Hamburger Konservenmanufaktur von Bärti und AndreasH

  • Zur Übersichtlichkeit mache ich hier mal einen neuen Thread auf,Bärti und ich werden die Tage unsere Informationen und Bilder hier hochladen.


    Zur Erinnerung :


    Wir hatten schon länger die Idee im Kopf das man sich Konserven selber herstellt,einfach deshalb weil man sich den Inhalt dann eigenverantwortlich in einer Qualität herstellen kann die man nicht zu kaufen bekommt.


    Bärti hat eine Konservenverschlussmaschine beschafft,sowie Dosen-Rohlinge.


    Siehe hier : https://www.previval.org/forum…Frage-Autoklavieren/page2


    Ich habe dann zum sterilisieren der Dosen einen Schnellkochtopf an Land gezogen,sowie einige Einkochgläser von Leifheit.
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    So haben wir die Möglichkeit beides auszuprobieren,Dose und Einkochglas.


    Die Chilimanufaktur läuft momentan auf Hochtouren. Das ganze Haus riecht extrem lecker,ich kanns kaum erwarten einen Probeteller zu essen.


    Ich habe mich an mein altbewährtes Rezept gehalten,lediglich die Menge vervierfacht.


    Wegen der geplanten Abfüllung als Konserve habe ich mich dann dazu entschieden die Zutaten etwas feiner zu schneiden. Auf eine recht kräftige Bindung habe ich verzichtet,man kann nach dem Öffnen und beim Erwärmen des Doseninhaltes ja schliesslich 1 Tl Sossenbinder mit unterrühren.
    Bin aber der Meinung das lässt sich besser abfüllen wenn des nicht ganz so dickflüssig ist.


    Den Knoblauch habe ich statt in kleine Stücke gehackt durch meine Knoblauchpresse gehauen,das verteilt sich besser und hat noch einen "Konservenhintergrund"


    Es reicht ein winziges Stückchen das sich am Topfrand verfangen hat und nicht völlig durchgegart ist um die ganze Ladung zu versauen. Ist so wenn man das Gericht gleich wegkaut nicht das Thema,aber beim Einkochen kann das anfangen auszuggasen,genau wie Zwiebeln.
    Die werden ja z.B. bei Frikadellen / Königsbergen ect. auch vorgebraten wenn man eine längere Haltbarkeit erreichen will,dann erst dazugegeben.


    Gute 7 l sind nun im Topf ...


    Der Einfache Teil ist erledigt :
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    Kostenpunkt bis hierher für die Zutaten etwa 16,00 €.
    ( 2,5 Kg Thüringer,Zwiebeln,Knoblauch,Tomatemark,3 x Tomatenwürfel im Tetra-Pack,Gewürze und Propangas zum Kochen incl. )


    Mal sehen wie viele Dosen und Gläser wir damit befüllt kriegen.


    Sollte es morgen die Zeit noch hergeben und alles gut laufen kann ich ja noch einen Topf mit Gulasch oder so was nachkochen,mal sehen.


    Hinweis : Ein kleiner Teller Chili schmeckt auch Morgens um 2.00 Uhr,es sind jetzt nicht mehr ganz 7l :grosses Lachen:

  • Danke für eure Dokumentation!


    Besonders gut fände ich, wenn ihr noch ein paar Weck-Gläser zum Vergleich dabei hättet.
    Die wenigsten nehmen das Leifheitsysthem, daher wäre es im Haltbarkeits- und Geschmackstest spannend die drei Systeme zu vergleichen.


    Dosen haben gegenüber den Gläsern einige Vorteile, darum habe ich eine Dosenverschlussmaschine als Gruppenanschaffung im Hinterkopf. Wenn ein paar Leute sich die Anschaffung teilen und abwechselnd produzieren macht das sicher viel Spass, leckeres Essen und einen angemessenen Preis.


    Nachtrag:
    Bitte rechnet uns noch den Preis pro Dose als Hausnummer, danke.


