Bundesregierung bereitet sich auf Notstand vor: telepolis, heise verlag

  • Gerade die Rentner kennen die Vorratshaltung noch. Und es ist nicht wirklich teuer oder aufwändig, sich eine Packung mit Wasserflaschen unters Bett zu legen. Das kann ja auch ein Familienmitglied vorbeibringen, falls der Senior nicht mehr so gut zu Fuß ist (die hier ansässigen Rentner haben überwiegend Zeit, Geld und Pkw). Auch ein gewisser Vorrat an Knäckebrot, Haferflocken, Speiseöl, Zucker, Mehl und einigen Konserven ist preiswert und braucht nicht sehr viel Platz. Das könnten sich auch die meisten sozial schwachen leisten, wenn sie mal den Hintern vom Sofa hochkriegen würden.


    Was mich an dem Konzept stört, ist, dass dem Mittelstand - wem auch sonst - aufgebürdet wird, etwas mehr als die Hälfte seines Einkommens zur Umverteilung abzugeben, und die in Rechnung gestellten Dienstleistungen, wie Schulbildung, Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Sicherheit, Rechtsfrieden, nur marginal geliefert werden.


    Ich gehe mal davon aus, dass auch in einer solchen Notsituation die Upper Ten nach oben fallen, wie es bislang immer so war. Die werden nicht in der Schlange anstehen, sondern ihr Mineralwasser gekühlt serviert bekommen und fragen "Welche Krise?"

  • Zitat von Cranberry;284342

    Mir würde die Tatsache, dass der örtliche Immobilien-Magnat vor mir an der Ausgabe steht und mitleidig guckt weil er Geld aber kein Wassser hat, gewaltig gegen den Strich gehen.


    Das ist aber nur ein Szenario. Die Geschichte mit dem Hausvorrat zielt, soweit ich das Konzept verstanden habe, vor allem auf die allerersten Tage, bevor Infrastrukturen geschaffen sind, in denen irgendwer an einer Ausgabe stehen kann. Solche Geschichten wie umfangreiche Wirtschaftskrisen, bei denen es noch etwas gibt, das aber zu vollkommen überhöhten Preisen, sind in dem Konzept leider kaum abgebildet. Das ist imho eine weitere Schwachstelle neben der Vernachlässigung möglicher Naturkatastrophen und der Konzentration auf im weitesten Sinn "militärische" Geschichten.


    Zitat

    Füttere mal eine ganze Nation :-O
    Das müssten gigantische Mengen an Notbevorratung sein die vorgehalten werden müssen. Hochregallager-Dimensionen!


    Naja, 800.000 Tonnen sind bereits auf Lager. Das reicht durchaus für ein paar Monate, wenn man die Verteilung und Verarbeitung hinbekommt. Vielleicht werden es in der Umsetzung des Konzepts auch mehr. In der Diskussion ist allerdings auch die Abschaffung der Lager und eine Vertragsregelung mit der Privatwirtschaft, wobei ich letzteres sehr kritisch sehe.

  • Leider ist die Einstellung der Masse tatsächlich die, dass sie bei einer Notlage Hilfe von außen erwarten. Das es viele Menschen gibt, die diese Hilfe tatsächlich benötigen und deren Versorgung schon genug Kraft und Ressourcen kostet, ist für die Typ Mensch "ich bin wichtig" nicht von Interesse.


    Es würde eine Menge Druck aus einer Notsituation nehmen, wenn jeder nur ein bisschen vorsorgen würde. Aber dieses Argument prallt komplett an solchen egoistischen Menschen ab.


    Wahrscheinlich muss erst mal etwas größeres passieren bevor so mancher etwas dazulernt. Vorher wird sich meiner Meinung nach nichts ändern. Die Medien haben z. B. von Sonntag bis Mittwoch über das Zivilschutzkonzept berichtet und spekuliert.
    Jetzt, wo es offiziell verfügbar ist, schreibt so gut wie keine Zeitung mehr darüber. Spätestens nächste Woche wird auch für die kurzzeitig aufgeschreckten alles wieder wie gehabt weiterlaufen.

  • Um auf "Upper 10" noch mal zu kommen.
    Ich glaube hier müssen wir unterscheiden zwischen den "normalen" Besserverdienern" und den wirklichen "Eliten".
    Die ersteren werden unter einer Krise genauso leiden, wie alle anderen auch. Ich selber habe ein relativ gutes Einkommen, habe aber bestimmt niemanden (persönlichen Lieferdienst), der mir meine Lebensmittel frei Haus liefert und mich im privaten Heli aus der Gefahrenzone fliegt.
    Anders sehe ich das bei denen "ganz oben".
    Die werden vermutlich viel mehr "Prepper" sein, als wir alle zusammen es jemals sein können. Da wird es Häuser mit eigener Brunnenanlage und Wasseraufbereitungssystem, autarker Stromversorgung usw. geben.
    Paramilitärische Sicherheitsdienste? Ganz bestimmt!
    Und diese Personen werden unter Garantie auch als erste wissen (im Vorfeld) wenn der SHTF.
    Davon bin ich fest überzeugt als ein Mensch, der VTs ganz entschieden ablehnt. Aber ich glaube in diesen Kreisen ist der Informationsvorsprung dem Bürger gegenüber doch ein großer.

  • Mal etwas zum Nachdenken....


    Man sollte sich mal die Frage stellen, was wenn es sich um ein globales Ereignis wie z.B. Finanzcrash handelt.
    Die derzeitigen Weltnahrungsbestände reichen laut Internetangaben ca. 3 Monate.


    Was passiert nach den 3 Monaten ?
    Ist eine private Bevorratung für 6 Monate wie man sie immer wieder liest so abwegig ?

  • Zitat von Grübelzahl;284377

    Man sollte sich mal die Frage stellen, was wenn es sich um ein globales Ereignis wie z.B. Finanzcrash handelt.
    Die derzeitigen Weltnahrungsbestände reichen laut Internetangaben ca. 3 Monate.


    Was passiert nach den 3 Monaten ?


    Nur durch einen Finanzcrash bricht die Nahrungsmittelproduktion ja nicht zusammen. Diejenigen Bauern in Afrika, Asien und Südamerika, die weitgehend subsistent wirtschaften, wird so ein Vorkommnis kaum in Mitliedenschaft ziehen. Schwierig wird es halt in stark verstädterten Gesellschaften. Aber auch da werden nach drei Monaten nicht massenweise Leute verhungern. Kann halt nur sein, dass man ein kleines Vermögen für einen Sack Kartoffeln hinblättern muss.


    Zitat

    Ist eine private Bevorratung für 6 Monate wie man sie immer wieder liest so abwegig ?


    Das ist von vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt davon, ob man Zugriff auf Land, Saatgut, Fähigkeiten und Zeit hat, um vor dem Aufbrauchen der Vorräte auf Eigenproduktion umzusteigen. Aber es spielt auch eine Rolle, was man erwartet: Geht man von einem völligen Versorgungszusammenbruch aus, können die sechs Monate sinnvoll sein. Erwartet man nur massive Versorgungsprobleme und Preissteigerungen, kann ein kleinerer Vorrat reichen, mit dem man dann das schlechte sonstige Angebot aufbessert. Allerdings kann man dann auch praktisch beliebig längere Zeiträume ansetzen, weil man logischerweise nicht weiß, wann eine Wirtschaftskrise zu Ende ist. Warum dann nicht gleich Vorräte für 12 Monate oder 12 Jahre?


    Ich persönlich lagere weitaus weniger ein, so im Zeithorizont von zwei Monaten. Ersten weil eine ökonomisch ausgelöste Versorgungskrise nicht mein Hauptszenario ist und zweitens, weil diese nicht abrupt kommt, wenn sie denn kommt. Letzteres ist Chance und Risiko zugleich: Es bleiben bei verschlechterter Versorgungslage noch einige Wochen oder Monate, um die Vorräte aufzustocken, wenn auch zu hohen Preisen, oder den Gartenanbau auszudehnen. Wenn sich die ganze Sache dagegen über Jahre hinzieht, ist die Chance groß, dass man zwischendurch in "schlimmen Zeiten" seine Vorräte angreift, dann aber in "sehr schlimmen Zeiten" nichts mehr übrig hat.


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    In der "Zeit" gibt es übrigens auch einen sehr nüchternen und vernünftigen Titelseiten-Aufmacher zu dem Thema. Den verlinke ich mal, wenn der in zwei Wochen auch online ist.

  • Was die Leute auch nicht bedenken (diejenigen, die meinen, der Staat regelt das schon):
    Selbst wenn der Staat 2 Jahre Notvorräte für alle in riesigen Lagern hätte: Es dauert trotzdem ein Weilchen, bis die Logistik/Verteilung läuft! Sollte ja jedem einleuchten. Von Szenarien mit unpassierbaren Strassen (Unwetter, Hochwasser, Erdbeben, Scheesturm) wollen wir gar nicht erst reden.
    Es wird so oder so ein paar Tage (bei den oben genannten Szenarien für einige vielleicht Wochen) dauern, bis jeder sein Futter kriegt. Und genau auf diese Zeitspanne zielt die aktuelle Kampagne des Staates ab, soweit ich das verstanden habe.
    Da sind wir ja weissgott noch nicht bei irgend einem wilden Zombie-Szenario. Warum sind diese einfachen "Grund-Notvorrat"-Tips für OttoNormal so schwer zu begreifen??
    :Kopfschuetel:
    Gruss Canelo

  • Zitat von Asdrubal;284382

    Nur durch einen Finanzcrash bricht die Nahrungsmittelproduktion ja nicht zusammen.



