Welchen Hund für...

  • Weitere 2 Pennies von mir...


    Was die Wahl der Rasse angeht, helfen diverse Hundelexika, wo generelle Eigenschaften und Wesensarten jeder Rasse recht ausführlich beschrieben sind. Ausschläge in alle Richtungen der möglichen Eigenschaften gibt es in jeder Rasse. Eine bestimmte Rasse ist also keine "Garantie" für bestimmte Eigenschaften. Wenn rassespezifische Eigenschaften bei einer Paarung genügend berücksichtigt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, diese in den Welpen auch wiederzufinden. In diesem speziellen Fall würde ich von Jagdhunden ABRATEN. Die Gefahr, dass man den Jagdtrieb nicht unterdrücken kann, ist zu groß und wird der Rasse und dem Individuum auch nicht gerecht.


    Rasse und Genetik ist allerdings nur eine (wichtige, jedoch geringe!) Beeinflussung des "Endproduktes"... Wesentlich sind die diversen Prägungsphasen des Welpen/jungen Hundes. Dort wird viel gesündigt, oft unbewusst, und dann lebt man 10-15 Jahre mit dem Ergebnis der eigenen Fehler und Unterlassungen. Empfehlenswert halte ich die Bücher von http://%22http//www.amazon.de/…k%22&tag=httpswwwaustr-21, der sich insbesondere mit der Frühprägung beschäftigt. Dieses Wissen sollte vor allem beim Züchter sitzen. Hab da schon von Schweinestall (!) bis zur Rotlichtlampe so Einiges bei "Züchtern" gesehen. Selbst hab ich 3 Würfe Jagdhunde gezogen und erlaube mir da mal etwas mitzureden.


    Durch eine tägliche und häufige Beobachtung der Rasselbande über 8-9 Wochen kann ich die Aussagen Weidts voll unterstreichen. Als Außenstehender hat man wenig Einfluss auf das Engagement des Züchters, möglicherweise kann man (wie Hatz) aus einigen Züchtern auswählen. Ist nicht immer möglich. Für meine Welpen gab es damals eine Warteliste von 1 Jahr...


    Einem potenziellen Hundekäufer würde ich zunächst einen Besuch im Alter von ca. 3 Wochen empfehlen. Wenn der Züchter es schon zeitnah nach dem Wurfzeitpunkt zulässt, hätte ich Bedenken bezüglich seiner Kenntnisse und auch wegen der Gesundheit der Welpen. Da können unangenehme Krankheiten durch Besucher eingeschleppt werden, die keiner wirklich haben möchte...


    In der 3. Lebenswoche beginnt die Sozialisierungsphase und wenn die Welpen da nicht an Menschen gewöhnt werden, ist die Gefahr groß, dass sie scheu werden. Schwere Führigkeit, schwieriger Umgang mit Besuchern bis hin zum Angstbeißer sind möglich.


    Für die Fähigkeiten, auf die der Hund geprägt werden soll, sollte die Grundlage in der 6.-8. Lebenswoche geschaffen werden. Das heißt besonders bei Jagdhunden viel ARBEIT, die viele Züchter schon zeitmäßig überfordern. Kann über 3 Wochen ein Fulltimejob sein. Ich hatte seinerzeit 11 Welpen (2 Würfe) gleichzeitig.... Spieltage mit Besuchern und Kindern, Schwimmen, Spaziergänge im Wald, Kennenlernen von Lärm, Auto, Maschinen, allen möglichen Begegnungen mit Unbekanntem sollten für JEDEN Welpen die Regel sein. Bei Jagdhunden kommt, wie bereits gesagt, noch eine ganze Extra-Packung dazu, die ich hier ausklammern möchte. In dieser Phase sollte der neue Mitbewohner nach Möglichkeit 1-2 mal besucht werden.


