Einbau Tür RC 4

  • Da ich ja schon länger schwanger damit gehe meine alte (um 1890) vorhandene Wohnungseingangstor zu ersetzen, musste nun ein einbruchssicheres Exemplar her. Nach dem Studium diverser Sicherheitsforen und der Beratung eines guten Freundes aus dem Sicherheitsbereich musste nun eine entsprechende Tür her, ich hab mich für eine RC 4 Tür von Schörghuber entschieden. Für die die es nicht wisse: RC ist die Resistance Class, früher hiess das WK und bedeutete Widerstandsklasse. Türen gibt es bis RC 6, das wär aber übertrieben. Hier mal die verschiedenen Klassen und deren Bedeutung:


    [TABLE="width: 420, align: left"]

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    Widerstands-
    klasse nach DIN EN 1627


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    Widerstands
    klasse nach DIN V ENV 1627


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    [td]

    Tätertyp, Täterverhalten

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    RC1


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    WK1


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    Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen und Herausreißen

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    RC2


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    WK2


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    Gelegenheitstäter mit einfachem Gerät

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    RC3


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    [td]

    WK3


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    Aufbruchversuch des Täters mit zweitem Schraubendreher und Kuhfuß

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    [td]

    RC4


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    [td]

    WK4


    [/td]


    [td]

    Erfahrener Täter verfügt zusätzlich über Säge- und Schlagwerkzeuge
    (Axt, Stemmeisen, Hammer, Akku-Bohrschrauber etc.)

    [/td]


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    [tr]


    [td]

    RC5


    [/td]


    [td]

    WK5


    [/td]


    [td]

    Erfahrener Täter verfügt zusätzlich über Elektrowerkzeuge
    (Bohrmaschine, Stichsäge, Winkelschleifer etc.)

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    RC6


    [/td]


    [td]

    WK6


    [/td]


    [td]

    Erfahrener Täter verfügt zusätzlich über leistungsfähige Elektrowerkzeuge
    (Bohrmaschine, Stichsäge, Winkelschleifer etc.)

    [/td]


    [/tr]


    [/TABLE]




























    Die meisten heutigen Eingangstoren sind max. RC 3 eine RC 4 Tür wird extra angefertigt und hat ca. 6-8 Wochen Lieferzeit. Bei mir kam erschwerend hinzu, dass ich die Tür der alten Tür optisch anpassen muss. Ist das Blöde bei einer Eigentümergemeinschaft. Aus diesem Grund wollte ich die äußere und innere Türbekleidung stehen lassen (auch um da Nichts wieder Anputzen zu müssen, also musste die vorhandene Zarge dementsprechend ausgeschnitten werden, die neue Blockzarge in den Ausschnitt eingeschwenkt werden und dann mit 30 cm Ankerübeln mit spezieller Festigkeit im Mauerwerk verankert werden. Das hat Alles gut geklappt, Einbau hat insgesamt 4 h gedauert. Nun ist die Hütte neben Kameraüberwachung und Gitter vor einem Fenster im Treppenhaus endlich komplett sicher.


    Tür wiegt um die 100 kg, war ein Geiste das Ding zu mir in den 4./5. Stock zu bringen. Hier mal ein paar Eindrücke der Aktion:


    Alte Tür:


    [ATTACH=CONFIG]35462[/ATTACH]


    Neues Türblatt:


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    Beschlag:


    [ATTACH=CONFIG]35464[/ATTACH]


    Ausschnitt in alter Zarge herstellen:


    [ATTACH=CONFIG]35469[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]35466[/ATTACH]


    neue Zarge und Tür einbauen:


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    Zulassung der Tür als RC 4:


    [ATTACH=CONFIG]35468[/ATTACH]


    Tür wird von Außen und Innen jetzt noch auf alt getrimmt mit Leisten und Holzspiegeln, damit sieht sie aus wie eine der zig anderen Türen im Treppenhaus. Danach wird sie lackiert. Wichtig war für mich, dass kein Türspion installiert ist (kann man bei der Bestellung wählen / zusätzliches Einbruchsrisiko).


    Kosten für eine solche Tür: ca. 1.800 Neuronen plus 100 Euro die Mauerwerksanker/-dübel + Beschlag und dann kommt noch ein spezieller elektronische Schließzylinder rein, ich geh da weg von meinem Simons und Voss System, da gibt es am Markt inzwischen bessere Lösungen.


