(Ich poste das mal als Erfahrungsbericht, weil feststeht, dass ich rausgehen werde. Wohin nun genau, bzw. was als erstes, das wird sich noch zeigen. Das hier ist quasi der Auftakt zu der anstehenden Erfahrung.)
Schon im Januar diesen Jahres, bei Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt, hat mich ein weibliches Mitglied der Dreiländereck-Gruppe gelehrt, dass man selbst als forenweit bekannte Frostbeule (die selbst in Sommernächten friert) den Mumm aufbringen kann, es trotzdem einfach mal zu probieren, draußen im Schnee unter'm zu nächtigen. Und sie hat es gut überstanden! Okay, das beheizte Haus war nur ein paar Schritte entfernt und mehrere biwakerfahrene, gestandene Mannsbilder in ihrer Nähe, die ihr mit Rat und Tat helfen konnten, aber trotzdem: ich hab sie ehrlich sehr bewundert dafür und ganz tief den Hut gezogen!
Und dann kam kürzlich noch Survival um die Ecke mit ihrem Bericht über ihre erste Nacht allein im Wald. So wie sie ihre Angst / Panik davor beschrieben hat, kann ich mir vermutlich nicht mal annähernd vorstellen, was es sie gekostet haben mag, sich dem trotzdem zu stellen. Ihren Bericht hab ich mit sehr großem Respekt vor ihrer "Dickköpfigkeit" und Tapferkeit gelesen und mit echter Freude über Eure aufmunternde Anteilnahme und Euer beratendes Zur-Seite-Stehen.
Schon von ihrem ersten Post an dachte ich sofort: Mensch, wenn die das kann (trotz gestrichen voller Hosen), dann muss ich das demnächst auch endlich mal in Angriff nehmen. Gibt spätestens seit diesem Erfahrungsbericht wirklich keine Entschuldigung mehr. So riesig ist meine Angst davor nämlich gar nicht. Total mulmig wird es mir wohl schon werden, aber vielleicht werde ich es doch schaffen, hin und wieder mal kurz einzunicken. Also im Wald, bzw. irgendwo draußen in der Natur. Meine größte Sorge wären da eigentlich die Zecken (!!! - besonders nach diesem milden Winter) und ein Jäger / Förster / Grundstückseigentümer, der mich erwischen und verscheuchen könnte. Ob und wo mir Wildschweine begegnen könnten, darüber bin ich mir auch noch nicht ganz im Klaren. Vielleicht krieg ich dazu ja noch hilfreiche Infos und Tipps von Euch. Sind die nicht jetzt im Frühjahr besonders angriffslustig? Keine Ahnung, wann die ihren Nachwuchs kriegen. Und ich vermute, die Gefahr, ihnen zu begegnen ist eher im Dickicht? Wie auch immer, eine Nacht allein im Wald - mach ich demnächst auf jeden Fall mal.
Mitten in der Stadt sähe das mit der Angst allerdings ganz anders aus. Ich fürchte (in Mitteleuropa) Menschen viel mehr als Tiere. Da könnte vermutlich auch ich vor lauter Sorge, was alles passieren könnte, keine Minute lang ein Auge zumachen.
Die beiden Mädels haben mich jedenfalls beschämt, bzw. mir den Spiegel vorgehalten. Denn meine Angst ist zwar schon da, hält sich aber noch in Grenzen. Und ja, ich bin schon auch ein Frierheimer, hab aber mehr Isolationsschicht um mich herum (quasi als EDC), hab inzwischen einen guten 3-Jahreszeiten-Schlafsack und es ist schließlich nicht mehr Winter. Also, ich kann keine akzeptablen Gründe mehr anführen, warum ich es nun nicht endlich einfach mal tue. Wenn ich ehrlich bin: ich bin momentan nur zu bequem.
Ich mach das jetzt aber trotzdem. Auch ich überwinde eine große Hürde: die Bequemlichkeit der Komfortzone. Und auch ich will Euch an meinem Vorhaben teilhaben lassen. Nicht, weil ich Lobgesänge erwarte. Die hätte ich ganz und gar verdient, schon gar nicht im Vergleich damit, was es die beiden Heldinnen gekostet hat, sich zu überwinden. Aber um das Trio der vermutlich hauptsächlichen drei Gründe zu komplettieren, die Leute davon abhalten, einfach mal (bzw. ab und zu mal) draußen zu biwakieren. Egal, ob allein oder in Gesellschaft, in der warmen oder kalten Jahreszeit, irgendwo jwd in der Natur, in Siedlungsnähe oder gar mitten in der Stadt.
Hindernis 1: Die eine hatte ein Problem mit der Kälte und blieb in der Nähe eines warmen Hauses.
Hindernis 2: Die hat sich ihrer Angst vor dem Auf-Sich-Allein-Gestellt -Sein im Dunklen (Wald) gestellt und begab sich eben da hin.
Hindernis 3: Und ich, ich muss eigentlich nur meinen Schweinehund überwinden und meine Komfortzone verlassen (die Probleme der anderen beiden habe ich zwar auch, aber vermutlich nicht ganz so stark ausgeprägt).
Meine zwei Heldinnen haben bereits ein Biwak durchgezogen
a) in Gesellschaft in Siedlungsnähe (Nähe eines Hauses am Rand eines Dorfes) und
b) mutterseelenallein mitten im Wald.
Würde jetzt eigentlich noch ein Biwak
c) mitten in der Stadt fehlen.
Ich wäre evtl. bereit, mich darauf einzulassen, aber als Frau - allein - in der Stadt - in der jetzigen Zeit ........ das hat nichts mit Mut oder Schiss zu tun, das wäre in meinen Augen einfach zu gefährlich und fahrlässig. (Ich muss einfach spontan an Köln denken.) Mach ich nicht. :nono:
Drum meine Frage in die Runde: würde irgendwer gern mitmachen?
Vorzugsweise natürlich zwei starke, kampferprobte Soldaten einer Spezialeinheit + ein scharfer Wachhund. :gunsmilie: (:kichern:)
Im Ernst, am wohlsten wäre mir in Gesellschaft eines Mannes, der in der Lage wäre, in einer potenziell gefährlichen Situation deeskalierend aufzutreten oder uns notfalls zu verteidigen. Ich bin mir sicher, solche Exemplare haben wir hier einige im Forum. Die Frage bleibt: hätte von denen einer mal Lust auf so ein Stadt-Biwak mit mir?
Boah, ich hab das Gefühl, ich lehn mich hier ganz schön aus dem Fenster .... :ohhh: Na, mal sehen was für Reaktionen hier kommen werden. :peinlich:
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Falls sich niemand finden sollte für ein Stadt-Biwak, wird es eben ein Biwak irgendwo in der Pampa. Das würde ich auch allein wagen. Aber falls sich da jemand anschließen wollte - nur zu.