    Dem Welpen kann man noch einiges Gutes tun:
    - eine Decke oder Handtuch beim letzten Besuch vor der Übergabe mitbringen und mit dem Welpen mit ins neue Heim nehmen, damit er den gewohnten Geruch zu Anfang hat. Der Hund ist ein Nasentier. Wir vergessen das oft...
    - in den ersten 2-3 Nächten mit dem Welpen gemeinsam auf dem Boden schlafen. Eine entscheidende Prägung, die niemand versäumen sollte. Wer lieber im Bett liegt, wird daraufhin einen Hund haben, dem das auch besser gefällt, als auf dem Boden...
    - für die ersten 2 Wochen zu Hause unbedingt URLAUB nehmen und sich intensiv dem neuen RUDELmitglied kümmern. Mit die beste Investition, die man in einen Hund tätigen kann.
    - Alles, was man dem jungen Hund konsequent beibringt, lernt er leicht und nach einigen Wiederholungen wird er es sich auch merken. ACHTUNG: einschließlich jeder Unart oder Blödsinn oder Nachlässigkeit!!! Er ist ein Rudelmitglied und wird so lange seine Grenzen kennen lernen wollen, bis er sich ihrer sicher ist. Das ist das ganze Geheimnis der Hundeerziehung. Dazu vielleicht noch ein Buch von http://%22http//www.amazon.de/…r%22&tag=httpswwwaustr-21.
    - den Welpen mit dem gewohnten Futter und im gleichen Rythmus wie beim Züchter füttern. Dann auf 1-2 x täglich reduzieren und unbedingt die Zeit begrenzen, die zum Fressen zur Verfügung steht. Eine Regel, gegen die die meisten Hundehalter aus Unwissenheit und Nachlässigkeit verstoßen.


    Auswahl des Welpen: schwierig und ich halte nichts von der Regel, dass der, der als erster kommt der Geeignetste sei. In meinem Fall hätten dann jeweils 11 gleichzeitig mitgenommen werden müssen... Der Züchter sollte die unterschiedlichen Temperamente im Wurf kennen und durch viele Gespräche beratend zur Seite stehen. Ansonsten bei den Besuchen dort beobachten und sich so spät wie möglich festlegen. Auf keinen Fall sofort entscheiden, denn die sind wirklich alle SÜÜÜÜSSSSS in dem Alter...


    Erwachsener Hund: Ich hatte auch 2 Hunde mit damals 4 und 6 Jahren übernommen und viel Glück und Freude mit ihnen erlebt. Einige "Marotten" bekam ich allerdings nie wieder weg. Ich konnte mich damit arrangieren, doch es gibt auch welche, die den Familienfrieden erheblich stören können. Solche Hunde hab ich auch gesehen.


    Mein Fazit: Die wesentlichen Rasseeigenschaften sollten zum neuen Zuhause passen und auch die Optik und der Eigengeruch müssen stimmen. Der Hund, den wir uns wünschen, müssen wir zum größten Teil selbst formen. Liebevoll, sachkundig und mit Konsequenz. Er wird es uns immer danken...


    Wolfgang

  • Ich verstehe nicht warum man Zuchthunde kauft, wenns im hiessigen Tierheim zu genüge Hunde hat. Zumal es auch bei einem Rassenwelpen nicht garantiert ist, wie er später wird.


    Unser Hund ist auch aus dem Tierheim, wurde früher mit Stöcken geschlagen und hatte Angst vor Kellerräumen. Trotzdem ist er ein lieber und treuer Familienhund geworden. Es kommt nur auf die richtige Erziehung drauf an und zwar so, dass es der Hund versteht.
    Der nächste Hund wird definitiv wieder aus dem Tierheim adoptiert.

  • Zitat von el presidente;253422

    Ich verstehe nicht warum man Zuchthunde kauft, wenns im hiessigen Tierheim zu genüge Hunde hat. Zumal es auch bei einem Rassenwelpen nicht garantiert ist, wie er später wird.


    Unser Hund ist auch aus dem Tierheim, wurde früher mit Stöcken geschlagen und hatte Angst vor Kellerräumen. Trotzdem ist er ein lieber und treuer Familienhund geworden. Es kommt nur auf die richtige Erziehung drauf an und zwar so, dass es der Hund versteht.
    Der nächste Hund wird definitiv wieder aus dem Tierheim adoptiert.


