TIDs Tour in Schleswig-Holstein

  • Hallo TID


    Toller Beitrag ! bin seit kurzen dabei und hab mir den ganzen Thread genüsslich durchgelesen.
    ich bin auf dem restlichen Bericht gespannt.


    :winke:


    Gruss Daveticino

  • hallo Tid,


    ich warte ja schon ewig auf eine fortsetzung und bin echt froh das ich die anderen Teile nun doch endlich zulesen bekomme.
    Gruß
    Das Rippchen


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    HalloLordHelmchen,
    kann es sein das du dich im Beitrag vertan hast :grosses Lachen:

  • Sorry, dass es so lange dauert, aber ich musste erstmal alles wieder vorkramen.


    2.4. Kleidung


    2.4.1. Schuhe
    Ich weiß nicht ob ich es damals schon erwähnt hatte, aber die ganze Tour stand unter einem relativen "Low-Budget-Ansatz". Das merkt man beispielsweise am verwendeten Zelt etc.
    Bei den Schuhen habe ich es daher auch so gehalten und habe einen einfachen Haix-Stiefel für die Woche ausgeführt.
    Es handelte sich um diesen hier:


    https://www.haix.de/haix-airpo…M-J2tzf8dECFW0R0wodPaUBTg


    Das ist eigentlich bisher mein Alltagsstiefel gewesen, warum er das nicht mehr ist, kommt noch.
    Der Haix x21 ist relativ günstig und vom Tragekomfort wirklich ein echter Haix. Zum Zeitpunkt der Tour im Dezember 2015 trug ich das Paar ungefähr ein halbes Jahr.
    der Stiefel selber hält letztlich das, was er verspricht. Er war die ganze Zeit über wirklich dicht, außer an dem Tag an dem ich die Stiefel morgens bewusste flutete um Abend möglichst krank zu sein.


    Würd ich diesem Stiefel unter Preppergesichtspunkten eine Empfehlung geben?


    Ich denke nein, denn er trägt sich zwar wirklich toll, aber das Hauptproblem, dass der Stiefel hat, ist seine Sohle.
    Der Stiefel wird mit der Sohle 03 ausgeliefert.


    (Bitte im Haix-Katalog anschauen: http://www.haix.com/wp-content…6_lowres-compressed01.pdf dort auf Seite 27)


    Das Problem der Sohle ist, neben des mäßigen Profils, welches sich schlecht selber reinigt, vor allem durch das verwendete Material gegeben, ist die Sohle doch eine TPU-Sohle.


    konkret bedeutet das für diesen Schuh, das die Sohle bei Temperaturen um den Gefrierpunkt "schellackglatt" wird (Aussage HAIX).
    Dies gilt natürlich auch für den anderen HAIX mit dieser Sohle, wie z.B. dem x1pro.
    Wenn man also bei Minustemperaturen mit diesem Stiefel unterwegs ist, erhöht sich die Unfallgefahr durch das Profil, gepaart mit den Materialeigenschaften erheblich, was man nicht wirklich brauchen kann.


    Eine gute Sohle, auf Gummibasis und in einem ähnlichen Preissegement stellt beispielsweise der HAIx XR3 da. hier findet die Sohle Nummer 012 Verwendung, die wirklich sehr gut ist. Der Nachteil bei diesem Stiefeln besteht wiederum in den Reflektorstreifen im Schaftbereich. (siehe Seite 25)


    Interessanterweise hat Haix bei der Winterversion des X21, dem XR21 ebenfalls die gute Sohle 012 verbaut, nun ist aber ein Webpelzeinsatz für den Ganzjahreseinsatz eher abträglich.


    Wer aber einen guten, relativ günstigen Stiefel ala x21 kaufen will, der muß bis zum Sommer warten, dann wird HAIx den modifizierten X21 mit vernünftiger Sohle auf den Markt bringen.



    Der Stiefel ist bei der Tour der Hauptschuh gewesen, zusätzlich hatte ich noch ein paar Crocks dabei, um mich damit nach "Feierabend" zu bewegen. Die haben irgendwie um die 10€ gekostet und ich möchte sie nicht mehr missen.


    Soviel zum Thema Schuhe...


    Gruß



    Tid

  • Moin :))


    Erstmal vielen Dank für Deine wirklich gute Berichterstattung ! Es macht Spass das zu lesen und sich dazu die Bilder anzusehen !


    Nur...
    Es wirft bei mir auch eine Frage auf,die möchte ich hier zwischenschieben :


    Da man ja blöderweise auf Packvolumen / Gewicht / "Brennwert" der Nahrung achten muss kommt ja dabei nicht unbedingt das allergesündeste raus.


    Bei einigen Tagen sicher kein Problem,doch wenn man länger auf Kompaktnahrung -im weitesten Sinne- angewiesen ist stellt sich mir die Frage nach der anschliessenden "Entsorgung" - soll heissen das Zeug muss ja den Körper auch irgendwie wieder verlassen. Bei länger andauerndem fehlen von Frischware bzw. Ballaststoffen seh ich da arge Verdauungsprobleme im Bereich des möglichen...
    Wie könnte man da mit einfachen Mitteln vorbeugen ?


    Jaaa,ich weiss,das Thema ist jetzt nicht lecker,dem einen oder anderen vielleicht auch zu "intim". Aber da besonders in einer Krisensituation die Gesundheit absolut überlebenswichtig ist..spreche ich das hier mal an.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo AndreasH,
    Ich hatte das glaube ich, damals schon hier geschrieben: https://www.previval.org/forum…526&viewfull=1#post264526


    Da ich das Problem mit der Verdauung bei dem gefriergetrocknetem Kram aus eigener Erfahrung kenne, hatte ich auf recht konventionelle Lebensmittel mit Brot und Wurst als primäre Energiequelle gesetzt. Da ich wirklich nur das, was ich dabei hatte in der Woche zu mir genommen habe und zudem sehr sparsam mit dem Essen umging habe ich in der Woche, soweit ich macht erinnere ca. 3-4 Kilo verloren, was im "Ernstfall" natürlich recht schlecht wäre.


    Ach, vergessen: Die Entsorgung erfolgt normal, wobei ich versuche keinen "Spatengang" zu machen, da das eine unnötige Spur hinterlässt. Also lieber rechtzeitig schauen, wo man sein "Geschäft" ohne signifikante Eingriffe hinterlassen kann... :winking_face:


    Gruß


    tId

  • Ein Nachtrag noch zu den Stiefeln und der Sohle:


    Die Stiefel waren bei der Tour ca. ein halbes Jahr im Einsatz, sprich ich hatte sie alle 1-3 Tage an. Ich persönlich finde, das sie sich recht schnell ablaufen.
    Auf den Fotos seht ihr den Schuh, den ich auf der Tour trug und den ich seit dem nur sehr selten nutzte neben dem gleichen Stiefel in funkelniegelnagel neu:


    [ATTACH=CONFIG]37983[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]37984[/ATTACH]


    Ein weiteres Problem, welches ich feststellen müsste, ist das sich sehr gerne Steine in der Sohle fangen. irgendjemand hatte damals schon in einem anderen Zusammenhamg auf die Mängel dieser Sohle hingewiesen, weiß leider nicht mehr wer es war, aber er hatte mit allem recht :winking_face:



    Gruß


    Tid

  • Zitat von T I D;300109

    soweit ich macht erinnere ca. 3-4 Kilo verloren, was im "Ernstfall" natürlich recht schlecht wäre.

    Das ist auch eine Sorge von mir,selbst bei "Normalbetrieb" gelingt es mir ja kaum die verbrannten Kalorien wieder anzufressen...Bei 1,74m und knapp 70 kg bleibt da auch nicht mehr viel Reserve ! Momentan bin ich dabei mir zusätzlich zu meinem kombinierten GHB / BOB noch eine Art Fresspaket zusammenzustellen,blöd nur das ich da gewichtsmässig an die Grenze dessen komme was ich schleppen möchte - falls es mal nur zu Fuss weitergeht ! Bei dem wovon ich glaube das ich es mir innerhalb 1 Woche einverleiben muss bin ich bei etwa 6 zusätzlichen Kg angekommen ! [ATTACH=CONFIG]38027[/ATTACH]

  • Wenn man auf hochkallorische Trockennahrung setzt kommt man mit 0,5-0,6 kg pro Tag hin. Auf meiner letzten Tour habe ich aber auch innerhalb von zehn Tagen 2 kg verloren obwohl wir nicht gehungert haben. Von 76 kg auf 74 kg bei 1,89 m.

  • Persönlich würde ich auf einen Mix aus gefriergetrockeneten Mahlzeiten sowie Wet Meals setzen. Sollte man mal keine Zeit für die Wasserbeschaffung und das aufbereiten haben, riskiert man so keinen Flitzschiss.
    Konnte vergangene Woche die Menues von Adventure Menu aus Tschechien testen -> 1a! Kombiniert mit dem Flameless Heater auch nett um mal was in einem geschlossenen Raum zu zubereiten.
    Ebenfalls kannst du Wet Meals auch mal kalt futtern. Wer gefriergetrocknetes schon mal kalt zubereitete weiss was das für Geschmack und den Faktor Zeit bedeutet.

  • Zitat von Sam Hawkins;300743

    Sollte man mal keine Zeit für die Wasserbeschaffung und das aufbereiten haben.

