Einkochen, auf die "Alte" Art

  • [USER="8020"]Fleck1975[/USER] habe einen Presto Canner 16 qrt direkt bei Amazon.com bestellt. Kostet inkl. Versand und Zoll ca. 125 Euronen. in den 16 qrt gehen 5 1/2 l und in der 2 Reihe dann ebenso 5 1/4 l Gläser von Weck rein (das sind meine persönlichen Standardgrössen) oder eben 5 l Weck Gläser. Wie gesagt für mich die optimale Größe, weil ich nie sehr große Mengen einkoche. Wer grössere Mengen eingokcht der ist sicher mit dem 23 qrt dann voll zufrieden.
    Besser wären die original Mason Jars, da gehen dann einige mehr rein, weil die eine etwas schlankere Form haben, aber die wenigen Anbieter in Europe verlangen dafür Wucherpreise.


    Warum den Presto Canner und nicht der All American? Eindeutig der Preis, aber auch das man mit dem Presto auch noch auf Ceran Feld einkochen kann, davon rät man bei All American ab, weil der um einiges schwerer ist. Unterschied der beiden? Der All American ist massiver und kommt ohne Dichtungen aus, ist halt das Ferrari Gerät. Aber Dichtungen für den Presto bekommt man über Amazon, hab mir 2 Sätze auf Lager gelegt.

    Einmal editiert, zuletzt von Timmy () aus folgendem Grund: Habe die Gläseranzahl angeglichen, da ich mich da geirrt habe, sorry.

  • Presto Canner 16 qrt

    Hallo Timmy,


    du hast zwar geschrieben, wie viele Gläser in eine Ebene gehen, aber Glas ist leider selbst bei Weck nicht gleich Glas, weil es verschiedene Größen gibt. Damit meine ich hier vor allem den Durchmesser.


    Ich benutze ausschließlich originale Weck-Gläser mit 100 mm Rundrand. Somit habe ich eine Standardisierung gesetzt bei Deckelgröße, Gummigröße, Lagergröße etc. In meinen Weck-Einkochtopf bekomme ich pro Lage sieben solcher Gläser in eine Ebene, da der Topf etwas mehr als 30 cm Innendurchmesser hat.


    Welche Weck-Gläser nutzt du genau (Deckelformat)? Wie viele cm Innendurchmesser hat der Topf und wie viele cm (nutzbare) Innenhöhe? Ein Foto vom Topf mit einer Lage Gläser drin wäre super.

  • Also der Topf hat Innendurchmessser 31 cm, Innenhöhe ab dem Rack (Gitter unten) sind 19 cm.

    Und ich muss mich entschuldigen, es gehen nur 5 Gläser pro Ebene! Habs beim ersten Versuch mit 5 Gläsern gemacht und in der Mitte, dachte ich, passt noch ein sechstes mit rein, dem ist nicht so, siehe Foto.

    Ich habe sogenannte Rex Gläser mit 100 mm Rundrand. Es sind Sturzgläser. Kommen aber auch von Weck, ist nur die österreichische Variante.

    Zur Zeit warte ich auf Gläser von Leifheit mit 750 ml. Diese haben das selbe Deckel System wie die Ball Mason Jars und sind angeblich daher besser für den Druckkochtopf. Wobei Rex/Weck Gläser auch auf der amerikanischen Seite dafür als geeignet bezeichnet werden, allerdings dann mit 3 Klammern!

    Leifheit möchte ich wegen dem Deckelsystem und wegen dem Platz probieren.

    Leider konnte ich bis dato nur einmal damit einkochen, hatte jetzt einfach beruflich zu viel um die Ohren. Hoffe im Januar dann wieder mit der Einkocherei beginnen zu können.


    Einkochen.jpg


    Einkochen1.jpg

  • Diese haben das selbe Deckel System wie die Ball Mason Jars und sind angeblich daher besser für den Druckkochtopf.


    Das das Deckel-System für die Drucktöpfe besser sein soll. ist blödsinn.

    Ich habe mit allen Systemen (All American, Schnellkochtopf, normal Töpfe, Rillen-Gläser, Rundrundgläser, Twist-Off, Ball Mason) eingekocht,

    das funktioniert alles.


    Ich würde auf die überteuerten Leifheit-Gläser verzichten. Deckel braucht Du dann ja auch noch regelmäßig.

    Die haben andere Abmessungen als die Mason Jars, worauf ja die die Ami-Töpfe abgestimmt sind.


  • Hallo Timmy, gute Infos, danke!


    Ich habe den Presto zu Weihnachten bekommen, er ist noch auf dem Weg aus den USA hierher, und eine Frage hast du mir bereits beantwortet. Nämlich, ob es mit den bei uns gebräuchlichen Weckgläsern mit Ring und Klammern auch funktioniert.

  • Henning, danke für die Info. Mit Weckgläsern habe ich schon Krautsalat im Presto eingekocht, hat gut funktioniert.

    Bekomme ein paar Leifheit Gläser gebraucht und neue Deckel dazu, daher probiere ich das mal.

    Woher hast du die Ball Mason Jars bezogen?


    Brigitte wie Henning auch geschrieben hat, mit den Weckgläsern geht es einwandfrei. Nur eben 3 Klammern benutzen.

    Welchen bekommst du? Den großen?


    Werde am Wochenende mein geliebtes Hühnercurry einkochen. Das ist nämlich alle.

  • Brigitte, ok hier das Rezept, Menge musst du je nach dem erhöhen wie viel du machen möchtest. Das werden ca. 6 bis 7 1/2l Gläser von Weck.


    ca. 1 kg Hühnerfilet

    2 Zwiebeln

    4 EL Butter

    4 Karotten

    1 Bund Jungzwiebeln

    3 rote Peperroni

    ca. 2 EL Currypulver

    ca. 2 EL Currypaste gelb

    Sojasauce

    2 Dosen Kokosmilch (je ca. 300gr)

    Salz, Pfeffer


    Fleisch salzen und pfeffern, langsam anbraten. Zwiebeln mit anbraten. Karotten und Jungzwiebeln dazu geben und bissfest braten.

    Currypaste, einen Schuß Sojasauce und Curry zugeben, kurz umrühren und gleich mit Kokosmilch aufgiessen.


    Das gleiche Rezept habe ich auch schon mit Rindfleisch gemacht. Curry und Co je nach Geschmack zugeben, ich mags eher milder.


    Achja, würd mich interessieren wieviele Gläser du in den 23 qrt rein bringst.

  • Woher hast du die Ball Mason Jars bezogen?


    Ich besitze keine. Mit den Ball Marsons Jar habe in den USA, Indien und Neuseeland eingekocht.

    Von dort auch meine Erfahrung mit TwistOff und Weckgläsern in AllAmerican und Presto.


    Hier benutze ich nur Weck, ältere Rillengläser verschieder Hersteller und TwistOff-Gläser im Schnelkkochtopf und normale Topf.

    Zu Weihnachten habe ich mir eine Einkochautomaten für die Ernte meines neuen Garten gegönnt. Der warten noch auf seine Einweihung.

  • Hallo Timmy, sag ich Dir sobald er da ist, bzw ich mach ein Foto. Danke für das Rezept, das hört sich an, als könnte man es auch gut variieren, ich seh vor meinem inneren Auge noch Broccoliröschen und rote Paprikastreifen darin. Ich mag gerne Fleischgerichte mit einer gehörigen Portion Gemüse.

    Wie sind da die Erfahrungen von mit der Bissfestigkeit vom Gemüse? Eventuell vielleicht roh zum fertig vorgegarten Fleischgericht geben und dann während des pressure cannings fertiggaren? Das sollte doch funktionieren?



    Henning, twisstoff Deckelgläser gehen auch?! Das ist absolut super, weil ich da noch einige habe. Wäre direkt meine nächste Frage gewesen....


    Habt ihr Zwei schon gesehen, auf youtube gibt es etliche Videos zum Thema pressure canning mit wirklich tollen Inspirationen. Die Amis machen da die tollsten Sachen!

    Einmal editiert, zuletzt von Brigitte ()

  • Brigitte, im Presto habe ich erst einmalig Krautsalat gemacht. Beim Einkochen im Wasserbad schaue ich immer das ich das Gemüse in der Pfanne kurz andünste und dann untermische und ab in die Gläser. So bleibt es zumindest etwas bissfest. Dürfte mit dem Presto besser werden, weil dann die Zeit fast halbiert wird.

