Biwak Alternative für 2 Personen

  • Für einen Campingurlaub braucht man auch nicht zwingend ein high end Zelt. Wenn es der Sturm doch mal zerlegt hockt man sich halt ins Auto oder in die Sanitäranlagen.


    Man muss keineswegs teuer kaufen, umgekehrt gilt aber auch, dass es nicht unbedingt einen Grund gibt, warum man billig kaufen soll, sofern man das Geld ausgeben kann und mag.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;317635

    Man muss keineswegs teuer kaufen, umgekehrt gilt aber auch, dass es nicht unbedingt einen Grund gibt, warum man billig kaufen soll, sofern man das Geld ausgeben kann und mag.


    Da stimme ich Dir vollkommen zu!
    Das gilt eigentlich für alle Anschaffungen im Leben. Zu Internetzeiten, reichen mitunter 5 Minuten Recherche um 100 Nüsse zu sparen...

  • [MENTION=11436]lederstrumpf[/MENTION]


    Das braune Tipi das ich besitze ist ein gemütliches Sommerzelt für zwei Personen im Urlaub, oder eine Übernachtungsmöglichkeit für maximal 4 Leute mit Gepäck. An der Mittelstange kann man einigermaßen stehen. Der Stoff ist wasserdicht von außen und von innen. Bis jetzt habe ich das Ding mit Heizung nur im Winter verwendet und es gab stehts fließend Wasser am Stoff innen, der auf dem Boden für schöne Pfützen sorgte. Die Belüftung ist also zumindestens für die kalte Jahreszeit mangelhaft.


    Das Material ist relativ dünn und bekommt durch Funkenflug schnell Brandlöcher. Die Verarbeitung ist für diese Preisklasse ok, die Reißverschlüsse könnten allerdings hochwertiger sein. Die Bodenwanne ist auch dicht.


    Dieses Zelt ist sehr leicht alleine aufzubauen, wie alle Tipis mit Mittelstange. Zelt ausbreiten und den Boden ringsum mit Erdnägeln befestigen. Reinkrabbeln und das Zelt mit der Stange aufstellen, das Eingangsgestänge befestigen, rauskrabbeln, Zelt schließen und abspannen - fertig zum Einzug.


    Würde ich es wieder kaufen? Jain. Wer ein preiswertes und geräumiges Urlaubsdomizil sucht ist hier genau richtig. Für den Wurst Käse Fall ist es nicht hochwertig genug, zu schwer und unhandlich.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ich bin auch schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Zelt für zwei Personen plus Gepäck. Hier finde ich die 3-Personen-Zelte am besten geeignet.


    Dabei bin ich auf die Zelte von Sugpak gestoßen: Zum einen das Snugpak Bunker 3 zum anderen auf das Snugpak Scorpion 3. Beide liegen preislich etwa bei 300 Euro.


    Gewicht ca. 3 kg, 5000 mm Wassersäule, feuerhemmend, robust, schnell aufgebaut und dezente Farbe - um mal die für mich wichtigsten Eckpunkte zu nennen.


    Das Bunker hat zwei Eingänge an gegenüberliegenden Seiten, das Scorpion hat nur einen Eingang, dafür ist dort Platz für Material im überdachten Außenbereich. Durch die Form bedingt stößt man beim Liegen im Scorpion offenbar nicht so leicht an das Außenzelt wie beim Bunker, wenn man etwas größer ist.


    Habt ihr Erfahrungen mit den Zelten von Snugpak? Irgendwie kann ich mich nicht so recht entscheiden.

    Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • Bin bestimmt nicht der ausgewiesene Zeltexperte. Aber das Bunker 3, wäre mir vom Platzangebot her zu minimalistisch. In der Praxis würde sich ein Zelt wie das Scorpion besser bewähren, alleine wegen dem Eingangsbereich, wo man bei Regen gut kochen kann.
    Außerdem kann man da z.B. Schuhe abstellen...


    Und wenn Du zu der UL-Fraktion gehörst, es ist 120g leichter als der Bunker. :winking_face:

  • Zitat von Endzeitstimmung;317707

    Also das Lidl Ding ist mit glasfiber Gestänge sicher für 87eur kein Geschenk....


