IFAK (individual first aid kit) für besondere Lagen

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  • Angeregt durch die Diskussion im Thread Adi's kleine Testtour möchte ich das Thema IFAK noch mal aufgreifen und kopiere hierzu mal einen[URL="http://www.human-survival-project.de/forum/index.php/topic,8985.0.html"] Beitrag den ich im HSP-Forum[/URL] geschrieben habe hier rein.


    Zuerst kurz eine Definition meines IFAK hierbei soll es sich um ein Erste-Hilfe-Set handeln für besondere Lagen und kein Set welches alles abdecken soll auf Touren am Sicheren Ort usw. Dafür gibt es dann noch mal ein separates Kit für alle üblichen Wehwehchen + Reiseapotheke.


    Für das IFAK wurde folgende Zusammenstellung vorgenommen:


    1x Kerlix Gauze Roll 11,25cm x 4,5m oder ein vergleichbares Gebinde komprimierter Gauze
    1x CAT Tourniquet
    1x Wasserfester Folienstift (schwarz oder blau), M
    1x Israeli Bandage oder OLAES Bandage 6"
    10 Tabletten Ciprofloxacin 250 mg / 500 mg
    10 Schmerzmittel
    1x SAM ChestSeal oder CELOX Fox Chest Seal oder HALO Chest Seal (Pkg á 2 Stück)
    1x Needle for Decompression
    1x 1x Güdel-Tubus, Größe 4 oder Wendl-Tubus mit beweglicher Scheibe, Größe CH 28
    1x Beatmungstuch
    1x QuickClot Gauze Z-gefaltet oder Celox Gauze Z-gefaltet
    1x Rettungsschere
    1x Rettungsdecke
    1x Pflasterband
    2x Paar Nitril-Handschuhe (blau oder weiß, schwarz ist nicht zwingend zu empfehlen)
    1x Brandwundenverbandpäckchen




    Damit lässt sich eine klassische blutende (Riss-, offener Bruch-, Schuss-) Verletzung + eine Thoraxverletzung + eine offene Bauchverletzung inkl. Atemwegsstabilisierung versorgen. (Wenn man es kann oder jemand aus dem Umfeld)


    Als Ergänzung für normale Sachen habe ich dann noch folgendes dabei.


    2x Verbandspäckchen
    2x Wundkompressen
    5x Pflasterstreifen 10 cm
    3x Silikonpflaster
    1x Rolle Leukosilk
    1x Octenisept
    5x Kanüle
    1x Pinzette flach
    1x Rettungsdecke
    4x Traubenzucker
    6x Decortin
    8x IBU 400
    2x Paar Handschuhe


    Verpackt ist alles in einer kleinen Tasmanien Tiger Pouch 1


    Insgesamt ist es natürlich essentiell mit den Dingen umgehen zu können!


    Gruß KUPFERSALZ

  • Ziemlich umfangreich! Fehlt nur noch i.V. und i.O sowie Bergetuch, dann ist der Satz identisch mit erweiterten milit. Sätzen für das Ausland.


    Den Wendl 28 würde ich durch 26 ersetzen, geht leichter rein und reicht auch.
    Celox empfehle ich eher wie Quick clot, es funktioniert auch bei unterkuehlten Patienten wie auch bei "Blutverduennern".


    Tsrohinasl

  • Und vielleicht noch ne Absauge und für die von Dir beschriebene Bauchverletzung, eignet sich vermutlich der Israeliverband 8"/12" etwas besser.


    lg A06815

    LIFE BEGINS AT THE END OF YOUR COMFORT ZONE (von Tom Tailor 1962)

  • Je nach erwartetem Ausbildungsstand würde ich noch ein Skalpell für die Koniotomie oder eine Mini-Thorakotomie einpacken. Für die Koniotomie wäre noch einen 5,5er Endotrachealtubus mit Cuff wünschenswert, der nimmt aber leider sehr viel Platz weg (wenn man ihn nicht knickt).
    Außerdem wäre mir ein Tourniquet und eine Entlastungspunktionsnadel deutlich zu wenig.
    Man hat 4 Extremitäten an die man theoretisch 8 Tourniquets dranbasteln könnte und 4 mögliche Punktionsorte für die Entlastungspunktion und dies alles bei einem Patient. :grosses Lachen:
    Klar, man kann nicht alles dabei haben! Aber mindestens zwei Thoraxpunktionsnadel und drei Tourniquets wären schon sehr anzuraten.

  • Zitat von Wolfshund;304672


    Klar, man kann nicht alles dabei haben! Aber mindestens zwei Thoraxpunktionsnadel und drei Tourniquets wären schon sehr anzuraten.


    Für WAS??? Also ganz ehrlich ich lasse mich jetzt gern vom Gegenteil überzeugen. Aber wozu braucht man 3 TQ und 2 Tx Punktionssets?


    Wenn ich selber betroffen bin, bin ich froh wenn ich es noch schaffe EIN TQ anzulegen geschweige denn sonst was zu machen.
    Wenn andere betroffen sind renne ich bei aller Nächstenliebe sicherlich nicht in eine First-Blast Umgebung um bei Second Hit mit drauf zu gehen,
    Wenn andere betroffen sind und es sich um einen normalen VU oder ähnliches handelt kommt innerhalb von 13 Min der RTW.


    Also ich sehe einfach keinen Grund warum ich mir so ein Kit zulegen sollte was so ausgestattet ist. Aber ne nette Zusammenstellung ist es, nur in meiner Risikoanalyse nicht sinnvoll. Wobei ich das Grundkit nice finde aber 3TQ sehe ich einfach wirklich nirgendwo, das hat nicht mal nen RTW dabei

  • Zitat von TheHamster;304678

    Für WAS??? Also ganz ehrlich ich lasse mich jetzt gern vom Gegenteil überzeugen. Aber wozu braucht man 3 TQ und 2 Tx Punktionssets?


    Wenn ich selber betroffen bin, bin ich froh wenn ich es noch schaffe EIN TQ anzulegen geschweige denn sonst was zu machen.
    Wenn andere betroffen sind renne ich bei aller Nächstenliebe sicherlich nicht in eine First-Blast Umgebung um bei Second Hit mit drauf zu gehen,
    Wenn andere betroffen sind und es sich um einen normalen VU oder ähnliches handelt kommt innerhalb von 13 Min der RTW.


    Also ich sehe einfach keinen Grund warum ich mir so ein Kit zulegen sollte was so ausgestattet ist. Aber ne nette Zusammenstellung ist es, nur in meiner Risikoanalyse nicht sinnvoll. Wobei ich das Grundkit nice finde aber 3TQ sehe ich einfach wirklich nirgendwo, das hat nicht mal nen RTW dabei


    Ein Tourniquet ist kein Tourniquet! Es kann versagen oder nicht effektiv sein, oder du hast Verletzungen an mehreren Extremitäten. Zwei Tourniquets sind das absoluten Minimum und so halten es auch die meisten Soldaten in Kampfeinsätzen.


    Die Thoraxdekompressionsnadel ist so oder so für die Fremdhilfe gedacht und wie du selbst auch weißt, erfordert die Entlastung eines Spannungspneumothorax häufig mehr als eine Entlastungspunktion. Zudem kann es im Rahmen einer CPR, die ja mit dem Kit scheinbar nicht ausgeschlossen wurde (Beatmungstuch) lebensrettend sein wenn man beide Seiten entlasten kann.


    Was den Platz angeht sollte beides nicht sehr ins Gewicht fallen.

  • Zitat von TheHamster;304678

    Also ich sehe einfach keinen Grund warum ich mir so ein Kit zulegen sollte was so ausgestattet ist. Aber ne nette Zusammenstellung ist es, nur in meiner Risikoanalyse nicht sinnvoll. Wobei ich das Grundkit nice finde aber 3TQ sehe ich einfach wirklich nirgendwo, das hat nicht mal nen RTW dabei


    Danke für deine Einschätzung zu der Zusammenstellung des Kits! Würde es aus deinen Augen Sinn machen neben Tilidin auch noch Metamizol mitzuführen? An Morphium kommt man ja nicht so einfach...


    Zitat von Wolfshund;304752

    Zwei Tourniquets sind das absoluten Minimum und so halten es auch die meisten Soldaten in Kampfeinsätzen.
    ...
    Was den Platz angeht sollte beides nicht sehr ins Gewicht fallen.


    Also noch ein TQ würde nicht in mein Kit passen. Irgendwann muss auch Schluss sein. Hinzu kommt das andere aus dem Umfeld ja auch TQ haben dann wird eben zusammengelegt. Ich bin ja nicht der einzige mit einem IFAK. Wenn eine zweite Nadel als Sinnvoll erachtet wird dann könnte das tatsächlich noch ergänzt werden. Muss da mal mit dem Dr. shtf. meines Vertrauens sprechen.

  • Zitat von Wolfshund;304752

    Ein Tourniquet ist kein Tourniquet! Es kann versagen oder nicht effektiv sein, oder du hast Verletzungen an mehreren Extremitäten. Zwei Tourniquets sind das absoluten Minimum und so halten es auch die meisten Soldaten in Kampfeinsätzen.


    Die Thoraxdekompressionsnadel ist so oder so für die Fremdhilfe gedacht und wie du selbst auch weißt, erfordert die Entlastung eines Spannungspneumothorax häufig mehr als eine Entlastungspunktion. Zudem kann es im Rahmen einer CPR, die ja mit dem Kit scheinbar nicht ausgeschlossen wurde (Beatmungstuch) lebensrettend sein wenn man beide Seiten entlasten kann.


    Wenn ich mal etwas ketzerisch und bewusst provokativ sein darf :winking_face: :


    Das klingt für mich doch sehr nach Heißdüse. (und das ist nicht mal böse gemeint) aber:


    Soldaten in Kampfeinsätzen haben eine ganz andere Logistik. Und glaube mir ich kann dir aus erster Hand sagen. Der gemeine Fallschirmjäger hat 1 TQ dabei. Dafür hat ja jeder aus dem Zug eins dabei.
    Zu der Blödheit nach einem first HIT jemandem direkt helfen zu rennen habe ich oben bereits was gesagt. (Second HIT Taktik)
    Zu der "normalen Anwendung" nach VU etc. ebenso.
    Tx-Punktionsnadeln, joa du hast Recht da brauchts auch mal 2-3 aber ganz ehrlich, auch hier sehe ich nur den Einsatzzweck im zivilen Leben nach Unfällen und nicht nach Anschlägen (Selbst und Fremdhilfe hatten wir ja geklärt)



    Manchmal ist weniger ebend mehr und im zivilen Umfeld mit intaktem Rettungsdienst und so weiter ist es doch so das man kaum die Zeit hat adäquat die Basismaßnahmen durchzuarbeiten. bevor Hilfe da ist. Und selbst der RD wird in den seltensten Fällen TX-Punktionen ohne NA durchführen. Die Eier muss man erst mal haben! Hast das selber schon mal gemacht?


    Wie gesagt ich will keinem zu nah treten und sicher auch nicht dir aber in dem Fall eines IFAK ist weniger aber dafür gutes Material mehr. Und was Handlungen angeht ist eine qualitativ gute und durchgehende Basis 10x effektiver als Zeit für irgendwelche hochkomplexen Maßnahmen zu verlieren die man kaum adäquat beherrscht und die dann an Basismaßnahmen fehlen. Und das was du schreibst klingt sehr nach Gear-Junkie. Mehr Materieal ist nicht der bessere Helfer sonder der, der weiß wie man improvisiert und die Basis beherrscht,. Zweites TQ kann man überigens mit Druckverband oder nem Ast und ner Mullbinde super selber machen. Ging Jahrzehnte auch ohne die industriellen TQ´s, auch wenn ich die sehr schätze


    #Bei der CPR kannman dazu gern mal die Lehraussagen der BLS/ALS Kurskonzepte anschauen.



    @ Kupfersalz:


    Metamizol als auch Tillidin sind als Tabletten mit einem Wirkeintritt von 0,5-1h denkbar ungeeignet für DIESEN (schnelle effektive Schmerzbekämpfung) Zweck ungeeignet,
    Abgesehen davon kotzt sich ein derart verletzter i.d.R. die Seele aus dem Leib oder ist bewusstlos. Auch wenn er nicht im Bauch getroffen ist.
    Goldstandart wären hier Fentanyl-Lolly´s. Das sind in Fentanyl getränkte Wattetupfer die man nur in die Backentasche legen muss und die dann den Wirkstoff passiv über die Mundschleimhaut abgeben. Schwer dran zu kommen aber wenns beim Tillidin ging warum auch nicht dabei. Alternativ würde ich auf Novalgin Tropfen zurück greifen aber deren Wirkeintritt ist ebenso abhängig von Resorbtion im Magen. Theoretisch kann man die auch in die Wnagentasche träufeln aber dazu müsste sich ein Pharmakologe äußern ob das resorbiert wird.
    Bei solchen Verletzungen ist eine Analgetikagabe ohne i.V oder i.o Zugang kaum effektiv, außer mit den Lolly´s die man auch inzwischen bei Armeen dieser Weltverwendet als Nachfolger der bekannten Morphin Autoinjektoren.

  • Du solltest dich nicht so in den Gedanken verbeißen, dass ein IFAK nur für "care under fire" gedacht ist.
    In vielen Lagen hast du eine Deckung in einem bedingt sicheren Bereich, in dem der Rettungsdienst aber nicht einfach reinmarschieren kann (beispielsweise bei einem Amoklauf ein abgeschlossenes Büro).


    Was die offizielle Ausstattung der deutschen Bundeswehr ist, ist mir herzlich egal. Viele Soldaten beschaffen sich für die Auslandseinsätze eigenes Material, weil es von offizieller Seite entweder Schrott oder zu wenig gibt. Die Bundeswehr hatte bis vor kurzem als Hauptausstattung für die Erste Hilfe noch die kleinen Ledertäschen die optisch an den Ersten Weltkrieg erinnern. Das TCCC jetzt überhaupt in den Köpfen der Verantwortlichen angekommen ist ist ein kleines Wunder!


    Die Amerikaner dagegen, die etwas mehr Erfahrung mit derartigen Problemen haben, tragen zwei Tourniquets am Mann! Genau wie viele deutsche Soldaten übrigens "privat beschafft" auch.


    Was improvisierte Tourniquets angeht habe ich hier schon mal diskutiert und deshalb antworte ich nur in Stichpunkten und einem Link: Verfügbarkeit, Geschwindigkeit, Effektivität, Stresssicherheit/Einhandbedienbarkeit.
    http://blog.tacmedsolutions.co…d-tourniquets-a-bad-idea/


    Zitat

    Also noch ein TQ würde nicht in mein Kit passen. Irgendwann muss auch Schluss sein. Hinzu kommt das andere aus dem Umfeld ja auch TQ haben dann wird eben zusammengelegt. Ich bin ja nicht der einzige mit einem IFAK.


    Es gibt ja noch mehr Tourniquets als das CAT. In das IFAK könntest du zum Beispiel dein CAT und ein RATS oder NATO-Tourniquet (die kaum Platz wegnehmen) packen. An die Kleidung kannst du noch schnell erreichbar ein zweites CAT Tourniquet befestigen.
    Damit hast du in der Summe 3 Tourniquets die du alle schnell anlegen kannst.

  • Was soll ich dazu noch sagen. Halte es wie du magst. Fachlich habe ich glaub ich alles dargelegt aber du willst es nicht verstehen. Vor allem scheinst du überhaupt keine Einsicht zu haben was realistisch ist. Naja der Rest des Forums soll sich seinen eigenen Nutzten und seine eigene Meinung aus diesem Thread ziehen.


    Aber auf 2 Dinge möchte ich noch kurz was sagen:


    Die Amerikaner tragen auch nur eins am Mann. Wer sich was privat beschafft scheinst du ja gut zu wissen; wie viel Auslandserfahrung mit Kampfeinheiten hast du denn?
    und
    Wieviel schleppst du so jeden Tag als EDC mit dir rum, also für den alltäglichen Amoklauf oder so? Man muss ja auch mal überlegen was realistisch sinnvoll ist und nicht sich in ein Gearporn verrennen was dann nachher eh zu Hause liegt.


    So und damit bin ich raus aus dieser Diskussion solange keine fundierten Rückmeldungen kommen. Mit dem Threadowner stehe ich in fachlich gutem PN Kontakt, also bitte keine Vorwürfe dazu

  • So als Laie gesagt. Darf ich das überhaupt? Ich meine, darf ich (16h Erstehilfekurs) jemanden eine Nadel in den Brustkorb rammen, damit er wieder Luft bekommt?


    Einen Druckverband anlegen ist ja OK, aber Medikamente verabreichen und quasi operieren? Das würde ich nie und nimmer machen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das machen würde/ könnte wenn ich weiß, daß die Rettung nicht in den nächsten Stunden kommt.

  • Life before Limp. Also generell bevor er stirbt und die Rettung kann erst in 4h kommen wenn er Tod ist "darfst" du es versuchen. Aber der liebe Gott hat eben die Grenze von Leben und Tod dahin gesetzt wo keiner mehr ist der das Wissen und die Fähigkeit hat diese zu verschieben.


    Sprich wenn du nicht weißt wie, warum und wo du eine Maßnahme ergreifst ist das Risiko zu schaden schon extrem hoch und ich würde es lassen. Aber juristisch ist es okay.


  • Was zur Hölle ist dein Problem?!
    Du hast eine Meinung geäußert und ich habe eine Meinung geäußert, deine ganzen arroganten und frechen Unterstellungen habe ich sogar ganz außen vorgelassen, also warum ziehst du jetzt hier so eine dumme Show ab?
    Die aktuellen IFAKs der US-Streitkräfte beinhalten nun mal 2 Tourniquets, da kannst du jetzt das Gegenteil behaupten oder eben einfach mal selber die Google-Suche bemühen und zahlreiche Treffer landen: https://www.primalsurvivor.net/ifak-contents/ und https://www.army.mil/article/116565 und viele mehr.


    Nein, ich trage kein IFAK mit mir herum, aber wenn ich eines bräuchte dann auch mit 2 Tourniquets, warum das unrealistisch sein soll hast du mir ja leider noch nicht erklären können.


    Wie deine Beziehung zu dem Threadopener ist, ist mir doch vollkommen egal und ich habe mich auch nie dazu geäußert! Er hat ein Thema erstellt und ich habe darauf geantworten, wenn jemand darin ein Problem sieht sollte er sich mal Gedanken über den Sinn eines Forums machen.

    @DerGerald Du solltest die Maßnahme schon gelernt haben, sonst stehst du auf wackligem Boden. Juristisch kannst du dich auf den § 34 StGB (rechtfertigende Notstand) berufen, aber dazu musst du natürlich Indikation, Kontraindikationen, Risiken und Alternativen kennen und dann kommt es auf den einzelnen Fall an.
    Ich persönlich würde nur dazu raten, wenn es zumindest in einem TCCC-Kurs oder ähnlichem erlernt wurde. Ansonsten kann ich theHamster mal zustimmen, irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

  • Danke für die Vorstellung :)


    Ich persönlich würde mehr als die Hälfte davon weglassen, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass ich damit nicht umgehen kann.
    Wir haben eher die Verbandkästen dabei und etliche Satz Pflaster. Auch mit Drachen und Piratenmotiven, was auch etwa unseren Kenntnisstand in der EH wiederspiegelt :)


    MfG


    Andreas

  • [MENTION=9417]Samui[/MENTION] :
    Das ist doch völlig in Ordnung!
    Damit hast du mehr dabei, wie die meisten anderen. Man muss halt bei Bedarf ein bisschen improvisieren und es kostet mehr Zeit.


    Verwende nur Zeugs, was du auch beherrschst.


    Tsrohinas

  • Ich will mal aus aktuellem Grund diesen Trööt wieder beleben.


    Bis jetzt hatte ich immer so eine kleine Verbandtasche für Fahrradfahrer in meinem täglich mitgeführten Rucksack dabei. Das erscheint mir in Verbindung mit meinem Nothilfeset aus dem Auto eigentlich für den Arbeitsweg und im urbanen Umfeld ausreichend zu sein.


    Nun bin ich aber auch des öfteren zu Fuß, dem Trike und dem Mopped in der Pampa unterwegs. Da dauert es schon länger bis professionelle Hilfe eintrifft, wenn man überhaupt Netz für das Fummelfon hat um welche zu rufen. Also habe ich beschlossen etwas aufzurüsten.


    Fürs erste habe ich mir eine entsprechende Tasche besorgt. Diese ist durch ihre Bauart dazu geeignet am Rucksack oder auch am Trike angeschlauft zu werden. Sie soll auch keinen festen Platz haben, sondern je nach Bedarf an das entsprechende Fahrzeug (oder eben Rucksack) angebracht werden.


    Für die erste Bestückung habe ich eine neue Autoverbandtasche geschlachtet und den Inhalt tacticool verpackt.



    Ich habe neben dem üblichen Inhalt noch persönliche Medikamente sowie ein paar Schmerzmittel drin. Ein Fläschchen Desinfektionsmittel (Chlordioxid, Akohol, Jod?) möchte ich auch noch gern hineinpacken. Welches wäre gut geeignet?


    Mit einer Israeli Bandage oder einem Tourniquet kann ich jetzt nicht wirklich umgehen. Trotzdem hätte ich so etwas gern dabei, da es ja möglich ist das ein Anwesender diese anzuwenden weis. Mein letzter EH Kurs liegt schon ein paar Jahre zurück, damals gab es so etwas noch nicht. Sollte ich wohl demnächst mal auffrischen.


    Hat wer von den Profis noch Tipps Betreffs des Inhaltes für einen medizinischen Deppen?

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Bei Desinfektionsmitteln rate ich zu Octenisept. Ist klar, man erkennt also im Gegensatz zu Jod, wo es ggf. blutet, brennt kaum und wirkt ziemlich breitbandig.


    In Sachen Isi- Banage und TQ: Die Isi- Bandage kann nichts, was ein herkömmlicher Druckverband nicht auch könnte, mit dem Unterschied, dass alles handlich verpackt ist, und mit etwas Geschick auch einhändig angelegt werden kann. Ob man das unbedingt braucht, soll jeder für sich beurteilen. Wenn ich die Dinger dienstlich bekomme, verwende ich sie, wenn nicht, dann eben nicht. Zum Selbstkauf sind sie mir zu teuer.
    Abbinden ist nach aktueller Lehrmeinung des ÖRK (ich gehe mal davon aus, dass sich die nicht großartig von der deutschen unterscheiden wird) für den Ersthelfer nur unter sehr stark begrenzten Umständen zulässig, nämlich Amputation bzw großflächige, stark blutende Verletzung, die anders nicht unter Kontrolle gebracht werden kann sowie in Fällen, wo die Wunde nicht erreicht werden kann (z.B. eingeklemmt nach KFZ- Unfall). Der Hype der da in den letzten Jahren ausgebrochen ist, hinterlässt bei mir einen schalen Beigeschmack, weil da der Eindruck erweckt wird, dass ein TQ eine Art Wundermittel ist, mit dem fast jedes Verletzungsmuster beherrscht werden kann. Und das kann ein gefährlicher Trugschluss sein.


    Meine Empfehlung: Besorg dir Octenisept als Desinfektionsmittel und mach einen EH- Kurs, der so umfangeich ist, wie irgendwie möglich. In AUT haben die dann typischerweise 16h. Manche haben dann außerdem noch Anpassungen an bestimmte Interessensgruppen (Bergsport,...) mit entsprechend gewählten Schwerpunkten. Dort lernst du den aktuellen Stand der Dinge kennen und kannst den Ausbilder auch sicher ausfragen bzgl TQ etc.

  • Zitat von theBrain;312302

    ...


    Meine Empfehlung: Besorg dir Octenisept als Desinfektionsmittel und mach einen EH- Kurs, der so umfangeich ist, wie irgendwie möglich. In AUT haben die dann typischerweise 16h. Manche haben dann außerdem noch Anpassungen an bestimmte Interessensgruppen (Bergsport,...) mit entsprechend gewählten Schwerpunkten. Dort lernst du den aktuellen Stand der Dinge kennen und kannst den Ausbilder auch sicher ausfragen bzgl TQ etc.


    moin Miesegrau, moin theBrain, moin @ll,


    vieles aus dem Post könnte ich 1:1 unterstreichen und es spricht mir aus der Seele!
    Einzig zum EH-Kurs mag ich ein paar Worte ergänzen:


    Zum einen ist der Umfang der Kurse für Führerschein, Betriebshelfer etc. In D - nicht zuletzt auf Betreiben der Berufsgenossenschaften - einheitlich auf 9UE a 45 min festgelegt worden. Und dies seit April 2014. Für alle Beteiche mit "Fortbildungspflicht" wie Berufskraftfahrer, Ersthelfe im Betrieb etc. gilt eine Frist von zwei Jahren. Und hier kommt das hüpfende Komma:
    Während die BGen den Inhalt der Grundkurse minutiös festschreiben, haben wir ausbildende Organisationen für die Fortbildungen mehr Freiheiten. Da können wir stärker auf die Interessenlage der Kunden eingehen...


    Mein Tip für unseren Bären wäre es, im Betrieb mal zu schauen, ob nicht noch Ersthelfer benötigt werden. Die meisten Firmen haben eh zu wenig! Dann macht man(n) halt den EH-Kurs und alle zwei Jahre ne Fortbildung. Der Kurs wird von der BG bezahlt und findet innerhalb der Arbeitszeit statt - gibt schlimmeres, finde ich!


    Zum "Löchern" der Ausbilder wegen Isi-Bandage oder TQ:
    Mit ersterem haben wir in D so wenig zum tun, daß die meisten Ausbilder so ein Ding gar nicht kennen, geschweige denn beherrschen oder gar darauf ausbilden können. Ähnlich liegt es bei den TQs, auch diese sind außerhalb von Rettungsdienst oder Katastrophenschutz nicht ausreichend geläufig, da nicht zum DIN-Pflasterkasten gehörig....


    Mir persönlich ist ein Ersthelfer lieber, der regelmäßig seine Wiederholung macht und beherrscht, was er im Verbandkasten findet, als einer der irgendwelche Spezialitäten mit sich rum schleppt, aber im Ernstfall nicht mal nen Pflaster um den kleinen Finger geklebt kriegt, ohne sich mit einzuwickeln...


    JMO2CT


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hmmmm, durch eine kleine monatliche Spende bin ich Mitglied im DRK. Der Kurs wäre für mich sogar kostenfrei. Werde das gelegentlich mal angehen.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)