  • Ich oute mich jetzt mal als völliger Noob. Bisher haben wir noch nie eingekocht / eingeweckt, da wir schlicht keinen Platz für das Eingekochte gehabt hätten. Das sieht dank dem neuen Haus nun anders aus und wir würden das gerne mal versuchen. Als völliger Laie jetzt mal gefragt: Muss ich bei einem Induktionsherd auf etwas besonderes achten beim Einwecken (also außer dass der Topf geeignet sein muss)?


    Welche anderen Arten des Einweckens gibt es noch, außer mit einem großen Topf?


    Da es sich erstmal um vorsichtige Gehversuche handelt, möchte ich nicht gleich in eine Profi-Ausstattung investieren. Denn wenn BEVA da keinen Bock drauf hat, hab ich schlechte Karten.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Hei,


    du brauchst:


    Ein Weck Glas mit Gummi und Deckel.

    Zwei Deckelklammern

    Einen Kochtopf

    Wasser

    Das was du einwecken willst

    Und eine Hitzequelle.

    Ob das nun der Spezialeinkochtopf mit Computersteuerung ist, oder ein Lagerfeuer ist ziemlich wurscht!


    Und schon kann es los gehen.

    Allerdings solltest Du Dich an Erfahrungswerte halten, die schon existieren. Den ein oder anderen Fehlschlag wirst Du auch hinnehmen müssen...



    Grüße und viel Erfolg


    Tom

  • Beim Einkochen sollte man schon auf die entsprechenden Temperaturen und Einkochzeiten achten. Das ist sehr wichtig da sonst die Arbeit umsonst sein könnte.

    Wenn du völliger Neuling bist empfehle ich dir das Einkochbuch von Weck. Das wird schon seit Jahrzehnten vertrieben verkauft, und hat durchaus seine Berechtigung.

    Natürlich hat so jeder seine kleinen Tricks, teilweise noch von den Eltern oder Großeltern abgeschaut. Auch findet man viel Unfug in den einschlägigen Foren. Davon aber als Neuling FInger weg, da wird so macher Mist erzählt, wo das Ergebniss gleich 0 ist. Außer einer Menge Arbeit nichts gewesen.

    Um erstmal die ersten Gehversuche zu unternehmen reichen ein paar normale gebrauchte Twist-Off Gläser. Auch wenn Weck noch mit Gummiringen arbeitet, davon nicht irretieren lassen. Es kommt bei den Temperaturen und Einkochzeiten nicht auf die Glasart an, sondern auf die Größe der Gläser, die immer, oder meistens, in ml angegeben wird. Das ist wichtig da sich danach die Kochzeiten richten. Kochzeiten bedeutet aber nicht immer kochen. bei Obst oder Säften kommen schon "mal nur" Themeraturen von etwa 80 oder nur 75 Grad infrage.

    Aber bevor du loslegst, kauf dir das Weck Einkochbuch. Danach kannst du, sofern noch Fragen offen sind dich hier auslassen.

  • Einwecken ist eigentlich ganz einfach und ob du das mit großem Spezialtopf, normalem Topf oder im Backrohr machst, ist eigentlich egal.


    Methode 1: Im Topf.

    Man befüllt die Gläser mit dem kalten Inhalt. Darauf achten, dass die Dichtflächen nicht schmutzig werden. Dann kommen Dichtung, Deckel und Klammer drauf und das Glas wandert in den Topf. Mit den weiteren Gläsern verfährt man gleich, bis der Topf voll ist.

    Dann kommt Wasser in den Topf, maximal bis unter Oberkante der obersten Gläser.

    Deckel drauf langsam auf 80-100 Grad erhitzen und je nach Inhalt länger oder kürzer drin lassen.

    Durch das Erhitzen entsteht ein Überdruck in den Gläsern, der Luft entweichen lässt. Wenn die Gläser wieder abkühlen, entsteht ein Unterdruck und der Deckel wird gegen die Dichtung gesaugt.


    Methode 2: Mit Schraubgläsern

    Wir kaufen dafür keine teuren Mason Jars, Leifheit oder Weckgläser. Wir recyclen Gurkengläser udgl.


    Man spart sich die ganze Wasserbaddampftopfthematik und füllt einfach zB. die erhitzte Marmelade in die gut gereinigten Gläser, verschraubt sie solange der Inhalt heiss ist und stellt sie dann zum Abkühlen auf den Deckel. Auch hier entsteht durch das Abkühlen ein Unterdruck, der Das Glas sauber verschließt.