    Tja nachdem der vorletzte Hund vom Auto angefahren wurde und eingeschläfert werden musste bin ich zum Tierheim gegangen. Denkend da kann man einem Hund ein schönes neues Zuhause geben.


    Nun das Problem sind nicht die Hunde sondern die bescheuerten Tierheimleiter die einen behandeln als wäre man ein potentieller Tierquäler.. Und das war es dann auch sehr schnell... Seit 10 Jahren habe ich dann einen Rasse Hund einen Beauceron der ein absolut tolles und liebenswürdieg Tier. Schade um die Hunde im Heim die können nichts dazu.

  • @Elpresidente,
    da hat halt jeder so seine eigene Prämisse- da mach ich aber keine Grundsatzdiskussion draus.:lachen:


    @Cristopher,
    das gefällt mir an denen,natürliche Dominanz im Fell- ich liieebe Molosser!
    Wobei mir die Chinesische Zuchtlinie mit der Riesenmähne jetzt gar nicht so gefallen will.
    Uns sagt die alte Zuchtlinie mit weniger Mähne eher zu.


    woli,
    mercie für Deine 2 Pennie´s.
    Super geschrieben, Buchtipps zur Kenntnis genommen-Danke !


    Gruß
    Hatz


    Nachtrag zum Tierheim:
    Wir spenden lieber einmal im Jahr ein rundes Sümmchen an ein Tierheim bei Colmar.

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • bouvier des Flandres oder Black Russian Terrier,
    beides ausgeprägt intelligente Rassen, was aber entsprechendes Gegenüber bedingt.
    Super auch als Zughunde im SHTF geeignet, weil sehr kräftig (kann bis zum 8fachen seines Körpergewichtes ziehen).


    Weiterer Vorteil: Groß, breit, schwarz, böse :winking_face: --> will sich keiner mit anlegen


    Gruß



    TID

  • Zitat von el presidente;253422

    Ich verstehe nicht warum man Zuchthunde kauft, wenns im hiessigen Tierheim zu genüge Hunde hat. Zumal es auch bei einem Rassenwelpen nicht garantiert ist, wie er später wird.


    Unser Hund ist auch aus dem Tierheim, wurde früher mit Stöcken geschlagen und hatte Angst vor Kellerräumen. Trotzdem ist er ein lieber und treuer Familienhund geworden. Es kommt nur auf die richtige Erziehung drauf an und zwar so, dass es der Hund versteht.
    Der nächste Hund wird definitiv wieder aus dem Tierheim adoptiert.


    Wie bereits weiter oben geschrieben, macht es an dieser Stelle keinen Sinn, eine Grundsatzdiskussion für und wider Tierheim aufzumachen. Deine Einstellung ist lobenswert und die Tatsache, dass Du gute Erfahrungen bisher gemacht hast, nenne ich auch eine gehörige Portion Glück. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien Du deinen Hund ausgesucht hast, doch ich vermute, dass es nicht der größte Rabauke oder ein aggressiver Kopfhund war. Damit wäre fast jeder überfordert. Diese Hunde werden letztendlich auch nicht vermittelt, da sie keiner haben möchte, sondern eingeschläfert...


    Auch Du hast letztendlich gewählt und gut, dass Du mit Deiner Auswahl richtig gelegen bist. Gönne ich Deiner Familie und dem glücklichen Hund. Von einem einzigen positiven Fall zu generalisieren, dass alle Hunde aus Tierheimen potenziell ok sind, halte ich weder für richtig noch für zielführend. Dann müsste ich im Umkehrschluss klare Rasseempfehlungen geben können, da ich schon einige hundert Hunde beobachtet oder gesichtet oder bewertet oder geholfen habe auszubilden. Bis heute traue ich mich das nicht, da der Hund auch nur ein Mensch ist. Genau so vielfältig mit der gleichen linken und rechten Grenze... Dein Umkehrschluss, dann gegen Rassehunde zu sprechen, ist folgerichtig genau so wenig dienlich.