    Werde jetzt ruhiger Schlafen, die Tür hätte jeder mit einem kleinen Tritt aufbekommen. Nun ist auch diese Baustelle beseitigt. Für jeden der auf Sicherheit Wert legt würde ich mindestens RC 3 empfehlen, wobei RC 4 natürlich noch mal zusätzlichen Einbruchschutz bietet, aber das gibt es dann so gut wie nicht von der Stange. Würdet auch immer auf ein renommiertes Unternehmen achten was die Tür herstellt, nicht das man sonst von dem Hersteller behumpst wird.

  • Hält das auch eine Hohl Ladung aus :grosses Lachen:


    Alternativ die 500ml Infusion (im Plastikbeutel) und drauf 80g Sprengkabel.

  • Hallo Bärti
    schöne Türe.


    Lass Dir aber noch die Zulassung des Befestigungsmaterials nachweisen.


    In einem Neubau benötigt man dann zusätzlich noch entsprechende Zertifikate für die Mauersteine.


    Gruß Andreas

  • Die Mauerwerksanker haben dafür die Zulassung, deshalb auch der hohe EK-Preis von 10 Euro pro "Dübel mit Schraube". Den Beschlag kann ich nur jedem Empfehlen, das Ding ist non den Tests her der Hammer und nicht mit normalen ES3 Sicherheitsbeschlägen zu vergleichen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Tolle Tür,das macht Deine Burg wieder ein Stück sicherer :winking_face:


    In dem Zusammenhang kommt mir aber eine Frage in den Sinn..
    Es sind ja 95% aller Haus und Wohnungseingangstüren so eingebaut das die nach Innen öffnen.


    Wäre es vom Sicherheitsstandpunkt nicht besser umgekehrt einzubauen,d.h. mit Öffnungsrichtung nach Aussen ?


    Ich sehe da mehrere Gründe..


    - Bei Brand die richtige Fluchtrichtung
    - Ein Überrumpelungsschutz,man kann von Innen durch einen Tritt oder Oberkörpereinsatz ungebetene Gäste erstmal vom Treppenabsatz befördern und in Rückenlage bringen.
    - Im Gegenzug hat ein Eindringling es noch schwerer bei einem Aufbruchversuch mit Schwung - Er muss zusätzlich noch "gegen die Zarge" arbeiten,nicht nur gegen die Verriegelungen.


    Oder schleicht sich da bei mir ein Denkfehler ein ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo Andreas,


    gute Idee hatte ich bei unserem Haus auch gehabt, für eine Nebeneingangstüre.
    Nur in diesem Fall sind die Bänder außerhalb der Wohnung und nicht geschützt.
    Geht in dem Fall sehr leicht zum öffnen, außer du nimmst versteckte Türbänder.


    lg Peter

  • Das ist natürlich klar,eine Tür muss natürlich für die entsprechende Einbaupostion konstruiert sein.



    Da ich öfter im Ausland unterwegs bin fällt das aber echt auf,überall scheint man die Türen "in Fluchtrichtung" einzubauen,nur hier in D ist es umgekehrt..
    Meine Besucher aus Skandinavien rennen bei Geschäften regelmässig vor die Tür,weil diese sich meist "in die falsche Richtung" öffnet.In N und FIN ist es sogar vorgeschrieben die Türen mit Öffnungsrichtung nach Aussen einzubauen..

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Türen die nach innen aufgehen, kann man noch von innen mechanisch mit Querriegeln, Keilen sichern .
    Da helfen dann auch keine Picking-Kenntnisse, wenn man zwar das Schloß aufbekommt , das Türblatt
    sich aber nicht bewegt , da es blockiert ist.
    Einfachste Sicherung ist meiner Ansicht nach ein Loch im Boden unmittel hinter der Türplatte , in die man
    ein Metallteil steckt und eventuell mit einem Holzstückchen verkeilt.