    Ich freue ich mich schon auf eure Erfahrungen!

    nicht jammern, machen

  • Was die Dose anbelangt kann man ungefähr folgende Rechnung aufmachen:


    Bei einer 1 Mann-Dose mit einem Durchmesser von 99mm (das ist die gängige Größe in Deutschland für den Hausgebrauch) mit in diesem Fall einer Höhe von 63mm (gibt auch höhere die dann mehr Inhalt haben, aber des preisunterschied ist nicht so hoch) gilt:


    100 Stück inkl. Versand kosten mit Deckel wobei sowohl der Deckel als auch die Dose selbst eine Innenbeschichtung haben kosten inkl. Versand ungefähr 32€. Bestellt man größere Mengen wird es billiger. Somit kostet dann 1 Dose wenn sie fertig verschlossen ist vom Materialwert her 0,32 Euro. Die Füllmenge liegt bei 430ml und sie enthält im gemittelten Durchschnitt ca. 400g an Esskram.


    Bei Andreas Rechnung von Oben kommt man dann auf folgende Gesamtrechnung:


    7l Chilli con Carne = 7.000ml Chilli con Carne


    Kosten inkl. Gas zum Kochen der 7.000ml Chilli= 16,00€


    7.000ml Chilli con Catne geteilt durch 430ml (Füllinhalt Dose) = 16,3 Dosen (die 0,3 Dosen lassen wir mal weg, das verkocht ja noch was beim Erhitzen vor dem Eindosen und man Plempert auch ein wenig beim Befüllen rum)


    16,00€ geteilt durch 16 Dosen = 1,00€ für den Inhalt der Dose bei Chilli


    1,00€ Inhalt + 0,32€ die Dose = 1,32€ Dose mit Inhalt


    zzgl. bummelig 3 Cent pro Dose für heißes Wasser um die Dosen vor dem Befüllen noch mal zur reinigen und dann das Gas zum Erhitzen der Dose im Druckkochtopf ergibt eine Endsumme pro Dose von ca. 1,35€


    _______


    Arbeits- und Fahrtzeit und Fahrtkosten für den jetzigen Test nicht eingerechnet, wir gehen mal bei der Rechnung aus man würde so was neben den normalen Einkäufen mit einkaufen/holen. Ebenso nicht eingerechnet ist die Anschaffung einer Dosenverschlussmaschine. Mit etwas Suchen sollte man eine im weiteren Umkreis um 150€ finden (manuelles Exemplar von guter Qualität, bevorzugt Marke Lanico.


    http://www.lanico.de/


    Lanico Maschinen gibt es schon Jahrzehnte (meine schätze ich auf 1920-1940) und die bieten auch immer noch Ersatzteile oder Überarbeitung selbst der alten Maschinen an. Ich hatte gerade meine Verschlussrollen selber noch mal auseinander genommen und noch leichtgängiger gemacht. Zur Demontage hatte ich mit denen noch mal telefoniert. Die kannten die Maschine genau und der nette Mitarbeiter hat mir sogar angeboten wenn ich nicht weiterkommen sollte mir eine Zeichnung zu zu mailen, aber das war nicht notwendig. Top Service muss ich sagen. Aber Achtung: bei Kauf unbedingt auf gute Verschlussrollen an den Maschinen achten (nicht ausgeschlagen, Sicken der Rollen dürfen keine Riefen haben, Rollen müssen leichtgängig Drehen und kein Spiel haben), die Dinger sind als Ersatzteile sonst sau teuer und übersteigen den Einkaufswert (pro Stück) von einer gebraucht gekauften Maschine. Große Auswahl gibt es bei


    www.ebay-kleinanzeigen.de


    Wir werden dann spätestens morgen berichten wie das Einfüllen geklappt hat. Wir werden versuchen einen Befülltrichter aus dem Flaschenhals einer PET-Flasche zu bauen, um eine entsprechende Öffnung für den Konsistenzgrad des Chillis zu haben und mal schauen, wie wir das am Besten hinkriegen beim Befüllen der Dose nicht den Rand voll zu kleckern.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Kleiner Hinweis meinerseits:
    So einen Trichter aus einer PET Flasche zu schneiden habe ich mir auch schon überlegt. Problem dabei: Das Plastik der PET Flaschen ist meines Wissens nicht für hohe Temperaturen ausgelegt. Da hätte ich Sorge, dass Schadstoffe aus dem Plastik ins Füllgut übergehen. Muß ja nicht sein. Deshalb halte ich auch die Einfülltrichter speziell für Marmelade oder zumindest für Lebensmittel für besser geeignet.
    Gruß
    Bilbo3000

  • So,nun wie versprochen einige Bilder die wir heute gemacht haben als wir die Dosen abgefüllt haben.
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    Wie man sehen kann hat das Eindosen sehr gut geklappt,mit 2 Leuten ging das flott von der Hand.


    Die alte Maschine von Bärti arbeitet perfekt,die Dosen sind sicher verschlossen. Der Zeitaufwand hält sich also in Grenzen,wenn man ab und zu mal einen Nachmittag investiert kann man sich nach und nach ganz schön einen Vorrat zusammenkochen und abfüllen.


    Der Schnellkochtopf geht gut als Ersatz für einen Autoklaven,die 4 Dosen die wir gleich heiss nach dem Abfüllen gemacht haben sind bis auf einen kleinen Fehler am Ende in 1,5h fertig geworden.


    Wir haben den Druck zu schnell vom Topf abgelassen,eine der Dosen ist durch den Innendruck undicht geworden. Gut zu sehen daran das das Kochwasser etwas Farbe vom Doseninhalt angenommen hatte.Geschätzt etwa ein halber Teelöffel voll verteilt auf das Kochwasser.


    Die unversehrten Dosen haben beim draufklopfen einen ganz anderen Klang,recht voll.Die "Ausschussdose" klingt hohl.
    War auch gut zu sehen das das nix geworden ist weil die Dose nach dem rausnehmen aus dem Wasserbad deutlich hörbar gekocht hat.Jetzt nach dem vollständigen abkühlen kann man aber sehen das sie sich nach innen beult,für mich ein Zeichen das sich wieder ein Unterdruck gebildet hat und die Dose trotzdem dicht ist.


    Weiter im nächsten Post,hier ist kein Platz mehr für Bilder...

  • So,hier gehts weiter..


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    Das ist die Dose,gut zu sehen wie sich die Seiten nach innen einbeulen.


    Die Gläser :


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    Das System gefällt uns ausgesprochen gut, Die Grösse mit 0,5 l ist perfekt.


    Das Schraubdeckelsystem lässt sich gut verarbeiten,hat noch einben Special Effect nebebei...
    Nach demn Zuschrauben und einer Weile des Abkühlens kommt dann die akustische Rückmelduing mit einem deutlichen "Klack" das sich im Glas Unterdruck gebildet hat. Der Luftdruck drückt auf den inneren Deckel,eine gute Anzeige für die Dichtheit ! Der Deckel ist unter Vorspannung,ohne Druck von oben beult der nach Aussen aus.


    Mal sehen wie sich die Gläser beim Abkochen verhalten...


    Dazu dann morgen mehr :winking_face:


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    Zitat von bilbo3000;287330

    Da hätte ich Sorge, dass Schadstoffe aus dem Plastik ins Füllgut übergehen.


    Bei den Sekundenbruchteilen die es dauert bis das Chili durch den provisorischen Trichter gerauscht ist haben wir das vernachlässigt.


    Wenn wir aber in die Grossproduktion einsteigen sollten - Special Survivalforum Edition Gold Chili - dann kommt ein Edelstahltricher zum Einsatz :grosses Lachen:

  • Update von Heute :


    Ich habe die ersten der Gläser sterilisiert,diesmal mit etwas weniger " Dampf auf dem Kessel" - soll heissen von den 2 möglichen Stufen beim Schnellkochtopf nur die Stellung 1 gewählt.


    Es macht sich besser,die Gläser sind dicht geblieben. Nach dem öffnen des Topfes waren die "Springbeulendeckel" wieder oben,nach einer gewissen Abkühlzeit wieder das "Klack" als der Luftdruck von aussen sein Werk getan hat.


    Vom Bauchgefühl her sind die Dinger gut geworden,leider habe ich nicht die Möglichkeit gehabt die Temperatur zu messen. Wird aber deutlich über 100°C gelegen haben...


    Die Zeit wird es zeigen,es ist geplant das erste Glas und eine der Dosen in etwa 8 Wochen zu öffnen und zu verkosten ( Dichtheit sowie Unterdruck im Gefäss vorrausgesetzt )


    Von wegen der Beilagen...
    Wir hatten überlegt etwas Reis oder Nudeliges mit in das Chili-Gericht zu mischen,haben uns aber dagegen entschieden. Bei der ganzen Kocherei haben wir die Befürchtung das der Inhalt nur ein einziger Modder wird der nicht mehr appetitlich aussieht.


    Evtl. klappt es ja wenn man Labskaus einkocht,der sollte es einem nicht übel nehmen wenn er etwas "zu durch" ist :winking_face:


    Hat das schonmal jemand versucht ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Gruß ins Thema,


    meinen Dank an die beiden Smutjes, sehr anschaulicher Thread. :)


    Um die evtl. Probleme der späteren Gärung von frischer Zwiebel und frischem Knoblauch zu umgehen, wie wäre es mit der Verwendung von Zwiebeln und Knoblauch in granulierter Form?


    Sicher, nix geht über frische Zutaten, aber gerade der frische Knoblauch ist immer heikel, egal ob eingelegt, oder eingekocht...


    Tolles Thema, herzlichen Dank dafür


    Micha

  • Zitat von LagerregaL;287286

    Danke für eure Dokumentation!


    Besonders gut fände ich, wenn ihr noch ein paar Weck-Gläser zum Vergleich dabei hättet.
    Die wenigsten nehmen das Leifheitsysthem, daher wäre es im Haltbarkeits- und Geschmackstest spannend die drei Systeme zu vergleichen.
    ...


    Moin @Lagerreagel, moin @ll,


    zum Leifheitsystem kann ich noch etwas beisteuern, da ich es in "einem früheren Leben" schon einmal in Benutzung hatte...


    Die optische und akustische Rückmeldung der Dichtigkeit wurde ja bereits berichtet. Was die übrige Qualität und die zu erreichende Haltbarkeit angeht, steht das System auf einer Stufe mit Weck!
    Ein vergessenes Glas mit Apfelmus war auch nach drei Jahren in ordnung und geschmacklich o.k.


    Die Glasform ermöglicht es, den Platz im Einkochtopf optimal zu nutzen, ein Feature, mit dem Leifheit auch wirbt. Dafür sind die Gläser schlechter als die Weck Sturzgläser zu leeren und zu reinigen...
    So weit ich weiß, lassen sich die eigentlichen Blechdeckel im Fachhandel nachkaufen, wenn man mal einen beim Öffnen "vergriesgnaddelt" hat...
    Bezüglich der mehrfachen Verwendbarkeit der Deckel möchte ich nichts sagen, da hatte ich keine Gelegenheit, das auszuprobieren.


    Das Öffnen gestaltet sich trotz Unterdrucks im Glas recht einfach. Notfalls nach entfernen des Schraubrings etwas heißes Wasser über den evtl. widerspenstigen Deckel gießen.


    Hoffe, geholfen zu haben


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Diese Form des Einkochens ist nix für mich. Habe mal Kuchen im Glas gebacken und es scheiterte an meinem Fresswahn. 3 Tage später waren alle Kuchen gefuttert.
    Die Haltbarkeit war also ziemlich gering :)


    Danke fürs Vorstellen der Dosenmaschine und deren Handhabung :)

  • @Bärti war seit Januar diesen Jahres hier im Forum nicht mehr aktiv.
    Leider.
    Deswegen befürchte ich, dass dieses Thema hier hinfällig ist.


    LG, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Danke für deine Info @ Survival :frowning_face:


    Sehr schade, hoffe aber dennoch, daß das gute Thema noch einmal auflebt...


    Das Einkochen habe ich dank des Forums mittlerweile ganz gut drauf, hier allerdings nur in einem kleinen Maßstab.
    Das Eindosen ist mir leider völlig neu, dafür hätte ich auch gar keinen Platz, und die Gerätschaften könnte ich hier gar nicht unterbringen.


    Gruß


    Micha