    Es sind Gott sei Dank freie Länder, in denen wir leben, wo man zumindest noch entscheiden kann, welches Haustier bei einem leben soll. Ich habe genau so größtes Verständnis für Menschen, die kleine Kinder adoptieren und keine 18-jährige Jugendliche aus slumähnlichen Verbrecherstrukturen. Deswegen werde ich jeden darin bestärken, auch eigene Kinder zu haben. Wir können doch das tun, was wir für gut halten, und anderen mit Verständnis entgegentreten, wenn sie andere Entscheidungen für sich treffen, die uns auch nicht weiter betreffen.


    Ich glaube nicht, dass die Wahrscheinlichkeit mit einem Tierheim-Hund grundsätzlich höher ist, als bei einem Rassehund, den passenden Mitbewohner zu finden. Eher im Gegenteil, wenn Du vielleicht noch einmal meine Aussagen zur Frühprägung oder meine Buchempfehlungen zu Gemüte führen möchtest.


    Wolfgang

  • Zitat

    Ich verstehe nicht warum man Zuchthunde kauft, wenns im hiessigen Tierheim zu genüge Hunde hat. Zumal es auch bei einem Rassenwelpen nicht garantiert ist, wie er später wird.


    Aus dem Grund, weil wir Kinder haben. Ich glaube mehr muss man da nicht sagen. Die Vorgeschichte aus dem Tierheim kann stimmen, muss sie aber nicht. Daher immer ein Risiko. Außerdem ist die Bindung vom Welpen weg wichtig für mich und den Hund den ich will. Wer vielleicht kinderlos lebt, in Pension ist und mit seinem Hund nicht unter Leute geht, der kann gerne einen Tierheimhund wie ich ihn mir rassisch vorstelle nehmen. Ansonsten ist das so als würde man einen Sträfling als Babysitter anstellen, klar ist dieser nun resozialisiert und seine Strafe hat er bekommen, auch ist es möglich das er sogar unschuldig in Haft war, trotzdem würde kein verantwortungsbewusster Mensch so etwas tun. Gut gehn kann immer alles, ein Risiko extra braucht kein Mensch wenn es um das Wohl der eigenen Kinder geht.


    In meiner Gegend habe ich mich nun mal umgehört, bei den Züchtern würde ich altdeutsche Schäfer, Mittelschnauzer und belgische Schäfer bekommen. Ich denke mal einer von denen wird es werden. Preislich sind sie bei 800€ herum, aber ich habe ja noch Jahre Zeit dafür.
    Es waren wirklich sehr gute Beiträge hier die wirklich informativ waren. Bessere Antworten als in einem Hundeforum wo ich die Frage auch gestellt habe!

  • Zitat von woli;253442

    dass Du gute Erfahrungen bisher gemacht hast, nenne ich auch eine gehörige Portion Glück. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien Du deinen Hund ausgesucht hast, doch ich vermute, dass es nicht der größte Rabauke oder ein aggressiver Kopfhund war. Damit wäre fast jeder überfordert. Diese Hunde werden letztendlich auch nicht vermittelt, da sie keiner haben möchte, sondern eingeschläfert...


    Ich habe genau so größtes Verständnis für Menschen, die kleine Kinder adoptieren und keine 18-jährige Jugendliche aus slumähnlichen Verbrecherstrukturen. Deswegen werde ich jeden darin bestärken, auch eigene Kinder zu haben.
    Wolfgang


    Ich kenne einige Leute die bewusst einen Problemhund aufgenommen haben und es nicht bereut haben. Selber wollte ich den mit drei Beinen aufnehmen, nur durfte ich wegen der Vermieterin nicht, weil sie (Hund) zu gross war.


    Den Charakter findet man schnell heraus, wenn man mit dem Hund mal spazieren geht und wenn das klappt gibts einen Probetag.


    Wenn ich einen Hund gebären könnte, würde ich auch diesen nehmen. Da ich aber sowiso einen kaufen muss wähle ich das Tierheim.


    Aber eben, jeder kann selber entscheiden, ich habe nur gesagt das ich es nicht verstehe und habe das Tierheim vorgeschlagen. Ich mache sicher niemandem einen Vorwurf wenn er keinen Problemhund will!


