Taunus-Winterbiwak 2017

  • Nach langer, langer Zeit (ich muss dringend mal einer meine Work-Life-Balance arbeiten) komme ich endlich mal wieder in den Genuss eines Wochenendes draußen. Im Winter. Mit ein paar coolen Jungs. Keine Mädels! Was gibt's Schöneres?


    Alles fängt an mit einem Rucksack. Zwar ist keine Strecke geplant, aber ich möchte nicht (wie so oft) mit All In vorfahren, sondern mich dieses Mal auf ein Mindestmaß einschränken. Was auch den Vorteil hat, dass man dann weniger Ausrüstung reinigen muss. Letztes Jahr war es ja eine unglaubliche Schlammschlacht.


    Los geht's mit Rucksack (Eberlestock F1 Mainframe, eine ziemlich geniale Lastenkraxe über die ich auch noch einen Review machen muss), sowie einem wasserdichten Packsack von Ortlieb der 110 Liter fasst:




    Wir werden wie jeden Januar im Wispertal residieren. Es ist ein kleines enges Tal im Taunus, das im Winter keine Sonne sieht. Entsprechend ist es dort immer sehr viel kälter (ca. 5°C weniger) als drum herum. Meine Winterausrüstung für dieses Jahr sieht folgendermaßen aus:


    • MSR Freelite 1 (1,5 Kg)
    • Carinthia Defense 6 (2,6 Kg)
    • Therm-a-Rest XTherm (0,4 Kg und einen R-Wert von 5.6!!)
    • Cocoon Kissen (0,15Kg)
    • Groundsheet (Gewebeplane)
    • Sitzkissen (Teil einer Turnmatte mit Gewebeband wasserdicht gemacht)



    Das MSR deswegen, weil kein Niederschlag erwartet wird. Sollte sich die Vorhersage noch ändern, packe ich ein anderes Zelt ein.



    Ich bin Benziner, also die Coleman Compact (Licht und Zeltheizung in einem) sowie den Kocher (Primus Onmifuel) auf Funktion getestet. Wie man sehen kann, sieht man beim Kocher nix. Wie immer ist das "Pumpleder", das in Wirklichkeit ein blödes Gummiteil ist, mal wieder mittels Waschbenzin in seine Einzelteile aufgelöst.




    Dumm daran ist, dass ich aktuell keinen Ersatz mehr dafür habe. Wer hier weiß, wo ich dieses blöde Teil her bekomme, möge sich bei mir melden. Klar kann man sich das Reparatur-Kit für 20 Euro kaufen. Aber erstens brauche ich das nicht und zweitens ist da das Gummiteil drin das ich genau nicht will. Also: Brenner bleibt daheim, Gaskocher kommt mit.


    Mit dabei also:

    • Coleman Compact
    • Gaskocher (ist eh nur für Kaffee, gekocht wird ja auf dem Feuer)
    • zwei Zippo Handwärmer + Benzin (zum wärmen des Schlafsacks falls nötig)
    • eine Kaffeetasse (Titan)
    • Teller, Besteck




    Und dann noch ein paar wichtige Dinge wie mein Survival-Kit inkl. IFAIK, Wasseraufbereitung (die aber nur der Form halber dabei ist) sowie ein erweitertes Hygiene-Kit mit Seife, etc. Und ein Akkupack für das Händi sowie ein bisschen Krims Krams:




    Werkzeug wird nicht viel dabei sein. Eines der hier gezeigten Messer (wahrscheinlich das Mora HD), sowie meine geliebte Bahco Laplander:




    Kann ja sein, dass mal irgendwas passiert und man sich umkleiden muss. Meine Ersatzkleidung bestehend aus einem Paar Wollsocken Falke TK4:



    Wir wollen es schließlich nicht übertreiben.



    Dann natürlich noch ein wenig Krempel. Hier stellvertretend mal eine Stirnlampe, Sonnenbrille (es hat Schnee, also braucht man die) und einen EBook-Reader:




    Last but not least für die Kommunikation in Lager und Umgebung eine 2m/70cm Funke von Baofeng. Zusätzlich noch einen GFK-Mast sowie eine 2m/70cm Antenne von lambda-halbe:



    Wa auf dem Foto fehlt ist 30 Meter Paracord und drei Heringe aus Alu. Der Mast muss ja irgendwie stehen.



    Also alles geschwind eingepackt. Was mehr oder weniger schnell geht, da man ja alles nur in den Sack werfen muss. Kleinteile kommen nochmal in einen leichten Extrasack, damit sie nicht rumfliegen:




    Und das Gewicht: geschätzt habe ich ca. 15 Kg. Aber es sind lediglich:




    Es ist nicht alles drin. Es fehlen noch ein Liter Waschbenzin sowie ein wenig Krimskrams. Damit lande ich dann bei 15 Kg, ohne Wasser und Nahrung.


    Damit bin ich echt zufrieden, und ich habe sogar noch Potential Gewicht einzusparen. Das hier ist nämlich die Luxusausführung.


    Das Zelt wie auch der Schlafsack sind neu, ich habe also noch keine Erfahrung damit sammeln können. Deswegen habe ich im Auto noch einen Backup von dem ich weiß, dass er auch bei -15°C noch funktioniert.


    Und weiter geht's, wenn ich dann am Montag wieder da bin. Bis dahin haltet die Ohren steif und bleibt alle sauber.




    Edit:


    Auch noch dabei meine UL Fotoausrüstung:



    Ganz vergessen...

    I feel a disturbance in the force...

  • Wow ! Da kann ich nur viel Spass wünschen bei Eurem "Männertag" :devil:


    Hoffentlich hält Dein neuer Schlafsack das was er verspricht !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Cooler Ansatz mit deinem Rucksack. Kommt mir irgendwie bekannt vor :winking_face:
    Übrigens viel Spass mit der lambdahalbe Antenne. Kleiner Tipp versiegelt die BNC Buchse. Spätestens nach ner Nacht mit ordentlich Tau hast du sonst nen Kurzschluss. Ist mir bei einer der letzten Notfunkübungen passiert. Viel Tau über Nacht und morgens war der Udo in 35km Entfernung nicht mehr zu hören. Mittlerweile hab ich großzügig abgedichtet.
    Viel Spaß auf der Tour und schreib nen Bericht drüber.


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  • Zurück aus dem kalten Wispertal hier nun ein kurzer Bericht. Hinweis: Hier werden Fotos diverser Teilnehmer gezeigt. Ich weise jetzt nicht extra darauf hin.


    Die Ausgangssituation:




    Hier der Taunus im Winter. Tagsüber ca. -5°C und nachts bis zu -15°C.


    Im Wispertal scheint im Winter kaum die Sonne, da es geographisch Ost/West ausgerichtet ist. Auch wenn hier schon länger kein Niederschlag runterging, lagen doch ca. 25 cm harschiger und teilweise sehr kompakter Schnee.




    Ich hatte etwas Holz am Haken:



    Sehr cool, wie der Subi den Anhänger mit 2 Schüttmeter Esche und Eiche durch den Schnee gezerrt hatte. Als wäre nix...



    Als erstes wurden die Lager bereit gemacht. Zusätzlich zu den persönlichen Gemächern hatten wir dieses Mal eine kleine Burg aus Pavillons aufgebaut:




    Gedacht als Rückzugsort bei extremen Dreckswetter oder auch einfach nur als warmer Arbeitsraum. Links die Feuerstelle und rechts der Anhänger war unser "Kühlhaus" :grosses Lachen: Dazu später etwas mehr.



    Aus der Nähe sah das dann so aus:




    Arbeitsfläche und hinten kann man noch ein Ofenrohr erkennen an dem auch ein Ofen Marke Eigenbau hing.




    Ausrüstungsecke:



    In der Ecke hinten links hatte dann unser Kollege Sam de Illian sein Zelt noch aufgebaut.



    Und, um die Soft-Dinks for dem Einfrieren zu schützen:




    Die Unterkünfte selbst (alle zeige ich jetzt nicht):



    Meine Residenz am vereisten aber nichts desto trotz sehr idyllischen Bachlauf. Sehr schön auch das Geplätscher beim Einschlafen.




    Kappas Hotel.




    Und Legends Luxus-Bivy. Wie man sehen kann, hatte er den Schnee sehr ordentlich zur Seite geräumt.



    Das Hauptproblem bei den Temperaturen ist natürlich die Elektronik und insbesondere die Akkus. Und für alles was flüssig ist und nicht mindestens 40% Alkohol enthält. (Was allerdings nicht so häufig vor kam)


    Dafür hatten wir unser "Kühlhaus", in dem wir die Temperatur mittels Petroleumofen auf knapp über 0°C hielten:




    Das hat uns in den drei Tagen 6 Liter Petroleum gekostet. Aber es funktionierte echt gut. Wer unachtsam war und seine Flüssigkeiten einfach irgendwo liegen ließ wurde dann relativ für seine Leichtsinnigkeit bestraft.


    Weiter geht's dann im nächsten Teil, wahrscheinlich aber erst morgen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Danke, aber das war keine Qual für mich ehrlich gesagt. Ich penne sehr gern im Bivy und der Defense4 von Carinthia war bei -15°C nachts für mich auch noch okay, wenn er sich da auch langsam der Grenze der Gemütlichkeit näherte. :winking_face:
    Ist bei dem Modell auch angegebene Komfort Temperatur (-15°) und nur in langer Merino Unterwäsche ging es. Bei noch niedrigeren Temperaturen hätte ich aber den Tropen da zusätzlich eingezogen. Drunter lag außen eine Trail Pro und innen die Z-Lite von Thermarest. Ganz unten eine diesmal nicht umgeschlagene :ehm: Elefantenhaut der BW.


    Legend, sagt Danke wie jedes Jahr für den tollen Bericht und deine Arbeit, lord :Gut:

  • Sehr schöner Bericht und eine klasse Unternehmung! :Gut: Meine BEVA hat mir sofort mit Tod und Verdammnis gedroht, als ich Ihr Deinen Bericht gezeigt habe mit den Worten "das wäre doch auch mal cool, oder?" :anxious_face_with_sweat:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Guten Morgen und weiter geht's.



    Hier kann man ganz gut erkennen, dass die Sonne auch mittags nicht über den Berg kommt. Nur die Baumwipfel werden etwas angestrahlt. Nicht ohne Grund haben sich hier nur wenige Menschen angesiedelt.




    Ein wenig Equipment wurde natürlich auch getestet. Wir hatten zwei Selbstbauöfen dabei. Beide aus alten 11 Kg Gasflaschen:



    Dieser hier qualmte eigentlich aus allen Löchern, nur nicht aus dem Ofenrohr. :grosses Lachen: Da muss der Erbauer nochmal ran. Aber ansonsten ein sehr schönes Stück und vor allem: komplett selbst gebaut.



    Sam de Illian hatte als Kochstelle seinen Holzofen dabei:



    Das funktionierte wirklich sehr gut und vor allem ökonomisch.



    Carsten hatte sich extra einen sehr leichten Hobo zugelegt. Die Brennkammer ist wirklich groß und er zieht auch gut. Bei einem Gewicht von lediglich 239 Gramm ist er erstaunlich belastbar. Carsten hatte eine Schüssel mit 3 Liter Wasser drauf gestellt.



    Der Picogrill ist leicht und leistungsfähig würde ich sagen. Ich mag meine Bushbox, aber die wiegt mehr als drei Mal so viel.



    Ich selbst hatte mein neues UL-Zelt Freelite 1 von MSR dabei und war mehr als zufrieden damit. Wenn man mal Gewicht und Leistung in Relation stellt, ist das für mich genau das richtige. Nicht wirklich ein Vier-Jahreszeiten-Zelt aber im Notfall auch im Winter zu gebrauchen. Geheizt habe ich mit meiner Coleman Compact. Das das Zelt ziemlich gut belüftet ist, war das jetzt nicht so supereffektiv. Aber es hatte ausgereicht, um von -15°C so an die 0°C zu kommen. Das reicht dann ja zum Aufstehen.




    Da ja nun mein Pumpleder des Primus hinüber war, musste ich auf Gas ausweichen. Und klar: da ging gar nichts. Aber mittels der Coleman konnte ich das Gas dann soweit erwärmen, dass es am Siedepunkt war und konnte dann auch meinen Kaffee kochen. Ein absolutes Muss für mich direkt nach dem Wachwerden.




    Als weiteres neues Ausrüstungsteil hatte ich meinen Defense 6 von Carinthia dabei. Leider ohne Foto. Ist aber ja auch nur ein olivfarbener Schlafsack. Der eine oder andere war nachts zumindest mal an der Grenze. Aber ich habe die Nächte geschlafen wie ein Baby. Und das OHNE den Schlafsack zu schließen. Das wäre nämlich viel zu warm gewesen. Wobei ich sagen muss, dass ich im Fußsack einen Taschenofen liegen hatte, der mir das ebenfalls dort liegende Wasser sowie die Akkus auf Temperatur hält. Bedeutet: ich habe mich lediglich damit zugedeckt wie mit einer normalen Bettdecke.


    Interessant dabei war, dass es nirgendwo eine Kältebrücke gab. Natürlich musste ich mir den Schlafsack über den Kopf ziehen, aber bei der Länge (220 cm) war das auch kein Problem.



    Was sich bei mir nicht so gut bewährt hat ist das Mora HD. An sich hat es eine echt stabile Klinge. Aber was die Schneide echt stark mitgenommen hatte, war im gefrorenen Boden die Zeltheringe zu befreien.



    Hat ganz schön gelitten. Der Schliff ist für derart rabiate Arbeit dann doch nicht so robust. Das hätte mit einem anderen Messer wahrscheinlich besser ausgesehen. Wahrscheinlich... Aber besser das Mora kaputt als z.B. das GEK. :grosses Lachen: Wobei ich mir sicher bin, dass das GEK außer ein paar Schrammen nichts gehabt hätte.



    Weiter geht's im nächsten Teil.

    I feel a disturbance in the force...

  • Man sollte ja zumindest alles ein Mal getestet haben. Sehe ich auch so.


    Das Highlight des Treffens war die Bergung eines Versorgungsfasses, dass wir vor zwei Jahren tief im Wald eingegraben hatten.



    War gar nicht so einfach das anhand der GPS-Koordinaten wiederzufinden. Die Umgebung hatte sich doch verändert, sodass man sich auf Landmarken nicht unbedingt verlassen kann.





    1.2.2015 wurde es von uns vergraben.



    Die meisten Dinge sahen genau so aus wie reingelegt.




    Konserven und Schnaps waren sowieso noch ok. Auch die Zigaretten konnte man noch rauchen und ließen sich mit dem beiliegenden (Biilig-) Feuerzeug auch anzünden. Die Erbswurst allerdings war das MHD überschritten. LEider auch wurde die Verpackung beim einpacken durch wahrscheinlich eine der Fischdosen penetriert.




    Wie man sehen kann, haben sich Konsistenz und Farbe an einigen Stellen verändert:



    Geschmacklich war sie auf keinen Fall mehr ok. Aber in der Not hätte ich sie wahrscheinlich noch gegessen. Die Leberwurst war noch völlig ok und wurde dann mit Hartkeks mein Frühstück.




    Auch die abgelaufenen Snickers waren noch in Ordnung, wenn auch geschmacklich verändert.




    Ansonsten hatte die Notfallsäge etwas Rost angesetzt:




    Sehr gut funktioniert haben die mittels Wasser aktivierbaren Batterien funktioniert:




    Wie man sehen kann: Die LED leuchtet! :Gut:


    Weiter geht's im nächsten Teil.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Sam Hawkins;298890

    Respekt für das heimelige Lager, besonders an die Jungs die sich mit dem Bivy gequält haben:Gut:


    Der Vorteil ist, dass man keine Zeltnägel in den harten Boden treiben muss, nachts nicht so leicht von der Isomatte rollt und vor allem, dass weniger Luft erwärmt werden muss.

  • Zum Abschluss noch ein paar Impressionen...


    Selbst dem Thermometer war zu kalt:




    Aber der Tasse war warm:




    DrRalle mit komischen Zuckungen. Wahrscheinlich kältebedingt. Vielleicht war er aber auch nur etwas nervös weil Wildclaw neben ihm saß...




    Mein Zelt mit mir drin und Lampe an:




    Die Kälte hat auch immer wieder für ganz besondere Stillleben gesorgt. Hier Schöpfkelle an Hummersuppe mit Anmachholz. Oder: Wenn man abends keine Lust mehr hat seinen Krempel sauber zu machen weil einem die Finger dabei abfrieren:




    Sehr lecker unser Pfundstopf. Ein Pfund von allem. Egal was aber Hauptsache Fleisch:




    Und natürlich noch ein Gruppenfoto:



    Von links nach rechts: DrRalle, Carsten, Kappa3, Wildclaw, Sam de Illian, Legend, ein Nichtfori sowie kniend meine Wenigkeit.


    Es war mal wieder richtig richtig gut und ich möchte mich bei allen herzlich für dieses Wochenende bedanken. Nächstes Jahr hoffe ich auf ein neues Treffen, und sollte die Welt bis dahin nicht untergegangen sein, werden wir wie immer dann wieder um dieses Feuer herum sitzen:


    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat

    Es war mal wieder richtig richtig gut und ich möchte mich bei allen herzlich für dieses Wochenende bedanken. Nächstes Jahr hoffe ich auf ein neues Treffen, und sollte die Welt bis dahin nicht untergegangen sein, werden wir wie immer dann wieder um dieses Feuer herum sitzen:


    Seh ich ganz genauso! Ich hoffe du hast daheim dann das Feuer ordentlich im Keller verstaut, damit du es nächstes Jahr beim Packen schnell wieder findest! :grinning_squinting_face:


    Auch von mir nochmal einen herzlichen Dank an alle die dabei waren und natürlich an Seine Lordschaft für den Bericht! Mit euch ja sowieso jederzeit und in jeder Klimazone :)


    So long,
    Sam

  • Danke für die Bilder für den Bericht. Sieht schön aus. Das hat bestimmt Spaß gemacht. :)


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Hier noch kurz mein Fazit. Was war gut, was war nicht so gut?


    Während wir letztes Jahr mit ätzendem Dauerregen und Wind um die 0°C zu kämpfen hatten, war dieses Mal die Kälte die Herausforderung. Tagsüber ging das alles noch mit moderaten -5°C. Aber sobald die Sonne weg war ging es dann auch schnell unter die -10°C.


    Bewährt hat sich auf jeden Fall der Defense 6. Hier noch mein Dank an Sam Hawkins, der die Beschaffung kurzfristig möglich gemacht hatte. Da war noch Luft nach unten. Und ich bin jemand, der mangels Polster relativ schnell friert. Preis, Gewicht und Leistung passen da perfekt für mich. Bis -20°C wird er gut sein, ohne dass ich noch irgendwelche anderen Maßnahmen ergreifen müsste.


    Das neue Zelt von MSR hatte für mich den riesigen Vorteil, dass es sehr leicht ist und auch schnell auf- und wieder abgebaut werden kann. Natürlich ist es nicht superrobust und man muss etwas vorsichtig damit sein. Aber es ist ok. Man kann halt nicht alles haben. Man kann darin sitzen und mit ein paar Verrenkungen sich auch an- und auskleiden. In Kombination mit der Therm-a-Rest für mich absolut perfekt. Zählt man das mal zusammen:


    2600 gr Defense 6
    1500 gr MSR Frelite 1
    400 gr Therm-a-Rest XTherm


    komme ich auf schlappe 4500 gr und bin damit sicher bis schätzungsweise -20°C. Damit bin ich echt glücklich.


    Auch absolut bewährt hat sich mein mittlerweile nicht mehr ganz so neues Auto, ein Subaru Outback.



    Fast schon langweilig damit durch den Schnee zu heizen. :grosses Lachen: Aber auch an vereisten Steigungen war es mit (allerdings leerem) Anhänger kein Problem weiter zu kommen. Auch wenn ich modernen Autos sehr kritisch gegenüberstehe was die Haltbarkeit angeht: der Antriebsstrang ist der Knaller. Andere haben es mit Frontantrieb ebenfalls mal auf der Wiese versucht. War sehr lustig anzuschaun.


    Geht man davon aus, dass wir wirklich mal in einer K-Situation stecken, ist aber die Kälte ein echter Faktor. Die Temperaturen lassen den Körper auf Hochtouren arbeiten um ausreichend Wärme zu produzieren. Ich habe es daran gemerkt, dass ich abends dann auch echt müde war und geschlafen habe wie ein Baby.


    Unabdingbar wäre in einer Lagersituation ein warmer Ort. Erste Ansätze mit der Pavillon-Burg waren da, aber wir haben den Raum nicht ordentlich heizen können. Und das ist bei jeder Art von etwas feineren Arbeiten (wie z.B. kochen) wichtig, da einem sonst sehr schnell die Finger ab frieren und sobald man sich nicht mehr bewegt, der ganze Körper schnell auskühlt.


    Für mich ist -10°C eine Grenze. Bis dahin bin ich z.B. was Kleidung angeht noch im grünen Bereich. Da drunter aber bräuchte ich eigentlich am Körper sehr viel mehr Isolation. Ich dachte so an Ski-Anzüge oder ähnliches. Wobei ich eine Skihose dabei hatte.


    Was auch nervig war ist der Krempel den man am Körper haben muss da sie Kälte gar nicht vertragen:




    Bei mir hauptsächlich Akkus und Mobiltelefon. Wäre ich unterwegs gewesen, auch noch der Wasserfilter. Hier suche ich gerade eine Weste die ich als zweite Schicht tragen kann. Mit sinnvollen Taschen und vor allem sicheren Taschen. So hatte ich alles in die Taschen meiner Fleecejacke gestopft und war immer irgendwie am rumsuchen...


    Das war es von meiner Seite.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo in die Runde,


    Zitat von Sam de Illian;298967

    ... Mit euch ja sowieso jederzeit und in jeder Klimazone :)


    Sam, du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Es war -mal wieder- ein sehr schönes Wochenende mit euch!


    Die Idee / Möglichkeit den Hänger zu heizen, möchte ich an dieser Stelle nochmal ganz besonders hervorheben!! Durch diesen, nicht ganz uncleveren, Schachzug, haben wir eine Menge Zeit und Brennstoff gesparrt, der sonst mit dem auftauen von Wasser und Lebensmitteln drauf gegangen wäre (und das dann noch x 7). Es hat wirklich alles, einfach alles binnen Minuten Eis angesetzt!


    Das Toastbrot morgens ungetoastet zu essen, ist das eine, aber eine gefrorene Scheibe lutschen zu müssen, eine andere! :face_with_tongue:


    Auch wenn unser Lord den sparsammen rauskehrt, so war es - wie die Bilder sicherlich erahnen lassen - schon eine Materialschlacht "par excellence"


    Freu mich auf ein weiteres Event im nächsten Jahr...


    LG
    Carsten

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras