Einkochen, auf die "Alte" Art

  • Das Bakterium selbst und seine Sporen werden erst bei Erhitzung auf einer Kerntemperatur von 120 Grad Celsius über etwa drei Minuten abgetötet. Diese Temperaturen werden in einem Einkochtopf normalerweise nicht erreicht.

    Ein Befall von eingekochten Lebensmitteln mit Clostridium botulinum ist meist nicht erkennbar. Das Lebensmittel verändert sich nicht, es riecht und schmeckt auch nicht anders als gewohnt. Beim Einkochen sind vor allem Gemüse und Fleisch gefährdet.

    Mit dieser Info würde ein American Pressure Canner ja sehr viel Sinn machen. Die 120 Grade sollten damit möglich sein, denk ich mal.


    Gruß Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Die Antwort auf das Warum des 2. Einkochens wurde ja bereits gegeben.

    Genau deshalb.

    Dieser Tip kam von einem der Berater bei Weck.

    Einkochen mit Überdruck bei 120° ist somit nicht notwendig.

    Aber die Entscheidung bleibt natürlich jedem selber überlassen.

    Allerdings koche ich bei Fleisch immer nur das Fleisch ein,ohne Gewürze. Das kann man nachher machen. Ebenso keine Fertiggerichte, auch wenn es so einfacher ist und man es schnell verwenden kann. Die Chance das es schlecht wird ist mir einfach zu groß.

    Die Gefahr, daß Fertiggerichte schlecht werden ist nicht größer als bei den einzelnen Komponenten.

    Eingekocht ist eingekocht.

    Wenn es dir aber darum geht, flexibler zu bleiben, dann ist es ein Argument.


    Das kleine Buch von Weck war mir bisher sehr hilfreich, wenn es um die Einkochzeiten der verschiedenen Früchte und Gemüse geht.

    Auch wenn es viele Früchte hier nicht gibt und unsere nicht aufgeführt sind, entscheide ich dann aufgrund von Ähnlichkeiten in der Konsistenz und kam bisher gut zurecht.

    Z.B. Maulbeeren = Brombeeren

    Mango = Pfirsich

    und das bei 100grad Celsius?

    ja, heisser wird das im Einkochautomaten nicht.

    Funktioniert bei mir bestens, kaum ein Glas geht auf.

    Wenn mal eins aufgeht, dann sehe ich so gut wie immer, daß entweder Einkochgut unters Gummi gekommen ist oder Glas/Deckel leicht beschädigt war.

  • Gerichte mit Fleisch koche ich grundsätzlich 120 Minuten lang ein und nach 48 Stunden weitere 30 bis 45 Minuten ( das ist ein Tip der Firma Weck )


    In der 2016-Ausgabe des Weck-Buches kommt das 2x einkochen nicht vor (Fleisch soll aber immer vorgegart werden, mach schon wegen der Volumenänderung Sinn)

    Sowohl das Bakterium als auch das Toxin werden oberhalb von 80°C zerstört, so das als Vorsichtsmaßnahmen (nicht alle Stämme von Clostridium bilden Gase, so das die Gläser aufgehen, wenn Sporen auskeimen) reicht also erhitzen von Eiweisshaltigen, wenn man die Inhalt verbraucht.


    Für Bohnensalat mache ich immer ein paar Gläser extra mit Essig, sollte also auch sicher ein.


    Fleisch und Suppen koche ich, wenn möglich, im Schnellkochtopf ein. Ich habe einen Fagor Rapid X, der hat 2 Druckstufen, die höhere mit 1,05 Bar.

    Das reicht dann auch, um die Sporen zu killen.


    (Achtung: WMF gibt nur 0,95 Bar, Fissler Vitovit max. 0,75 Bar an, die Ami pressure canners arbeiten mit 1,03 Bar).


    Der hat zwar nur 8l, funktioniert aber auch auf Induktion, kostet nur 50 Euro und man kann ihn auch auf eine Certan-Feld benutzen.

  • In der 2016-Ausgabe des Weck-Buches kommt das 2x einkochen nicht vor

    Das kommt meines Wissens immer noch nicht im Buch vor.

    Das war eine Beratung am Telefon.

    Eine Userin eines Forums, das heute nicht mehr existiert, rief dort an und sprach mit einem der Berater, das ist schon einige Jahre her.

    Es keimen ja nicht nur die Botulinussporen aus, sondern auch andere Bakterien und Pilze.

    Ich koche deshalb immer ein zweites Mal ein und bin damit bisher gut gefahren.

  • Habe mir vor zwei Jahren selber ein Weihnachtsgeschenk gemacht und den Presto Pressurecanner gegönnt (über Amazon gekauft).

    Damit koche ich meine fertig Gerichte ein. Geht auch mit den Weck Gläsern, man muss nur 3 Klammern anstelle der 2 im Weck Buch erwähnten nehmen.

    Als Beispiel: Bolognese im Wecktopf mindestens 120 Minuten, im Presto 45 Minuten.


