Eigentlich mag ich lieber Lösungen als Problemsuche.
Aber:
3/4 des Jahres kannst du nur theoretisch die Kühe draussen haben. Weil du pro Kuh ca 1 Hektar Grasland brauchst.
Macht bei 100 Kühen....
So viel Grünland haben die meisten Bauern garnicht. Viele habe nicht einmal so viel Ackerfläche.
Das Einzäunen wurde bereits genannt. Klar gibt es einige Regionen in D, dort wird noch Viehwirschaft mit Weideumtrieb gemacht. Da würde es funktionieren.
Dann stelle ich mir vor, wie 20 "Stadtmenschen", die von Tieren keinen Plan haben, melken wollen. Der Landwirt wird sich sehr über diese Hilfe freuen.
Oder von Hand misten. Wisst ihr eigentlich wieviel 100 Kühe am Tag scheissen? Und wie schwer das ist, wenn man nicht gewohnt ist zu schaufeln?
Oder 100Liter Wasser pro Kuh und Tag mit Eimern vom nächsten Fluss heranschaffen....?
Ich denke Asdrubal und Frieder haben die Richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Die Landwirte greifen auf ihr bestehendes Netzwerk zurück.
Das Wichtigste für uns sind Kontakte, Kontakte, Kontakte.
Robinsons Ansatz ist daher schon nicht verkehrt. Interessiert euch schon jetzt für die Arbeit des örtlichen Gewerbes.
Engagiert euch in eurer Gemeinde, unterstützt Direktvermarkter, vernetzt euch. Nicht nur mit Gleichgesinnten.
Nachtrag
Bei uns gibt es beispielsweise einen Milchviehbetrieb, mit 80 laktierenden Kühen, der von Alten ohne Kinder bewirtschaftet wird.
Das ist unendlich viel Arbeit. Die wären um kleine, aber unbezahlte Hilfe dankbar (der Hof wirft fast nichts mehr ab, sie arbeiten nur noch auf die Rente zu).
Manchmal kommen so junge Kerle (14-15 Jahre alt) die denken, sie bieten ihre Hilfe an und dürfen den ganzen Tag Traktor fahren - iss nich'.
Viel zu gefährlich. Die anderen Arbeiten, wie Kälber tränken, das Melkzeug putzen, den Hof kehren, Maschinen putzen und schmieren.ist den Jungs viel zu uncool.
Dabei sind solche Arbeiten ein Einstieg. Wer sich da bewärt darf vielleicht nach ein paar Monaten auch den Traktor fahren.
Das gleiche bei unserem Gemüsebauern, viel unattraktive Arbeit:
zum Beispiel beim Setzen helfen, auch wenn es kalt oder regnerisch ist, das Gemüse verkaufsfertig putzen, auch wenn die Hände vom kalten Wasser aufspringen, etc.
Und das alles sehr früh am Morgen, auch samstags und sonntags, oder unter brennender Sonne.
Wer sich da als verlässliche Hilfskraft erweist, der hat einen Stein im Brett.
Erwartet nicht gleich Begeisterung, denn es steht die Frage der Entlohnung und der Versicherunq im Raum; Da solltet ihr euch vorher über die Rechtslage schlau machen, ob man solch eine Mithilfe unter Nachbarschaftshilfe oder Praktikum melden kann.