Einkochen, auf die "Alte" Art

  • Die Innenbeschichtungen der Deckel machen das seit Ewigkeiten nicht mehr erforderlich.

    Bis vor nicht allzu langer Zeit hat man Heißabgefülltes mit einem Stück Cellophan und einem Gummiringerl verschlossen (Urgroßmutter). Nach dem Abkühlen hat sich das Cellophan straff nach innen gewölbt, der Inhalt war dann lange haltbar.

    Yoga war da natürlich nicht möglich!

    Ist daher offensichtlich unnötig!

  • Ich berichte mal kurz von meinen bisherigen allerersten Einweck/Einkoch-Versuchen. Da es wohl eines der einfachsten Sachen ist, habe ich Rotkohl bzw. Blaukraut wie man in Bayern sagt eingekocht. Dazu nach Rezept den Kohl, war ca. 2kg schwer zubereitet biss er noch etwas bissfest war. Dann heiß in die ausgekochten Gläser gestopft, und diese für 60min im Einkochautomaten eingekocht. Seit Samstag nun stehen die fertigen Gläser im Regal. Ich werde dann in den nächsten Wochen nach und nach die Gläser öffnen um zu schauen ob und über welchen Zeitraum das ganze wirklich erfolgreich war.
    Zusamenfassend muss ich zugeben, dass das alles ein ganz schöner Aufwand ist, das hatte ich nicht so bedacht. Ob ich das ganze weiterhin so mache, vor allem da ich in einer Wohnung lebe und das Gemüse kaufe und nicht selber anbaue, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich macht es vorallem aus Zeitgründen mehr Sinn sich mit Konserven/Gläsern aus dem Supermarkt einzudecken.

  • Blaukraut bekommst du im Alubeutel auch im Supermarkt. Das ist meistens mind. 1 - 2 Jahre haltbar.


    Ich würde eher fertige Speisen oder Lebensmittel einrexen, deren Zubereitung eh schon zeitaufwändiger ist, also z. B. Gulasch, Faschiertes, Sauce Bolognese, Eintöpfe etc.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • @Imperatix, danke für den Tipp. Ja langfristig möchte ich auch fertige Speisen einwecken, um es in der "normalen" Zeit einfach mit in die Arbeit nehmen zu können und es dort einfach in der Mikrowelle warm machen zu können. Das Blaukraut war als Testlauf gedacht.

  • Ich habe mich im September auch erstmals ans Einkochen herangetraut. Vorher habe ich nur gedörrt (Suppenwürze zB ist ganz großartig) und mich in das Thema „Einkochen“ eingelesen.

    Am meisten Respekt habe/hatte ich natürlich vor Botulismus, weswegen mich auch nur Rezepte in Frage kommen, die nach dem Einkochen auch wieder erhitzt werden. Wurstaufstrich oder Ähnliches möchte ich vorläufig nicht einkochen.

    Mittlerweile habe ich Bolonese, Chili von Carne, Hirsch- und Rehragout und einige Kuchen eingekocht. Gerade die Eintöpfe haben mich wirklich positiv überrascht. Nach dem Aufwärmen schmecken sie wie frisch gekocht, und das nach 4 Monaten.

  • Aari: Hast du die Eintöpfe, Bolognes und Chili con carne einmal eingekocht oder nach 48 Stunden noch einmal. Und in einem Einkochautomaten oder eine andere Methode? Danke :)

  • Aari: Hast du die Eintöpfe, Bolognes und Chili con carne einmal eingekocht oder nach 48 Stunden noch einmal. Und in einem Einkochautomaten oder eine andere Methode? Danke :)

    Man braucht kein zweites Mal einkochen. Fleischhältige Speisen müssen 120 min. bei 100 Grad Wassertemperatur eingekocht werden, wenn man im normalen Topf oder Einkochautomaten einrext.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Ich habe die Gläser 120 Minuten bei 100 Grad eingekocht, und danach 24 h ruhen lassen. Hat super funktioniert.