    Diese Jahr ist ein Glas Linsenbolognese schlecht geworden. Habe ich noch im Wecktopf eingeweckt. Deckel war dicht, schmeckte aber säuerlich.

    Daher gilt immer Geruch, Farbe und Geschmack kontrollieren und wenn ok ab in den Topf und nochmals gut aufkochen...essen :)

  • Hallo Leute,


    sehr Interessant. Danke an alle für die vielen guten Tipps!

    Ich habe eine Frage zu den Bügelgläsern. Nach dem Einkochen öffne ich den Verschluss und prüfe auf Vakuum. Wenn dicht, verschließe ich den Deckel wieder. Ist das ok, oder wäre es besser den Verschluss geöffnet zu lassen?


    Danke und liebe Grüße

  • Wenn dicht dann dicht. Den Bügel brauchst du nur während des Einkochend und solange drauf lassen bis die Gläser abgekühlt sind. Danach brauchst du die Bügel ja wieder für die nächsten Gläser.

  • Ich habe eine Frage zu den Bügelgläsern. Nach dem Einkochen öffne ich den Verschluss und prüfe auf Vakuum. Wenn dicht, verschließe ich den Deckel wieder.


    Eigentlich sind Bügelgläser nicht für das Einkochen gedacht. Eventuell verträgt die Dichtung die Temperaturen nicht, außerdem sind sie teurer.


    Streng nach der Weck-Bibel müßtest Du den Bügel offen lassen (manchmal gehen Gläser auch erst nach einer länger Zeit auf).

    In der Praxis dürfte das relativ egal sein, Hauptsache das Glas ist vor Verzehr noch zu.

    Ich stapele auch die Rundrandgläser von Weck. Ein Glas mit Pflaumen hatte sich dann erst durch den Geruch bemerkbar gemacht.

  • Bald ist wieder Grünkohlzeit. Wenn ich mir die Arbeit mache, dann koche ich immer für ein halbes Jahr und friere portionsweise ein. Diesmal würde ich ihn gerne einkochen.

    Aber

    bei mir sind auch Zwiebeln im Grünkohl. Aber in meinem Kopf geistert immer so ein Satz rum, das man Zwiebeln nicht miteinkochen darf.


    Stimmt das, oder muss man dabei was beachten oder ist das Quatsch?

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Ich koche Zwiebeln im Chilli con Carne ein. Wenn die Zwiebeln vorher gebraten werden und dann erst im Chilli landen ist das mit dem einkochen kein Problem.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Habe früher auch Ziebeln mit eingekocht, wenn ich mal etwas fertig gemixtes eingekocht habe. Da wurden immer die Zwieben glasig angeschmort, also nicht so das sie schon braun werden.

    Heute koche ich lieber alles getrennt ein und kombiniere mir das zusammen was ich gerade so mag.

  • Passt wohl zum Thema....


    Wir haben von einem Bekannten zwei Eimer voll Zwetschgen bekommen. Die wurden sofort verarbeitet und der Großteil eingeweckt.

    Als Gegenleistung wollte er ein paar Stückchen Zwetschgendatschi.

    SDC10717.JPG


    SDC10718.JPG

  • Also muss ich jetzt die Zwiebeln glasig dünsten bevor ich sie 2 Stunden im Grünkohl kochen lasse? Und dann muss ich nochmal den Grünkohl 120 Minuten lang einkochen?

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Man braucht auch keinen Einkochtopf. Ein einfaches typisches Backofenblech ca 1...2cm tief reicht.


    Einfach die Gläser in 1...2cm H2O stellen und gut ist es.


    39369251xm.jpeg

    Leberwurst




    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Eigentlich sind Bügelgläser nicht für das Einkochen gedacht. Eventuell verträgt die Dichtung die Temperaturen nicht, außerdem sind sie teurer.


    Streng nach der Weck-Bibel müßtest Du den Bügel offen lassen (manchmal gehen Gläser auch erst nach einer länger Zeit auf).

    In der Praxis dürfte das relativ egal sein, Hauptsache das Glas ist vor Verzehr noch zu.

    Ich stapele auch die Rundrandgläser von Weck. Ein Glas mit Pflaumen hatte sich dann erst durch den Geruch bemerkbar gemacht.

    Die originalen Bügelgläser von le Parfait oder le Pratique sind sehr wohl zum Einkochen gedacht.

    Nach dem Einkochen öffnet man die Bügel, um zu testen, ob das Vakuum hält. Und man lässt sie anschließend offen.
    Nur so merkt man, wenn Gläser verderben.
    Selbes Vorgehen wie bei den Deckel-Klemmen der Weckgläsern.


    Wer mehr wissen will:

    Link einfach durch einen online Translator schicken.

    https://www.leparfait.fr/comment-faire-ses-conserves

    nicht jammern, machen

  • nashua

    wichtig ist, daß die Zwiebeln gar sind, BEVOR sie eingekocht werden.

    Das ist normalerweise der Fall, wenn man sie andünstet und sie dann ganz normal im Essen mitkocht, bevor man das Gericht einkocht.

    Das gilt für alle Zwiebelgewächse. Also auch für Lauch und Knoblauch.