    ...nee, sicher nicht. Aber weißt Du was besseres für das Geld?

  • Wie so bei den meisten Dingen im Leben gibt es auch bei den Zelten keine eierlegende Wollmilchsau mit goldenen Füllhörnern.


    Ein Zelt ist immer ein Kompromiss von Grösse, Gewicht, Komfort, Material und nicht zuletzt dem Preis. Dies wird wohl der Grund sein warum ausser mir auch noch Andere mehr als nur ein Zelt im Fundus haben.


    Für mich hoffe ich nur dass ich im BugOut das richtige Zelt einpacke. Die Wahl wiederum wird von dem Szenario und meiner Einschätzung abhängig sein. Bis dahin habe ich die Wahl zwischen:


    - Biwacksack
    - Tarps
    - 2-Mann Leichtzelt
    - Seilschaftszelt der Schweizer Armee
    - Steilwandzelt (Hauszelt)


    Wichtig für Dich ist dass Du dich im Zelt wohl fühlst.

  • ich gebe auch mal mein Senf dazu...


    für ein Fluchtrucksack ist meiner Meinung nach ein Carinthia Observer pro Person die beste (aber auch teuerste Variante).


    +flexibel bei Trennung der Gruppe
    +Regensäule von über 10000 mm
    +keine Kondens Bildung (ich schlafe immer mit komplett geschlossenen Biwak)
    +kleines Volumen daher bessere Wärme im Winter
    +kleine Aufstellfläche (wichtig in den Bergen)
    +kleines Pack mass.


    -relativ schwer 1.7 Kg
    -bei Regen ohne Tarp oder Poncho kein trockenes Einsteigen.


    was das Einsteigen anbelangt hatte ich keine Probleme (180 cm 93 Kg).
    das an und ausziehen im geschlossenen Biwak geht mit ein wenig Übung ganz gut.


    der Rucksack bleibt draussen mit Regenabdeckung, ich lege ihn auf 4 überkreuzte äste damit er nicht auf dem Boden l.iegt.
    die Stiefel kommen ganz unten links und rechts rein damit der Schlafsack unten nicht direkt den Stoff berührt.
    die Hose habe ich links von mir.
    Pullover und Jacke über den Kopf oder können direkt als Kissen dienen.
    eine Kleine Micro Torch (Marke weiss ich nicht) für Licht hängt an der Moskitonetz öse.


    previval.org/f/index.php?attachment/41368/
    previval.org/f/index.php?attachment/41370/
    previval.org/f/index.php?attachment/41369/


    Gruss
    überzeugter Observer Nutzer
    Daveticino

  • Schöne Sache, sieht gut aus (auch die Umgebung). Aber ist Dir das Tarp nicht ein wenig zu klein?
    War je nach Wetterlage stets froh, großzügige Überdeckung zu haben. Oder auch die Möglichkeit, 2-3 Seiten zu schließen.


    Ach so, den Rucksack würde ich nie "draußen" lassen. Wenns blöd läuft, hat jemand plötzlich ne schöne Ausrüstung und Du keine mehr...

  • Zitat von Daveticino;317720

    für ein Fluchtrucksack ist meiner Meinung nach ein Carinthia Observer pro Person die beste (aber auch teuerste Variante).


    -relativ schwer 1.7 Kg
    -bei Regen ohne Tarp oder Poncho kein trockenes Einsteigen.


    Für 2 Personen sind das 3,4kg. Dazu kommt noch das Gewicht für das/die Tarp.


    Das ist von Gewicht und Packmaß und Aufbauaufwand und Preis vergleichbar mit einem 2 Personen Geodäten der absoluten Spitzenklasse, womit Du eine 3 Monats Expedition in die Antarktis oder auf einen x-beliebigen 8000er machen könntest.


    Ich hab den RAB Ridge Raider. Der ist etwas kleiner und hat vermutlich einen dünneren Unterboden und nur einen Gestängebogen (darin sehe ich aber keinen Nachteil) und man kommt nur von vorne rein (das ist schon eher doof). Dafür wiegt er komplett nur ca. 970g und das Obermaterial aus 3-Lagen 40d eVENT DV mit 20.000 mm Wassersäule und einer Atmungsaktivität von 20.000 g/m² ist dem Goretex "best defense" zumindest auf dem Papier auch überlegen. Und er kostet die Hälfte.


    Ich hab den auch im BOB weil ich mir einbilde, dass die kompakte Silhouette vielleicht nützlich ist, wenn man sich verstecken muss und man das Ding eben überall ausrollen kann, aber selbst bei dem Gewicht (und dem halben Preis) komme ich ins Grübeln, ob ich das bei zwei leuten auch mitnehmen würde.
    Meine Antwort darauf ist nein, ich würde mir für zwei Leute ein Zelt mitnehmen. Im Winter was beheizbares (und damit bin ich noch unter dem Gewicht von 2x Observer) und im Somme rhalt so ein möglichst freistehendes Ultraleichtteil.


    Mir selber fehlt die Langzeiterfahrung mit meinem Bivi. Nächste WE werde palne ich das erste Mal drei Nähcte hintereiannder damit zu schlafen und so ganz "freiwillig" ist das nicht. Außerdem nehme ich noch ein Tarp mit. Mit Tarp entfällt aber vollständig das Argument mit dem besseren verstecken.


    Gibt es denn hier Leute, die Erfahrung mit einem Biwaksack über längere Zeiträume (z.B. eine Woche) im Winter bei miesem Wetter haben?


    Damit meine ich nicht irgendwo an der nächsten Ecke oder auf dem Campingplatz unter nem schönen großen Tarp liegen, sondern Tag für Tag neu aufbauen und tatsächlich getarnt damit nächtigen? Wie ist das so?


    Ich stelle mir das richtig schlimm vor. Als Soldat hinter den feindlichen Linien wo jeder Tag ohne Bauchschuss schon ein guter Tag ist, mag man da anders heran gehen, aber als Zivilist freiwillig?


    Eine Woche bei Sauwetter in einem erstklassigen Zelt ist jetzt auch kein Traumurlaub, aber mit etwas Erfahrung kann man das schon überstehen, ohne sich jeden Tag zu verfluchen.


    Was bei zwei Bivis bleibt ist der Vorteil der getrennten Verwendbarkeit. Aber für 3,4kg + x kann man auch zwei Zelte mitnehmen. Wenn man beim Bivi eh ein Tarp darüber spannt hat das Zelt in meinen Augen keine Nachteile.


    MfG


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von lederstrumpf;317721

    Schöne Sache, sieht gut aus (auch die Umgebung). Aber ist Dir das Tarp nicht ein wenig zu klein?


    Das gezeigte Tarp ist ein Poncho. Die sind alle realtiv klein. Beim Bivy ist es aj nicht schlimm, wenn der unten rum nass wird, dafür ist er ja da. Sinnvoll ist halt den Eingang zu schützen, denn sonst bringt man beim Ein- und Aussteigen bei starken Regen halt Wasser mit rein.


    Zitat


    Ach so, den Rucksack würde ich nie "draußen" lassen. Wenns blöd läuft, hat jemand plötzlich ne schöne Ausrüstung und Du keine mehr...


    Einen größeren Rucksack bekommt man im Bivy nicht gut unter. Vielleicht geht es beim Observer noch besser als bei meinem, aber vorne bekomme ich nur einen eher kleinen Rucksack sinnvoll rein und im Fußteil ist der quasi nicht mehr erreichbar. Ich bin zwar noch gelenkig genug mich im Bivi umzuziehen, wenn ich unbedint muss, aber mit den Händen zum Rucksack an den füßen komme ich nicht ran, wenn ich selber auch drin bin.


    Bivis sind stark romantisiert. Bei Scheiß Wetter sind die kein großer Spaß und wenn man bei Niederschlag ein Tarp darüber spannt ist alle "Tarnung" dahin.


