Gemüsebeet tarnen - Idee

  • Hallo Freunde des guten Geschmacks.


    Ein Teil meiner Krisenvorsorge sieht vor, teilselbstversorgt aus meinem Garten zu leben.
    Dumm nur, wenn jeder mein Gemüse sieht, und es mir in einer Nacht- und Nebelaktion mopst.


    Teilaspekt 2: Ich bin von Natur aus ein bequemer Mensch.
    In der Krise mehr denn je, da Bewegung Energie kostet, was Nahrung kostet, welche ich nicht bei schaffen kann.


    Ich habe in diesem Jahr also einen Versuch gestartet.
    Kein Unkraut bekämpfen. Keine Kartoffelkäfer absammeln.
    Nur gießen. Ohne Wasser geht nix.


    Ein Teil des Beets wurde dazu noch gemulcht.


    Wie man hier nicht sieht: Kartoffeln und Zwiebeln
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    Gefolgt von Karotten und Lauch
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    Erbsen und Bohnen, Tomaten, Basilikum, Salat
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    Übersicht:
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    Man sieht deutlich, dass Rotkohl, roter Sellerie (nicht mehr da), Kürbis und Zucchini nicht gemulcht stehen darf.
    Auch sollte auf gelbe Zucchini und knallrote Tomate verzichtet werden.
    Die Tomatenart hier wird bräunlich mit grünen Streifen. Den Sortennamen reiche ich nach, habe vergessen nachzusehen.
    Topinambur wächst weit über das Gras hinaus.


    Der Schaden der Kartoffelkäfer hält sich arg in Grenzen. Vereinzelte Pflanzen sind kahl, die Meissten jedoch nur leicht angefressen.
    Ernteeinbußen kann ich so keine verzeichnen. Die Karotten gingen nicht so gut auf, alles andere wuchert in gleichem Maße wie das Unkraut.



    Ich hoffe dies stellt eine Anregung für euch dar.


    Grüße


    Andreas, der keine Zucchini mehr sehen kann. 4-5 Pflanzen sind einfach zu viele bei 2,5 Personen :)

  • Coole Idee!


    Mit den restlichen Zucchini kannst du dein lokales Netzwerk "pflegen". :winking_face:


    Wir haben letztes Jahr mit zwei Pflanzen genug für eine dreiköpfige Familie gehabt und konnten noch ab und an die Nachbarn mit versorgen. Daher haben wir dieses Jahr nur eine gepflanzt und kommen damit ganz gut über die Runden.


    Ansonsten lässt sich mit Zucchinis auch ein wunderbar saftiger Haselnuss Kuchen backen.


    Längs in Scheiben geschnitten und mariniert sind Zucchini auch lecker auf dem Grill.


    Grüße
    Hzs68

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)

  • Mir fällt es zwar schwer zu glauben, dass es da keine Ertragseinbußen gibt, aber wenn es für dich funktioniert, ist doch alles super. Vielleicht könntest du zur Steigerung der Tarnwirkung auf eine Aussaat in Reihen verzichten oder sogar verschiedene Gemüsesorten durcheinander anbauen.

  • In meiner Heimat hat man aus Zucchini und anderem Gemüse eine Art Püree eingekocht, kann man auch würzig oder scharf machen. Wenn du nicht sicher bist, ob sich die Mühe lohnt, dann kauf erstmal zwei unterschiedliche Sorten in einem russischen Lebensmittelladen un es zu probieren.


    Die Tomaten könnten Tigerella sein.


    Dein Gemüse ist wirklich gut getarnt, von außerhalb des Grundstücks wird man wahrscheinlich nichts erkennen.
    Aber deine Obstbäume werden spätestens in ein paar Jahren gut als solche erkennbar sein. Ich weiß nicht, ob es eine Option wäre, das Grundstück rundherum mit hohen Sträuchern zu bepflanzen, es können sogar nützliche sein, die nicht auf Anhieb als solche erkennbar sind (Hagebutte, Felsenbirne usw.) oder mit ganz stacheligen Pflanzen, damit keiner in deinen Garten kommt (hier gab es einen Tread zu Weißdorn entlang der Mauer).
    Oder hast du um die Bäume herum tarnendes "Brennholz" gepflanzt?
    Oder gehst du davon aus, dass Gemüse mehr Leute anlockt als Obstbäume?

  • [MENTION=8046]Asdrubal[/MENTION] Möglicherweise sind die Karotten etwas dünner und die Zwiebeln etwas kleiner, das wird sich noch zeigen.


    Kohl(soweit bisher erkennbar, er bildet gerade die Köpfe), Salat, Kürbis (schlängelt sich überall zwischen durch) Zucchini, Tomaten, Knollen- und Stangensellerie, Erbsen und die weißen Rüben haben keine Einbuße erlitten.


    Kartoffel, Zwiebel (verschiedene Sorten, auch Silberzwiebeln), Karotte, Aubergine, Topinambur und Bohnen sind noch nicht so weit.


    Im Durcheinander würde ich manches platt treten, so meine Befürchtung. Hier weiss ich (in Etwa) wo was gedeiht.


    Eine Sellerie bildete keine Knolle. Den Verlust habe ich verkraftet, ist doch meine Truhe voll mit 25 weiteren Sellerie :)
    Der Pflanzabstand wurde eingehalten, danach kam Schafmist dazwischen als Dünger.


    Gewässert wird alle 2 Tage mit Wasser-Urin-Gemisch 20:1


    Karotten sind nicht gut aufgegangen und Sonnenblumen waren Totalausfall. Hier keimte nichts. Aber das war ja auch nicht Teil des Bildes, oder geht das schon als Schummeln durch?


    Ich habe bereits nen Müllsack voller Zucchini zum Nachbarn gebracht. Der Andre bekam erst 5 Zucchini, aber wir haben noch im Kühlschrank und es wachsen bereits wieder welche.


    Zucchini "Eightball" mit Hackfleisch und Reis gefüllt ist auch lecker. Aber das gilt nur für die ersten 3. Dann wird's plöht :grinning_face_with_smiling_eyes:


  • Kurze 'Exkursion' an der Stelle zu einem Thema, das zwar in den Bereich 'Rezepte' gehört, aber aus Gründen der Aktualität (da oben erwähnt) hier geschrieben:


    Wir haben ebenfalls einen grösseren Gemüsegarten (Kommando hat meine BEVA), und Zucchetti wachsen schneller als man essen kann. Wir haben die Dinger gewürfelt, mit Zwiebel-Ringen in einen Top, dann mit einer Curry-Zucker-Gewürz-Essig Mischung über Nacht ziehen lassen, aufkochen und dann in Weck-Gläser abgefüllt. Pefekt zum Apéro, zum Raclette, einfach so oder in SHTF-Zeiten. Werde mal bei Gelegenheit Bilder und genaues Rezept dazu im Bereich 'Rezepte' posten.


    En Guete.

  • Servus Samui,


    in deinem "verwilderten" Garten "kann ja nichts" wachsen... so denken wahrscheinlich die meisten und werden weitergehen. Die Idee finde ich gut! Ich persoenlich setze aber lieber "ungeniessbares" bzw. "nicht essbares" Gemuese oder Obst.


    Wie schon erwaehnt die Felsenbirne ist sehr schmackhaft - "aber die kann man doch nicht essen!! Willst dich etwa umbringen?". Das gleiche hoere ich bei Litchitomaten oder Weinbeere. Die habe ich dann "eh nur zur Tierabwehr" da diese stachelig sind. Aronia und Maibeeren sind seehr unbekannt.
    Es gibt eine Brombeersorte mit ganz schoene Zierblaetter die anders aussehen als normalweise. Schon hat man den nicht soo Kundigen verwirrt.


    Gruene Zebra - also ich wurde belehrt, dass man gruene Tomaten nicht essen darf... wer will kann ja warten bis die rot wird. Oder die gelbe Johannisbeere. Sooo kleine Tomaten ernten will auch keiner. Die Wildtomate hat filzige Blaetter, also ist somit "keine" Tomate...


    Mangold gehoert zu den "bunten Blaettern" im Garten, ebenfalls "nicht essbar", man kann ja auch sagen es ist falscher Rhabarber, ein Unwissender glaubt das sofort. Wer kennt schon Melothria, das sind eh "nur Zierguerkchen". Und der Topinambur "blueht halt einfach nur schoen". Apfelrosen und die stacheligen Hagebuttenrosen sind auch "nur" fuer die Augen.


    Knoblauchersatz ist bei mir der Baerlauch aber wenn man immer von Maigloeckchen redet...


    Holunderblueten oder gar die ganz giftigen Akazienblueten backe ich mit Bierteig. Taglilienblueten esse ich ebenfalls.


    Zicchoren als Kaninchenfutter aehm Salat fuer Zweibeiner :winking_face:
    Sauerampfer (auch als Gemuesesaat, die ist nicht so sauer) und Brennesseln fuer Spinat.


    Speisechrysanthemen sind auch "nur Blumen"
    Spargel ist dann ein "wilder Gartenasparagus" am besten mit Cosmeen kombiniert, da muss man schon genauer schauen was jetzt essbar ist oder nicht.


    Prunkbohnen und Wicken zusammensetzen. Der Laie kennt oftmals keinen Unterschied.


    Tulpenzwiebel sind essbar, allerdings nicht gerade soo schmackhaft.


    Suess-Lupinen kann man zu Mehl vermahlen.
    Amaranth als Pflanze kennt fast niemand.


    Die Luftkartoffel waechst auch im Weinbauklima. Schmecken kohlrabiaehnlich und ist unbekannt.


    Ich habe sehr oft die Erfahrung gemacht, dass sehr viele die Waldbeeren (Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren) erstens nicht erkennen bzw. als ungeniessbar ja sogar gefaehrlich ansehen.


    Dasselbe mit Vogelbeeren, Vogelkirschen, Schlehen, Sanddorn, und die wirklich giftigen Eiben...


    Probieren moechte ich gerne mal den Schokoladenwein, Yams, und noch viiiieles mehr. Hauptsache unbekannt und "ungeniessbar" :winking_face:


    Viel Erfolg im versteckten Garten wuenscht dir


    Selbstversorgerin

  • FAZIT:


    ++ Lauch: Kein Problem
    ++ Kartoffeln: sind etwas kleiner, da die KaKäfer das Grün vernichtet haben
    -- Zwiebeln: mögen keinen Grasbewuchs
    ++ Lauchzwiebeln: Kein Problem
    ++ weiße Rüben - Kein Problem
    ++ Tomaten: Kein Problem
    ++ Zucchini: Kein Problem
    ++ Kürbis (Butternut, Hokkaido): Kein Problem
    ++ Erbsen: Kein Problem
    ++ Bohnen: Kein Problem
    -- Auberginen: Totalausfall
    -+ Kohlköpfe (Wirsing/Grünkohl, Weißkohl und Rotkohl): Köpfe bleiben klein, geht aber problemlos.
    -+ Karotten gehen nicht so gut auf durch den Druck, wachsen dann aber normal
    ++ Topinambur: Kein Problem
    -- Kräuter mögen den Bewuchs nicht

  • Hallo Samui,


    das sieht echt toll aus, würde ich bei mir auch gerne so halten. Ich habe aber das Problem, dass in meinem Garten sich die sogenannte "Zaunwinde" eingenistet hat. Gefühlt ist es so wenn ich nur mal kurz nicht Richtung Beet schaue ist bereits alles überwuchert.


    Habt Ihr da eine Idee dagegen? Ich habe schon ein wenig dazu gelesen. Alles nicht sehr erfreulich - die Zaunwinde windet sich um alle Pflanzen in Null komma Nix rum. Ich hab vor meinem zwei Wochen Urlaub das Beet in Ordnung gemacht. Danach war von den Nutzpflanzen - z.B. Gurken u.a. praktisch nichts mehr zu sehen.


    Gruß
    Bilbo3000

  • Jungs, ihr habt echt den grünen Daumen.
    Ich kenne in meinem jetzigen, "gepflegten" Gemüsebeet schon nichts mehr auseinander.
    Bei so einem Garten würde ich gar nichts mehr finden...


    Da bleibe ich bei meinen Schafen und dem roten Daumen...:)

  • [MENTION=8955]bilbo3000[/MENTION]: Zaunwinde, Quecken, und Vergleichbares, das ist nur eine Frage der Hartnäckigkeit.
    Jeder fitzel Wurzel (keine Übertreibung!) wird zu einer neuen Pflanze.
    Grabe die Fläche ab (gewisser Radius) und entsorge die Erde. Kompostieren oder vernichten.
    Verbleibt nur ein kleines Stück der Wurzel in der Erde wächst sofort daraus eine neue Pflanze. Viel schlimmer wäre es, die Wurzel wird zerstückelt und kommt wieder in den Garten.
    [MENTION=11356]wolfscout[/MENTION]: Dokumentation ist alles. Der Beetplan möchte für 6 Jahre aufbewahrt werden.
    Grund: Kartoffeln sollte man nicht am gleichen Platz anbauen (Krankheitsdruck)
    Generell ist ein detaillierter Beetplan unerlässlich. Stichwort Fruchtfolgen

  • [MENTION=8955]bilbo3000[/MENTION]
    wenn alles Entfernen nicht hilft und du solange etwas andere Anbaufläche nutzen kannst, könntest du die Fläche mit einer dunklen Gewebeplane stilllegen. Da kommt kaum was durch.
    Um gewöhnlichen Rasen totzukriegen, reichen schon einige Monate. Für sehr hartnäckige Pflanzen dauert es wohl Jahre.


    Größere Einzelpflanzen könntest du auf der Fläche anpflanzen, wenn du zum Einpflanzen eine kleine Öffnung machst, um die Pflanze einzusetzen. So könntest du Kürbis pflanzen, der dann oben drüber läuft. Damit es weniger schlimm aussieht, kannst du eine dünne Schicht Erde drüberstreuen.


    Ich erprobe gerade die Abdeckung im Garten am SO auf einer Fläche von 10 m². Dort hatte ich Probleme mit Hunderten von Kirschbäumchen, die ich im Frühjahr abgeschnitten und abgedeckt habe. Da es kleine harte Stummelchen gab, konnten sich Einzelne durchstechen. Dennoch sind (als ich nach ein paar Monaten dort war) nur ganz wenige gewachsen. Mit Wurzeln hättest du wahrscheinlich auch das nicht.

  • Ich finde die Idee toll, und solange das Zeugs wächst ist alles perfekt. Ich denke, allfällige Gemüsediebe kommen vorallem im Schutz der Dunkelheit. Und geade im Dunkeln werden sie in deinem Garten kaum was finden :Gut:


    Gruss
    canelo

  • Kürbis und Zucchini erkennt man sofort, da sie alles überwuchern. Tomate etc, davon sah man nichts mehr.
    Vor der Ernte der Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln mitm Rasenmäher drüber und mit der Grabegabel aus der Erde ziehen :)


    Ich bin sehr zufrieden, möchte in der kommenden Saison versuchen mit phacelia anstelle von Gras "abzutarnen".
    Den Thread führe ich dann entsprechend hier weiter.

  • wow, vielen Dank für die tollen Einblicke! ich finde die Idee der Tarnung sehr gut!


    ein Obsttarnerlebnis hatte ich vor 20 Jahren mit einem früchtetragenden, wilden Ringlottenbaum (Reneclauden/Reineclauden). ich kannte sie, aber die anderen Kinder der Gruppe nicht. wir haben innerhalb von 3 Tagen den kompletten Baum geleert, während uns die anderen Kinder, die wir nicht eingeweiht hatten, den Vogel zeigten: "ihr essts grüne Zwetschken? wollts Durchfall kriegen?"


    ebenfalls essbar: Taglilienknospen (Hemerocallis). die wachsen in vielen Gärten als Zierpflanzen, und kaum einer weiß, dass die Blütenknospen essbar sind.
    auch die Zwiebeln und Blüten der Tigerlilien (Lilium lancifolium) sind essbar.
    von Kapuzinerkresse kann man die Blüten essen, oder die Knospen einlegen.
    ihr könnt also durchaus auch Zierpflanzen im Garten ziehen, die im Notfall gegessen werden können :) - aber bitte bitte wirklich nur dann essen, wenn ihr euch absolut sicher seid, eine essbare Art erwischt zu haben.

    liebe Grüße, Betula

  • Hallo Samui,


    hast du eigentlich in irgendeinem Umfang noch "Beetpflege" betrieben?
    Hast du dich darum gekümmert, dass dein Gemüse noch gut Licht bekommt? Oder musstest du nur gelegentlich gießen und dann ernten?

  • Ich habe mit dem Rasenmäher einen "Gang" in Betrieb gehalten, dass ich von vorn bis hinten durchlaufen konnte zwecks Ernte.


    Gegossen habe ich, da der Frühsommer recht trocken und heiß war. Ansonsten: nein, ich habe absolut nichts großes gemacht.


    Kurz bevor Unkraut Samen ausbildete habe ich es gerupft, aber es war da schon einen guten Meter hoch. Disteln und so.
    Davon sah man im Garten nichts. Es war eine wuchernde Wiese. Mit Kürbis drin, den sah man von Weitem.


    Kein Auslichten, Garnichts.


    Die Ausrichtung war in Reihen von Nord nach Süd. Rankenden Pflanzen gab ich ein Stück Wildtierzaun zum hochranken und legte alte Rollen in die Nähe, so schien es willkürlich hingeworfen :)
    Tomaten habe ich nicht ausgegeizt und nicht hochgebunden.


    Komm einfach hoch. Zwiebeln, Kartoffeln, Topinambur, Kohl und Karotte sind noch im Garten zu bewundern, aber ich hab drumrum schon mit dem Rasenmäher gewütet.