Frage zu Gasherden

  • Da mich das Thema Gassicherheit bzw. Versorgungsdauer auch brennent interessiert und ich nix wirklich Eindeutiges im Netz gefunden habe hab ich heute mal bei Hamburg Netze dem örtlichen Netzbetreiber angerufen - die wussten nicht an wen sie mich zur Beantwortung von Fragen durchstellen konnten.


    Dan hab ich bei der Bundesnetzagentur in Bonn angerufen, die sind ja neben Funkfrequenzen auch für das Gasnetz, Elektrizitätsnetz und Eisenbahnnetz etc. zuständig. Die waren sehr nett, meinten aber das dafür die Kollegen in Berlin zuständig sind. Dann hab ich da angerufen, die haben aber heute keine Sprechzeiten. Muß es morgen noch mal versuchen, werde dann berichten....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo "Bärti",


    gestern habe ich das PDF Dokument, das Du freundlicherweise eingestellt hast, einmal überflogen.



    Danach gibt es 3 Arten von Gasnetzten. Ein Hoch- Mittel- und Niederdrucknetz.


    Ich habe verstanden, dass das Hochdrucknetz noch ~ 1 h betriebsfähig ist, sollte es überhaupt keinen (d.h. Null) Nachschub mehr geben.


    Das Mitteldrucknetz sei noch "ein paar Minuten" Betriebsfähig.



    Zum Niederdrucknetz - das zum Endkunden geht, offenbar mit nur ~ 100 mBar Druck , wurde nichts geschrieben.


    Nur dass der "Klein - Endverbraucher" offenbar "schützenswert" sei.....wie immer das gemeint ist....


    Weiterhin kann man dem Dokument entnehmen, dass Deutschland offensichtlich auch ein "Transitland" für Erdgas auch in die Nachbarlänger ist, und dass in diesen Systemen das Gas ggf. auch in "die falsche Richtung" (Rückwärts) fließen kann....


    Somit können wohl auch unsere "Reserve-Lagerstätten" von den Nachbarn genutzt werden.


    Dies ist wohl in einem der sehr kalten Winter geschehen (nach Dänemark).


    D kann wohl nur 35 % des (Durchschnittlichen) Bedarfs aus eigenen Gas-Quellen decken.


    Ich frage mich, wie "sowas" denn in einem "Verteidigungsfall" aussieht, wenn die "Quellenländer" den Nachschub abdrehen....


    Was behalten wir in so einem Fall dann selbst und was wird ggf. in die Nachbarländer weiter geleitet ?


    Können wir uns denn überhaupt "komplett abschotten" so dass nichts Rein und Raus geht ?


    Dieses Thema ist wohl (absichtlich) nicht behandelt worden.


    Auch ist das Thema grossflächiger Stromausfall ist nicht behandelt worden.


    An dem Leitungssytem hängen auch diverse Gas-(Strom) Kraftwerke, die dann wohl abgeschaltet werden müssen, um den "Kleinverbraucher" noch beliefern zu können. ALS kleinverbraucher sin solche definiert die unter 10.000 KWh abnehmen.


    Ich frage mich, wie die Versorgung der Turbo-Verdichterstationen (die nötig sind um den Gasfluss/ Druck im Leitungssystem aufrecht zu halten) mit Energie bei Stromausfall sicher gestellt wird ....


    Die Reaktion der diversen Stellen auf "Bärtis" Anrufe ist interessant .....

    Wenn ich mir die diversen Karten in dem PDF ansehe, frage ich mich weiterhin, wie lange es noch dauert, bis gewisse "Gruppierungen" dieses System entdecken um Terror zu treiben (genau so wie es an Stromleitungen möglich wäre....).


    Man kann doch nicht jeden Fleck an dem so eine Leitung an die Oberfläche kommt wie Fort Knox bewachen lassen ....



    Wenn man das zu Ende denkt, wäre eine Ölheizung mit mindestens 10.000 l Tank und mit Vorrat für über 1 Jahr sicher vorzuziehen....


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Hi Udo,


    interessant ist hierbei auch mal nach "Untergrundspeicher" und "Verdichterstation" für Gas zu schauen. Bei Wiki steht da:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Untergrundspeicher


    und


    https://de.wikipedia.org/wiki/Verdichterstation


    Bezügl. Verdichterstation: "Die Verdichterstationen, so z.B. an der Trans Austria Gasleitung, sind etwa alle 100 km angeordnet. Der Erdgasbedarf für den Antrieb der Verdichterstationen ist stark vom Betriebszustand und von der Auslegung des Pipelinesystems abhängig, da der Druckverlust quadratisch mit der Strömungsgeschwindigkeit ist. Im Überlastbetriebszustand der Pipeline beträgt dieser bis zu 1 % der transportierten Menge je 100 km; im Volllastzustand rund 1 % je 250 km, dagegen im 10 % Teillastzustand nur 1 % für rund 10.000 km (typische Zahlen)."


    Hätte nicht gedacht, dass der Strömungsverlust so hoch ist und die Verdichterstationen doch noch so "nahe" beieinander liegen. Was ich mich frage ist, ob die Verdichterstationen wenn sie denn sowieso laufen wirklich nur Erdgas benötigen und die restliche elektrische Energie für Steuerungen etc. selber herstellen oder ob da doch noch eine "Zusatzzufuhr" von elektrischer Energie von Außen notwendig ist. Andere Frage wäre noch ob die Dinger "schwarzstartfähig" sind.


    Ferner will ich mal nachfragen wie es sich mit dem Druck im Erdspeicher verhält. Die merkwürdige Aussage bei Wiki "Da das Gas im Untergrundspeicher meist einen höheren Druck als die Ferngasleitung hat, muss das Gas zur Einspeisung mit einem Kompressor verdichtet werden." ist für mich unlogisch. Theoretisch müsste ja bei einem solchen Überdruck erst mal mit einem Druckminderer gearbeitet werden und dann wenn über X Kilometer Strömungsverluste aufgetreten sind wieder mit dem Verdichter nachgeholfen werden. ??????


    Dann würde sich auch noch die Frage stellen, ob in einem Umkreis X um einen Untergrundspeicher der Druck des Speichers selber ausreichen würde um ohne Verdichter die Abnehmer zu versorgen. Und ob man ein solches Gebiet mit irgendwelchen Schiebern abriegeln kann.


    Fragen über Fragen, hoffentlich ist die Bundesnetzagentur da auskunftsfreudig.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hi Bärti,


    Zitat von Bärti;257054


    Ferner will ich mal nachfragen wie es sich mit dem Druck im Erdspeicher verhält. Die merkwürdige Aussage bei Wiki "Da das Gas im Untergrundspeicher meist einen höheren Druck als die Ferngasleitung hat, muss das Gas zur Einspeisung mit einem Kompressor verdichtet werden." ist für mich unlogisch. Theoretisch müsste ja bei einem solchen Überdruck erst mal mit einem Druckminderer gearbeitet werden und dann wenn über X Kilometer Strömungsverluste aufgetreten sind wieder mit dem Verdichter nachgeholfen werden. ??????


    Mit "Einspeisung" (mit Kompressor) ist die Einspeisung in den Speicher (und nicht die Einspeisung ins Netz) gemeint! Zur Entnahme des Gases aus dem Speicher wird ein Teil der Energie zurückgewonnen wie auch im nächsten Satz dann steht:


    Zitat von Wikipedia


    Da das Gas im Untergrundspeicher meist einen höheren Druck als die Ferngasleitung hat, muss das Gas zur Einspeisung mit einem Kompressor verdichtet werden. Ein Teil der hierfür aufgewendeten Energie kann bei der Wiederentnahme in einer Expander-Gasturbine zurückgewonnen werden.


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Untergrundspeicher


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Wir haben uns bereits vor einigen Jahren bei der Renovierung unserer Küche für eine Kombination aus Gaskochfeld und Elektro- Backofen entschieden und sind mit dieser Entscheidung heute noch sehr zufrieden.


    Da bei uns keine Gasleitung am Grundstück verfügbar ist, haben wir eine Lösung mit Blechschrank für 2 11-kg- Gasflaschen außerhalb des Hauses entschieden.
    Eine Flasche reicht bei uns ein gutes halbes Jahr, außerdem haben wir noch 2 zusätzliche Flaschen als Reserve eingelagert.


    Da ich den so genannten "Katrastrophenwinter" als junger Mann auf dem Dorf erlebt habe, ist mir da noch gut in Erinnerung, dass wir zwar über eine Woche keinen Strom hatten und der Weg zum Holzschuppen eine Herausforderung war. weil alles gleich wieder zu geweht war, aber Stadtgas hatten wir die ganze Zeit und auch die Wasserversorgung hat funktioniert.


    Rohrbrüche traten erst dann auf, als der Frost wieder aus dem Boden war, aber dann an einigen Stellen auch alle paar Meter.

  • Nach nunmehr 3 Versuchen bei der Bundesnetzagentur mit Fragen zur Gasversorgung bei einem Stromausfall weiter zu kommen gebe ich es auf hier Infos zu bekommen. Aussage ist immer wieder: wir sind nur eine Verwaltungsorganisation bla bla bla.


    Jetzt hab ich noch mal bei Hamburg Netze GmbH die gleiche Anfrage gestartet, angeblich will mich dann in den nächsten Tagen irgendein Lurch aus der Technikabteilung zurückrufen, mal schauen was kommt.


    Aber wenigstens der Herd ist gestern gekommen, Küche rausgerissen und Herd erst mal hingestellt. Morgen dann frei genommen um die Gasleitung zu verlegen, Wandscheibe und Gaskupplung zu installieren und die neue Küche aufzubauen. Hoffe das Alles klappt. Hab dafür alle Fittinge etc. von Viega geholt, da gibt es auch Unterschiede bei den Hydraulikpressen für welche Produckte die Backen zugelassen sind. Die Presse dich ich heute ausgeliehen bekomme hat halt Backen für Viega, insofern war ich das festgelegt....


    [ATTACH=CONFIG]32155[/ATTACH]


    Das Ding hatte auch (ohne Aufpreis) gleich noch Düsen für Flaschengas dabei.

  • Ein Ingenieur von Hamburg Netz GmbH hat gerade zurückgerufen, das ist ja mal Kundenservice!


    Folgende Auskünfte habe ich erhalten:


    - Hauptgefahr bei Endnutzer und Stromausfall ist die Gas-Heizung, da die keine Abnahme ohne anliegenden Strom auslöst. Das war ja schon vorher klar.


    - Der Druck im Gasnetz selber liegt erst einmal durch den grundsätzlichen Druck aus den meist unterirdischen Gasspeichern permanent an. Die wichtigsten Druckerhöhungs- und Druckminderungsstationen sind komplett mit Notstromdieseln ausgestattet. Die können das jeweilige Druckniveau im Gesamtnetz halten, sowohl lokalen Transfer, als auch Langstreckentransfer


    - Es gibt entsprechende Lieferverträge für den Notfall zur Betankung der Diesel


    - Blockheizkraftwerke die auch häufig an den Stationen verbaut sind gewährleisten auch Stromerzeugung durch das Gas selber was ohnehin durchgeleitet wird und davon eben kleine Teilmengen abgegriffen werden um die Drucksituation im Netz konstant zu halten.


    - Im Falle eines Stromausfalls werden viele Verbraucher wegfallen, weil z.B. die ganzen am Gasnetz hängenden Gasheizungen ausfallen, wenn die keinen Strom haben. Das wiederum spielt den Gasnetzbetreibern in die Hände, da durch die geringere Abnahmemenge weniger Energie aufgewendet werden muss für die dann noch verbleibende reduzierte Menge an Endverbrauchern aus dem privaten Bereich und der Wirtschaft.