    Stimmt die Nahrungsmittelproduktion nicht, aber der internationale Handel !
    Wie soll das funktionieren wenn es keine anerkannten Zahlungsmittel mehr gibt. Wobei sich da wieder eher die Frage stellt wie lange
    dauert es bis ein solcher Handel wieder möglich ist.

  • Grübelzahl: Es kommt darauf an, was man genau unter "Finanzcrash" versteht. Man mag mich korrigieren, aber historisch hat es meines Wissens noch keine so heftige Wirtschaftskrise gegeben, dass überhaupt kein innerstaatlicher oder internationaler Handel mehr stattgefunden hätte. Ich glaube auch nicht, dass es so schlimm kommen kann.


    Sicher sind erhebliche Verwerfungen und Einbrüche des Handelsvolumens möglich, und damit eine erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage. Denkbar sind tatsächlich auch Hungersnöte. Aber ein Szenario, bei dem es aus wirtschaftlichen Gründen absolut nichts mehr zu beißen gibt, auch nicht zu überteuerten Preisen, und man wirklich nur auf das Zeug im Keller angewiesen ist, halte ich für nahezu ausgeschlossen.


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    Zitat von Bärti;284394

    Ja, ich weiss, recht unseriöse Quelle. Aber wenn man den Beitrag kritisch liest und sich einige Zusatzinfos aus dem Netz raussucht enthält er doch recht interessante Infos und Denkansätze. Wie gesagt bitte kritisch lesen:


    https://guidograndt.wordpress.…litaerischen-angriff-vor/


    Das ist wirklich sehr alarmistisch, aber bei der Lektüre des Textes beschleicht einen schon ein Gefühl in die Richtung. Ich habe es schon oben geschrieben: Das ganze Konzept wirkt irritierend stark militarisiert. Ich will eine militärische Bedrohung gar nicht ausschließen, aber es verwundert mich schon, dass verschiedene Naturkatastrophen im Vorwort als Anlass für die Erstellung genannt werden, diese aber höchstens nebenbei erwähnt werden, größere wirtschaftliche Verwerfungen überhaupt nicht. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre hätte man einen solchen Gedankengang erwarten können, heute wirkt er sehr unangemessen.

  • Hallo Caneo,


    Zitat von canelo_N;284393

    Warum sind diese einfachen "Grund-Notvorrat"-Tips für OttoNormal so schwer zu begreifen??


    mir ist klar, das war ein rein rhetorische Frage, aber ich möchte trotzdem antworten, weil Ihnen einfach die Fantasie fehlt, und weil (so ihre Erfahrungen) der Zustand ja nicht Eintritt!
    Und die Impulse, die jetzt von aussen kommen sind unbequem, und der Mensch von heute (und da schließe ich mich mit ein) neugt dazu bequem zu sein und ignoriert ganz gerne unbequemes!
    Gerade in großen Städten, in denen viele Geschäfte 24h auf haben, wird es über die jahre selbstverständlich, das alles zu jeder Zeit automatisch verfügbar ist!


    Ganz allgemein, find ich die Debatte im Moment gut!
    <OT> Ich Warte nur dadrauf, dass mit irgendwelchen neu erfundenen Zeichentrickfiguten und nem flachen Slogan im Fernsehen Werbung für den Volksvorrat gemacht wird. Sowas wie damals "Gurt - klick - immer!" oder "Fünf ist Trümpf", bis es auch der letzte Vollpf.... verstanden hat</OT>


    In meinem Umfeld gehen die Meinungen auseinander, ich wurde gestern noch gefragt, was es denn z.B. bringen soll, Wasser im Keller zu haben, wenn bei einem Erdbeben das Haus einstürzt und das Ganze Wasser unter sich begräbt.... Allein an der Fragestellung war schon zu erkennen, das einfach nicht verstanden werden wollte!
    Das ist doch genau so als wenn Ich ihn frage, wofür er eine Vollkastkoversicherung für sein Auto hat, wenn er einen Herzinfarkt in der badewanne bekommt würde Ihm die Auch nichts nützen.....
    Ich habe darauf aber geantwortet, dass man bestimmt sehr dankbar wäre, wenn bei all dem Staub und all der Verzweifelung in den 10% der noch intakten Häuser Essen und Trinken für den ersten Tag sei!


    Eine ganz gute Taktik ist, man tut immer ganz überrascht, so nach dem Motto, "Wie, ihr habt keine Vorräte? Auch nicht für ein zwei Wochen? Ich hab das so gerlernt, und macht ja auch Sinn, wenn man mal an den mehrtägigen Stromausfall im Münsterland oder andere Ereignisse denkt!"


    Zum anderen habe ich den Vorteil, Dass ich meinen Gesprächspartnern einen kleinen Einblick in die Elektrische Energieversorgung geben kann und beschreibe dann die Folgen und Konsequenzen eines Stromausfalls - Aufgrund meines Berufsfeldes gibt es dann da wenig Widerspruch. Und wenn dann doch der Widerspruch kommt, aber einen langfristigen Stromausfall werden wir doch mit unserer Technik verhindern können, schaue ich nur mitleidig und sage ich "Du hast wirklich keine Ahnung!?".


    Ich finde die Zeit im Moment herrlich man kann jeden auf lagerhaltung ansprechen und fällt kein Stück damit auf, und ordentlich Werbung für eine Ordentliche Vorbereitung machen!
    Klar gibt es auch Rückschläge, aber grundsätzich machen wir gerade einen guten Schritt nach vorne!


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Zitat von Wasser;284409


    <OT> Ich Warte nur dadrauf, dass mit irgendwelchen neu erfundenen Zeichentrickfiguten und nem flachen Slogan im Fernsehen Werbung für den Volksvorrat gemacht wird. Sowas wie damals "Gurt - klick - immer!" oder "Fünf ist Trümpf", bis es auch der letzte Vollpf.... verstanden hat</OT>


    Gab's schon mal. Nannte sich "Aktion Eichhörnchen" und war nicht sehr erfolgreich.

  • Hallo Asdrubal,

    Zitat

    Ich habe das Werk jetzt mal überflogen. Ein paar Punkte, die mir auffallen:
    Etwas seltsam finde ich, dass das alles immer noch unter "Zivile Verteidigung" läuft und auch konzeptionell aus dem Weißbuch des Bundesverteidigungsministeriums abgeleitet wird. Eine tatsächliche militärische Bedrohung ist imho heute weiterhin so unwahrscheinlich wie 1990. Die Terror-Gefahr ist heute etwas höher, aber immer noch deutlich niedriger als um 1980 herum.


    Zitat

    Nannte sich "Aktion Eichhörnchen" und war nicht sehr erfolgreich.


    ich bitte zu entschuldigen, dass ich Deinem Profil nicht Dein Alter entnehmen kann.
    Die Aktion Eichhörnchen war durchaus erfolgreich, frag mal Omi..., wer im Bekanntenkreis alles Vorräte hatte...


    Die Terrorgefahr in den 80er war höher als heute?
    Kann mich nicht daran erinnern, das im 24Stunden Takt irgendwelche gerade kurzfristig geistig umnachteten Personen auf beliebige andere mit Äxten einschlugen, mit Messern einstochen, mit Fahrzeugen in Menschenmengen fuhren oder wahllos auf Unbekannte schossen?! Natürlich alles Einzelfälle.


    Hab ich wahrscheinlich alles vergessen, weil ich schon graue Haare im Bart habe...


    Nicht der Inhalt des Konzeptes ist neu oder ungewöhnlich, sondern die neue Stelle, die sich hierzu äußert.
    Insbesondere, wenn man bedenkt, dass ein einziger geistig verwirrter Junge in München (war doch da?) zu massiven Einschränkungen führte und nahezu die gesamte Polizei lahmlegte / beschäftigte.


    Die Fragen, die sich zu beleuchten lohnen, sind doch vielmehr:
    1. Warum reichen die Vorschläge und Empfehlungen des Amtes für den Katastrophenschutz nun nicht mehr aus?
    2. Warum wird die Gefahr des Stromausfalles so plötzlich thematisiert?

    Mit freundlichen Grüßen

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Und ich konnte mir in den 80ern nicht vorstellen, dass die bloße vermutete Sichtung eines RAF-Terroristen zu massiven Einschränkungen führte und nahezu die gesamte Polizei lahmlegte / beschäftigte. Da wurden sogar noch Autobahnen gesperrt...


