Steinschleuder (Zwille) Bastelanleitung

  • Hallo,


    eine kurze Anleitung für eine Steinschleuder, die ich heute nachmittag für die Kleinen gebastelt habe.


    Man nehme:
    -ein Y-förmiges Aststück
    -einen Bohrer 5mm - 8 mm
    -16 Gummis aus Mutters Schublade
    -ein Packband ca 3 cm breit.
    -ein Stück Paketschnur, mind. 10 cm lang.


    Anleitung:
    In die Enden des Aststückes jeweils ein Loch bohren. Ränder ansenken.
    mit Hilfe der Paketschnur die Gummis durchziehen und umschlagen.
    Paketband in die Gummischlaufen knoten.


    Arbeitszeit: ca 10 minuten (inklusive Material zusammensuchen).


    Die wichtigen Details, die mir bei einer kurzen Google-Recherche aufgefallen sind:
    1. Löcher bohren statt Y-enden einkerben! Bei Kerben kann der Gummi abrutschen und fatzt Dir ins Gesicht.
    2. Nie den Gummi um irgendwas rumknoten, sondern immer Gummischlaufen verwenden und das andere (z.B. Schnur oder Band) reinknoten! Gummiknoten lösen sich *immer* nach einiger Zeit.
    3. Einige Anleitungen beschreiben, wie man ein Lederstückchen zurechtschneidet und dann Löcher reinmacht und dann den Gummi festknotet. Viel zu kompliziert!


    previval.org/f/index.php?attachment/39262/previval.org/f/index.php?attachment/39263/

  • Ich hab mir als Jugendlicher mal so etwas gebastelt und ich halte das Konstrukt für sehr Gefährlich!


    Bei mir ist seinerzeit ein Teil der Astgabel beim Spannen abgebrochen und hat mir in´s Gesicht geschlagen, davon hab ich noch heute eine kleine Narbe. Wenn das Holzstück in´s Auge fliegt ist der Spass gänzlich vorbei!


    Ich würde so eine Zwille heute nur noch aus Multiplex o.ä. bauen oder direkt auf Metall setzen.


    gruß Michael

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Man kann sie so günstig kaufen, da wäre ich selbst bei 10 Minuten zum Basteln zu faul.


    Nur so stolz wie beim Selbstgemachten kann man dann nicht sein.

  • Danke für die Anleitung, das erinnert mich an die Zeiten wie man solche Teile noch nicht im Internet gekauft hat sondern sie - mangels Alternativen - selber gebastelt hat.

  • Ja klar, sicherlich eine Notfallvariante ,wenn man eine braucht und sie nur basteln kann . DANKE.
    Richtig wie früher in der Kindheit.
    Ja über die Risiken haben wir damals nicht so viel nachgedacht. Mir sowieso im Nachhinein unklar, wie wir SOOO unsere Kindheit überlebt haben.
    Unsere Pfeil und Bogenkonstruktionen waren von ähnlicher "Qualität". Aber es hat funktioniert und Spaß gemacht.

  • Hei,


    mir käme niemals in den Sinn so ne Schleuder zu kaufen!
    Der Weg ist da mindestens 50% des Ziels.
    Man baut sich ne Schleuder weil man es kann, nicht weil man es muss...


    Und die Lernkurve kann, wie Michael geschrieben hat, bei solchen Projekten extrem steil sein. :)
    DAS sind noch richtige Kinder! Mit Schmiss im Gesicht. :face_with_tongue:


    Neulich kamen besorgte Nachbarn: Ihre Kinder klettern im Baum so hoch und wir sollen denen das verbieten!
    Ich wollte schon fast antworten: Ich will lebendige Kinder und keine Waschlappen! :-}



    Grüße,


    Tom


    PS: Achja und danke für diese nette Anregung, dass ich mit meinen Kindern auch mal ne Schleuder basteln sollte!

  • Den Gummi haben wir aus alten Fahrradschläuchen gemacht, dünne Streifen geschnitten und mit dünnen Draht verrödelt.


    Roman

  • Zur Wirkung der Schleuder: Man trifft locker auf ca. 30 Meter einen Baumstamm, der so einen halben Meter Breit und drei Meter hoch ist. Und zwar so stark, dass man das Auftreffen gut hört.
    Dosen und kleine Holzwürfel kann man auch wo runterschießen.
    Wer sie stärker will, kann einfach mehr Gummis reinbauen.
    Zur Gefährlichkeit: Das ist so stabil ausgelegt, dass das holz von einem Kind garantiert nicht durch spannen abgebrochen werden kann.
    Am ehesten ist es gefährlich, dass die Zwille aus der Hand rutscht, und nach hinten schnellt. Aber Lernen ist nun mal schmerzhaft :)


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Und wenn man sich die Amazing Rezensionen der 10 Euro Stahl-Schleudern ansieht, was findet man da?


    Eine Rezension mit einem Stern, weil der Super Stahl in wahrheit fehlerhafter Druckguss war und das Oberteil abbrach und dem Käufer ins Gesicht flog.
    Wenn ich eine Holzgabel abschneide dann weiss ich, wass ich verbaut habe. Bei dem Chinesenkram weiss ich das nicht.


    LG. Nudnik

  • Wir haben früher mit einer leeren Rolle vom Toilettenpapier oder Haushaltspapier und einem Luftballon eine Schleuder gebaut. Vielleicht hatten die nicht ganz so viel Power wie eine Zwille, aber kamen je nach Projektil auch sehr weit. Diese Schleudern waren sehr schnell gebaut und sicherer als eine Steinschleuder (natürlich für den Schützen).
    Heutzutage gibt es solch ein System auch zu kaufen. Nennt sich Pocket Shot.

  • Da kommt mir eine Anekdote in den Sinn aus meiner Kindheit:
    mein jüngerer Bruder und ich haben mit der Unterstützung eines Freundes der Eltern je eine solche Steinschleuder gebastelt, die (Vor-)Freude war riesig! Mein Bruder war zuerst fertig damit, ein schickes Gerät mit super Gummizügen und sogar einem kleinen 'Projektilbehälter' aus Leder, wo der Stein bestens platziert werden konnte. Meine Steinschleuder war fast fertig, der Freund meiner Eltern hat eben noch kurz was fertig.... *KLIRRRRR*
    Mein kleiner Bruder hat quasi mit dem Probeschuss eine Fensterscheibe eingeschossen, welche aber interessanterweise noch recht weit weg war. Einen Milimeter vor der Erfüllung meiner Träume, endlich der stolze Besitzer einer selbst gebastelten Steinschleuder zu sein, dieses einschneidende Ereignis! Die Steinschleuder meines Bruders wurde sogleich beschlagnahmt, mein Prototyp ebenfalls! Der Schmerz dieses Verlusts sitzt noch heute tief und ist nicht vergessen...


    Mittlerweilen habe ich selber zwei Jungs und irgendwie bin ich noch äusserst zögerlich mit dem Bau einer Steinschleuder für sie. :ohhh:


    Aber jetzt, nach diesem Thread, mache ich mich am Wochenende gleich auf und wir basteln uns ein währschaftes Schiessgerät!


    :grosses Lachen: