Duschen für Fortgeschrittene

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  • Wie in meiner Vorstellung bereits angemerkt, habe ich irgendwo mal einen Tipp gelesen wie man bei einem Wasserausfall trotzdem der alltäglichen Körperhygiene nachkommen kann. Ich weiß leider nur nicht mehr wo ich das gelesen hatte, man wird halt älter.


    Aufgeführt war, dass man sich einfach mit einer handelsüblichen Sprühflasche, wie man sie z.B. für Blumen benutzt, einsprühen kann.


    Wie soll das funktionieren und klingt beim ersten lesen vielleicht ein wenig abstrus oder belustigend.


    Was aber, wenn dann das Wasser mal wirklich ausfällt und die Wasserreserven knapp bemessen sind. Ich glaube, dann ist man froh, wenn man solch eine Idee parat hat, vor allem wenn man so langsam anfängt zu riechen und sich die Fliegen um einen herum versammeln :winking_face:


    Gesagt getan, wie gehe ich vor?


    Für das Duschen habe ich mir 500 ml Wasser mit 5 ml Duschgel zusammengemischt und in die besagte Sprühflasche gefüllt. Der Duschvorgang selber hat recht gut geklappt und es sind sogar 150 ml übriggeblieben, ich hätte mir also durchaus mit dem Rest ein ausgiebiges luxuriöses Duschbad gönnen können. Die Menge an Duschgel kann man mit Sicherheit variieren und erhöhen, man wird dann aber mit ebenso großer Sicherheit mehr an Wasser zum abspülen brauchen.


    Für das abspülen habe ich mir weitere 500 ml warmes Wasser abgefüllt. In diesem Falle musste ich die Flasche jedoch vorher ausspülen, da ja noch die Reste von dem Duschgel drin waren, man bräuchte also eine zweite Sprühflasche zum abspülen um nicht unnötig Wasser zu vergeuden. Meine Einkaufsliste wurde dahingehen direkt angepasst.


    Das abspülen mit den 500 ml hat dann auch recht gut geklappt, wobei ich dabei sagen muss, dass die Kopfbedeckung bei mir recht kurz gehalten und mittlerweile ein wenig spärlich ist. Bei Leuten mit vollem oder gar langem Haar, wird man hier mit Sicherheit mehr an Wasser benötigen.


    Ich habe mich auf jeden Fall nach dem Duschvorgang frisch gefüllt, auf Einzelheiten und Fotos möchte ich dann aber doch an dieser Stelle im Interesse aller verzichten :winking_face:


    Für das Rasieren habe ich mir dann nochmal 200 ml Wasser gegönnt, was durchaus reicht. Man könnte hier aber zur Not auch ganz auf Wasser verzichten und sich trocken rasieren, oder einen Bart wachsen lassen.


    Fürs Zähneputzen habe ich insgesamt nochmal 60 ml benutzt. 40 ml aus zwei Schnapsgläsern zum Spülen (nein, da war kein Ouzo drin, es war Wasser) und nochmal 20 ml um die Zahnbürste abzuspülen.


    Summa summarum habe ich für meinen morgendlichen Badaufenthalt 1,26 Liter Wasser verbraucht, was sich glaube ich durchaus sehen lassen kann, vor allem wenn das kostbare Gut mal nicht zur Verfügung steht.


    Euch allen noch einen schönen Tag

  • Danke für diesen Selbsttest! Ich hab mir zugegebenermaßen über den Wasserverbrauch der täglichen Körperhygiene noch keine Gedanken gemacht (Asche auf mein Haupt...). Allerding bin ich doch von der Menge überrascht! Denn wenn man von einem 4 Personenhaushalt ausgeht und dass jeder diese Menge Wasser pro Tag "nur" für die Körperhygiene aufwendet...da wird der gebunkerte Wasservorrat doch alleine dadurch schon stark belastet.


    Da stellt sich für mich dann gleich die Frage, an welcher Stelle man einsparen kann, zumal Du ja mit der Sprühflaschenvariante bereits SEHR sparsam zu Werke gegangen bist. Möglichkeit eins wäre, nicht jeden Tag zu "duschen", was bei einem Bug In ohne körperliche Arbeit etc noch machbar wäre, nicht jedoch wenn man viel draußen ist (Reparaturen, hastenichtgesehen). Wäre eine "Waschlappen-Wäsche" sparsamer? Rasieren würde ich im Fall der Fälle als erstes ersatzlos streichen. Zahnhygiene würde sicher im Fall der Fälle auch ohne Wasser gehen (klebrig aber machbar).

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Vielen Dank für den Selbsttest!


    Bei mangelnder Wasserversorgung würde ich zunächst einmal den Hygiene-Umfang reduzieren, also tatsächlich täglich nur Zähneputzen und Waschlappenwäsche an den dafür wichtigen Stellen. Ich schätze mal, dass sich die Sprühflaschen- und die Waschlappen-Variante nicht allzu viel geben vom Wasserverbrauch her.


    Sicher wird aber mindestens einmal die Woche eine Ganzkörper-Wäsche sinnvoll. Und dafür ist die Idee mit den Sprühflaschen sehr gut. Denn spätestens bei den Haaren kommt man imho mit dem Waschlappen nicht so weit. Insofern werde ich mir demnächst auch mal zwei bis drei Sprühflaschen zulegen.


    Grundsätzlich würde ich versuchen, für Körper und Kleidung nicht das wertvolle Trinkwasser zu verwenden, sondern das Wasser aus der Regentonne.

  • Danke für den Tipp mit der Sprühflasche. Von dieser Idee hatte ich bis jetzt auch noch nie etwas gelesen. :)


    Wo man am besten Wasser sparen kann ist natürlich auch von der Situation und der Region abhängig. In meiner Region ist der nächste See und der nächste Fluss nur paar Minuten von meinem Zuhause entfernt.
    Für die Körperhygiene und Kleiderwäsche würde ich darum mit Sicherheit auch nur Wasser aus dem See, Fluss oder der Regentonne benutzen. Nur fürs Zähneputzen würde ich sauberes Wasser nehmen. Beim Geschirr bin ich mir nicht so ganz sicher.
    Im Winter müsste das Wasser halt noch aufgewärmt werden.


    Grundsätzlich würde ich den Wasserverbrauch aber wohl auch als erstes bei so Sachen wie rasieren reduzieren.

  • Sollte Wasser wirklich mal, aus welchen Gründen auch immer, so extrem knapp werden kannst du damit rechnen, dass die Leute ihren Müll und sonstige Hinterlassenschaften genau dort hin entsorgen werden.


    Wir leben direkt an einem Bach und ich sehe häufig sonstwas für Dinge entlang treiben. Ein oder zwei Mal im Jahr ist er weiß weil irgendjemand irgendwelche Substanzen dort entsorgt. Und das, obwohl es sich um ein Naturschutzgebiet handelt.


    Im Ernstfall gehe ich davon aus, dass die Gewässerqualität eher sehr viel schlechter werden wird.


    Die Menschen sind halt echt dumm. Weil: das Wasser kommt ja aus dem Wasserhahn..

    I feel a disturbance in the force...

  • Danke für deinen Selbsttest.



    Wir haben das mal ohne Sprühflasche mit handelsüblichen 1,25l PET Flaschen gemacht.
    Funktioniert überraschend gut.


    Mit einer Hand wird die Flasche über den Kopf gehalten und mit der anderen ca 1/4 des Wassers gut in den Haaren und am Körper verteilt.
    Dann die übliche Menge Duschmittel (grosse Haselnuss gross?) in der Hand aufschäumen und zuerst die Haare waschen. Anschließend mit dem Schaum den restlichen Körper bis zu den Zehen reinigen.
    Nun mit dem übrigen Wasser Haare und Körper gründlich abspülen.
    Hört dich unmöglich an, aber ich hatte noch 250ml übrig.
    Die Kinder sogar mehr.


    Waschlappen ist im Winter sicher die bessere Wahl. Aber im Sommer wird der Waschlappen vielleicht nicht das ausreichende Sauberkeitsgefühl bringen.

    nicht jammern, machen

  • Komfortabel ist ein Ortlieb-Duschsack bzw eine 12V-Dusche für Weithalsbehälter. Da können 3 Personen mit einer Füllung duschen.


    PET-Flaschen gehen auch gut. Einfach 3 kleine Löcher mit der Messerspitze in den Deckel bohren und sich so duschen. Mit einer 2. Person gehts noch einfacher. 1,5...2l pro Person sind ok.


    In der Wüste haben wir für Frauen und Kinder 2l/d mit Waschen aus der Schüssel kalkuliert und für Männer so 1l. Da entwickelt man aber dann so nach 3...4d einen Eigengeruch...

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Vergiß nicht, daß Ding mit zur Lütsche zu bringen!

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  • Servus!


    Also nachdem ich jetzt zwei Monate nur mit Topf, Becher und zwei Schuesseln geduscht habe moechte ich schon anmerken, dass man schon bissl mehr Wasser als oben angegeben braucht. Gut, es war ja kein Mangel in dem Sinne wie ihr eure Vorbereitungen plant. Aber wir mussten doch jeden Tropfen entweder vom Regenwasserfass (Hausnaehe) oder von Nachbar's Brunnen holen. Eher schleppen.


    Ich habe mir 1,5 l Wasser im Wasserkocher (alternativ auf dem Holzoeferl) erhitzt. Dieses dann in einen 10 l Topf mit kaltem Wasser (auf ca. 8 l) temperiert.


    Dann Sessel ins "Bad". Darauf die Schuessel fuer die Gesichts- und Kopfwaesche. Also mit einem Becher immer wieder Wasser ueber den Kopf geleert. Haare eingeseift und nachgespuelt.


    Dann dieses Seifenwasser mittels Becher ueber den restlichen Koerper geleert (dabei stand ich in der zweiten Schuessel und weichte meine schlammigen Fuesse auf). Dann wurde der Koerper eingeseift und mit sauberen Wasser nachgespuelt.


    Ich gebe zu, ich habe das warme Wasser genossen und etwas "geprasst". Ausserdem nach einer Gartenarbeit ist man schon etwas schmutziger als bei der Bueroarbeit. Aber mehr als 6 l brauchte ich nicht. Um richtig angenehm sauber zu sein - und das auf laengere Zeit - braucht man schon 4 l mindestens.


    Wuensche euch immer Wasser zur Verfuegung zu haben!


    Eure Selbstversorgerin

  • Ja Samui, waere ein Luxus gewesen (so "badeten" wir eine Zeitlang in Europa), nur hatte ich keine solche 😢. Mittlerweile aber schon einige per Containerbeiladung unterwegs. Hilfreich zum Wasser auffangen, "baden", bepflanzen, ...


    Die Bevoelkerung verwendet speziell abgedichtete, groessere Reifen dafuer. Aber durch den vielen Regen war die Erdstrasse schon sehr aufgeweicht und konnte diesen Reifen mit dem Moto nicht heimbringen.


    Aber meine Methode funktionierte und es stoerte uns nicht. Also kein Jammern, dass eine Dusche viele Vorbereitungen braucht. Improvisation ist bei uns im Land sehr wichtig, da ja immer wieder das Wasser abgestellt wird. Meistens gerade dann wenn es am dringendsten benoetigt wird.


    Liebe Gruesse, Selbstversorgerin

  • Zitat von LagerregaL;307609

    Waschlappen ist im Winter sicher die bessere Wahl. Aber im Sommer wird der Waschlappen vielleicht nicht das ausreichende Sauberkeitsgefühl bringen.


    Ab und zu sollte die Haut dann aber doch mit sauberem Wasser abgespült werden, denn sonst "verseift" sie mit der Zeit. Nicht gut für die Haut. :nono: Und in ner Krise möchte man sich sicher ungern noch mit Hautproblemen beschäftigen müssen. Besonders auf die Haut von kleinen Kindern, Alten und Diabetikern muss besonders aufgepasst werden.

  • Früher hat man auch nur einmal die Woche gebadet und die anderen Tage einen Waschlappen genutzt!
    War teils bis in die 70er-80er Jahre normal.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat von Rocky;307906

    Früher hat man auch nur einmal die Woche gebadet und die anderen Tage einen Waschlappen genutzt!
    War teils bis in die 70er-80er Jahre normal.


    1x in der Woche (oder bei Wasserknappheit wenigstens alle 2 Wochen) die Seifenreste runterspülen ist ja auch völlig okay. Hab ja gar nix Öfteres verlangt / empfohlen. Ich bin auch noch mit 1x pro Woche Baden aufgewachsen und oft halte ich das noch immer so. Ab und zu kommt noch 1-2x Duschen dazu (je nach Jahreszeit, Schmutz, Geruch). Im Sommer, wenn's so richtig heiß ist, dusche ich manchmal auch täglich kurz.


    Man muss übrigens nicht jedesmal Seife, Duschgel und / oder Shampoo verwenden für eine gute Körperhygiene. Oft genügt schon klares Wasser. Auch Hautärzte kritisieren, dass wir uns heutzutage viel zu häufig mit "Seife" (auch Badezusatz, Duschgel usw.) waschen und dabei die Schutzschicht der Haut jedesmal angreifen. Und das nur, weil wir inzwischen dran gewöhnt sind, dass jederzeit so viel warmes Wasser aus der Leitung kommt, wie wir wollen, und weil uns die Werbung eingebleut hat, wir müssten möglichst immer frisch nach "Seife" riechen, um uns selbst und andere als sauber und gut gepflegt wahrnehmen zu können.

  • Da uns pünktlich zum Wochenende der Heizungsausfall ereilt hat und es Warmwasser deshalb nur noch aus dem Wasserkocher gibt, habe ich mal die Sprühflaschen-Methode getestet. Ich muss sagen, dass ich nur so halb begeisert bin. Das Einschäumen hat mit 500 ml Wasser und einem Klecks Duschgel sehr gut funktioniert. Beim Abspühlen hatte ich dann den Eindruck, dass es mit dem dünnen Sprühstrahl nicht optimal funktioniert. Mit der Flasche vom Zerstäuber als Schöpfgefäß ging es dann besser. Mir persönlich scheinen Waschlappen und ein kleines Schöpfgefäß die bessere Lösung zu sein, auch wenn man dann vielleicht zwei statt einem Liter Wasser braucht.

  • Früher hat man auch nur einmal die Woche gebadet und die anderen Tage einen Waschlappen genutzt!
    War teils bis in die 70er-80er Jahre normal.

    Baden? Gab es nur bei meinen Großeltern. Und auch nur nach gefühlt einem Dutzend Mal die Sicherung zu redeten.

    Bei meinen Eltern gab es nur eine Dusche. Und da gab es auch nur begrenzt heißes Wasser, weil über einen Boiler das Warmwasser bereitgestellt wurde. Wenn der leer war, weil die Schwester sich vorgedrängelt hat, dann hieß es warten...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Seit lange Jahren hab ich fürs (Schwarz-) Camping bei mir im VW Bus einen Plastikkanister mit so einer 12 Volt-Tauch-Pumpe dran. Dazu noch einen Magnetbrausenhalter, damit außen am Bus nichts sichtbar ist, und dazu biologisch abbaubares Shampoo. In früheren Jahren, noch mit Baby an Bord, hatte ich einen Mörtelkasten zum Babybaden. Wasser warm gemacht, mit 12 KW China-Gaskocher, und nach dem Baby, die Erwachsenenen mit dem Wasser geduscht. Mit 150 Liter in Kanistern kommt man da schon einige Tage weit.

    Die hier mit 1/2 Liter Dusche pro Erwachsenem/Tag brauchts in Mitteleuropa m.E. nicht. Auch bei großer Dürre dürften hoffentlich 5 Liter das Minimum sein?