Einkochen, auf die "Alte" Art

  • @T I D

    Jeder für sich, ich will da auf Nummer ganz sicher gehen und verwende einen All American PC 915, da bekomme ich pro Vorgang 10 Stück Weck Tulpengläser a 580ml rein.


    Details hier.

  • Das Thema Botulismus wurde bereits mehrfach hier und in verschiedenen weiteren Fäden in epischer Breite erklärt.


    Wichtig ist das Einkochgut mindestens 5 Minuten kochend zu halten. Das zerstört das Toxin.


    Das Bakterium kann sich übrigens auch in anderen Lebensmitteln entwickeln.

    nicht jammern, machen

    Einmal editiert, zuletzt von LagerregaL ()

  • @georgum, wenn es danach gehen sollte dann müsste ich schon in meiner Kindheit verstorben sein, und hundertausende auch.

    Damals also in den 60ger haben meine Eltern ein kleinen Aussiedlerhof gekauft hatten, da gab es für uns nur das einwecken. Da wir damals auch noch kein Strom hatten, den bekamen wir erst 4 Jahre später blieb nur das einkochen oder einwecken.

    Klar es gingen Gläser oder auch Dosen mal hoch, aber das merkte man sehr schnell und deshalb wurden auch jede Woche die Gläser durchgesehen ob der Deckel noch festsaß. Bei Dosen strich man über die Oberfläche, war sie gewölbt, dann wurde sie aussortiert. Alles in allem geschah das aber sehr selten das ein Glas oder Dose schlecht wurde. Sauberkeit war das A und O.

    Um ganz sicher zu gehen kann man das Fleisch auch zweimal einkochen.

    Aber ich will dich nicht von deinen Ansichten abbringen, nur man soll sich nicht zu sehr verrückt machen, denn unsere Eltern und Großeltern haben es auch schon so gemacht haben und sind gut damit gefahren.

  • Hallo Zusammen,


    bei meinen ersten Einkoch versuchen sind die Glässer danach mit einer Kalkschicht überzogen gewesen.
    Meine Frage dazu: muss die entfernt werden? Wenn ja wie?
    gibts Möglichkeit das zu vermeiden?

    Gruß Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Hallo Kcco,


    musst Du nicht entfernen,

    beim nächsten einkochen einfach einen Schuss Essig mit ins Wasser vermeidet die Kalkschicht.


    Viele Grüße
    Fleck

  • Da ja meistens immer etwas Inhalt beim Einkochen aus den Gläsern austritt, also Brühe oder dergleichen, musst du so wie so die Gläser nach dem Einkochen mit Wasser abwischen. Dabei verschwindet auch die Kalkschicht.

    Wir haben auch sehr kalkhaltiges Wasser, deshalb koche auch auch mal mit einem großen Topf eine bestimmte Menge vor, so das sich der Kalk absetzen kann. Aber das mache ich ganz selten. Ist mir zuviel Aufwand. Stören tut mich die Schicht aber nicht wirklich.

  • Hallo Zusammen,


    Ich habe ein wenig im Netz herumgestöbert und bin dabei auf Einkochen mit Durckkochtopf (americanpressurecan) gestoßen. Bisher dachte ich das ein beim Einwrecken um eine bestimmte Temperatur über ein Zeiteinheit geht.
    Warum sollte diese beim Druckkochtopf kürzer sein?
    Verwendet das jemand von Euch?


    Gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Weil durch den höheren Druck das Wasser erst bei höherer Temperatur kocht, daher kann die Einwirkzeit geringer sein.


    Du kannst es, wenn du z.B. Mohnkuchen oder Gebäck einweckst, auch so machen, dass du es über die halbe Einkochzeit (offen) im Backofen backst, dann das Glas verschließt und den Rest der Zeit einkochst. Der Vorteil ist, dass du wenigstens ansatzweise die gewohnte Kruste hast.

  • Der americanpressurecan ist aber nicht das gleiche wie das, was die Deutschen unter einem Schnellkochtopf kennen.

    Den kann man eher mit eine kleinen Autoklaven vergleichen.

    Außerdem ist er ganz gut teuer.

    Mit dem Einkochautomaten geht es genausogut und der macht das dann auch noch ohne daß man drauf aufpassen muss.

  • Es kommt meiner Meinung auf die Anwendung an. Für klassisches Einwecken ist die europäische Lösung sicher ausreichend. Mein Experimentiergeist geht hin zu lange haltbaren Vollkonserven von Fertiggerichten (mit Bohnen und Fleisch), da ist der Überdruck mit deutlich mehr Hitze bei den Pressure Cannern schon verlockend. Fernziel sind tatsächlich Dosen, da wäre ein PC sicher sinnvoll, praktisch mache ich aktuell in den meisten Fällen die klassische Variante, manchmal Versuche mit Backofen und Mikrowelle (erfolgreichster Versuch: Cevapcici mit Reis,auf alle drei Arten, nach 2 Jahren noch kein Glas aufgegangen).

    Gerade bei Einkochgut mit sehr langen Kochzeiten ist mir aufgefallen, dass doch einiges an Wasserdampf entweichen kann, mit etwas Gegendruck denke ich mir, wäre das Problem behoben.

  • Warum sollte diese beim Druckkochtopf kürzer sein?


