Szenario für Hauskauf oder Miete

  • Nach dem gefühlt 10.Thread zum Thema Corona erlaube ich mir mal diesen Uralt-Thread vorzuziehen.

    Denn genau durch Corona wird die Thematik an Aktualit gewinnen:


    - Die völlig überhitzten Immobilen- und Mietpreise befinden sich derzeit im steilen Sinkflug.

    - Die explosionartige Geldvermehrung der EZB wird angespartes Vermögen der Steuerbürger zerstören. (Siehe aktuelle Goldpreisentwicklung)

    - Zahlreiche, vor allem kleine Unternehmen werden pleite machen.

    - Stramm gestrickte Baufinanzierungen gehen in die Hose und die Häuser werden mit hohem Abschlag verramscht.

    - Bei Gewerbeimmobilien werden die Ausschläge noch größer sein.


    Kurzum wann genau der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen ist kann ich nicht sagen.

    Aber wer Ersparnisse auf dem Konto hat, und/oder eine gute Bonität hat, kann sich mit dem Gedanken des Immobilienerwerbs befassen.

    Wie bei all solchen Krisen wird es Gewinner und Verlierer geben.

  • Sehe ich nicht ganz so. Um einen Sinkflug zu attestieren, ist es noch zu früh. Kann passieren, kann man jetzt aber noch nicht sagen. Und selbst wenn die Preise runtergehen, entweicht vielleicht nur ein bisschen Luft aus der Blase, aber es muss nicht unbedingt steil und nachhaltig runter gehen.


    Dass es zu einer Inflation kommt, sehe ich derzeit nicht. Das ist über die vergangenen Jahre des Quantitative Easing nicht passiert. Warum dann jetzt? Ausgeschlossen ist das natürlich auch nicht, aber derzeit eben nicht vorhersagbar.


    Das mit den Unternehmen ist möglich, aber nicht sicher. Vielleicht gehen auch nur windige Start-Ups um und die Überlebenden sind die tatsächlich Soliden.


    Das mit den Baufinanzierungen kann passieren, hängt aber vor amme davon ab, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Die letzte Krise ist mit Kurzarbeit auch ganz gut überbrückt worden.


    Auch beim Gewerbe muss man abwarten. Vor allem Hotels und Einzelhandel dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit runter gehen. Nur ist das nichts, wo ein Durchschnittsverdiener vernüfntig einstiegen kann, es sei denn über Fonds.

  • hier ist noch alles stabil, verhart also alles im Status quo. vor Corona leerstehende Geschäfte sind nicht neu belegt worden, davor existierende sind noch da. Grundsätzlich ist das bei den Wirtshäusern auch so, ebenso beim Gewerbe. Bisher keinerlei Veränderung. Bisher ist das aber auch durch die regelmäßige Flaute (zwischen Fasching und Ostern) erklärbar, wie auch dass die Hauptsaison erst Richtung Pfingsten anfängt. Also auch sonst eher umsatzschwache Monate. Wenn das jetzt über Pfingsten hinaus in den Hochsommer geht - dann werden wir hier vielleicht 50% der Betriebe im bereich Tourismus verlieren. Tenziell eher die kleineren, bei denen auch eine andere Nutzung des Gebäudes möglich ist. Andere, größere, Betriebe haben sicher ebenso Probleme - wenn es die erwischt ist erstmal Stillstand (der Gemeinde brechen nicht nur die Steuern weg, auch jeweils mehr als 200 Arbeitsplätze), da aber teilweise eine andere Nutzung ausgeschlossen ist, kann der Betrieb durch Betreiberwechsel weitergeführt werden. Insgesamt aber sehr sehr schwierig, haben hier grob geschätzt 60% Tourismusanteil - und die Handwerksbetriebe hängen mit Verzögerung natürlich auch daran. Sprich die Arbeiten Frühjahr 2020 sind erledigt, ob die Bezahlung kommt und ob der Betrieb im nächsten Jahr noch existiert ist fraglich, in einer zweiten Welle könnte es da noch einschlagen.

  • Ich sehe den totalen Zusammenbruch derzeit auch nicht kommen und daher auch keinen Kollaps am Immobilienmarkt. Streng genommen haben wir durch Corona ja "nur" eine globale soziale Kontaktreduktion. Aber keinen kompletten Stillstand der Wirtschaft.

    Die Finanzmärkte sind nervös und die Ölförderländer zahlen endlich mal die Zeche für ihre Gier. Dubai hat seinen Glitzer-Höhepunkt überschritten. Das schadet dem Planeten erst mal gar nicht. Nach der Krise fangen sich die Aktienkurse eh wieder. Und um Zockergewinne hab ich mich eh noch nie geschert, also stören mich auch Zockerverluste nicht.

    Der Lebensmittel-Einzelhandel macht seit einem Quartal 20-30% mehr Umsatz. Nahezu sämtliche Online-Shops haben zweistellige Umsatzzuwächse.