    Die erste Runde habe ich in einem großen Topf eingekocht. (Das waren nur 3 Gläser mit den übriggebliebenen Resten der Bolonesesauce.) Hat auch gut funktioniert, war aber sehr mühsam. Man schafft halt nur wenige Gläser und kocht sehr lange.


    Danach habe ich mir dann doch einen Edelstahl Einkochautomaten besorgt. Das Hirschragout zB habe ich halt einmal in größerer Menge gekocht und dann in einem

    Schwung (18 Gläser!) eingekocht.

  • Aari: Hast du die Eintöpfe, Bolognes und Chili con carne einmal eingekocht oder nach 48 Stunden noch einmal...

    Ich koche stark eiweißhaltige Gerichte wie Linsencurry, Chili,... sicherheitshalber nach 48 Stunden ein zweites Mal ein. Sporen haben so keine Chance.

  • Ich koche stark eiweißhaltige Gerichte wie Linsencurry, Chili,... sicherheitshalber nach 48 Stunden ein zweites Mal ein. Sporen haben so keine Chance.

    Brauchst du nicht. :)

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Am meisten Respekt habe/hatte ich natürlich vor Botulismus, weswegen mich auch nur Rezepte in Frage kommen, die nach dem Einkochen auch wieder erhitzt werden.

    Ich bin jetzt nicht 100% sicher, aber so wie ich das verstanden habe, sind es bestimmte Bakterien, die - wenn sie aktiv sind, also wenn sie leben - ein Gift absondern. Wenn die "vergiftete" Speise nachträglich erhitzt wird, kann das gegen die Bakterien helfen, aber soweit ich weiß ist das bereits erzeugte Gift dann immer noch vorhanden und auch weiterhin giftig.


    Ich würde mich freuen, wenn andere meinen Beitrag hier bestätigen bzw. widerlegen könnten. Danke!

  • Wenn du solche Angst vor Butolismus hast dann schau dir diese drei Videos an. Ich hoffe das du dann besser Bescheid weißt. Und vergiss alle anderen Videos, da wird meistens nur Angst geschürt und auf die Druckkocher Made in USA gelenkt. Meiner Meinung unnötig. Seit 60 Jahren wecken wir ein. Erst meine Mutter dann ich. Und ich lebe immer noch :thumbs_up: . Und NEIN, meine Mutter ist nicht an Botulismus gestorben.


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  • Ich denke der Wikipediabeitrag verwirrt mehr als es informiert.

    Uns geht es doch um das Einmachen und nicht das eine Kuh durch Katzenkadaver Botulismuss bekommen kann und das israel deswegen eine Impfflicht eingeführt hat. das sind alles informationen die zwar interessant sind aber und beim Einmachen von Fleisch und Gemüse nicht weiterhelfen.

    Ich denke das die drei Videos von Steffi alles aussagen und wenn man sich an Sauberkeit und Hygene beim Einmachen hält ist das Ganze nicht weiter tragisch.

    Ja man sollte sich über Botulismus informieren, aber irgendwelche Schreckgespenster zu erzeugen hilft dem Suchenden nichts.

  • aber soweit ich weiß ist das bereits erzeugte Gift dann immer noch vorhanden und auch weiterhin giftig.


    Das Toxin ist ein Protein, das beispielsweise durch Erhitzen denaturiert und damit inaktiviert werden kann. Seine Hitzestabilität ist am höchsten bei einem pH-Wert von etwa 5,5; auch unter diesen Bedingungen wird das Botulinumtoxin selbst thermisch inaktiviert bei Kerntemperaturen von über 85 °C für 5 Minuten oder länger.



    tl;dr

    Koch dein Essen ab

  • Obacht!


    Kartoffeln sollte man ausschließlich mit einem Pressure Canner einmachen!