    Weil sonst der Inhalt Matsch ist und an Geschmack verliert.
    Und bei höhere Temperature reicht eine geringere Zeit, um die Keime abzutöten.

  • Mein Experimentiergeist geht hin zu lange haltbaren Vollkonserven von Fertiggerichten (mit Bohnen und Fleisch),

    Ich koche schon seit einigen Jahren Gerichte mit Fleisch auf die klassische europäische Weise ein.

    Die Firma Weck gibt (vorsichtshalber) eine Haltbarkeit solcher Konserven von einem Jahr an.

    Das könnt ihr wirklich vergessen.

    Sie halten viele Jahre.

    Mit Gewürzen solltet ihr allerdings eher sparsam umgehen und lieber nachwürzen, denn von einigen Gewürzen/Kräutern verstärkt sich mit den Jahren der Geschmack. Z.B. bei Curry, Kräutern der Provence, Orégano.


    Gerichte mit Fleisch koche ich grundsätzlich 120 Minuten lang ein und nach 48 Stunden weitere 30 bis 45 Minuten ( das ist ein Tip der Firma Weck )

    Das habe ich schonmal geschrieben und wiederhole es einfach nochmal.

  • Genau, bei 100°. Manches Gemüse auch nur bei 80 oder 90°. Hingegen Bohnen 2 Stunden 100°. Deshalb sollte man immer noch mal nachschauen was die entsprechende Frucht an Temperatur und Zeit bracht.

    Allerdings koche ich bei Fleisch immer nur das Fleisch ein,ohne Gewürze. Das kann man nachher machen. Ebenso keine Fertiggerichte, auch wenn es so einfacher ist und man es schnell verwenden kann. Die Chance das es schlecht wird ist mir einfach zu groß. Ich nehme lieber einzelnd Eingekochtes und mische es nach Laune und Geschmack. Ein zweites mal Einkochen habe ich bisher noch nie gebraucht, und ich koche schon seit über 40 Jahre ein. Aber das ist jedem überlassen.

  • Gerichte mit Fleisch koche ich grundsätzlich 120 Minuten lang ein und nach 48 Stunden weitere 30 bis 45 Minuten ( das ist ein Tip der Firma Weck )

    120 Minuten ist klar. Aber warum nach 48 Stunden nochmal 30-45 Minuten? Wieso?

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Wegen Botulismus. Die Sporen sind nach 48 Stunden ausgekeimt, und dann sind sie wieder empfindlich gegen die Temperaturen. Siehe:

    Botulimus - selten, aber eine ernstzunehmende Lebensmittelvergiftung

    Botulismus ist eine Lebensmittelvergiftung, die durch den Giftstoff (Toxin) des Bakteriums Clostridium botulinum ausgelöst wird. In Deutschland werden jährlich nur wenige Fälle von Lebensmittelbotulismus gemeldet. Diese können aber tödlich enden. Deshalb sollten Sie beim Einkochen einige Regeln berücksichtigen, um das Risiko zu minimieren.


    Clostridium botulinum vermehrt sich vor allem in sauerstofffreier Umgebung. Kühlung und Säure schränken seine Vermehrungsfähigkeit ein.

    Das Bakterium Clostridium botulinum bildet Sporen (Dauerformen) und Gifte (Toxine).

    Das Toxin wird zuverlässig inaktiviert, wenn das Lebensmittel auf eine Kerntemperatur von mindestens 80 Grad Celsius für fünf Minuten erhitzt wird.

    Das Bakterium selbst und seine Sporen werden erst bei Erhitzung auf einer Kerntemperatur von 120 Grad Celsius über etwa drei Minuten abgetötet. Diese Temperaturen werden in einem Einkochtopf normalerweise nicht erreicht.

    Ein Befall von eingekochten Lebensmitteln mit Clostridium botulinum ist meist nicht erkennbar. Das Lebensmittel verändert sich nicht, es riecht und schmeckt auch nicht anders als gewohnt. Beim Einkochen sind vor allem Gemüse und Fleisch gefährdet.

    Was können Sie tun?

    Sicher einkochen: Kochen Sie Fleisch oder Gemüse grundsätzlich zweimal ein. Die zweite Erhitzung nach mindestens 24 Stunden zerstört eventuell erneut ausgekeimte Sporen. Werfen Sie den Inhalt von Einkochgläsern, die bei der Lagerung aufgehen, weg.

    Sicher essen: Erhitzen sie eingekochtes Gemüse oder Fleisch vor dem Verzehr nochmal ausreichend: Dazu müssen Sie im Inneren des Lebensmittels mehr als 80 Grad Celsius für mindestens fünf Minuten erreichen. Essen Sie eingekochte Lebensmittel nicht unerhitzt - geben Sie zum Beispiel kalte eingekochte Bohnen nicht auf einen Salat.

    aus https://www.bzfe.de/inhalt/einkochen-1348.html

  • Interessant. Bisher habe ich die Sachen lediglich 120 Minuten plus sprudelnd eingekocht. Ich kam bisher nicht auf die Idee, das zweimal einzukochen. 120 Grad erreicht mein Kochtopf auf jeden Fall nicht, ist ja ein klassischer Kochtopf.


    Danke :)

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-