Lernen von den Profis betreffend Materialwahl?

  • Nachdem ich die letzten Monate aktiv die Vorbereitungen eines Arbeitskollegen sowie seines Teamkameraden für den Transalpine Run verfolgt habe, freut es mich um so mehr, dass die zwei vor der letzten Etappe eine Platzierung unter den ersten 10 Teams erreichen werden.


    Hier mal der Link zum Streckenprofil:
    http://transalpine-run.com/str…ng&zc=9,11.05225,47.07012


    Ein paar Impressionen:
    http://transalpine-run.com/impressionen/


    Bei Gesprächen über die verwendete Ausrüstung sind mir besonders die verwendeten Rucksäcke der Läufer ins Auge gestochen.


    Als Beispiel:


    http://www.salomon.com/schw/pr…ak-20.html?article=379959


    http://www.salomon.com/schw/pr…5-set.html?article=382337


    Aufgrund der verwendeten Materialien sowie dem stabilen Sitz am Körper überlege ich mir sowas als GoBag ergänzend zum Inch zu besorgen.


    Hat einer von euch sowas schon im Gebrauch und kann etwas zum Einsatz unter "Prepper" Bedingungen berichten?

  • Hmmm Sam....


    Jein. Ja - wir können von den Profis lernen.
    Nein - weil unsere Anforderungen anders sind.



    Während die Teilnehmer eines solchen Wettkampfes auf effektive Geschwindigkeit aus sind haben wir andere Gegner. Der Wettkämpfer folgt genau festgelegten Regeln und einer vorgeschriebenen Strecke.


    Prepper müssen improvisieren, die einzige Regel heisst überleben und die Wegstrecke ist diejenige der Sicherheit. Zudem führen wir ganz anderes Material mit uns.


    Beim Wettkämpfer kann das Material nach ein paar Stunden im Ziel einfach ersetzt werden.
    Beim Prepper eventuell erst nach Tagen, Wochen, Monaten oder schlimmer - nach Jahren.


    Ein anderes Thema ist die Tragetechnik. Ja da können wir abgucken. Und auf unsere Bedürfnisse anpassen. Genau so wie wir das vom Militär, sonstigen Sicherheitskräften, Jägern und irgendwelchen Outdoor-Profis machen.


    Ein weiterer Unterschied meines Erachtens ist die Geschwindigkteit:
    Beim Sportler ist die Sicherheit so ziemlich garantiert und er kann sich auf den Speed konzentrieren. Beim Prepper ist ist die Sicherheit der Grund warum er unterwegs ist. Da möchte ich behaupten, die Geschwindigkeit ist Sekundär.


    Trotzdem lohnt es auf andere Tragsystesteme zu schielen und zu schauen was für uns auch umsetzbar ist. Querdenke hilft ja oft.

  • Ich habe einen kleineren Rucksack von Nathan fürs Trailrunning. Natürlich wird der nicht unbedingt für den Wettkampf verwendet (dort gibt es Versorgungsstände mit Getränken und Obststücken usw.), sondern vor allem während des Trainings. Langzeithaltbarkeit ist dann schon ein Kriterium. Ich denke, ich kann hier auch für diejenigen meiner Trainingsgruppe (2,016 miles in 2016 auf FB) sprechen, die längere Strecken trainieren. Bei ersten Ultrawettkampf ist normalerweise die Geschwindigkeit noch nicht das Thema, sondern das Ankommen (wenn auch innerhalb des Zeitlimits, um nicht als DNF (=did not finish) zu enden, denn bei Überschreiten des Zeitlimits wird man aus dem Rennen genommen). Verglichen mit "normalen" Rucksäcken dieser Größe fällt auf, dass sie sehr körpernah sitzen und eine ausgewogene Lastenverteilung und viele laufspezifische Details (z.B. kleinere Taschen für Energiegel, Smartphone, unterschiedliche Unterbringung für unterschiedliche Getränke) bieten.

  • Der grösste Unterschied ist, ein Wettkämpfer ist trainiert. Bei uns hat es viele die bei der Vorstellung einen Spaziergang von 40 Kilometer machen zu dürfen bereits am verlieren sind. Wie soll so jemand 30 Kilo tragen?
    Das meine ich überhaupt nicht abschätzig. Ultra leichte Ausrüstung kann sich genau so gut bewähren wie robuste Ausrüstung. Es ist eine Frage wie man damit umgeht. Salopp gesagt, je mehr man kann desto leichter kann die Ausrüstung sein. Es geht auch darum mit dem Vorhandenen klar zu kommen Wer glaubt für alles ein Backup zu brauchen kommt mit dem vorhandenen schon nicht klar.
    Wenn die Aktion Bugout im Training schon Kopfzerbrechen, grosse Planung, ideales Wetter und optimale Gemütsverfassung voraussetzt dann kommt man im Ernstfall nicht weit.
    Damit will ich niemanden beleidigen oder herabsetzen, es soll zum denken oder umdenken anregen.


    Leichte Grüsse
    draussen


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Eine gute Idee finde ich Aarn Rucksäcke https://www.racelite.de/catalogsearch/result/?q=aarn
    Wollte immer einen haben, mittlerweile habe ich mich aber mit meinen ca. 6 Rucksäcken abgefunden. Wobei, kann man genug Rucksäcke haben. :face_with_rolling_eyes:

    Draussen zählt nur das Beste

  • @ draussen -> Danke für den Link zu Arn:-) Die kannte ich noch nicht!


    Aktuell nutze ich zum joggen (gerne auch mal länger und mit Gewicht) sowie zum touren eine Kombi von HPG & Tasmanian Tiger. Im Winter wenn man ein wenig mehr Kleider trägt, hält das ganze eigentlich ziemlich gut und rutscht nicht wirklich rum. Für Frühjahr / Sommer / Herbst bin ich jedoch noch nicht zufrieden.
    Da meine Ausrüstung sowieso immer für DoubleUse (Sport / Preppen) hinhalten muss, wäre der Preis ok. Gerade ein Grab / Go Bag der ergänzend zum Inch mitgeführt wird, kann aus meiner Sicht nicht leicht genug sein.

  • @ Sam Hawkins Wie sieht denn die Kombi aus? HPG hat interessante Systeme, vom Gewicht her am oberen Limit aber das ist immer bei modularen Systemen dafür hat man viele Optionen und damit relativiert sich das reine Gewicht.

    Draussen zählt nur das Beste

  • Wir sollten mal zusammen auf dem gleichen Treffen sein. :)
    Dieses Zürchertreffen ist nicht ideal weil zu der Zeit versuche ich endlich mal einen Bären zu ernten in Kanada. :gunsmilie:

    Draussen zählt nur das Beste

  • Danke für die Links Sam Hawkins!


    Für einen BoB sollte es stabiler sein ... aber für ein GHB sieht das perfekt aus und dürfte vom Gewicht her ähnlich sein (siehe Pflichtausrüstung für den Run). Insofern tolle Idee!
    Davon losgelöst: Alter Schwede sind die Läufer fit! Die Laufen an Tag 3 einen Maraton über unebene Wege mit heftigen Höhenmetern.
    Die meisten Maraton Läufer brauchen erst einmal eine Regenerationsphase von einigen Tagen - für die ist das nur eine Teilstrecke.


    Für mich (und meine Reserven :peinlich:) vollkommen Out of Range - aber das Trainingsprogramm ist trotzdem ganz interessant.


    Viele Grüße, Alge

  • Von Trail- und Ultraläufern (ich bin auch einer) kann man definitv in punkto Material und Ausrüstung was lernen.
    Haltbarkeit dürfte gerade bei der Ausrüstung für unwegsames, bergiges Gelände kein Thema sein. Trailläufer sind darauf angewiesen, dass ihr Material funktioniert und haltbar ist. Gebrochene Schnallen oder durchgescheurte Rucksäcke sind da das letzte was man gebrauchen kann.
    Allerdings halte ich die Asurüstungen die maximal für Tagestouren ausgelegt sind für untauglich aufs Preppen bezogen. Diese Sachen sind darauf ausgelegt, Getränke mitzuführen (i.d.R. als Trinkblase), Essen in der Form von Energieriegeln oder Gels und maximal etwas Wechselkleidung. Das reicht nicht fürs preppen.
    Die Kleidung ist auch nur bedingt tauglich, da diese dünner ist als z.B. normale Wanderkleidung. Du gehst ja davon aus, dass der Läufer relativ schnell unterwegs ist und dementsprechend auch warm ist. Das sieht beim Wandern/ Hiking anders aus.
    Alles, was über Tagestouren hinaus geht, lohnt einen Blick: Zelte/ Tarps, Schlafsäcke, Daunenjacken usw. Hier wird meist hochwertiges Material mit wenig Gewicht verwendet. Liegt dann zwar auch in entsprechenden Preisklassen, ist den Preis aber auch i.d.R. wert.

  • Zitat Levold:


    "Allerdings halte ich die Asurüstungen die maximal für Tagestouren ausgelegt sind für untauglich aufs Preppen bezogen. Diese Sachen sind darauf ausgelegt, Getränke mitzuführen (i.d.R. als Trinkblase), Essen in der Form von Energieriegeln oder Gels und maximal etwas Wechselkleidung. Das reicht nicht fürs preppen."


    Kenne deine Definition von Grab / Go Bag nicht. Für mich passt dieser Inhalt wie von dir geschrieben jedoch ziemlich gut. Genau bei einem solchen SetUp geht es ja darum Tempo zu machen.

  • Da muss man evtl. auch nochmal das eigene Szenario mit einbringen.
    Ich gebe dir insofern recht, als dass es nach dem klassischen "Grab & Go- Bag" klingt, ABER
    1. Reden wir hier von trainierten Ultraläufern. Das können die meisten von sich nicht behaupten. Der klassische Wanderer benötigt einfach mehr am Mann, als Kilian Jornet oder Anton Krupicka (der am liebsten oben ohne in Minimalschuhen und mit einer Flasche Wasser in der Hand läuft). Auch der Durchschnittsultra (also nicht die Weltelite) ist den meisten Couchsportlern deutlich überlegen (z.B. benötigte Nahrung (Stichwort Fettstoffwechsel), Kleidung). Daher glaube ich, ist der Durchschnittsmensch besser mit einem kleinen "normalen" Wanderrucksack besser bedient als mit dem Laufzeug.
    2. Viele von uns dürften Familie haben. Wenn ich plane, jemanden dabei zu haben, der nicht mindestens genauso trainiert ist wie ich, macht das Minimalset schonmal keinen Sinn. Spätestens wenn Kinder dazu kommen wird es imo unmöglich.
    Ich habe hier mal ein Beispiel für ein GnG-Bag verlinkt: https://www.google.de/url?sa=t…aVjMo6H0h1XLTrypMQ-a1tluw
    Wenn ich das Material mitnehmen will, komme ich mit dem Laufequipment nicht mehr aus.
    Anders sieht es für mich als Einzelperson aus, z.B. am Arbeitsplatz, da gibt es ja aktuell einen Faden zu. Da könnte ich mir vorstellen, meine Laufsachen zu nehmen. Ich habe von meiner Arbeitsstätte bis nach Hause, ca. 8km. Die kann ich sowieso problemlos zu Fuß erledigen. Will ich schnell sein, nehme ich meine Laufschuhe und entsprechende Kleidung.
    Wäre ich Single und ich, als trainierter Läufer, würde planen schnell alleine zu flüchten, würde ich vermutlich auch meine Laufausrüstung nehmen. Ist für mich aber indiskutabel (verheiratet, zwei Kinder).
    Wie sieht denn deine Definition aus (auch inhaltlich)?

  • Hallo Sam
    Wir jetzt etwas OT.

    Zitat von draussen;285626

    Wir sollten mal zusammen auf dem gleichen Treffen sein. :)


    Das wäre eine Möglichkeit. -->https://www.previval.org/forum…643&viewfull=1#post282643


    Zitat von draussen;285626

    Dieses Zürchertreffen ist nicht ideal weil zu der Zeit versuche ich endlich mal einen Bären zu ernten in Kanada. :gunsmilie:


    Weidmannsheil Xeore


    Zurück zum Thema. Gute Rucksäcke kannst du dir meist so an den Körper schnüren, dass diese gut sitzen. Das Problem ist doch, dass der Inhalt nicht genügen stabilisiert werden kann, weil zu wenig Material für das schnelle Vorwärtskommen mitgeführt wird. Ich halte, wie Jaws, nicht viel von den Nylon-Rucksäcken für Sportanwendungen. Sobald du in das Unterholz kriechst, reissen die rasch. Für deine Anwendung würde ich eher zum Eberlestock H1-MiniMe tendieren.


    Gruss Xeore

  • Bei Nylon gibt es wie bei Cordura grosse Unterschiede in der Qualität respektive der Festigkeit. Gerade beim Nylon hat die Entwicklung in den letzten Jahre grosse Sprünge gemacht (Bauweise analog zum RipStoff). Ähnlich sieht es auch beim Cordura aus, wo einige Hersteller endlich davon abgekommen sind, immer das 1000er Cordura und das am besten auch noch mehrschichtig zu verwenden.


    Betreffend Eberlestock kann man betreffend der Produkte nicht viel meckern. Für mich fallen sie einfach aus dem Raster das sie förmlich nach Kriegsgurgel schreien und ich kein Kombattant bin.

  • Du hast sicher eines bestellt, oder?
    Sieht gut aus, ich habe aber das Frontpack lieber getrennt vom Backpack.


    Wir brauchen ein "Das beste Gear Treffen":face_with_rolling_eyes:

    Draussen zählt nur das Beste

  • Hallo Sam


    Ich habe einen ähnlichen Rucksack wie die von Dir verlinkten: Den http://%22https//www.amazon.de…k%22&tag=httpswwwaustr-21 . Ich benutze ihn vor allem während meinen Trainings und habe da, nebst Wasser und Energieriegel nur das absolut Notwendige drin. Mit 5 Litern Inhalt ist es fast schon mehr Weste als Rucksack. Er ist super bequem zu tragen und der Rucksack hüpft überhaupt nicht auf dem Rücken rum. Allerdings ist das Material schon sehr dünn und da ich nicht immer auf den Waldwegen bleibe wenn ich renne, habe ich herausgefunden, dass im Mesh gerne Brombeeren und Ästchen hangen bleiben. Gerissen hat es aber noch nicht. Allerdings haben sich nach den ersten paar Trainingsläufen schon die ersten Fäden gelöst - an drei verschiedenen Stellen. Da war ich schon sehr enttäuscht - es handelt sich schliesslich nicht gerade um ein Billigprodukt. (Ich habe nur das eine Produkt von Salomon und weiss deshalb nicht, ob ich ein "Montagsmodell" erwischt habe oder ob ein Qualitätsproblem besteht).


    Da der Rucksack sehr nah und flach am Körper anliegt, kann man ihn auch unter einer Jacke tragen. Ich trage sie oft unter einer Regenjacke. Vielleicht ist das ein Anwendungsfall für jemanden hier...


    Beste Grüsse,
    Isk.