    Ursächlich von der Corona-Krise schwer betroffen ist derzeit eigentlich nur die Reise- und Veranstaltungsbranche, weil sie tatsächlich keine Möglichkeit hat, die Einnahmeausfälle zu kompensieren oder ihr Geschäftsmodell anzupassen. Die anderen Branchen sind entweder dazu in der Lage bzw. ist deren Betriebsunterbrechung nur vergleichsweise kurzfristig (Friseure z.B.). Es findet jetzt natürlich im stationären Einzelhandel eine beschleunigte Bereinigung statt. Jeder Ladeninhaber hat bisher schon auf die Online-Konkurrenz geschimpft bzw. sogar die Kundschaft, die bei ihm "nur schaut" und dann online kauft. Aber dagegen unternommen haben die wenigsten was. Jetzt können Ladengeschäfte nur überleben, wenn sie ihr Geschäftsmodell anpassen und z.B. ihre Warenpräsentation online stellen und Bestell- und Lieferdienste anbieten. Und so wie ich das im persönlichen Umfeld sehe, klappt das auch bei sehr vielen. Der Druck musste durch Corona halt groß genug werden. Und was die Gastro-Branche betrifft: wir unterstützen unsere lokalen Restaurants, in dem wir deren Abhol- bzw. Lieferservice mindestens einmal pro Woche nutzen (unsere Pizzeria macht mit uns gefühlt seither doppelt soviel Umsatz wie vor Corona).


    Vielleicht erzwingt die Pandemie einen beschleunigten Wechsel in verschiedenen Bereichen. Globalisierung auf Teufel komm raus?


    Am Wohnungsbedarf in den Ballungsgebieten ändert die Pandemie aber nichts. Dieser Nachfragedruck wird anhalten. Vielleicht verlagert sich die Gentrifikation von Quartieren eher in die Randbereiche der Städte, wenn die wohlhabende Klientel feststellt, dass bei allgemeinen Krisenlagen wie jetzt, die Versorgungslage auf dem Land nicht ganz so kritisch ist, wie in der Stadt. Kein endloses Schlangestehen vorm Baumarkt, kein Abklappern von einem halben Dutzend Supermärkten wegen Klopapier, H-Milch oder Eiern (waren in der Karwoche im Raum Stuttgart Mangelware).


    Auf dem Land ist die Immobiliensituation zumindest bei Bestandsimmobilien im Moment eher stabil auf relativ teurem Niveau. Ein typisches 30er-Jahre Bauernhaus (längerer Leerstand oder letzter Bewohner kürzlich ausgezogen, Sanierungsstand späte 1970er) auf 700-800qm Grundstück hier bei uns auf der Schwäbischen Alb, 40km von den nächsten Großstädten weg, war 2005 für unter 100.000€ zu bekommen. Im letzten Herbst ging so ein Objekt bei uns im Ort für 245.000€ weg (Versteigerung, angesetzter Wert war 215.000€). Das ist trotz der Verdopplung des Preises in 15 Jahren für großstadtmüde Stuttgarter immer noch ein Schnäppchen, zahlt man doch in Stuttgart-Vaihingen für ein vergleichbares unsaniertes Bauernhaus-Objekt (gibt es rund um Stuttgarts Innenstadt immer noch) momentan eher 500-600.000€.


    Auch wenn die Immobilienzinsen derzeit immer noch extrem günstig sind - die Immobilienpreise sind stärker gestiegen, als die Kreditzinsen gesunken sind.


    Regional werden die Preise erst dann fallen, wenn massiv Arbeitsplätze in bestimmten Branchen wegfallen. Im Raum Stuttgart sehe ich da die Automobil- und Zulieferindustrie als so einen Kandidaten, der beim Strukturwandel unter die Räder kommt. Dann wirds auch wieder günstiger. Aber das ist unabhängig von Corona.


    Grüsse

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • ...Auf dem Land ist die Immobiliensituation zumindest bei Bestandsimmobilien im Moment eher stabil auf relativ teurem Niveau. Ein typisches 30er-Jahre Bauernhaus (längerer Leerstand oder letzter Bewohner kürzlich ausgezogen, Sanierungsstand späte 1970er) auf 700-800qm Grundstück hier bei uns auf der Schwäbischen Alb, 40km von den nächsten Großstädten weg, war 2005 für unter 100.000€ zu bekommen. Im letzten Herbst ging so ein Objekt bei uns im Ort für 245.000€ weg (Versteigerung, angesetzter Wert war 215.000€). Das ist trotz der Verdopplung des Preises in 15 Jahren für großstadtmüde Stuttgarter immer noch ein Schnäppchen, zahlt man doch in Stuttgart-Vaihingen für ein vergleichbares unsaniertes Bauernhaus-Objekt (gibt es rund um Stuttgarts Innenstadt immer noch) momentan eher 500-600.000€.

    Für mich wäre das nichts unter der Annahme, dass sowohl mein Job als auch mein Sozialleben in der Stadt stattfinden.


    40km einfach pendeln ist je nach Situation ein Zeitverlust von 2x 1h pro Tag und die Zeit würde ich keineswegs entspannt im Auto verbringen sondern unter Stress. Das ist also zusätzlich auch noch gesundheitsschädigend. Lieber morgens 1h mehr schlafen und Abends 1h Sport.


    Und dann wird das Haus mit Sanierungsstand 70er eben nicht auf diesem Stand bleiben können.


    Bis 2050 wird Deutschland dekarbonisiert sein und die wirklich hoch hängenden Früchte sind so Sachen wie Flugverkehr, Zementproduktion, Prozesswärme...