    Man liest hier nicht nur über die verschiedenen Charaktere der Hunde, nein, es zeigen sich auch die Charaktere der Schreiberlinge. :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von el presidente;253483

    ...
    Man liest hier nicht nur über die verschiedenen Charaktere der Hunde, nein, es zeigen sich auch die Charaktere der Schreiberlinge. :face_with_rolling_eyes:


    Ich glaube der Hund macht genau das was man von ihm verlangt. Ich habe seit Jahrzenten Hunde, die sind alle gleich geworden egal ob Rasse Hund, Hof Hund, gross oder klein. Sie sind liebe nicht agressive Familien Hunde und Kinderlieb. Der Hund macht genau das was du unbewusst willst.

  • Hatte es gerade mit meiner Frau darüber, sie ist auch Hundetrainerin.
    Ihr Tipps wären:
    - Aussie, wobei es da solche und solche gibt. Es gibt die absoluten Hüte-Granaten und solche Modelle wie meine Schwester einen hat... Auf dem Teppich ist es am schönsten.
    - Retriever, egal ob Golden oder Labrador. Menschenbezogen, Kinderlieb....
    - Was den Schäfer betrifft, wir selbst haben eine Altdeutsche Schäferhündin. So gern ich sie habe, dieses Jahr gab es die Erste Hüfte, nächstes Jahr die Zweite und sie wurde im August zwei Jahre alt.
    - Meine Entscheidung bzgl. was mir gefallen würde geht eher in Richtung Cane Corso usw. Aber aufpassen, dieser Hund steht stellenweise auf der Liste.


    Viele Grüße,
    der Thomas

  • Zitat von HatzDiesel;253382

    Hallo Christopher,
    auch wir sind auf der Suche nach einem neuen Begleiter und dabei auf einen Aussenseiter gestossen- den Do Khyi oder Tibetdogge.


    Tibetdoggen sind extreme Wachhunde mit relativ kurzer Lebenserwartung (je größer der Hund desto kürzer lebt er) mit enormem Schutztrieb, unglaublich viel Kraft und Temperament! Quasi einen Doberweiler im Format eines Ponys!
    Finger weg wenn man nicht richtig viel Erfahrung mit solchen Hunden hat!


    Zitat von el presidente;253422

    Ich verstehe nicht warum man Zuchthunde kauft, wenns im hiessigen Tierheim zu genüge Hunde hat. Zumal es auch bei einem Rassenwelpen nicht garantiert ist, wie er später wird.


    Unser Hund ist auch aus dem Tierheim, wurde früher mit Stöcken geschlagen und hatte Angst vor Kellerräumen. Trotzdem ist er ein lieber und treuer Familienhund geworden. Es kommt nur auf die richtige Erziehung drauf an und zwar so, dass es der Hund versteht.
    Der nächste Hund wird definitiv wieder aus dem Tierheim adoptiert.


    Toll dass es bei euch funktioniert hat! Leider kann es auch ganz anders ausgehen:
    Bekannte von uns haben einen Hund mit ähnlichem Background aufgenommen. Trotz toller Erziehung ist er bis heute ein kleiner Psychopath geblieben (nicht gefährlich für die Familie, aber extrem anstrengend, kann nicht alleine bleiben ohne die Wohnung zu zerlegen, ...).
    Bei einem Welpen mit ordentlicher Sozialisierung passiert so was wesentlich seltener!


    Was auch für den Zuchthund (in unserem Fall: Golden Retriever aus jagdlicher Zucht) gesprochen hat: Beide Eltern sind bekannt, HD und ED frei, keine Augenerkrankungen (wurden Untersucht), diverse Leistungstests, ...
    Kurz: Die Chance für ein langes gesundes Hundeleben ohne erbliche Beschwerden sind relativ hoch!
    Zudem kann ich einen Hund ohne Papiere keine jagliche Eignungstests machen lassen...


    Was aber für mich den Ausschlag gegeben hat, Tierheime nicht zu berücksichtigen: Bei uns bekommst du den Hund nur mehr "geliehen": Das TH behält sich das Eigentum und ggf. unangemeldete Kontrollen vor:Schlecht:.
    Und so was kann mir gestohlen bleiben!

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Es ist wahr, dass der Hund immer so gut wird, wie seine Menschen es möglich machen. Jedoch ist die Basis von Interieur und Exterieur das, worauf man aufbauen kann, genau wissend, was man von seinem Hundepartner erwartet, um das Zusammenleben genießen zu können- und im Ernstfall keine Belastung, sondern eine Hilfe dabei zu haben.
    Muss man beispielsweise über eine lange Strecke flüchten, werden die meisten schweren oder sehr kleinen (die kann man immerhin tragen) Hunde dies nicht bewältigen. Auch der Futterbedarf im Verhältnis zum "Nutzen" spielt eine Rolle.


    Ich war lange Menschen bei der Ausbildung oder "Korrektur" ihrer Hunde (ihrer selbst :winking_face: behilflich, habe immer noch eine Hundepension und besitze 15 eigene Hunde, habe diese seit 93 auch gezüchtet. Bei aller Liebe zum Tier an sich hat für mich die Wahl "meiner Rasse", des Australian Shepherd, folgende Gründe gehabt :


    Ich wollte einen Hund, der niemals müde wird (80-100 km täglich ist drin), aber nie nervt, wenn nichts passiert. Mit nicht vorhandenem, oder regulierbaren Jagdtrieb, da die Hunde mich bei der Arbeit und beim Reiten begleiten sollten, eine Leine also mehr als hinderlich wäre.
    "Kinderlieb", was eine Frage der Aufzucht ist.


    Wachsam und ggf. handelnd, da ich immer recht einsam gelebt habe und meine Tochter, als sie klein war, auch mal ohne mich in Feld und Wald unterwegs sein wollte. Die Wachsamkeit kann man sich nach eigenem Wunsch erschaffen, es sind auch viele "Familien"hunde, Therapie- oder Rettungshunde.
    Kerngesund und alt werdend. Ein wichtiger Punkt, bei dem natürlich auch artgerechte Fütterung und Haltung eine Rolle spielen. Ich habe einige Alterchen, denen man ihr Alter nicht anmerkt, 14-16 Jahre Lebenserwartung sind keine Seltenheit.


    Kein Dauerhaaren. Der Labbi, der gerade hier zu Gast ist, verteilt jeden Tag einen neuen Teppich im Haus :winking_face: Meine haaren im Frühjahr und Herbst um, und verlieren zwischendrin kaum ein Haar. Dazu riechen sie nicht "nach Hund", da ich die Hunde viel um mich habe und gerne anfasse, auch nicht ganz unwichtig.
    Und- was das Wichtigste neben dem "perfekten" Körper ist- der "will to please" und die Intelligenz, alles wird rasant gelernt, und da sie zu den selbstständigen Denkern zählen, oft schon ausgeführt, ehe der menschliche Gedanke zu Ende gedacht ist.


    Wenn man keinen Jagdgehilfen oder optisch sehr eindrucksvollen Hofhund beötigt, für mich das Beste vom Besten. Allerdings muss man in D sehr gut suchen, es gibt fast nur Showblut (sämtliche oder einige Eigenschaften nicht mehr ausgeprägt vorhanden) oder Show-Arbeitsmixe, bei denen sich die Gaben naturgemäss nicht sicher vererben.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • @ Firehorse Worauf muß ich bei einem Australian Shepherd achten, das ich kein Show Arbeitsmix bekomme?
    Wie ihr den Hund beschreibt käme der für mich schon in die engere Auswahl.
    Bei der Größe wären da vielleicht sogar 2 möglich. Oder sind das eher Einzelhunde ?
    Greetz Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • @Wichtel : Du musst nach "reiner Arbeitslinie" schauen, es wird als solches veröffentlicht, und bestenfalls die Linien kennen. Oder mich ggf. fragen. Nein, es sind keine Einzelhunde, sie sind so sozial wie Wölfe, ziehen auch ihre Babies gemeinsam auf, wenn es eine gewachsene Familie ist. Sie spielen und kuscheln miteinander und sind auch gern ein Rudel. Zu zweit zu sein ist für sie schon wunderbar.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Moin Maresi, Doberweiler im Ponyformat ist echt gut :Rol:,



    Was das Lebensalter angeht ist der Do Khyi für seine Größe eine Ausnahmeerscheinung.
    Diese Rasse hat einen reduzierten Stoffwechsel, was sich positiv auf seine Lebenserwartung auswirkt.
    Du findest da Hunde mit 15Jahren, im Schnitt werden die 12 Jahre alt.
    Für die Größe benötigen sie relativ wenig Futter,sind also sehr genügsam und trotzdem auch für alle möglichen Aktivitäten geeignet.


