Plankton schon zu viel sein. DAS wäre eine viel schlimmere Katastrophe als ein "nuklearer Winter" in Folge einer Aschewolke.
Etwaige Temperaturerhöhungen aufgrund von wiedereingetretenem und verglühtem Gesteinsmaterial werden sich meiner Meinung nach innerhalb von Stunden auf ein erträgliches Maß reduziert haben. Auch wenn dieses "erträgliche Maß" für uns Mitteleuropäer immer noch zu viel ist, der wer von uns ist schon ein heißes Wüstenklima mit 60°C gewohnt? Innnerhalb von Tagen wird sich die Temperatur auf das uns gewohnte Normalmaß einpendeln, sofern die Meeresströmungen noch in der gewohnten Weise und Stärke fließen (Golfstrom). Für einige Wochen, eventuell Monate kann es unter Umständen auch etwas sehr frisch werden.
Hierbei hängt es von der Jahreszeit ab, wann der Komet herunter kommt, ob es einfach "nur" ziemlich lästig ist oder dann doch eher "ziemlich doof" ist: Wenn der Komet im Spätherbst runter kommt. Dann wird der Herbst und der Winter einfach nur ziemlich saukalt werden. Vielleicht wird der Frühling länger als üblich auf sich warten. Aber mit etwas Glück kann man im kommenden Frühjahr gleich in die nächste Vegetationsperiode einsteigen.
Beehrt der Komet uns mit seinem Besuch allerdings im Frühjahr/Sommer, wird es hingegen schwierig bis problematisch: Die Ernte für die laufende Vegationsperiode wird vernichtet/fällt aus aufgrund der Witterungsbedingungen/Verwüstungen. Der darauf einsetzende "reguläre" Winter fällt als Vegationsperiode in unseren Breiten aus und auch für Gewächshauszuchten ist es ohne Klimatisierung, die wenn dann nur über Heizungen mit irgendeinem Brennstoff laufen kann, auch zwecklos. Bleibt also zu hoffen, dass der darauf folgende Frühling für eine Aussat genutzt werden kann.
Im günstigsten Fall muss man ein Jahr bis zur nächsten Ernte mit seinen Vorräten haushalten können. In nicht ganz so günstigen Fällen dann eher anderthalb Jahre. Und wenn es ganz doof läuft, vielleicht auch zwei oder zweieinhalb Jahre, ehe an eine geregelte Landwirtschaft mit ausreichend Erträgen wieder gedacht werden kann.
Nicht völlig hoffnungslos, aber ein hartes Stück Arbeit, sich darauf vorzubereiten.