Rettungsleine zum Abseilen aus oberen Stockwerken bei Feuer etc.

  • @ Samui


    Haste Recht.
    Dafür müsste man natürlich auf eine USV umswitchen.. aber soweit will ich da nicht gehen.
    war ja von der Planung her auch nicht auf den Kriesenfall ausgelegt...
    Es müssten Ja dann auch 2 Dinge zeitgleich eintreffen. Also Stromausfall und Feuer bei mir zu Hause...
    Aber ich denke gerade darüber nach, die Kühlschränke und Elektrorolladen zusammen auf eine Phase zu legen, so das man die ganze Anlage vom Netz trennen und mit einem kleinen Stromaggregat zumindest die Kühlschränke und Rolladen weiter laufen hat.
    Aber ich bin ja noch in der Planungsphase. Ist alles noch Zukunftsmusik.

  • Was haltet ihr von springen? Mit Gurtzeug, Falldämpfer und vorher berechneter Seillänge. Für die noch da oben nimmt man dann die bereitstehende Leiter.

  • Wenig... Ein Sprung in einen Falldämpfer ist immer wesentlich unkontrollierter als sich abzuseilen. Solche Falldämpfer sind nur dazu da, schlimmeres bei einem ansonsten unkontrollierten Sturz zu verhindern, aber eben nicht um einen kontrollierten Sturz mit kontrollierter Landung durchzuführen.

  • Man könnte ja ein Bungeeseil nehmen - das hat nur den Nachteil, dass man schließlich mitten an der Fassade hängt und nicht rauf- oder runterkommt. :winking_face:


    Wie geschrieben, das Exo von Petzl taugt für die Einzelperson, es wurde für die Selbstrettung von Feuerwehrleuten entwickelt. Allerdings ist es nicht ganz billig.

    Erklärter FDGO-Fan

  • @moonmechanic
    Stromausfall und Brand gleichzeitig ist aber sehr wahrscheinlich :winking_face:
    Die meisten Brände beginnen mit einem elektrischen Defekt, und dann ist der Strom ( mindestens teilweise) weg :winking_face:

    @Bingo Springen!? :grinning_squinting_face:

    Klar, wenn ich nichts vorbereitet habe und auch nirgends hinunter klettern kann, bleibt mir eh nichts anderes über als zu springen. Wobei ich da auch warten würde bis das Zimmer beginnt zu rauchen oder brennen und hoffe solange auf eine Leiter.

    Warum sollte man sich auf einen Sprung mit einem Seil vorbereiten!? Das ist sau gefährlich, du tust dir sicher irgendwie weh und es ist vermutlich aufwendiger und teurer als eine Ausrüstung zum abseilen.
    Beim Springen kommt ja auch viel mehr Kraft auf die Ausrüstung und den Fixpunkt :winking_face:

  • StefanS:
    Das exo ist nicht weiter als ein Grigri 1, also um die 60€


    @moonmaniac:
    Strickleitern sind nach m.E. Die schlechteste, weil unsicherste Lösung.



    Gruß


    Tid

  • da möchte ich noch etwas Senf hinzugeben (Annahme 3. bis x-ter Stock):
    - abklettern wäre für mich keine Lösung, zumindest wenn es keine feste Konstruktion ist. Eine senkrechte Leiter ist dabei auch ungemein anstrengender als eine angelehnte/geneigte.
    - zum springen gibt es transportable "Bouldermatten" fürs Klettern in geringer Höhe. Für Evakuierung ungeeignet - wenn man sie trifft dürfte aber aus dem ersten Stock eine tödliche Verletzung vermieden werden. Eine normale Matratze wird keinerlei Schutz bieten.
    - Abseilen wäre für mich die richtige Wahl. Für eine einzelne Person unkompliziert, bei mehreren Personen muss man einiges beachten:


    Bei allen gängigen Abseilgeräten wird die Geschwindigkeit durch Handkraft gesteuert, teilweise durch einen Hebel. Gemeinsam ist die Tatsache dass bei starkem Zug von Unten nichts mehr geht. Gleichzeitiges Abseilen an einem Seil ist damit unmöglich. Das kann ein Nachteil - aber auch ein Vorteil sein. Denn ein untenstehender kann eine unkontrollierte Fahrt durch Zug am Seil bremsen bzw. stoppen.
    Ein System für mehrere Personen könnte ich mir folgendermaßen vorstellen:
    - Ein UV beständiger Transportsack/Schleifsack aus LKW Plane wird Kopfüber an einer Verankerung über dem Fluchtausgang befestigt (Fenster/Balkon/etc)
    - darin befindet sich das Seil, um die 10mm Dicke. Wenn auf das Seil keine Hitze einwirken kann, normales Kletterseil. Industrie Statikseile sind meist recht starr, so dass besonders bei Kindern der Abseilvorgang sehr mühsam sein kann. Bei Hitzegefahr wäre ein Aramidseil wie es beim Petzl Exo verwendet wird überlegenswert. Für den Zweck ist der Meterpreis nicht ausschlaggebend.
    - Das Seil sollte wenn möglich eine vernähte Kausche besitzen und bleibt immer im schützenden Sack. Die Verbindung zum Anschlagpunkt erfolgt durch ein kurzes Stück Korrosionsarmes Drahtseil durch eine Öffnung im Boden des Sacks.
    - Am Seil sind in enger Reihe die Abseilgeräte befestigt. Für die Nachfolgenden reicht wahrscheinlich ein Abseilachter, das erste, also unterste kann ein Grigri oder (wenn die Bedienung geübt ist) ein Gerät mit Anti-Panik Funktion sein wie das Petzl I`D. Dabei auf die Seildurchmesser achten. Eine Hintersicherung mit Prusikschlinge wie beim alpinen Abseilen würde ich nicht machen, kann sich im Streß leicht festklemmen und ist dann nur schwer zu lösen.
    - Die Verbindung zum Körper wird auf Kompromisse hinauslaufen. Klassische Gurtsysteme benötigen mehrere Handgriffe sind aber sehr sicher. Rettungsdreiecke liegen dazwischen, ein Ring ist schon eingehängt, zwei müssen dazu eingeklinkt werden - mit Training geht es schnell, ohne Sicht und in Panik eventuell nicht optimal. Einfachere Lösungen bergen mehr Risiko, sind aber wahrscheinlich reproduzierbarer anzulegen.
    Das einfachste wäre ein Seilstück welches auf der einen Seite mit dem Abseilgerät verbunden ist, auf der anderen einen Karabiner besitzt. Im Notfall legt man sich dieses Seilstück unter dem Armen durch und hängt den Karabiner in dieses Seil ein. Ist nicht angenehm, die Seilschlaufe zieht sich zu. Zusammen mit dem Drill, die Arme unten zu lassen, rutscht man nicht raus. Für Achter oder "Tube" Abseilgeräte funktioniert das gut. Bei Geräten die direkt per Hand bedient werden könnte es Probleme geben wenn man zu tief hängt und somit den Hebel nicht mehr erreichen kann.


    Die einzelnen Komponenten müssen hinsichtlich Länge/Erreichbarkeit aufeinander abgestimmt werden. Tauglichkeit Seildurchmesser/verwendete Geräte unbedingt beachten und testen!


    Ablauf wäre in etwa wie folgt:
    - der kopfüber hängende Sack wird geöffnet, Seil und Abseilvorrichtungen fallen knotenfrei heraus
    - erster bindet sich das Seil um, rollt sich über die Brüstung (keinen Schlag auf das System bringen!) und seilt sich mit dem "sicheren" Gerät ab,
    - unten angekommen greift er das Seil und hält es auf Zug.
    - wenn der nächste über die Brüstung gekommen ist und im System hängt, lässt der untere den Zug nach, automatisch beginnt für den zweiten die Abseilfahrt.
    - gleichzeitig können die weiteren Personen sich in Position bringen.
    - auch die "passiv" abgeseilten halten das Seil unter dem Abseilgerät locker umgriffen. Wenn der Sicherungsposten unten ausfällt kann dann die Fahrt noch reguliert werden.


    - vorheriger Test mit dem schwersten und leichtesten denkbaren Gewicht!!!


    Ich mach mal eine Skizze und reiche sie nach


    Grüße


    huizhaecka

  • Tach Allerseits !


    Das da oben halte ich für eine etwas gewagte und sehr pauschale Aussage.


    In meinen Unterlagen zur Sicherheitsforschung des DAV finde ich dazu auf die schnelle:

    "Knoten reduzieren die Festigkeit deutlich; um wie viel, hängt vom Schlingenmaterial und vom verwendeten Knoten ab. Beispielsweise hält eine 7-mm-Polyamid-Reepschnur ohne Knoten im Einzelstrang „nur“ 12 kN, eine 5,5-mm-Dyneema-Reepschnur dagegen 20 kN. Mit einem gesteckten Sackstich hält die Polyamid-Schnur noch 7 kN, während die Dyneema-Schnur schon bei 6 kN versagt! (Mehr Info in DAV Panorama 4/2007 „Knotenfestigkeit“ und im Alpin-Lehrplan 5: Klettern. Sicherung und Ausrüstung)."


    Ich suche gerade Unfälle durch, die auf Knotenrisse zurückzufügen sein könnten, find da aber auf die Schnelle nichts.

    Es ist schon so, in der Regel werden Bergseile geknotet (Acht, Bandschlingenknoten Prusik etc.) Und die Seile sind so konzipiert, dass sie das aushalten, den dazu werden sie ja gemacht. Aber zu glauben, dass Bergseile immun sind gegen Bruchlastverminderung durch Knoten, drauftreten mit Steigeisen, durchbohren mit Eisgeräten, ist falsch. Das kann einen in einer gefährlichen Sicherheit wiegen. Trügerisch. Denn obwohl oben genannte Seilbehandlung nachweislich nicht zu einer sofortigen Gebrauchsunfähigkeit des Seiles führen, möchte ich dennoch nicht mein Leben an ein Seil hängen, auf dem schon 5 Leute mit Steigeisen rumgetrampelt sind.


    Eine Reduktion von 20kN auf 6 kN finde ich schon erheblich.


    Ein Fangstoss beim in´s Seil fallen hat bei spektakulären Stürzen durchaus 3-4kN. (jaja, keiner sichert sich bei sowas mit einer Reepschnur) aber nur zum verdeutlichen und für interessierte ein praxisrelevanter Test:


    für Interessierte klick hier


    so, ich muss jetzt raus, das Wetter ist einfach zu schön!


    Und nix für ungut, ich will keinem auf die Füsse treten ! Nur zum Nachdenken anregen, vor Allem wenn man keine Erfahrung hat und sich möglicherweise auf Aussagen verlässt, die hier stehen.


    Gruß


    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • HaLLO DocAlmi

    dass die Bruchlast von Seilen, durch jedwede Art von Knoten drastisch herabgesetzt wird ist unbestreitbar.

    Bei den dynamischen Seilen im Klettersport ist der Effekt allerdings nicht ganz so drastisch, wie dies bei der Verwendung von halbstatischen bzw. statischen Seilen im Bereich des Industriekletterns der Fall ist. Da kann es von entscheidender Bedeutung sein, wie sauber der Knoten ausgeführt ist um nicht allzu krasse Auswirkungen im Falle eines Fangstoßes zu haben.


    Gruß


    TID

  • Hallo zusammen,

    Ich würde glaube ich wenn ich im oberen Geschoss wohnen würde mir Kletterseile und einen Klettergurt kaufen. Anschließend würde ich einen Karabiner unter einem Fenster anbringen sodass wir uns im Fall der Fälle einfach abseilen können. Erscheint mir persönlich die sicherste Variante.

  • Hallo,


    ich überlege mir eine Rettungsleiter wie die Kletter-Fix anzuschaffen,

    ich denke nicht das wir als komplette Familie im Ernstfall das Haus mittels Seiltechnik verlassen können.


    So eine Strickleiter einzuhängen und rausklettern kann auch unser kleinster Bewohner.

    Ist wie auf dem Spielplatz.



    Grüße


    MvO




  • Unterschätze nicht den Schwierigkeitsgrad eine frei hängende Strickleiter runterzuturnen. Es macht einen große Unterschied ob die Dinger wie auf Spielplätzen üblich am unteren Ende festgemacht sind oder nicht.


    LG. Nudnik

  • Hi Nudnik,


    das stimmt, aber die haben zwei Varianten, hoffe die mit dem Halter verhakt sich etwas mit der Fassade.

    Kletter-Fix Rettungsleiter mit oder ohne Abstandshalter

    Neben den verschiedenen Längen gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Ausführungen der Kletter-Fix Rettungsleiter: Mit und ohne Abstandshalter. Bei der Version A mit Abstandshalter befindet sich an jeder zweiten Sprosse ein Abstandsprofil, das bei direktem Wandkontakt der Leiter einen Abstand für den Fuß bildet. Diese Version sollte daher dann gewählt werden, wenn die Fluchtleiter direkt an der Wand anliegt.

    Verläuft der geplante Fluchtweg über einen Balkon, einen Dachvorsprung oder Fassaden mit vorstehenden Fensterbänken, kann die Version N verwendet werden, da hier die Rettungsleiter frei hängt.



    Ich habe mit denen übrigens nix am Hut, also nicht als Werbung verstehen.


    Falls ich das Ding habe, wird es getestet und ich kann Berichten.

    Vorher muss ich aber noch klären ob der franz. Balkon das trägt....

    Einmal editiert, zuletzt von Mork vom Ork ()

  • Hallo,


    ich habe mir eine Stabru geschossen, eigentlich für die andere Richtung. Test steht aber noch aus. :)


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    Gruß Ernst


    PS: Ich bin nicht der im Video :winking_face:

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Leitern halte ich für den Ernstfall für eine absolut gefährliche Sache, vor allem, wenn man den Ausstieg damit nicht regelmäßig geübt hat.

    Ich habe eben in den Schrank gegriffen und mal eine von mir zusammengestellte Flucht- und Rettungsausrüstung rausgeholt.


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    Das Komplettset ist für eine Evakuierungshöhe bis zu maximal 35m ab Anschlagpunkt vorgesehen (36m Seillänge)

    Es wiegt alles in allem ca.4600g.


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    Als Abseilgerät kommt ein Petzl GRILLON zum Einsatz, der auf einem skylotec super static 9mm Seil läuft (vollstatisch).

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    Das Seil hat eine Bruchlast von 25kn, die aber durch den Achter auf ca 13kn reduziert werden.


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    Die Verbindung zwischem Abseilgerät und Sitzgurt wird durch einen KONG FROG Expresskarabiner mit gestegtem HMS Karabiner realisiert.

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    man kommt damit extrem schnell vom Seil los, oder aber wieder dran :winking_face:


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    Zum Anschlagen findet noch eine dynamische Petzl JANE Verwendung.


    D6865C70-D455-46BE-8332-20B55B2DEB7D.jpeg

    In diesem Setup findet ein „gestrippter“ Petzl NAVAHO FAST sitzgurt seine Verwendung.(alle Polsterelemente entfernt)

    Es ging hier um Gewicht, sonst würde ich einen PETZL AVAO SIT FAST empfehlen.


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    Da das System auch zur Rettung von verletzten Personen aus dem Seil konfektioniert ist, kommt noch eine „Rettungsexe“, Expressschlinge mit 2 ovalkarabinerm zum Einsatz um den Verletzen ins eigene System übernehmen zu können.

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    zum Aufstieg am Seil und auch zur Rettung wird eine Petzl Ascension mit Foottape und PETZL Attache HMS Schraubkarabiner verwendet.


    Vorteile beim Einsatz im urbanen Raum:

    -Der Abseilvorgang kann jederzeit gestoppt werden.

    - das Seil im Sack wird direkt am Gurt befestigt und läuft dort raus. Es gibt kein Seilende welches nach unten hängt.

    - man kann auch jederzeit wieder hoch klettern.


    das System habe ich ausgiebig getestet und es erfüllt meine Anforderungen. Die Zusammenstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Richtigkeit.

    Bei großen Höhen würde ich ein Rettungsgerät wie zB Skylotex Milan etc empfehlen. Das ist auch gut, um zum Beispiel zunächst nur die Kinder in einem Rutsch abzuseilen. (Solch ein System kann ich auch gerne mal vorstellen) Wir haben hier dieses mit 200m Seil:


    https://hoehenpass.de/mittelma…ruestung/MI-170.MI-170671




    Gruß


    Tid


    habe gerade noch gesehen, das im Sack noch ne Petzl FIxe Umlenkrolle für den Attache und ein Petzl AMD Karabiner drin waren.

    Alle Karabiner bis auf den Attache sind übrigens TRIACT-Lock Karabiner.

    4 Mal editiert, zuletzt von T I D ()

  • TID


    Das sieht schon sehr professionell aus, Respekt! :thumbs_up:



    Ich kann mir nicht Vorstellen dein Equipment im Ernstfall als Laie korrekt zu benutzen und würde mich damit eher strangulieren. :winking_face_with_tongue:

    Regelmäßigen Abseil-Übungen würde die Familie blocken...


    Denke ich bleibe deshalb bei der Leiter, allerdings geht es in meinem konkreten Fall nur um ein Stockwerk.


    Grüße

    MvO