    Frieder

  • Hi Andreas,


    die Begründung liegt im Brandschutz. Stell dir vor du hast ein 70er-Jahre Hochhaus mit 12 Stockwerken. Nehmen wir mal entgegen alle baupolizeilichen Vorschriften an, dass sich die Wohnungstüren nach Außen in das Treppenhaus hinein öffnen würden. Ganz Oben wohnt Peter Prepp der Survivalist. In der Mitte Oma Erna und Alois Hynkelmann die betagten ältere Herrschaften des Hauses. Alois hat noch einen Schäferhund. Im 7. OG wohnt eine 10 köpfige Familie einer mobilen ethnischen Minderheit. Nun will Peter Prepp weil er in seinem Niedriglohn-Job immer 12 Stunden am Tag arbeiten muss und nicht raus kommt das erste mal in der Wohnung seinen neuen Gaskartuschen-Kocher testen, den er sich samt 100 Ersatzkartuschen günstig geordert hat. Das geht natürlich schief und der Kocher samt Gaskartusche explodiert und setzt die Küche in Brand. Mit vom Gesicht runterhängenden Hautlappen schleppt er sich ins Treppenhaus und erreicht dieses auch, da die Wohnungseingangstür so einfach nach Außen ins Treppenhaus öffnet.


    Durch den Explosionsknall geweckt machen sich auch die anderen Bewohner auf die Socken und zwar logischer weise über das Treppenhaus. Oma Erna hat aus dem 5. OG bereits das 3. OG erreicht, hinter ihr Alois Hynkelmann samt (nun aufgeregtem) Schäferhund und dann die mobile Großfamilie. In diesem Moment reisst im 3. OG Frau Meier die Wohnungstür auf, sie hat auch mittbekommen das was nicht stimmt. Dabei trifft sie Oma Erna mit voller Wucht an der Stirn, Oma Erna klappt sofort zusammen. Alois Hynkelmann stolpert über die bewusstlose, blutende Oma Erna und zieht sich hierbei einen offenen Oberschenkel-Halsbruch zu. Sein Schäferhund findet den Anblick nicht so prall und verbeisst sich deshalb in die ersten Mitglieder der Großfamilie. In diesem Augenblich hat das Küchenfeuer im Obergeschoss das Gaskartuschenlager erreicht und eine Feuerwalze die durch das Treppenhaus kommt äschert alle ein.


    Daraus lernen wir: Im Brandschutz dürfen Türen niemals in einen Fluchtweg aufschlagen. deshalb gehen Wohnungseingangstüren immer nach Innen auf. Auch in Bürogebäuden mit einer Struktur von Zellenbüros (Einzelbüros) gehen die Türen immer in den Raum, nie in den Fluchtweg (meist Flur) auf. Nur so kann man den Oma-Erna-Effekt bei flüchtenden Massen in recht engen Gängen verhindern.


    Anders schaut es bei größeren Brandabschnitten aus. Ein Brandabschnitt darf z.B. im Bürobereich 400 m² nicht überschreiten. Aus dem Brandabschnitt hinaus sollten die Türen wenn möglich in Fluchtrichtung öffen. Liegen 2 Brandabschnitte nebeneinander wird die Aufschlagrichtung der Brandschutz-Verbindungstür je nach örtlicher Gegebenheit, der Anzahl der schon definierten Fluchtwege etc. vom Brandschutzgutachter und dem Bauamt festgelegt. Alle eindeutigen Fluchtwege in z.B. Fluchttreppenhäuser oder Außentreppen müssen Türen haben die in Fluchtrichtung öffnen, nur wenn der vorgeschriebene 2te Fluchtweg in einen anderen Brandabschnitt führt kann es nach Risikoabwägung und Abschätzung durch den Brandschutzingenieur und das Bauamt einmal anders sein.


    Altgebäude können von der Regelung abweichen, wenn sie mal anders genehmigt wurden und noch Bestandsschutz haben.


    Das Thema ist noch viel komplexer (wir bauen bei mir gerade auf der Arbeit um und ich muss mich um den Dreck kümmern) aber das mal so als Kurzfassung.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Diese Überlegung ist sicher richtig. In Mehrfamilienhäusern kann der so -hausgemacht- versperrte Fluchtweg böse enden.


    Wahrscheinlich kommt meine Betrachtuingsweise daher das ich noch nie in einem derartigen Gebäude gewohnt habe.