    Das Bild oben ist auch bei warmen und scheinbar trockenem Wetter gemacht, da lässt sich's schon aushalten.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von lederstrumpf;317721

    Schöne Sache, sieht gut aus (auch die Umgebung). Aber ist Dir das Tarp nicht ein wenig zu klein?
    ...
    Ach so, den Rucksack würde ich nie "draußen" lassen. Wenns blöd läuft, hat jemand plötzlich ne schöne Ausrüstung und Du keine mehr...


    wenn es nicht im 45° Winkel regnet reicht es aus, mittlerweile habe ich ein 2x3 m Tarp im BOB, somit habe ich mehr Platz.


    das mit "am nächsten Morgen hat jemand eine Schöne Ausrüstung und ich keine" da gebe ich dir recht, das wäre auch ein Minuspunkt für den Biwak.


    ...an der Schönen Umgebung befand ich mich in der Region Murgsee (CH Kanton Glarus) auf ca. 1800 m/üm, 3 Stunden Fussmarsch von der nächsten Strasse und 200m vom nächsten Wanderweg weg.


    da ist das Risiko überschaubar ! :winking_face:


    falls jemand die genauen Koordinaten für eine Tour mit Übernachtung will kann sich gerne per PN bei mir melden


    previval.org/f/index.php?attachment/41371/


    previval.org/f/index.php?attachment/41373/


    previval.org/f/index.php?attachment/41372/


  • :Gut:


    Mir selbst fehlt auch die Erfahrung und eigentlich bin ich da auch gar nicht scharf drauf. Habe es mal vor einigen Jahren probiert. Fichtenschonung, am Abend Regen und Temperaturen um die 2-3°,am Morgen dann Schnee. Jedenfalls war es nicht so prickelnd, alles dabei - von nass bis klamm.
    Also länger möchte ich das nicht machen.
    Bei Soldaten kommt je nach Gelände noch dazu, das die sich einbuddeln müssen. Dann liegst Du in einem (Matsch)Loch mit Poncho oder Basha darüber...:Schlecht:


    Im Winter würde ich auch immer ein Zelt bevorzugen, auch alleine.

  • Zitat

    Ich hab den RAB Ridge Raider


    den hatte ich als erstes auf dem Schirm, er ist enger und kürzer als der Observer, und nicht freistehend, das wahren meine Gründe für den Observer.


    ja auf dem Foto wahr es schönes Wetter, aber ich wusste das es ab 24:00 schütten würde, deshalb habe ich wie du richtig bemerkt hast den kleinen 500g schweren Poncho drüber gespannt.


    Zitat

    Wenn man beim Bivi eh ein Tarp
    darüber spannt hat das Zelt in meinen Augen keine Nachteile.


    was das Tarnen anbelangt: wenn es hart auf hart kommt bin ich nicht auf der wiese am Campen wie auf meiner Tour... sondern da ist das Tarp max. 50 cm vom Boden und mit Natürlichen Materialien zusätzlich getarnt.


    Zitat


    Gibt es denn hier Leute, die Erfahrung mit einem Biwaksack über längere Zeiträume (z.B. eine Woche) im Winter bei miesem Wetter haben?


    ich noch nicht, hatte es eigentlich diesen Winter vor, aber leider muss ich in 3 Wochen unters Messer, nächsten Winter vielleicht, dann werde ich meine Erfahrungen melden.


    Zitat


    Mir selber fehlt die Langzeiterfahrung mit meinem Bivi. Nächste WE werde palne ich das erste Mal drei Nähcte hintereiannder damit zu schlafen und so ganz "freiwillig" ist das nicht


    ich bin gespannt auf deine Rückmeldung, wünsche dir 3 herholsame Nächte :Gut:

  • Zitat von Steve;317700

    , 5000 mm Wassersäule, feuerhemmend, robust, schnell aufgebaut und dezente Farbe - um mal die für mich wichtigsten Eckpunkte zu nennen.


    Die Wassersäule ist kein besonders guter Indikator. Bei PU beschichteten Zelten sind 5000mm eher untere Grenze, weil die Stoffe dann nach 5x einpacken und knicken wesentlich geringere Wassersäulen haben. Bei Silikon beschichteten Materialien reichen auch 1500mm für alles aus, WENN die beschichtung gut gemacht ist. Nach 100x benutzen ist das silikonisierte Material wesentlich dichter als das PU beschichtete. Zumindest kenne ich das so, wahrscheinlich gibt es auch variation bei den Stoffqualitäten.


