Mindestausstattung Eintagestour im Gebirge (3000m)?

  • Hallo,
    ich habe mal eine Frage die nicht direkt mit Survival und Prepping zu tun hat, aber indirekt hat es eigentlich schon mit Vorbereitung und Überleben zu tun. :grinning_squinting_face:


    Es geht um die Frage was ihr an absoluter Mindestaustattung für Bergwanderungen (T4) in 2500-3000m/msl mitnehmt.
    Ich habe jetzt ca. 5 Touren gemacht und bin da als absolut Unerfahrener immer mit sehr unterschiedlichem Gepäck gestartet. Manchmal hatte es zur Folge, dass ich fast umdrehen wollte wegen dem hohen Gewicht, andere Male hatte ich ein ungutes Gefühl weil ich so wenig dabei hatte.


    Meine Hauptfrage ist also: Was ist im Gebirge unverzichtbar?



    Vielen Dank für eure Antworten :)

  • Hei,


    gute Schuhe,
    ausreichend Kleidung
    und irgendwer, der über deine Route bescheid weiß.


    Als Komfort wäre evtl. noch:
    0,5l Wasserflasche (Kann unterwegs in unseren Gebirgen immer mal aufgefüllt werden)
    Nahrung (zwei/drei Müsliriegel)
    Geld für ne Hütteneinkehr.


    Kein Handy wenn es entspannt werden soll. :winking_face:


    T4 und Eintagestour ist ein etwas schönerer Spaziergang.
    Da sollte das Gepäck unter 4kg inkl. Rucksack bleiben können.



    Grüße,


    Tom

  • Zitat von Wolfshund;306157

    Ich habe jetzt ca. 5 Touren gemacht und bin da als absolut Unerfahrener immer mit sehr unterschiedlichem Gepäck gestartet. Manchmal hatte es zur Folge, dass ich fast umdrehen wollte wegen dem hohen Gewicht, andere Male hatte ich ein ungutes Gefühl weil ich so wenig dabei hatte.


    Hallo Wolfshund,


    so sind auch meine Anfänge gewesen. Die Klugscheisserantwort von mir lautet da aus heutiger Sicht: "Mache mehr Touren, lerne aus den Rückschlägen und lass dich nicht entmutigen." Irgendwann spielt sich die Ausrüstung auf deinen Trainingszustand und deine Fähigkeiten ein.



    Unverzichtbare Ausrüstung (zusätzlich zur Grundausrüstung)


    Bergwanderausrüstung: 1 oder 2 Teleskop-Wanderstöcke.
    Sicherheit: Nach Möglichkeit ein farbiges Kleidungsstück und/ oder Rucksackhülle (wenn man ansonsten gerne in gedeckten Farben unterwegs ist).
    Sonnenschutz: Reisetube Sonnenkreme in Plastiktüte, Sonnenbrille, Hut.
    Wasser: 1 bis 2 Flaschen mit 1,5l bis 2,0l Wasser (abhängig von einem selbst und den Auffüllmöglichkeiten unterwegs).


    Hütte:
    - Personalausweis,
    - Alpenvereinsausweis,
    - genug Bargeld (bzw. erkundigen auf welchen Hütten auch mit Karte gezahlt werden könnte)
    - dünner Schlafsack (z.B. Fleeceinlett),
    - Ohrenstöpsel (gegen die Schnarcher),
    - Latschen (weil es nicht erlaubt ist mit seinen Stiefeln in den Unterkunftsbereichen der Hütte herumzulaufen).



    Zitat von Booner;306163

    Kein Handy wenn es entspannt werden soll. :winking_face:


    Das Handy ist Teil der Notfallausrüstung.



    Gruß Einzelkämper

  • Hallo Wolfshund


    Ich gehe oft wandern, auch etwa bis T4, lebe ich doch fast am Fuss der Berge.
    Erst mal kann ich ob diesen Aussagen nur den Kopf schütteln :nono:

    Zitat von Booner;306163


    T4 und Eintagestour ist ein etwas schönerer Spaziergang.