    - Der gute Mensch rechnet mit mindestens 3 Wochen Versorgungssicherheit wenn einmal der Strom ausfällt. So lange können die Netzbetreiber mindestens den Druck im Netz konstant halten. Auch ohne Nachtanken der Notstromdiesel in den Stationen.


    So weit die Kurzfassung des Telefonates.


    Hat mich bestätigt wie sinnvoll doch ein Gasherd im SHTF-Fall ist. Damit muss ich nicht den Umweg über eine Notstromversorgung mittels Inverter gehen um meine Brennwerttherme zum Laufen zu bewegen, sondern muss einfach nur den Herd andrehen und die Bude ist warm. Das fand ich ziemlich cool.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,
    ist ja sehr ausführlich :)
    Das finde ich aber witzig:

    Zitat

    - Es gibt entsprechende Lieferverträge für den Notfall zur Betankung der Diesel


    Für was Diesel, wenn man direkt an der Gasleitung hängt. Ist schon seltsam, oder?


    PS.: ich hpffe du hast dich beim Techniker entschuldigt, daß du ihn Lurch genannt hast :)

  • Hmmh dafür ?


    Zitat Bärti :


    " Auch ohne Nachtanken der Notstromdiesel in den Stationen."



    so wie ich das jetzt verstanden habe brauchen sie die Dieselgeneratoren um den Strom zu erzeugen den sie benötigen um das Gas weiter zu verteilen.


    Oder hab ich das falsch interpretiert ?


    Wobei es ja "richtig" wäre wenn ein Gasverteiler auch Gasgeneratoren zur Stromgewinnung hätte... Stimmt irgendwie nachdenklich wenn die dafür Diesel verwenden... ob die Ihren Lieferanten nicht trauen ?? Allerdings müssten sie sich dann auch nicht mehr um die Weiterverteilung kümmern...


    Schon irgendwie seltsam .

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hi,
    @ Bärti
    Hab erst jetzt mitgelesen.
    In #27 schreibst Du: morgen dann frei genommen um...
    TU DAS NICHT.
    Dafür gibt es Gas,- und Wasserinstallateure.
    Die haben das GELERNT.
    3,5 Jahre, ist nicht ohne Grund so.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Er meinte, die Gasnetzbetreiber stehen vom Gasspeicher zum Endkunden der in der Umgebung eines solchen Speichers sitzt immer eher vor der Herausforderung den Druck mindern zu müssen und den Druck je nach Verbrauchsverhalten eben nachregeln zu müssen, aber halt auf der Druckminderungsseite.


    Nur beim Gastransport über weite Strecken ist dann die Druckerhöhung wegen Reibungsverlusten in der Leitung notwendig. Diese Druckerhöhungsstationen brauchen den meisten Strom. Es sind nicht alle mit Blockheizkraftwerken ausgerüstet, deshalb die Notstromdiesel in den Stationen die damit noch nicht ausgerüstet sind, oder wo es sich wirtschaftlich nicht lohnt ob z.B. zu geringer Durchsatzraten.


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    mopedstruppi: doch mach ich. :devil:


    Hab bei meiner Heizung und auch bei allen Wasserrohren alles selber verlegt und gequetscht. Gas ist nix anderes, da hast du nur die gelben Dichtungen in den Fittingen wegen der anderen Druckbelastung. Bei der Gasskupplung die du in die Wandscheibe drehen musst (Gewinde) nimmst du normal Hanf und die Dichtungspaste, die muss aber Gaszulassung haben (steht auf der Tube). Bei den Fittingen immer mit Edding vor dem Pressvorgang markieren, wie weit die aufgesteckt werden können, um sicheren Andruck der Dichtung zu gewährleisten.


    An Ende Lecksuchspray bei allen Verpressungen und bei der Gewindeverbindung verwenden um zu checken ob das dicht ist. Ist kein Wunderwerk, sondern recht einfach.

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  • ..Jetzt hoffe ich nur noch, das der Tolle Herd keine Elektroventile drin hat, die das Gas von deinem Topfboden fernhalten wenn keine 230V anliegen, oder das die Flammenüberwachung elektronisch gemacht wird und nicht mittels Kappilar... Nen Zündfunken bekommt man ja auch grad noch selbst hin...
    :)



    Gruß EZS

  • Hi EZS: zum Glück keine E-Ventile, was allerdings dann nicht mehr geht ist der kleine Elektroofen mit elektrischem Drehspieß (also keine gegrillten Hähnchen mehr) und die Heizspirale zur Röstfunktion beim großen Gasofen daneben.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • @Bärti Glückwunsch zu Deinem neuen Gasherd. War eine gute Entscheidung.



    Mit einem FlüssiggasDüsensatz kann man, wie bereits erklärt wurde, problemlos von Erdgas/Stadtgas auf Flüsssiggas/Propan umstellen.
    Man sollte aber für diesen Fall neben den benötigten Gasflaschen-Vorrat auch unbedingt das HerdanschlußSet einlagern. Ohne dem läuft nichts.
    (HerdanschlußSet ist der Druckminderer, meißt 50 mbar je nach Herd, und ein Schlauchstück mit AnschlußRohr und Winkel. kostet ca 50,- €)
    Noch was: die Druckminderer müßten eigentlich auch nach 5 oder 10 Jahren ausgetauscht werden....
    Auch hier stehen die "Verfalldaten" drauf.


    Ich habe schon vor Jahren geschrieben, daß die von vielen bevorzugten MiniGaskartuschen eher Rucksack-Campingartikel sind oder teilweise sogar in den Bereich Spielzeug fallen. Jedenfalls auf Dauer kein richtiger Ersatz für einen Küchenherd sind. Ein ordentlicher 2 Platten-Gaskocher aus dem CampingBereich für PropangasFlaschen aber ist schon besser. Ein richtiger PropanGasKüchenherd ist ein vollwertiger Ersatz für den ElektroHerd. Krisentauglich wird der dann natürlich auch erst mit dem Gas-Vorrat.


    GasFlaschenVorrat: Das Gas in den roten 11 kg PropanGasFlaschen ist unbegrenzt lagerfähig. Gashersteller geben eine "10 JahresGarantie".
    Allerdings ist die Gasflasche prüfpflichtig. Der nächste Prüftermin steht auf den Flaschen (Aufkleber o.ä.) Daß so eine Flasche mal eben durchrostet und das Gas sich mit lautem Knall davonmacht, ist wohl eher unwahrscheinlich. Eine Undichtigkeit am Flaschenventil wäre da schon eher denkbar.


    Ich habe deshalb meine Flaschen in einem gut belüfteten Schuppen gelagert jedes Ventil nochmal fest zugedreht und ein GasAlarmgerät installiert.
    Die Lagerung von größeren Mengen (also mehr als einer Flasche) Propangas in Miethäusern/Wohnhäusern allgemein oder deren Kellern, ist wohl eher nicht erlaubt.
    Je nach Hausordnung kann auch jegliche Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten oder Gasen verboten sein.
    Auf jeden Fall sollte man sich der Gefahren durch Brennstofflagerung bewußt sein, und sorgsam damit umgehen.


    Eine Lagermöglichkeit außerhalb, weg vom Haus wäre ideal. Die Aufstellung der angeschlossenen Flasche an der Außenwand des Gebäudes wäre ideal.


    Gasherde gibt es auch günstig gebraucht auf ebäh. Ist natürlich immer so eine Sache. Meißt sind es Erdgas/StadtgasHerde. Wenn im Herd eine Tüte mit den Original-Wechsel-Düsensatz für Flüssiggas also Propangas vom Hersteller zu finden ist, dann kann man zuschlagen. Ansonsten müßte man halt beim Hersteller nachfragen. Für einen Düsensatz werden zwischen 10 und 30 € genommen.