    Nachteil, der Inhalt ist angeblich nicht so lange haltbar. Wir konnten das jedoch nicht beobachten. Unser Zeug hält sich auch bei dieser Methode jahrelang.

    Wichtig ist hier nur, dass die Gläser und Deckel wirklich sehr sauber sein müssen.


    Methode 3: Im Backrohr

    im Prinzip gleich wie Methode 1 nur dass anstatt des Topfes, das Backrohr verwendet wird. Auf die unterste Schiene kommt eine Schale mit Wasser und da stellt man die Gläser rein.



    Ich bin sicher, es gibt noch jede Menge andere Methoden.


    LG. Nudnik

  • Ich oute mich jetzt mal als völliger Noob. Bisher haben wir noch nie eingekocht / eingeweckt, da wir schlicht keinen Platz für das Eingekochte gehabt hätten. Das sieht dank dem neuen Haus nun anders aus und wir würden das gerne mal versuchen. Als völliger Laie jetzt mal gefragt: Muss ich bei einem Induktionsherd auf etwas besonderes achten beim Einwecken (also außer dass der Topf geeignet sein muss)?


    Welche anderen Arten des Einweckens gibt es noch, außer mit einem großen Topf?


    Da es sich erstmal um vorsichtige Gehversuche handelt, möchte ich nicht gleich in eine Profi-Ausstattung investieren. Denn wenn BEVA da keinen Bock drauf hat, hab ich schlechte Karten.

    Mein Tipp: fang mit Marmeladeeinkochen an. Das ist wirklich simpel und schnell. Außerdem brauchst du dafür kaum „Spezialausrüstung“. Und da die Marmelade um Längen besser schmecken wird als die aus dem Supermarkt, bin ich sicher, dass deine Frau ebenfalls begeistert sein wird! :)


    Ob Induktionsherd oder Gas oder Standard ist egal. Du musst die Früchte-Zuckermischung lediglich zum sprudelnden Kochen bringen. Da es sich um Zucker handelt, empfehle ich einen großen (!) beschichteten Topf. Zum Schöpfen eine Kelle (groß und klein) und vielleicht noch einen speziellen Edelstahltrichter für Marmeladen (hab ich vor ein paar Wochen entdeckt und vorgestellt). Und Topflappen oder dicke Handtücher.


    Je nach Obst kann ein Pürierstab noch hilfreich sein. Das war‘s am Anfang aber auch schon mit Ausrüstung. Hilfreich hat sich bei uns auch ein Greifer für die heißen Gläser erwiesen. Aber haben wir auch jahrelang ohne gemacht.


    Wie gehst du vor?


    Kauf 1 kg Obst. Erdbeeren wären ideal, aber die Zeit ist fast vorbei. Such dir Obst aus, das reif und aromatisch ist. Das schmeckt später einfach besser.

    Kirschen sind mehr Arbeit wegen des Entsteinens - daher am Anfang vielleicht besser Johannisbeeren, Brombeeren oder Himbeeren (relativ teuer).


    Pflaumen gehen in ein paar Wochen auch gut.


    Alles waschen, vorbereiten und in den Topf. (Erd)beeren etwas pürieren. Pflaumen vierteln.


    500 g 2:1 Einmachzucker oder 330 g 3:1 Einmachzucker einrühren. Tipp: gib den Inhalt einer Vanilleschote dazu.


    Außerdem mit etwas Zitronensäurepulver (gibts bei den Backzutaten) abschmecken. An Pflaumenmarmelade schmeckt auch gut etwas Zimt und Rotwein! Vanillezucker ginge alternativ auch.


    Ein paar Minuten aufkochen lassen und in die zuvor mit heißem Wasser sterilisierten Gläser abfüllen. Zuschrauben und wie bereits von den anderen geschrieben, auf den Kopf stellen. Nach 5-10 Minuten umdrehen und auskühlen lassen. Das ist alles simpel!


    Wichtig für eine lange Haltbarkeit ist das Saubermachen der Gläser. Wir füllen sie dazu mit kochendem Wasser (auch die Deckel!) und lassen sie einige Minuten offen stehen. Geplatzt ist uns dabei noch nie eines - dennoch Vorsicht!


    Aktuell essen wir die letzten Gläser Pflaumen- und Mirabellenmarmelade aus dem Vorjahr. Schlecht geworden ist uns noch nie etwas.