    Vielleicht aber trotzdem bei einem Einfamilienhaus eine Überlegung wert ...Eine Tür die man "auf Zug" statt " auf Druck" aufbrechen muss ist für mich halt ein weiteres Leckerli das ich jedem ungebetenen Gast gerne geben möchte :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo zusammen,
    wir hatten in unserem gekauften EFH eine Haustür, die nach außen geöffnet hat. Das hat bei unseren Bekannten immer Heiterkeit hervorgerufen („Kneipentür“). Weil die Tür aber saumäßige Dämmwerte hatte, haben wir eine neue einbauen lassen, die jetzt nach innen öffnet. Bei der alten Tür waren die Beschläge außen. Ich war total geschockt, als mir die Arbeiter, die die neue Tür verbaut haben, demonstriert haben, dass man die abgeschlossene Tür einfach ausheben konnte, nachdem die Bolzen aus den Beschlägen geklopft waren. (Aussage des Monteurs: „Die kann man abgeschlossen aushängen, die Wohnung ausräumen, und auch wieder einhängen. Bolzen wieder rein, und keiner weiß was los ist“).
    Aus dem Grund bin ich froh jetzt eine Tür mit Beschlägen innen zu haben. Außerdem kann man eine Tür, die nach außen geht, auch von außen verkeilen. Dann einen Molotow-Cocktail durchs Fenster und die Bewohner haben ihren Spaß wenn es keinen Hinterausgang gibt…



    Grüße
    bosselerodr

  • Hallo,

    Zitat

    Ich war total geschockt, als mir die Arbeiter, die die neue Tür verbaut haben, demonstriert haben, dass man die abgeschlossene Tür einfach ausheben konnte, nachdem die Bolzen aus den Beschlägen geklopft waren.


    naja, das kann man deutlich preiswerter richten...
    1. Austausch der Bänder gegen Bänder mit Stiftsicherung, dann klopft Dir keiner die Bänder raus. Je Band 7Euro.
    2. Einbau von Aushebelsicherungen auf der Bandseite, dann sitzt die Tür wie ein Schott, sobald diese geschlossen ist. 2Stck a 11Euro.
    3. Die Innenseite der Tür mit einer Platte verstärken und vollflächig aufleimen / kleben und verschrauben. Vorteil von außen nichts zusehen (alte Ansicht bleibt erhalten) Multiplex 20mm ca. 30Euro + 2Euro für den Zuschnitt im Baumarkt.
    4. Ca. 3Stunden Arbeit a 55Euro + Mwst
    5. Zusatzriegel (220Euro) oder Sperrstange (15Euro) je nach Belieben
    6. Schwenkriegelschloß 120Euro
    Vorteil dieser Sanierung: der Einbrecher ahnt nicht was ihn erwartet und gibt erfahrungsgemäß nach 10min auf und Du bist gewarnt.


    Erwarte nicht zuviel an Sicherheit im Fall Deiner Abwesenheit.


    Der Schwachpunkt ist immer das Schloss. Dort setzt der Profi an, nach 8min ist die Tür gleich welcher WK Stufe offen. Bist Du im Haus ändert das vieles...
    Vorteil der neuen Tür bei entsprechender Versicherung höhere Schadensersatzleistung bzw. geringere Prämie bei entsprechendem Vertrag und Werten in der Hütte...
    meint der Handwerksmeister,
    mit freundlichen Grüßen

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Hallo nikwalla,
    ich weiß nicht, warum du sagst „naja, das kann man deutlich preiswerter richten...“, ich habe doch gar nicht gesagt was das gekostet hat und schon gar nicht, dass mir der Umbau zu teuer vorkam. Wir haben die Haustür wechseln lassen, weil sie zu schlecht gedämmt war (Wärmedämmung). Den Aha-Effekt beim Ausbau gab es gewissermaßen gratis dazu!


    Zu deinen Vorschlägen: Du hast unsere alte Tür nicht gesehen, deshalb kannst du auch nicht wissen, wie deine Umbauvorschläge aussehen würden. Die alte Tür bestand im Prinzip aus einem Alurahmen mit einer einfachen Drahtgitterscheibe. Allein daran erkennt du, dass da nichts ist mit "von außen nichts zu sehen“ wenn man denn von innen eine Muliplexplatte aufkleben würde. Ob die Scharniere dann für das zusätzliche Gewicht ausgelegt wären, ist auch nicht klar. Den Rest der Vorschläge zu kommentieren spare ich mir, sie hätten einfach nicht zu dieser Tür gepasst. Bei einer Holzwohnungsabschlusstür mit einem profillosen Blatt mag das vielleicht machbar sein, aber selbst dann bleibt das alles Stückwerk. Die Kosten liegen auch mit deinem recht günstig angesetzten Stundenlohn schon bei über 600 Euro. Also da spare ich dann lieber etwas länger und lasse mir ein geprüftes Fertigteil vom Fachmann einbauen.


