Abenteuer Landleben: Vier Städter und ein Bauernhof - Dokumentation

  • Interessant ist das Ganze, wenn jemand das als sein Szenario am SO geplant hat. Weil im Notfall damit zu beginnen ist zu spät. Es würde einem der Vorlauf fehlen.


    Und wo bekommt man im E-Fall plötzlich Küken, Ferkel und kleine Kaninchen her?


    Dann muß man das Ganze ja auch bewachen und verteidigen können.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Ställe an- und Futter bereitlegen.
    Sobald der Fall eintritt, das Vieh vom aktuellen Standort soweit möglich/nötig mitnehmen. :)
    Den Vorlauf muss man hier allerdings leben :)


    Manpower zur Verteidigung bedeutet auch mehr Tiere, die wiederum mehr Futter/Wachen brauchen. Ein Teufelskreis. :)

  • Dann müsstest du aber die Vorratshaltung mit Rotation aufs Viehfutter ausweiten. Nach ein paar Jahren sind Heu und Körner für die Biester auch nicht mehr so lecker.

  • Ich sag ja: es muss gelebt werden. Körner (Weizen z.B.) kann jahrelang gelagert werden, ohne größere Einbußen :) Einstreu ist auch Schnuppe. Bleibt also nur Heu und das sollte logistisch drin sein, wenn man den SO nicht verwildern lässt :)

  • Zitat von Samui;305892

    ... Einstreu ist auch Schnuppe...


    Hier möchte ich Dir widersprechen.



    Zitat von Samui;305892

    ...Bleibt also nur Heu und das sollte logistisch drin sein, wenn man den SO nicht verwildern lässt :)


    Hast Du schon selbst Heu gemacht? Du must Gras hauen (Wetterbericht, Temperatur und Feuchtigkeit müssen stimmen, man kann nur am Morgen und frühen Vormittag vernünftig Hauen, usw usf), wenden, trocknen, wenden, trocknen, einlagern. Und das jedes Jahr neu. Und es darf nicht regnen...
    Rasenmäher geht nicht, bleibt Sense oder Mähbalken. Mit der Sense Hauen muß man lernen und können. Das ist nichts was man in einem Video oder Buch lernen kann, genauso wie Schwimmen. Inkl. Dengeln und Schärfen. Auch nichts für ein WE-Kurs. Und ich weiß wovon ich rede.
    Mähbalken setzt entsprechende Technik und Kraftstoff voraus.
    Dann braucht man noch die Lagermöglichkeiten.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Meine Erfahrungen schauen so aus:


    ca. 10.000 m² Grünland 9 Mutterschafe und ein Bock, Ablammzeit im Januar /Februar ca 12-13 Lämmer.
    Weidebetrieb je nach Wetter Mitte April bis Mitte Oktober , intensive Koppelhaltung,wegen Grasaufwuchs auf den gerade nicht
    genutzten Flächen.
    Im September schlachten der Lämmer
    Ca. 5-6 Monate Winterfütterung mit Heu ,ca. 180 kleine Pressballen , ein paar Sack Zuckerrüben schnitzel als Leckerli.


    Das läßt sich herunter brechen auf


    ca. 5000 - 6000 m² mit 4 Schafen und 1 Bock und 6 Lämmern , mit Produktion von Winterfutter auf der Fläche


    Auf einer Wiese unter alten Obstbäumen komme ich mit zwei Schafen und 2-3 Lämmern hin , idealerweise hat wer
    in der Nachbarschaft einen Bock den ich nicht zufüttern muß. Für zwei Schafe kann ich auch mal ein paar Tage Wegebegleitgras
    mähen und verfüttern . Ist dann sowas wie Permakultur , wenn ich unten das Gras und in der oberen Etage die Früchte von den
    Bäumen.


    Wenn ich einen Hektar Grünland als sichere Reserve übrig habe , kann ich im ersten Jahr in guten Zeiten zB über den Maschinenring einen
    Bauern beauftragen, die Heuernte zu besorgen und die Ballen einzulagern .
    Im zweiten Jahr kann er die Ballen für sich selbst verwenden .
    Im dritten Jahr lagert er die neuen Ballen ein , und entsorgt die alten , wen sich keine Verwendung findet.
    Das läuft aber nur einfach, wenn der Hektar leicht zu bearbeiten ist, also keine Obstwiese, kleinflächige Hecken , Zäune.


    Wenn ich dann plötzlich auf die Idee komme,die Mähwiese als Weide zu nutzen, brauch ich etwas zum Einzäunen , Zaunmaterial, Weidezäune
    Es geht da nicht unbedingt ums bewachen der Tiere, sondern darum , zu verhindern daß sie ausbüchsen. Gibt es dann in irgendwelchen Szenarien keine arbeitsfähigen Bauern, muß ich mich um die Heuernte selbst kümmern.


    Die andere Variante Wiese zu Gartenland ist auch recht müsam und geht nicht von heute auf morgen . Alternative wäre, einen Acker jedes Jahr zu pfügen und eggen. Den Teil für die "normale" Gartennutzung entsprechend verwenden und den Rest mit einjährigen Gründüngerplanzen anbauen. Im Herbst dann umbrechen und mit der Gartennutzung rotieren und andere Fläche nutzen. , Geht bei 10.000
    m² auch zu viert händisch nur sehr mühsam , außer man hat viel Zeit.


    Nichts desto trotz stellt so ne Fläche und die angepasste Technik eine gewisse Sicherheit dar, aber nicht von heut auf morgen.


    Frieder,


    der nach langer Zeit mal wieder die Zeit hatte, für die eigenen Kartoffel und Bohnen ein bisserl zu pflügen und zu eggen ..

  • Möglich ist sicher Vieles, aber das Beispiel zeigt halt, dass sowas dann entweder zum einzigen Hobby wird, und das auch nur unter günstigen Bedingungen (kurze Entfernung zwischen Hobbybauern-Fläche und Wohnung sowie Arbeitsplatz, Unterstützung durch professionellen Landwirt) oder zum echten Einstieg als Nebenerwerbslandwirt, beispielsweise im Ruhestand, bei Teilzeittätigkeit oder Selbstständigem mit freier Zeiteinteilung (und womöglich verzicht auf einige Aufträge).


    Mal eben nebenbei oder "auf Standby" für den Notfall kriegt man das nicht vernünftig hin. Und damit meine ich nicht nur die Erträge, sondern auch den Kampf gegen das Verwildern der Agrarfläche und eine Betreuung der Tiere, damit es denen halbwegs gut geht.

  • Zitat von Rocky;305905

    Hier möchte ich Dir widersprechen.


    Begründung? Stroh wird nicht schlecht. Es saugt/isoliert auch nach 20 Jahren noch so gut wie am ersten Tag.

  • Ich habe schon mindestens 10a altes Stroh und Heu gesehen und muß Dir leider wieder widersprechen. Es taugt nicht mehr als Einstreu.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat von Asdrubal;305783

    Klar, wenn man die Grundnahrungsmittel rauslässt und nur Rohkost auflistet, kann es nicht klappen. Deshalb habe ich ja Kartoffeln als wichtiges Nahrungsmittel erwähnt. Ohne einen solchen, im Anbau und Lagerung sehr einfachen Massenlieferanten geht es nicht. Übrigens braucht man auch relativ viele Hülsenfrüchte und natürlich Dauerkulturen wie Obst.


    Hier noch ein Link zu den Thema: http://ourmetbauer.de/anbaufla…g-aus-dem-eigenen-garten/


    Wer nun meint, am besten viel Mais anzubauen: Ohne Voranzucht wird in den meisten Gegenden Körnermais
    nicht sicher Reif (es sei den, von den Sorten hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel getan, bin kein Maisfan). Und Voranzucht für 100m² ? Vom Düngebedarf mal abgeshen.