    Man kann davon ausgehen, dass 2040 dieses Haus ohne Gas oder Heizöl beheizt werden muss und der Weg zur Arbeit wird bis dahin auch nicht mehr in Diesel PKW erfolgen. Wenn nicht über ein Verbot bis dahin wird man das entsprechend teuer machen. Wenn Covid-19 eines gelernt hat, dann dass zur Katastrophenabwehr nichts mehr "sicher" ist und der Klimawandel wird für Deutschland eine größere Katastrophe als Covid-19 werden (allerdings dauert es länger).


    Das sind große Risiken und - je nach Sichtweise- auch ein erheblicher Verlust an Lebensqualität, außer man sitzt gerne im Pendelverkehr.


    Ich selbst würde mir wünschen, dass die Immobilienpreise in der Stadt durch Covid-19 massiv fallen, glaube es aber nicht. Die Kaufgelegenheit hatte ich 2008-2011 herum schlichtweg verpasst, die aktuellen Kaufpreise sind absurd. Wenn ich Kinder hätte könnte man das noch als Generationenprojekt sehen, aber bei verbliebenen 50-60 Jahren Lebenszeit rentiert sich der Kauf einer Immobilie bei den heutigen Zahlen für mich schlichtweg nicht.


    Ob die abbezahlte Immobilie im Wert von 300.000 Euro jetzt mehr Sicherheit gibt als 300.000 Euro auf dem Konto in Form diversen Geldanlagen ist übrigens Ansichtssache.

    Ich würde von den beiden Optionen das Geld nehmen, weil es weitaus mehr Flexibilität im Leben bietet. Ich hab aber auch keinen bis zur Rente fixierten Lebensentwurf.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ....die Häuser in normalen Lagen sind nicht teurer geworden, sondern der Euro schlicht weniger wert!......


    Ich sehe auch noch kein Ende in Sachen Immobilienpreise...


    Vielleicht verschluckt sich die Wirtschaft jetzt mal für 1 oder 2 Jahre, das war es aber auch....


    Ich glaube, solange es den Eur gibt gehen die Preise auch nach Oben....

  • Das hat aber wenig mit dem Euro zu tun. Die Inflationsrate ist gering und außerdem investieren zu einem guten Teil ausländische Investoren in hiesige Immobilien. Da sie hierzulande im Regelfall in Euro bezahlen und beim Wiederverkauf auch wieder Euro bekommen, würden die das nicht machen, wenn das Wechselkursrisiko überragend wäre.

  • Ne... Ich rede nicht vom Wechselkurs Währung xy zu EUR, sondern von dem

    - Kaufkraft Verlust des Euro und der

    - Realinflation, also nicht das was uns im subventioniertem Warenkorb als Inflation verkauft wird..

  • Ne... Ich rede nicht vom Wechselkurs Währung xy zu EUR, sondern von dem

    - Kaufkraft Verlust des Euro und der

    - Realinflation, also nicht das was uns im subventioniertem Warenkorb als Inflation verkauft wird..

    Wenn der Euro drastisch immer weniger wert würde, so wie behauptet, dann würde meine Miete mit jedem Jahr billiger, denn die ist die letzten 8 Jahre nicht gestiegen.


    Bei mir sieht es so aus, dass ich unter 6000 Euro im Jahr an Kaltmiete zahle für eine 77m² Wohnung, die mich ca. 200.000-250.000 Euro kosten würde, würde ich sie kaufen. Das Verhältnis von (Alt)Mietvertrag zu aktuellen Kaufpreisen ist hier schlichtweg völlig absurd.


    Jetzt nach 8 Jahren soll eine moderate Mieterhöhung kommen, aber ich versuche derzeit da noch neue Fußböden dafür zu verhandeln, mal schauen...


    Ein Haus außerhalb der Stadt mit 1 Stunde Pendelweg einfach möchte ich derzeit nicht mal geschenkt haben, wenn ich drin wohnen müsste. Natürlich gibt es Leute die das anders sehen, aber ich empfinde diese Pendelei als furchtbaren Verlust an wertvoller Freizeit (außerdem würde mich die dafür nötige Ressourcenverschwendung sehr stören).


    Am Ende muss es jeder selber wissen, aber bei den meisten Rechnungen fehlt der Zeit- und Kostenaufwand für die Mobilität, wenn man weit weg wohnt von den Plätzen, die man regelmäßig aufsucht. Dazu kommt der Aufwand, diesen Lebensstil kompatibel mit den politischen Zielen in den nächsten Dekaden zu machen. Als Prepper sollte man das im Auge behalten. Das ist weitaus relevanter als die Klopapierverfügbarkeit im nächstbesten Laden


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Für mich wäre das nichts unter der Annahme, dass sowohl mein Job als auch mein Sozialleben in der Stadt stattfinden.

    Das ist immer eine Abwägungssache, ganz klar. Und ein Immobilienkauf ist für die meisten von uns ein "once in a lifetime event" - wenn überhaupt. Ich würde als Städter (im positiven Sinn) auch nicht aufs Land ziehen, nur weil da die Häuser noch halbwegs bezahlbar sind.

    Zitat


    40km einfach pendeln ist je nach Situation ein Zeitverlust von 2x 1h pro Tag und die Zeit würde ich keineswegs entspannt im Auto verbringen sondern unter Stress. Das ist also zusätzlich auch noch gesundheitsschädigend. Lieber morgens 1h mehr schlafen und Abends 1h Sport.

    Wir (meine Freundin und ich) haben damals vor dem Hauskauf eine Landkarte genommen und um die Standorte unserer bisherigen Jobs in der Region mit dem Zirkel Kreise gezogen: 10km, 20km usw. So kam ein Suchgebiet heraus, in dem wir nach gebrauchten Häusern Ausschau hielten. Ich würde einen Hauskauf nie ausschließlich von der momentanen Ist-Situation beim Job abhängig machen, wenn man den Job wechselt, ist man meistens auch woanders und dann passt das Schema Wohnort - Arbeitsort schon nicht mehr.

    Richtig, pendeln ist Stress. Ich habe neben HomeOffice, die Möglichkeit mit ÖPNV oder mit dem Auto zu pendeln, mit den Öffis bin ich planmäßig 75min unterwegs, leider ist im Raum Stuttgart dank der Jahrhundertbaustelle S21 und dem S-Bahnnetz mit Signaltechnik aus den 1970ern kaum noch ein ÖPNV-Verkehrsmittel planmäßig. Auf der völlig überlasteten S-Bahn-Stammstrecke gibt es mindestens einmal pro Woche einen mehrstündigen Totalausfall ("Signalstörung" oder Personenschaden). Ich sehe in den Ballungsgebieten Deutschlands auch kaum Potenzial, die ÖPNV-Situation nachhaltig zu verbessern, nicht mal der Wille dazu ist vorhanden. Stuttgarts ÖPNV-Netz ist jetzt schon zu 105% ausgelastet und soll nach den Vorstellungen des OB weitere 20-30% Pendler aufnehmen. Dazu bräuchte es aber mindestens eine zweite Stammstrecke durch die Stadt, was eine weitere Jahrhundertbaustelle bedeuten würde. Stattdessen baut man sich einen Fernverkehrsknoten mitten in eine verödete City, in der niemand aussteigen will.

    Zitat


    Und dann wird das Haus mit Sanierungsstand 70er eben nicht auf diesem Stand bleiben können.

    Wir hatten unser Altbauprojekt 2005 gestartet und bei der Sanierung u.a. Dach, Fassade, Fenster und Böden/Decken erneuert/gedämmt und das Haus nach dem damaligen Stand auf Niedrigenergie-Standard gebracht. Vor allem die Holzweichfaserdämmung auf den Sparren macht sich sowohl im Winter als auch im Sommer sehr positiv bemerkbar. Die Sommerhitze schlägt tagsüber nicht durch die Dämmung und wird nachts wieder abgestrahlt.

    Zitat


    Bis 2050 wird Deutschland dekarbonisiert sein und die wirklich hoch hängenden Früchte sind so Sachen wie Flugverkehr, Zementproduktion, Prozesswärme...

    Deswegen halte ich es für wichtig, vorhandenen leere Bestandsimmobilien zu sanieren und weiter zu nutzen, anstelle sie abzureißen und neue Häuser zu betonieren.

    Zitat


    Man kann davon ausgehen, dass 2040 dieses Haus ohne Gas oder Heizöl beheizt werden muss und der Weg zur Arbeit wird bis dahin auch nicht mehr in Diesel PKW erfolgen. Wenn nicht über ein Verbot bis dahin wird man das entsprechend teuer machen.

    Die Vorbesitzer hatten das Haus mit (Holz-)Einzelöfen beheizt, auch der Badeofen war so ein weiß emaillierter "Turm" neben der Badewanne. Alles noch funktionsfähig. Als die Vorbesitzer ins Rentenalter kamen, ließen sie sich in den 1970/80er Jahren vom Marketing des Stromkonzerns EVS überzeugen und bauten in jedem Zimmer einen Nachtspeicherofen ein, die per Rundsteuergerät nachts mit billigem Grundlast-Atomstrom vorgeheizt wurden. Bei >10Pf. für die Kilowattstunde und der Ölkrise noch frischer in Erinnerung, ein damals attraktives Angebot.

    Wir wollten weder Strom noch Gas/Öl als Wärmelieferant, aber eine automatische Heizanlage. Stückholz-Zentralheizungen hatte ich schon in zwei Mietshäuser, das wollten wir nicht wieder haben (ist unpraktisch, wenn tagsüber niemand zuhause ist).

    Wir haben die Einzelöfen und die NSÖs komplett entsorgt, die beiden Bestandskamine saniert, einen davon stillgelegt (Badeofen) und dann im Stall nebenan eine Holzpelletheizung mit eigenem Kamin und Pelletbunker eingebaut. Warmwasser wird über 7qm Flachkollektoren für Solarthermie erzeugt.

    D.h. unser Altbau wird schon seit 2005 ohne Gas/Öl beheizt.

    Zitat


    Das sind große Risiken und - je nach Sichtweise- auch ein erheblicher Verlust an Lebensqualität, außer man sitzt gerne im Pendelverkehr.

    Wie eingangs geschrieben, ist das eine Abwägungssache. Das mehr an Lebensqualität durch den bewusst gewählten Wohn-/Lebensstandort überwiegt in unserem Fall die Verluste an Lebensqualität durch Pendeln (egal ob Individual- oder öffentlicher Verkehr).

    Zitat


    Ich selbst würde mir wünschen, dass die Immobilienpreise in der Stadt durch Covid-19 massiv fallen, glaube es aber nicht. Die Kaufgelegenheit hatte ich 2008-2011 herum schlichtweg verpasst, die aktuellen Kaufpreise sind absurd. Wenn ich Kinder hätte könnte man das noch als Generationenprojekt sehen, aber bei verbliebenen 50-60 Jahren Lebenszeit rentiert sich der Kauf einer Immobilie bei den heutigen Zahlen für mich schlichtweg nicht.

    Ich hab eine Chance zu einer (städtischen) Eigentumswohnung Ende der 1990er vertan. Erster unbefristeter Arbeitsvertrag, gut bezahlte Stelle, Single. Mietgünstige nette Dachwohnung am Rand der Innenstadt einer "Mittelstadt". Dann ein Sanierungsprojekt am Marktplatz absolut zentrale Lage, es wurden Eigentumswohnungen für 5stellige DM-Preise in einem Bestandsgebäude gebaut. Hätte ich als Single nach 10-12 Jahren nebenher abgezahlt haben können. Hätte. Habs nicht getan.


    Ich würde zu den heutigen Konditionen als Einzelperson/Paar mit normalen/höheren Einkommen auch kein Haus mehr kaufen/bauen. Es macht schlicht keinen Sinn, sich 300-500tsd. Euro Schulden ans Bein zu binden. Genausowenig wie 30jährige Darlehenslaufzeiten. Oder länger und die Schulden den Kindern weiterzuvererben.


    Grüsse

    Tom

  • Cephalotus


    Wie kommst du darauf, das die Mieten günstiger werden müssten?

    Und....

    Nur, weil DEINE Miete sich nicht erhöht ist das doch kein Durchschnitt....


    Die Miete erhöht sich wegen der oftmals mangelnden Möglichkeiten für Vermieter nur wenig!

    -Mietpreisbremse

    -Vergleichsmieten

    -Eingeschränkte Möglichkeiten im Vertrag....


    Oder aber...sie pennen....


    Tatsächlich laufen ALLE anderen Kosten ohne Ende weg!


    Die Energiekonzerne, die Versicherungen, die Handwerker, die Baumaterialien erhöhen eher um 10% Pro Jahr, als weniger, ohne Diskussion...


    Aber wenn der Vermieter 1 oder 2% mehr haben will ist überall das Geschreie groß!


    Auch wenn es viele nicht hören wollen -

    Mieterhöhung um mehr als 5% oder mehr wären eigentlich angebracht, aber da ist dann wieder der Vermieter raffgierig.....


    Vielleicht würde es dann ja auch mal ein neues Fenster geben....


    Oder eine neue Heizung.....


    Das Problem liegt aber eigentlich gar nicht bei den Mieten, sondern bei der schlechten Bezahlung der Mieter, bzw. Arbeitnehmer!


    Wenn die mal ordentlichen Lohn bekämen, dann könnten sie auch bequem die Mieten und Erhöhungen bezahlen!

  • So ein Traumschloß mit Einzelölöfen und Badeboiler hab ich auch in meiner Vermietung. Sanieren kann ich da leider nichts, denn die Miete ist von Staats wegen festgenagelt. Wenn es genau interessiert: https://www.vermieter-forum.co…getische-sanierung.22724/

    Die eigentliche Schweinerei ist, dass der Mieter, ein ordentlicher Handwerker, mit seinen Einkünften die Familie nicht ernähren kann. Und da ist er nicht der Einzige.

    Seit Schröder und nun Merkel hat sich diese Situation bei den prekären Arbeitsverhaltnissen kontinuierlich nur immer weiter verschlechtert. Ich behaupte mal, daß im internationalen Vergleich die Mieten bei uns noch immer sehr günstig sind, und z.B. bei uns hier im Ort (86000 Einwohner) seit etwa 30 Jahren konstant geblieben sind.

    Das Hauptproblem sind eher die zu geringen Einkommen. Da sind wir gleich beim daraus resultierenden Problem: Entgegen landläufiger Meinung ist das Vermieten von Wohnungen eher kein Geschäft. Wenn das so wäre würden ja allerorts Miethäuser aus dem Grund wachsen. das ist ja aber eher nicht der Fall.

    Allenfalls gewerbliche Großvermieter a la Vonavia und Co, können da Kapital draus schlagen. Da gibts im Wesentlichen 2 Geschäftsmodelle:

    1. Für lau eingekaufte Bruchbuden, die mit geringstem Aufwand am Laufen gehalten werden, aber teuer vermietet.

    (Bei uns hier hatz.B. der Bundesgrenzschutz, also der Staat, 600 Wohnungen für durchschnittlich 28.000 € an eine solche Firma verkauft. Alles dabei, von 1-Zimmer bis 5-Zimmer). Zusätzlich wir Geld über eigene vermietereigene Firmen, die über die Nebenkostenabrechnung abgerechnet werden, generiert.

    2. High-End super Nobel Teuer Neubau mit Alles, der für den Normalo unerschwinglich teuer in der Miete sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Matteo ()

  • Moin zusammen,


    etwas /OT/ aber es hat mit den Mietern zu schaffen.


    Meine BEVA arbeitet seit ca. 13 Jahren in der Buchhaltung im Bereich Hausverwaltung. Die ersten vier Jahre in einer kleinen HV mit 3 Personen und danach bis heute in einer größeren mit ca. 12 bis 15 Personen hier vor Ort (Bergisches Städtedreieck W-SG-RS).


    Vor einigen Wochen unterhielten wir uns wieder über die Mieter. Sie bucht dort u.a. die monatlichen Einzüge bzw. Überweisungen.


    Ihre Erfahrung der "Zahlungen": Anfangs in der aktuellen HV (vor ca. 8 bis 9 Jahren) gab es kaum Zahlungen "vom Amt". In den letzten drei / vier Jahren hat sich das extrem gedreht. Aktuell kommen bei den Mietern bis zu 60% die Mietzahlungen vom Amt!


    Ob das etwas mit veränderten Direktzahlungen vom "Amt -> Hausverwaltung" zu schaffen hat (Änderunge des Zahlungsflusses ohne Zwischenschaltung des Mieters) - das kann sie auch nicht sagen. Jedoch kommen die meisten Mietzahlungen vom Amt und nicht mehr privat. Es könnten ja auch "Aufstocker" in der Rente sein welche Mietzuschüsse bekommen.


    Fazit: Ohne das "Amt" bzw. staatliche Hilfe würde viele Abstürzen. (Dies ist keine Bewertung / Verunglimpfung / Herabsetzung weil nur wenig Geld da ist. Es ist einfach Fakt.)


    Waidmannsheil / 73

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Bezüglich der Vermietung und des Erwerbs bin ich ganz entspannt. Gerade Corona ist da eigentlich ne tolle Sache, weil Unsicherheit entsteht.

    So haben wir z. B. vor, die Gelegenheit zu nutzen, ein Haus zu kaufen, das ursprünglich auch zum Hof gehörte, damit wäre das "Ensemble" wieder komplett, soweit das heute noch möglich ist.


    Bez. der von Cephalotus angesprochenen Decarbonisierung mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Unseren Wohnteil bekommen wir derzeit mit 14,5MW im Jahr getüddelt und das ist für ein Haus aus dem Jahre 1845 sehr wenig.


    Nach meinem Dafürhalten darf man sich nicht verunsichern lassen, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


    Gruß


    Tid


    Was ich noch vergessen habe:

    Ich glaube, das durch die Pandemie für die Berufstätigen ganz neue Chancen und Möglichkeiten entstehen, sprich Arbeit von zu Hause aus. Ich könnte meine Position zu fast 100% von meinem Wohnzimmer aus bekleiden, das wird in Zukunft vielleicht Usus und ein Großteil der Pendelei wäre erledigt. Ich könnte also morgens erst mal auf den Deich spazieren gehen um dann von zu Hause aus zu arbeiten. Wollen wir das kulturelle Programm der Stadt wahrnehmen, setzen wir uns in den BMW, knallen mit 250 in die Stadt, fahren danach wieder raus aufs Land. Das machen wir in Zukunft dann halt mit Elektro oder Wasserstoff oder was auch immer :winking_face:


    Gerade genieße ich "Landkultur" :

    IMG_20200423_191116.jpg


    TID

    2 Mal editiert, zuletzt von T I D ()

  • Matteo

    Oder 3.:

    Schloß oder andere exquisite Liebhaberimobilie auf dem Land.

    Derzeit sind z. B. Schlösser in Frankreich teilweise recht günstig zu bekommen.

    Vor 2 Jahren hatte ich mir ein Jagdschloss von Phillipe I Duc des Orleans und Bruder von Ludwig XIV angeschaut. Da waren sogar noch Gartenteile in den Entwürfen von Le Notre enthalten. Das Barock Schloß war inkl. Interieur für ca. 2,7Mio € erhältlich, was eigentlich der totale Schnapper war. (ich könnte es niemals kaufen, habe es mir aber mal angeschaut, denn manchmal ist das Glück ja auch mit die Dummen ;-).


    Gruß


    Tid

  • ...

    Oder 3.:

    Schloß oder andere exquisite Liebhaberimobilie auf dem Land.

    Derzeit sind z. B. Schlösser in Frankreich teilweise recht günstig zu bekommen.

    ...

    Aber dann musst du auch die nötigen Mittel für Instandhaltung, Unterhalt und eventuelle Renovationen haben.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Chuck Noland

    das stimmt natürlich, ist aber, wenn man sich erst mal ran getraut hat, auch irgendwie möglich. Letztlich ist es ja eine Frage des Lebensentwurfes.

    Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, das es auch ganz andere Möglichkeiten gibt, als Stadtwohnung oder irgendein Einfamilienhaus, auf die all die Fragen mit Energie usw. so nicht zutreffen, weil das für den Käufer völlig egal ist.


