Frage an die Hausbesitzer, was nutzt ihr als Improvisationsmaterial?

  • Hallo,


    nützliche Tipps finden Hausbesitzer auch in der brühmten THW-Fibel des dt. Technischen Hilsfwerks. Die Fibel gibt es mittlerweile offiziell als Download in der historischen Sammlung des THW. Die Fibel ist dort in mehrere Einzeldokumente aufgeteilt. Für Arbeiten am Haus besonders interessant dürften sein:


    Abstützen, Aussteifen, Verankern


    Bearbeiten von Gestein


    Die THW-Fibel geht sowohl auf das nötige Improvisationsmaterial ein, als auch auf die benötigten Werkzeuge.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo an alle


    und nochmals Danek für alle die Tips.
    Ich hab mir vieles davon schon im Hinterkopp abgespeichert *smile*. Da ich mein Haus selbst gebaut habe, liegt das nötige Werkzeug und auch viele Helferlein , bereits hier rum. Und einiges werde ich jetzt mal ergänzen.


    Übrigens, an "Hagel" hatte ich noch gar nicht gedacht. Und falls der die Ziegel heil lässt, dürften die Dachfenster doch darunter leiden.

  • Bei mir ist bei Starkregen die Dachrinne übergelaufen, danach der Lichtschacht vollgelaufen und dort hat das Wasser das alte Holzfenster aufgedrückt. Schuld an der Misere war Laub in der Dachrinne. Ich habe also während des Sturms die Dachrinne sauber machen müssen. Entsprechendes Material wie Leiter etc. sollte griffbereit sein. Mich hat dies zum einen gelehrt, dass ich bei schönem Wetter min. 2 mal jährlich (Frühjahr / Herbst) für eine saubere Dachrinne sorge und zweitens die wichtigen Dinge im Keller auch nicht direkt auf dem Boden gelagert werden. Mein Keller war in 20 Jahren schon dreimal voll Wasser, aber jedesmal nur max. 10 cm. Es steht nunmehr auch eine Tauchpumpe etc. bereit.

  • Wir haben auch ein paar Dachziegel, LKW-Planen und Dachlatten. Das ist es dann aber schon.
    Wir haben auf dem Dach Sonnenkollektoren für Warmwasser und eine Fotovoltaikanlage. Wir haben gerade erst kürzlich darüber diskutiert, dass wir überhaupt keine Ahnung haben, wie wir das Ding im Notfall reparieren könnten.... da müssen wir uns auch noch schlau machen.

  • Zitat von Dude3;294288

    Bei mir ist bei Starkregen die Dachrinne übergelaufen, danach der Lichtschacht vollgelaufen und dort hat das Wasser das alte Holzfenster aufgedrückt. Schuld an der Misere war Laub in der Dachrinne. Ich habe also während des Sturms die Dachrinne sauber machen müssen. Entsprechendes Material wie Leiter etc. sollte griffbereit sein. Mich hat dies zum einen gelehrt, dass ich bei schönem Wetter min. 2 mal jährlich (Frühjahr / Herbst) für eine saubere Dachrinne sorge und zweitens die wichtigen Dinge im Keller auch nicht direkt auf dem Boden gelagert werden. Mein Keller war in 20 Jahren schon dreimal voll Wasser, aber jedesmal nur max. 10 cm. Es steht nunmehr auch eine Tauchpumpe etc. bereit.



    Bei wiederholter Überschwemmungsgefahr sollte man sich eh einen vertieften Pumpensumpf in den Kellerboden stemmen, damit man auch wenig Wasser gut abpumpen kann.

  • Zusätzlich habe ich zu dem normalen Zeugs wie Werkzeug,Holz,Schrauben,Nägel,Planen,Spanngurte ect. noch einen sehr stabilen Greifzug sowie 2 gute Flaschenzüge vorrätig.


    Der Hintergrund ist die Erwartung von Hochwasser.Ich lebe nahe eines Flusses,dieser ist schon recht oft über die Ufer getreten.
    #
    Wegen des Hauses mache ich mir wenig Sorgen das steht zum Glück auf einer Art Warft.
    (https://de.wikipedia.org/wiki/Warft)


    Den Greifzug sowie Flaschenzug habe ich mir besorgt um im Falle des überrascht werdens wenigstens noch Auto oder andere schwere Sachen von "unten" raufzuziehen - auch wenn sie schon abgesoffen sind.So kann ich noch Dinge etwa 3,5-4 Höhenmeter "retten"
    Ausreichend dicke Bäume zum befestigen sind natürlich vorhanden...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Einige große Kunststoffplanen sind immer auf Vorrat, kann man auch immer mal brauchen.
    Dachlatten und verschieden lange Bretter lagern hinterm Haus.


    Außerdem liegt noch eine Benzinkettensäge mit Reservebenzin, einige Kilo Nägel und Schraufen in diversen Größen, Hammer und aufgeladene Akuschrauber mit Reserveaku griffbereit auf Lager.
    Kettensäge überprüfe ich in Monatsabständen auf Funktionstüchtigkeit.

  • Es wurde schon sehr viel genannt. Wir haben von Schwiegereltern noch 2 Stück 2-Mann-Zugsägen ergattert (wird wohl nur noch bei Hochzeiten im Brauchtum verwendet, so scheint es), die gehen auch bei Stromausfall (in normalen Zeiten gut zum Wurzeln zerlegen, die Erde ist schlecht für die Kettensäge ). Außerdem ein paar Rollen Alufolie und PE-Folie. Mit letzterer könnte man außer Wetterschutz bei beschädigten Fenstern auch Frühbeete oder ähnliches bauen. Nimmt wenig Platz weg.

  • Hochwasser ist eines meiner Szenarien. Dafür habe ich eine 3stufige Verteidigung installiert.
    Als Beratungsfirma empfehle ich Füllmex, und zwar mit 5 Sternen! Da kommt einer der schon mehrfach bis zum Bauch in der Suppe gestanden hat. Herr Kunze hat eine Standortanalyse durchgeführt, meine Erfahrungen der letzten Jahr(zehnte) abgefragt, Preisrahmen geklärt und dann eine überzeugende Lösung angeboten.


    1. Linie: Floodsax. Wenn dicke kommt ist die Feuerwehr in meiner Ecke zuletzt. Die Betonborde unter dem Zaun ragen extra etwas weiter raus, sodaß ich nur Gartenpforte und -tor abdichten muß. (die hatte ich schon vorher)
    2. Linie: mobile, überfahrbare Hochwasserbarriere.
    3. Linie: Garage wird aufgegeben, die Tür ins Haus mit einer Neopren-Spreiztür gesichert. ( alles was Elektrik heißt liegt oberhalb der worst-case-Wasserlinie)


    In der Garage befindet sich in einer Senkgrube eine Flutbox.
    Ach ja: es ist hilfreich wenn der Kärcher nicht absäuft. Den braucht man nämlich hinterher.

  • Ich kann noch empfehlen zum schnellen befestigen von planen und Folien einen Tacker anzuschaffen.
    Ich hab einen schlagtacker. Wenn man grad am Dach etwas abdichten will, geht das schneller getackert als genagelt etc. Weil man auch immer ne Hand zu wenig hat.
    Erstmal fest kann man dann, mit beiden Händen Latten Nageln Schrauben

  • Na hier wird schon professionelle Hochwasserschutzausrüstung aufgefahren. Wie würdet Ihr denn einen Lichtschacht sichern? Es handelt sich um einen Standard Lichtschacht, ca. 80 cm tief 1m x 2m. Dahinter ein Kellerfenster. Vermutlich ist dies neben der Abwasserrohre der Schwachpunkt im Haus.


    Ich habe bedenken, dass das Fenster nachgibt, wenn das Dung vollläuft. Würde es was bringen, den Lichtschacht mit Sandsäcken zu füllen, so daß der Druck verringert wird?

  • Hier haben wir schon einmal einiges zusammengetragen.....:



    https://www.previval.org/forum/showthread.php/5391-Baumaterial-Vorrat?p=70629&highlight=baumaterial#post70629


    Man kann wirklich nicht genug Material ansammeln. Wenn man es selbst nicht braucht, kann man damit ja vielleicht einem Nachbarn aushelfen....


    Überhaupt ist gerade bei Schäden am Haus echte Nachbarschaftshilfe gefragt. Einer allein ist meist völlig aufgeschmissen.
    Bei größeren Unwettern oder gar großflächigen Explosionsschäden stößt auch die örtliche Feuerwehr (selbst bei Einbindung des THW in D oder ähnlicher Organisationen des Zivilschutzes in anderen Ländern) schnell an ihre Leistungsgrenzen.
    Und die Priorität eines Einfamilienhauses, das wird jedem einleuchten, wird schnell hinter den Krankenhäusern und sonst. wichtigen Infrastruktureinrichtungen auf Rang 500 zurückfallen. Das kann dann dauern....


    Größtes Problem bei der Sache ist, wie so oft, der Platzbedarf....
    Die Kosten können durchaus in einem verträglichen Rahmen bleiben, wenn man häufig größere Baustellen abklappert und was zum Tauschen mit bringt;-):drinks:




    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Zitat von Dude3;298064

    Na hier wird schon professionelle Hochwasserschutzausrüstung aufgefahren. Wie würdet Ihr denn einen Lichtschacht sichern? Es handelt sich um einen Standard Lichtschacht, ca. 80 cm tief 1m x 2m. Dahinter ein Kellerfenster. Vermutlich ist dies neben der Abwasserrohre der Schwachpunkt im Haus.


    Ich habe bedenken, dass das Fenster nachgibt, wenn das Dung vollläuft. Würde es was bringen, den Lichtschacht mit Sandsäcken zu füllen, so daß der Druck verringert wird?


    Ich würde direkt vor das Fenster ein Schalbrett einpassen und zwar so groß, dass es auf dem Mauerwerk aufliegt. Im Fall der Fälle dann dieses Brett vor das Fenster und Sandsäcken von aussen dagegenstapeln. Damit solltest Du den gesamten Wasserdruck vom Fenster nehmen können und die Sandsäcke sowie Fenster/Fensterdichtungen sollten mit dem Restwasser klarkommen, das da noch durchdrückt. Das Schalbrett deshalb, um den Wasserdruck und das Gewicht der Sandsäcke von der Fensterscheibe fernzuhalten. Gegebenenfalls auf den Lichtschacht auch Sandsäcke stapeln.


    Der Materialaufwand wäre überschaubar und Du kannst es vorbereitet in der Garage lagern (1 eingepasstes Schalbrett + leere Sandsäcke, ein gefüllter Kinder-Sandkasten).


    Das Schalbrett könntest Du dauerhaft im Lichtschacht aufbewahren, wenn Du es gegenüber dem Fenster an die Lichtschachtwand lehnst (kann man anmalen, wenn es nicht schön genug aussieht). So muss es keiner suchen, wenn es schnell gehen muss. Wenn es übertreiben willst, könntest Du neben Deinem Fenster Schienen anbringen, in die Du das Brett bei Bedarf nur einschiebst (ähnlich den mobilen Hochwassertoren).

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Zitat von PapaHotel78;298107

    Ich würde direkt vor das Fenster ein Schalbrett einpassen und zwar so groß, dass es auf dem Mauerwerk aufliegt. Im Fall der Fälle dann dieses Brett vor das Fenster und Sandsäcken von aussen dagegenstapeln. Damit solltest Du den gesamten Wasserdruck vom Fenster nehmen können und die Sandsäcke sowie Fenster/Fensterdichtungen sollten mit dem Restwasser klarkommen, das da noch durchdrückt. Das Schalbrett deshalb, um den Wasserdruck und das Gewicht der Sandsäcke von der Fensterscheibe fernzuhalten. Gegebenenfalls auf den Lichtschacht auch Sandsäcke stapeln.


    Der Materialaufwand wäre überschaubar und Du kannst es vorbereitet in der Garage lagern (1 eingepasstes Schalbrett + leere Sandsäcke, ein gefüllter Kinder-Sandkasten).


    Das Schalbrett könntest Du dauerhaft im Lichtschacht aufbewahren, wenn Du es gegenüber dem Fenster an die Lichtschachtwand lehnst (kann man anmalen, wenn es nicht schön genug aussieht). So muss es keiner suchen, wenn es schnell gehen muss. Wenn es übertreiben willst, könntest Du neben Deinem Fenster Schienen anbringen, in die Du das Brett bei Bedarf nur einschiebst (ähnlich den mobilen Hochwassertoren).


    Ich habe das gleiche Problem: Aber wäre es nicht besser, das Schalbrett gleich oben auf den Lichtschacht zu legen? Dann verhindere ich das Einfließen von Wasser in den Schacht. Wenn es erst mal in dem Schacht ist und von oben der Wasserdruck steigt, drückt es doch mächtig gegen das (gesicherte) Fenster oder sehe ich da was falsch? Ich würde das Brett oben auf den Lichtschacht legen und mit Sandsäcken beschweren.


    Fällt jemandem noch etwas zur Abdichtung zwischen Boden und Brett ein? Sonst läuft da ja auch immer noch Wasser durch...

  • Kommt auf die Beschaffenheit des Lichtschachtes an. Ist es ein geschlossener Lichtschacht (also Wände gegossen oder Fertigelemente) geb ich Dir Recht. Wobei ich dann lieber trotzdem beides (Brett und Säcke vors Fenster und auf das Gitter) machen würde. Ist er aber bspw mit Natursteinen "gemauert", würde ich der Stabilität der Sache nicht trauen (bei länger andauerndem Hochwasser, im schlimmsten Fall noch strömend mit Steinen und Schutt) und lieber das Fenster direkt schützen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • OT:
    Habt bitte einen Blick auf die Statik.
    Beim Elbehochwasser in Dresden hatte einer unserer Nachbarn sich auch zuerst gefreut, dass sein Keller (im Neubau zum Wohnbereich ausgebaut) komplett trocken geblieben ist.
    Als es die ersten Risse im Putz/Mauerwerk gab, hat einer der anwesenden Hilfskräfte zu sofortigung Flutung des Kellers geraten. Das war gerade noch rechtzeitig, denn im Nachhinein hat ein Statiker festgestellt, dass die Bodenwanne so dicht war, dass das gesamte Haus angefangen hat aufzuschwimmen.
    Das Gleiche wäre auch fast mit einer der Elbbrücken passiert, dort hat man dann mehrere schwere Dieselloks aufgefahren.
    Für mich gilt daher: lieber einen nassen Keller als ein instabiles/eingestürztes Haus