    Natürlich ist er kein "Anfängerhund", daß ist schon klar!


    Was die Wachsamkeit und Kraft angeht hast Du bestimmt recht, doch ist er trotzdem gut erziehbar (Stichwort Prägungsphasen).
    Da es ein hochintelligenter Hund ist wird er natürlich hinterfragen, ist mir aber lieber als der unbedingte "Will to please" eines Schäferhundes zum Beispiel.
    Schliesslich wollen wir ja auch unbedingt einen Hund mit genau den Eigenschaften Wach/Begleit- und Familienhund !


    Gruß
    Hatz

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Zitat von wichtel688;253704

    @ Firehorse Worauf muß ich bei einem Australian Shepherd achten, das ich kein Show Arbeitsmix bekomme?
    Wie ihr den Hund beschreibt käme der für mich schon in die engere Auswahl.
    Bei der Größe wären da vielleicht sogar 2 möglich. Oder sind das eher Einzelhunde ?
    Greetz Wichtel


    Ich habe "meine" Züchterin über eine gezielte Anfrage über Arbeitslinien beim Österreichischen Retrieverclub gefunden. Die waren sehr hilfsbereit und haben mich umfassend beraten (wer züchtet jagdlich, wer Agility, wer plant wann einen Wurf bzw. hat gerade Hunde abzugeben, ...).
    Ich gehe mal davon aus dass die AS in einem Dachverband organisiert sind und ebenfalls diese Infos haben und auch gerne damit herausrücken!



    @Hatz: Das mit der Lebenserwartung hatte ich mal anders gehört, scheint aber so zu sein.
    Was mich bei dieser Rasse stören würde ist die Tendenz zum "Nightbarking". Das mag in Tibet ok sein, aber in unserer Nachbarschaft (ca. 50% Rentner, 50% Familien mit Kleinkindern) könnte ich damit einpacken...
    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ich wollte zunächst auf die Hovawarts eingehen. Die Hovawartdame meiner Eltern ist sozusgen mit den Enkeln aufgewachsen. Sie wurde aber mit zunehmenden Alter immer mürrischer und ungeduldiger obwohl die Kinder größer und berechenbarer waren. Der Hovi-Rüde von Bekannten ist ein echtes Mistvieh. Beisst sich mit jedem fremden Hund, ist immer auf KRawall gebürstet. Deren Vorgänger-Rüde war ebenfalls ein Hovawart und wesentlich unkomplizierter. Daraus schliesse ich, dass es eben nicht nur die Erziehung ist sondern auch in der Rasse mit einer gewissen Häufigkeit mal vorkommt. Das in Kombination mit meinen Kindern und vielen Besuchskindern war für mich ein Ausschlusskriterium.


    Der beste Hund den ich hatte war ein Rottweiler-Labrador-Mix aus dem Tierheim. Der hat sehr gut aufgepasst, war mit einer Engelsgeduld den Kindern gegenüber gesegnet und hätte jederzeit sein Leben für seine Menschen gegeben. Allerdings war der Weg diesen "Anlagehund" zu bekommen aufgrund der bereits weiter oben beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten der Tierheimmitarbeiter alles andere als angenehm. Man wurde behandelt als käme man direkt aus der Kosmetik-Tierversuchsabteilung auf der Suche nach neuen Versuchsobjekten. Nach dieser Erfahrung wird es für mich nie wieder einen Tierheimhund geben.


    Bei der vom TS gewünschten Kombination aus Eigenschaften würde ich auch zum Labrador raten. Allerdings muss man auch da sehr aufpassen, woher er kommt. Ein Freund von mir führt seit Jahren Labradrore aus einer Arbeitslinie in England. Sehr gute Hunde.

