... wenn man mit Vandalismus / G20 rechnen muss?

  • ich lebe ja zum Glück ländlich, aber das Szenario als Gedankenexperiment finde ich interessant:


    Szenario:
    Ich wohne in einer beliebigen Großstadt in einem Reihen- oder Hochhaus.
    Eine abgeschlossene und gesicherte Tiefgarage kann ich mir nicht leisten, also steht mein Auto, Fahrrad oder mein Motorroller vor dem Haus auf der Strasse.
    Im Erdgeschoss ist ein Bäcker oder ein anderes nicht sehr gut gesichertes Geschäft, das eventuell das Interesse von Chaoten weckt, aber kein Juwelier oder eine Bank, wo sofort die Polizei da wäre.
    Die Nachbarn (vorsicht Vorurteil :) ) kennt man nur vom Sehen, an sowas wie Bürgerwehr ist nicht zu denken.
    Die ganze Schose dauert eine Woche, und ich will und kann in dieser Zeit nicht Urlaub nehmen und weit weg fahren.



    Was tun?
    Fahrrad in Keller.
    Auto weit weg parken.
    Wenns geht, in Urlaub fahren?



    Eins möchte ich noch klarstellen: Ich möchte hier ausdrücklich nicht über den (un-)Sinn des G20 oder die legitimation der G20-Gegner diskutieren.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Auto weit weg fahren lassen (Car Sharing - verleih es für eine Woche und nutz die Krise)
    Rad im Keller parken, sofern der nicht einsehbar ist, sonst in der Wohnung
    Trinkwasser und Lebensmittel bunkern, damit du nicht einkaufen musst
    Dir den geänderten Fahrplan der zu nutzenden öffentlichen Verkehrsmittel reinziehen
    Zweitgeldbörse mit etwas kleinen Scheinen für die Räuber mitnehmen
    Vorsichtshalber schwer entflammbare Klamotten tragen, die am Arbeitsplatz "noch gehen", alternativ Bürokleidung am Arbeitsplatz hinterlegen
    Für die Strecke zwischen Zuhause und Job Schuhe tragen, in denen du gut rennen kannst
    Gegebenenfalls je nach Wetter einen Regenschirm usw. dabei haben, um Böses von dir fern zu halten.

  • Servus!


    Die Idee mit dem Car Sharing ist interessant, das sinnvolle mit dem wirtschaftlich nützlichen Verbinden. Allerdings verleihe ich persönlich mein Auto ungern und würd das glaub ich gern in der Nähe haben also innerhalb eines halben Tages zu Fuß erreichbar falls es in der Stadt richtig knallt.


    Ich glaube ich würde es als kleine, verschärfte Übung sehen. Einfach gucken wie gut man in der Zeit, vor allem mit den Checkpoints, zurechtkommt. Ist ja keine ganz heiße Phase für den unbescholtenen kleinen Prepper, aber just aus Spaß einfach schwarze Jeans und schwarzen Hoodie und gucken wie weit man kommt... :devil: Spaß bei Seite aber ich hab zB als ich noch in Köln wohnte immer zu Karneval das Auto außerhalb der Stadt abgestellt und dann halt "geübt" wie gut/schlecht ich mit den Vorbereitungen parat kam.


    Vielleicht, wenn man in einer linken Gegend wohnt, den Feuerlöscher etwas bereiter gestellt haben... aber sonst: Leben geht weiter.


    Gruß


    Avesjünger

  • Guten Tag miteinander


    Naja, dieser Event ist ja nur von kurzer Zeitdauer, sprich es sollten ja nicht Massnahmen nötig sein, die langfristig Dein Leben beeinflussen.


    Wie schon erwähnt, ich würde mein Auto ausserhalb parken, bei Freunden oder z.B. in einem Parkhaus für mehrere Tage (Kostenfrage).
    Für den ÖV ein Touristenmehrtagesticket kaufen und mit dem Fahrrad/ÖV arbeiten gehen.


    Ich würde mich sicher noch im Vorfeld informieren, wo und wann Protestkundgebungen starten oder/und wo die Polizei Sperrzonen eingerichtet hat und das Ganze einfach umgehen.


    Der Optimalfall wäre Urlaub für mich.

  • In den betroffenen Gebieten Hamburgs haben Ladenbesitzer ihre Läden für die Zeit geschlossen und mit Holzplatten gesichert. Einer Umfrage des Hamburger Abendblatts zufolge hielten 88% derjenigen, die sich daran beteiligt haben, das für angemessen.
    In der heutigen Ausgabe waren einige der Sprengkörper abgebildet, die konfisziert worden sind. Davon geht schon ein erhebliches Schadenspotential aus. In Anbetracht dessen würde ich auch ein Auge auf Fluchtwege und Löschmittel in meiner Bude haben. Unterwegs hätte ich "schnelle Schuhe" an und eine vor Splittern schützende Brille mit möglichst zivilem Aussehen auf, und ich würde bekannte Problemgebiete und verdächtig aussehende Leute meiden.

  • 1. Es ist ja nicht die ganze Stadt betroffen, die meisten Viertel sind völlig störungsfrei
    2. Autos auf jeden Fall aus den Problemgegenden wegfahren, die werden sonst angezündet und als Barrikaden benutzt
    3. Personalausweis dabei haben, man muss sich sehr wahrscheinlich ausweisen
    4. Wirklich pingelig genau darauf achten keine gefährlichen/verbotenen Gegenstände dabei zu haben
    5. Vorher informieren, und die direkten Gefahrenzonen meiden.
    6. Low Profile Kleidung möglichst zivil und alltäglich
    7. Bei ÖPNV die großen Bahnhöfe/Stationen meiden
    8. Wer ortsfremd ist, sollte Taxi nehmen, die Fahrer wissen wo sie fahren können und wo nicht
    9. Handy geladen, Ersatzakku oder Powerbank geladen
    10 Unnötige Bewegungen, Fahrten vermeiden, das meiste kann bis danach warten


    In Frankfurt damals bei der EZB Eröffnung und dem Tumult (ich war zufällig geschäftlich in der Stadt ) waren wir nur gering betroffen. Statt vom HBF sind wir vom Flughafenbahnhof abgefahren, das war schon alles. Aufgrund meines Alters und des Business-Outfits
    wurde ich nicht kontrolliert, sondern durchgewinkt. Vor den Bahnhöfen standen Polizeiposten und machten (vereinzelt) Kontrollen bevor sie jemand in den Bahnhof liessen. Besonders jüngere Leute mussten Rucksäcke öffnen etc.

  • Ich arbeite im erweiterten Einzugsbereich des G20-Unsinns.
    Ich werde morgen wie üblich mit dem PKW zur Arbeit fahren. Dort angekommen, werde ich meiner Arbeit nachgehen, gegen Mittag das Büro zum essen verlassen und gegen Nachmittag wieder nach Hause fahren.
    Besondere Vorbereitungen: Keine. Sollte ich aus irgendwelchen Gründen mein Büro nicht erreichen können, fahr' ich halt wieder nach Hause und werf' das OpenVPN an.


    Ich beabsichtige nicht, in mittelprächtige Panik oder Aktionismus zu verfallen. Einfach mal die Kirche im Dorf lassen.


    Die stolze Präsentation irgendwelcher "Sprengkörper" halte ich für - freundlich umschrieben - "alternative Nachrichten". Wer wirklich etwas vor hat, der rennt nicht Tage vorher mit seinem Krams rum. Gegen jemanden, der wirklich und ernsthaft größeren Schaden anrichten will, sind die Polizei und ihre Hilfskräfte wie immer völlig machtlos.

  • Zitat von Porken;308384


    Die stolze Präsentation irgendwelcher "Sprengkörper" halte ich für - freundlich umschrieben - "alternative Nachrichten". Wer wirklich etwas vor hat, der rennt nicht Tage vorher mit seinem Krams rum. Gegen jemanden, der wirklich und ernsthaft größeren Schaden anrichten will, sind die Polizei und ihre Hilfskräfte wie immer völlig machtlos.


    Da hilft die mathematische Definition von Risiko. Risiko = mögliche Schadenshöhe multipliziert mit Wahrscheinlichkeit des Eintretens.


    Dumme, gewaltbereite Chaoten sind definitiv da, und werden absolut sicher Randale machen. D.h. Wahrscheinlichkeit bei 100%, Schadenshöhe = Sachschäden oder leicht Verletzte.
    Extremistische Terroristen... wer weiss? ---> Wahrscheinlichkeit eher niedrig, Schadenshöhe = Rohrkrepierer bis viele Menschenleben. --> Risiko sicher vorhanden, aber da gebe ich Deiner Einschätzung weitestgehend recht.


    Zusammenfassend: Dumme gewaltbereite Chaoten, die schon tage vorher mit Sprengkörpern und Molotovcocktails rumrennen stellen vermutlich das höhere Risiko und definitiv die höhere Schadenswahrscheinlichkeit dar.
    Es ist also sehr gut, wenn sich die Polizei um solche Dummköpfe kümmert.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo Witchcraft!


    "Low Profile Kleidung" und "business Outfit" scheint dieses mal ein Widerspruch zu sein. Nicht nur, dass die Bundeswehr das Tragen der Uniform im Raum Hamburg quasi untersagt hat, auch die Commerzbank hält die Mitarbeiter an, nicht im Anzug anzureisen, um "nicht zu provozieren"... schlimm, wie ich finde!


    Und manche Läden hätten wohl, so der SPIEGEL, Plakate von den linken bekommen mit der Aufschrift "No G20 - Spare This Store", um denen einen Gewissen Schutz zu gewähren. Sehr systematisch das ganze durchgeplant, wie mir scheint.

  • Business Kleidung ist ja in Frankfurt durchaus Low Profile - zumindest für die Polizei. man erspart sich dann Zeitverlust durch Kontrollen. Von Chaoten sollte man sich so oder so fernhalten, egal welche Kleidung man trägt.

  • Zitat von Porken;308384


    Die stolze Präsentation irgendwelcher "Sprengkörper" halte ich für - freundlich umschrieben - "alternative Nachrichten". Wer wirklich etwas vor hat, der rennt nicht Tage vorher mit seinem Krams rum. Gegen jemanden, der wirklich und ernsthaft größeren Schaden anrichten will, sind die Polizei und ihre Hilfskräfte wie immer völlig machtlos.


    Du glaubst also, die deutsche Polizei bastelt sich selber Sprengsätze, die sie dann der Presse als Fundstücke präsentiert?


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    Zitat von Weltengänger;308351

    Auto weit weg fahren lassen (Car Sharing - verleih es für eine Woche und nutz die Krise)


    Verleih es am besten an einen, der damit die Woche nach Hamburg rein fahren will, weil er sein eigenes Auto schonen möchte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;308453

    Du glaubst also, die deutsche Polizei bastelt sich selber Sprengsätze, die sie dann der Presse als Fundstücke präsentiert?


    Nein, Gott bewahre.
    Ich glaube selbstverständlich alles, was uns Polizei und/oder Presse präsentieren. Wer bin ich schon, das ich deren grundsätzliche Vertrauenswürdigkeit anzweifeln könnte?


    Aber meine Meinung hierzu hat wohl nichts mehr mit dem Thema des Threads zu tun, daher enthalte ich mich bis auf Weiteres.

  • Hallo [MENTION=7295]beprudent[/MENTION],


    das Problem ist nicht die Polizei :grinning_squinting_face: klar wird die seriös wirkende Leute kaum behelligen. Da muss ich direkt an einen Bericht aus der Silvesternacht dieses Jahr denken, so gezeigt wurde, dass "typisch" gekleidete Nordafrikaner am Kölner Hbf gesammelt und kontrolliert wurden und dunkelhäutige Menschen in Anzug oder "normaler" Kleidung durchgewinkt wurden.


    Das Problem sind die Chaoten, und vor denen kann man sich schlecht verstecken, die können hinter jeder Ecke auftauchen bei solchen Szenarien wie einem Gipfel oder so Höllenwochen wie in Frankfurt. Wenn ein "Anzug" als "Sympathisant des Systems" dann 4-5 linken Spinnern über den Weg läuft, würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass es friedlich bleibt.

  • Dass die Probleme doch sehr schnell über "das wird schon nicht so wild werden" hinausgehen können, kann man dann für Hamburg hier nachlesen. Be prepared, das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereiten!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Nur so als kleine Randbemerkung von jemandem, der ca. Luftlinie ca. 1,5km östlich von Hamburgs Zentrum entfernt arbeitet:
    Ja, im Zentrumsbereich und an den "Hotspots" ist das erwartete Chaos. Nein, die Autobahnen rund um HH und nach HH hinein sind nicht überlasteter, als sonst auch. Davon kann sich jeder gerne per Google Maps mit eingeschalteter "Verkehrslage" überzeugen.
    Ich bin gestern und heute völlig problemlos mit dem PKW ins Büro gekommen und gestern auch recht entspannt wieder nach Hause - allerdings muss ich dafür auch nicht durch HH durch. Das ist aber auch schon zu Normalzeiten keine Freude und sollte vermieden werden.



    Anekdote am Rande:
    Gestern Auf dem Heimweg, beim Verlassen des Firmengeländes wollte mir ein sehr eifriger Polizist die Ausfahrt verwehren, weil er selbige just gerade mit Flatterband abgesperrt hat. Auf meinen Hinweis hin, das es sich um ein Privatgelände mit keiner weiteren Zufahrt handelt, wollte er natürlich gleich das ganze Programm mit Kontrolle durchziehen. Abgehalten hat ihn dann sein Kollege 20 Meter weiter, der ihm zugerufen hat: "Jens! Nein" Nicht die Firmenausfahrt. Hier die Ausfahrt der Tankstelle! Die soll dicht!" ( Beide Ausfahrten liegen fast direkt nebeneinander).
    Tja. Etwas peinlicher Blick seinerseits und durchfahren durch's Flatterband meinerseits.

  • Zitat von Porken;308540

    ...
    Anekdote am Rande:
    Gestern Auf dem Heimweg, beim Verlassen des Firmengeländes wollte mir ein sehr eifriger Polizist die Ausfahrt verwehren, weil er selbige just gerade mit Flatterband abgesperrt hat. Auf meinen Hinweis hin, das es sich um ein Privatgelände mit keiner weiteren Zufahrt handelt, wollte er natürlich gleich das ganze Programm mit Kontrolle durchziehen. Abgehalten hat ihn dann sein Kollege 20 Meter weiter, der ihm zugerufen hat: "Jens! Nein" Nicht die Firmenausfahrt. Hier die Ausfahrt der Tankstelle! Die soll dicht!" ( Beide Ausfahrten liegen fast direkt nebeneinander).
    Tja. Etwas peinlicher Blick seinerseits und durchfahren durch's Flatterband meinerseits.


    Aber: Wären es zwei "übereifrige" Polizisten gewesen, wärst Du erstmal nirgendwohin gefahren :winking_face: Dann müsste zackig ein Plan B her - gut, wenn der schon in der Schublade schlummert.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Ich fand's halt auch ulkig, das die hier mit Flatterband 'rum hantieren. An anderen Stellen hier im Stadtteil kann man das auch schon sehen. Ist ja nicht so, als wenn dann einer daneben stünde um die jeweilige "Sperrung" zu kontrollieren oder zu bewachen.
    Das juckt im Zweifelsfalle einfach niemanden, ob da ein bisschen PVC-Band im Winde weht.
    Ziemlich sinn- und wertloser Aktionismus - wie üblich.

  • Grundsätzlich halte ich die Panik für übertrieben.
    Klar, bei der Kleidung kann man etwas darauf achten, halt wie an Silvester: Feste Schuhe, keine Kapuzen, enger anliegende Klamotten, Dichte Baumwolle als Obermaterial. Feuerwerkskörper und Bengalos sind dann nicht mehr sooo übel, wie beispielsweise bei schönen Polyesterstoffen..
    Auto wegfahren ist eine gute Idee. Ist man darauf angewiesen: Leer räumen und nochmal nach der Versicherung gucken. Fahrräder lässt man in einer Großstadt generell nicht draussen stehen, zumindest, wenn man dran hängt.
    Handy zuhause lassen, bzw im FLugzeugmodus. Man muss ja nicht unbedingt in der Rasterfahndung auftauchen...
    Das EDC von Durchbruchwerkzeug, Klingen und Feuerstartern befreien. Erklär mal nen Polizisten, dass du Prepper bist, wenn neben dir ein ausgebranntes Auto steht...
    Ein Stofftaschentuch ist auch super, zu wenig zum Vermummen aber grade richtig um ein wenig Schutz vor Rauch zu haben ist perfekt.
    Die angesprochene Schutzbrille..Naja... Bei dem Wetter jetzt kann die als Sonnenbrille durchgehen, in anderen Szenarien eventuell als "Vermummung".


    Feuerlöscher bereit halten ist sicher gut, mit dem Laden darunter. Ansonsten fällt mir dazu ncihts "besonderes" ein. Vielleicht eine Guy Fawkes-Maske an die Tür hängen oder ähnliches.


    Revedere Romal