    T4 ist definitiv kein Spaziergang! Solch eine Aussage ist mehr als nur fahrlässig! (Wanderweg-Typen)

    Zitat von Booner;306163


    Als Komfort wäre evtl. noch:
    0,5l Wasserflasche (Kann unterwegs in unseren Gebirgen immer mal aufgefüllt werden)


    Vergiss es. Gerade in hohen Lagen sind Bäche oft nicht erreichbar: Sie fliessen in Schluchten oder unter Geröll- oder Schneefeldern.
    Sehr oft sind sie schlicht auch nicht vorhanden. Auf Graten und Bergrücken wirst Du vergeblich Wasser suchen.


    Wasser auch aus Bergbächen entkeimen. Bei uns reicht Silberjodid, es braucht kein Chlor.
    Auch wenn das Wasser direkt aus einem höhergelegenen Schneefeld zu stammen scheint, kann man sich nie ganz sicher sein, ob dazwischen weiter oben, an einer nicht einsehbaren Stelle, Nutztiere weiden.
    Etwas, das ich auf die harte Tour lernen musste.


    Mindestens 2 Liter Wasser. Ich verteile die jeweils auf 0,5 l Pet-Flaschen. So kann man sie im Rucksack verteilen und wenn sich eine bergab verselbständigt ist nicht alles verloren.
    Weiter kann man so leere Flaschen jeweils bei sich bietender Gelegenheit nachfüllen.

    Zitat von Booner;306163


    Nahrung (zwei/drei Müsliriegel)
    Geld für ne Hütteneinkehr.


    Kein Handy wenn es entspannt werden soll. :winking_face:


    Hütten sind an T4-Routen eher selten zu finden. Essen sollte energiereich und nicht zu schwer sein. Besser Sachen, von denen man immer wieder ein bisschen etwas essen kann als riesige Menüs. Z.B. Müslirigel, Nüsse, Trockenfrüchte, kleine Sandwiches. Auch auf etwas Schokolade verzichte ich nie und ein paar Bonbons und Traubenzucker schaden nicht.
    Der grosse Hunger kommt bei mir erst hinterher.

    Zitat von Booner;306163


    Kein Handy wenn es entspannt werden soll.


    Man kann auch ohne Sicherheitsgurte Auto fahren, ist auch viel entspannter ... solange nichts passiert!


    Mitnehmen, im Minimum, würde ich noch:


    - Wanderkarte 1:25'000 mit eingezeichneten Wanderwegen.
    - Zusätzlich zur benötigten Kleidung eine Fleece Jacke und ev. ein Wechsel-T-Shirt.
    Unbedingt Regenjacke und ev. sogar (leichte) Regenhosen. Auch wenn schönes Wetter gemeldet ist.
    Kopfbedeckung (auch Nackenschutz!) und Sonnenbrille nicht vergessen.
    - Feste Wanderschuhe, nicht nur leichte Trekkingschuhe.


    -Notfall-Set oder erweiterte Wanderapotheke:
    Zusätzlich zur EH-Apotheke: Blasenpflaster (z.B. Compeed), Rettungsdecke, Trillerpfeife, Feuerzeug, Taschenlampe (klein aber stark), Ibuprofen, ev. Magnesiumkapseln, Entkeimungstabletten, Taschenmesser (mit Schere), Schnur (mindestens so lang wie Schuhbändel!), Sicherheitsnadeln, Nadel und etwas Faden, ev. Kompass.


    Mein Notfallset ist immer gepackt, so kann ich es einfach in den Rucksack schmeissen und weiss ich habe nichts vergessen.


    Und noch ganz wichtig: Nicht alleine gehen! Gilt eigentlich auch schon für T2 und T3, da halte ich mich aber selber nicht immer dran.


    Grüsse, Gresli

  • Hei,


    man kann gerne ein Handy mitnehmen.
    Ich nehme es gerne nicht mit. :Cool:


    Es geht immerhin um eine Eintagestour.
    Keine Übernachtung und damit auch nicht allzuweit abseits der Zivilisation.
    Dass manche ohne Handy nicht mehr überleben können ist mir schon klar. :devil:


    Alles was Du unter "Hütte" aufgeführt hast, würde ich da nicht mitschleppen.



    Grüße,


    Tom

  • Also ich bin sehr viel in den Bergen unterwegs bis tief in die 3000er-Höhenlage. Meine Ausstattung orientiert sich zuerst ein wenig an der Wettervorhersage, sehr viel an der geplanten Route (Klettergeschirr und Helm, Steigeisen, etc) und an meinen Erfahrungswerten.


    Für MICH unverzichtbar:


    - ein vernünftiger Wanderrucksack mit Regenschutzhülle (ich hab 3 oder 4 mittlerweile, je nach Tour und Gepäck)
    - Handy (Licht, Navigation, Notruf, etc)
    Ich würde nie ohne Handy in die Berge gehen, auch auf die Gefahr hin, dass man keinen Empfang hat. Aber wer es einmal gebraucht hat weiß, wovon ich rede.
    - Softshelljacke mit Kapuze
    - HAD
    - Teleskopstöcke (brauche ich wegen meiner Knie)
    - Trinkwasser (ich nehme meist um die 3 Liter mit)
    - IFAK, Sonnenschutz, Blasenpflaster
    - Messer und Feuerstahl
    - Verpflegung
    - Personalausweis und Bargeld
    - Ersatzschnürsenkel und Panzertape (Schuhreparatur, schon dreimal für Wanderkameraden benötigt)
    - Tourbeschreibung mit Kartenausschnitt bzw Wanderkarte


    Dann je nach Tour und Wetter zusätzlich


    - Regenschutzhose und Jacke
    - Fleecejacke und Hardshell
    - spezielle Ausrüstung wie Kletterausrüstung, Schneeschuhe, (Kletter-)Handschuhe etc.


    Bei Mehrtagestouren erweitert sich das um


    - Hütten- /Seidenschlafsack
    - Ohrstöpsel
    - Hüttensocken
    - erweitertes IFAK
    - Stirnlampe


    Eine pauschale Aussage über Menge und Art bei "Wasser und Brot" finde ich gefährlich, da jeder Körper andere Bedürfnisse hat. Ich benötige sehr wenig Wasser, meine BEVA jedoch im Verhältnis viel (ebenso beim Essen). Hier hilft nur Erfahrung, im Zweifel lieber mehr mitnehmen.
    Ich werde oft für meine Ausrüstung belächelt und gehöre "bekennend" eher zu der Fraktion "lieber 2 kg mehr und das Zeug nicht gebraucht, als SHIT": Ich hatte eine Nacht bei Gewitter und strömendem Regen in einer steilen Felswand, das braucht man nicht wirklich und ist auch mit guter Ausstattung kein Spaß!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Ich war viel und bin jetzt noch ab und zu im Gebirge unterwegs.
    Ohne jetzt in die Details zum Material einzugehen, gehe ich im Gebirge immer vom schlechtesten Fall aus.


    - Schlechtwetter, incl. totaler Wetterumsturz (auch im Sommer Handschuhe, Nässe- und Kälteschutz, Mütze, Wechselbekleidung)
    - Kleinere Verletzungen, z.B. durch einen Ausrutscher (Verbandpäckchen, Kompresse, Rettungsdecke)
    - Verletzungsbedingtes Notbiwak (Biwaksack oder zumindest Poncho)
    - Ausreichend Wasser (mind. 3 ltr) und Verpflegung


    Mitgeführte Handys haben leider nicht immer Verbindung, deshalb sollte man sich immer irgendwo ab- und anschließend zurück melden.



    Tsrohinas

  • Auch wenn Handys keinen Empfang haben im eigenen Netz ist es oft möglich trotzdem einen Notruf abzusetzen da auch andere Netze dafür freigeschaltet sind.

  • Ich hatte vorletztes Jahr eine wunderschöne geführte Tagestour ans Mattrashaus am Hochkönig (2941m).


    Das wichtigste war ausreichend Wasser. Ich hatte 3 Liter mit und konnte Mittags auf der Hütte auffüllen und war bei gutem Wetter abends doch völlig leer und ziemlich durstig. Es gab ganz am Anfang eine Hütte und danach kam kein Bach mehr, sondern nur stehende Tümpel, die nicht sehr sauber waren (Vogelbäder)


    Ein Liter weniger, oder 5° mehr und ich wäre in eine böse Falle gelaufen. Ja ich brauche viel Wasser, aber die trockene Höhenluft sorgt für noch mehr Flüssigkeitsbedarf.


    Wetterfeste Kleidung (Zwiebelprinzip),
    Stöcke,
    etwas Verpflegung
    Smartphone und Bargeld
    Kopfbedeckung
    Pflaster für Blasen und kleinere Blessuren


    sind bei begleiteten Touren dann nach meiner Meinung ausreichend.


    Viel Spaß in den Bergen

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Wolfshund ich hätte hier noch etwas für dich. Nicht nur gut für Schneeschuhtouren etc. ...


    Flyer-Achtung-Lawine_19290.pdf
    http://www.alpenverein.de/DAV-…rchKey=Achtung+Lawinen%21


    Darin wird auch auf den Beurteilungs- und Entscheidungsrahmen 3x3 eingegangen.


    [TABLE="width: 500"]

    [tr]


    [td][/td]


    [td]

    Verhältnisse

    [/td]


    [td]

    Gelände

    [/td]


    [td]

    Mensch

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Planung

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Beurteilung vor Ort

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Einzelhang

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [td]

    ...

    [/td]


    [/tr]


    [/TABLE]


    Bei google findest Du auch unter 3x3 Filter- und Reduktionsmethode noch andere grafische Veranschaulichungen.



    Gruß Einzelkämper

  • Da man über 3000m auch im Sommer häufig noch ausgedehnte Schneefelder antrifft habe ich immer die Grivel Spider dabei.


    Die helfen auch in rutschigen und/oder steilen Passagen ganz gut. Natürlich ersetzen die kein echtes Steigeisen, dafür aber sind sie sehr kompakt und leicht.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Wolfshund;306157

    Meine Hauptfrage ist also: Was ist im Gebirge unverzichtbar?


    mMn:


    - Wechselwäsche, zumindest Leibchen;
    - Wetterfeste Überbekleidung, zumindest eine Kapuzenjacke;
    - Fleecehaube oder ähnliches;
    - Rettungsdecke;
    - ausreichend detaillierte (max 1:50k) Karte des Gebiets (zB Ausdruck von Wander-Homepages oder Kartensoftware), wasserdicht! (mache ich zB mit zugeklebten Klarsichthüllen);


    Nässe und Kälte sind schlimmer als Hunger und Durst!

  • [MENTION=1830]Gresli[/MENTION]

    Zitat

    Wasser auch aus Bergbächen entkeimen. Bei uns reicht Silberjodid, es braucht kein Chlor.
    Auch wenn das Wasser direkt aus einem höhergelegenen Schneefeld zu stammen scheint, kann man sich nie ganz sicher sein, ob dazwischen weiter oben, an einer nicht einsehbaren Stelle, Nutztiere weiden.
    Etwas, das ich auf die harte Tour lernen musste.


    ...und wenn man sicher ist das weiter oben keine Nutztiere weiden, könnten vergammelte Tierkadaver im Schneefeld liegen !


    Gruss Daveticino


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    anstelle oder zusätzlich zur der Retungsdecke würde ich ein Notbivak mitnehmen Z.B. Mountain Equipment Ultralite Double Bivi


    kostet ca. 20Euro wiegt 100 g und rettet dir das Leben !

  • Alpen ?
    Im Sommer?
    Tagestour bedeutet , früh morgens rauf und abends wieder daheim?


    Dann:
    Gute Schuhe
    Genug Wasser (auf 3000 Meter ist es meist sehr trocken) und ne Brotzeit / Geld für die Hütten (in den Alpen findet man innerhalb von kurzer Zeit eine).
    Auch im Sommer, eine lange Hose und Jacke im Rucksack falls es doch später / kühler wird.
    Kopfbedeckung! Da oben brennt einem schnell das Hirn.
    Natürlich ein Handy!
    Stirnlampe! Falls es mal etwas später und dunkel wird, im Gebirge rauscht man sonst schnell mal einen Abhang runter.


    Rucksack mit dem ganzen Survivalkleinkram wie Feuerzeug, Rettungdecke, Sonnencreme usw.
    Da ist die Zusammenstellung aber vorrangig persönlichen Vorlieben geschuldet.


    Alles in allem keine Mondmission, einfach den gesunden Mittelweg zwischen Flipflopuwe und Survivalhipster.

  • Was ich mitnehme in grosse Höhen:
    UL Regenjacke
    UL Regenhose
    Primaloft Pullover
    Primaloft Hose
    Sturmhaube
    Handschuhe
    Socken
    UL Biwaksack
    Alles zusammen 1400g aber damit macht eine Notübernachtung schon fast Spass.


    Das ist das was ich zusätzlich zur Ausrüstung mitnehme. Die anderen Sachen wie Wasser und etwas zu essen etc. sind ja sehr individuell.


    Noch etwas zu Telefonen. Sie können Teil der Notfall Ausrüstung sein sie garantieren das aber nicht.
    Die REGA hat schon in den Anfangszeiten als die Telefone kleiner wurden festgestellt, dass die Gipfel um 16:00 immer noch bevölkert waren. (Die Chance am gleichen Tag gerettet zu werden sind sehr klein.)
    Vor der Cellphone Zeit waren die Gipfel spätestens um 13:00 leer. (Die Chance am gleichen Tag gerettet zu werden ist wahrscheinlich)


    Es ist ein fataler Fehler sich darauf abzustützen, dass man im Notfall mit dem Telefon Hilfe rufen kann.
    1. Ist nicht sicher ob man Empfang hat
    2. Ein Hilferuf bedeutet noch lange nicht, dass Hilfe kommt. (Das gilt auch für Notfunkgeräte)
    Um gerettet zu werden braucht es Flugwetter oder die Bedingungen müssen so sein, das die Retter Aufsteigen können. Sie tun es nicht wenn die Bedingungen es nicht zulassen.
    Die Sicherheit der Retter geht vor der Sicherheit des zu rettenden. Ein zweiter Notfall wäre für alle Beteiligten katastrophal.


    Man ist also gut beraten wenn man dafür sorgt, dass man auch zeitig wieder unten ist.
    Im Notfall sollte man eine Nacht ausharren können.


    Mit der Erfahrung und guter Ausrüstung gibt es keinen Notfall. Es heisst dann Challenge.:grosses Lachen:


    Man kann aber auch zu viel mitnehmen und dadurch in Gefahr kommen. Weil man dann nicht mehr schnell genug ist.
    Reinhold Messner sagte einmal, dass er Solo mit leichtem Gepäck sicherer unterwegs ist als eine Seilschaft.
    Er bezog es auf die Tatsache, dass man gefährdeter ist um so länger man sich in der Gefahrenstelle aufhält.
    Solo ist er meist schon zurück wenn die Seilschaften den Gipfel noch nicht erreicht haben.
    Er hat dadurch viel die besseren Bedingungen, das Eis ist noch nicht durch die Sonne aufgeweicht.
    Wenn er ein Problem hat ist noch viel Tageslicht um es zu beheben. Zum Beispiel einen Umweg in Kauf nehmen.
    Dies nur als Denkanstoss, ich möchte niemanden ermuntern etwas alleine zu machen weil es scheinbar sicherer ist.
    Wenn die Erfahrung eines Messners fehlt ist es eine Dummheit

    Draussen zählt nur das Beste

  • 3000m Ist ja schon Hochgebirge. Also keine Bäume und so.


    Was ich mitnehmen würde (Ich war noch nie auf 3000m die Berge hier sind so 2000-2200m)


    Im Rucksack:
    Fleecepullover
    Regenjacke
    Regenhose
    Wechsel T-shirt
    Buff-Tuch
    Wasser (mindestens 2l besser 3l)
    Essen (Müsliriegel, Brote)
    Hut
    Sonnenbrille
    Sonnencreme
    Stirnlampe
    Geld
    Alpenvereinskarte
    Erste Hilfe Kram
    UL-Biwacksack & Rettungsdecke


    Und natürlich ein Handy.
    Da ist ja auch GPS drauf und ein Kompass sowie die Wanderkarten.


    Anziehen würde ich (jetzt neben dem was man sowieso an hat :))
    Zipp-off Hose.
    Auf jeden Fall Bergschuhe.
    Jacke (Winddicht)



    Möglicherweise habe ich was vergessen, aber ich denke das ist es im Großen und Ganzen.
    Folgende Punkte darf man halt nicht vergessen wenn man über 2000m ist:
    Sonne ist viel stärker
    Wind!!!
    Wasser ist eher weniger zu finden
    Wettersturz ist immer möglich
    Handy-Notruf funktioniert nicht zwingend.


    Bei 2500m-3000m darf man auch nicht vergessen, daß die Luft dann doch schon dünner ist, klingt jetzt blöd, aber beim Gletscherschifahren habe ich doch ganz schön geschnauft.

  • Zitat von Wolfshund;306157

    Es geht um die Frage was ihr an absoluter Mindestaustattung für Bergwanderungen (T4) in 2500-3000m/msl mitnehmt.


    Wenn die Felslandschaft noch von einzelnen Schneefeldern durchzogen ist, kann es sich lohnen einen Gaskocher mit 100g Kartusche und kleinen Topf mitzunehmen. Ich hatte mir dafür mal das Optimus Crux Weekend HE Kochsystem gekauft.


    Ich hatte tatsächlich 2 bis 3 Touren im Spätsommer wo über einen langen Abschnitt kein Bach kam aber sich einzelne Schneefelder an schattigen Plätzen gehalten hatten.



    Nochmal zum Kocher: Du kannst Dir zwar auch z.B. einen Esbitkocher mit einer 400ml Tasse standardmäßig auf allen Wanderungen unterhalb der Baumgrenze als Backup einstecken oder für einen gemütlichen Tee ... aber wenn Du ins abgelegene Hochgebirge wanderst und Dir wirklich mal Wasser fehlt, dann willst du da nicht ewig sitzen und warten bis es schmilzt und kocht, sondern (Stichwort: Gaskocher) "Power geben", auf das man zügig etwas zu trinken hat und auch nicht nur 400ml mit einem Mal.

    Schon klar: Solche Situationen garnicht erst entstehen zu lassen gilt es durch "breche ich doch lieber ab?" zu vermeiden aber ich wollts nur mal gesagt haben, bezüglich "welche Ausrüstung könnte Dir sehr helfen, wenn ...?", um einen sonst daraus entstehenden echten Notfall noch abwenden zu können.



    Gruß Einzelkämper

  • Wolfshund, mir ist da noch etwas nützliches zur Tourenplanung eingefallen ...


    https://www.davplus.de/uploads…her-auf-die-zugspitze.pdf


    Schau da mal ab Seite 10 und 11. Da steht unter anderem folgende Checkliste:




    Gruß Einzelkämper

  • Ich würde statt der oft genannten Rettungsdecke, lieber einen Biwaksack mitnehmen.


    Das wichtigste wäre für mich allerdings, mich im Vorfeld der Tour genaustens über das zu erwartende Wetter zu informieren. Es kann auch im Sommer problemlos zu extremen Wetterumschwüngen kommen. Gerade wenn man wenig Erfahrung in den Bergen hat, unterschätzt man leicht was für Auswirkungen zB Nebel auf die eigene Orientierung haben kann. Ich hing beispielsweise schon 2 Tage im Biwak fest, weil wir durch einen plötzlichen Wetterumschwung Sichtweiten von unter 1m hatten. Da ist im Hochgebirge selbst mit Karte/Kompass oder GPS kein sicheres Vorankommen mehr möglich.



    Falls Hütten auf dem Weg liegen, einfach mal den Hüttenwirt nach seiner Einschätzung fragen. Die wissen meist am besten in welchem Zustand sich die Wege befinden und geben meist bereitwillig Auskunft.


    Ansonsten würde ich auf vernünftiges Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung (Immer zumindest ne Wind- & Regenfeste Jacke) wert legen und soviel Proviant, das ich im zweifel auch nen Tag länger brauchen kann.

    Gruß Sidge

  • Servus beianand !


    Du willst also T4 (wusste gar net dass es sowas gibt, altersbedingt und weil mir wurscht, schwierig wird bei mir ab UIAA Vi im Vorstieg) gehen.


    Alos kurz nachgschaut was das is:


    Wegspur nicht zwingend vorhanden.
    An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen.
    Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen.
    Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-blau-weiss.



    Was ich persönlich da mitnehmen würde:


    1) Bierflaschl
    2) Pflasterset für in Berg- und Fussnot gekommenes Flachland-Stöckel-Wild.
    3) Kuli und Papier zum notieren der Telefonnummer von 2 falls in´s Beuteschema passend.


    Aber Scherz beiseite, ich entnehme, dass Du nicht bergerfahren bist.
    Dich ach folglich nicht mit lokalen Gegebenheiten auskennst und Dir die Beurteilung des Wetters in der entsprechenden Region nicht in die Wiege gelegt worden ist.


    Erste Nachfrage:


    Zu welcher Jahreszeit willst Du das machen?


    Zweite Nachfrage: Alleine? zu zweit? Zu fünft?


    Dritte Nachfrage: Wie erfahren ist der erfahrenste in der Gruppe? Wie erfahren ist der blutigste Anfänger in Eurer Gruppe?


    Viertens: Wie sieht es mit der Kondition aus? Sesselpupser oder Waldarbeiter?


    Fünftens: Wie Alt bist Du? Frisch geschlüpft (alles unter 25) oder in Würde gereift (bis 39) oder schon etwas abgehangen (40+)oder träger des goldenen Krampfadergeschwaderabzeichens in Gold (70+?


    Je nach diesen Vorgaben richtet sich nämlich, was Du mitnehmen solltest.


    Für Alle gilt erstmal:
    - Vernünftige Schuhe: Steigeisenfeste Himalayastiefel sind genauso bescheuert wie Flip-Flops. Ich empfehle Turnschuhe mit einer halbwegs profilierten Sohle, neuhochdeutsch Trekking Schuhe genannt.
    Wetterinfo einholen. (z.B. Hüttenwirt der nächstgelegenen Hütte anrufen)
    Karte schadet nix.
    Handy sollte dabeisein, die Nummern die man brauchen könnte vorher einspeichern. G´laden war net schlecht.
    Zückerli für´s Zuckerstössli zwischendurch ist sinnvoll.
    Fleece und dünne Regenjacke wiegt nix und soll mit.


    Gruss erstmal,


    Doc, war mal in ner Einheit mit 332 hinten...

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono: