Ein Huhn namens Berta...

  • ...wird niemals nicht geschlachtet!!!


    Dies ist der Ehrenkodex, den sich unsere kleine Preppergruppe gegeben hat.:Cool:
    Wenn ein Huhn Berta heißt, dann wird sie an der Leine von [MENTION=8776]Herr Survival[/MENTION] spazieren geführt, während die anderen Hühner geschlachtet werden.
    Ist ein kleiner Insider, der sich bei den Vorbereitungen dazu entwickelt hat...:grosses Lachen:



    Ja, wir haben über Vatertag ein schönes, mehrtägiges Treffen unter Prepperfreunden gehabt und eine Aktion war, dass @mopedstruppi uns zeigt und anleitet, wie man Hühner richtig schlachtet, ausnimmt und rupft.
    Das Kochen können wir auch ohne ihn.:-D
    Drei Prepper wollten es lernen und wir haben es auch durchgezogen!
    In diesem Fall kann ich nur von meinen Erfahrungen bei dieser mir neuen Situation (und Aktion) berichten:


    Zuerst mal ein großes, großes Danke auch nochmals an dieser Stelle an @mopedstruppi!!!! :Gut: Du bist echt klasse gewesen! Vollkommen ruhig, gelassen, sicher und routiniert!
    Auch unsere Preppergastgeberin war sensationell!!! Sie hat auch für die Hühner gesorgt, die ein tolles Gehege im Garten bekommen haben!


    So. Es gab vier (namenlose) Hühner, die geschlachtet wurden.
    Am ersten Huhn wurde uns gezeigt, wie man es korrekt macht und auch festhält. Heftig, wie das Vieh noch zuckt, wenn der Kopf schon ab ist :staun:Und was da noch für Kraft vorhanden ist:staun:. Da kann ich jetzt verstehen, dass es kein Mythos ist, dass Hühner auch noch kopflos rumrennen oder sogar fliegen. Krass!
    Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie dabei war. Mein erstes mal.


    Nachdem das Huhn leblos war, wollte ich erstmal wissen, wie es sich so anfühlt. Und ich darf gleich sagen, dass ich alles andere, als gelassen und ruhig war. Meine Freunde schon ( zumindest äußerlich), aber ich war zittrig und habe durchaus geheult. Aber ich wollte das auch durchziehen.
    JETZT hatte ich die Gelegenheit, ich hatte eh schon gesagt, dass ich es mache und wenn ich schon Fleisch esse, dann will ich auch den Prozess des Schlachtens durchstehen. Auch wenn es "nur" ein Huhn ist.
    Und es besser jetzt schon lernen, als in einer Krise vollkommen überfordert da zu stehen!


    Ok, ich habe dann unter Struppis Anleitung und beruhigenden Worten erstmal das tote Huhn angefasst und gelernt, wie man es an den Beinen hält und wie man dann die Flügel festhält, wenn es nicht mehr lebt, um es auszucken zu lassen.
    Oh, alleine das war schon ein spezielles Gefühl - es war noch warm und die Hühner sind größer, als ich gedacht hatte und es war natürlich ohne Kopf. Mich hat es schon geschüttelt, es war einfach ein eigenes Gefühl.
    Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, ließ ich den beiden anderen den Vortritt, um nochmal genauer zuschauen zu können. Dann war ich dran. Kurz überlegt, ob ich es canceln soll, aber dass geht ja gar nicht. (So von wegen sich noch im Spiegel anschauen und so :ehm:)


    Ja, und dann hatte ich das Huhn da fest in meiner Hand. Erstaunlich, wie ruhig die da sind. Wirklich, das hätte ich nicht gedacht.
    Ja, und ich war nahe dran hysterisch zu werden und habe Rotz und Wasser geheult, aber ich wollte es endlich machen. Also habe ich es gemacht und leider ging der Betäubungschlag galant unter dem Huhn durch. Super. :ehm:
    Bei Struppi sah das so leicht aus!
    Schnell weiter gemacht und dann passte es doch und ich konnte es auf den Holzblock ablegen und weiter verfahren.
    Ganz heftig war dann das Halten in die Kiste, damit das Tier aufhört zu zucken. Mir haben die Beine zum schnackeln angefangen und ich dachte immer, dass es noch lebt und habe dies auch immer wieder geschrieen " es lebt doch noch, es lebt doch noch", was natürlich nicht sein konnte.
    Trotz meines hysterischen Ausbruches hielt ich das Vieh fest, wie es halt sein muss.
    Struppi beruhigte mich die ganze Zeit und leitete mich in aller Ruhe an, trotz meines Weinens und Gezitteres.


    Und dann war es vorbei, alles gut und ich hatte mein erstes Huhn geschlachtet! :staunen:


    Allerdings stand ich dann doch etwas erbost da und habe gefragt, weshalb wir nicht noch mehr Hühner haben, es wäre doch gut gewesen, dies gleich nochmal zu machen!
    Aber so weit hatten wir bei unseren Vorbereitungen nicht gedacht. Ich ja auch nicht.


    Dann wurden die Hühner in heißes Wasser getaucht und wir entfederten in trauter Runde und ich wurde wieder ruhiger. Die Viecherl sahen immer mehr aus, wie im Einkaufsladen. Sozusagen war es langsam vertrauter.


    Die Phase des Ausnehmens der Hühner erfolgte.
    Sah ja super leicht aus, etwas speziell vielleicht :staunen:aber gut, was sein muss, muss sein. Auch da hatten wir wieder kompetente Anleitung von Struppi und eine Freundin hat als Kind schon öfter Hühner ausnehmen müssen. Die konnte das super!
    Dann ich.
    Puh, es ist eher unbeschreiblich, wie es sich anfühlt, wenn man das Huhn ausnimmt - und ich entgleiste verbal und es war schon irgendwie ...ja, seltsam, glitschig, weich, warm... @Temeon, der Lump, hat unbemerkt ein Video davon gedreht. Ähm, da kann man durchaus hören, wie aufgeregt und angespannt ich war und wie nervös und wie es mich doch geschüttelt hat.
    Er will es hier bei Gelegenheit reinstellen. Viel Spaß und lacht mich nicht zu sehr aus, ich lebe solche Sachen eher im Außen aus...:-D muss ja selber im nachhinein über mich lachen, aber was willste machen? In der Situation war ich so und fertig!:-D



    Ich möchte noch sagen, dass wir voller Stolz und Freude unsere Hühner am nächsten Tag an einem tollen Lagerfeuerplatz zubereitet haben!
    Die waren so lecker und schmeckten uns ganz besonders gut!
    Ein Teil Huhn wurde ausgekocht und als Eintopf mit Reis und Gemüse und zerrupft genossen.
    Ein Großteil wurde in einer großen Pfanne gebraten und ein anderer Teil wurde als Suppe mit Kokosmilch und Rotem Curry und so auf asiatisch getrimmt. Alles super lecker!!!:smiling_face_with_hearts:


    Bei Fotos hadere ich noch. Ich bin mir nicht sicher, ob dies hier erwünscht ist. Muss ja auch nicht zwingend sein.
    Ich wollte Euch nur meine erste Erfahrung beim Hühnerschlachten mitteilen und euch ehrlich erzählen, dass es mich eine große Überwindung gekostet hat.
    Dabei war es "nur" ein Huhn.
    Aber überlegt mal, wie es den Leuten wohl ergeht die immer meinen, in einer Krise, da macht man das halt einfach so.
    Wenn man es schon im Jetzt eben nicht "einfach so" schafft.
    Theorie und Praxis eben.


    Auf jedenfalls war es eine extrem gute Erfahrung!!! @mopedstruppi- habe ich Dir schon jemals gesagt, dass ich froh bin, dass ich dich kenne???




    LG, Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Danke für den Bericht und gratuliere, dass du das gemacht hast. Die wenigsten Menschen können heutzutage von sich behaupten, sie hätten ihr Fleisch schon mal selbst getötet und geschlachtet.
    Wegen der Bilder habe zumindest ich keine Bedenken, denn das Tier wurde nicht aus Jux und Tollerei getötet sondern um es zu verzehren. Das passiert millionenfach täglich. Ausserdem geschah es unter fachkundiger Anleitung. Ein kurze Google Bildersuche zeigt, es wären nicht die ersten Bilder dieser Art. Wir sind Prepper und kein Veganerclub.


    LG. Nudnik

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    Gut gemacht. Da ich dich ein wenig kenne, glaube ich zu wissen was es dich für eine Überwindung gekostet hat.


    Aaaaber, das wirkliche Problem ist immer das Huhn Berta.


    Du hast einen Hühnerhof. Täglich kümmerst du dich um die gefiederten Nützlinge, fütterst sie und setzt dich auch mal zu ihnen um sie ein wenig zu beobachten. Gerne würdest du auch mal eine Glucke haben, nur der Vollständigkeit halber. Also besorgst du dir einen Hahn, oder schiebst dem Huhn deines Vertrauens ein paar befruchtete Eier unter. So weit so gut.


    Die Glucke brütet brav und wie das eben so ist, fängt es unter ihr irgend wann einmal an zu piepsen. Aus den 6 unter geschobenen Eiern sind vier niedliche kleine Kücken geschlüpft, zwei waren leider nix. Du bist ein verantwortungsvoller Mensch und kümmerst dich um deine Schutzbefohlenen. Nun bist du oft im Gehege, denn du willst auf gar keinen Fall verpassen wie sich die vier Federbälle entwickeln. Nach einer Woche kommt eins nicht mehr mit der Schar mit und geht zwei Tage später ein. Traurig nimmst du es vom Boden auf und begräbst es möglicherweise irgendwo, damit die anderen Raptoren es nicht zerhacken und fressen.


    Die kleine Schar entwickelt sich. Jeden Tag bleibst du eine kleine Weile um zu beobachten wie sie sich entwickeln und selbstständiger werden. Sie sind gesund und kräftig. Durch deine häufige Anwesenheit sind sie auch sehr zutraulich geworden. Besonders das Eine flattert dir gerne aufs Knie und lässt sich sogar streicheln. Es gackert schon sehr erfreut, wenn es dich nur sieht. Du beschließt ihm einen Namen zu geben, also wird es feierlich auf Berta getauft.


    Weitere Hühner kommen und gehen. Jeden Tag kümmerst du dich fürsorglich um sie und erfreust dich ihrer Eier. Von Bertas Geschwistern ist mittlerweile keines mehr am Leben. Nach und nach sind sie in den Suppentopf gewandert. Du hast sie selbst geschlachtet, obwohl es dir hart ankam. Aber schließlich ist das der Gang des Lebens. Hühner die keine Eier mehr legen kommen halt weg, während neue Vögel die Schar wieder auffrischen. Alle wandern schlussendlich in die Suppe. Alle außer Berta, die Zutrauliche, die Freundliche und die Netteste. Sie wird das ewige Leben haben, sie wird steinalt werden und du wirst fürchterlich trauern wenn sie eines Tages tot von der Stange kippt.


    Fazit: Gib deinem Essen nie einen Namen, oder du verhungerst irgendwann.


    GIB ES ZU, AUCH IN DER KRIIIIIIIIIIIISE WÜRDEST DU BERTA NICHT SCHLACHTEN UND SCHON GAR NICHT AUFFUTTERN KÖNNEN!!


    Ps.: Bei mir war es ein Karnickel unter vielen. Charly Braun war ein einfacher Stallhase. Dunkler Rückenstrich, braunes nach unten hin heller werdendes flauschiges weiches Fell und lange Löffel. Mein Sohn mochte ihn sehr und gab ihm diesen Namen. Täglich fütterte er ihn mit allen erdenklichen Leckerlies. Er bekam ein eigenes Häuschen mit darunter liegendem Auslauf. Der Kater versuchte nach einiger Zeit Mäuse für ihn zu fangen.


    Kurz und gut. Charly Braun war zum Familienmitglied mutiert und ist letztendlich fast neun Jahre alt geworden. Als er eines Tages sterbenskrank im Auslauf lag, haben wir in mit ins Haus genommen und versucht zu pflegen. Aber es hatte keinen Sinn mehr. Ich habe meinen Sohn bei der Oma abgegeben und das Tier anschließend erlöst. Frauchen hat Rotz und Wasser geheult und auch mir war es sehr merkwürdig zu Mute. Schließlich bekam er noch ein anständiges Begräbnis und danach kam das Schwerste: Wie zum Geier bringe ich meinem zehnjährigen Bengel bei, das sein bester Freund nun im Hasenhimmel ist.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Meine bessere Hälfte gibt einem Teil der Hühner auch immer Namen. Im Laufe der zeit waren da unter anderem Nummer 5, Pieps, Susi, Darth Vader und Oleg der als Küken noch Olga hieß.
    Schlachten mag sie nicht, aber wenn die Rübe ab ist sind für sie auch die Kuschelhühner nur noch Nahrung.

  • Wahre Worte großer Bär. Ich glaube jeder der Tiere hält hat irgendwann mal eine Berta oder einen Charly Brown gehabt.
    Diese Tiere sind wichtig sie bewahren unsere Menschlichkeit.


    Ich finde jeder der Fleisch isst sollte sich des Prozesses des Schlachtens bewusst sein und das Mal gemacht haben. Nur so bekommt man den nötigen Respekt vor dem Lebensmittel Fleisch.

  • Servus Survival


    Wow! Ich verneige mich vor dir...


    ... ich war von klein auf immer wieder bei Schlachtungen dabei, weiss wie es ablaeuft, aber selber schlachten... NEIN!! ... DAS ueberlasse ich meinen Maennern. Meistens bin ich beim Toetungsakt nicht dabei (ich mag das einfach nicht, egal ob es einen Namen hatte oder nicht), sobald es geschehen ist... kein Problem mehr. Dann kann ich es rupfen oder haaren, ueberlasse diese Arbeit aber liebend gern meinem Mann 😆.


    Komischerweise kann ich aber tote Tiere, also die altersbedingt oder wegen Krankheit verstorben sind nicht anfassen. Keine Ahnung warum. Da ist einfach eine "Sperre" in mir.


    Ich verstehe deine Gefuehle sehr gut und finde es toll, dass du uns an deinem "ersten Mal" teilhaben laesst.


    Meine Tiere bekommen auch Namen. Es wird aber von vorn herein festgelegt welches "ewig" leben darf und welches sicher geschlachtet wird. Das ist fuer die ganze Familie ok.


    Falls ihr noch ein namenloses Huhn habt... Mathilde... so hiess mein besonderes Huhn. Sie klopfte taeglich an mein ebenerdiges Fenster um sich eine Extraportion Futter zu holen, dafuer durfte ich mir das Ei aus der Blumenkiste holen. Waren aber auch besondere Eier, die hatten naemlich zwei Dotter.


    Huehner sind ganz liebe Tiere, ich mag sie. Und in Zukunft nenne ich sie alle "Bertha die (ewig lebende) Survivalhenne"😛


    Gackernde Gruesse von der Selbstversorgerin

  • Wenn ich mir Nutztiere anschaffe, dann unter dem Vorwand sie auszubeuten und dann zu verspeisen.


    Ich esse alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist :face_with_tongue:
    Auch unser Muschik (Schafbock) war da keine Ausnahme, und er war schon ziemlich cool.
    Man musste ihm den Kopf kratzen. War er nicht zufrieden mit der Dauer oder Intension, ging er ein paar Schritte zurück und rammte einem ans Bein :)
    Jetzt liegt er in der Tiefkühltruhe, bzw auf dem Sofa und wärmt uns den Hintern im Winter :) So spielt das Leben :)
    (Ja, ich würde auch meine Hunde und Katzen essen.)


    Künftig kommen nur noch Geflügel in Frage. Machen am wenigsten Arbeit, wenn man Rupfen außen vor lässt..
    In der Kriese: Hasen. Nicht ganz so lecker (meine Meinung), aber weit problemloser :)


    Möge der Shitstorm beginnen :)

  • Das Rupfen ist nervig, aber wenn man eigene Hühner hat und regelmäßig schlachtet rentiert sich eine Rupfmaschine.


    Eine alte Waschmaschine, die Trommel innen mit Siliconfinger ausgestattet und fertig ist die Rupfanlage. Am einfachsten ist es den Motor direkt anzuschließen, die neuen WaMa haben alle komplzierte Steuerplatinen, da fällt es selbst dem Experten schwer einzelne Funktionen wie schleudern, Warmwasser aufbereiten und abpumpen anzusprechen.

  • Servus Gruebler


    wie befestigst du diese Finger? Die Idee finde ich super. Muesste ja auch mit einem Toplader funktionieren, oder?


    Liebe Gruesse


    Selbstversorgerin

  • Für die Interessierten im Osten Österreichs: https://www.dewiskentale.com/kurse/
    Das ist in einer kleinen Ortschaft in der Gegend Hollabrunn, da kann man auch lernen wie man ein Huhn schlachtet, rupft und ausnimmt. Ich war schon dort, sehr interessant und auch lehrreich.
    Es gibt dort auch Kurse für das Schlachten und verarbeiten von Schweinen, den habe ich aber (noch) nicht besucht.


  • Toploader bei den die Trommel horizontal rotiert ja, ansonsten die WaMa auf die Rückwand legen oder Trommel + Antrieb ausbauen.
    Silikonfinger am Ende Ringförmig einschneiden und dann durch die Löcher der Waschtrommel drücken bis die "einrasten"


    Schau mal auf Youtube, da gibt es einige Varianten zu sehen, z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=GBSqEfXmEZM


    LG,
    Grübler

  • Zitat von Miesegrau;307459

    Copy Paste per Taste...;-)


    Fazit: Gib deinem Essen nie einen Namen, oder du verhungerst irgendwann.


    GIB ES ZU, AUCH IN DER KRIIIIIIIIIIIISE WÜRDEST DU BERTA NICHT SCHLACHTEN UND SCHON GAR NICHT AUFFUTTERN KÖNNEN!!


    Dann machts halt ein anderer. Mein Papa wollte oder konnte (wie auch immer) einige Tiere nicht totschlagen. Musste ich dann machen.
    Ich sehe da überhaupt kein Problem darin, ein Häschen oder Huhn lieb zu haben zu streicheln und im Herbst dann zu schlachten.
    Die Alternative, den Hasen irgendwann tot zwischen den anderen Käfigen zu finden, und dann noch "beerdigen" zu müssen (richtig mit Kreuz) ist mir persönlich viel unangenehmer.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hi,


    Vogelviechter würde ich auch gerne schlachten können.
    Aufgewachsen auf einem Hof im Südharz war für die männliche Bevölkerung bei Vogelviechtern nach dem Köpfen Schluß. Der Rest war Frauenarbeit.
    Und da meine Frau ein Stadtkind ist, kann es bei uns keiner.
    Vierbeiner ist für mich kein Problem. Vom Karniggel über Ziegen, Schafe, Schweine bis zu Rehe kann ich alles.



    Zitat von Miesegrau;307459

    ...Fazit: Gib deinem Essen nie einen Namen...


    Ja, das ist ein Problem.
    Unser Sohn hatte als Kind mehrere Zwergkaninchen und einer davon hat sich zum Deutschen Riesen entwickelt. Der hatte von mir den Namen "Essen". Das fand meine Familie nicht lustig. Irgendwann wurde vom Sohn das Hobby aufgegeben. Die Zwergkarniggel wurden im Tierpark abgegeben, im guten Glauben meiner beiden Stadtkinder das die da ein gutes Leben hätten und nicht als Futter für Fuchs und Luchs enden. Beim "Essen" habe ich das verweigert; 8,5kg Abtropfgewicht, also nackig, ausgezogen, leer... lecker. Hat auch meine Familie mit gegessen.


    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Ich habs von Jugend auf gelernt. Mein Onkel hatte zeitweise über 300 Karnickel in den Ställen. Im Alter von höchstens 10 Jahren wurde mir das Schlachten ein oder zwei Mal gezeigt und ab diesem Zeitpunkt hatte ich im Herbst meine Aufgabe. Später kamen dann noch Schafe und Ziegen dazu. Auch so manches Reh oder so manche Wildsau habe ich schon zerwirkt. An Federvieh hab ich bis jetzt nur Tauben auf der Liste. Die wurden aber nicht gebrüht oder gerupft, sondern auch abgezogen. Ging schneller so.


    Später hatte ich dann selber immer Karnickel. Aber da wir des Öfteren länger unterwegs sind, wurde die Versorgung dieser Tiere oft zum Problem. Auch diese Tiere habe ich immer selbst geschlachtet. Ich habe das nie gerne getan, aber es war schlicht und ergreifend einfach notwendig. Stehts habe ich die Kreatur mit Achtung behandelt und habe größten Wert darauf gelegt, das das Ende möglichst schnell und schmerzfrei kam.


    Wie schon gesagt, seit einiger Zeit halte ich keine Schlachttiere selber mehr. Das Einzige was hin und wieder daran glauben muss sind Fische. Auch diese werden respektvoll behandelt und ich vergesse nie der Kreatur zu danken, das sie für mich ihr Leben gelassen hat um mich und meine Familie zu ernähren. So habe ich es gelernt und so will ich es auch weiterhin halten.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ja, mir fällt das bei Vierbeinern auch schwer. Die wissen genau was los ist wenns soweit iss... Und guggen einen auch entsprechend an.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...