    - Þar kemur inn dimmi dreki fljúgandi-

  • Neufundländer sind tolle Hunde. Habe 14 Jahre lang gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Beim bewachen super und beim Retten auf See (Im Paddelboot beide Paddel verloren) auch.
    Sind in der Regel kinderlieb, wissen aber auch ihr Maul einzusetzen. Hahaha, unvergessen, als wir im Auto das Fenster auf hatten, weil es so warm draußen war und wir kurz einkaufen waren. Als wir wiederkamen, fehlte die Brieftasche meiner Mutter. Der Hund war im Auto. Also evtl. tendenziell eher zu lieb :)

  • Ich staune wenn ich einige Beiträge lese, wie man selbst als erfahrener Hundebesitzer danebengreifen kann, und sich eine tickende Zeitbombe mit ins Boot holen kann. Wie soll ich das als Neuling das dann besser machen? Ich schieb das mal lieber auf die lange Bank. Mein Ziel wäre irgendwann mal ein guter Schutzhund gewesen. Ein Schäferhund oder Rottweiler. Hundeführer-Staffeln haben auch nichts Anderes. Ein passendes Traingsgelände wäre nur 2 Minuten entfernt gewesen.


    Als Kind hatten wir Schäferhunde. Je bissiger desto besser. "Wie, der war einen Monat lang im dunklen Keller eingesperrt? Den nehmen wir!" Wie gesagt, ich war noch Kind und konnte ja nicht wissen wie gefährlich das ist.

  • Ich würde mal die einzelnen Hundearten in Obergruppe zusammenfassen und dann mal schauen , für welche Gruppe ich die meiste Verwendung hätte.
    Gruppen wären jetzt mal


    Jagdhunde
    Schutz-/Wachhunde
    Hüte- und Treibhunde


    Sofern die Hunde jahrzehnte-, bzw jahrhundertelang in eine bestimmte Richtung gezüchtet worden sind , besteht eine große Wahrscheinlichkeit, daß auch
    das individuelle Tier die entsprechenden Eigenschaften erfüllt. Wobei es natürlich auch Ausreißer geben kann.


    Für uns hier ist die Frage von "Wehrhaftigkeit" hier ja durchaus von einer gewissen Relevanz. Wenn ich C71 oben richtig vestanden habe , waen seinen Eltern
    anscheinend möglichst bissige Schäferhunde ( wohl "deutsche") ganz wichtig. Mag ja an der Kette kein Problem sein oder auf dem eingezäunten Firmenhof nach Betriebsschluß.


    Bei ausgesprochenen Schutz-/Wachhunden dürfte es wohl auf die Erziehung ankommen, ob Sie gegenüber Familienmitgliedern auch aggressiv werden.


    Bei den klassischen Jagdhunden sehe ich diese Tendenz jetzt mal weniger . Aber da hab ich mal die Umtriebkeit, wenn sie ihrem Jagdtrieb nach gehen wollen...


    Bleibt dann die Gruppe der Hütehunde , ich verwende jetzt ausdrücklich nicht den Begriff des Schäferhundes . Die entsprechenden Rassen sind den Umgang mit
    ihren Herdentieren gewöhnt. Können durchaus mal schnappen und bellen, sind sehr aufmerksam und auch wehrhaft gegenüber Feinden .


    Wir hatten selbst einmal einen südrussischen Owtscharka (= Schafhütehund) gekauft , da wir wollten , daß der auch mit unseren Schafen klarkommt - was auch dann
    funktionierte , obwohl seine Eltern nie ein Schaf gesehen haben. Er war auch nicht am freilaufenden Geflügel interessiert.


    Vergleichbare Hunde wären zB die Schafhütehunde aus den Pyrienäen oder aus dem Appenin, oder vom Balkon zb der Kovac , oder die oben erwähnten Sheppard oder
    Bobtails , oder die Französischen Briards.


    Ich denk mir, daß in Ermangelung von Schafen oder Rindern die Familie dann die "Herde" ist, die er bewacht.


    meine 2 cent für die Hütehunde



    Frieder