    Gruß


    TID

  • Ganz außen vor würde ich das Thema Energie usw. nicht lassen. Es gibt da schon Randbedingungen, die sich auswirken. Wenn ich z.B.in 5 Jahren keine Ölheizung mehr kaufen kann, dann bin ich gezwungen, meine frisch erworbene Bude anderweitig warm zu bekommen. Energie wird nicht billiger werden. Moderne Heiztechniken wie (Luft-)Wärmepumpen sind auf aktuelle Dämmstandards ausgelegt, mit niedrigsten Vorlauftemperaturen. Das ist in Bestandsgebäuden oft nicht nachträglich umzusetzen.


    Und was viele noch nicht auf dem Schirm haben, sind die konkreten Auswirkungen des Klimawandels. (den man u.a. mit der Dekarbonisierung wenigstens zu mildern versucht).


    Z.B. konstruktive und technische Maßnahmen, um ein Gebäude im Sommer zumindest so kühl zu halten, dass es bei 40°C Aussentemperatur drinnen noch erträglich ist. Das dürfte auch in unseren Breiten in den kommenden Jahrzehnten ein großes Thema werden. Gerade im städtischen Wohnungsbestand, wenn die Hitze in den Straßen regelrecht steht und kein Wind weht.


    Und wer von Landidylle mit eigenem Garten träumt, sollte das Thema Trockenheit auf dem Schirm haben. Wald- und Flächenbrände haben wir jetzt schon vereinzelt in Regionen bei uns, die das Thema bisher nur aus dem Fernsehen kannten. Die Austrocknung der Böden in Mitteleuropa ist zunehmendes Problem.


    Üppiges Bewässern des eigenen Gartens könnte mittelfristig teuer werden oder verboten sein, weil das Leitungswasser knapper wird. Der Raum Reutlingen mit der Nachbarstadt Pfullingen z.B. hat sich deswegen eilig an die "Bodenseewasserversorgung" angehängt, weil die bisherige Wasserversorgung aus eigenen Quellen im Sommer 2018 erstmals nur noch knapp ausreicht, da einzelne Brunnen zu wenig Schüttung hatten.


    Leerstehende Traumobjekte stehen meistens nicht völlig grundlos leer.

    Wer es sich leisten kann, wird künftig zwei Wohnsitze haben, um den ärgsten klimatischen Belastungen ausweichen zu können.


    Grüsse

    Tom

  • Miete vs Eigenheim lässt sich doch auf zwei wesentliche Kernüberlegungen reduzierten.


    1. Kosten

    2. Lebensentwurf


    Zu den Kosten gehören ganz offensichtlich natürlich die Erwerbskosten vs. der Kaltmiete, aber natürlich auch die ganzen zusätzlichen Kosten, nämlich die Instandhaltungskosten, Versicherungen, Risiken bzgl der Preisentwicklung, aber auch Kosten an Lebenszeit und ggf Kosten für die Unflexibilität.


    Wir sprechen hier von selbst genutzten Immobilien, nicht vom Immonilien als Investment. Die eigene Immobilie ist kein Investment, außer man spekuliert bereits beim Kauf darauf, dass man sie wieder verkauft. Die meisten hier sind keine Millionäre, so dass eine Immobilie ein klassisches "alle Eier in einen Korb" Problem ist, typischerweise sind das sogar Eier, die man über Jahrzehnte nicht mal vollständig besitzt. Die ersten 2-5 Jahre ist eine Immobilie idR ein Verlustgeschäft durch die hohen kaufnebenkosten, außer es kommt zu einer massiven Preissteigerung, d.h. wenn man in diesem Zeitraum verkaufen muss (und nicht gerade eine Boomphase erwisct hat), hat man danach wneiger Geld als dafür trotz Abzahlung von Kreditraten.


    Unter Lebensentwurf subsumiere ich eben das, was einem im Leben wichtig ist. Wer plant mit seiner Frau alt zu werden, Kinder zu bekommen, in seiner Region zu bleiben für den ist eine Immobilie natürlich immer eine Überlegung wert. Ich kenne Leute daran, die haben viel Spaß daran, Wochenenden und ganze Urlaube damit zu verbringen, am Haus was zu tun, das ist eben deren Hobby.

    Ich für mich müsste diese Zeit monetär bewerten und da ich sowieso mit meiner Arbeitgeber herum verhandle über meine Wochenstunden (weil ich eine faule Socke bin und Freizeit im Sinne von herum hängen genieße) kann ich da auch quasi meinen Stundensatz ansetzen. Es ist nicht so, dass mich jede praktische Tätigkeit anödet (ich hab nen Garten), aber bitteschön in Maßen. Ist eben mein Leben.

    Ich hab auch nicht den Lebensentwurf mit einer Partnerin und Kindern und ob ich meinen Job (den ich sehr gern mache) in 10 jahren noch macheen werde weiß ich nicht. Ich hätte jetzt die Option zu kündigen und zwei Jahre nach Afrika zu gehen (okay, Covid-19 mal außen vor), wenn mir danach wäre. Ich tu es nicht, aber es einfach so zu können ist schon sehr cool. Ich hab quasi keine Fixkosten außer der Krankenversicherung. Eine Miete lässt sich typischerweise schneller kündigen als ein Haus verkaufen und den Kredit zurück zahlen.


    Was die Zukunft bringt weiß ich auch nicht. Wer seinen Wohnort dort auswählt wo mehr Kartoffeln wachsen kann das tun, die Gedanken sind frei. Für mich ist preppen ein Hobby und solche Überlegungen dürfe eine Rolle spielen, aber sie dominieren nicht mein Leben. Je älter man wird umso mehr muss man eh akzeptieren, das es irgendwann vorbei ist.

    Denen, die übrig bleiben hinterlasse ich am liebsten einen Stapel mit Gold und Geld, und /oder ein Bank- und Aktienkonto als eine Immobilie.


    200.000 am Ende des Lebens in Cash sind viel leichter und bequemer aufzuteilen als eine Immobilie. Ich kenne das in meiner Bekanntschaft. Das was man gerne als Immobilie hätte (das Reihenhaus in der Münchner Innenstadt) hat keiner, dafür irgendwelche 50 bis 120 Jahren alten Häuser "irgendwo", meist vom Keller bis zum Dachboden voll mit "Zeug", das keiner haben will. der Großvater meiner Freundin hat in seinen Kontainerweise Zeug zumindest hier und da Goldmünzen und Bargeld versteckt, da hat das wenigstens noch was von der Schatzsuche, allerdings mit der Konsequenz, dass man quasi alles zerlegen und durchsuchen muss. Die waren damit Monate beschäftigt.


    Das Schloss in Frankreich? Gerne geschenkt her damit, aber dann bitte auch mit dem Personal das sich drum kümmert. Ich fange nicht an, mit meinen eigenen Händen sowas zu renovieren. Wer das als Hobby hat, super duper.


    Dir für mich beste Lösung im Nachgang wäre gewesen, vor 10 Jahren eine Eigentumswohnung zu kaufen und recht schnell abzuzahlen. Im Nachgang betrachtet wäre das deutlich besser gewesen,, als das Geld jetzt 10 Jahre weitgehend nutzlos herum liegen zu lassen 8ich hab nicht nur den Immobilienboom vor 10 Jahren verpasst sondern auch weitgehend den Aktienboom, bin also nicht grad der klügste Investor).

    Realitisch hätte ich damals aber was zusammen mit meiner damaligen Freundin gekauft und von der hab ich mich 3-4 Jahre später getrennt und seitdem bevorzuge ich es auch wieder alleine zu wohnen (in der damaligen gemeinsamen Mietwohnung). Vom Lebensentwurf und der Lebensqualität her war als die Flexibilität für mich also viel wertvoller als das monetäre.


    Damals spielte ich auch eine Weile mit dem Gedanken mich mit derm "erly retirement" zu beschäftigen, was die letzten Jahre ja ganz groß in Mode war, also der Versuch soviel Geld anzuhäufen und so geizig zu leben, dass man mit 40-50 jahren mit der Arbeit als Angestellter aufhören kann.

    Tatsächlich ist es für mich nie dazu gekommen, ich hab meinen Konsum meinem Einkommen angepasst wie so viele auch.


    Was aber immer noch drin ist, dass ich mit 50 nicht mehr darauf angewiesen bin einen Beruf zu haben, der mir ein hohes Einkommen liefert, weil dann einfach eine gewisse Basis auch für das Alter da ist, die einem eine gewisse Sicherheit bietet. Hier kann ich mir vorstellen, dass ich mir da auch nochmal eine Immobilie zulegen kann, dann aber vermutlich auch eher eine vergleichsweise kleine Wohnung, die man dann auch im Alter bewohnen mag und kann. Und für immer möchte ich die Option haben, einfach mal übermorgen meine Koffer packen können und irgendwo hin gehen zu können.


    ---


    PS: Der Umbau der Energieversorgung wird kommen, das ist nahezu sicher und weitaus wahrscheinlicher als eine lebensmittelkrsie oder wofür die Leute sich im Hobby hier so begeistern können. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass gerade durch Covid-19 auch neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. wer In der Wochen 3 Tage im Home office ist, 1 Tag im Büro und 1 Tag auf Dienstreise kann das Pendeln natürlich auch völlig anders betrachten als jemand, der das 5 tage die Wochemachen muss.

    Auch bei uns ändert sich da gerade sehr viel. Ich kann heute auf meinen Arbeitsplatz in einer virtuellen Umgebung von zuhause aus zugreifen, das war bei meinem Arbeitgeber vor 1 Jahr so noch vollkommen undenkbar (wir nutzen die IT Infrastruktur einer Bank).

    Ich brauch dafür aber einen schnellen Internetzugang.

    An Konferenzen nehme ich jetzt per Videoschaltung teil, das war vorher zwar denkbar, nur gemacht hat es keiner. Das ist auch nicht immer eine gute Lösung, aber ich denke 2x real treffen und 10x virtuell in der selben Zeit als vorher 4x real bringt mehr (und spart die Hälfte des Reiseaufwands)


    Ich hoffe sehr, vor allem für die Kollegen mit weiten Anfahrtsweg, dass da künftig Homeoffice auch im Alltag eine größere Bedeutung bekommt.


    Das wäre win win. Ich hab in der Stadt weniger Verkehr durch die Pendler und die Leute im Grünen können mehr zuhause machen und haben mehr Freizeit, der Energieverbrauch sinkt, die Umweltverschmutzung sinkt, der Stress sinkt, die Kosten sinken, die Lebensqualität steigt für alle.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.