    Ich möchte mal hier auf
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee_Fraktion
    verweisen. Darunter den Absatz
    "Am 15. September 1981 verübten RAF-Angehörige in Heidelberg einen Anschlag auf den Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, General Frederick James Kroesen, bei dem vier Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Christian Klar hatte den gepanzerten Dienstwagen Kroesens mit einer Panzerabwehrrakete des Typs RPG-7 beschossen."



    Was denkst Du was danach los war?


    Und das ist nur Deutschland. Zur gleichen Zeit tobte sich die IRA in Nord-Irland aus und die Baskenjungs hatten auch nur Gewalt unter der Mütze.


    Der Unterschied zu heute ist, dass heute die normalen Leute das Ziel sind. Damals waren Politiker, Reiche und Militärs (= aka "die da oben") das Ziel.
    Das Bedrohungsszenario ist jetzt ein anderes. DAS ist der Unterschied.

  • Zitat von Nikwalla;284420


    Die Aktion Eichhörnchen war durchaus erfolgreich, frag mal Omi..., wer im Bekanntenkreis alles Vorräte hatte...


    http://www.zeit.de/1964/34/horte-jeder-wie-er-kann - Erfolgsquote zwei bis drei Prozent.


    Zitat

    Die Terrorgefahr in den 80er war höher als heute?


    Ich schrieb "um 1980" und bezog mich lediglich auf Deutschland. Das hier war schon deutlich umfangreicher als das, was wir jetzt hierzulande erleben: https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee_Fraktion

  • Zitat von Asdrubal;284427

    http://www.zeit.de/1964/34/horte-jeder-wie-er-kann - Erfolgsquote zwei bis drei Prozent.


    "Hinter Indien und auf Zypern knallten die Kanonen, aber die Vorratskammern der deutschen Hausfrauen waren leer. Es ist schon schlimm: Das deutsche Eichhörnchen in Menschengestalt ist unbelehrbar, es ist ungezogen, unwillig, einsichtlos, phlegmatisch, der Familie gegenüber verantwortungslos. Es will offenbar nicht an Krieg und Katastrophe denken. Es schläft in den fetten Jahren, statt sich um die mageren zu sorgen und vorzusorgen. Die „Aktion Eichhörnchen“ hat es schwer mit diesen Eichhörnchen."


    Hoffentlich springen Aldi, Lidl und Co. nach der Camping- und Anglerwoche bald mit der "Notvorrat-Woche" auf den Zug mit auf :winking_face: Dann wird das Eichhörnchen wieder gesellschaftsfähig.

  • Hallo, danke für die interessanten Umfragen.
    Wird es dadurch zur Tatsache? Nein. Befragt Zeitzeugen. Wer in Kleinstädten oder auf dem Land wohnte hatte nicht eingemacht und sich im Herbst mit Kartoffeln für den ganzen Winter eingedeckt?
    In unserem Bekanntenkreis wurden die Karten von mios und anderen Märkten in denen Großgebinde verkauft wurden ausgeliehen, damit jeder eine Tour machen konnte. Linsen, Reis usw in 10Kg Beuteln war jedesmal dabei.
    Wer glaubt heute Umfragen? Warum sollten die Umfragen von damals bessere Ergebnisse erbracht haben?
    Mit freundlichen Grüßen

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;284500

    Wird es dadurch zur Tatsache? Nein. Befragt Zeitzeugen. Wer in Kleinstädten oder auf dem Land wohnte hatte nicht eingemacht und sich im Herbst mit Kartoffeln für den ganzen Winter eingedeckt?


    Die genannten zwei bis drei Prozent gehen auch nicht aus der Befragung der "Zeit" hervor, sondern scheinen Daten zu sein, die das Ministerium erhoben hat.


    In dem Artikel steht auch nicht, dass die Leute sich keine privaten Vorräte zulegten. Das habe ich auch nicht behauptet. Da steht nur drin, dass die Empfehlungen der Bundesregierung nur von einem verschwindend geringen Anteil der Bevölkerung aufgenommen wurden. Ich habe lediglich geschrieben, dass die Aktion Eichhörnchen erfolglos war. Dass die Leute gerade im ländlichen Raum traditionell gewisse Vorräte aufrecht erhalten, war sicher so. Ich würde auch mal behaupten, dass das heute noch so ist, wenn auch in geringerem Umfang.


    Ich bitte darum, in meine Beiträge keine Aussagen hineinzudichten, die ich nicht getroffen habe. Ich habe ausschließlich angemerkt, dass Regierungsinitiativen zur Vorratshaltung wenig Mobilisierungswirkung hatten und haben, und diese Aussage mit einem historischen Beispiel belegt, nicht mehr und nicht weniger.