    Das macht Sinn,aber ich denke da noch etwas weiter : Bei einem Ereignis das mich zum schultern des Marschgepäckes zwingt ist Zeit wohl eher ein nebensächlicher Faktor,da ist eher "sicher" und "ankommen" angesagt,so etwas kann man nicht vorplanen-denke ich.... Es bleibt einem nur situationsbedingt das Beste rauszuholen,überlegt und in Ruhe handeln -mit vollem Magen - Hört sich jetzt doof an,aber bisher hab ich noch keines der "Fertigprodukte" die es versprechen in konzentrierter Form viel Kalorien mit wenig Gewicht und Platz zu liefern als "gut" befunden. Die US-MRE`s oder BW EPa`s bzw. ähnliches aus dem Handel sind da wie eine Art Untergrenze...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ach, nun ja - der Mensch wird bescheiden.


    Kulinarische Highlights erwarte ich von Fertigfutter nicht. Aber so lange ich nicht wirklich würgen muss und es einigermaßen schmeckt, gehe ich durchaus Kompromisse ein.
    Bis auf ein Produkt! Never ever, nie mehr, keinesfalls, im Leben nicht mehr, kommt mir nicht in die Tüte (wie passend:grosses Lachen:) kauf ich niemals wieder...


    ...das Rührei von Treckn'eat :brech:
    Wir dachten, es mal wäre ganz prima zu essen. So zum Frühstück oder so. Haben uns da echt drauf gefreut.
    Ich weiß es noch wie heute, wie wir an einem Fluss saßen. Die ersten zwei Gabel waren ganz ok, aber dann haben wir es einstimmig liegen gelassen. Selbst unser Sohn und Herr Survival, der von uns liebevoll "Biotonne" genannt wir, haben es echt nicht mehr essen können :staunen:.


    Nun ja, wir sind sicher nicht der Maßstab, aber darum kaufen wir immer wieder neue Packungen, kosten uns so durch.
    Im Krisenfall sollte es essbar sein, am besten einigermaßen gut schmecken, mich mit Kalorien auffüllen. Mehr erwarte ich nicht von Fertigfutter. Egal, ob getrocknet oder Wet meals.



    LG, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;300938

    Nun ja, wir sind sicher nicht der Maßstab, aber darum kaufen wir immer wieder neue Packungen, kosten uns so durch.


    Sieh das mal aus der anderen Richtung...Aus der des Herstellers :


    " Wir probieren uns mal so durch was der Käufer bereit ist zu schlucken"


    Mit ganz wenig ( finanziellem ) Mehraufwand wäre es kein Problem auch was in der Ausführung "lecker" herzustellen. Am meisten wundert mich dabei halt das die Ausgangsprodukte qualitativ gut sind,geprüft und eingangskontrolliert werden,das Endergebnis dabei dann meist so zu wünschen übrig lässt.Besonders bei Vollkonserven - wo die Zutaten ja die Haltbarkeit wenig bis gar nicht beeinflussen !


    Bevor jetzt jemand sagt meine "Meckerei" sei am Thema vorbei :


    Ich halte mir immer " Ohne Mampf -kein Kampf" im Hinterkopf,besonders wenn die Dinge nicht so laufen wie sonst-es kann mMn sogar gefährlich sein,der psychologische Gedanke im Hinterkopf...
    " Wozu weitermachen,ist ja eh egal,nur damit wir noch einige Wochen länger dieses Zeugs essen können"
    Fehlende Motivation/Durchhaltewillen-durch was für Kleinigkeiten auch immer- auf dem Weg zu einer Besserung der Lage als Zeitfaktor kann da grossen Schaden anrichten.


    Ich denke da jetzt besonders daran w i e TID an die Sache rangegangen ist : Weitestgehend "Normalkost" mitgenommen,den "Schluck" zum aufwärmen dabei,halt einen gewissen kleinen Luxus zum Überleben.


    Ich könnte mir vorstellen das das Ergebnis evtl. etwas anders gewesen wäre als ohne diese Vorbereitrung bzw. "Material für die Biotonne" im Marschgepäck...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo @T I D,


    dem Lob meiner Vorposter kann ich mich nur anschließen ein toll geschriebener Beitrag.

    Für mich sind ein paar Fragen entstanden und ich hoffe ich nerve nicht damit.


    Die erste betrifft den Betrieb der Coleman Lampe.: Wenn ich das richtig verstanden habe ist Benzin der Brennstoff und der erzeugt beim verbrennen CO. Es gibt auch jedes Jahr einige Bergsteiger die mit CO Vergiftung zu Tode kommen weil im Zelt gekocht wird. Wo ist mein Denkfehler oder dein Setup anders?


    Die zweit Frage bezieht sich auf Wasser, Dein erster Tag war mit zwei Liter aus der Trinkblase beschränkt, obwohl das Gelände mit Wassergräben durchzogen ist. Die für Dich als Trinkwasser ‚Quelle‘ ausscheiden. Wie hättest Du dieses Wasser auf bereitet um es genießbar zu machen? Ich denk es gibt genügend Gegend im DACH, wo man nicht in Tagesmarsch Distanz zu sauberen Quellen kommt und wie Du richtig schreibst sind Quellen keine Orte der Sicherheit. u d daher eher von primär nicht top geeigneten Wasserstellen Wasser entnimmt.


    Gruß Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on