    Siehe: https://www.healthycanning.com/canning-potatoes


    Die Amis haben da übrigens eine Menge an Forschung in das Thema gesteckt - ich würde das nicht so ohne weiters zur Seite wischen...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Danke für den Hinweis! Wobei der Botulismus-Ausbruch in den USA durch Kartoffelsalat verursacht wurde, der auf Basis von eingekochten Kartoffeln zubereitet wurde. Weiter heißt es in dem Bericht:


    "In addition, the potatoes were not heated after removal from the can, a step that can inactivate botulinum toxin. The combined evidence implicated potato salad as the source of the large outbreak."


    Wir haben nicht vor, die Kartoffeln kalt zu essen. Sie werden immer durcherhitzt. Außerdem enthält das Einmachwasser zusätzlich Salz, was nach dem verlinkten Artikel das Wachstum von Bakterien oder Botulinum verlangsamen soll.


    Arwed51 Kartoffeln sind ein säurearmes Gemüse und werden daher von der FDA als mögliche Quelle für Botulismusvergiftungen eingestuft. Es stimmt, dass "Pressure Canning" die Sporen zerstört, was man mit Einkochen nicht erreicht. Andererseits empfiehlt selbst Weck seit Jahrzehnten das Einkochen von Bohnen und Kartoffeln - unter Beachtung bestimmter Prozesse.

  • Ich weiß warum es bei Kartoffeln geht, und auch bei anderem Gemüse das säurearm ist. ich mag bloß nicht immer dieses Angstmachen vor Botulismus. Botulismus wird immer gerne als ein Angstmacher der Industrie dargestellt. Das soll jetzt nicht heißen das man das Thema übergehen oder missachten soll. Aber nun gar nicht mehr einkochen, "weil ja die Möglichkeit besteht an Botulismus zu sterben" ist doch weit hergeholt. Irgendwo hier in den Threda wird auch gesagt, wieviel Menschen im Jahr an Botulismus sterben, konnte es aber nicht so schnell finden. Ich habe ja schon des öfters den Youtub Kanal "Steffi kocht" genannt, die Frau weiß wovon sie redet und hat drei Videos über Botulismus gedreht. Ich denke das sind zur Zeit die besten Videos die man im Netz finden kann.

    Schaut sie euch ruhig an und urteilt dann. Sicher gibt es auch andere Kanäle wie Wurzelwerk, sonst ein guter Kanal, den ich gerne sehe und der mir schon viel weitergehofen hat, aber was Botulismus betrifft ist sie ein Angstmacher. Und das sollte nicht sein. Respekt vor Botulismus ja, aber ein Bangemachen, weil man damit Klicks generiert, NEIN.

  • Das ist gezielte Angstmacherei der Lebensmittelindustrie.

    Wer selber einkocht, kauft ihre Artikel nicht mehr.

    Genau dasselbe, wenn es immer heisst, man darf Lebensmittel, die schon einmal eingefroren waren, nicht noch einmal einfrieren.

    Oder daß man angetaute Ware wegwerfen muss, wenn der Gefrierschrank mal offen gestanden hat oder aus anderen Gründen abgetaut hat.

    Da hätte ich schon Lebensmittel für viele Millionen wegwerfen müssen, weil bei uns oft Stromausfälle vorkommen, die "gerne" auch mal einige Tage andauern können.

    Wir liessen dann die Geräte zu und die wieder eingefrorenen Waren haben uns bisher - wie ihr hier lesen könnt - nicht das Leben gekostet.

    Die Sporen der Botulismusbakterien lassen sich übrigens auch im Pressure Canner nicht abtöten.

    Das klappt nur bei den Bakterien selber.

    Und Botulismusbakterien entwickeln sich auch in Industriekonserven.


    Ich koche diese Lebensmittel immer 2 x ein.

    Jeweils im Abstand von 48 Stunden, wie ich bereits schon einige Male erklärt habe, auf Anraten der Firma Weck, bzw. einer ihrer Berater.