    Mehr fällt mir jetzt im Augenblick dazu nicht ein.



    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Also wenn man unbedingt einen Ersatz Herd braucht, ich habe mir in der Scheune, ist eigentlich überflüssig (weil Holzherd in der Küche, der kam aber danach), einen Armee Benzin Kocher hingestellt den man für eine Feldküche benutzt. Geht halt nur draussen aber das Teil brutzelt dir alles für eine Kompanie.

  • So, bin jetzt mit der Küche fertig. Hier noch mal ein kleiner Bericht über die Verlegung der Gasleitung, vielleicht interessiert es ja jemandem. Bitte nur selber machen, wenn man sich das Ganze auch zutraut. Im Vorfeld muss man sich überlegen, mit welchen System man arbeiten will wenn man die Gasleitungen mit den dazugehörigen Fittingen Quetschen will. Man sollte immer bei einem Hersteller bleiben, das Ganze wird meistens dadurch bestimmt welche Quetschpresse man hat und für welche Fabrikate die Backen der Presse zugelassen sind. Dazu nachher mehr.


    Von einem Fabrikat sollten sein: di Fittinge, die Riemen- bzw. Wandscheibe und wer wirklich in einem System bleiben will dann auch die Gasanschlussdose die in die Riemen-, bzw. Wandscheibe eingeschraubt wird und ggf. sogar noch der Gasanschlussschlauch. Bei mir war es in diesem Fall das System von Viega. Ferner sollte man sich nach der Wahl des Systems noch überlegen, wie der Leitungsverlauf sein soll, dabei gilt, dass man bei den Dichtungen der Fittings immer 3-4 cm Platz zur Wand braucht, um die Presse ansetzen zu können. Teilweise kann man natürlich Teilstücke der Leitungen vor-quetschen und dann diese Teilstücke schon in vorhandene Wanddurchführungen etc. reinschieben, so dass man dann nur noch von einer Seite quetschen muss, wenn man sonst keinen Platz hat die Presse zu montieren.


    Außerdem muss man sich Gedanken machen, wie flexibel das Rohrsystem mit zunehmenden Quetschverbindungen noch ist bzw. bei Teilbereichen noch sein soll. Man muss ja hin und wieder schon ein wenig daran herum zerren, um die Fittings gut auf die Rohre zu bekommen, damit das Rohr sauber bis zum Anschlag in den Fitting eingeführt werden kann.


    Für Gasleitungen braucht man Fittinge mit gelber Dichtung. Diese gibt es als: Schiebemuffen (wenn man doch mal größere Teilstücke als erwartet rausnehmen muss/will), in diversen Bögen mit verschiedener Gradzahl was die Biegung anbelangt, gerade Fitting die zum aneinander pressen von geraden Rohren dienen, T-Fittinge für Abzweigungen etc. Hier mal ein Beispiel eines 90-Grad-Fitting, schön zu sehen die gelbe Dichtung und auch die gelbe Farbmarkierung außen am Fitting. Fitting für Wasser sind meistens schwarz, diese dürfen bei Gasinstallationen wegen der unterschiedlichen Druckverhältnisse NICHT genommen werden, außerdem ist die Kunststoffmischung dann eine andere, weil es ja ein anderes Medium ist was abgedichtet werden soll.


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    Wie man sieht, kann das Rohr ca. 1 cm in den Fitting eingeführt werden, dann verjüngt sich der Fitting. Das Rohr sollte möglichst gerade abgeschnitten werden, nicht das ein schiefes Abschneiden bis in den Dichtbereich rein ragt. Dann würde die Dichtleistung nicht mehr gegeben sein. Hat man das Rohr bis zum Anschlag in den Fitting geschoben macht man mit einem fetten schwarzen edding einen Strich an eine Sichtbare Stelle, so das die schwarze Farbe vom Edding sowohl über den Fitting reicht, als auch über das Rohr. Quetscht man anschließend die Dichtung zusammen kann man sehen, ob sich das Rohr beim Pressvorgang verschoben hat. Hat man solche Verschiebungen ist 1 Millimeter nicht schlimm, mehr sollte es aber dann auch nicht sein. Sonst lieber die Quetschung erneuern und den alten Fitting entsorgen. So sieht dann eine Markierung im bereits gequetschten Zustand aus:


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    Die schwarze Eddingfarbe bekommt man mit Lösungsmittel oder Nagellackentferner nachher problemlos weggewischt wenn das stören sollte. Zum Pressen werden Quetschen genommen die entweder mit Akku oder mit Stromkabel versehen sind. Die Presszangen sind bei den Pressen beweglich angeordnet, so dass man den Griff der Presse auch von der Wand weghalten kann oder in schwerer zugänglichen Stellen arbeiten kann. In den Zangen sitzen die Backen, diese sind austauschbar, je nachdem mit welchem Rohrdurchmesser man arbeitet. Je Rohrdurchmesser (und damit verbunden dem Fitting-Durchmesser) gibt es jeweils 2 Backen, einmal für die obere und einmal für die untere Zangenhälfte. So eine Presse sieht so aus:


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    Ich hab die Zangen auf den Foto mal etwas verdreht gelassen, damit man eine bessere Vorstellung hat wo das Gelenk sitzt an dem sich die Zangen drehen. Mit den Rohren und den Fitting ist eigentlich der "normale" Rohrverlauf abgedeckt. Bei mir habe ich 22mm-Rohr und entsprechende Fittinge genommen, vermutlich hätte es eine Nummer kleiner auch getan, aber ich hatte noch 22er-Kupferrohr da. Die Fittinge liegen bei ca. 5-7 Euro pro Stück.


    Dann muss man ja noch den Anschlusspunkt des Gasabnehmers definieren. Das erfolgt so ähnlich wie beim Wasser mit Riemen- bzw. Wandscheiben. Das sind im Grunde genommen die Dinger, die eine Halteplatte haben die man an der Wand festschrauben kann. Zur einen Seite geht dann eine Ableitung mit Dichtung ab,wo man das Rohr reinstecken kann und die dann auch verprasst werden kann. Von der Wand weg zeigt eine Gewindeaufnahme wo man die Gasanschlussdose reinschreiben kann. Diese Wandscheiben liegen bei ca. 20 Euro. Achtung: Wandscheibe erst am Schluss an der Wand festschrauben, sonst hat man meist nicht genug Platz zum Quetschen. In die Wandscheibe kommt die Gaskupplung. Diese muß in die Gewindeaufnahme der Wandscheibe eingedreht werden. Die Gaskupplung liegt bei ca. 60 Euro. Natürlich darf man die Gaskupplung nicht nur so in die Wandscheibe reinziehen, sondern muß hier Hanf und Dichtmasse verwenden. Dazu muss man wissen, dass die Dichtmasse eine Gaszulassung haben muss und das man das Hanf von der Wickelrichtung so auf das Gewinde rauf wickeln muss, dass es sich beim Einschrauben nicht wegdrückt. Es lohnt sich auch vor dem Hanf-Aufwickeln auf das Gewinde das Gewinde selber mit einer kleinen Metallsäge 3-4 mal leicht anzuritzen (nur ein mal die Säge über das Gewinde ziehen). Dadurch verhakt sich der Hanf beim Aufwickeln besser und es schadet dem Gewinde nicht. Am Ende kommt dann die Dichtmasse rauf.


    Hier mal die Dichtmasse mit Gaszulassung und Hanf daneben:


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    Die fertige Wandscheibe mit eingeschraubter Gaskupplung sieht dann so aus:



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    Ich musste bei der Wandscheibe noch ein Adapter-Stück einsetzen, weil die Wandscheibe ein 3/4-Zoll-Gewinde hatte, die Gasanschlussdose nur Halbzoll. So ein Redezierstück ist billiger als eine neue Gasanschlussdose. Die Gasanschlussdose kostet nämlich 60 Euro, das Redezierstück um die 5 Euro. Dieses wird auch mit Hanf und Dichtmasse eingesetzt.


    Dann noch einen Gasanschlusschlauch mit Schnellkupplung (grauer Plastikknauf auf dem oberen Bild) am Herd installiert und mit der Gasanschlussdose verkuppelt, fertig war der Krempel.


    GAAANZ WICHTIG: bei allen Arbeiten natürlich vor Beginn der Arbeiten den Gashaupthahn schließen, bei mir war das der Hahn am Gaszähler. Beim Schließen merkt man schon geräuschmäßig, dass der Druck dann rapide abfällt. Ich hab bei mir die Gastherme laufen lassen um das restgar im Rohr hinter dem Zähler noch so gut es geht zu verbrauchen. Erst als die gastierte eine Fehlermeldung im Display hatte das kein Gas anliegt hab ich diese abgestellt und dann mit den Sägearbeiten am Rohr begonnen was hinter dem Gaszähler meine Wohnung versorgt.


    Als Alles fertig war wieder druck auf die Leitung gegeben und alle Quetsch- und Schaustellen mit Leckagespray abgesucht - alles dicht. Wer kein Leckagespray kaufen will kann dich angereichertes Seifenwasser auf die Verbindungen mit einem Pinsel streichen, sollte Gas austreten sieht man auch mit dieser Methode gut eine eventuelle Blasenbildung. Danach als erstes wieder die Heizung angeschaltet und redetet wegen den Fehler das kein Gas da war, die lief problemlos an.


    Dann zum Herd, diesen angeschaltet, läuft:


    [ATTACH=CONFIG]32217[/ATTACH]




    Flammenbild ist schon recht gut, wird in den nächsten Tagen aber noch ein klein wenig nachjustiert. Wichtig war erst einmal: alles dicht und Gas liegt an. So sah dann die gesamte Rohrverlegung aus, es waren ca. 4 Meter bis zum nächsten gasführenden Punkt:


    gleich weiter im nächsten Post...

  • [ATTACH=CONFIG]32218[/ATTACH]


    Heute müssen noch die Rohrschellen an die Wand, damit das Rohr auf fest gehalten wird:


    [ATTACH=CONFIG]32219[/ATTACH]


    Und so sieht der Klumpatsch am Ende aus, Küche mit neuem Waschbecken und neuen Unterschränken. Die Schubladen müssen noch justiert werden (rechts/links und hoch/runter), Im Zuge der Arbeiten hab ich auch die Küchenelektrik erneuert, ich hab da passen zu den Backsteinwänden eine Aufputzinstallation mit stoffummanteltem Kabel und Bakelit-Schaltern und Bakelit-Steckdosen genommen, kann man vielleicht auf dem letzten Bild sehen. Fazit: Gasleitung verlegen ist keine Raketenwissenschaft....


    [ATTACH=CONFIG]32220[/ATTACH]

  • Moin Bärti,


    zuerst einmal: Was für eine g***e Küche! Glückwunsch und danke für´s Zeigen und Erklären!


    Einmal abgesehen davon, dass bei mir kein Gas liegt, aber muss eine derartige Installation (in D) nicht abgenommen werden?


    Fragende Grüße vom


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hei,


    wenn Dich die wirre Gesetzeslage wirklich interessiert, lies doch mal hier nach:
    http://www.bosy-online.de/Installateurausweis.htm


    Allerdings macht Bärtis Arbeit einen soliden und fundierten Eindruck.
    Ihm geht es wahrscheinlich wie mir und nur noch wenig anderen, dass er bereit ist, die Verantwortung für sein Tun selbst zu übernehmen und darüber hinaus seinem eigenen Werk mehr vertraut als dem eines fremden Handwerkers.


    Wer lange fragt, geht übrigens lange irr! :winking_face:



    Grüße,


    Tom