    Gruß bosselerodr

  • Hoi ihr Zwei


    Da gab es wohl ein bisschen Verwirrung...jedenfalls sehe ich keinen Troll hier.
    Falls noch Klärungsbedarf ist, dann macht das unter Euch über PN.


    Gruess, Anti

  • Zitat von Nikwalla;285111

    Der Schwachpunkt ist immer das Schloss. Dort setzt der Profi an, nach 8min ist die Tür gleich welcher WK Stufe offen.


    Na dann ist es ja gut dass es nicht viele Profi-Einbrecher gibt. Die meisten sind ja eher Stümper scheint mir, oder was meint ihr?

  • Hier mal einige allgemeine Infos von: http://www.secupedia.info/wiki/Wohnungseinbr%C3%BCche


    "Bei der letzten Erhebung erwies sich die Aussage „Urlaubszeit ist Einbruchszeit“ zumindest in Köln und Leverkusen als falsch. Die meisten Einbrüche werden vielmehr während der „dunklen Jahreszeit“ verübt (November bis März). Beliebteste Wochentage bei den Tätern sind Samstag, Freitag und Sonntag. Bevorzugte Tageszeit ist 14-22 Uhr – mit einem deutlichen Hoch zwischen 18 und 20 Uhr.
    Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV wird ebenfalls in der dunklen Jahreszeit am häufigsten eingebrochen - und zwar zwischen 10.00 und 18.00 Uhr in Erdgeschosswohnungen und Einfamilienhäusern


    Zu den Schwachstellen, die von Einbrechern ausgenutzt wurden, bemerkt das Polizeipräsidium Köln: Der einfachste Weg, in ein Einfamilienhaus einzusteigen, ist immer noch der über die ebenerdigen Terrassen- bzw. Balkontüren und über die Fenster. Auch im Jahre 2011 suchten knapp 80 Prozent der Täter diesen Weg, um in die Häuser zu gelangen. In über 30 Prozent der Fälle ließen sich die Täter nicht davon abhalten, in Fenster einzusteigen, die nach vorne zur Straße hin lagen. In diesem Zusammenhang erinnert die Polizei daran, dass es lediglich einige Sekunden dauert, ein nicht gesichertes Fenster aufzubrechen.
    Obwohl die Anzahl der Einbrüche durch Fenster und Fenstertüren in Obergeschossen leicht rückläufig ist, sollte nach Meinung der Kripoberater nach wie vor ein verstärktes Augenmerk auf Kletterhilfen gerichtet werden.


    Während die Anzahl der Einbrüche über die Hauseingangstüren stagnieren, stiegen die Einbrüche über den Kellerbereich von 5,25 Prozent auf 7,24 Prozent.


    Einbrüche bei Anwesenheit haben um ca. 20 Prozent abgenommen.


    Bei Mehrfamilienhäusern hat die Kripo Köln einen deutlichen Anstieg der Angriffe auf die Wohnungsabschlusstüren festgestellt. Waren in der Studie 2006 die Angriffe auf Türen noch rückläufig, so haben die Einbrüche über die Wohnungsabschlusstüren im Jahre 2011 zugenommen und liegen jetzt bei knapp 47 Prozent (eine Steigerung um knapp 30 Prozent). Dass Täter hier bevorzugt die oberste Etage nutzen, kann nicht bestätigt werden, denn dies war lediglich in 7,09 Prozent der Fälle so. Das bedeutet, dass die Einbrecher auch Wohnungstüren im Erdgeschoss oder den anderen unteren Etagen nutzen (z. B. EG 8,94 Prozent, 1. OG 9,99 Prozent, 2. OG 8,66 Prozent). Es hat im Jahre 2011 Einbrüche in Mehrfamilienhäuser gegeben, die dadurch begünstigt wurden, dass die Wohnungsabschlusstüren nachts bei Anwesenheit nicht abgeschlossen sondern nur zugezogen waren. Insgesamt hat die Anzahl der Einbrüche bei Anwesenheit der Geschädigten im Verhältnis nicht zu-, sondern abgenommen.
    Über 50 Prozent der Täter gelangen in Mehrfamilienhäusern immer noch über die Fenster bzw. Fenstertüren in die Wohnungen. Der Anteil der Einbrüche in Obergeschosswohnungen ist leicht rückläufig.


    In mehr als 77 Prozent der Fälle gelang es den Tätern, Haus-, Wohnungs- und Nebeneingangstüren aufzuhebeln, zum Beispiel mit einem Schraubendreher. Dieser Anteil hat leicht zugenommen. Angriffe auf Schließzylinder sind dagegen deutlich zurückgegangen. Als Hauptursache hierfür sieht die Polizei die hochwertigeren Schließzylinder und die immer häufiger montierten Schutzbeschläge mit Zylinderabdeckung.
    Angriffe auf das Türblatt (Durchbruch, Angriffe auf Glasfüllungen) schlagen lediglich mit 0,5 Prozent zu Buche. Die Angriffe auf Glas im Türblatt wurden 2011 erstmalig ausgewertet.


    Modi operandi bei Einbrüchen durch Fenster und Glastüren (Quelle "Kölner Studie", 2011 - Polizeipräsidium Köln)Beim Aufhebeln von Fenster, Balkon- und Terrassentüren ist eine Steigerung von 73,68 Prozent auf 76,20 Prozent zu verzeichnen. Um über 36 Prozent rückläufig sind dagegen die Einbrüche durch gekippte Fenster/Fenstertüren; hier sehen die Kölner Kriminalberater Früchte der Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre.
    Angriffe auf Glas, die bisher eine untergeordnete Rolle spielten, haben nicht unerheblich zugenommen. Diesem Umstand soll bei der Beratungstätigkeit zukünftig verstärkt Rechnung getragen werden.


    Der Versuchsanteil an der Gesamtzahl der Wohnungseinbrüche ist mit 42,24 Prozent gegenüber der Auswertung 2006 um fast 7 Prozentpunkte gestiegen. Betrachtet man nur diese Versuche, kann man feststellen, dass über 43 Prozent der Täter an vorhandenen Sicherungen gescheitert sind. In fast 26 Prozent der Fälle wurden die Täter bei Tatausführung gestört. In Rund 31 Prozent der Fälle war der Grund des Scheiterns nicht erkennbar


    In 58 Prozent der Fälle scheiterten Täter an Sicherungen, die vor, in oder auf Fenstern/Fenstertüren, in 25 Prozent an Sicherungen, die in oder auf Türen installiert waren.


    An sonstigen Sicherungen, z. B. Überfall- und Einbruchmeldeanlagen oder Hunde, scheiterten 17 Prozent.


    Eine Zunahme der abgebrochenen Einbruchsversuche wegen Pilzkopfverriegelungen (auf 25,38 Prozentpunkte), Querriegelschlössern (auf 4,73 Prozentpunkte) und Mehrpunktverriegelungen (auf 6,88 Prozentpunkte) zeigt, dass wirksame Sicherungstechnik zunimmt und auch erfolgreich ist.


    Erstmalig wurden in die Auswertung geprüfte einbruchhemmende Türen und Fenster/ Fenstertüren mit aufgenommen. Diese Techniken verhinderten in 4,3 Prozent bzw. 6,45 Prozent der Fälle den Erfolg.


    Durch Rollladensicherungen verhinderte Einbrüche sind zurück gegangen. Bedauerlich ist der Rückgang bei Überfall- und Einbruchmeldeanlagen (ÜEA). Allerdings musste unberücksichtigt bleiben, wie oft Täter sich durch sichtbare Signalgeber einer Einbruchmeldeanlage von vornherein von der Ausführung der Tat haben abhalten lassen.


    Um die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen aufzuzeigen, haben auch die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Banden-Württemberg sämtliche Einbrüche des Jahres 2013 ausgewertet, die dank Sicherungstechnik und aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger verhindert wurden. Insgesamt 2.554 Einbrüche konnten so vereitelt werden, in 103 Fällen konnte die Polizei die Täter sogar auf frischer Tat festnehmen. Auffällig ist, dass die Täter weitaus häufiger an den mechanischen (2.223 Mal) als an den elektronischen Sicherungen (292 Mal) scheiterten. Bemerkenswert ist zudem auch, dass rund 400 Einbrüche durch das richtige Verhalten aufmerksamer Zeugen, meist im Zusammenspiel mit vorhandener Sicherheitstechnik, vereitelt wurden. In über 100 Fällen war es ausschließlich der Zivilcourage aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, dass ein Einbruch verhindert wurde.


    In 46 Fällen wurden Pilzkopfverriegelungen überwunden. Ursache waren eine unzureichenden Anzahl von Pilzkopfzapfen oder falsche oder falsch montierte Schließstücke, bei denen die Pilzköpfe nicht ordnungsgemäß eingreifen konnten.


    In 19 Fällen wurden Zusatzsicherungen an Fenstern und Fenstertüren überwunden, die entweder in zu geringer Anzahl oder auf falsche Weise montiert waren. In fünf Fällen wurden mangelhaft befestigte Fenstergitter überwunden und achtmal wurden Kunststoffrollläden aus den seitlichen Führungsschienen herausgerissen. 42 Wohnungseinbrüche/Versuche wurden trotz vorhandener Einbruchmeldeanlagen verübt; wobei offen bleibt, ob diese Anlagen auch bestimmungsgemäß ausgelöst haben."



    Damit haben wir mal ein paar Zahlen an der Hand um über die Problematik diskutieren zu können.


    Ich persönlich halte die Gefahr durch nicht-professionelle Einbrecher auch am größten, will jedoch bei meinen Maßnahmen auch erreichen das zumindest halbwegs gut ausgerüstete Verbrecher auch an den Eindringpunkten in meine Wohnung scheitern, deshalb RC4-Tür.


    Das ein großer Schwachpunkt häufig das Schloß ist stimmt, aber dann muss man eben in die Tasche greifen und mal 300 bis 400 Euro für einen entsprechenden Schließzylinder hinlegen, dann scheitern an diesen auch die profi-Einbrecher. So ein Schließzylinder ist aber nur mit dem entsprechenden Beschlag als Einheit wirksam, insofern ist man leider gezwungen den gleichen Betrag wie beim Zylinder auch nochmal für den beschlag hin zu lenzen. Der von mir Oben geszeigte Beschlag hat auch gute Chancen längerfristig einen Angriff mit einer Flex Stand zu halten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Eine RC4 Tür kommt automatisch mit einem hochwertigen Schließzylinder. Wir haben "nur" eine WK2-Tür am Haus, ich hatte auf einer Messe einem Berater der Polizei nur meine Schlüssel gezeigt (wegen Hammerschlagmethode) , da hat er gesagt, daß ich mir bei dem Schlüssel keine Sorgen machen muß.
    Allerdings kann die Tür eigentlich nur RC4 haben, wenn der Lieferant/Hersteller auf der Liste der Polizei steht. Bei RC4 schätze ich mal <10 Anbieter im gesamten Bundesgebiet. Für eine RC2-Terassenschiebetür konnte ich im Umkreis von 200 km (Frankfurt/M) nur 2 Anbieter finden.
    Siehe (die Liste ist bundesweit, Bayern übernimmt das Hosten):
    https://www.polizei.bayern.de/content/4/4/9/tueren.pdf

  • Hi Solarfuzzi,


    RC4-Türen kommen ohne Schließzylinder aber mit Sicherheitsbeschlag.


    Der den Materialien beiliegende Türbeschlag hat laut Aufdruck eine Sicherheitsklasse von ES3 ist aber im Vergleich zu professionellen VDS-zertifizierten Produkten absoluter Billig-China-Schrott. Der meiner Tür beigelegte Beschlag hat im Großhandel einen EK von ca. 20-30€/netto, dafür kann man nix erwarten. Der Assa-Abloy-beschlag den ich letzten Endes montiert habe ist VDS-zertifiziert, hält auch Attaken mit der Flex problemlos stand und wiegt ca. da 2,5-fache des vom Hersteller (in meinem Fall Schörghuber) beigelegten "Sicherheitsbeschlags". Das Ding liegt dann aber schon im EK bei 170€ und VK bei 350€.


