Was kommt ins Prepperhandgepäck bei Interkontinentalflügen?

  • Zitat von Sabbel;316526

    Genau das meine ich, bei vorbereiteter Notlandung werden solche Sachen gebrieft wie du sie auflistest, aber die Rutsche geht davon nie und nimmer kaputt. Man kann sich verletzen, korrekt, aber sie geht nicht kaputt.


    Ja nun, die Aussagen der 3 Fluglinien decken sich allerdings mit der Stimme aus dem Off, die das Geschehen in der Doku-Serie erläuterte...



    Zitat von Sabbel;316526

    Discovery ist genauso murks wie N24...... ist leider so bei solchen Sachen.


    Na, hoffentlich sind dann wenigstens deren Nachrichten keine Fake-News :Sagenichtsmehr:



    Zitat von Sabbel;316526

    Und hetzt erzähl mir mal wie die Kollegin 188 Passagiere nach Schuhen, Gewicht, Sportlichkeit usw. katalogisieren soll, sich das merken soll und in einer Stresssituation das auch noch abrufen soll, in einen Plan formulieren soll und diesen auch noch umsetzen will?


    Also echt, wieviele Flugbegleiter sind denn heutzutage auf einem Ferienflieger mit 188 Sitzplätzen? Mehr als 2 werdens wohl schon noch sein, keine Ahnung.


    In den 80ern aber kostete Fliegen noch richtig Kohle, da war auch für mehr Flugbegleiter Geld da und Service wurde, auch im Ferienflieger, noch großgeschrieben.


    Achtung, Ironie: unter 5 Flugbegleitern wäre so ein Flug wohl ausgefallen (auf den Fotos vor winzigen Maschinchen waren die zu Fünft, auf den "größeren" zu Sechst). Rechnerisch sind das bei der 737-400 von 1988 und 188 Passagieren dann 32 Leute, die der einzelne Flugbegleiter in Augenschein nimmt.
    Du schriebst ja selbst, dass auch heute noch auf aggressive und betrunkene Passagiere geachtet wird - muss das an allen Eingängen gleichzeitig ein und derselbe Flugbegleiter abchecken und sich merken?

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Zitat von dersoeflinger;316527

    Mir ist es grundsätzlich egal, da ich Stöckelschuhe nur recht selten trage, bei den Zitaten lese ich aber teilweise etwas anderes bezüglich der Widerstandsfähigkeit der Rutschen.


    Da Du Ja Kapitän bist, vertraue ich voll und ganz Deinem Urteil.


    Viel wichtiger ist übrigens für die Damen die Röcke und Nylonstrümpfe tragen sich von selbigen Strümpfen zu trennen. Die rutschen sind auf der Oberseite mit einem Material beschichtet, dass sehr große Ähnlichkeit mit LKW-Planen hat (wenn es nicht sogar das gleiche ist). Was glaubst du wie schön das ist wenn sich da aufgrund der Reibungshitze die Hose in die Haut brennt.


    Das Material ist tatsächlich sehr unempfindlich. Natürlich bekommt man das kaputt wenn man ausreichend Gewalt anwendet, aber bei normaler Rutschenbenutzung passiert nix.
    Das Risiko mit Stöckelschuhen besteht im verlassen der Rutsche. Man wird darauf tatsächlich sehr schnell und wenn man dann mit hohem Absatz am Rutschende falsch aufkommt, viel Spaß beim Bänderriss.


    Darin besteht auch die Begründung warum bei vorbereiteten Notlandungen dazu aufgerufen wird sich von hochhackigen Schuhen zu trennen, genau wie von Kugelschreibern, Krawatten und solchen Sachen. Der Hinweis mit den Nylonstrümpfen erfolgt aber nicht überall.


    Wenn unvorbereitet ein Einschlag erfolgt, dann gibt es nur noch Kurzkommandos, die lauten in aller Regel in Richtung "Alles liegen lasse, raus!", manche Firmen wollen dann auch nicht "Gurte los!" hören, im Stress gar nicht so schlecht, aber da hat jede Firma im Detail andere Verfahren.


    Zitat von beprudent;316528

    Gehen wir davon aus, dass die meisten von uns eher mit robustem Schuhwerk unterwegs sind, als mit Heels. Schuhe aus oder an, sogar bei dem selben Flug !!! (Flug hatte Verspätung, alle mussten nochmal durch die Security), auch schon erlebt. Und vermutlich war früher das Kabinenpersonal etwas besser vorbereitet und geschult, als heutzutage. Aber früher war das Fliegen auch besser als heute. Irgendwie haben also alle recht.


    @ Sabbel : ein Tutorial "Jumbo landen für Dummies" wäre genial !!!


    Das ist einfach, der hat Autoland, Autothrottle und Autobreak. Sofern alles funzt brauchst du nur einen Flugplatz mit nem ILS CAT 3a und los gehts :grinning_squinting_face:


    Ok, es ist tatsächlich deutlich komplizierter, aber da gibt es genug unqualifizierte Videos auf YouTube zu dem Thema. Wer es probieren möchte bitte.... ich hoffe dass es niemals dazu kommen muss; bei niemandem. Ich bin davon überzeugt, dass das im realen Flieger durch einen Laien nicht zu leisten ist.



    Es sieht luftrechtlich so aus, dass pro angefangene 50 Sitze ein Flugbegleiter an Bord sein muss. Ausserdem muss jeder sog. "Typ 1 Emergency Exit" von einem Flugbegleiter besetzt sein. (Ein Typ 1 ist eine normale Tür, Typ 2 ist eine bodentiefe Tür die aber schmaler und eventuell niedriger ist als Typ 1 und Typ 3 sind die Luken.)
    Ggf. setzen die Fluggesellschaften aus Servicegründen auch mehr FBs ein als rein rechtlich erforderlich.
    Ausserdem gibt es wie immer Ausnahmeregelungen für bestimmt Sonderfälle.


    Notausgänge müssen beim Boarding und Deboarding besetzt sein, sprich die FBs sind auf ihren Stationen wie zugewiesen. Das resultiert darin, dass in aller Regel zwei bis drei Flugbegleiter, auf kleineren Flugzeugen bis 100 Sitze auch oft nur eine einzelne die Passagiere begrüßt und in Augenschein nimmt. Dann wird nach Augenschein geprüft in wie fern ein Passagier transporttüchtig ist. Wer deutlich alkoholisiert ist hätte soweit gar nicht kommen dürfen.
    Wenn dann die Leute alle sitzen wird noch mal geschaut ob die Personen in Notausgangsreihen auch dort sitzen dürfen. (Alter, körperlicher Zustand, Behinderungen etc. Es sollte verständlich sein, dass ein Blinder eher ungeeignet ist einen Notausgang zu bedienen, genauso wie ein Kind oder eine Person die offensichtlich nicht mal selber durch den Notausgang passt.)


    Deine Schuhe, deine Kleidung, etc. werden aber weder im Detail geprüft, noch wird ein geistiger Katalog der Passagiere angelegt. Das ist ja in keiner Weise zu leisten.


    Ich fliege teilweise 5 Flüge am Tag, das sind nach 5 Tagen Dienst 25 Flüge (selten so viel, aber Möglich ist es). Wenn das eine Flugbegleiterin hin bekommt für jeden dieser Flüge einen solchen Katalog anzulegen und geistig abrufbereit zu halten, dann wäre sie vermutlich völlig fehl am Platze..... (im positiven Sinn) wobei sag niemals nie. Ich hab auch schon eine promovierte Biologin als Purserette gehabt.


    Da ja im Normalfall durch maximal zwei Eingänge geboardet wird und jeder davon besetzt ist ist dieser "Check" kein Thema. Wenn jemand auffällt wird er angesprochen, ist dann der Zweifel nicht ausgeräumt geht die Meldung ans Cockpit. Am Ende entscheidet der Kapitän ob jemand mitfliegt oder nicht, aber der Kapitän ist schlecht beraten wenn er da nicht auf seine Besatzung hört. Ich persönlich spreche denjenigen dann nochmal selber an und entscheide dann, aber ich habe noch nie eine solche Meldung bekommen ohne dass diese Hand und Fuß gehabt hätte.

  • Zitat von Sabbel;316531


    Da ja im Normalfall durch maximal zwei Eingänge geboardet wird und jeder davon besetzt ist ist dieser "Check" kein Thema. Wenn jemand auffällt wird er angesprochen, ist dann der Zweifel nicht ausgeräumt geht die Meldung ans Cockpit. Am Ende entscheidet der Kapitän ob jemand mitfliegt oder nicht, aber der Kapitän ist schlecht beraten wenn er da nicht auf seine Besatzung hört. Ich persönlich spreche denjenigen dann nochmal selber an und entscheide dann, aber ich habe noch nie eine solche Meldung bekommen ohne dass diese Hand und Fuß gehabt hätte.


    Solche Meldungen sind ja auch äußerst selten
    https://www.n-tv.de/panorama/F…dung-article20242327.html
    gerade weil solche Kunden idR schon beim Gate oder beim Boarding auffallen. Klappt aber nicht immer. Ich hatte mal einen Hansel der sich bei einem 10stündigen Flug DEN-FRA wohl aus Flugangst so mit Alkohol und Psychopharmaka vollgepumpt hat, dass er vom Personal auf einem Business-Seat mit Gurten und Gaffa fixiert wurde.
    Billig war der Spaß sicher für den Herrn nicht.

  • Zitat von Abendrot;316532

    Solche Meldungen sind ja auch äußerst selten
    https://www.n-tv.de/panorama/F…dung-article20242327.html
    gerade weil solche Kunden idR schon beim Gate oder beim Boarding auffallen. Klappt aber nicht immer. Ich hatte mal einen Hansel der sich bei einem 10stündigen Flug DEN-FRA wohl aus Flugangst so mit Alkohol und Psychopharmaka vollgepumpt hat, dass er vom Personal auf einem Business-Seat mit Gurten und Gaffa fixiert wurde.
    Billig war der Spaß sicher für den Herrn nicht.


    Was soll man dazu noch sagen...... zum Glück hab ich so eine Scheiße noch nicht selber machen müssen.
    Ich bin zwar schon wegen nem medizinischen Notfall mal zwischengelandet, aber auf sowas hätte ich mal gar keinen Bock.


    Über die Maßnahmen die ich dann treffen würde und müsste (also gesetzt den Fall eines Vorfalls wie du ihn gerade schilderst) werde ich mich allerdings nicht auslassen, dass es sich hier im Securitythemen handelt, die ich nicht öffentlich erörtern darf und werde.