    Für mich ist die Qualität der Stoffe wie folgt:


    1. Silikonisiertes Polyester (beste UV Beständigkeit, sehr langlebig, sehr reissfest, nimmt kein Wasser auf, trocknet schnell, sehr teuer)
    2. silikonisiertes Nylon (beste Verhältnis aus Gewicht und Reißfestigkeit, wird bei Nässe länger, langlebig, raschelt wneiger)
    3. PU beschichtetes Polyester (schwer, verringerte Reißfeststigkeit durch PU Beschichtung, relativ beständig, kurzlebiger, nimmt kein Wasser auf, trocknet schnell, billig)


    Außer Wertung: Cuben (Polyester/Dyneema Mix): Extrem leicht und sehr reißfest, quasi durchsichtig, nicht scheuerbeständig, Muss eher geklebt als genäht werden, ultra teuer.


    PU Nylon kenne ich nicht für Außenzelte, das würde durch UV auch sehr schnell zerstört werden


    Je dünner die Stoffe desto teurer. Das liegt tatsächlich daran, dass dünnere Stoffe teurer in der Herstellung sind (es dauert länger aus dünnem Faden einen m² Gewebe zu erzeugen) und dass die langsamer genäht werden müssen.


    Wasserdicht sind sie alle (im Neuzustand), reissfest werden sie durch Silikonbeschichtung und Ripstop, selbst feinste Stoffe reissen eher nicht, können aber ggf durchscheuern.


    ----


    schenll aufzubaue sind sie alle.


    Ob das jetzt 3 Minuten oder 4 minuten dauert halte ich nicht für sonderlich relevant. Wichtiger ist, ob man das Ding alleine aufbauen kann und auch bei Wind. Wie es bei sehr kaltem Wetter mit Handschuhen ist. Nylonzelte sind bei extremer Trockenheit (Wüste, bei uns an kalten Wintertagen) gerne mal 10% kleiner als nass, manchmal bekommt man da das Gestänge nicht mehr in die Ösen.
    Wichtig ist, ob man das Zelt bei starkem Regen so aufbauen kann, dass nicht zu viel Nässe ins Innere gelangt.
    Gut ist, wenn man das klatschnasse Zelt getrennt verstauen kann, so dass der Dreck und Schmutz am Außenzelt bleibt und sich nicht aufs Innenzelt verschmiert.


    ---


    Was heißt robust? Am Boden nimmt man idealerweise eine Unterlegplane, denn auf Dauer hält kein Leichtzeltboden alles aus. Aus Tyvek lässt sich sowas selber bauen, das hält nicht ewig aber so 20 Übernachtungen auf steinigem Untergrund sollten schon drin sein. Ansonsten immer Flickzeug für den Boden mitnehmen. Wenn man Dornen übersehen hat stecken die überall durch, wenn man nur genügend Druck ausübt. Tear Aid Typ A geht meist ganz gut für unterwegs. Vorher testen.
    Die meisten Außenstoffe reißen idR nicht, wenn dann die PU beschichteten und die Nylonstoffe nach viel UV Licht.
    Windbeständigkeit hängt von der Zeltkonstruktion, den Abspannleinen (Position an den Gestängen!) und vor allem von Gestänge ab. Outdoormagazin macht ja immer die Windmaschinentests. In quasi jedem Fall ist es immer das Gestänge das als erstes kollabiert. Die besten Gestänge macht heute DAC, gefolgt von Easton. Die neuen Koreaner mit Y(?) kenne ich noch nicht. Alles andere ist nur zweite Klasse. Glasfieber taugt nix, von Carbon sind nach einigen Experimenten sind mittlerweile fast alle wieder weg, das ist wie Cuben heute nur noch in der Ultraleichtnische, wo man eben Kompromiss bei der Stabilität und Haltbarkeit eingeht.


    DAC Gestänge gibt es mit unterschiedlichen Durchmessern. wie dramatisch nur 1mm Unterschied im Durchmesser sind zeigt die Grafik:


    previval.org/f/index.php?attachment/41374/



    Bei der Gestängekonstruktion muss man schauen, was man will.


    Tunnel haben ein sehr gutes Gewicht zu Raum Verhältnis und sind in eine Richtung sehr windstabil. Dreht der Wind hat man aber ein Problem. Auch Fallwinde von oben und Schneelast sind defeinitiv nicht die Domäne der Tunnel.


    2 Stangen Kuppelzelte sind freistehend und dafür leicht aber bestenfalfs mäßig Wind und Schneestabil.


    3 Stangen Kuppelzelte sind gut bei Schnee und gut bei Wind, vor allem ist ihnen die Windrichtung egal. Nachteil ist, dass es bei offenen Eingängen meist ins Zelt regnen kann.


    4 Stangen echte Geodäten sind sehr gut bei Schnee und sehr gut bei Wind, sie sind aber schwer, teuer und haben idR kleine Eingänge. Expeditionszelte halt.


    Alle 1 Bogen Zelte die ich kenne sind eher nicht für starke Wind- oder Schneelast gemacht, zumindest verformen sich die Zelte dann sehr stark.



    "Feuerhemmend" ist so ein Label das für bestimmte Bundesstaaten der USA notwendig ist. Ich sehe das eher als Gesundheitsrisiko an, aber man hat da kaum Auswahl. An einen Nutzen glaube ich nicht, Funken schmelzen sich überall rein und wenn Du den Benzinkocher umkippst brennt jedes Kunststoff-Zelt ab. Gefährlich ist das mMn nicht, solange man sich bewegen kann. Ich habe noch von keinem Fall gehört wo jemand in seinem Zelt verbrannt wäre. Das Problem ist halt, dass danach das Zelt weg ist, das wird Dir bei feuerhemmenden Zelten wahrscheinlich auch passieren.


    Dezente Farbe ist gut. Oliv/Dunkelgrün/braun findet man bei Außenzelten heute zum Glück noch recht oft. Die heutigen Stoffe lassen alle Licht durch, ich hab 75D lichtschluckend beschichtetes Sil-Polyester (heute viel zu dick für hochwertige Zelte) und selbst das ist nicht lichtdicht.
    Innezelte macht man heute ziviel meist gelb oder orange, das soll die Stimmung heben und das tut es auch. zu Tarnzwecken ist das halt nicht so schön, die Frage ist halt, ob das wirklich sooo relevant ist. Evtl kann man sich das Innenzelt auch färben, probiert hab ichs nicht.



    Zitat von Steve;317700

    Zum einen das Snugpak Bunker 3 zum anderen auf das Snugpak Scorpion 3. Beide liegen preislich etwa bei 300 Euro.


    Das Scorpion schaut von der Gestängekonstruktion dem Hilleberg Jannu halbwegs ähnlich (aber größer), das hatte ich am Roraima und das ist für 2 Leute schon recht knapp, aber eben was fürs Hochgebirge mit wneig Stellplatz. Könnte mir vorstellen, dass das funktioniert, aber nicht als Komfortzelt.
    Das Bunker 3 schaut mir mit dem großflächigen geneigten Seitenwänden ohne Abstützung, Abspannung und dem kleinen Engang auf den ersten Blick wie eine Fehlkonstruktion aus. Das ist doch unvermeidbar, dass da seitlich bei nur leicht schelchten Bedingen das Außenzelt am Innenzelt klebt, oder?
    Komfort und effizienz der Eingänge und Lüfter kann ich bei den wenigen Bildern nur schwer beurteilen, auf den ersten Blick gefällt es mir aber gar nicht (ich mag mich täuschen)


    Hilleberg Jannu:


    [ATTACH=CONFIG]41375[/ATTACH]



    [ATTACH=CONFIG]41377[/ATTACH]



    Zitat von Daveticino;317726

    den hatte ich als erstes auf dem Schirm, er ist enger und kürzer als der Observer, und nicht freistehend, das wahren meine Gründe für den Observer.


    Ich habe auch noch nie jemanden getroffen oder von jemanden in Deutschland gelesen, der das Ding außer mir noch hat.


    Bei normalen Wetter bleibt die Stange schon stehen, wenn man das will. Wo soll sie auch hinklappen, man spannt den Boden ja mit sich selbst darunter quasi ab und der Frontbereich ist schräg. Ein abgespanntes 1 Stangen Zelt steht ja auch.


    Beim Einstieg hat man den Vorteil, dass man die Stange einfach umklappen kann. Manchmal klappe ich auch die Stange erstmal bewusst nach hinten und schlafe mit Kopf draußen und erst wenn Mücken oder Regen kommen klappe ich die dann über mich.


    Ich empfinde das mit einer Stange tatsächlich nicht als Nachteil sondern eher als Vorteil.


    Nachteil ist aber, dass man die Stange kaum rein bekommt wenn das Nylon mal ausgetrocknet ist. (ich bin ernsthaft am überlegen, da bei einem Segment 1cm abzusägen) und der Eingang nur von vorne ist bei miesem Wetter und schlammigem Boden einfach nur Mist, da gibt es nix zu beschönigen. Man muss ja mit den Füßen zuerst rein, muss sich dann aber mit Händen und Arsch erstmal außerhalb des Bivis abstützen und wenn es dabei von oben schüttet ist das alles ein einziges Elend.


    Größe passt schon. Ich kommen mit meinen 182cm und ca. 80kg mit 6,5cm Neoair und Daunenschlafsack unter, ein bisschen Kleidung, Kleinkram und die Schuhe passen auch noch rein, ein großer Rucksack aber nicht. Dann ist er natürlich voll, aber das ist ja auch das Konzept eines Biwaksacks, dass man den weitgehend ausfüllt. Auf dem Bauch oder der Seiten liegen geht, lesen geht, beobachten geht, essen geht und kochen (im Sinne von Wasser erhitzen) könnte man ggf mit den Händen draußen. Umziehen geht etwas mühsam, je nach Gelenkigkeit.
    Ach ja, die großen Neoair mit 193cmx63cm (offiziell) passen nicht sonderlich gut, da spannt es dann im Fußbereich. Entweder schnürt man die unten etwas zusammen oder man nimmt eine sich verengende wie z.B. die x-therm in large, die passt gut. (oder halt ne normal große, die finde ich aber für mich zu schmal, im Winter liegen meine Arme da dann auf dem Schnee und nicht auf der Matte)


    Die Größe beim Observer macht vermutlich Sinn, weil der ja jedem Soldaten passen muss, auch denen mit 2m und 150kg Gewicht. Werden die Dinger eiegntlich tatsächlich in der Truppe verwendet und wenn ja in welchen Einheiten?


    MfG


    PS: Was mir so am rande aufgefallen ist: Ich hatte zum Snugpack Scorpion auf Google nach Bildern gesucht, weil man beim Hersteller vieles nicht sieht.


    Wenn man sich dann die Bilde anschaut die Google so ausspuckt fragt man sich schon, wie diese "taktischen", übercoolen "Militärzelte" eigentlich so eingesetzt werden. Überwiegend im Sommer im Garten bei Sonnenschein :)


    Dann schaue man sich z.B. mal die Bilder an die beim Hilleberg Jannu (als Beispiel) bei Google so kommen.

  • Zitat von Cephalotus;317727


    Die Größe beim Observer macht vermutlich Sinn, weil der ja jedem Soldaten passen muss, auch denen mit 2m und 150kg Gewicht. Werden die Dinger eiegntlich tatsächlich in der Truppe verwendet und wenn ja in welchen Einheiten?


    MfG


    Schau mal was ich gefunden hab,
    https://m.ebay.at/itm?itemId=3…av=SEARCH&nid=33187322269
    der wurde leider schon verkauft,
    Ist leicht grösser als die kommerzielle Version und hat eine Nato Nr. Also muss es Spez. Tuppen geben die den haben.


    Der flecktarn scheimt Britisch, aber es ist auf Holländisch oder so angeschrieben.

  • Zitat von Cephalotus;317727

    Wenn man sich dann die Bilde anschaut die Google so ausspuckt fragt man sich schon, wie diese "taktischen", übercoolen "Militärzelte" eigentlich so eingesetzt werden. Überwiegend im Sommer im Garten bei Sonnenschein :)


    Dann schaue man sich z.B. mal die Bilder an die beim Hilleberg Jannu (als Beispiel) bei Google so kommen.


    Naja, Bilder auf Google wären für mich kein Indikator für die Qualität eines Zeltes. Sehe das Scorpion auch nicht unbedingt als Militärzelt für den Garten. Denke mit einem Hilleberg kann man es nicht vergleichen, das kostet mindestens das dreifache und spielt in einer ganz anderen Liga...

  • Zitat von lederstrumpf;317730

    Naja, Bilder auf Google wären für mich kein Indikator für die Qualität eines Zeltes...


    Aber möglicherweise ein Indikator dafür, wie die Besitzer es verwenden (und wie nicht)?


    Das sind ja die, die die Erfahrungsberichte und Reviews schreiben, oft nachdem sie das Ding das erste Mal kurz im Garten aufgebaut haben (gilt für andere Ausrüstung analog)


    Auf Youtube findet man auch ein paar Videos dazu. Ich rate dazu sich die anzuschauen, wenn man ein Zelt kaufen möchte. So bekommt man einen besseren Eindruck vom Schnitt des Zeltes, den Lüftern, dem Eingang und den (beim Bunker 3 nicht vorhandenen) Apsiden und wie man es aufbaut, denn beim Hersteller finden sich kaum Bilder. Der z.B. hatte das Scorpion 2 auch mal für eine Nacht bei Schneefall draußen und da sieht man sehr gut, wie sich der Schnee auf dem Zelt sammelt, weil die außen liegenden Gestängestangen das Abrutschen verhindern:
    https://www.youtube.com/watch?v=JQTBiH3jHK0 So ab ca. 7:00 Minuten


    Das sind halt so Sachen die wichtig sind, wenn man das Zelt tatsächlich auch mal unter schwierigen Bedingungen verwenden möchte. Wenn nicht, dann sind solche Dinge natürlich auch nicht so wichtig.


    Ich will das Snugpack übrigens nicht schlecht reden, wie andere 300 Euro Zelte auch hat es Vor- und Nachteile. Was man dann haben will und wo man Kompromisse eingeht sollte halt zum Zelt passen.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ....volle Zustimmung cephalotus!
    Viel schwerer und teurer als mit hooped bivis kann man es kaum bekommen...
    Wenn ich schon mit Biwaksack los will kommt wie ich schon schrieb höchstens der britische ohne alles in Frage... Aber selbst der ist mit tarp schon fast beim gewicht einen Personen Leichtzeltes...


    Zu dem Aldi oder Lidl zelt... Kauft doch einfach nen gebrauchtes Jack woWolfsk gossamer, die gibt's auch in grün, und für unter 80eur.... Wobei mich auch da stört das man nicht Mal sitzen kann..

  • Interessant,
    mein Ansatz ist:


    Kleines Packmass
    Unter 2 Kilo
    Absolut Lichtdicht
    schwarzes InnenzelT
    2 Zugänge
    alugwstänge
    Dunkle Farbe
    Alleinstehend
    Beheizbar
    Option nasse Jacke etc. Aufhängen zu können.


    Das habe ich nun alles soweit fertig. Was bis jetzt noch nicht klappt, ist die Verwischung des Wärmebildes.
    Ich bekomme das zwar hin, aber das läuft dann der Tarnung gegen konventionelle Nachtsicht zuwider.


    Am Wochenende bin ich damit unterwegs, kann dann bebildert berichten.
    Biwak Sack geht für meine Ansätze garnicht.


    Tid


    PS: was bei den Bivis ala Observer etc. vom Prepper gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass hinter dem Soldaten ein riesiges logistisches System steht. Bringt der also vielleicht mal ein paar Tage im Bivy zu, so wartet dann danach eine komplette Infrastruktur auf ihn. Beim Prepper ist das nicht der Fall. Er muss seine Rückfallebene quasi dabei haben.


    Zum Gossamer: es ist so ziemlich das schlechteste 1MAnn Zelt das ich kenne.