    Bei Schließzylindern würde ich nur Keso (bestimmte Baureihe) oder Abus Seccor (bei elektronischen Zylindern) wählen.

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  • Alle unsere Bauelemente (Türen und Fenster) wurden immer komplett geliefert (insgesamt 3 verschiedene Lieferanten/Hersteller). Nach meiner Kenntnis können die Bauteile nur als Komplett-Paket inklusive fachgerechtem Einbau überhaupt eine Normprüfung bestehen. Lieferanten die nur halbe Sachen liefern, kommen mir nicht ins Haus. Da würde ich auch mißtrauisch werden. Aber jeder kann kaufen, was er mag. :)

  • Hi Solarfuzzi,


    ich glaube das Schörghuber (einer der größten Türenhersteller was Sicherheitstüren anbelangt) schon richtig handelt, wenn er keinen Schließzylinder mitliefert. Machen übrigens auch die meisten anderen Hersteller von Sicherheitstüren so, gerade weil sie nicht wissen können ob und welche Schließanlage du hast. Und wenn du bei denen dann passend für deine Schließanlage den richtig dimensionierten Schließzylinder für deine Tür bestellst legst du extra (unnötige) Kohle auf den Tisch für deren Handling-Fee etc. Aber jeder kann überteuert kaufen wenn er mag. :)


    Der Zylinder ist nicht integraler Bestandteil (sicherheitstechnisch schon aber nicht bautechnisch) der Tür und wird dir nur häufig von Firmen angeboten, die die ein Komplettpaket vertickern (wollen). Komplettlieferung erfolgt meist nur, wenn du über Bauunternehmen kaufst (schlüsselfertig) aber die haben meistens keine ganzheitliche Ahnung. Der Trockenbauer mag die noch die passende Tür liefern, verlässt sich aber meist auf die mindere beigelegte Beschlagqualität (da steht ja ES2 oder ES3 drauf dann muss es ja stimmen / kotz).


    Von dem Sicherheitsaufbau eines Schließzylinders werden nur die wenigsten Trockenbauer Ahnung haben und dich fachgerecht beraten etc.


    Zur ganzheitlich abgestimmten Bauweise such ich mir lieber die einzelnen Gewerke aus, die sich auch wirklich mit ihrer Spezial-Thematik auskennen und nicht eine Ich-Kann-Alles machen Firma, die sind dann nämlich meist nur in Teilbereichen gut.


    Was du mit der Normprüfung erzählst stimmt leider so nicht. Die Normprüfungen werden auf die jeweiligen Bauteile hin einzeln abgelegt, also:


    1. Tür mit Rahmen
    2. Qualität Befestigungsmaterial
    3. Beschlag
    4. Zylinder


    Wenn dann nach den Herstellervorgaben installiert wird (Tür, Beschlag und Zylinder und das kann auch von Einzelgewerken erfolgen) ist die Tür dem Stand der Technik nach korrekt installiert worden. Ob die Installation Onkel Otto, dein Nachbar, du selber oder eine Firma übernimmt ist wumpe. Das muss nur gemäß Vorgabe des Herstellers für dein Bauteil hin ausgeführt werden, wer das macht ist wie gesagt egal. Und du musst in der Lage sein das du selber oder eine Person die du kennst den fachgerechten Einbau beurteilen kann. Da ich dazu zum Glück in der Lage bin ist für mich der Einzelkauf, der Selbsteinbau und die Konfiguration der Komponenten kein Problem und das spart einen Haufen Kohle die ich sonst einem Bau-Unternehmen zahlen müsste.


    Die einzige Ausnahme für eine wirkliche Normprüfung der Gesamtinstallation wäre eine Abnahme durch den VDS mit einer VDS-Prüfung vor Ort. Solltest du nicht gerade die Millionen bündelweise zu Hause auf dem Küchentisch liegen haben ist wohl für 99,9999999% der Privat-Menschen eine VDS-Prüfung im eigenen Heim uninteressant. Ausnahmen wären vielleicht noch wenn du selbstständig bist und Meßgeräte oder Ähnliches für 100.000de Euro in deinen Räumlichkeiten lagerst. Aber auch da sind die Wenigsten ganzheitlich mit VDS zertifizierten Installationen abgesichert.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd