Biogasanlage anstatt Holzofen?

  • Eine Kleine Tonne verkehrt herum in eine größere, oben in den Boden der kleinen ein Ventil einbauen, große Tonne mit Wasser füllen und Ventil öffnen um die Luft zu verdrängen. Über Beschwerung der kleinen Tonne mit Steinen kann der Druck eingestellt werden. Füllt man jetzt Gas über das Ventil ein steigt die kleine Tonne aus dem Wasser. Entnimmt man Gas, sinkt sie wieder rein.

  • Der Gasspeicher mit der in Wasser schwimmenden umgestülpten Tonne ist sicher ganz pfiffig, muss im Winter aber frostfrei gehalten werden. In Asien werden große Plastiksäcke aus Tedlar-Folie als Speicher für Biogas aus Kleinanlagen verwendet. Die Säcke kann man bei Alibaba kaufen.


    Was ich bisher über solche kleinen Biogasprojekte in Entwicklungsländern gesehen/gelesen habe, macht den Eindruck, dass die bei einer Familie (inkl. 1-2 Schweinen) anfallende Biomasse ausreicht, um genügend Biogas fürs Kochen zu erzeugen. Ich wage zu bezweifeln, dass es für den Heizungsbedarf in unseren Breiten im Winterhalbjahr auch nur ansatzweise ausreichen dürfte.


    Will man kontinuierlich Biogas mit einer kleinen Anlage produzieren, muss man sich Gedanken machen, wie man das ausgefaulte/vergorene Substrat wieder aus dem Biogasreaktor rausbekommt, ohne dabei die Bakterienkultur zu zerstören. Bei großen kommerziellen Biogasanlagen hat man dazu entsprechende Rührwerke, Austragschnecken und Pumpen. Man kann im laufenden Betrieb das "tote" Substrat entnehmen und frisches Futter hinzufügen. Bei den Kleinanlagen sieht es mir eher nach Intervallbetrieb aus: Reaktorbehälter füllen, warten bis Biogasproduktion ansteigt, Gas abzapfen, wenn Gasproduktion nachlässt, den Behälter leeren und mit frischem Material füllen usw.


    Was tut man mit dem ausgeräumten Material? Wenn man nicht zufällig einen riesigen Garten oder Ackerflächen hat, dann muss man den Schlamm teuer entsorgen (lassen). Und wenn man die Anlage mit menschlichen Fäkalien betreibt, dann darf man den Schlamm nicht auf Flächen für den Lebensmittelanbau ausbringen.


    Vorstellen könnte ich mir, dass man Kleinkläranlagen, die man ja als zertifizierte Systeme kaufen kann, so erweitert, dass man das dort anfallende Biogas sammelt und verwertet.

  • Der Gasspeicher mit der in Wasser schwimmenden umgestülpten Tonne ist sicher ganz pfiffig, muss im Winter aber frostfrei gehalten werden. In Asien werden große Plastiksäcke aus Tedlar-Folie als Speicher für Biogas aus Kleinanlagen verwendet. Die Säcke kann man bei Alibaba kaufen.

    Im Winter könnte man solche Anlage auch garnicht draußen betreiben, das geht nur im Sommer. Selbst bei einem kählen Sommer mit wenig Sonne könnte es da schon Probleme geben.

    Die Anlage steht ja draußen um die Sonne (Wärme) einzufangen, damit der Gärprozess richtig abläuft. Deshalb ja auch die Frage nach einer speicherung, um für den Winter auch ausreichend gas zu haben. Aber da wird eine Grenze überschritten, die nicht möglich sein wird. keiner möchte in seiner Nähe Säcke oder befüllte Treckerreifen mit Gas rumstehen haben. Diese behälter müssten wieder in feste behälter gelegt werden um sie vor Beschädigungen zu sichern. Ein Aufwand der sich eigentlich nicht lohnt.

    Eine Gasanlage irgendwo im Schuppen, damit man diese beheizen kann, käme für mich nicht in Frage. Viel zu gefährlich.


    Alle anderen Aussagen von dir wären lösbar. Nur man müsste genügend Rasenschnitt haben und eine Quelle mit Kuhdung. Das alles hätten ich hier. Auch das ausräumen wäre keine dolle Sache. Die Fässer zu leeren und neu zu bestücken ist kein großer Akt. Das Substrat ist ein sehr guter Dünger. Und was nicht im Garten verbracht wird kann an Nachbarn abgegeben werden, oder kommt als Dünger wieder auf die Wiese.

    Was man bräuchte sind mind. 3-4 solcher Tonnen, die nach und nach mit dem Grünschnitt befüllt werden und auch dementsprechend geleert werden. So das die Gasroduktion nicht abreißt.

    Um aber soviele Tonnen zu befüllen braucht man schon einige hundert qm, und mind. einen Aussitzrasenmäher, sonst würde das in Tagelange Arbeit ausarten. wo bleibt da der Spass.

  • Sehe ich auch so. Und da der grundsätzliche Konstruktions- und Wartungsaufwand schon bei einer kleinen Einzelanlage anfällt, wäre es sinnvoll, sich mit mehreren Leuten zusammen zu tun und z.B. eine ganze Wohnsiedlung im ländlichen Bereich mit einer gemeinsam genutzten größeren Anlage zu versorgen. Gibt es bei Kleinkläranlagen auch.

  • wäre es sinnvoll, sich mit mehreren Leuten zusammen zu tun und z.B. eine ganze Wohnsiedlung im ländlichen Bereich mit einer gemeinsam genutzten größeren Anlage zu versorgen.

    Nur die würden dann wieder so groß ausfallen, das sie nur mit viel Technik betrieben werden können, und einer oder zwei Aufsichtspersonen müssten dafür ständig abgestellt werden.

    Aber du hast schon recht allein kann man das vergessen, auch solch eine kleine Anlage. Die Arbeit in einem Szenario wird ja nich weniger, vor allem die Handarbeit. Da würden dann 24 Stunden nicht ausreichen um alles zu schaffen.

    Aber mit einer kleinen Gruppe von 5-10 Leuten, die sich sämtliche Arbeiten in Garten, auf dem Feld und in der Werkstatt teilen könnte ich mir das schon vorstellen. Dazu ein zwei Tonnen mehr, und man hätte genügend Gas um zumindest über den Sommer zu kommen. Dann müsste man in den warmen Sommertagen nicht auch noch ein schweißtreibendes Feuer in der Küche unterhalten. Im Winter hätte man dann wieder das kuschelige Holzfeuer.

  • Nur die würden dann wieder so groß ausfallen, das sie nur mit viel Technik betrieben werden können, und einer oder zwei Aufsichtspersonen müssten dafür ständig abgestellt werden.

    Aber du hast schon recht allein kann man das vergessen, auch solch eine kleine Anlage. Die Arbeit in einem Szenario wird ja nich weniger, vor allem die Handarbeit. Da würden dann 24 Stunden nicht ausreichen um alles zu schaffen.

    Aber mit einer kleinen Gruppe von 5-10 Leuten, die sich sämtliche Arbeiten in Garten, auf dem Feld und in der Werkstatt teilen könnte ich mir das schon vorstellen.

    Solche Anlagen wo Scheixx zu Geld gemacht wird gibts schon, z.B. hier: https://www.windkraft-journal.…fuer-interessierte/121572

    Mit Handarbeit ist da eher nix. Die Befüllung der Fermenter erfolgt mit großen Radladern. Die meiste Gülle kommt per Tanksattel aus Polen. Abfuhr des verbrauchten Substrats auch wieder mit Radlader, usw.. Im Normalbetrieb genügen 2 eingewiesene Arbeiter/Radladerfahrer. Bei Störungen muß noch ein Ingenieur dazu kommen. Das sonstige Zeug was da rein kommt, wird überwiegend von Landwirte aus der Umgebung angeliefert.

    Z.B. etwa 30 % des bei uns angebauten Maises kommt in solche Anlagen. Leistung der Anlage: 550 m3 Erdgas-Substitut stündlich.

  • Solche Anlagen wo Scheixx zu Geld gemacht wird gibts schon, z.B. hier: https://www.windkraft-journal.…fuer-interessierte/121572

    Mit Handarbeit ist da eher nix. Die Befüllung der Fermenter erfolgt mit großen Radladern. Die meiste Gülle kommt per Tanksattel aus Polen. Abfuhr des verbrauchten Substrats auch wieder mit Radlader, usw.. Im Normalbetrieb genügen 2 eingewiesene Arbeiter/Radladerfahrer. Bei Störungen muß noch ein Ingenieur dazu kommen. Das sonstige Zeug was da rein kommt, wird überwiegend von Landwirte aus der Umgebung angeliefert.

    Z.B. etwa 30 % des bei uns angebauten Maises kommt in solche Anlagen. Leistung der Anlage: 550 m3 Erdgas-Substitut stündlich.

    Da wir aber in einem Vorsorge Forum uns über dies und das unterhalten, denke ich in erster Linie an ein Szenario und wie man sich da helfen kann. Das wird meistens vergessen.

    Sicher hat Matteo recht was er da schreibt, aber in einem Szenario mit ein zwei Händen an Leuten ist sowas unmöglich. Wir sind aber auch von der Ursprünglichen Idee soweit entfernt das es sich nicht lohnt darüber nachzudenken. Aber trotzdem ist es schön auch mal über den Tellerrand zu schauen um zu sehen wie es ander machen. Hilft mir aber wenig. Ich/wir brauchen eventuell etwas was im kleinen funktioniert. Und die Methode von dem Typen finde ich einfach aber auch nicht so intensiv. Trotzdem bleibe ich dabei, das man es etwas ausweiten kann aber nicht zu sehr, dann wird es zu Arbeitsintensiv und man hat im Vergleich zuwenig Nutzen von der Sache.

  • Nur mal zur Anregung: mit überflüssigem Solarstrom wäre mit den Tonnen auch Wasserstoff möglich. Wasserstoff in die Tonne blubbern lassen und den Sauerstoff daran vorbei in die Atmosphäre. Im einfachsten Fall 2 Metallplatten an die einmal Plus und einmal Minus gelegt werden. Die Bläschen auf der positiven Seite sind dann Wasserstoff. Wirkungsgrad... na ja. Aber wenn der Strom sonst über ist.

    Gasförmig haben 3m³ in etwa den Energiegehalt von 1 Liter Benzin. Bei 500 Liter Gas wäre man also bei der Energiemenge von 0,17l Benzin was für das Kochen eines Essens ausreichen sollte.

    Wahrscheinlich nicht praktikabel aber auch vom Biogas bräuchte man ähnliche Mengen.